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Die Einsamkeit eines "Gottes"

von

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Dunkel. So dunkel. Es ist finster. Alles um mich herum ist schwarz.

Stille. Nichts zu hören. Nichtmal meine eigenen Worte erlangen meine Ohren.

Warum? Was ist das? Wo bin ich? Und die wichtigste Frage überhaupt: "Wer bin ICH?"
 

Ich habe viele Fragen und keine Antworten. Ich habe nicht einmal irgendwelche Erinnerungen.

Alles ist schwarz und leer.

Warum? Was ist geschehen? Wo bin ich? Wer bin ich?
 

Mein Kopf ist so unendlich leer, so leer und still wie hier und auch so finster. Ich versuche irgendetwas zu sagen um die Stille zu durchbrechen, doch vergebens. Die Finsternis verschlang jeden Ton.

Warum? Was ist das? Wo bin ich? Wer bin ich?
 

Es schmerzt furchtbar. Nun wurde mir klar, dass die Stille lauter ist als jeden Ton.

Warum ist das so?

Ich versuchte zu gehen, doch mein Körper bewegte sich nicht.

Warum? Was soll ich jetzt tun? Wo bin ich? Wer bin ich?
 

Ich war gefangen. Alles um mich herum war finster. Niemand, außer mir war hier. Warum?
 

Warum ist alles dunkel?

Warum ist niemand hier?

Warum bin ich hier?

Warum ist es so still?

Warum werden meine Laute verschluckt?

Warum kann ich mich nicht bewegen?

Warum kann ich mich an nichts erinnern?

Warum ist das so?

Warum habe ich so viele Fragen?

Warum beginnen sie alle mir warum?

Warum scheinen meine Fragen sinnlos zu sein?

Warum?

Warum?

Warum?
 

Doch irgendjemand oder irgendetwas durchbrach die Stille und meine Gedanken.
 

"Möchtest du antworten auf deine Fragen?"

"Ja."
 

"Möchtest du es hier und jetzt erfahren?"

"Ja."
 

"Möchtest du es von mir erfahren?"

"Ja."
 

"Wie du es möchtest. Stelle deine Fragen und ich beantworte sie dir."
 


 

Warum ist alles so dunkel?

Weil du es so wolltest!
 

Warum war niemand hier, bei mir?

Weil du es so wolltest!
 

Warum bin ich hier?

Weil du es so wolltest!
 

Warum ist es so still?

Weil du es so wolltest!
 

Warum wurden meine Laute verschluckt?

Weil du es so wolltest!
 

Warum kann ich mich nicht bewegen?

Weil du es so wolltest!
 

Warum kann ich mich an nichts erinnern?

Weil du es so wolltest!
 

Warum bist du hier?

Weil du mich hören wolltest!
 

Wer bist du?

Ich bin die körperlose Seele, die du erschaffen hast um nicht einsam zu sein.
 

Warum geschieht dies alles nur weil ich es möchte?

Weil du diese Begabung hast und weil dies deine Welt ist!
 

Kann ich dich sehen, wenn ich es so möchte?

Ich bin eine körperlose Seele, doch du hast die Kraft um mir einen Körper zu erschaffen.

Wenn ich einen Körper habe, kannst du mich sehen!
 

Dann will ich es so!
 

Plötzlich erschien vor meinen Augen ein blondhaariges Mädchen. Ihr har war offen und ihr Gesicht leicht rosa. Sie trug ein türkises Kleid mit schwarzen Schuhen und sie lächelte mich an.
 

Sie erinnert mich an etwas oder jemanden, doch ich weiß nicht an was oder wen.
 

"Hast du einen Namen?", fragte ich sie. Sie schüttelte den Kopf und ich begriff schnell.
 

"Ich möchte, dass du.....hm...Serenity heißt!"
 

Serenity, diesen Namen kenn eich. Doch woher?
 

"Alles was ich möchte, geschieht doch, oder?"

Serenity nickte.
 

"Ich will mich erinnern!"
 

"Das geht nicht! Deine innere Seele, deine tiefsten Gefühle, dein Herz.....Sie alle wollen sich nicht erinnern!"
 

"Warum?"
 

"Weil es sie nur zu sehr schmerzt!"
 

"Warum das? Was ist geschehen?"
 

Sie schüttelte den Kopf. "Das kann ich dir nicht sagen!"
 

Plötzlich stieg Wut in mir hoch. Ich sprang auf und schrie sie an.
 

"Ich möchte es wissen!!!"
 

Sie lächelte.
 

"Wie du es möchtest! Ich erzähle dir alles, solange du es von tiefsten Herzen willst!"
 

Und sie begann mit der Erzählung:
 

(Die Erzählung ist in der Ich-Form geschrieben, weil es in der Sicht der Person ist, der dies alles passiert!)
 

Eines Tages wurde ich geboren als eine Art "Gott".

Als ich alt genug war, erschuf ich eine Welt. Eine Welt für mich ganz allein.

Ich lebte in dieser Welt ein Leben und verbesserte sie immer wieder nach meinen Wünschen und Vorstellungen.
 

Ich erschuf mir eine Familie, ein Heim, Eine Schule und Freunde für mich. Doch es geschah etwas Unerwartetes.
 

Eines Tages verliebte ich mich in eine von mir selbst erschaffene Person.
 

Es war ein blondhaariges Mädchen, namens Serenity. Ich gab ihr einen eigenen Willen und wir lebten lange glücklich. Ich erzählte ihr alles. Auch was ich wirklich war.
 

Doch dann verlangte sie von mir, dass ich auch der restlichen Welt einen eigenen Willen verpasse.

Vor lauter Liebe erfüllte ich ihr diesen Wunsch.
 

Jedoch brach nun das absolute Chaos aus.

Die Tiere und Menschen gingen aufeinander und untereinander los und begannen furchtbare Kriege.

Viele meiner "Erschaffungen" starben dabei.

Ich war sehr unglücklich darüber. Deshalb verzog ich mich für ein paar Tage in die Welt der "Götter".
 

Doch das war mein größter Fehler.

Als ich in meine Welt zurückkam, war meine große Liebe verschwunden. Sie hatte das Land verlassen. Ich fand sie auf dem Nachbar Kontinent wieder, jedoch hatte sie sich neu verliebt. Ich war schockiert.

Sie hatte mich verlassen und liebte einen der "Sterblichen". Ich hätte ihr Alles geben können, doch sie zog jemanden, der jederzeit sterben kann und in meinen Augen ein Versager war, vor.
 

Vor Trauer und Wut tötete ich die Beiden und ich hielt ihre blutverschmierte Leiche in den Armen. Meine Tränen vermischten sich mit dem Rot auf ihrem Gesicht. Ich gab ihr noch einen letzten Kuss und ließ ihre Seele gänzlich verschwinden.
 

Vor lauter Trauer und Schmerz vernichtete ich die Welt und ließ mich selbst alles vergessen. Seit diesem Tag war ich in der Finsternis allein.

Ich verbannte mich in die Finsternis, um mich nie mehr daran zu erinnern. Doch nichts bleibt nun mal für Ewig vergessen.
 

Meine Tränen flossen in Strömen.
 

"Ach, Serenity. Warum? Warum hast du mich bloß verraten?"
 

"Ich habe dich nicht verraten, doch ich wusste, dass für uns keine gemeinsame Zukunft bestand. Du warst ein "Gott" und ich nur deine Erschaffung. Ich wollte dich nicht damit belasten, deine Kräfte für mein Wohl einzusetzen. Ich wollte auch nicht für Ewig leben, denn dies wäre das grausamste Schicksal aller Zeiten. Ich habe dich geliebt, drum verließ ich dich. Und nun, da du dich wieder erinnerst, muss ich gehen. Ich habe nur noch einen letzten Wunsch. Erschaffe eine neue Welt mit eigenem Willen. Egal wie sie sich entwickelt wird. Mache nichts nur zu deinem Vorteil! Lasse alles geschehen, so wie es nun mal geschieht, wie schlimm es auch sei. Denn wo es Schatten gibt, gibt's es auch Licht und wo es Licht gibt, muss es auch Schatten geben! Lebe wohl, mein Geliebter!"
 

Das Mädchen verschwand und ließ mich allein zurück. Allein in dieser Dunkelheit.

Allein in meiner Trauer. Allein in meiner Einsamkeit. Allein in meinem Schmerz.

Völlig Alleine.
 

Als ich mich endlich beruhigt habe, entschloss ich mich ihren letzten Wunsch zu erfüllen!

Ich erschuf eine Welt, die nicht von mir beeinflusst und bearbeitet wurde.

Die Welt und die Seele von Serenity war nun überglücklich.
 

Doch für mich gab es nur noch die Einsamkeit. Die Stille. Die Finsternis.

Seit diesem Tag wartete ich in der ewigen Dunkelheit darauf, dass Serenity zu mir zurückkehrt. Jedoch war das sinnlos, denn ihre Seele war für alle Zeit verschwunden.

Nicht einmal ich, ein "Gott", kann sie wieder zurück bringen.

Ich werde für immer verdammt sein. Verdammt dazu in dieser Finsternis zu versauern und auf ein Wunder zu hoffen. Diese Hoffnung ist das Licht, der die Schwärze um mich herum nicht so sehr dunkel macht, als es wirklich ist.

Ihre Worte durchströmen immer noch durch meine Gedanken: "Leb wohl, mein Geliebter!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Little-Demon
2005-02-07T13:12:31+00:00 07.02.2005 14:12
Gar nicht mal übel. Die Überlegungen und die Gedanken hast du echt gut beschrieben, das gefällt mir sehr gut.
Echt gut geworden.

LG, Sally

P.S: Alles gute zum Geburtstag


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