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A.D. 2153

von

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Energisch erhob sich der Major aus seinem Stuhl und schleuderte wütend sein Headset gegen den Bildschirm des Großrechners an dem er arbeite.

Er konnte es nicht glauben das so viele seiner Soldaten im Kampf gegen eine Handvoll Rebellen getötet worden sind. Der Anführer der Rebellen, dieser Damien war ein guter Kämpfer, der sich auf sein Glück, sein Können und seine Intuition verließ. Und von all dem hatte er mehr als genug.

Er bückte sich um sein Headset aufzuheben, als er bemerkte, dass sich schon eine ganze weile einer seiner Jungs versucht sich bei ihm zu melden. Ihm war das sicher nicht auf gefallen, da er den Kampf zwischen Zero und Damien, mit Hilfe einer der Überwachungskameras der Halle, auf seinem Monitor, verfolgt hatte. Hurtig zog er sich den Kopfhörer über die Ohren und nahm das Mikrofon vor den Mund.

“Major Reynolds bitte kommen! Bitte kommen!”, kam es aus dem Kopfhörer als er die Verbindung zu seinem Rechner zu ließ.

“Hier spricht Major Spike Reynolds. Empfange Sie laut und deutlich!”, antwortete er seinem Mann zügig.

“Hier Charly Benson vom Epsilon Team!”, meldete sich der Mann an der anderen Seite.

Die langen knochigen Finger des Major flogen über die Tastatur des Rechners. Einige Befehlszeilen später hatte sich der Bildschirm des Majors neuangeordnet.

In der oberen linken Ecke war nun das übermittelte Bilder Kamera das er bis vor einigen Momenten noch aufmerksam verfolgt hatte. In der oberen rechten Ecke hatte sich Bio-Daten der Männer aus den Teams Alpha, Beta, Delta und Epsilon angeordnet. Bis auf ein paar Ausnahmen waren die Daten schwarz unterlegt, was soviel bedeutete wie, dass bei diesen Männern keine Lebenszeichen mehr festzustellen waren. Und in der untern Hälfte des Bildschirms wurde eine Stadtkarte angezeigt. Auf dieser Stadtkarte war der Standort eines jede seiner Männer zu sehen. Es standen zwar nur die Identifikationsnummer auf der Karte, doch der Major wusste an Hand der Nummer meist schon um, wenn es sich handelt.

“Was gibt es mein Junge?”, fragte der Major ihn leicht abwesend während er die Daten auf seinem Schirm begutachtete.

“Ich habe einen der Rebellen...”, antwortete Benson seinem Vorgesetztem.

Schlag artig wand der Major sich für einen Moment von seinem Rechner ab. Er konnte einfach nicht glauben was er gerade vernommen hatte. “Sie haben einen der Rebellen geschnappt?”, fragte der Major noch mal um sich zu vergewissern das er sich nicht verhört hatte.

Mit ein paar kurzen Befehlszeilen wechselte der Major die Kamera die auf seinem Monitor angezeigt wurde. Nun sah er einige Fahrzeuge und einen seiner Männer. Die Aufnahme war nicht sonderlich gut. Das lag aber natürlich an den schlechten Lichtverhältnissen in Heaven. Es dauerte eine weitere Befehlszeile und dann war die Kamera umgestellt auf Nachtsicht. Nun konnte er alles besser erkennen. Und er traute seinen Augen kaum. Aber zu Füßen seines Mannes lag ein mit Handschellen gefesselter Rebell.

“Gut gemacht!”, meinte er Major mit einem leicht euphorischem Unterton, “Ich schicke Ihnen umgehend Verstärkung!” Eben in dem Moment in dem Major Reynolds auf die Stadtkarte sah um zu sehen welches Team am nächsten von Benson war fiel ihm etwas abnormales bei den Bioanzeigen seiner Leute auf. Während die meisten Anzeigen schwarz waren und somit bedeuteten das diese Personen im Jenseits ihr Dasein fristeten, blinkte eine Anzeige des Epsilon Teams hektisch rot auf. Der Puls war bedrohlich tief und die Aussage der Anzeige war eindeutig: “Lebensgefahr!”

“Das kann doch nicht...”. dem Major stockte der Atem, “ Dieser Teufelshund hat es überlebt! Aber nun wird es aller höchste Eisenbahn!” Flink wie es nun einmal für ihn typisch ist, schnellten seine Hände über die Tastatur. Es dauerte keine 30 Sekunden bis er die Einheit gefunden hatte die am nächsten zu der Fabrik war und zu ihrem Anführer eine Leitung aufgebaut hatte.

“Hören Sie mich Soldat?”, fragte er ganz militärisch und überspielte somit seine Aufgeregtheit.

“Laut und deutlich, Sir! Was kann ich und mein Team für Sie tun?”, antwortete ihm der Truppenführer.

“Sie werden sich mit Benson vom Epsilon Trupp treffen. Wenn das geschehen ist folgen Sie seinen Anweisungen! Verstanden?”, befahl ihm der Major. Er wusste genau das sein Mann diesen Befehl verabscheute. Er als Truppenführer sollte Anweisung von einem gewöhnlichen Mitglied des Epsilonteams entgegen nehmen. Doch trotz dieser Abneigung wusste der Major würde sein Mann diesen Auftrag einer 1000 prozenteigen Zuverlässigkeit ausführen.

“Jawohl. Sir!”, antwortete ihm sein Mann noch dann wurde die Verbindung vom Major selbst getrennt.

“Benson ich habe eine neue Mission für Sie, diese Mission hat oberste Priorität. Es ist sogar noch wichtig er als der gefangene Rebell!”

Benson spitzte seine Ohren. Er glaube sich verhört zu haben. “Wichtiger als der Rebell? Was war wohl so wichtig?”, dachte er sich.

“Sie sollten in einigen Minuten ein paar Leute zur Verstärkung bekommen. Und dann geht es direkt ins Innere der Lagerhalle. Dort hat ein erbitterte Kampf zwischen den Rebellen und Ihren Kameraden statt gefunden. Fast alle sind Tot, jedoch einer hat überlebt. Aber er wurde von einigen schweren Stahlkisten begraben. Ihr Auftrag ist sein Überleben sicher zu stellen. Ich werde auch sofort noch ein Rescue Squad zu ihnen schicken!”, erläuterte der Major die Befehle.

“Sehr Wohl, Sir. Sie können sich auf mich verlassen!”, bestätigte ihmBeson das er alles verstanden hatte, direkt danach wurde die Verbindung getrennt.

“Ich weiß das ich mich auf euch verlassen kann...”, meinte der Major wobei er ein Schlucken unterdrücken. Die Trauer über den Verlust vieler guter Männer übermannte ihn. Doch erschüttelte dieses Gefühl so gut es ging sofort wieder ab. Als der Befehlshaber musste er stark sein und durfte kein Zeichen von Schwäche zeigen.

Er blickte auf den Monitor und gedenkte all den mutigen Männern die in dieser Nacht ihr Leben lassen musste. Und dann fiel sein Blick wieder auf Zeros Anzeige. Sie pulsierte immer noch rot.

“Du wirst durch kommen. Du wirst deine Rache noch bekommen Zero!”, sagte der Major vor sich hin.
 

Unruhig rutschte Jax auf seinem Stuhl umher. Er hatte es geschafft Frankie zum Doc zu schaffen.

Doc war der Mann dem alle in den Slum vertrauten. Jeder der sich keine der teuren Kliniken im Handelssektor leisten konnte kam zu ihm. Er hatte schon seit einigen Jahren seine kleine Praxis in den Slums. Docs Vater hatte einst eine kleine Klinik im Handelssektor gehabt, jedoch war diese den Cybercrons ein Dorn im Auge gewesen.

Eines Tages löste sich das Problem der Cybercrons sprichwörtlich in Rauch auf. Die Klinik von Docs Vater wurde Ort eines Anschlags und in die Luft gejagt.

In den Nachrichten sprach man von terroristischen Anschlägen und organisiertem Verbrachen, und so falsch war das alles ja auch gar nicht. Nur das die Terroristen Cybercron selbst waren das blieb natürlich im Dunkeln. Die Schlagzeilen waren groß gewesen: “Unbekannte Terroristen jagen Klink im Handelsektor in die Luft!”, “Tragischer Bombenanschlag kostete zehn Menschen das Leben!”

Doc hatte Glück gehabt zur Zeit des Anschlags niht dort gewesen zu sein, aber sein Vater hatte da nicht soviel Glück. Er fand sein Grab unter den Trümmern seiner eigenen Klinik.

Doc viel in immer tiefere Depressionen nach dem Tod seines Vaters. Er nahm es nicht einmal richtig wahr das man ihn aus seinem Haus warf und er in den Slums landete. Höchst wahrscheinlich wäre Doc in der stinkenden Kloake jämmerlich ebenfalls gestorben, hätten ihm nicht den Bewohner der Slums und die Rebellen geholfen.

Doc hatte diese Krise in seinem Leben durch diese Hilfe überwunden und errichtete daraufhin eine geheime Klinik für die Slumsbewohner und Rebellen. Die Gerätschaften die es in seinem Labor gab stammen alle von den Rebellen sie hatten sie in einigen nächtlichen Aktionen aus den Kliniken der Cybercron besorgt. So wurde Doc auf seine Art zu einem Widerstandskämpfer. Er wollte das sein Vater gerächt werden würde und dafür kämpfte er in dem er die Rebellen so gut es ging unterstützte.

“Mehr kann ich nicht für ihn tun. Da hilft nun nur noch warten und hoffen!”, sagte Doc der gerade aus seinem Operationssaal kam. Er streifte die Latexhandschuhe von seinen verschwitzten Händen. “Ich kann dir leider nicht dafür garantieren das er durch kommen wird! Er hat sehr viel Blut verloren und dazu der beschwerliche Transport hat ihm auch zu gesetzt.” Er entsorgte die beiden Handschuhe in der Abfalltonne neben ihm und schritt langsam zu einem Waschbecken. “Alles weitere liegt außerhalb meiner Macht!”

“Und was heißt das jetzt? Stehen die Karten eher gut oder eher schlecht für ihn?”, löcherte Jax Doc besorgt.

Doc klatscht sich das eisig kalte Wasser ins Gesicht, dann sah er Jax direkt in die Augen. Wasserperlen tropften von seinem Dreitagebart. Seine dunkelbraunen fast schwarzen Augen strahlten eine besondere Form von Mitleid aus als er sagte: “Das weiß nur Gott, aber sein Zustand ist mehr als nur ein bisschen kritisch!”

Jax schluckte. Das war genau das was er befürchtet hatte. Doc wischte sich mit einem Handtuch die Hände ab und trocknete sich das Gesicht. Als er damit fertig war flog das Handtuch in einem hohen Bogen durch die Luft und traf genau das Waschbecken. Danach ließ er sich auf den Stuhl hinter seinem Schreibtisch fallen. Er fuhr sich mit der Hand durch das lockige schwarze Haar und sprach zu Jax: “Es ist ein Glück und ein Wunder das die inneren Organe kaum verletzt wurden.”

“Und was nun?”, fragte Jax mit der Befürchtung das sein Kamerad nicht durch kommen würde.

Doc zog ein Päckchen Zigaretten aus seiner Tasche. Während er die Packung öffnete und eine der wenige verbliebenen Zigaretten herausfischte sprach er weiter: “Wie schon gesagt, außer abwarten und hoffen können wir nun nichts mehr für ihn tun!” Er stieß eine gewaltige Rauchwolke aus.
 

“Und noch einmal hebt an!”, schrie Benson. Das vom Major versprochene Rescue Team war schon eingetroffen. Zu siebt schafften sie es die Container anzuheben und zur Seite zu bewegen.

“Wie viel wiegt diese Scheiße denn?”, fragte einer der entkräfteten Rescues.

“Sicherlich ne Tonne oder mehr!”, maulte einer aus der anderen Ecke des Containers.

“Klappe jetzt und weiter machen. Irgendwo unter diesen verfluchten Dingern liegt Zero!”, schnauzte Benson die Beiden an.

“Wie kann es den überhaupt möglich sein das er das überlebt hat?”

Benson funkelte den Mann der dies geäußert hatte finster an. “Es ist mir scheiß egal wie er überlebt hat, aber lebt noch! Und nun hebt an!”

Als sie die Kiste aus dem Weg geräumt hatten konnten sie ein paar Blutflecken auf den Wänden der Kiste sehen. “Wir sind dicht dran! Los gebt noch einmal alles was ihr habt!”, schrie Benson.

Nach zwei weiteren der eine Tonne schweren Container sahen sie schon mehr. Besser gesagt man konnte das erkennen was von seinem Arm noch übrig geblieben war. Und das war nicht besonders viel. Er war überall blutverschmiert und nicht viel dicker als zwei Zentimeter, was jedoch in Anbetracht das fast eine Tonne auf ihm lag recht dick war.

“Los, schnell bringt eine Trage oder einen Wagen oder so etwas!”, wies Besnon zwei vom Rescue Team an, “Und los noch ein paar Kisten und wir haben ihn!”

Die folgenden Minuten vergingen wie im Flug. Die beiden Rescues kamen mit einer Trage während er und die anderen die letzte Kiste zur Seite geschafft hatten.

“Den hat es ja mal übel erwischt”, entfuhr es einem der Männer und damit hatte er recht. Zeros einer Arm war wie gesagt platt gedrückt worden, während sein Cyberarm von der Kante einer Kiste einfach abgetrennt wurde. Die Einzelteile des Armes waren nun unter den Kisten verstreut. Sein eines Bein hatte das selbe Schicksal wie der Cyberarm erlitten, das andere hatte oh Wunder nichts abbekommen. Auf seinem Körper mischten sich sein Blut und die Hydraulikflüssigkeit des künstlichen Arms. Es war ein grauenhafter Anblick.

Vier Männer hoben Zero mit absoluter Vorsicht hoch und legten ihn auf der Trage ab. Von nun an lag Zeros Leben in den Händen von den Engeln in den weißen Kittel, den Ärzten. Benson stand noch auf den Kisten als er den Major anfunkte. “Hier Benson. Bitte kommen Major!”

“Empfange sie laut und deutlich”, kam es kurz und knapp von Major Reynolds zurück.

“Zero konnte aus den Trümmern geborgen werden. Er befindet sich nun in den Händen der Rescuses und den Weißkitteln. Alles weitere liegt nun bei denen!”

“Gute Arbeit Benson. Schaffen sie noch den gefangenen Rebellen ins Lager!”, befahl er ihm mit einem zufriednem Unterton.

“Jawohl Sir! Benson Ende!”

“Halt warten sie noch einen Moment. Nehmen sie zur Sicherheit noch ein paar der Rescuses für die Eskorte mit. Ich habe so das Gefühl das dieser Damien hier noch irgendwo ist! Major Ende und Aus!”

Langsam stieg Benson von den Kisten herab. “Wir haben einen neuen Auftrag”, verkündete er sowohl den Soldaten als auch den Rescuses gleicher Maßen, “Wir sollen unseren Rebellen Freund ins Gefangenenlager eskortieren. Und ein paar von euch”, nun wand er sich speziell an die Rescuses, “Sollen uns verstärken und begleiten!”
 

Selbst die abgashaltige Luft im Freien war noch ein Hochgenus für Damien, nach der in der Luft der Lagerhalle die von den Geschmäckern von verbranntem Fleisch, Blut und der Scheißerei angereichert war.

Zum Ende des Kampfes mit Zero dachte er schon, er würde das Gebäude mit den Beinen voran verlassen. Aber er hatte überlebt. Das Glück war ihm wieder hold gewesen. Und bis auf einen Treffer waren alles nur harmlose Wunden oder Streifschüsse gewesen. Auf seinem Weg aus der Fabrik war er sogar über einen Erste Hilfe Kasten gestolpert. Mit dem desinfizierendem und kühlendem Schaum behandelte er zuerst seine Wunden bevor er sie ordentlich verband.

Seine Schulter brannte, jedoch noch als stände sie in Flammen. Es lag an der Kugel die immer noch in ihr steckte. Doch der Schmerz war zweitrangig für ihn zählte nun nur noch das nackte überleben. Er hatte nur zwei Optionen. Entweder musste er am Turm des Olymps vorbei oder er ging den weit aus längeren jedoch ungefährlicheren Weg über den Handelssektor. Er entschied sich für den Handelssektor. In seinem Zustand konnte er sich nicht auf unnötige Konfrontationen mit den Cybercron einlassen, außerdem konnte er unter Umstände dort ein Fahrzeug abstauben mit dem er schneller voran kam. Langsam und mit größter Vorsicht schlich sich Damien durch die Straßen und Gassen. Vorsicht war auch geboten nachdem kleinen Blutbad würden sicher einige Soldatenteams hier die Gegend sichern. Die eine Hand auf dem Griff seines Revolvers ruhend, um im Notfall blitzartig gefechtsbreit zu sein, schlich er voran, doch seltsamerweise stieß er auf keine Feinde.

Er bog um eine Hausecke als ein Wagen der Rescue Squads an ihm vorbei zischte. Der Schall der Sirene vernahm er erst jetzt, wo er nur noch die Warnlichter in der Ferne sah. Damien fragte sich wenn sie wohl an Bord hatten, das sie einen solchen heißen Reifen fuhren. Doch um ehrlich zu sein wollte er gar nicht wissen wessen Arsch sie retteten. Es musste jemand von Cybercron sein, sonst würden nicht ihre Rescue Teams anrücken. Und die Tatsache das es sich um jemanden von Cybercron handelte führte nur dazu das Damien der Person den Tod wünschte.

Damien schüttelte die Gedanken wieder ab. Sein Weg durch den Industriesektor war noch weit und er brauchte einen klaren Kopf um Gefahren entgehen zu können und wie als häte ihm jemand das noch einmal bewusst werden lassen wollen tauchten vor ihm mehre Soldaten auf. Es hatte nicht mehr viel gefehlt und er wäre in sie hinein gerannt. Das wäre mit Sicherheit sein Ende gewesen. Erleichtert atmete er aus, dass er noch unentdeckt geblieben ist. Es war ein seltsamer Trupp. Für gewöhnlich marschierten die Cybercrons in fünfer Grüppchen das waren aber mindestens elf, wenn nicht sogar mehr. Zu dem befanden sich vier Rescuses in dem Trupp. Sie stachen mit ihren orangenen Signalwesten aus dem Haufen der schwarzen Exoskelette heraus. Zudem trugen die beiden genauso wie ihren düsteren Kameraden schwere Maschinengewehre.

Eigentlich hätte Damien niemals einen Trupp Soldaten verfolgt aber wer wollte wissen was sie im Schilde führten. Es kam zu selten vor das Recuses und die Patrolliensoldaten zusammen unterwegs waren.

In einem ausreichendem Sicherheitsabstand verfolgte er den kleinen Trupp. Dabei hielt er seinen Revolver fest in der Hand um im Ernstfall sofort kampfbereit zu sein. Nach einer Weile hatte er den Trupp analysiert. Er bestand aus insgesamt dreizehn Menschen. Vier der dreizehn Menschen waren wie Damien schon bemerkt hatte von der Rescue Squad. Sie trugen leichte Kevlarjacken unter den Signalwesten. Dann waren da noch acht Soldaten in ihren im Gegensatz zu den Kevlarjacken schwer gepanzerten Exoskeletten. Bei sich trugen die zwölf die typischen schweren Maschinengewehre der Cybercrons. Der Letzte, der Dreizehnte schien ein Gefangener zu sein den sie eskortierten, jedoch konnte Damien ihn noch nicht erkennen.

Nun war ihm aber das Ziel der Eskorte bekannt, nämlich das Gefangenenlager zwischen dem Industrie und Handelssektor. In diesem berühmt berüchtigtem Lager wurden jene Rebellen gefangengehalten die entweder einer Auseinandersetzung mit den Cybercronsoldaten noch Leben in sich besaßen oder die speziell gefangen und verhört werden soll. Die Verhörmethoden waren grausam und brutal und die wenigsten überlebten sie. Die Verhörspezialisten oder auch Foltermeister wie sie von den Gefangenen genannt wurden hatten ein breites Arsenal an Methoden. Es reichte von freundlichen Wahrheitsseren und Detektoren, über die Prügel und Elektroschockmethoden bis zu Methoden die noch aus dem Düsteren Mittelalterstammen dürften. Lediglich der Befehl ihrer Vorgesetzten konnte das

Leiden eines Gefangenen beenden.

Immer näher schlich sich Damien geschickt an die Eskorte heran. Bis er einen besseren Blick hatte. Er brauchte noch ein paar Schritte um den Gefangenen erkennen zu können und dann stockte ihm der Atem.

“Mike!”
 

“Ist dir schon aufgefallen das man uns beobachtet Charly?”, fragte ein Bekannter von Benson aus dem Rescueteam ihn über die Funkverbindung.

“Das ist mir bewusst, jedoch möchte ich ihn nicht verscheuchen. Was würde der Major wohl zu zwei Rebellen sagen?”

“Keine Ahnung aber er wäre mit Sicherheit hoch erfreut!”

“Die Antwort ist richtig. Also dann ich schlage vor du startest mit drei Anderen einen Überraschungsangriff auf unseren Freund! Ich und der Rest sichern weiter die Eskorte und decken gegebenenfalls euch den Rücken. Wer weiß ob hier nicht noch mehr Rebellen sind!”

“Geht in Ordnung!”, meinte der Rescue und bereitete alles vor.
 

“Ich muss ihn befreien, aber wie?”, dachte sich Damien. Vier Soldaten wären noch kein Problem gewesen mit denen wäre er vermutlich noch zu Streich gekommen. Selbst die zwölf waren eigentlich kein Problem das sich nicht durch eine gut gezielte Granate beheben lassen würde. Das Problem war aber das sie noch eine Geisel hatten.

Er bog um eine weitere Hausecke und in diesem Moment überschlugen sich die Ereignisse. Einer der Rescues und drei Soldaten hatten sich aus der Formation gelöst und ihm aufgelauert. Er war ihnen in eine Falle gelaufen. Die Salven der Maschinengewehre hämmerten. Sein Instinkt und der Überlebenstrieb hatte veranlasst das er zur Seite sprang und keine Moment zu spät hinter der Hauswand wieder verschwand. Die Kugeln schlugen wie winzige Meteoriten in die Hauswand ein und hinterließen eine Kraterlandschaft im Mauerwerk.

Damien rappelte sich wieder auf, wobei seine Schulter wieder höllisch brannte. Er war bei seinem Sprung ungünstig mit der Schulter auf dem Boden aufgeschlagen. Er versuchte den Schmerz den er nun verspürte wieder zu vergessen, würde er das nicht wäre er wahrscheinlich das letzte gewesen was er gespürt hätte.

Das donnern der Maschinengewehre verstummte wieder und vier mal viel ein metallener Gegenstand zu Boden. Damien nutzte diese kurze Atempause und lugte hinter der Hauswand hervor. Zwei präzise und tödliche 45er Kugeln durch bohrten den Brustkorb von zwei nachladenden Soldaten. Wieder in Deckung atmete Damien tief durch. Er hatte sich eben zweier Feinde entledigt, jedoch war es kein Moment zum aufatmen da seine Schulter nur noch schlimmer geworden war. Selbst ohne den stechenden Schmerz den er verspürte wäre es für ihn nicht leicht gewesen. Der Kampf mit Zero hatte ihn an seine Grenzen und noch darüber hinaus getrieben. Er brauchte eigentlich Ruhe um wieder zu kräften zu kommen, doch diese sollte ihm nicht gegönnt sein.

Damien vernahm ein Rauschen bis er bemerkte das es aus dem Funkkanal kam.

“Einen schönen Abend Damien!”, meldete sich ein ihm völlig unbekannt und sarkastische Stimme.

“Wer zum Teufel sind sie?”, fragte er verwirrt.

“Mein Name ist Charly. Charly Benson und ich gehöre dem von Ihnen ausgelöschtem Epsilontrupp der Sicherheitskräfte von Cybercron an!”

“Was wollen Sie?”, knurrte Damien gereizt. Es war eine Unverschämtheit das er sich nun mit ihm unterhielt. Sicher machte er sich Mikes Fummelgerät zunutze.

“Ich möchte Ihnen ein Angebot unterbreiten. Ich habe hier jemandem an dem Sie Interesse haben und Sie sind unserem Konzern ein Dorn im Auge. Ich mache Ihnen den Vorschlag ich lasse Ihren Freund gehen im Austausch für Sie!”

Damiens Griff um seinen Revolver wurde fester und seine Wut größer. Er trat aus seiner Deckung heraus. Er sah einen Soldaten der Mike seine Pistole an die Schläfe hielt. “Fahr zur Hölle Mistkerl!”

“Das würde ich an Ihrer...”, weiter kam Benson nicht mehr da jagten ihm und seinen Männern schon drei der todbringenden 45.er Kugeln entgegen. Die Kugel streiften zwei seiner Kollegen an Bein und Arm. Die Dritte die für Benson selbst bestimmt war verfehlte völlig ihr Ziel. Der Soldat schaffte es der Kugel mit einer geschickten und vor allem flinken Körperdrehung auszuweichen.

“... Ich hätte nicht gedacht das Sie das Leben Ihres Kameraden einfach wegwerfen würden, aber Sie lassen mir wohl keine Wahl!”, antwortete Benson danach brach der Kanal zusammen. Damien konnte noch beobachten wie Benson seine Waffe in Mikes Genickt presste und dann abdrückte. Mike viel zu Boden wie mein Sack Steine. Kein Zucken mehr, gar nichts er war tot. Benson macht eine eindeutige Handbewegung dann setzte sich sein Trupp in Bewegung.

Damien rannte in die Seitengasse aus der er gekommen war. Es hatte keinen Sinn noch länger dort zu bleiben. Die Soldaten zu töten hätte ihm zwar Befriedigung gegeben, aber nicht Mike wieder belebt. Und nicht zuletzt hätte es bei seinem Zustand sehr leicht sein Leben kosten können. Also entschied er sich für das einzig Richtige: Die Flucht.
 

“Sie haben also den gefangenen Rebellen erschossen... und nun sind sie dem Anführer dieser ganzen Scheiße auf den Fersen... diesem Damien? Habe ich sie da richtig verstanden?”, fragte der Major Benson über Funk. Man konnte aus seiner Stimme nicht heraus hören oder nun verärgert war wegen dem Verlust des Gefangenen oder ob er erfreut war das es eine Spur auf Damien gab. Eine sehr heiße noch dazu.

“Ganz recht Sir. Und ich bin zuversichtlich das wir ihn kriegen!”, verkündete Benson selbstsicher.

“Das will ich doch hoffen Soldat. Wenn möglich schnappen sie ihn sich leben. Over and Out”, gab er noch zurück und wendete sich dann wieder der Arbeit zu die er verrichtet hatte bevor ihn der Funkspruch unterbrochen hatte.

Er hatte sich die Bänder der Überwachungskameras angesehen und war auf etwas interessantes gestoßen. Er konnte klar in der Aufnahme erkennen wie zwei Rebellen sich ein Cyberbike kurzschlossen. Was die Rebellen nicht gewusst hatten, war das jedes Fahrzeug der Cybercron Mitarbeiter mit Sendern ausgestattet war. Selbst die Mitarbeiter wussten von dieser Tatsache nicht. Aber nun konnte der Major mit Hilfe der Kennnummer des Bikes herausfinden wohin die Rebellen entkommen sind. Er war einer der wenigen Menschen von Cybercron der dazu berechtigt war diese Daten auszulesen und das tat er nun.

Nach wenigen Sekunden tauchte ein roter Punkt auf der Karte von Heaven auf. Ohne Zweifel dort war das Gefährt und sicher auch die Rebellen. Der Standort des Bikes war am Äußeren Rand der Slums in einer kleinen Seitengasse. Zugern hätte der Major nun sich über Kamera diesen Bereich angesehen um die Lage zu prüfen, jedoch waren sämtliche Kameras in den Slums zerstört worden. Einen kurzen Moment überlegte er, dann macht er eine neue Funkverbindung auf: “Furgeson! Bitte melden sie sich!”

“Major Sir, was kann ich für Sie tun?”, antwortete ihm eine harte und raue Männerstimme.

“Nehmen Sie sich ein paar Ihrer Männer Furgeson und schnappen Sie sich Ihre Bikes. Ich habe einen kleinen Auftrag für Sie!”, erklärte er Furgeson und sendete ihm parallel dazu die Koordinaten an dem er das geklaute Bike ausfindig gemacht hatte, “Ich habe Ihnen eben eine Koordinate zugeschickt. Begeben Sie sich mit Ihrer Einheit unverzüglich dort hin. Sie werden dort ein kleines Rebellenschlupfloch finden. Sie haben die Erlaubnis alle Personen die sich dort aufhalten zu neutralisieren.”

“Schädlingsbekämpfung!?”, meinte Furgeson mit einer gewissen Freude im Unterton, “Aber klar doch Major, wir werden den Auftrag sofort ausführen!”
 

Sie waren ihm dicht auf den Fersen. Doch er musste es schaffen, er musste einfach. Doch egal auf welche weise er versuchte seine Verfolger abzuhängen, sie blieben an ihm haften wie Kletten. Das Getrampel hinter ihm war unüberhörbar. Seine Gedanken gingen im Kreise. Vor seinem Geistigen Auge versucht er ein Schlupfloch zu finden. Doch er fand keines. Schlimmer als die Tatsache das ihm nichts einfallen wollte war, das die Schmerzen in seiner Schulter wieder zunahmen. Die Schmerzen zu ignorieren und gleiczeitig auch noch zu rennen war nicht leicht.

Damien bog eine Straße ab lief noch ein paar Meter und kam dann zum stehen. Er war in eine Sackgasse gelaufen. Er saß in der Falle und er bemerkte keinen möglichen Flucht weg.
 

Die Einheit von Furgeson donnerte mit ihren Bikes über den Highway von Heaven.

Wie eine Meute Todesritter flogen die fünf pechschwarzen Maschinen mit ihren

ebenso düsteren Reitern durch die Nacht.

Der Trupp von Furgeson hatte innerhalb der Hierarchie des Cybercron Militärs einen ganz besonderen Platz. Sie waren die beste Elite Einheit und wurden lediglich für Sonder- oder Spezialeinsätze eingesetzt. Oft räucherten sie Rebellenunterschlüpfe aus, aber sie wurden auch als Geleitschutz für bedeutende Politiker oder andere wichtiger Männer und Frauen abgestellt. Letztendlich wollte man ja nicht riskieren das bei so einem Treffen aus heiterem Himmel ein Rebellenanschlag bedeutende Leben kostete.

Die Ausbildung die der Trupp genossen hatte war eine der besten die es auf der Erde gab und ihre Ausrüstung war Technologisch immer auf dem allerneusten Stand.

Ihr dämonisches Auftretten und ihre Kampfweise brachte dem Trupp dem Spitznamen “Die dämonischen Wölfe” ein. Und was das Kämpfen angeht sind sie wirklich wahre Wölfe. Der einsame Wolf war ein ernstzunehmender Gegner doch ein Wolfrudel nahezu unbesiegbar.

Das Erkennungszeichen der Wölfe war ein einheitliches Tattoo das bei jedem von ihnen an der gleichen stelle war und genau gleich aussah. Es war das Bild eines Wolfes mit glühenden Augen und geifernden Reiszähnen. Umgeben war das Tier von einen diabolischen roten Aura. Und alle Mitglieder der Einheit von Furgeson trugen dieses Tattoo und zwar genau über das Linke Schulterblatt und den linken Oberarm.

Von den Rebellen gefürchtet, von den Kameraden verehrt oder verachtet. Das waren “Die dämonischen Wölfe”.

“Jeff wieso hast du eigentlich die anderem im Hauptquartier gelassen?”, wurde Furgeson von dem einzigsten weiblichem Mitglied seiner Einheit gefragt.

“Ganz einfach Jaina! Aus drei Gründen: Erstens glaube ich nicht das wir für ein kleines Rebellenschlupfloch das gesamte Rudel brauchen, zweitens weil ich der Meinung war ihr vier hattet in letzter Zeit etwas zuwenig Auslauf und Spaß und nicht zu vergessen drittens ich wollte den Rebellen nicht das winzige bisschen Hoffnung zu überleben nehmen. Sonst würde das ja alles doch keinen Spaß mehr machen!”, erklärte er ihr mit der Art eines Oberstudienrates der einem kleinen Kind etwas versuchte beizubringen. Doch es lag noch mehr in seiner Stimme. Ihr war der leichte Unterton in seiner Stimme nicht entgangen. Ein Unterton mit kindischer Vorfreude auf das bevorstehende Töten.

“Oh danke Meister Jeff das Ihr mir das so detailliert und anschaulich erklärt habt”, scherzte Jaina, “Aber du solltest trotz deiner ganzen Vorfreude nicht vergessen das wir gleich den Highway verlassen müssen.”

Doch Jeff hatte daran nicht gedacht und während sein gesamtes Team schon in die Ausfahrt einbog fuhr er immer noch weiter gerade aus. Er ließ die Bremsen quietschen und drehte sein Bike nahe zu im stand um hundertachtzig Grad, rasste ein paar Meter gegen die Verkehrrichtung zurück und lenkte seine Maschine wieder geschickt ein. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis er seinen Trupp wieder eingeholt hatte.

Er hörte das Lachen der anderen in seinem Ohr. Er musste selbst auch ein wenig lachen aber das bekam niemand in der allgemeinen Heiterkeit mit.

“Genug gelacht und jetzt Maul halten. Wir haben einen Auftrag zu erledigen. Also lasst uns hurtig machen bevor die Rebellen sich ein neues Loch gesucht haben!”
 

“Wo ist er hin?”, rief Benson verwirrt.

“Ich habe nicht den blassesten Dunst einer Ahnung”, antwortete ihm sein Kamerad aus dem Rescue-Team.

Benson ließ seinen Blick über die Sackgasse schweifen. Vor, links und rechts von ihnen waren Hauswände deshalb musste er sich noch in der Nähe auf halten und konnte nicht sonderlich weit weg sein. In der Gasse gab es keine Müllcontainer oder andere Dinge hinter denen er sich hätte verstecken können. Es gab auch keinen Kanaldeckel, sodass man wirklich hätte sagen können er wäre von der Erde verschluckt worden. Dann sah Benson etwas anderes.

“Da rauf aber zackig sonst entkommt er wirklich noch!”, wies er seine Männer an während er mit seinem Finger auf eine Notleiter für einen Brandfall sah. Im Eiltempo hasteten sich die Männer die Leiter auf das Dach empor, doch oben angekommen standen sie am selben Punkt wie unten. Auch hier war keine Spur von Damien zu sehen.

Bensons Mund entfuhren viele Flüche. Er war aufgebracht, wütend und enttäuscht. Es dauerte eine kurze Zeit bis er seine Fassung zurück hatte und er seinen Vorgesetzten anfunkte um ihm die unglückliche Wendung der Ereignisse zu berichten.
 

“Das war aber knapp!”, dachte sich Damien erleichtert. Die letzten Minuten hatte er kaum gewagt zu atmen. Er hatte die Feuerleiter im sprichwörtlich letzten Moment gesehen. Doch die Leiter alleine hatte ihm nicht das Leben gerettet, denn wäre er sie einfach nur empor gestiegen hätten sie ihn eben auf dem Dach gestellt. Doch auf der gegenüberliegenden Hauswand hatte sich ein offene Fenster befunden. Und Damien hatte das Risiko auf sich genommen und den Sprung zum Fenster angesetzt dreieinhalb Meter war er gesprungen und hatte sich dann krampfhaft durch das Fenster gezogen. Hinter dem Fenster hatte er bisher nur gewartet und das würde er auch noch ein Weilchen tun, solange bis die Soldaten die Suche aufgeben würden.

Vorsichtshalber nutzte er die kurze Pause um seinen Revolver neu durch zu laden. Seine Munition für das hochkalibrige Schießeisen war schon fast verbraucht. Einen weiteren Kampf konnte er sich nicht mehr leisten. Er ließ die Ereignisse der letzen Stunden noch einmal Revue passieren. Alles hatte sich geändert. Es hätte glatt laufen können doch nach dem Eindringen in die Fabrik hatten sich die Ereignisse überschlagen. Er dachte an Jax und Frankie und hoffte das sein Freund durchkommen würde und er dachte an Mike. Er stemmte seine Faust auf den Boden als wolle er ein Loch in diesen machen. “Verflucht!”, entfuhr es ihm leise.
 

“Sein Zustand hat sich geringfügig verbessert, aber er schwebt immer noch in akuter Lebensgefahr!”

“Das klingt aber schon mal viel besser”, meinte Jax zu Doc der eben aus dem OP kam.

“Glaub aber nicht das er schon über den Berg ist! Davon ist er noch ein gutes Stück entfernt. Aber ich glaube das er es schaffen wird.”

Mann konnte sehen wie sich die Miene von Jax sichtbar aufheiterte. Es herrschte ein Moment lang absolute Stille, die dann aber jäh durch die Motorengeräusche einiger Cyberbikes durchbrochen wurde. Jax schätze das es vier oder mehr Maschinen waren.

“Doc erwartest du noch Besuch?”, fragte Jax nervös. Doc schüttelte nur den Kopf. Jax hoffte nochmals etwas von draußen zu vernehmen und das tat er auch, jedoch lies ihn das Geräusch nur noch unruhiger werden. Es war das Geräusch das entstand wenn man ein Maschinengewehr lud und entsicherte.

Jax nahm seine Waffe wieder zur Hand und suchte nach etwas in seiner Tasche. Nach kurzem Suchen fand er auch was er suchte. Ein Mobiltelefon.

“Gibt es eine Hintertür Doc?”

Er nickte nur stumm.

“Gut, du verschwindest. Renn egal was hinter dir passiert. Bleib nicht stehen und warte auch nicht auf mich sondern renn... LAUF!!!”, schrie Jax und warf im noch während er redete das Telefon zu. Doc fing es etwas tapsig auf.

Doc war noch leicht verwirrt und wusste nicht was los war, als auch schon das erste Projektil die Luft durchdrang. Es schlug direkt neben Jax ein. Erst jetzt realisierte Doc was hier los war.

“Lauf...”, fauchte Jax noch ihn noch einmal an. Dieses mal zeigte es auch Wirkung. Doc sprang förmlich durch die beiden Schwingtüren des OPs und dannweiter und es war wirklich keine Sekunde zu spät gewesen.

Einen Augenblick nachdem sich die beiden Türen des OPs wieder beruhigt hatten zerbarst die hölzerne Eingangstür in unzählige kleine Splitter. Hindurch traten drei Gestallten in schwarzen Exoskelleten und mit schwarzen verspiegelten Bikerhelmen auf dem Kopf. In ihren Händen lagen Seelenruhig Maschinengewehre. Kurze Zeit später traten nochmals zwei Gestellten durch die Tür doch diese hoben sich sowohl vom Erscheinungsbild als auch von der Bewaffnung von den anderen ab. Die erste der beiden gestallten war etwas kleiner und zierlicher wahrscheinlich eine Frau. In jeder ihrer doch vergleichsweise kleinen Händen

lag ein Pistole. Die letzte Person die Docs Haus betrat war wohl die Imposanteste. Ein Mann von Jaxs Größe jedoch enorm muskulös wie es der Statur nach schien. Eine treffende Beschreibung für ihn wahr wohl Panzerschrank. Die gewaltigen Arme mussten so kräftig sein wie Bärenpranken. In seinen behandschuhten Händen ruhte auch ein todbringendes Maschinengewehr, doch dieses hob sich auch von den anderen ab. Mit diesem Kaliber konnte man sicher ohne Probleme Hauswände durchschießen.

Jax wusste in was für einer aussichtslosen Lage er sich befand. Das einzige was er noch tun konnte war für Doc Zeit zu schinden. Der Griff um seine Waffe festigte sich und er wollte gerade aufspringen und sich in den Todeskampf stürzen als die trügerisch weiche und liebliche Stimme der Frau erklang: “Wie naiv Rebellen doch sind! Er glaubt doch tatsächlich das wir ihn noch nicht bemerkt hätten und er uns überraschen könnte!”

Ihr lachen ertönte und Jax wurde langsam bleich im Gesicht. Trotzdem sprang er auf und richtete seine Waffe auf die Soldaten. Doch zu einem Schuss kam er nicht mehr. Er blickte in den noch rauchenden Lauf einer Pistole. Erst einige Sekunden nachdem ihn das Geschoss durchdrungen hatte, stieg der Schmerz in sein Gehirn vor. Geschockt und unterschmerzen ließ er sein Gewehr fallen.

“Durchsucht alles und tötet jeden Rebellen!”, befahl der Panzerschrank der wie es schien der Anführer der Angreifer was.

“Hier ist noch einer !”, kam es von einem der Anderen aus dem OP, “Er hat schwere Verletzungen und scheint erst vor kurzem operiert worden zu sein!”

Jax konnte sich mittlerweile nicht mehr auf den Beinen halten, sodass der auf die knie sank und dann zur Seite weg viel. Der Schuss der Frau hatte seinen Magen durchbohrt. Der Schrank von Mann kniet sich neben Jax und sprach so behutsam mit ihm wie es ihm nur möglich war: “Haben Sie ihren Kameraden versorgt?”

Furgeson wollte Jax vor seinem Tode noch so viele Informationen wie möglich entlocken. Jax schüttelte kaum wahrnehmbar den Kopf.

“Wer war es und wo ist er hin?”, schob Furgeson sofort hinter her.

“Fahr zur Höhle!”, zischte Jax mit letzter Kraft und spuckt ein Blutspeichelgemisch über Furgesons Stiefel.

Furgeson war darüber leicht aufgebracht. Er holte aus und trat Jax mit großer Wucht mitten ins Gesicht. “Tötet die beiden, die andere Ratte scheint uns entwischt zu sein!”, befahl der gnadenlose Anführer mit einem großen Anflug von Zorn in der Stimme.

“Sie gestatten, Boss?”, fragte Jaina ihren Anführer neckisch. Er nickt ihr nur stumm zu. Es fielen mehrere Schüsse dann wurde es still. Dann durch schnitt Furgesons abschließender Befehl die Stille: “Und nun brennt diesen gottverdammten Laden nieder, auf das hier kein Ungeziefer mehr Unterschlupf findet.
 

Docs Lunge schmerze. Es fühlte sich an als würde sie gleich explodieren. Trotzdem musste er weiter. Sein einziger Gedanke richtete sich danach zu flüchten und sein Leben zu behalten. Ein zurück gab es nicht sein Haus war einem Cybercron-Sturmtrupp zum Opfer gefallen und mit etwas Pech verfolgten sie ihn sogar noch. Aber er wollte sich nicht umdrehen um das herauszufinden. Er befürchtete das wenn er dies tat er eine Ladung Eisen abbekommen würde die mit Gewissheit nicht Gesund war.
 

Ein fahles, dämmriges Licht beleuchtete den Operrationsraum. Einige Männer in Arztkitteln hatten sich um einen OP-Tisch versammelt. Ihren Patienten betrachteten sie alle mit einer Mischung aus Faszination, Furcht und Entsetzen.

“Wie hat er es geschafft diesen Verletzungen nicht zu erliegen?”

“Das ist einfach nicht begreiflich.”

“Ein Teufelskerl, der Bursch. Sein Lebenswille ist beeindruckend.”

Alle schnatterten Wild durcheinander, bis auf einen. Er stand ein Stückchen

Abseits von dem Tisch. Ihm hatte ein einziger prüfender Blick gereicht um das Ausmaß der Verletzungen des Kameraden aus zu machen. Er war der Leiter dieses Gänsestalls und er war leicht aufgebracht das keiner seiner Leute es bisher geschafft hatte auch nur eine Kleinigkeit für den Patienten zu tun.

“Hört endlich auf dummes Zeug zu reden und tut etwas für euren Patienten. Wie ihr richtig bemerkt habt ist es ein Wunder das er noch lebt. Also setzt Himmel und Hölle in Bewegung das es auch so bleibt!”, blaffte er seine Leute an die auf einen Schlag alle ruhig waren und ihn ansahen.

“Gut dann lasst uns doch mal ans Werk schreiten. Du und du ihr werden das Beatmungsgerät holen und ihn daran anschließen. Ihr drei bereit als dafür vor das wir ihn von den zertrümmerten und zerquetschen Glidern befreien. Du bereite alles für eine Blutinfusion vor. Die wird er nötig haben ich glaube davon hat er reichlich verloren. Gut dann macht euch mal daran das unser Glückskind uns nicht noch nachträglich wegstirbt!”, ordnete er an und die Männer in ihren weißen Kitteln setzten sich in Bewegung. Zeros überleben lag nun ganz an diesen Männern und wie gut sie ihren Job erledigten.
 

Damien hatte es nun fast geschafft er war am Rande seines zu Hauses, der Slums. Es war kein wirklich schönes zu Hause. Manche der Gebäude waren nur noch das was sie einst waren. Einige waren eingestürzt, andere waren ausgebrannt und manche waren Explosionen zum Opfer gefallen. Straßenlaternen waren verbogen oder eingeschlagen worden. Unterem waren diese Schäden im Viertel durch den Kampf zwischen Rebellen und Cybercron zustande gekommen doch nicht nur. Auch wenn dir Rebell es schafften ganz gut die Ordnung in ihrem Teil von Heaven aufrecht zu erhalten so regiert in Wirklichkeit doch das Gesetz des Stärkeren. Wer eine Waffe besaß und sie auch benutzen konnte war eindeutig einer der Stärkeren, das war auch der Grund wieso Damien selbst jetzt sich nicht in Sicherheit wiegen durfte.

Damien schleppte sich zu einer Laterne und gönnte seinem Körper eine kurze Pause. Er brauchte dringend Ruhe viel Ruhe. Mit diesem Wunsch im Hinterkopf ging er weiter. Schritt für schritt brachte er sich dem geheimen Unterschlupf der Rebellen näher, als auf einmal etwas in seiner Tasche vibrierte. Das Vibrieren gehört zu einem der Altmodischen Mobiltelefone, die heut zu Tage eigentlich gar nicht mehr gebräuchlich waren. Doch dieses war modifiziert worden. Es funktionierte als Notfall Funk für Damien und seine Kameraden. Jeder von ihnen trug eines dieser Geräte bei sich.

“Ja”, meldete sich Damien zu Wort. “Doc? Wie...? ... Was ist passiert...? Okay wo...? Geht klar!” Damien steckte das Telefon wieder in seine Tasche.
 

Über zwei Stunden waren seit beginn der Operation vergangen. Einige Ärzte hatten sich kurz zurück gezogen um eine Zigarette zu rauchen um wieder ruhig zu werden. Die Anderen waren immer noch schwer damit beschäftigt Zeros Zustand zu verbessern. Und es hatte wahrlich geholfen. Der zaghafte Puls, der Funken Leben in Zero war wieder entbrannt. Der Puls war mittlerweile stabil und konstant. Seine zerquetschten Arm und sein zerquetschtes Bein waren nicht mehr zu retten gewesen. Sie hatten beide Glieder amputiert. Dort wo der künstliche Arm gewesen war hatten sie die künstlichen und die organischen Fasern getrennt und die entstehende Wunde wieder gut versiegelt.

Der Chefarzt sah auf die Arbeit seiner Leute und er war stolz. Sie hatten Zero wirklich wieder aufgepäppelt. “Major wie Sie sehen geht es ihrem Jungen schon wieder viel besser”, sprach er zu dem Monitor hinter ihm auf dem das Gesicht des Majors zusehen war.

“Das ist wirklich eine meisterliche Leistung wenn man seine Zustand bedenkt in dem er zu Ihnen kam, Velmont!”, sprach der Major zu Francesco Velmont dem Leiter der Medizinischen Versorgungsabteilung der Cybercron. Sein Team war das beste der Welt und führte jede Operration mit eine unglaublichen Präzision durch. Doch beeindruckender als die Fähigkeiten von Velmonts Team waren immer noch die Fähigkeiten von Velmont selbst. Dem Skalpellvirtuosen wurde nach gesagt das seine Fähigkeiten so unglaublich waren das er sogar Tote ins Leben zurückholen konnte. Das war natürlich gesponnener Blödsinn, jedoch stimmte eines keine Maschine war so sorgfältig und präzise wie er. Wo eine Maschine nur 99,9 Prozent Leistung und Genauigkeit erreichte schaffte er klare 100.

“Haben Sie etwas anderes als das erwartet?”, fragte Velmont selbstgefällig und lachte etwas.

“Ich habe nicht im Entferntesten an den Fähigkeiten von Ihnen und Ihrem Team gezweifelt. Wobei ich zu geben muss das ich nicht in dieser Zeit ein solche Ergebnis erwartet hatte”, erwidert der Major. Er hasste Velmonts überhebliche und selbstgefällige Art und er hasste nichts mehr als ihn darin sogar noch zu bestätigen. Trotz allem wusste er aber auch warum er Zero in die Hände von Velmont gelegt hatte.

“Ich setze mich mit Ihnen noch einmal in Verbindung, wenn er erwacht ist. Nach meiner Schätzung sollte das so in allerspätestens einer Stunde sein” Die Arroganz lag nur so in seinen Worten.

In dem Moment tat sich etwas and den Gerätschaften hinter Velmont die Zero am Leben erhielten. Er drehte sich kurz um und betrachtet flüchtig die Anzeigen. “Ich könnte mich auch irren es scheint als wacht er gerade aus dem Koma auf”, meinte Velmont mit gespielter Betroffenheit darüber das seine Schätzung falsch war. Der Major wusste aber der er mit Absicht falsch geschätzt hatte um einmal mehr hervorheben zu können was für ein perfekte Arbeit er und seine Mannen abgeleistet hatten.
 

Sein gesamter Körper schmerzte. Er konnte sich kein Stück bewegen, selbst das öffnen der Augenlider bereitet ihm schon fast höllische Qualen. Als er dennoch die Augen geöffnet hatte sah er alles nur verschwommen. Sein Gehör funktionierte auch nicht einwandfrei alles klang so dumpf und hohl. Er stellte sich nur eine Frage: “Wo bin ich?” Das Letzte an das er sich erinnern konnte war ein Lagerhaus. Langsam kehrte es zu ihm zurück erinnerte sich an seinen erbitterten Kampf um den Tod seiner Kameraden zu rächen. Ein Mann mit roten Haaren tauchte in seinen Gedanken auf und es wurde ihm alles wieder klar.

Langsam wurden die Geräusche wieder klarer die er vernahm und es waren die Stimmen von zwei Männern. Die Schmerzen in seinem Körper wurden auch geringer er spürte wie ein sehr starkes Schmerzmittel sie alle betäubte.

“Wie geht es dir Soldat?”, fragte eine Stimme die er zuerst nicht zuordnen konnte. Er versuchte zu antworten doch seinem geöffnetem Mund entwich kein einziger Laut.

“Schon dich. Es ist ein wahres Wunder das du noch lebst also spar dir deine Kräfte für die Genesung”, sprach die Stimme weiter und nun erkannte er sie auch es war die Stimme seines Befehlshabers die Stimme von Major Spike Reynolds.
 

“Ic... h kann n... ich... t!”, stammelte er leise, “Ich mu... ss IHN tö... ten! Das b.. in ich i... hnen sch... uld... ig”

“Soldat Sie müssen erst einmal wieder auf die Beine kommen und wenn das soweit ist werden wir IHN gemeinsam, für das Wohl Ihrer toten Kameraden in die Hölle schicken!”, antworte ihm der Major.

Die Antworte stimmte ihn zu Frieden. Vielleicht war es auch nur das Schmerz und Beruhigungsmittel das auf ihn einwirkte, aber er legte sich zurück und schlief noch mal ein. Doch selbst ihn seinem Schlaf konnte er seine Rachegedanken nicht vergessen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-05-14T12:11:05+00:00 14.05.2007 14:11
ja sehr geil wie immer brüderchen ^^ aber heist das auffer dritten seite wirkluich fummelgerät ??
Von:  Flordelis
2007-01-25T16:20:42+00:00 25.01.2007 17:20
Jaaaaaaaaa, endlich ist es on!
Es ist spitze, ich mag es, meine Meinung kennst du ja schon.
Nur noch eine Bemerkung auf der vorletzten Seite (hab ich das beim Beta-Lesen übersehen?).
"Fahr zur Höhle", sagte Jax.
Das >Höhle< muss natürlich zur Hölle werden. XDD


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