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Thread: Studium: Japanologie

Eröffnet am: 21.01.2009 15:18
Letzte Reaktion: 16.04.2009 23:26
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- Japanische Kultur
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Studium: Japanologie 21.01.2009, 15:18
Studium: Japanologie 21.01.2009, 15:32
Studium: Japanologie 21.01.2009, 15:42
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 Christine_Wonderland Studium: Japanologie 16.02.2009, 17:54
 seizonsha Studium: Japanologie 16.02.2009, 21:28
 Major Studium: Japanologie 16.02.2009, 22:16
Studium: Japanologie 16.02.2009, 23:13
 yumeky Studium: Japanologie 16.04.2009, 23:26
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Von:   abgemeldet 21.01.2009 15:18
Betreff: Studium: Japanologie [Antworten]
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Es dauert zwar noch zwei Jahre bis ich meine Matur habe, bin aber jetzt schon dabei mir den Kopf zu zerbrechen was später aus mir werden soll.
Ich bin sehr interessiert in Sprachen und anderen Kulturen und wollte ursprünglich eigentlich Dolmetscherin werden, was ich mir allerdings abschminken kann, da ich nicht zweisprachig bin (inoffizielle Regel).
Als Schwerpunktfach für die 3 Jahr eim Gymnasium habe ich Spanisch gewählt und bin auch in den Fächern Deutsch, Englisch und Französisch sehr gut. (in den anderen auch, aber besonders in den Sprachen und Geschichte).
Ich habe vor, nach der Matur ein Austauschjahr in Lateinamerika zu machen um mein Spanisch definitiv zu festigen und danach evtl. Japanologie zu studieren.

Jetzt stell ich mir einfach die Frage: was bringt mir das? Was für Berufsmöglichkeiten habe ich, wo ich meine Sprachkompetenzen nutzen kann und evtl auch etwas mit anderen Kulturen und/oder Geschichte zu tun hat?
Gibt es vielleicht auch Leute unter euch, die Japanologie studieren? Wieso habt ihr ausgerechnet diese Richtung gewählt und was könnt ihr später damit anfangen?
¯˜“ª¤.¸iL faUt bEacoUp de CouRage d'ouVrir lE coeuR¸.¤ª“˜¯



Von:   abgemeldet 21.01.2009 15:32
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Ein Japanologiestudent - ob HF oder NF - studiert eben nicht unbedingt primär die japanische Sprache. Wenn du im NF studieren willst, solltest du dann auf jeden Fall trotzdem längere Zeit in Japan verbringen - einjähriges Auslandsstudium, Praktika etc.

Wenn es dir aber nur darum geht, Japanisch zu lernen, um später mal in Japan arbeiten zu können, gibt es sicherlich auch andere Wege als ein Japanologiestudium, die vielleicht sogar besser geeignet sind.

Ein Japanologiestudium ist auch nicht grundsätzlich schlecht, um Japanisch zu lernen. Die Sprachkurse bieten auf jeden Fall eine gute Grundlage. Längere Japanaufenthalte und viel Eigeninitiative sind aber auf jeden Fall unabdingbar.

Der Inhalt eines Japanologiestudium ist aber grundsätzlich die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Japan - mit zunehmender Verwendung originalsprachiger Quellen. Schwerpunkte liegen in Deutschland v.a. im kultur-, geschichts-, sozial, wirtschafts- politik- und sprachwissentschaftlichem Berich. Deshalb sage ich: Wenn du an dieser wissenschaftlichen Beschäftigung mit Japan nicht so wirklich interessiert bist, wirst du in einem Japanologiestudium nicht unbedingt viel Freude haben. Und was den Spracherwerb angeht, gibt es eben auch andere Möglichkeiten - sicherlich auch effizientere (meist aber auch mit entsprechenden Kosten verbunden).


Hoffe es hilft dir bei deiner Entscheidung. ;-D
There are many worlds,
but they share the same sky -
one sky, one destiny.
---



Von:   abgemeldet 21.01.2009 15:42
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Ich interessiere mich nicht nur an einem Japanologiestudium allein wegen der Sprache oder gar weil ich ein risen Manga-Fan bin, wirklich nicht. Ich interessiere mich für das Land selber, dessen Geschichte, Kultur und Mentalität - einfach faszinierend. und ein japanaufenthalt ist im studium ja sowieso so zu sagen 'enthalten'.

Die frage ist nur: kann mir das studium konkret etwas für die berufswelt nützen?
¯˜“ª¤.¸iL faUt bEacoUp de CouRage d'ouVrir lE coeuR¸.¤ª“˜¯



Von:   abgemeldet 21.01.2009 15:58
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Schon mal an die Natur- oder Ingenieurwissenschaften gedacht? Die deutsche Ingenieursausbildung hat weltweit einen sehr guten Ruf, und gekoppelt mit fundierten Englisch und Japanischkenntnissen wirst du sowohl in Japan als auch Deutschland von Unternehmen mit Kußhand genommen. Die führenden deutschen Ingenieurschmieden RWTH, TUM etc. haben auch viele Partnerschaften mit renomierten japanischen Hochschulen, so dass Austauschmöglichkeiten oder Vermittlung von Praktika in Japan kein Problem sein sollten. Und im Gegensatz zu den Unis mit Japanologie sind die Studienaustausche auch nicht so überlaufen, so dass man leichter an Stipendien und auch leichter an die angeseheneren jp. Hochschulen kommt.


So wie ich es verstanden habe, suchst du das günstigste Studium um später mal in Japan leben und arbeiten zu können. Mit den Geisteswissenschaften ist es allgemein so, dass es kein konkretes Berufsbild gibt. Dementsprechend ist es nach dem Studium auch schwierig Arbeit zu finden. Dies gilt auch für die Japanologie: Mit guten japanischen Sprach-, Kultur, - Geschichts- und Literaturkentnissen lässt sich wohl nur schwer gutes Geld in der Wirtschaft verdienen.

There are many worlds,
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Zuletzt geändert: 21.01.2009 16:01:31



Von:   abgemeldet 21.01.2009 16:53
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so pauschal würde ich ein ingenieursstudium nicht empfehlen. dazu braucht es neben mathematisch-technischer begabung auch ein großes interesse für technische zusammenhänge. (wenn das natürlich da ist, hat man selbstverständlich so ziemlich die besten berufsaussichten)
abgesehen davon: lasst euch nicht von dem bild, dass die uni nach außen präsentiert, blenden. die hochschulen, die du angesprochen hast, haben sicherlich austauschprogramme mit japan. allerdings muss man sich genau erkundigen, wie die modalitäten dafür sind. eventuell hat die uni nur jedes jahr für 20.000 studenten zwei plätze in japan zu vergeben. natürlich bewerben sich nicht alle studenten für ein auslandsstudium, aber du kannst dir überlegen, was du für anforderungen erfüllen musst, um genommen zu werden, denn sie nehmen selbstverständlich den besten bewerber ;) (d.h. du musst ziemlich gute noten, und ziemlich gute sprach- und landeskenntnisse haben) damit will ich keinem angst machen, aber ganz so einfach ist das wirklich auch nicht ;) abgesehen davon ist dein studienfach vielleicht vom ablauf gar nicht so ausgelegt, dass du problemlos ins ausland kannst. man studiert ein fach nicht wegen der austauschprogramme der uni.

mir scheint es, dass der schwerpunkt der threaderöffnerin wohl in den sprachen liegt.
ich denke, dass man als japanologe schon arbeit bekommt (wenn die wirtschaft nich grad so ausschaut, wie jetzt, aber das kann einem mit jedem studienfach passieren). Alllerdings muss man sich in den Geisteswissenschaften damit abfinden, dass das meist halt dann nicht der traumberuf ist, und dass nach dem studium wahrscheinlich erst eine durststrecke kommt. aber das heißt ja nicht, dass es keine guten kompromisse gibt ;).
nur um dolmetscher zu werden, würd ich nicht unbedingt japanologie studieren. so weit ich weiß, gibt es dolmetscherschulen, wo man sich ausbilden lassen kann. ob und wenn ja, wie viel das kostet und wie da die situation ausschaut, weiß ich natürlich nicht ;)
abgesehen davon denke ich, dass ZegramGharts Grundidee nicht schlecht ist: ein "grundfach" studieren, das gesucht ist, und mit dem man die möglichkeit hat, mit ausländern in kontakt zu kommen (was mit technik, naturwissenschaften oder wirtschaft), und dann nebenbei sprachkurse an den unis macht (da gibt es in der tat ein breites angebot), sowie schaut, ob man ins gewünschte ausland kommt. damit ist man nach dem abschluss wirklich gemacht ;)
allerdings würde ich das eben nicht pauschal empfehlen. da es nichts nützt, wenn man im "grundfach" schlecht ist, da man eine größere belastung als seine mitstudenten durch die sprachkurse hat. auch wird dann die arbeit, die man im beruf zu verrichten hat, nicht primär den fokus auf die sprache legen. außerdem muss man in kauf nehmen, viel unterwegs und wenig zu hause zu sein. aber ich glaube, wenn man als japanologe arbeitet, wird das auch mit viel reisen verbunden sein, sofern man nicht fachfremd arbeitet.

wenn man allerdings weder interesse für wirtschaft, noch für technik hat (und auch nicht lehrer werden will), dann hat man es fürchte ich ziemlich schwer auf dem arbeitsmarkt. denn natürlich bekommen die geisteswissenschaftler einen job, wenn sie drauf hinarbeiten; (und es muss nicht taxi fahren sein ;)) nur ist der meist mit wirtschaft verbunden (personalwesen, unternehmensberatung o.ä.) oder man wird halt irgendeine form von lehrer; professor werden nur die besten und im museum gibts auch nicht viele stellen ;). da muss man dann schon recht kreativ werden.
aber du bist ja noch jung. man sollte schon keine zu großen utopien haben (berühmter rockstar werden, oder so ;) ), aber zu viel panik hilft auch keinem. man muss im leben leider immer kompromisse eingehen (je weniger begabung man hat, desto mehr), aber ich denke, es finden sich immer gute kompromisse.
rest now, weary head, you will get well soon!



Von:    Christine_Wonderland 16.02.2009 17:54
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schließe mich dark_matter an.

ansonsten:
Da es den Studiengang Wirtschaftsjapanologie (Kombi aus BWL/VWL und Japanologie mit Intensivsaprachkurs) gibt, ist es für reine Geisteswissenschaftler eher schwierig in der Wirtschaft Fuß zu fassen. Und eine richtig gut Dolmetscherausbildung Japanisch dauert einige Jahre...
Ich würde Japanologie eher als eine Art Zusatzqualifikation betrachten. Ich studiere z.B. Ostasiatische Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Japan und Museumswissenschaft. Da ist Japanologie als 2. Hauptfach verständlicherweise Pflicht.
Aber nur Japanologie und andere Sprachen ohne ein Linguistikstudium, da würde mir jetzt spontan auch wenig einfallen....

"Normale Menschen machen mir Angst." - Xotox

"Spring in meinen Alptraum, das Wasser ist noch warm!"



Von:    seizonsha 16.02.2009 21:28
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Ich würde es allerdings auch nicht so schwarz malen, dass die 'geisteswissenschaftlichen Japanologen' unbedingt schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, sie sind nur weniger spezifiziert.
Wenn man natürlich eine feste Berufschance für's spätere Leben sucht ist denke ich kaum ein geisteswissenschaftliches Studium von Vorteil. So gesehen bieten sich dann Kombinationen mit Wirtschaft oder Soziologie an, die Frage ist nur ob man mit so einem Studienfach dann auch glücklich ist.

Zu den Auslandsstudien, das ist sowieso noch einmal ein Thema das man ganz getrennt von seinem eigentlichen Studium angehen muss und wovon man seinen Studienplatz auch eher bedingt abhängig machen sollte.
Im Endeffekt kann man sich auch immer gut selbst um eine Möglichkeit bemühen ins Ausland zu kommen, denn Japan mag zwar für den typischen Mittel-Europäer immer noch exotisch wirken, aber unmöglich dort hin zu kommen ist es bei weitem nicht.

Wenn es auch um die Beschäftigung mit Kultur und Gesellschaft angeht dann bietet sich ein Studium im geisteswissenschaftlichen Bereich sicher an, man muss sich eben nur im klaren sein, dass man sich später selbst bemühen muss irgendwo zu landen und dass man nicht automatisch auf der Rangliste weit oben steht.

Was mich nur manchmal stört ist dieser Studien-Exotismus. Niemand würde fragen 'Warum studieren sie denn Medizin/Biologie/BWL/Technik/Anglistik', jedoch bei Studienfächern die ein wenig nach 'unsicherer Zukunft klingen wird sofort ein unglaubliches Theater darum gemacht.
http://chounokoe.livejournal.com/

フフフ・・・僕の勝ちみたいだね。



Von:    Major 16.02.2009 22:16
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Zu dem Austauschjahr: Uns sagen die Wirtschaftsleute (also die, die in der Wirtschaft jahrelang arbeiten und bei uns dann wirtschaftsmodule anbieten und sich auch um die einstellung neuer leute kümmern), dass Austauschjahre wie Schüleraustausch, Opair etc. nahezu verschwendete Zeit sind, dass dagegen AuslandsSTUDIENsemester sehr hoch angesehen sind.
Natürlich würde es dein Spanisch festigen, kein Thema. Aber es wäre in dem Sinne eher ein verschenktes Jahr. Wobei es natürlich helfen würde, wenn du dann noch ein Auslandsstudiensemester in einem spanischsprachigen Land machst. Aber anscheinend möchtest du ja japanisch machen.
Wäre es da nich besser, das japanische zu lassen und gleich auf spanisch aufzubauen? Nahezu jede Universität bietet eine Reihe an Sprachkursen an. Da ist auch japanisch bei. Du könntest zusätzlich den japanischen sprachkurs absolvieren, hast dadurch dann definitiv kenntnisse vorzuweisen.
Nur so ein denkanstoß. Man kann von mir nicht sagen, dass ich zielorientiert gewählt habe, was ich zur zeit studiere. ich studiere das, was mir spaß macht. seit dem 4ten semester weiß ich allerdings, was für berufe mir alle offen stehen, was für eine qualifikation ich erlange und dass meine möglichkeiten sehr gute ergebnisse erzielen können, weil auch die tarife für leute wie mich sehr hoch sind. das spornt einen an und stärkt den willen ungemein, das unbedingt durchzuziehen. und es macht einen sehr optimistisch.
Wenn ich jetzt allerdings irgendeinen studiengang hätte, der mir zwar spaß macht, der aber in dem sinne extrem schwierig im berufsbild ist, dann würde mich das eher deprimieren. ich hörte auch schon von leuten, die einfach nicht aufhören mögen zu studieren, da sie garantiert keinen job finden. einfach weils keinen gibt.

Achja, und was mir immer gesagt wurde: Wirtschaftsmodule sind IMMER gut. egal in welchem zusammenhang.
Die Pyramiden sind Landeplätze für außerirdische Raumschiffe.
Strom ist gelb.
Senf ist eine pastöse Masse, die man überall dazugeben kann.
Bei eBay gibts keine Frischmilch zu kaufen.
3189.



Von:   abgemeldet 16.02.2009 23:13
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Wie wäre es mit der deutschen Botschaft in Tokyo?



Von:    yumeky 16.04.2009 23:26
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> Ich bin sehr interessiert in Sprachen und anderen Kulturen und > wollte ursprünglich eigentlich Dolmetscherin werden, was ich
> mir allerdings abschminken kann, da ich nicht zweisprachig bin
>(inoffizielle Regel).
Warum lässt du dich von dieser "inoffiziellen Regel" so entmutigen?
Vielleicht ermutigt dich das ja:
Meine Lehrerin in Englisch und Spanisch(sie kann auch Französisch und natürlich Deutsch) ist ursprünglich Dolmetscherin und Übersetzterin. Sie ist auch nicht "zweisprachig" und hat es in diesem Beruf trotzdem zu was gebracht.






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