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Einzelposting: Japan als Philosophie


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Von:    seizonsha 29.09.2010 02:31
Betreff: Japan als Philosophie [Antworten]
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Mein Gott, ich bin ja gewöhnlich niemand der so leicht urteilt, aber dieser Thread rennt wirklich gerade Richtung Fail.

>Mein Leben ist Teilweise wie ein Shonen Anime aufgebaut.
Nein, ein Shônen Anime ist wie das Leben eines durchschnittlichen Jungen aufgebaut, so wird ein Schuh draus. Besonders für den durchschnittlichen japanischen Jungen ist die Schnittmenge da dann halt noch ein wenig größer.
So ist das Pokemon-Konzept zum Beispiel auch bekanntermaßen auf Kindheitserinnerungen von Tajiri Satoshi (http://www.time.com/time/asia/magazine/99/1122/pokemon6.fullinterview1.html). Dieser wollte mit dem Pokemon Konzept, die klassische Freizeitaktivität des Käfersammelns, für Jungs im urbanen Raum, reetablieren. Dabei basiert das Konzept auf ganz grundlegenden Ritualen und Ereignissen, die eben so abstrahiert wurden, dass sich der durchschnittliche Junge damit identifizieren kann.

>Was ich aber mit Sicherheit sagen kann, ist dass ich wie ein >Durchschnittssamurai, ein jp. Unterhaltungsmedienentwickler oder >ein otaku fühle.
Das willst du doch nicht allen ernstes behaupten, oder?!
Ein Durchschnitts-Samurai? Wie fühlt denn bitte ein Durchschnitts-Samurai und woher willst du auch nur ein ähnliches Lebensgefühl angesammelt haben? Welche Erfahrung hast du denn mit dem Konzept des bushi?
Ein jp. Unterhaltungsmedienentwickler? Woher? Woher willst du bitte diese Erfahrung haben, wenn selbst Menschen, die die Untersuchung japanischer Medien von einem akademischen Standpunkt aus angehen, in solchen Punkten auf Interviews und Erfahrungsberichte angewiesen sind? Vor allem, Unterhaltungsmedienentwickler für was?

Ein großes Problem bei dir ist, das man allerdings auch niemals belegen kann, da du ja keinen Steckbrief hast, was denke ich viele Leute auch abschreckt dich wirklich vollkommen ernst zu nehmen, ist die Frage nach deinem Alter.
Deine Theorien wirken teilweise wie die übereilten Überlegungen eines 15-jährigen, woran dann natürlich auch nichts falsch wäre, dann würde man entsprechend darauf eingehen.

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Jetzt noch kurz zu zwei anderen Sachen:

>Stell dir vor, wir nehmen Agatha Cristie als Englische Kultur. >Ist da dann Mord und Todschlag hoch im Kurs?!
Meinst du das wirklich ernst?! Dann befasse dich mal mit der Idee warum wir in Deutschland den Faust als Kulturgut ansehen. Sicherlich nicht weil Teufelsbeschwörung so ein wichtiger Teil unseres Landes ist.
Natürlich basieren Medien auch immer zu einem Teil auf dem kulturellen Hintergrund der jeweiligen Kultur und dadurch sagt natürlich ein Medium auch immer etwas über eine Kultur aus. Man muss allerdings heutzutage diferenzierter an so etwas herangehen.
Die Vorstellung von high culture und low culture, die hier viele vertreten, war vielleicht vor 50 Jahren modern...

>Ich wuerde an deiner Stelle nicht behaupten, dass du fuehlst wie >ein (japanischer) Otaku. Das Wort ist in Japan um einiges >negativer besetzt, als es hier gerne verwendet wird...
Das würde ich allerdings so krass auch nicht ausdrücken. Das Wort Otaku hat durchaus einige Wandel durchlebt. Es ist auch zur Zeit wieder in einem Prozess der Veränderung, dadurch dass Otaku selbst versuchen, den Begriff wieder für sich einzunehmen.
Die große negative Besetzung kommt eigentlich durch den Miyagaki Fall von 1988/89, der auch als Otaku Morde bekannt wurde, und auch mit den Thesen des selbsternannten Otaking Okada Toshio, in den späten 90er Jahren, zusammen.
Otaku ist ein weit vielschichtigerer Begriff, als das man sagen könnte, dass er nur als Schimpfwort gebraucht wird. Oft wird hier fälschlicherweise davon ausgegangen, dass Otaku lediglich eine andere Bezeichnung für das Symptom des hikkikomori ist.
http://seizonsha.wordpress.com/

全ての謎が解けた

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