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Alarm für Cobra 11

Die Praktikantin
von

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Auf dem Bildschirm war Sandy zu sehen. Sie saß auf einem Bett an eine Wand gelegt. Sie weinte und ihre rechte Wange war angeschwollen. Man hatte sie ganz offensichtlich geschlagen. Ihre Augen waren vor Angst weit aufgerissen. Unter der E-Mail stand noch ein Satz: "Sorgen sie dafür, dass wir in Ruhe gelassen werden!!! Sonst passiert was!" Tom fand als erstes seine Sprache wieder. "So ein Mist, ich hol schnell die Chefin!" "Ja, mach das!" Semir war immer noch total geschockt. Tom eilte in das Büro von Frau Engelhard. "Chefin, die Entführer haben sich gemeldet!" "Ich komme!" Sie ging zusammen mit Tom zurück in sein Büro und schaute sich die E-Mail an. Andrea wurde hinzu gerufen. Ihr stiegen fast die Tränen in die Augen, als sie Sandy da so sitzen sah. "Wie schrecklich!", brachte sie fast tonlos hervor. Sie kannte Sandy jetzt noch nicht mal eine Woche, aber hatte sie schon lieb gewonnen, wie eine Freundin. Semir nahm sie tröstend in die Arme. "Scht. Keine Angst, wir finden sie. Kannst du bitte mal kucken, ob du herausfindest woher die E-Mail stammt!", bat er sie zärtlich. Er wusste, dass er sie in einer solchen Situation irgendwie beschäftigen musste. Andrea hatte sich wieder gefasst. Sie nickte und ging nach draußen an ihren Computer um ein paar Nachforschungen anzustellen. "Was meinen die Typen wohl damit: Wir sollen dafür sorgen, dass sie in Ruhe gelassen werden?", überlegte Semir. "Wenn wirklich Gruber dahinter steckt, so wie wir vermuten, sollen wir vielleicht dafür sorgen, dass Sandys Eltern nicht aussagen. Aber die sind ja angeblich nicht erreichbar!", vermutete Tom. "Möglich, ich werde mich noch mal mit diesem Kommissar Jansen unterhalten. Vielleicht erzählt er uns ja jetzt mehr, wenn wir ihm den Ernst der Lagen näher bringen!", beschloss Frau Engelhard. "Und was sollen wir machen!", rumsitzen und Däumchen drehen war noch nie Toms Stärke. "Sie lassen das Bild jetzt erst mal untersuchen. Und nehmen sie sich die Akten von Gruber und sämtlicher Leute die mit ihm in Verbindung gebracht werden vor. Vielleicht finden sie ja dort ein passendes Anwesen auf dem man Sandy verstecken könnte!" "OK, Chefin, wird gemacht!", sagte Semir. Frau Engelhard ging zurück in ihr Büro und Tom und Semir machten sich an die Arbeit.
 

Sandy fühlte sich schlecht. Sie hatte immer noch Angst, wenn auch nicht mehr so viel wie am Anfang. Sie überlegte immer noch fieberhaft was die Typen wohl von ihr wollten. Ihr Lage war sehr unbequem und so versuchte sie sich aufzusetzen. Es gelang ihr nur mit viel Mühe. Sie schaffte es sich auf die Bettkante zu setzen, aber mit den Händen auf dem Rücken zusammengebunden war es immer noch sehr unbequem. Ihr Schultern fingen an, wegen der ungewohnten Haltung zu schmerzen. Sie versuchte, ob sie vielleicht ihre Hände aus dem Klebeband winden konnte, sie schaute sich um, konnte aber leider keine scharfe Kante entdecken. Sie hätte jetzt gerne einen Fluch ausgestoßen, aber noch nicht mal das ging, weil der Kerl sie ja geknebelt hatte. Die Angst wich langsam der Wut. Was fiel den Kerlen ein sie und Kerstin nachts zu überfallen und zu betäuben? Wieso hatte man ausgerechnet sie entführt? Warum sagte man ihr nicht den Grund? Sie war wütend darüber, dass man sie im Unwissen ließ und das man sie so behandelte. Aber die Wut hielt nicht besonders lange an. Sie kostete viel Kraft und Sandy merkte, dass sie die nicht mehr aufbringen konnte. Sie hatte seit der Pizza und ein paar Keksen Abends nichts mehr gegessen und hatte Hunger. Es war mittlerweile bestimmt schon nach zehn. Vielleicht sogar schon Mittagszeit. Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren und auf ihre Uhr schauen konnte sie ja nicht. Außerdem musste sie langsam mal aufs Klo. Sie wurde müde, mit einem erneuten Kraftakt gelang es ihr, sich wieder aufs Bett zu legen. Trotz der ganzen Aufregung war sie bald eingeschlafen. Sie dachte an die Liste mit Fällen die Tom und Semir schon gelöst hatten und die sie auf Andreas Computer gesehen hatte. Sie würden sie finden, da war sie sich ganz sicher.

Bereits eine halbe Stunde später stand der Mann wieder bei ihr im Zimmer. Er hatte etwas zu Essen. Er ging zu ihr, und riss ihr grob den Klebestreifen vom Mund, Sandy schreckte zusammen, sie war noch gar nicht richtig wach. Sie blieb still liegen, solang er nicht sagte, was er von ihr wollte. "Na los, setz dich auf!" Sie gehorchte widerstandslos. Was hätte es auch für einen Sinn gehabt. Sie war immer noch gefesselt sie hätte sich noch nicht mal wehren können. Mühsam richtete sie sich auf. Er half grob etwas nach. Er zog ein Messer aus der Tasche und ließ es aufschnappen. Sandy schrak zusammen. Was hatte der Typ jetzt vor. Er griff hinter sie und zerschnitt ihre Handfesseln, die Fußfesseln entfernte er nicht. "Hier, iss!" Er gab ihr ein belegtes Brot. Sandy schaute es skeptisch an, was war wenn er da irgendwas dran getan hatte. "ESS DAS!" Er hielt ihr sein Messer an den Hals. Sandy schluckte. Sie griff nach dem Brot und biss ein Stück ab. Es schmeckte gut und sie hatte Hunger. Sie aß das ganze Brot. Danach reichte er ihr einen Becher mit Apfelsaftschorle. Da sie ihn nicht schon wieder verärgern wollte trank sie ihn ohne ein Wort sofort aus. "So ist brav, geht doch!", lobte er sie mit kalter Stimme. "Musst du aufs Klo?" Sandy nickte. Es war ihr zwar peinlich, aber wer weiß, wann er sie das nächste Mal fragen würde und sie musste wirklich dringend. Er holte ein paar Handschellen aus seiner Tasche und fesselte ihr damit die Hände. Aber diesmal vorne und nicht hinter dem Rücken. An den Handschellen befand sich eine Kette die er in der Hand behielt, damit sie ihm auf keinen Fall wegrennen konnte, dann machte er ihr die Fußfesseln inklusive der Kette ab. "Los, komm mit!" Er führte sie aus diesem Raum hinaus und die nächste Tür rechts wieder in eine rein. Dahinter befand sich eine kleine Toilette mit vergittertem Fenster unter der Decke. "Du hast 2 Minuten, die Tür bleibt angelehnt und mach ja keine Dummheiten!", warnte er sie vor zeigte ihr dabei seine Pistole. Sandy hatte nicht vor irgendwelche Dummheiten zu begehen. Sie beeilte sich, denn sie hatte keine Lust, das der Typ sie mit heruntergelassener Hose sehen würde. Die 2 Minuten waren um, als sie sich gerade die Hose zumachte. Er führte sie zurück in Zimmer und befestigte diesmal einfach die Kette von den Handschellen an der Wand und zwar mit einem sehr stabilen Vorhängeschloss den Schlüssel steckte er in seine Hosentasche. "Wo sind eigentlich deine Eltern?", fragte er unvermittelt. "Ich weiß es nicht so genau. Meine Mutter ist auf einer Geschäftsreise in Bayern und mein Vater ist auf Fortbildung irgendwo an der Nordsee ich weiß nicht genau wo sie sind", antwortete sie ihm ängstlich und wahrheitsgemäß. Sie wusste nicht, was die Frage nach ihren Eltern jetzt sollte. Er schaute sie an und schlug ihr ohne Vorwarnung ins Gesicht. Sie zuckte vor Schmerz zusammen. Aber der Schlag war wohl mehr als Vorwarnung gedacht. "Du lügst, sag mir sofort, wo deine Eltern jetzt sind!", forderte Mark. "Meine Mutter ist in Bayern und mein Vater an der Nordsee!", beharrte sie. Er schlug erneut zu. Wieder zuckte sie, diesmal war der Schlag schon wesentlich härter ausgefallen. "Wo?", seine Stimme hatte einen warnenden Unterton. "Ich habe es ihnen schon gesagt. Mein Vater ist an Nord...!" Sie konnte ihren Satz nicht zu Ende bringen. Mark hatte sie schon wieder geschlagen. Diesmal so stark, dass ihre Nase anfing zu bluten. Sandy hatte Angst, vielleicht würde es sie noch tot schlagen, aber sie wusste es wirklich nicht. "Ich weiß doch wirklich nicht mehr!", schluchzte sie. "Na gut, vielleicht fällt dir ja noch was ein!", man merkte seiner Stimme an, wie sauer er war. Er wollte endlich seinen Auftrag erledigen, dass mit den Bullen dauerte zu lange und er konnte sich nicht vorstellen, das sie wegfuhren ohne ihrem Kind mitzuteilen, wo sie waren. Er verließ das Zimmer und schloss sorgsam hinter sich ab.

"Also die Kollegen konnten bei dem Bild nichts genaues feststellen, die Wand im Hintergrund könnte die eines Kellers sein, mehr konnten sie bis jetzt noch nicht finden! Was machen die Akten!", erstattete Semir Bericht. Tom machte eine ausladende Handbewegung in Richtung eines großen Aktenstapels der sich auf seinem Schreibtisch türmte. "Ohne Hinweise ist es wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Wir wissen ja noch nicht mal ob sie überhaupt in einem dieser Gebäude steckt!", meinte Tom resigniert. "Ich weiß, aber wir müssen nach jedem Strohhalm greifen, wer weiß, was die Typen mit ihr vorhaben!", meinte Semir und griff nach einem Aktenordner. "Du hast ja Recht!", stimmte ihm Tom zu. Er griff ebenfalls nach einer Akte. "Vielleicht haben wir ja Glück!", hoffte er.
 

Andrea hatte genauso wenige Glück wie Tom und Semir. Sie hatte bereits von dem E-Mail Anbieter erfahren, dass der Besitzer der E-Mail Adresse ein Max Müller war. Andrea hatte die Personalien überprüft und heraus gefunden, dass es zwar einen Max Müller mit gleichem Wohnsitz zwar gab, der Mann aber bereits 91 Jahre alt war und in einem Altersheim wohnte. Der hatte garantiert nichts damit zu tun, da war sie sich sicher. Wäre ja auch zu schön gewesen. Sie versuchte sich gerade in sein Postfach zu "hacken" um in seinen versendeten und empfangenen E-Mails nach Hinweisen zu suchen.

Frau Engelhard telefonierte nun schon seit über eine halbe Stunde mit Kommissar Jansen, der einfach nicht einsehen wollte, dass man Sandys Eltern verständigen musste. "Jetzt hören sie mir mal gut zu, wenn Sandy auch nur ein Haar gekrümmt wird werde ich nicht die Einzige sein, die ihnen die Hölle heiß macht. Was meinen sie wohl, wie ihre Eltern reagieren werden?" "Das ist mir egal, Frau Engelhard Hauptsache Herr und Frau Weber werden gegen Gruber aussagen!" "Jansen, verdammt noch mal, es geht hier doch nicht um einen Rachefeldzug oder etwas ähnlichem!!! Es geht um das Leben eines 17jährigen Kindes! Den Prozess gegen Gruber können sie auch noch führen, wenn Sandy frei ist!" "Frau Engelhard ich habe ihnen bereits gesagt, dass ich den Aufenthaltsort nicht kenne!", man hörte an seiner Stimme sofort, dass er log. "Und das soll ich ihnen abnehmen? Sie kümmern sich doch um alles, was mit dem Fall zu tun hat, also auch um den Zeugenschutz! Also hören sie auf, mich für dumm zu verkaufen! Sonst erwirke ich eine Verfügung!" "Das können sie gerne versuchen, aber ich bezweifle, dass es ihnen geling! Und wie gesagt, ich kenne ihren Aufenthaltsort nicht!" "Das werden wir ja noch sehen!", meinte Frau Engelhard und knallte den Hörer aufs Telefon. Sie öffnete ihre Bürotür "Andrea, stellen sie mich bitte zum Polizeipräsidenten durch!", rief sie ihrer Sekretärin zu. "Der ist soweit ich weiß, auf einem Kongress in Brüssel!", antwortete Andrea ihr. "Versuchen sie es trotzdem!" "Ja, wird erledigt Chefin!", Andrea ließ von ihrem Computer ab und griff nach dem Telefon. Sie wählte die Nummer des Büros vom Innenminister.



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