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Love over the borders

Liebe, stärker als die Grenzen von Himmel und Hölle...
von

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Dunkle Stunde

Hidihoo an all die treuen Leser und auch an alle, die das FF vielleicht grad neu entdecken ;D

Diesmal waren wir etwas schneller damit das neue Kapitel zu schreiben und auch hochzuladen. Wir hoffen mal, dass ihr nicht allzu sehr warten musstet, aber wie es eben so ist stehen für Ela einige Prüfungen an etc. und ich (Ura) bin am Bewerbungen schreiben wie eine Bekloppte O_o'

Lange Rede kurzer Sinn, wir wünschen euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel, freuen uns auf eure Kommis, sei es nun Lob oder auch Kritik ;D

Disclaimer: All diese Charas sind von mir und meiner Liebsten selbst erfunden und gehören nicht der Bibel <________< *gggg* Und auch der Papst hat bei uns nichts zu sagen oder zu suchen (der schon gar nicht <. < *knurr* XD)
 

Und nun viel Spaß beim Lesen!
 

Eure Ura und Ela ^___^
 

Kapitel 16
 

Titel: Dunkle Stunde
 

Noch liegt die Welt im Dunkeln da,

Kein Mond, kein Stern, erhellt die Nacht.

Seh' schemenhaft deinen Körper liegen,

halt an deinem Lager wacht…
 

Zwei Tage waren vergangen und das ganze höllische Heer stand Kopf. Im Himmel vermisste man Raphael bereits und es ging das Gerücht um, dass er entführt worden sei und somit hatte Hagiel noch mehr einen Grund, das himmlische Heer gegen die Bewohner der Hölle aufzustacheln. Doch weder Lucifer noch all die anderen Mitwissenden scherten sich darum, denn es war viel wichtiger im Moment das Heer auf die Beine zu stellen und den Trank zu brauen. Viele Pläne, Notfallpläne wurden geschmiedet und alles wurde ins genauste geplant und abgesprochen. So waren sie nicht überrascht als der Kriegsbeginn ausgerufen wurde und die Nachricht kam, dass das himmlische Heer vor ihren Toren stand. Nun musste alles ziemlich rasch gehen. Lucifer, Raphael, Sariel und Uriel standen im Arbeitszimmer des Höllenfürsten und gingen noch einmal alles durch. „Nun, für mich ist alles klar…Ich habe versprochen ich bleibe in der Nähe von Sariel und ich glaube kaum, dass mir etwas geschehen wird, er wird sicher gut auf mich aufpassen, oder?“ fragte Uriel Sariel und dieser nickte. Seitdem das mit dem Kuss war, bei dem sich der General Lucifers immer noch nicht sicher war, ob er es sich nur eingebildet hatte, waren sie sich wieder etwas näher gekommen. Raphael nickte. „Sehr gut, dann werden ich und Lucifer uns nun auf den Weg machen um den Herrn davon abzuhalten sich selbst zu zerstören…“ sagte er und hielt dann dem Herrn der Finsternis den Trank hin. „Er schmeckt scheußlich, ich weiß, aber da musst du nun durch….“ erklärte der Erzengel.
 

Lucifer nahm Raphael die Ampulle ab und betrachtete das bläuliche Gebräu, dass seine Eintrittskarte in den Himmel darstellte und so würde er ganz sicher nicht kneifen und es jetzt nicht zu sich nehmen, wie scheußlich es auch schmecken mochte. „Egal…jetzt wird ich ganz sicher nicht kneifen, egal wie scheußlich er schmeckt…“ erwiderte der Höllenfürst nur mit einem kurzem Lächeln und dennoch merkte man ihm ganz deutlich die Anspannung an. Ohne großartig daran zu riechen setzte er dann im nächsten Moment die Ampulle an die Lippen und trank sie komplett leer, ließ dann die leere Ampulle keuchend zu Boden fallen und verzerrte kurz angewidert das Gesicht, ehe er sich, kurz schüttelnd wieder etwas beruhigt hatte. „Schmeckt tatsächlich scheußlich…aber…wie ist es? Wirkt es? Ich meine, kann man meine Aura noch als meine erkennen?“ fragte der Fürst der Finsternis und bekam von seinem General als erstes Antwort auf diese Frage. “Also wenn ich nicht wüsste, dass du vor mir stehst könnte ich es nicht spüren. Nur ich weiß nicht…selbst wenn du gleich einen Mantel überziehst um dein Gesicht zu bedecken sind immer noch die schwarzen Flügel da, die nicht ins Bild passen. Soweit ich weiß gibt es keinen anderen Engel, auch keinen gefallenen Engel, mit schwarzen Flügeln als dich…“ brachte Sariel seinen Bedenken hervor, die vorher keiner wirklich bedacht zu haben schien und die doch den ganzen Plan letztlich ins Wanken bringen könnte.
 

Uriel lachte sanft als er die verzweifelten Blicke der Anwesenden sah, denn sie dachten nun sicher der Plan würde nun doch schief laufen. Kopfschüttelnd trat er vor und legte seine Hände auf die Flügel seines Vaters. „Ich kann Abhilfe schaffen…“ sagte er sanft und zwinkerte ihm zu. Er schloss die Augen und murmelte Worte in der Sprache der Gelehrten und plötzlich waren Lucifers Flügel weiß. „Das ist eine Illusion...“ erklärte sein Sohn ihm, nachdem er wieder zurück getreten war und ihn prüfend ansah. „Die Illusion wird so lange wirken, bis ich sie wieder von dir nehme…Du brauchst also keine Bedenken haben, dass sie sich vorher auflöst…“ Sanft lächelte Uriel seinen Vater an. Sie waren sich auch näher gekommen, auch weil Lucifer sich bereit erklärt hatte mit Jahwe zu sprechen und dem ein Ende zu machen, dieser Feindschaft. Raphael nickte anerkennend. „Das ist sehr gut...Danke Uriel…Aber nun sollten wir gehen, die Zeit ist bald vorbei…“ sagte er und sah zu Lucifer. Uriel stand nun neben Sariel und ihre Arme berührten sich sacht, weil sie so nahe standen.

Sowohl Sariel als auch Lucifer stimmten Raphael in dem Punkt zu, dass es Zeit wurde, denn das Heer draußen stand bereit und die Scharen des Himmels warteten ebenfalls schon vor den Toren der Hölle. Sariel Blick ging noch mal kurz zu Uriel, der so nah neben ihm stand und den er geschworen hatte zu beschützen, zur Not auch mit seinem Leben.
 

„Gut…wenn dann alles so weit ist, dann lege ich nun alles in eure Hand. Ihr werdet das Heer sicher würdig anführen, ohne dass man überhaupt bemerken wird, dass ich nicht anwesend bin.“ Sagte Lucifer und nahm einen weißen Umhang von seinem Stuhl. „Wie lang ich schon kein weiß mehr getragen habe...“ bemerkte der Höllenfürst und schüttelte sich ein wenig, denn man konnte nicht wirklich behaupten, dass diese Farbe seine Lieblingsfarbe war. „Es wird alles gut werden…pass auf dich auf Uriel…“ sprach Lucifer und ging zu seinem Sohn, schloss ihn noch mal kurz in die Arme, ehe er sich zu Raphael drehte und diesem deutete, dass sie nun gehen würden, was sie dann auch, nach einer kurzen Verabschiedung Raphaels taten. So quer durch die Hölle und dann durchs Tor zu marschieren war eher unangebracht, darum würde wieder eines der Portale von Raphael und Lucifer benutzt werden, welches sie nahe an das Himmelstor bringen würde.

Sariel schaute mit Uriel zusammen kurz den Beiden nach, ehe auch sie Beide sich auf den Weg hinaus machten. „Wir werden gewinnen…hoffe ich.“ meinte der Gefallene eher beiläufig während des Gehens und fasste kurz prüfend zur Seite, zu seinem Schwert, streifte dabei eher ungewollt die Hand des ehemaligen Erzengels.
 

Uriel zuckte nur kurz zusammen und ließ sich dann wieder hinreißen, strich einmal sanft mit dem Zeigefinger über seinen Handrücken, zog dann die Hand zu sich und tat so als wäre nichts gewesen. „Das werden wir…glaub mir…“ sagte er sanft. Uriel hielt einen Moment an. „Warte…ich brauche noch etwas…“ sagte er und bedeutete Sariel ihm zu folgen. Sie gingen zu seinem Gemach und er holte Pfeil und Bogen, aber auch ein kleines Säckchen, dass er Sariel überreicht. „Hier sind Kugel drin, kleine Kugeln wie Murmeln….Wenn du sie auf den Boden wirfst wird die Magie frei gesetzt und deine Gegner werden geblendet….Das…“ sagte er und zögerte einen Moment, sprach dann aber doch weiter. „Das wird nur die Engel blenden….es ist einen Waffe, die ich entwickelt habe gegen die Engel…“ sagte er leise und ging dann an ihm vorbei und hinaus. Er hatte sich schon von Camuel verabschiedet. Er wartete noch auf Sariel. „Sariel….ich habe eine Bitte…“ sagte er und sah zu ihm auf. Der Gang war totenstill und leer, nur sie Beide standen dort, als der Sohn Gottes weiter sprach. „Wenn mir etwas zustoßen sollte…dann wirst du dich doch um Camuel kümmern, oder? Versprichst du mir das? ...“ fragte er mit Tränen in den Augen.
 

Sariel schaute den einstigen Erzengel ernst an, atmete tief durch, nickte aber fast sofort. „Natürlich werde ich mich im Falle des Falles um Camuel kümmern. Aber bevor ich das tun muss werde ich eher erst einmal zusehen, dass dir nichts geschieht.“ Erwiderte der General lächelnd und hob kurz seine Hand, strich Uriel über die Wange, ließ die Hand dann aber wieder sinken. „Nun komm…wir müssen uns langsam wirklich beeilen.“ fügte er dann an, ehe Uriel irgendwas wegen der Berührung sagen konnte. Kurz lächelnd blickte er Lucifers Sohn noch einmal an, ehe er sich umdrehte und voranging, nach einigem Gehen nach draußen kommend, wo schon das Dämonenheer wartend bereitstand. “Das himmlische Heer steht vor unseren Toren. Lasst uns kämpfen…für die Hölle…für unseren Herrn und vor allem für uns…“ Es war nur eine kleine Ansprache, denn die Zeit drängte und Sariel war auch nicht Lucifer und um den Dämonen erst gar nicht groß Zeit zum nachdenken zu geben, wo ihr Herr denn wohl war und so schritt der General mit Uriel an seiner Seite auch schnell voran, sodass sich auch das Heer in Bewegung setzte.

Der ehemalige Erzengel ging mit gemischten Gefühlen hinaus auf das Schlachtfeld. Er hatte das Kämpfen erlernt, es war also nicht die Unwissenheit, sondern eher, weil es das erste Mal auf der anderen Seite war. Nun war er ein Gefallener und würde gegen die kämpfen, mit denen er aufgewachsen war und doch wusste er auch, dass es nichts mehr wert war. Sie sahen ihn als Feind und wenn er überleben wollte musste er auch sie als seine Feinde sehen. Das Schwert an seiner Hüfte war ein Geschenk seines neuen Vaters Lucifer, denn er hatte es extra für ihn schmieden lassen und Uriel hatte sich gefreut. Es war wunderschön gearbeitet und nicht so schwer wie die normalen Schwerter, die die Dämonen hatten und deshalb für Uriel leichter zum handhaben. Immer wieder sah er zu Sariel, fragend wie auch besorgt, denn er hatte ein so schlechtes Gefühl dabei und einen Moment nahm er die Hand des Generals und drückte sie sanft, ließ sie aber auch gleich wieder los, seine Wangen röteten sich etwas. Trotz des schlechten Gefühls traten sie auf das Schlachtfeld. So standen sich das himmlische und höllische Heer gegenüber, bis ein Hornstoss sie aufschreckte und den Beginn des Krieges einläutete. Uriel zog das Schwert und stand kampfbereit dort. Er würde für Lucifer aber auch für Jahwe kämpfen, aber auch für Sariel, den er trotz allem noch liebte.
 

Auch der General, der nun den Oberbefehl über die Truppen hatte, hatte sein Schwert gezogen und schaute mit düsterer Miene zu dem himmlischen Heer und als der Hornstoß ertönte beugte sich Sariel schnell noch ein letztes Mal zu Uriel hinab. „Ich pass auf dich auf…was auch passiert…“ sagte er zu ihm, bevor er seine Lippen auf die des ehemaligen Erzengels legte und küsste ihn kurz, dennoch liebevoll. Doch löste er den Kuss schnell wieder und drehte sich dann ohne ein weiteres Wort um und stürmte voran, den ersten Engeln entgegen, die in Richtung des höllischen Heeres drängten, mit erhobenen Schwertern. Der Gefallene kam ihnen ebenfalls mit erhobenem Schwert und dem höllischen Heer um sich entgegen. Als die beiden Heere aufeinander prallten waren schnell die ersten Verletzten und Toten zu beklagen, wobei der General jedem Angriff noch geschickt auszuweichen oder diese zu blocken wusste.

Der ehemalige Erzengel, der einen Moment ganz verwirrt dagestanden hatte, rannte den Engeln nun auch entgegen. Er hatte sich geschworen nicht zu töten, sondern nur so auszuschalten, dass sie nicht mehr kämpfen konnten. So schlug er die meisten bewusstlos oder rammte ihnen die stumpfe Klinge in den Magen, sodass sie verletzt und meistens bewusstlos zu Boden sanken. Das ging eine ganze Weile so, bis er plötzlich sah, wie Sariel zu Boden sank und Hagiel über im stand. In dem neuen Gefallenen brach alles heraus, dass sich in den letzten Tagen angestaut hatte. Mit einem Schrei entlud sich eine große magische Macht und schleuderte jeden in seiner Nähe davon, sei es nun Dämon oder Engel. Er ging auf Hagiel zu, der ihn nur böse angrinste und dann sogleich angriff, doch er konnte nicht bestehen, denn Uriel war viel zu wütend und diese Wut packte er in jede Bewegung. Er parierte immer wieder und trieb den neunen Herrscher vor sich her, bis dieser nicht mehr konnte und der Sohn Gottes ihm sein Schwert ins Herz rammte. Genau in diesem Moment ließ der Zorn nach und Uriel erkannte was er getan hatte. Nun war er wirklich ein Gefallener, denn er hatte einen Engel getötet. Dennoch zog er das Schwert heraus und lief zu Sariel, murmelte einige Worte sodass sie unter einem Schutzschild waren, auch damit niemand ihnen von hinten ein Schwert in den Leib rammen konnte oder so. „Sariel...Sariel, wach auf…bitte…“ flehte er fast und drehte den General Lucifers auf den Rücken. Er machte sich große Sorgen um ihn und es liefen ihm auch bereits Tränen über die Wangen.
 

Sariel hatte von allem eben nichts mitbekommen. Das letzte, was er gesehen hatte war dieser neue Herrscher vor sich und kurz darauf hatte er nur noch einen stechenden und doch dumpfen Schmerz am Kopf gespürt und war dann zu Boden gegangen und in genau jenem Moment setzten seine Erinnerungen aus. Als der Gefallene nun die Augen einen spaltbreit öffnete erblickte er Uriel über sich und ein leicht gequältes Lächeln kam auf Sariels Lippen, denn der Schmerz an seinem Kopf war immer noch da. “Uriel…“ sagte er dann und hob eine Hand, strich dem einstigen Erzengel sanft über die Wange. „Nicht weinen…nicht wegen mir…“ meinte der General und strich mit seiner Hand nun auch eine Träne fort. Dann fiel sein Blick auf den leblos erscheinenden Körper des Himmelsherrschers Hagiel. „Uriel…ist…er tot? Oder nur…verletzt? Was ist eben passiert?“ fragte er im nächsten Moment ein wenig verwirrt und richtete sich auf, Lucifers Sohn dabei fragend an.

Der ehemalige Erzengel zitterte immer noch, wegen der Tat, die er begangen hatte. „Ich…nun…Ich habe gesehen, dass er dich verletzt hat…da…da habe ich nur noch rot gesehen…und ich war so wütend…wir haben gekämpft…und dann habe ich ihn getötet….“ sagte er leise und sah betreten weg.

Sariel schaute Uriel mit einer Mischung aus Anerkennung, aber auch Bestürzung an. Nun klebte sogar das Blut eines Engels an den Händen des einstigen Erzengels. Kurz schloss er Uriel in seine Arme, strich über seinen Rücken. “Shhh…du konntest es doch nicht verhindern…und wenn du ihn nicht getötet hättest, dann hätte er sicherlich dich getötet...und ich sehe lieber ihn tot als dich…das ist jawohl sicher…“ versuchte Sariel beruhigende Worte zu finden. Dann ließ er ihn wieder los und rappelte sich selbst auf, half auch Uriel beim aufstehen. „Komm…die Moral der himmlischen Streitmacht scheint geschwächt. Wir sollten sie soweit treiben, dass sie sich zurückziehen…“
 

In der Zwischenzeit hatten sich Raphael und Lucifer aus der Hölle geschlichen und waren zum Himmelstor gegangen und siehe da, sie wurden eingelassen ohne dass jemand sie aufhielt. Es war eh fast totenstill in den Straßen der himmlischen Stadt und keiner beachtete sie, als sie in den Palast gingen und zu Jahwes Gemach. Uriels Illusion hatte gewirkt, denn die Wachen hatten tatsächlich nur auf die Flügel geschaut und sie eingelassen. Nun gingen sie schnellen Schrittes zum Gemach und Raphael sah Lucifer an: „Beeil dich…Ich halte hier Wache zur Sicherheit…Wenn etwas sein sollte werde ich heftig an die Tür klopfen, ja?“ fragte er und sah Lucifer prüfend an. „Bist du sicher, dass du das tun willst?“

Lucifer, der gehofft hatte, dass es so einfach gehen würde und niemand sie aufhalten würde nickte bei Raphaels Frage. „Ja…ich bin mir sicher. Glaub mir…ich habe die letzten Tage, seit dem ich um Jahwes Zustand wusste sehr viel nachgedacht und wenn, dann hätte ich vorher gekniffen…aber nicht jetzt und hier vor seiner Tür…“ entgegnete der Höllenfürst matt lächelnd, ehe er die Türklinke zu Jahwes und seinem alten Gemach hinunterdrückte und nach einem kurzen Nicken in das Gemach verschwand. Drinnen fielen ihm, bevor er Jahwe im Bett überhaupt gewahrte, erstmal etliche Bilder ins Auge, die allesamt Lucifer selber zeigten. Es stimmte also wirklich, was Uriel gesagt hatte. Es war tatsächlich fast ein Tempel für den einstigen Lichtbringer. Nachdem er ein paar Schritte auf das Bett zugetan hatte fiel ihm dann doch der Allmächtige ins Auge und dieser Anblick erschreckte den Höllenfürsten zutiefst.
 

Jahwe lag im Bett, schweißüberströmt und zitternd. Er war bleich und er wimmerte leise, bewegte sich etwas hin und her. Seine Fäuste waren geballt und sein Gesichtsausdruck war schmerzverzerrt, Leid und Pein stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Langsam ging Lucifer auf das Bett zu, leise wie es allen Engeln möglich war. Jahwe schien ihn nicht mal zu bemerken, denn er schaute nicht auf und auch nicht in Lucifers Richtung.

Als der Fürst der Finsternis bei dem Bett angekommen war setzte er sich auf den Bettrand und lüftete seine Kapuze, schaute niedergeschlagen und auch immer noch ein Stück bestürzt zu Jahwe hinab. „Jahwe…“ kam es zuerst nur leise von ihm, denn obwohl er vorgehabt hatte gleich soviel zu sagen fiel es ihm nun unendlich schwer und Tränen, die langsam in ihm aufstiegen schnürten ihm in diesem Moment die Kehle zu.

Jahwe reagierte im ersten Moment gar nicht, bis ihn der Höllenfürst ein weiteres Mal ansprach. Erst da öffnete er seine Augen, keuchend und wimmernd und sah dann zu Lucifer. Seine Augen weiteten sich etwas und er schüttelte sanft den Kopf, so gut es eben ging. „Ich bin schon wahnsinnig geworden, oder? Ich habe solche Schmerzen, dass mir mein Verstand Trugbilder zeigt….Wie gerne würde ich dich wirklich hier haben, damit du siehst, wie ich leide…ich glaube, das würde dir gefallen….dann hättest du deinen Genugtuung, dass ich leide…leide, so wie ich dich leiden lassen hab….Ich bin Schuld, dass du gegangen bist…Ich bin schuld, dass du dir ein neues Reich gebaut hast….Ich bin Schuld, dass wir uns bekriegen und all diese unschuldigen Opfer sterben müssen….Ich bin an allem Schuld…:“ sagte er und stöhnte wieder vor Schmerz auf, sein Körper zitterte und man sah, dass er fast am Ende seiner Kräfte war.
 

Lucifer, mittlerweile mit Tränen in den Augen schüttelte verzweifelt den Kopf und legte seinen Kopf auf das große Kissen, auf das Jahwe gebettet lag, sodass seine Stirn die leicht kühle Wange seines einstigen Herrn berührte. Für einen kurzen Moment blieb er so liegen, dann richtete er sich jedoch auf und hauchte einen liebevollen Kuss auf die Lippen seines Jahwes. „Fühlt sich so eine Illusion an Jahwe? So sanft? Wie ein Kuss? Ich bin wirklich hier…Lucifer…dein Lucifer.“ sagte er mit leiser Stimme und doch war es bei der sonstigen Stille hier bei weitem laut genug. „Und ich will nicht, dass du leidest…verstehst du denn nicht, dass es mir das Herz bricht? So wie es dir damals das Herz gebrochen hat, als du mich so Leiden gesehen hast!? Du hast geweint damals…und …wolltest mir helfen…und ich hab die Hilfe, die ich wirklich gebraucht hätte ausgeschlagen. Ich war ein Narr Jahwe…ich war ein Narr zu gehen…weil ich dich nie vergessen konnte…ich hab’s mir eingeredet, dass ich es könnte…genauso, wie ich es mir eingeredet habe, dass ich dich hassen kann…aber das alles…waren nichts als Lügen…“ Diesmal war es die Wahrheit, die Lucifer aussprach…einmal keine Lüge aus seinem Mund…und diese Wahrheit kam unter Tränen von ihm, die Stimme ebenfalls vom weinen etwas bebend. „Bitte…hör auf damit…hör auf…dich selbst zu zerstören Jahwe….“

Doch Jahwe wollte nicht hören. „Du bist tatsächlich gekommen…“ sagte er und lachte leise, nur um dann qualvoll husten zu müssen. „Ich kann nicht aufhören, es ist zu spät….Aber es ist gut, dass du hier bist….und siehst, dass ich leide…denn das wird dir sicher etwas inneren Frieden geben…diese Sicherheit das ich gelitten habe….Es ist zu spät Lucifer und ehrlich gesagt glaube ich dir auch nicht mehr….nach so vielen Malen, in denen ich dich versuchte zurück zu gewinnen, hast du mich nur immer wieder zurück gestoßen und verletzt….und das will ich nicht mehr…aber ich will auch nicht ohne meinen Sohn leben….Er ist mein Ein und Alles neben dir…und doch habe ich dich verloren und ihn verlor ich auch…nun hat alles keinen Sinn mehr….“ sagte er und stöhnte wieder vor Schmerz auf, krümmte sich und hustete qualvoll. Er wurde immer schwächer das merkte man an der Aura und auch wurde er immer bleicher und kälter.
 

Lucifer schluchzte verzweifelt und Tränen bahnten sich immer wieder aufs Neue ihren Weg über die blassen Wangen des Höllenfürsten. Er hatte ja nicht erwartet, dass Jahwe sich nur allein durch sein Auftauchen umstimmen lassen würde, aber dass er so derartig blocken würde und scheinbar überhaupt nicht sah, dass sein einstiger Lichtbringer es dieses Mal ernst meinte, dass schockierte ihn nun doch gewaltig. Vorsichtig griff er nach einer von Jahwes Händen, die schon wirklich erschreckend kühl war und welche scheinbar vor Anstrengung, aber auch vor Schmerz zitterte. „Warum sollte ich lügen Jahwe? Warum sollte ich diesmal lügen? Wäre ich dann hier? Warum sollte ich die Gefahr im Himmel gefangen genommen zu werden auf mich nehmen, wenn es mir egal wäre, ob du stirbst? Wenn du mir egal wärst? Würde ich weinen, wenn ich mich wirklich an deinem Leid weiden würde? Würde ich dann nicht eher hier stehen, auf dich hinabschauen und dich auslachen?“ fragte der Fürst der Finsternis verzweifelt und mit tränenerstickter Stimme. „Warum? Warum…willst du nicht mal…über eine Lösung…für Uriel, dich und mich…nachdenken…? Bitte Jahwe…was soll ich denn noch tun, damit du damit aufhörst? Alles…ich würde alles tun…“ sagte Lucifer, immer leiser werdend.

Jahwe lachte leise, hustete aber wieder qualvoll. „Ach Lucifer….hast du nicht zugehört? Auch wenn ich wollte könnte ich es nicht mehr aufhalten, ich habe keine Kraft mehr dazu den Prozess zu stoppen…es tut mir leid….“ sagte er sanft und auch ihm rannen Tränen über seine Wangen. „Ich liebe dich…Lucifer…vergiss das nicht….“ sagte er noch, doch plötzlich stockte ihm der Atem und seine Augen weiteten sich, seine Hände krallten sich in das Laken und alles ging sehr schnell. Dann lag der einstige Herrscher über Himmel und Erde da, bleich, bewegungslos und leblos...der Allmächtige war tot….
 

Zur gleichen Zeit, nachdem Sariel zu Ende gesprochen hatte geschah fast dasselbe bei Uriel. Der neue Gefallenen griff sich ans Herz und rang nach Atem, seine Augen zeigten Pein und auch tiefe Angst, doch bevor er noch etwas sagen konnte fiel er vornüber, tot dem Boden entgegen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-05-30T20:16:58+00:00 30.05.2006 22:16
seid ihr verrückt geworden? Ihr könnt doch nicht daaaa aufhören.

Und wenn, was ihr ja getan habt, dann aber pronto weiterschreiben und schnell posten. Ich bin schon fast am krepieren vor lauter Neugierde!

Das Kapi war super, Verlauf ebenfalls. Bin echt gespannt, was ihr noch alles auf uns loslasst.

Also hoffentlich bis bald,
san79
Von:  Genesis-UC
2006-05-29T15:37:35+00:00 29.05.2006 17:37
Ich schlließe mich meinen beiden Vorgängern an: IHR SEID JA SO FIES!!!!!! WIe könnt ihr uns das antun?! Sind wir hier bei Tanz der Vampire, oder was? Gott ist *PIEP* (aus Sicherheitsgründen ausgeblendet) TT~~TT

Aber hab ich das richtig gesehen, noch 60% fehlen??? Na da kann ja noch so einiges passieren... *festdavonüberzeugtist,dassalleswiederlebenwird*

Schreibt mir ja schnell weiter, ihr seid ein tolles Team! Und warnt mich gefälligst das nächste mal vor, meine Tempos sind jetzt alle alle!!!!
Von:  Smilie
2006-05-22T17:43:45+00:00 22.05.2006 19:43
*schnief*
Wieso müssen die beiden denn
sterben?
Das war doch jetzt net das Ende..
oda?! Büdde nich...
ein Happy End wär schön!
Können die beiden nich wieder-
belebt werden..das geht doch bestimmt?! *hoff*
schreibt bidde ganz schnell weiter..
LG, Smilie
Von:  Egnirys
2006-05-21T17:02:42+00:00 21.05.2006 19:02
Q________________________________Q
*heul*
nein, oder?
lasst das doch nicht wahr sein?!!
bitte nicht...
T^T


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