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Im Schatten

von

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Dies ist die Geschichte eines Menschen.

Eines Menschen, der nie wirklich glücklich war.

Meine Geschichte.

Mein Leben begann in einer Zeit, als wahres Glück nicht mehr zu erlangen schien.

Ich wuchs auf in einer Umgebung voll Falschheit, Egoismus und Traurigkeit.

Man lehrte mich die Verzweiflung, Angst und Hilflosigkeit zu vergessen, die sich überall befand, die alles umgab und rücksichtslos verschlang.

Die Bedeutung wahren Glücks konnte mir niemand erklären.

Mag es daran gelegen haben, dass die anderen sie auch nicht kannten?

Tatsache ist auch, dass viele gar nicht wussten, was für ein Wort es ist und was es bedeutet.

Es kam in ihrem Wortschatz nicht vor und das stimmte mich traurig.

Die meisten schienen gar nicht daran interessiert es herauszufinden.

Mir hingegen ließ es keine Ruhe.

Ich konnte nicht schlafen, weil ich nach einer Antwort suchte.

Es war wie eine Krankheit, die mich befallen hatte.

Nun war lag es auch an mir ein Gegenmittel zu finden.

Ich fühlte mich nie wirklich mit den Menschen um mich herum verbunden.

Selbst zu meinen biologischen Erzeugern hatte ich kein gutes Verhältnis.

War es überhaupt ein Verhältnis?

Wohl eher eine Zweckgemeinschaft ohne Zuneigung.

Sie gaben bei Anwesenheit fremder Menschen immer vor mich zu lieben, aber wenn diese Menschen fort waren, dann brachten sie mir nur Gefühlskälte entgegen.

Ich möchte nicht sagen, dass ich Hass für sie empfand.

Es war ganz einfach nicht so.

Das, was ich für sie empfand war gar nichts.

Absolute Leere.

Gefühlskälte wäre untertrieben, doch diese Leere traf es.

Ich glaubte zu verstehen, warum sie mich nicht mochten.

Ich war keineswegs liebenswert.

Zugegeben, meine Taten waren auch nicht rufschädigend für sie, doch rühmlich auch nicht gerade.

Ich war normal, nichts Außergewöhnliches.

Man könnte sagen, dass ich dem 08/15-Schema entsprach.

Aber in mir drin kam es zu einem Wandel.

Einer Umwälzung meiner gesamten Denkweise.

Ich wartete, wie eine Spinne in ihrem Netz auf das nächste Opfer wartet.

Zu lange hatte ich im Schatten meines Selbst gelebt und auf den richtigen Zeitpunkt gehofft.

Sie hatten mir immer gepredigt, dass ich nur zu etwas werden könnte, wenn ich einzig und allein an mich selbst denken würde, ohne Rücksicht auf Verluste und gewissenlos.

Ich verstand was sie sagen wollten, doch ich handelte niemals so.

Es war mir zuwider so zu werden wie sie.

Ich würde niemals ihr Sklave werden und tun, was sie mir sagten.

Eher würde ich sterben.

Oftmals war es ein Spiel mit dem Feuer.

Ich balancierte auf einem dünnen Seil über einem unglaublich tiefen, klaffenden Abgrund.

Doch dieser Balanceakt machte mich stärker.

Ich gewann an Selbstvertrauen.

Mir wurde bewusst, dass ich ewig auf ein Wunder warten würde.

Irgendetwas musste geschehen, denn so war es unmöglich weiterzuleben.

Ich war all die Jahre im Kreis gelaufen.

Ständig auf der Suche nach etwas Unauffindbarem.

Mein Leben war unvollständig.

Doch dann kam die Revolution.

Du liefst mir über den Weg.

Etwas in mir war sich sicher, dass, wenn ich dich gehen lassen würde, auch mein Leben seinen einzigen Sinn verlieren würde.

Als ich dich damals ansprach, lächeltest du mich freundlich an.

Und dieses Lächeln war es auch, dass mich zum ersten Mal seit meiner Geburt mit richtiger Wärme erfüllte.

Wir taten alles zusammen.

Es schien, als ob wir uns perfekt ergänzen würden.

Als ob wir füreinander geboren worden wären.

Unser Körper und Geist wurden eins und wir unzertrennlich.

Deine Berührungen erzeugten ein Gefühl in mir, dass ich nie zuvor gespürt hatte.

Ich bin mir auch jetzt nicht sicher, doch wahrscheinlich war es mein lange gesuchtes Glück.

Durch dich hatte ich endlich eine Antwort gefunden.

Jedoch konnte ich meine Dankbarkeit nie in Worte fassen.

Aber um uns zu verstehen benötigten wir auch keine Worte.

Wir verstanden und blind.

Ich hätte dich unter Millionen erkannt.

Für mich bedeutetest du alles.

Mehr als das Universum und alles darin.

Du bist einfach unbeschreiblich.

Sagte ich dir überhaupt, dass ich bereit gewesen wäre für dich zu sterben?

Wenn nicht, dann tut es mir ehrlich Leid.

Doch du wusstest es mit Sicherheit auch so.

Du nahmst alle Schmerzen von mir, die ich im Laufe dieses schrecklichen Lebens erlitten hatte.

Ich bin dir so unendlich dankbar, dass jemand wie du sich mit einem unwürdigen Wesen wie mir abgegeben hat.

Dafür werde ich dich ewig lieben.

Du hast mich von meiner Glücklosigkeit geheilt.

Auch dafür stehe ich tief in deiner Schuld.

Du gabst mir alles, selbst wenn es dir unendlich wichtig war.

Ich schwor dir es in Ehren zu halten und so tat ich es auch.

Dein Vertrauen in mich war grenzenlos.

Vielen Dank für alles, was du für mich tatest.

Doch nun sind wir an einem Scheidepunkt angelangt.

Ich weiß, dass es egoistisch ist, was ich von dir verlange.

Bitte nimm mich mit dir in die andere Welt.

Ohne dich kann ich nicht sein.

Ich will es nicht sein.

Ich werde es auch nicht sein.

Gib mir ein letztes Hochgefühl am Ende dieses Lebens.

Ich bitte dich.

Lass mich nicht allein.

Wir werden zusammen an einem anderen Ort leben.

Bis in alle Ewigkeit vereint.

Lass uns in den Schatten zurückkehren, aus dem wir einst entstanden.

Gemeinsam, Hand in Hand, ohne auch nur einen bedauernden Blick zurückzuwerfen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  vanlau
2005-03-18T12:13:15+00:00 18.03.2005 13:13
-^^-
ano...depri toll
*knuffz*
nya...gefällt mir ^_^
*flausch*

Tasu


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