Zum Inhalt der Seite

A Vampires Life

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Jagd, Einsicht und Schuldgefühle

Jagen?!

Ja, das hatte sie gesagt. Arashi wollte mir wirklich helfen, ich war erstaunt.

"Morgen Nacht gehen wir raus, okay?"

Ich nickte. "Vielen Danke, ich stehe tief in deiner Schuld." Ich verbeugte mich leicht, was Arashi zum Schmunzeln brachte.

"Ach was, nicht doch, das ist doch selbstverständlich."

Ich wusste nicht was ich noch sagen sollte und auch sie machte eine Pause bevor sie fortfuhr zu reden.

"Kann ich dich für ca 2 Stunden alleine lassen? Ich würde gern kurz in die Stadt gehen und noch ein paar Sachen besorgen."

"Klar", antwortete ich spontan.

"Ich würde dich ja auch gern mitnehmen, aber wenn die Sonne scheint, ist das wohl etwas schlecht..."

Sie lächelte verlegen und ich sah sie an.

"Da hast du wohl recht", grinste ich, trotz allem war ich glücklich, zumindest in diesem Moment.

"Ach ja, bevor ichs vergesse, wenn dir langweilig wird, mach dir ruhig den Fernseher an." Sie deutete auf den Kasten der auf der Kommode stand, dann verabschiedete sie sich und ging aus dem Zimmer.
 

Genau wie Arashi gesagt hatte, war sie nach 2 Stunden wieder da, vollgepackt mit jeder Menge Tüten.

Ich hatte es mir in der Zwischenzeit auf dem Sofa im Wohnzimmer gemütlich gemacht und blätterte ein bisschen in den alten Zeitungen, die Arashi so mühevoll sortiert hatte.

Den Fernseher anzumachen hatte ich mich nicht getraut. So ein Teil hatte ich noch nie vorher gesehen und es erschien mir unheimlich. Was ich nicht kannte, mochte ich auch nicht.

Arashi packte währenddessen die zahlreichen Einkäufe aus.

Während sie grad das Essen einräumte fiel ihr ein Glas aus der Hand.

Es zersprang klirrend auf dem Küchenboden.

"Hoppla", erwiederte Arashi nur wenig betrübt.

"Es ist so dunkel hier, dass ich doch glatt das Regalverfehlt hab."

Sie lächelte, dann bemerkte sie meinen Blick.

"Tut mir leid", murmelte ich und sah schuldbewusst zu Boden.

"Dass du dir wegen mir solche Mühe machen musst und extra deine ganze Wohnung verdunkelst..."

Sie sah mich an, dann setzte sie sich zu mir aufs Sofa.

"Hey, das war meine Entscheidung, dich trifft überhaupt keine Schuld. Ausserdem helfe ich lieben Menschen wie dir doch gerne."

Ich war gerührt. Leise liefen mir Tränen über die Wangen.

"Hey, nicht weinen!" Sanft legte sie ihren Arm um mich.

Noch nie hatte mir jemand soetwas gesagt, leise schluchzte ich vor mich hin.

"Komm schon, jetzt beruhigst du dich erstmal und dann, wenn es dunkel geworden ist, gehen wir dir was zu Essen beschaffen."

Sie dachte kurz nach, sah mich dann fragend an.

"Es können doch auch Tiere sein, oder?"

Ich wusste nicht, was ich antworten sollte.

Was für eine dumme Frage war das auch.

Ich schluckte.

Ich konnte ihr unmöglich sagen, dass Tierblut nicht halb so gut war, wie das von Menschen.

Ich beschloss mich einfach damit zufrieden zu geben, immerhin war das besser als nichts.

Arashi wartete anscheinend gar nicht auf eine Antwort von mir, denn ohne noch einmal nachzufragen fuhr sie fort. Was hätte sie auch sagen sollen, dachte ich mir. Sie unterbrach meine Gedanken.

"Ich habe dir etwas vom Einkaufen mitgebracht. Ich hab es in dein Zimmer gelegt. Sieh es dir einfach mal an, ich hoffe es gefällt dir, aber ich wusste nicht was dir so gefällt und darum dachte ich...naja...vielleicht möchtest du es ja heute schon Tragen."
 

Sie hatte mir etwas gekauft?

Ich wurde neugierig. So schnell es ging verschwand ich in meinem Zimmer um nachzusehen.

Ohne dass ich es gemerkt hatte, war Arashi mir nachgeschlichen und wartete gespannt an der Tür.

Ihr Geschenk fand ich auf meinem Bett - es war ein wunderschönes schwarzes Kleid und eine Kette in Form einer Mondsichel, die einen rubinroten Stein fasste.

"Und gefällts dir?"

Ich fuhr zusammen, wie lange stand sie dort schon?

"Es ist wunderschön", antwortete ich verlegen.

"Und die Kette?"

"Ich weiß nicht wie ich das je wieder gutmachen soll..." Ich war verblüfft, stand immer tiefer in ihrer Schuld.

"Hey, sie ist ein Geschenk, seit wann muss man Geschenke wieder gutmachen?" Sie lächelte.

"Ich hab die Kette gekauft, damit du immer an mich denkst wenn du sie ansiehst.

Und auch, damit du weißt, dass du stolz darauf sein kannst, ein Vampir zu sein, Die."

Ich war schon wieder gerührt, konnte nicht mehr als "Vielen Dank" hervorbringen.
 

Draußen war es inzwischen dunkel geworden.

"Wollen wir los?"

Ich nickte, versuchte zu verbergen, wie aufgeregt ich war.

Endlich kam ich mal wieder raus an die frische Nachtluft.

Schnell zog ich mir das Kleid an, macht die Kette um und schloss die Zimmertür hinter mir.

Arashi wartete schon fertig angezogen auf mich.

"Können wir?"

Wieder nickte ich. "Jupp^^"
 

Wir gingen los.

Die Nacht war kühl und sternen klar.

Am Himmel konnte man jeden einzelnen Stern erkennen, zwischendrin erleuchtete der Halbmond das Firmament.

Arashi und ich betraten einen Wald.

"So", begann sie, "ich hab dich hierher gebracht, jagen musst du allerdings alleine."

"Kein Problem", rief ich bereit, loszuflitzen.

Arashi setze sich neben mich auf einen Baumstumpf und ich machte mich auf den Weg.

Mit großen Sätzen sprang ich flink zwischen den Bäumen hindurch. Huschte halbfliegend durch die Nacht.

Plötzlich hielt ich an, unter mir hatte sich etwas bewegt.

Ich sah nach unten.

Auf dem Boden lag ein Reh, es schien verletzt zu sein, an der Schulter blutete es.

Da es noch lebte, war es ein gefundenes Fressen für mich.

Ich schnappte mir das Tier und lief mit ihm zu Arashi zurück.

"Bist du fündig geworden?"

Ich merkte gar nicht, dass ich ihr nicht antwortete, meine Aufmerksamkeit galt allein meiner Beute.

Genüsslich schlug ich meine Zähne in die Beute.

Das Reh zuckte noch ein letztes mal, quiekte leise, dann hing sein Kopf schlaff nach unten.

Arashi schaut, was ich nicht bemerkte, angewiedert zur Seite.

"Entschuldige", sagte sie leise, "macht es dir was aus, wenn ich schonmal nach Hause gehe?"

Ich schaute auf.

Als sie mein Blutverschmiertes Gesicht sah, rannte sie los, ohne eine Antwort abzuwarten.

Hatte ich etwas falsch gemacht?

Oder hatte sie nun doch eingesehen, dass ich ein Monster war?

Ich hatte keinen Hunger mehr...

sollte ich zurück?

Nein...

tausend Fragen gingen mir durch den Kopf.

Was sollte ich machen...war jetzt wieder alles vorbei mit meinem glücklichen Leben?

Ich war auch so bescheuert...ich würde vorerst hier bleiben, dann würde ich weiter sehen...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück