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Computerwelten

von

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gibt´s keinen ^^

Computerwelten
 

" Och, schade." Melissa sah auf die Kurzmitteilung, die eben auf ihrem Handy ankam. " Das ist schon blöd." Sie schrieb eine Antwort zurück. Dann setzte sie sich an ihren PC und ging ins Internet.
 

Gelangweilt lag er auf dem Bett, das Handy aufgeklappt neben sich auf dem Nachttisch.

" Da kann man nichts machen. Ich geh jetzt jedenfalls ins Bett. Gute Nacht und schlaf schön." Murmelte er, während er den Text als Antwort auf die so eben eingetroffene SMS tippte. Danach zog er sich um und legte sich ins Bett, wo er fast sofort einschlief. Die letzte SMS, die ankam, bekam er nicht mit. Genauso wenig, wie er mitbekam, dass das Kontrolllämpchen seines PCs, das eigentlich ausgeschaltet sein sollte, blinkte. Der PC selbst summte leise.
 

Melissa schaltete ihren PC aus. Sie streckte sich und gähnte.

" Ich geh auch mal besser ins Bett. Ich bin hundemüde. " Sie zog sich ebenfalls um und legte sich ins Bett. Ihr PC schaltete sich ebenfalls nach einer Weile ein. Eine Stimme murmelte etwas, was Melissa allerdings nicht mit bekam, da sie bereits eingeschlafen war. Eine zweite Stimme fing jetzt an, zu murmeln. Die Stimmen unterhielten sich, und nach einer Weile wurden sie klarer, so das man sie verstehen konnte.

" Es ist bald so weit, oder? " fragte eine weibliche Stimme.

" Ja," antwortete eine ruhige, männliche Stimme." sie sind bereit. Es geht gleich los. "

Die Stimmen verstummten wieder. Stattdessen schaltete sich jetzt auch der Monitor ein. Doch statt dem Windows-Startlogo erschien das Bild einer Kammer. Die Wände bestanden aus fein bearbeiteten und geschnitzten Steinblöcken und sie wurde von einer Säule in der Mitte gestützt. Ein Schatten kam aus dem Monitor, der sich im Zimmer materialisierte. Er beugte sich zu Melissa runter und hob sie hoch. Sie reagierte nicht, als der Schatten sich mit ihr dematerialisierte und wieder in den Monitor gezogen wurde. Als der letzte Rest des Schattens im Monitor verschwand, schaltete er sich wieder aus und der Raum verdunkelte sich wieder.
 

" Das ist er also. " ertönte eine Stimme aus seinem PC. " Dann wollen wir mal. Die anderen warten. " Aus seinem PC schlich ebenfalls ein Schatten, der sich vor seinem Bett materialisierte. Eine Hand legte sich auf den Rücken des Schlafenden und er wurde von einem schwarzen Licht eingehüllt. Dann hob er ab und schwebte nun einen halben Meter über dem Boden. Der Körper färbte sich schwarz und löste sich in Schatten auf. Der andere Schatten zog ihn mit in den Monitor hinein. Der PC schaltete sich danach aus. " Das wäre erledigt. Jetzt sind sie dran. " flüsterte die Stimme noch.
 

Gähnend stand Melissa auf. Ihre nackten Füsse berührten blanken, eiskalten Stein, worauf sie allerdings nicht reagierte, da sie noch müde war. Sie tapste schläfrig durch den Raum, der um einiges grösser war als ihr Zimmer. Plötzlich stiess sie gegen einen kleinen Sockel und fiel auf ein Bett, das am anderen Ende des Raums aufgestellt war. Die darauf liegende Person sprang sofort auf und fiel aus dem Bett.

" Wer bist du? Was machst du...? " Er sah erst Melissa an und dann den Raum, in dem sie sich befanden. " Wo sind wir? "

" Wieso? " Jetzt sah auch Melissa sich um. Der Raum wurde war lichtdurchflutet von mehreren raumhohen, bunten Fenstern. Eine Säule in der Mitte stützte die gesamte Decke. "Das ist ja Wahnsinn. Ich träume sicher noch." sagte Melissa an den Jungen neben sich gewandt.

" Dann müssten wir ja das selbe träumen. Und so etwas gibt es nicht. Also ist das hier kein Traum. Wir sind wirklich hier. Aber wo sind wir? "

" Keine Ahnung. Aber wir kennen uns noch nicht. Mein Name ist Melissa. " Sie reichte dem Jungen die Hand.

" Guten Tag, Milli... " Er nahm ihre Hand, wurde dann aber von ihr unterbrochen.

" Woher kennst du meinen Spitznamen? "

" Geraten, würde ich mal sagen. Mein Name ist René... "

" Foxy?! Du? " Sie sah ihn mit grossen Augen an. Der Junge, den sie bisher nur aus dem Internet kannte, stand jetzt tatsächlich vor ihr. Wie konnte das sein? Träumte sie doch noch?

" Eben. Wir träumen wohl kaum das selbe. Also hat uns irgendwas hier hin gebracht. Übrigens, trägst du immer solche Sachen zum schlafen? "

Melissa sah an sich runter. Sie trug ein silbernes Kleid mit langen Ärmeln. Um ihre Hüfte hing ein Gürtel, an dem zwei Taschen befestigt waren. Ihre Haare waren mit einem silbernen Haarband fest gemacht. " Nein, eigentlich nicht. Aber du wohl auch nicht, oder? " fragte sie Foxy grinsend. Er trug einen silbernen Anzug und den selben Gürtel wie Melissa. Ausserdem lag ein silberner Umhang auf seinen Schultern, der mit einem silbernen Emblem befestigt war.

" Nein, das wär wohl etwas unangenehm. " antwortete er lachend. " Lass uns hier etwas umsehen. Vielleicht erfahren wir dann, wo wir hier sind und warum. " Foxy ging zur einzigsten Tür des Raumes.

" Ja, wär nett, das zu erfahren. " Melissa folgte ihm, doch bevor sie die Tür erreichten, wurde sie aufgestossen. Ein Mann in einem schwarzen Kimono kam herein. Er hatte schwarze Haare und im Gürtel steckte ein schwarzes Schwert.

" Endlich seid ihr wach. Kommt mit. " sagte er und drehte sich wieder um. " Beeilt euch, wir haben nicht ewig Zeit. "

" Der ist aber nett. " flüsterte Melissa Foxy zu, während sie dem fremden folgten, doch dieser war in Gedanken versunken und antwortete nur mit einem: " Hmmm... " Irgendwie kam ihm dieser fremde bekannt vor. Sein Verhalten und überhaupt alles an ihm. Aber das ist doch unmöglich. Nach einer Weile stiess der Fremde eine weitere Türe auf. In dem Raum, den sie jetzt betraten, stand ein langer, reich gedeckter Tisch und mehrere Stühle.

" Setzt euch. " Der schwarze, der sie her brachte, deutete auf den Tisch. Melissa und Foxy setzten sich auf zwei Stühle an der breiten Seite des Tisches. Der schwarze setzte sich neben sie.

" Äh, könnten sie uns vielleicht sagen, wo wir hier sind und wieso? " fragte Foxy vorsichtig. Der Fremde sah ihn mit einem eiskalten Blick an, der töten könnte.

" Das erfahrt ihr später. Ah, da sind sie endlich. " er sah auf eine Türe, die sich jetzt öffnete. Eine kleine Gruppe kam herein, an ihrer Spitze Ein Mädchen mit langen, blonden Haaren und ein Junge mit schwarzen Haaren. Ein Umhang verdeckte sein halbes Gesicht. Die Personen hinter ihnen waren allesamt in dieselben silbernen Roben gehüllt.

" Das wird ja immer besser hier. Die kommen mir vor wie Prinz und Prinzessin mit Hofstaat." flüsterte Melissa. Sie verfolgte die Gruppe mit ihren Augen, während sie zum Tisch kamen. Die zwei an der Spitze der Gruppe stellten sich Foxy und Melissa gegenüber auf, setzten sich aber noch nicht. " Guten Tag, ihr zwei. " fing das Mädchen an. Sie war höchstens 16 und bildhübsch. " Es ist schön, das wir euch mal kennen lernen dürfen. "

Foxy und Melissa sahen sich unsicher an. Was hatte das zu bedeuten?

" Ich kann euch verraten, was das bedeutet. " sagte der schwarzhaarige Junge mit dem Umhang plötzlich. Foxy und Melissa sahen ihn fragend an.

" Ja, ich kann Gedanken lesen. " sagte der Junge grinsend.

" Gedanken lesen? Wer bist du? " fragte Foxy leise. Melissa hatte es die Sprache verschlagen.

" Du müsstest mich eigentlich am besten kennen, Foxy. Mein Name ist Silence. " er verbeugte sich.

" Und mein Name ist Syva Asako. " stellte das blondhaarige Mädchen sich vor. Melissa und Foxy waren geschockt. Syva und Silence sind doch nur von ihnen erfundene Figuren in einem RPG auf einer deutschen Anime-fansite!Und doch standen sie lebendig vor ihnen.

" Aber wie kann das? Ihr seid doch bloss... Ich meine... ich... " stotterte Melissa. Foxy wandte sich an den schwarzen neben sich.

" Dann kannst du bloss Noir, der Todesengel sein. Stimmts oder hab ich Recht? "

" Beides. Ich bin wirklich Noir. " antwortete der Angesprochene grummelnd.

" Aber was machen wir hier? Wo sind wir überhaupt? " fragte Melissa hektisch.

" Und vor allem, wie kommen wir hier her? " fragte Foxy weiter. Syva und Silence hatten sich mittlerweile gesetzt.

" Deine Frage ist leicht zu beantworten, Foxy. Wozu bin ich Magier? " einige Funken tanzten auf Silence Hand. " Warum ihr hier seid, ist was komplizierter. "

" Wir haben ein Problem und ihr müsst uns helfen. So lautet die Kurzfassung. " sagte der Todesengel. Er nahm sich einen Becher und goss sich etwas Wein ein. " Ihr seid hier in der bei euch sogenannten Internetwelt. Wir haben Probleme mit den Viren und ihr müsst uns helfen. " erklärte Noir. Melissa und Foxy steckten die Köpfe zusammen.

" Bist du sicher, das wir nicht doch träumen? " fragte Melissa leise. Foxy schüttelte den Kopf.

" Nicht wirklich. Das ist irgendwie zu abgefahren hier. " flüsterte er leise. Eine von ihm erfundene Figur sass neben ihm und hatte gerade erklärt, das sie seine Hilfe brauchte. Das ist doch unmöglich.

" Es ist aber wahr. Noir hat Recht. " dementierte der Magier mit dem Umhang, der Foxy gegenüber sass, diesen nicht ausgesprochenen Gedanken. " Unsere Welt wird von Viren bedroht. "

" Aber was können wir...? Ich meine, wir sind bloss zwei Jugendliche ohne besondere Kräfte." fiel Melissa dazwischen. Sie war aufgesprungen und stützte sich jetzt auf dem Tisch ab.

" Genau. " bekräftigte Foxy sie. " Wieso gerade wir? "

" Ihr habt vielleicht bei euch keine besonderen Kräfte, hier aber schon. Du hast es gerade selbst in Gedanken gesagt. Ihr habt uns erschaffen. Für uns seid ihr so was wie Götter. Durch eure Fantasie ist hier alles möglich. " beantwortete Silence. Er hatte sich jetzt auch einen Becher genommen und befüllte ihn.

" Götter? " Das Mädchen liess sich wieder auf den Stuhl fallen. " Alles klar. Das Essen gestern war schlecht und jetzt halluziniere ich. " seufzte sie. Foxy schüttelte den Kopf.

" Das hier ist echt, Milli. Ich bin ja auch hier, also kann deine Erklärung nicht stimmen. " er wandte sich dann an Silence und Syva. " Ich werde euch helfen. "

" Ja, ich will auch helfen. Was müssen wir machen? " Melissa sprang wieder auf.

" Erstmal essen wir was. Ihr habt doch sicher Hunger. " sagte Syva lachend. Sie deutete auf die Schüsseln auf dem Tisch.

" Wir werden euch nach dem Essen in die Einzelheiten einweihen. " Silence reichte ihnen eine Schüssel. " Das hier ist lecker. Müsst ihr unbedingt probieren. " Das lehnten sie natürlich nicht ab. Sie bedienten sich reichlich an den Köstlichkeiten, die aufgedeckt waren. Die Anwesenden an dem grossen Tisch erzählten Geschichten, denen die beiden aus der realen Welt gespannt lauschten. Irgendwann erhob sich der junge Magier.

" Da wir nun alle gesättigt sind, würde ich vorschlagen, das wir jetzt die Details besprechen. Wenn ihr mir bitte folgen würdet? " sagte er an Foxy und Melissa gewandt. Sie erhoben sich ebenfalls und folgten ihm zu einer kleinen Türe gegenüber des Tisches. Sie traten hindurch und stiegen eine lange Wendeltreppe hinab. Irgendwann kamen sie in einem niedrigen Raum. Anders als der Speisesaal, aus dem sie kamen, bestanden die Wände hier aus grob bearbeiteten Felsblöcken. Statt Fenstern gab es nur einige schmale Schlitze in den Wänden. Erleuchtet wurde der Raum von mehreren Fackeln in metallenen Halterungen. In der Mitte stand ein kleiner Tisch und fünf Stühle. Zwei von ihnen waren bereits besetzt. Diese Personen trugen die silbernen Roben, die die zwei aus der anderen Welt bereits kannten. Als sie den Raum betraten, erhoben sich diese zwei und verbeugten sich. Foxy und Melissa sahen sie schief an. Die zwei fremden richteten sich wieder auf.

" Es freut uns, euch kennen zu lernen. " einer der vermummten reichte ihnen die Hand. "Bitte, setzten sie sich. " die Person wies auf zwei der freien Stühle. Foxy und Melissa setzten sich, liessen die vermummten aber nicht aus dem Blick. Diese setzten sich ihnen gegenüber. Silence, der Magier, blieb am Ende des Tisches stehen. " Nun, ich nehme mal an, das Silence sie schon eingeweiht hat. Wir ... "

" Nein, eigentlich war das Noir. " sprach Foxy dazwischen. " Silence hat es bloss genauer erklärt. "

" Wie auch immer. Wie haben sie sich entschieden? Sie können uns auch jederzeit wieder verlassen. Wenn sie es wünschen, werden sie zurück gebracht. "

" Wir bleiben hier. Wir werden euch helfen. " sagte Foxy mit Bestimmtheit. Melissa nickte.

" Gut, es ist eure Entscheidung." Die grössere der Personen erhob sich wieder und breitete eine Karte auf dem Tisch aus. " Die Viren werden morgen angreifen. Und zwar genau hier. " sie zeigte auf einen punkt auf der Karte.

" Und wir sollen sie vernichten? " fragte Melissa leise.

" Nein, ihr sollt uns bloss unterstützen. Das ihr hier so was wie Götter seit, dürfte Silence euch mittlerweile verraten haben. Ihr habt die Macht, uns zu kontrollieren. Was ihr euch ausdenkt, geschieht hier sofort. "

" Also meinen sie, wenn wir... " Foxy fiel in Gedanken. Sie konnten diese Welt nach belieben verändern?

" Allerdings, das meine ich. " sagte der Fremde. " Probieren sie es doch mal aus. " er deutete auf den Tisch. Foxy stand auf und sah auf den selbigen. Dieser fing plötzlich an zu vibrieren und veränderte sich. Die zuerst schnurgeraden Beine drehten sich zu Schnecken zusammen und die Tischplatte wölbte sich nach innen. Nach einer Weile normalisierte er sich wieder. Melissa starrte immer noch den Tisch an.

" Das... was war das denn? " stotterte sie. Ein Tisch aus zentimeterdickem Holz hatte sich vor ihren Augen verformt als bestände er aus Gummi. Das war also die Macht, von der der Fremde sprach.

" Los, versuch es auch mal. " riss ihr Begleiter neben ihr sie aus den Gedanken. Sie nickte und konzentrierte sich auf den Tisch. Dieser vibrierte und die Beine verlängerten sich bis an die Decke. Die Platte lief an den Rändern wie eine Flüssigkeit herunter.

" Gut, das sie das jetzt unter Kontrolle haben, kommen wir zur Auswahl ihrer Waffen. " sprach die andere Person. Sie hatte bisher still dagesessen und sich nicht am Gespräch beteiligt. Sie richtete sich jetzt auf. Dabei rutschte ihr die Kapuze herunter. Es war eine Frau mit langen, schwarz glänzenden Haaren.

" Sasha? " fragte Melissa überrascht. " Das ist ja abgefahren. "

" Jaja, schon gut. Komm wieder runter. Folgt mir in die Waffenkammer. " Sie ging zu einer Tür. " Jetzt kommt schon. " Melissa und Foxy standen auf und kamen zu ihr. Die Tür öffnete sich selbstständig. Der Raum wurde von einem merkwürdigen Licht erhellt, der aus dem Raum selbst zu kommen schien. Jedenfalls war keine Lichtquelle zu sehen. Sasha ging als erster hinein. " Willkommen in der Waffenkammer. Um eine Waffe zu wählen... "

" Moment, lass mich raten. " unterbrach Foxy sie. " Nicht wir wählen die Waffe sondern die Waffe wählt uns. Richtig? "

" Du bist ja gut. Das ist hundertprozentig richtig. Haltet eure Hand über die Waffe. Wenn es die richtige ist, wird sie aufleuchten und dann in eure Hand schweben. " Foxy und Melissa traten ein. Das Licht, das den Raum erhellte, kam von den Regalen, die an den Wänden standen und den Waffen, die in den Regalen lagen. Er waren Speere, Stäbe, Schwerter und weitere Waffen.

" Das sind doch ein paar tausend Waffen. Wie lange sollen wir hier drin bleiben? " fragte Foxy kopfschüttelnd.

" Dafür braucht ihr nicht lange. Geht die Regale entlang und haltet eure Hand drüber. Die richtige Waffe wird dann schon aufleuchten. " erklärte die schwarzhaarige Dämonin. Foxy und Melissa taten, was sie sagte. Sie gingen die Regale entlang, die Hände über die Waffen haltend. Eine Zeit lang passierte nichts, doch plötzlich sprang ein etwa 50 Zentimeter langer Stab in Melissas Hand. Sie starrte ihn an.

" Du sollst es also sein. " flüsterte sie dem Stab zu. " Dann mal schauen, was du für Kräfte hast. " Sie sah zu Foxy. Ihm sprang gerade ein riesiges Gebilde in die Hand.

" Gut, ihr habt eure Waffen. Kommt mit. " Sasha drehte sich zur Tür. Die beiden `Götter` folgten ihr mit ihren Waffen. Sie kamen wieder in den kleinen Raum mit dem Tisch, der immer noch an der Decke hing. Silence und der andere vermummte unterhielten sich. Als sie eintraten, verstummten sie. Der vermummte kam ihnen entgegen.

" Haben sie ihre Waffen gewählt? Gut. " er besah sich die Gegenstände, die die beiden in den Händen hielten. " Wenn sie Silence wieder nach oben folgen würden? " er wies mit der flachen Hand zur Tür, wo Silence wartete.

" Äh, okay. " Foxy und Melissa folgten Silence aus dem Raum hinaus. Sie gingen die Wendeltreppe wieder hinauf in den grossen Saal. Die ganzen Personen, die mit ihnen am Tisch sassen, waren verschwunden, sie waren alleine mit dem Magier.

" Ich werde euch jetzt eure Waffen erklären. " fing Silence an. Er trat in die Mitte des Raumes. " Milli, du trägst den Stab der Hohepriesterin Li Saris. Er hat die Macht, Wunden, egal wie tief oder schlimm, zu heilen. Allerdings wirkt diese Kraft auf jedes Lebewesen nur einmal. Ausserdem beherrscht dieser Stab das Feuer. Wenn der Träger es will, lodern mehrere tausend Grad heisse Flammen aus ihm. " Erschrocken sah Melissa den Stab an. Mehrere tausend Grad? Das würde ein perfektes Grillfest geben!

" Und Foxy, du hast etwas nicht minder mächtiges. Es handelt sich um das Poring Tala. Das ehemalige Wappen des Teufels. Es besteht aus Skorpionenstahl, geschmiedet im Feuer der Hölle und gehärtet im Blut der verdammten Seelen. Diese Waffe ist 200 mal tödlicher als jede, die jemals geschmiedet wurde oder noch geschmiedet wird. " erklärte Silence dem Jungen aus der anderen Welt. Foxy sah die riesige Waffe, die er in der hand hielt, an. So besonders sah sie gar nicht aus. Der Griff bestand aus filigran bearbeitetem, mit rotem Leder umwickelten Stahl. Statt einer Klinge gingen zwei Klingen V-förmig vom Griff aus.

" Sie sieht nicht besonders aus, noch nicht. " Silence legte seine Hand und murmelte etwas. Darauf hin ging ein Ruck durch die Waffe. Sie leuchtete rot auf und die Klingen lösten sich in tausende Fäden auf. Nach einer weile formierten sich die Klingen wieder. Jetzt hielt er eine riesige, filigrane Waffe in der Hand. Vom Griff gingen zwei Klingen ab. Sie waren einen Meter breit und gingen bis zu seinem Ellenbogen.

" Mann, ist die schwer. " keuchte Foxy. Mühselig hielt er die Waffe oben. Er passte auf, das die beiden Klingen an seinem Ellenbogen ihn nicht berührten. " Und das soll die passende Waffe für mich sein? " er liess die Spitze der Klinge zu Boden gleiten. Allerdings berührte der Stahl den Stein nicht. Er schnitt hindurch wie durch Butter.

" Du kannst hier alles was du willst. Wenn du willst, könntest du hier Muskeln bis zur Decke haben. " sagte Silence lächelnd. Foxy schauderte. Bis zur Decke ist kein angenehmer Gedanke. Er schloss die Augen und konzentrierte sich. Dann hob er die Waffe wieder.

" Jetzt ist sie nicht mehr so schwer. " Er schwang die Poring Tala. Ein Sirren bewies, das die Waffe richtig durch die Luft schnitt. " Abgefahren ist es aber schon, das Wappen des Teufels als Waffe zu benutzen. " Die Waffe sirrte wieder und hinterliess einen tiefen Schnitt in der Wand.

" Dann beginnen wir jetzt mit dem Training. " Der Magier schnippte mit dem Finger und der Raum wurde mit dicken Matten ausgekleidet. " Wir haben leider nicht viel Zeit. Also sollten wir anfangen. Ich fang mit dir an, Foxy. " Er stellte sich ihm gegenüber auf. Ein silbriger Klumpen floss aus seinem Umhang. " Das hier dürftest du ja wohl kennen. " Silence nahm den Klumpen auf. " Es stammt schliesslich von dir."

" Schon gut, ich weiss, was das ist. Lass uns anfangen. " Foxy richtete die Poring Tala auf den jungen Magier. Plötzlich erbebte der Palast. Ein durchdringender Ton erfüllte die Luft.

" Was ist das? Silence, Foxy, was habt ihr gemacht? " fragte Melissa panisch.

" Wir haben gar nichts gemacht. Das ist der Alarm. Die Viren haben angegriffen. Einen Tag früher als erwartet. Verdammt. " antwortete Silence. Mehrere Türen, die in den Saal führten, wurden aufgestossen. Aus einer kleinen stürmten die Dämonin Sasha und der andere Vermummte, aus einem grösserem Portal kamen Syva, Noir und weitere Personen.

" Silence, die Viren haben angegriffen. " rief Syva hektisch. " Wir müssen los. "

" Tut mir leid, ihr zwei. Jetzt müsst ihr wohl ohne Training in den Kampf ziehen. " sagte der Magier mit den schwarzen Haaren zu den `Göttern` in einem merkwürdigen Unterton. " Aber ihr wisst, was zu tun ist. Bei euch gibt es keine `richtigen` oder `falschen` Entscheidungen. Folgt mir. " Die gesamte Gruppe, die sich im Raum befand, folgte ihm. Sie gingen durch ein anderes Portal und dann eine Treppe hinunter, die so breit war, das sie alle nebeneinander gehen konnten. Schliesslich standen sie vor einem grossen Tor aus dunklem Holz. Es öffnete sich selbstständig. Foxy und Melissa bekamen jetzt einen Blick auf die Welt, in der sie als Götter verehrt wurden. Überall blühende Landschaften. Vereinzelt ein paar Dörfer. Im Hintergrund war ein Bergmassiv zu sehen. Im ganzen eine Postkartenidylle, wenn da nicht die Viren gewesen wären. In die Berge war eine Bresche geschlagen, durch der die verschiedensten Viecher in die Landschaft kamen. Einige der Dörfer waren bereits zerstört und Rauch verdunkelte den Himmel. Die Erschütterung des Palastes kam von einer riesigen Steinkugel, die jetzt im Burghof lag. Menschen liefen hektisch im Hof auf und ab. Ein Tor hinter der Kugel öffnete sich und Männer in silbernen Rüstungen kamen hinaus geritten. Beim Näherkommen konnten sie erkennen, das ihre Pferde durch die schwere Panzerung mehr einem Roboterpferd als einem lebendigen Wesen ähnelte.

" Das sind die Ritter unserer Welt. Zehntausend tapfere Männer. " erklärte Silence stolz.

" Ganz schön und gut. Aber wenn ich mir unsere Gegner so ansehe... " Foxy deutete auf den Horizont. Mehrere Monster, aus Schleim und Metall, Holz und Gestein, waren der Burg bereits ziemlich nahe gekommen.

" Mit eurer Unterstützung schaffen wir das. " Syva klopfte ihm auf die Schulter. " Wir werden sie schon schlagen. " Sie deutete auf die Viren. Während dessen wurden mehrere schwer gepanzerte Pferde auf den Hof geführt. Silence ging auf sie zu und streichelte eines.

" Könnt ihr reiten? " fragte er Foxy und Melissa. " Und wenn nicht, auch egal. "

" Reiten kann ich nicht, aber da wir hier `allmächtig` sind, ist das kein Problem. " sagte der Junge mit dem silbernen Umhang. Er schwang sich auf eines der Pferde. Seine riesige Waffe stützte er auf der Panzerung des Pferdes ab. Jetzt kam auch Melissa an. Sie schwang sich auch auf eines der Pferde. Der Rest der Gruppe tat es ihr nach.

" Gibt es noch etwas, das wir wissen müssten, Silence? " Foxy beugte sich etwas über den Hals des Pferdes. " Vor wem müssen wir uns besonders in Acht nehmen? "

" Überhaupt vor allen. Aber besonders vor den Würmern und den Trojanern. Das sind die gefährlichsten. " antwortete Silence nervös. Er ritt vor den Soldaten, die in mehreren Reihen im Hof standen, auf und ab. " Seid ihr bereit? " rief er über den Hof. Ein zustimmender Ruf wie aus einem Munde kam von den Soldaten. " Und ihr? " wandte er sich an die kleine Gruppe vor ihm. Syva und Noir nickten. Foxy und Melissa sahen sich unruhig an.

" Wir schaffen das schon, Milli. " flüsterte der Junge mit dem Teufelswappen.

" Hoffentlich. Ich hab etwas Angst. " antwortete die `Göttin` genau so leise. Silence unterbrach sie.

" Los geht's. Folgt mir. " Er ritt als erster durch das Tor. Nach ihm kamen Foxy und Melissa, gefolgt von Syva, Noir und den Soldaten. Als die Viren sie erblickten, gingen sie in den Angriff über. Mehrere Steinkugeln kamen ihnen entgegen. Diese prallten allerdings an einer unsichtbaren Barriere ab. Die Soldaten gingen jetzt in vollen Galopp und stürmten den Viren entgegen. Das Zusammentreffen der beiden Gruppen glich dem Zusammenprall zweier Züge. Mehrere Soldaten flogen durch die Lüfte, doch auch die Viren prallten zurück. Sie brüllten.

Silence und die anderen blieben noch zurück. Ein grosses Pferd als Holz fiel ihnen ins Auge.

" Lass mich raten. Das da, " Foxy deutete dieses Pferd. " Das ist ein so genannter Trojaner. Oder? " Silence nickte.

" Okay, wir greifen an. Los. " der junge Magier ritt im Galopp los. Die anderen folgten ihm. Vor ihnen kam plötzlich ein massiger Körper aus dem Gestein gebrochen. Ruckartig blieben die Pferde stehen. Silence Pferd rutschte auf dem Gestein aus und berührte den Steinkörper. In einem Zischen verschwand das Pferd. Der Magier war bereits abgesprungen. Der riesige Felsenvirus starrte sie aus rot glühenden Augen an. Er hob einen seiner unförmigen, schweren Arme und liess ihn auf die kleine Person vor sich nieder saussen. Bevor sie jedoch traf, stand plötzlich ein grosses, gepanzertes Pferd zwischen ihnen. Der Arm des Virus landete auf der schwarzen Klinge des Reiters und wurde durchtrennt. Ein Feuerstrahl schmolz ihn zu einem kleinen Klumpen zusammen. Silence, der Magier, sprang wieder auf. Ein silbriger Klumpen floss aus seinem Mantel, der sich um seine Hand legte und einen Speer bildete. Ohne ein weiteres Wort rammte er den Speer in die Brust des Monsters. Es schrie auf und explodierte dann in tausende kleine Stückchen. Bevor sie die Gruppe berühren konnten, wurden sie von einem starken Wind weggeblasen.

" Das ist also das gefährliche an den Viren. " sagte Foxy in Gedanken versunken. " Dann müssen wir aufpassen, das sie uns nicht berühren. "

" Ja. Wir müssen aufpassen. " Silence starrte auf den Überrest des Arms des Virus. " Ach, ich brauch ein neues Pferd. "

" Kein Problem. " Foxy schnippte mit den Fingern. Aus dem Boden erhob sich ein unförmiger Körper, der nach einer Zeit zu einem Pferd wurde. Es trug die selbe schwere Panzerung wie die anderen Pferde.

" Wow, super, Foxy. Das hast du aber schon gut im Griff. " lobte Melissa.

" Danke. Wir sollten jetzt weiter. Die Soldaten brauchen uns. " Foxy deutete in Richtung der Berge. Hunderte Soldaten lagen bereits am Boden, aber auch mehrere Viren waren bereits geschlagen. Sie ritten weiter. Eine weitere Steinkugel so wie eine aus Stahl und mehrere Holzpfähle kamen ihnen entgegen. Melissa hob ihren Stab. Ein Feuerstrahl schoss aus dem eingeschnitzten Tigerkopf, der die Holzpfähle verbrannte. Die Poring Tala, Das Wappen des Teufels, in Foxys Händen leuchtete auf. Die Klinge verlängerte sich auf einen Meter und durchschnitt die Stahlkugel. Die beiden Hälften prallten auf dem Boden auf und verpufften. Die Steinkugel prallte an einem unsichtbaren Schild ab. Die Gruppe reitete weiter. Als sie die ersten Soldaten erreichten, sahen sie, das zwischen ihnen mehrere kleinere Monster wüteten. Sie waren schwarz und mit Schleim bedeckt. In ihren Mäulern blinkten tausende messerscharfe Zähne. Foxy und Silence sprangen von den Pferden. Aus Silence Umhang floss jetzt ein roter Klumpen, der sich an seinem Arm zu einem gläsernen Schild formierte. Foxys Waffe vibrierte. Er konnte die Kampfeslust und den Blutdurst der Waffe förmlich spüren. Er musste sich konzentrieren, um die Waffe unter Kontrolle zu halten.

" Wir werden siegen. " mit diesem Ruf stürmte Silence voran und stiess gleich zwei der Monster den Silberspeer durch den Körper. Sie schmolzen einfach.

" Pass auf. " Foxy sprang vor und schlug dem Monster, das sich auf Silence stürzen wollte, den Kopf ab. " Los. DAEMONIUM NOCTIS. " Die Poring Tala leuchtete auf. Er schwang die riesige Waffe und eine Schockwelle ging durch die Gruppe der Kämpfer. Allerdings wurden nur die kleinen Viren getroffen. Die Soldaten blieben unverletzt.

" FLAMMENTORNADO. " Flammen schossen aus Melissas Stab. Sie begannen, sich zu drehen und schossen auf einen der Trojaner zu. Es ging in Flammen auf und stürzte. Die Bäume verwandelten sich in ein flammendes Inferno. Die Wiese, auf der sie standen, ging in Flammen auf, was die Viren allerdings wenig störte. Sie stiessen immer weiter vor und schlugen die Soldaten zurück.

" Melissa, lass dir was einfallen. Du hast doch genug Fantasie. " rief Foxy. Er wehrte einen Angriff mit seiner Waffe ab. Der Stab des Gegners blieb in der Poring Tala stecken. Foxy grinste. " Noctis Nebular. " flüsterte er. Von der Waffe ging ein schwarzer Nebel über den Stab auf seinen Gegner. Dieser versuchte panisch, sich zu befreien, schaffte es aber nicht mehr. Der Nebel umhüllte ihn. Als er wieder abzog, war der Virus verschwunden.

" Was einfallen. Was einfallen. " murmelte Melissa. Sie sah sich um. Dann überkam sie eine Idee. " Ich habs. " Sie richtete den Stab gen Himmel. Er verfinsterte sich. Donnergrollen erklang und es fing an zu regnen. Die Flammen der Bäume erloschen, ebenso wie einer der Viren, der aus Feuer bestand. Er wand sich unter Schmerzen auf dem Boden und wurde immer kleiner. Schliesslich verpuffte er.

" Ich glaub, ich weiss, was du vor hast. " sagte Foxy grinsend an sie gewandt. Silence und Syva beschäftigten sich mit einem Wurm, der sich zwischen den Soldaten hindurch schlängelte.

" Pass mal auf. " Sie schnippte mit dem Finger und ein Blitz krachte auf die Viren. Ein weiterer Trojaner zerfiel in seine Einzelteile. Auf einem der Stahlviren zuckten weitere Blitze und er kippte um.

" Jetzt bin ich wieder dran. " Foxy sprang auf den Kopf eines Soldaten und von da aus auf einen Wurm. Er rammte ihm die Poring Tala in den Kopf. Mit einem Schmerzensschrei stürzte er und platzte. Ein Schrei liess ihn rumfahren. Ein anderer Wurm hatte Syva weggeschleudert und hielt Silence im Klammergriff fest. Doch Melissa war bereits bei ihnen. Sie half Syva auf die Beine und gemeinsam gingen sie zum Angriff über. Syvas Waffe, der Rapier, leuchtete und traf den Wurm dort, wo normalerweise die Augen wären. Sein Griff lockerte sich etwas und Silence konnte sich befreien. Er rammte seinen Silberspeer in die gleiche Stelle wie Syva ihren Rapier. Als letztes traf ein spitzer Felsen in die selbe Stelle. Der Wurm löste sich in tausende Teile auf . Der Rapier flog wieder in die Hand ihrer Besitzerin.

" Hey, pass auf, Foxy. " rief Syva. Sie schleuderte ihre Waffe in seine Richtung. Sie traf einen gelben Virus, der aus Blitzen zu bestehen schien. Als er getroffen wurde, löste er sich auf.

" Danke, Engelchen. " rief Foxy zurück. " Los, wir gehen in die Offensive. " Er winkte die anderen zu sich. Sie kamen zu ihm. Dann stürmten sie los, auf die Viren zu. Die Soldaten machten Platz, während sie weiterhin gegen die Viren kämpften. " Silence, mach dich bereit." Rief Foxy dem jungen Magier zu.

" Wozu bereit? " fragte dieser, während ein kleiner Virus vor ihm sein Leben lassen musste. "Hast du was vor? " er gesellte sich neben ihn. Gemeinsam erledigten sie einen weiteren Virus.

" Ja, das hab ich. Also, bist du bereit? " Sie kämpften jetzt Rücken an Rücken gegen mehrere kleinere Würmer.

" Jederzeit, Foxy. Leg los. " ein Hieb mit Silence Speer vernichtete den letzten Wurm. Foxy murmelte etwas.

" Okay, es geht los. " er schwang seine Waffe einmal. " VULPIS- FLUCH. " ein orangenes Licht hüllte Silence ein. Nach etwa einer Minute verschwand es wieder. " Silence, du hast 30 Minuten. "

" 30 Minuten wozu? Was war das eben? " fragte der Magier skeptisch.

" Das war der Vulpis-Fluch. Er verleiht überdurchschnittliche Schnelligkeit und Intelligenz. Allerdings verwandelt sich der Betroffene nach 30 Minuten für immer in einen einfachen, schwachen Fuchs. " erklärte Foxy. " Also beeil dich. "

" Na gut. Ganz, wie du meinst. " Silence stürmte weiter nach vorn. Er war tatsächlich dreimal so schnell wie normal und rannte flink zwischen den Soldaten umher. Die Viren konnten nicht schnell genug reagieren und wurden zum grossen Teil von dem jungen Magier vernichtet, bevor sie ihn überhaupt bemerkten. Die Soldaten guckten blöd, als fast alle Viren zerstört waren. Foxy sah auf die Uhr.

" 30 Minuten. " Seine Waffe leuchtete kurz auf und von irgendwo aus dem Kampffeld kam ein orangenes Licht auf ihn zu geflogen. Jetzt waren nur noch zwei Trojaner, ein Wurm und drei Stahlviren übrig. Silence hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Dieser tauchte jetzt neben Dem Jungen mit dem Teufelswappen wieder auf. Er war ausser Atem.

" Noch sechs Stück übrig. Mist. " keuchte er.

" Hey, den Rest übernehmen wir. " Foxy klopfte ihm auf die Schulter. Dann schleuderte er seine Waffe den Viren entgegen. Die beiden Trojaner wurden durchbohrt und der Wurm verlor seinen Kopf. Dann kam sie wie ein Bumerang zu seinem Träger zurück. Geschickt und ohne sich zu verletzen fing Foxy die Waffe auf.

" Passt mal auf, die drei da schmelz ich jetzt ein. " Melissa richtete ihren Stab auf die übrigen Stahlviren. Diese wichen zurück, doch ihre Attacke traf. Als die Flammenwand, die Melissa herauf beschworen hatte, wieder verschwunden war, blieb nur ein kleiner Stahlklumpen übrig, der schliesslich verpuffte. Ein Jubelschrei ging durch die Reihen der Soldaten. Sie hatten gesiegt. Die Viren waren geschlagen und sie jetzt sicher.

" Endlich. " seufzte Silence. Er liess sich auf die knie fallen. Der Vulpis-Fluch hatte ihn ziemlich viel Kraft gekostet. " Es ist vorbei. "

" Hoffentlich. " Skeptisch sah Foxy auf die Soldaten. Ein goldenes Licht, der aus Melissas Stab kam, hatte sie eingehüllt. Sämtliche Wunden der Soldaten schlossen sich. " Hier, trink das. " Der Junge aus der realen Welt hielt dem Magier aus der Computerwelt einen Becher hin. " Das wird dich wieder aufpowern. " Silence nahm den Becher und leerte ihn in einem Schluck. Energie durchströmte ihn. Er stand wieder auf.

" Lasst uns ins Schloss zurück kehren. Wir werden ein Fest feiern und euch dann wieder nach Hause bringen. " Silence ging zu Syva und Melissa, gefolgt von Foxy. Der Speer und der Schild an Silence Armen verwandelten sich wieder Gelee-artige Klumpen und verschwanden in seinem Mantel. Sie wollten sich gerade wieder auf die Pferde schwingen, als die Erde erbebte. Instinktiv sahen sie zu dem Bergmassiv am Horizont.

" Ich glaub, das Fest muss warten, Silence. " rief Foxy, um gegen den ohrenbetäubenden Lärm anzukommen. Er sah sich, genau wie die anderen, jetzt auf dem Platz um. Sie konnten aber ausser den Soldaten, die das selbe taten, nichts entdecken. Plötzlich platzte der Berg förmlich auf. Felsenteile flogen in alle Richtungen, die wieder an einem unsichtbaren Schild abprallten. Dort, wo vorher der Berg war, stand jetzt ein riesiges Monster. Es war um die 8 Meter hoch und hatte viele ziemlich lange, messerscharfe Zähne im Maul, die ihm etwa zum Bauch gingen. Ein Arm bestand aus Feuer, der andere aus Eis. Auf dem Kopf blitzte eine Krone.

" Das ist doch wohl nicht zu glauben. " grollte eine Stimme über den Platz. Sie hörte sich an, als hätte der Sprecher mehrere Kilo Eisenspäne gegessen. " Meine Viren wurden von diesen Wichten geschlagen? " Das Monster holte mit der Eishand zum Schlag aus, als ein Feuerstrahl sie traf. Statt dem festen Eis fielen Wassertropfen auf die Soldaten.

" Soldaten, verschwindet. " rief Silence mit magisch verstärkter Stimme über den Platz. Das liessen sie sich natürlich nicht zwei mal sagen. Sämtliche Soldaten flohen nach links und rechts, das Monster kümmerte sich aber nicht weiter um sie. Dessen Blick blieb auf die kleine Gruppe etwa 50 Meter vor sich haften. Diese machten sich jetzt zum Kampf bereit. Ein Junge in einem silbernen Anzug und ein anderer mit schwarzem Umhang stellten sich in Kampfposition auf.

" Ihr wollt also tatsächlich kämpfen. Ihr seid so dumm. " grollte die Stimme des Monsters. Der geschmolzene Eisarm wuchs nach. " Also sterbt. Ihr wollt es so." Es öffnete sein Maul und tausende spitze Eiszapfen kamen raus geschossen. Diese schmolzen allerdings, bevor sie die Gruppe trafen. Durch den entstandenen Wasserdampf sirrte etwas schwarzes. Bevor der Riesenvirus reagieren konnte, schnitt die Poring Tala bereits den Feuerarm ab. Die Waffe prallte dann an einem Baum ab und trennte von hinten auch den Eisarm vom Körper des Virus. Der Wasserdampf verzog sich jetzt. Der Magier mit dem schwarzen Umhang stand jetzt dort und hielt einen silbernen Klumpen in der rechten und einen roten und der linken Hand. Diese flogen auf den Virus zu und im Flug teilten sie sich immer mehr. Bald war die Luft erfüllt mit Millionen haardünnen Schnüren. Sie durchbohrten jeden Millimeter Körper des Riesenvirus. Sämtliche Fäden liefen in Silence Händen zusammen. Die schwarze Waffe, das Wappen des Teufels sirrte durch die Luft auf die Gruppe zu, ohne auch nur einen der Schnüre zu durchtrennen. Foxy sprang hoch und fing die Waffe mit einer Drehung auf.

" THUNDER STORM." schrie der junge Magier. Blitze zuckten durch sämtliche Schnüre. Sie durchfuhren den Körper des Virus und traten am Ende der Schnüre explosionsartig wieder aus. Der Virus wurde aufgebläht.

" DAEMONIUM NOCTIS." Die Poring Tala leuchtete auf und sendete eine Schockwelle auf den Virus. Dieser platzte. Tausende Fetzen fielen auf die Wiese. Diese zuckten und schwebten dann auf einen Sammelpunkt zurück, wo der Virus sich regenerierte. Doch bevor es soweit kam, ging eine Feuerwelle über das Land. Unaufhaltsam loderten die Flammen aus dem Stab, den Melissa in den Händen hielt. Die Virusteile verbrannten. Den letzten Überrest, ein riesiger Zahn, wurde schliesslich von Syvas Rapier zerstört.

" Wisst ihr, wie man so was nennt?" seufzte Foxy.

" Grosse Klappe und nichts da hinter." antworteten die anderen wie aus einem Munde.

" Aber jetzt können wir feiern." Sagte Syva fröhlich. Sie schwang sich wieder auf das Pferd. "Kämpfen macht ganz schön hungrig." Die anderen schwangen sich ebenfalls auf die Pferde. Gemeinsam ritten sie wieder zum Schloss.
 

" Ich möchte jetzt einen Toast ausbringen." Silence, der an der Spitze der Tafel sass, erhob sich. Die Tischgemeinschaft verstummte. " Ich möchte Melissa und Foxy herzlichst danken, das sie uns in diesem Kampf unterstützt haben. Ohne sie wären wir gnadenlos untergegangen. Danke, ihr zwei." Foxy und Melissa, die neben ihm sassen, wurden rot. Jetzt erhob sich auch Syva.

" Wir wollten euch zum Dank etwas überreichen." Sie zog eine kleine Ledermappe aus der Tasche. Sie öffnete und zwei kleine, silbrig-schwarz glänzende Steine fielen auf ihre Hand. Sie waren an Lederbändern befestigt. " Diese Anhänger symbolisieren Macht und Stärke. Sie sind für euch." Syva legte einen der Steine Foxy um, während Silence das selbe bei Melissa tat.

" Danke. Aber das war doch Ehrensache, das wir geholfen haben." Sagte Melissa leise. " Wir brauchen euch doch noch."

" Genau, ohne euch wär uns langweilig." Bekräftigte Foxy sie. Plötzlich verschwamm der Raum vor seinen Augen. Er begann sich zu drehen und Foxy fiel in einen bunten Tunnel. Er wurde ohnmächtig.
 

" Hey, du sollst auf wachen. Du hast lang genug geschlafen." Riss eine Stimme Foxy aus dem Schlaf. Verschlafen sah er auf die Uhr. Es waren jetzt genau zwölf. Das Radio verriet ihm, das es sich um Samstag handelte. Also hatte das Erlebnis in der Computerwelt nur 12 Stunden gedauert. Aber hatte er es überhaupt erlebt? Jetzt, wo er wieder in seinem Bett lag, kam ihm das so unwirklich vor. War das vielleicht doch nur ein Traum gewesen, was er bisher dementiert hatte? Er stand auf und griff sich ein T-Shirt vom Stuhl neben seinem Bett. Er zog sich um und ging in die Küche, um zu frühstücken. Was er nicht bemerkt hatte, neben seinem Adleranhänger baumelte jetzt auch ein kleiner, silbrig-schwarz glänzender Stein um seinen Hals.
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yamini_Zouren
2005-11-15T20:17:13+00:00 15.11.2005 21:17
hi rene,
*guck*
erst ein Kommentar?
das ist doch viel zu wenig
>.<
*sofort selber ein's schreib*
Mir hat's gut gefallen.
Echt witzig.
'ne gute Idee.
muss unbedingt die fortsetzung lesen.
gibts irgendwann noch 'nen 3 teil?
//hoffentlich//
*knuffl*
angi-chan
*wink*
*kiss*
*abhau*
Von:  the5kyliner
2005-10-23T10:54:38+00:00 23.10.2005 12:54
OMG WAR DAS GEIL!!!!!
HAMMA!!!!!!
Gefäält mir echt sau gut!!
ich fänds cool wenns noch ne fortsetzunmg oder so gäb ^^
bye bye
tiger togahsi


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