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Leben lassen...

Kurzgeschichten Sammlung
von

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Nachtschatten

Mit einem Lächeln beobachte er sie, wie sie dort am Fenster saß und nach draußen in den dunklen Himmel blickte. Er wusste, dass ihre Gedanken ganz woanders waren und dennoch reichte schon ihr Anblick um ihn glücklich zu machen. Hier gehörte sie nur ihm und keinem sonst, hier musste er sie mit niemand teilen.

"Worüber denkst du nach?", fragte er ganz leise, hatte er doch Angst diesen Augenblick zu zerstören. Sie drehte sich aber nicht um, sah nicht zu ihm, wie er auf dem Bett saß und ihre Silhouette im Mondlicht verzaubert anstarrte.

"Ich frage mich, was passiert, wenn wir zurück müssen... wenn sie uns suchen...", ihre Stimme war eben so leise wie seine gewesen und dennoch konnte man ihre Traurigkeit deutlich heraus hören.

"Denk nicht darüber nach...", meinte er beschwörerisch.

"Noch einmal können wir nicht fliehen...", es war wie das Flüstern des Windes gewesen, welches sich leise in sein Herz zog und ihm klar machte, wie besonders doch diese Augenblicke waren. Ganz leise stand er auf und ging zu ihr rüber. Behutsam schob er ihre langen Haare zur Seite und küsste sie am Hals, wollte das süße Aroma ihrer Haut kosten. "Ich habe Angst..." Mit unergründlichen Augen wandte sie den Kopf zu ihm, griff mit beiden Händen nach ihm und zog ihn an sich. Wollte die Wärme seines Körpers spüren und diesen angenehmen Duft nach Apfel riechen.

"Du brauchst keine Angst zu haben... es ist Nacht... und in der Nacht bist du frei. Die Schatten verbergen dich und führen dich leise zu mir.", flüsterte er ihr sanft ins Ohr und sie schloss dabei genießerisch die Augen.

"Sind wir verflucht, dass der Tag uns so hasst?" Ihre Stimme hatte an Sicherheit gewonnen, aber die Traurigkeit tief im Herzen wollte nicht weichen.

"Nicht der Tag hasst uns... sondern nur die Menschen... wir können nur im Nachtschatten zusammen sein, wenn sie uns nicht sehen können.", sanft streichelte er ihr über die Haare, was ihr ein leichtes glückliches Seufzen entweichen ließ.

"Ich liebe die Nacht...", murmelte sie leise und versuchte sich noch enger an ihn zu drücken. "In der Nacht kann ich bei dir sein... ich wünschte... die Sonne würde nie wieder aufgehen...", fügte sie nach ein paar Sekunden der Ruhe an.

"Sag so etwas nicht... du liebst doch das Leben unter der Sonne... das weiß ich, wenn ich dich sehe... jedes Mal... lächelst du...", seine Stimme war schwer geworden. Ja... sie hatte immer gelächelt, wenn er sie sah.

"Das Lächeln ist nicht echt. Nur du kennst mein wahres Lächeln, nur bei dir fühle ich mich wohl. Ich will nicht fort wenn die Sonne aufgeht..."

"Schhtt... noch ist Nacht...", er zog sie noch enger an sich, streichelte sie sanft. Solange die Nacht herrschte, gehörte sie ihm. Morgen würden sie wieder aneinander vorbei gehen... wie Fremde, die sich nicht kannten.

Sie lag ruhig in seinen Armen. Wie lange? Er wusste es nicht mehr... Dann spürte er ihn, den verfluchten ersten Strahl auf seiner Haut. Kurz drückte er sie noch einmal und löste sich dann von ihr. Jetzt war es ihm nicht mehr gestattet sie zu berühren. Jetzt waren sie Schüler und Lehrer.
 

~Ende~
 

Lache für mich... damit die Welt lacht.

Träume für mich... damit die Welt träumt.

Glaube für mich... damit die Welt glaubt.

Hoffe für mich... damit die Welt hofft.

Fühle für mich... damit die Welt fühlt.

Weine für mich... damit die Welt weint.

Lebe für mich... damit die Welt lebt.

Liebe für mich... damit die Welt liebt.
 

Du bist die Welt...

Meine Welt, mein Stern... mein Leben...



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