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Einzelposting: Embryos selektieren, um das Leben eines Kindes zu retten? Was haltet ihr davon?


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Von:    Cedrella 10.01.2011 15:36
Betreff: Embryos selektieren, um das Leben eines ... [Antworten]
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Von diesen Dilemmas hatten wir in der Schule dutzende besprochen (angefangen von "muss man als möglicher Betroffener von C. Huntington einen Gentest machen lassen" bishin zu "darf ich einen im Endeffekt nicht lebensfähigen Menschen 'erlösen'" und eben dem Embryonalzeug).

Einerseits finde ich, man sollte generell nicht zu sehr in die Natur eingreifen. Andererseits haben wir die Natur, jedenfalls unsere Natur in Hinblick auf unsere Lebensweise schon ganz schön eingeschränkt - für uns gibts z.B. ja kaum/keine natürliche Auslese mehr - deshalb sind dererlei Eingriffe für mich persönlich in Ordnung.

Wie hier schon öfter angeführt, ist für mich ein Zellhaufen ein genauso mögliches Leben wie ein paar Spermien oder Eizellen - potentiell. Und auch davon gehen etliche "verloren".
Ob nun die Natur entscheidet ob ein krankes oder gesundes Kind zur Welt kommt (- für mich der reinste Zufall) oder ich selbst finde recht egal. Irgendwie wird es sowieso entschieden. Das Leben als Organismus beginnt für mich nicht im Zellstadium, denn alle Zellen "Leben" ja. Erst wenn das Kind sich wirklich entwickelt, genauen Zeitpunkt will ich da gar nicht festlegen, erst dann ist es für mich ein Organismus den ich als zukünftigen Menschen sehen kann.

Ich würde auch soweit gehen ein zweites Kind zu bekommen um mein Erstes zu retten, außer ich wollte definitiv kein zweites Kind. Aber als liebende Mutter wäre mir allein die Chance mein Kind zu retten Anlass genug ein zweites zu gebären, denn lieber hätte ich zwei mir sehr wertvolle, geliebte Kinder, als eines zu verlieren. Ich finde es auch nicht schlimm, einem Kind zu sagen "Du hast deine/n Schwester/Bruder gerettet" oder sowas in der Art. Man kann es ja besonders schön ausdrücken "Du warst ein Schutzengel für deine/n Schwester/Bruder", etc. Stimmt ja auch.

Dass man die Kinder dann unterschiedlich stark liebt glaube ich nicht. Das sollte so nicht sein und wenn man auf normalem Wege zwei Kinder bekommt dann liebt man doch auch beide. Sogar wenn man ungewollt Schwanger wurde (ich bin auch kein Wunschkind und ich weiß das - trotzdem lieben mich meine Eltern).

Daher finde ich das total gerechtfertigt. Es geht - wie schonmal erwähnt - ja nicht darum, den Genpool zu verschmälern (das wäre Inzucht-mäßig) sondern die gesunden Gene weiter zu vererben. Gerade in zweifelhaften Fällen - wo die Eltern von schwerwiegenden Erbkrankheiten betroffen sind - halte ich es für Ratsam, sich Gedanken zu machen und sich eventuell beraten zu lassen, seinen zukünftigen Kindern zuliebe.
Natürlich sollte niemand gezwungen werden, denn es ist für mich eindeutig Privatsache, aber man sollte sich der Möglichkeit solcher Beratungsgespräche bewusst sein.
Wer Schmetterlinge lachen hört,
der kann auch Wolken riechen.

Zuletzt geändert: 10.01.2011 15:42:50

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