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Befreie Mich!

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Befreie Mich!
 


 

Als er wieder aufwachte, hörte er ein leises Wimmern. Es kam von den Jungen mit den rabenschwarzen Haaren. Jun stand leise auf und ging zur Couch, um nachzusehen, was los war.

Der Kleinere zitterte und wimmerte vor sich hin. Er schien einen Traum zu haben, der ihm Angst machte.

Jun schüttelte ihn leicht um ihn aufzuwecken. Mit verweinten Augen schaute der Kleine auf.

"Was war denn los?", fragte Jun sanft um ihn zu beruhigen. Der Kleinere krallte sich an Jun' s T- Shirt fest und verkrampfte sich in dieser Haltung.

"Sie wollen... sie wollen, dass ich jemanden töte!", brachte der Jüngere unter all dem Schluchzen heraus. Er schmiegte sich eng an Jun. Dieser legte vorsichtig seinen Arm um die weinende Gestalt.

Als er sich beruhigt hatte, fragte Jun dann: "Wie soll ich dich nennen? Du brauchst einen Namen. Ewig kannst du nicht mit dieser Zahl herumlaufen. Also, wie willst du heißen?" "Egal!" kam die Antwort. Jun überlegt kurz und meinte dann: "Wie wäre es mit Feipo?" In den Armen von Jun nickte so benannter Feipo und entspannte sich langsam.

Jun dachte nach. Ja, Feipo war ein schöner Name. Und er klang niedlich. Zärtlich wuschelte er dem Kleinen durch die Haare. Nach einer Weile bemerkte er, dass Feipo eingeschlafen sein musste. Vorsichtig wollte sich Jun von ihm lösen, doch der Schwarzhaarige hielt ihn fest. Schließlich gab es Jun auf und legte sich neben ihn.

Bevor er einschlief dachte er nach. Feipo hatte gesagt, dass er jemanden töten müsse. Aber wen? Oder anders gefragt: Warum? Er hatte gesagt, dass er keine Eltern hätte. Hieß das etwa, dass er in einem Labor oder in einen Waisenhaus aufgewachsen war? Oder hatte es mit seiner Vergangenheit etwas anderes auf sich?

Nach und nach wurde Jun schläfriger und döste nach einiger Zeit ein.
 

Feipo wachte vor Jun auf. Er weckte diesen und schaute ihn an. "Hast du Hunger? Oder willst du etwas anderes?", fragte der eben Aufgewachten. "Ich habe Hunger... Ich hab seit Tagen nichts mehr zu Essen gehabt.", sagte Feipo. "Und warum hat man dir nichts zum Essen gegeben?" "Weil ich meine Aufgaben vernachlässigt habe. Ich wollte nicht mehr trainieren und bin abgehauen.", kam die Antwort. Feipo schaute Jun bettelnd an. Dieser schüttelte nur leicht den Kopf und stand auf. Er hatte ja auch Hunger. "Was willst du?" Eine einfache Frage. Feipo sah Jun fragend an. Es sah so aus, als wüsste er nicht, was Jun mit dieser Frage bezweckte. "Was meinst du damit? Es gibt doch nur Hanun*. Oder hast du etwas anderes?", fragte Feipo ungläubig. "Hanun? Wir leben hier nicht im Krieg. Komm, ich schau, was ich im Kühlschrank habe. Dann wärm ich uns was auf." Diesmal war Jun an der Reihe fragend zu schauen. Sollte das etwa heißen, dass der Schwarzhaarige von einer Organisation kam? Hatte er etwa noch nie etwas Richtiges zu Essen gehabt hatte, außer dieses Hanun? Jun wusste was es damit auf sich hatte. Hanun wurde oft in Krankenhäusern verwendet um den dortigen Patienten zu einer schnelleren Genesung zu verhelfen. Oder auch in der Kriegs- und Zwischenkriegszeit. Überall dort, wo man viel und nahrhaftes Essen benötigte.

Aber es hatte auch seine Nachteile. Manchmal wirkte es wie eine Droge. Der Mensch musste dieses Zeug einfach essen, ob er wollte oder nicht. Nahm er zu viel davon zu sich, hatte er einen vollen Nährstofftanker, wie es seine Volksschullehrerin ausgedrückt hatte und der Mensch konnte nicht mehr richtig denken, was ihn beiläufig dazu zwang, sich oder andere zu töten.

Was wenn, nun Feipo von diesen Zeug abhängig war und keine andere Nahrung zu sich nehmen konnte? Würde er durchdrehen?

In der Hoffnung, dass es nicht so war, ging Jun in die Küche und besah sich seinen Kühlschrank. Viel befand sich nicht darin. Feipo war ihm gefolgt und schaute den Älteren fragend an. "Willst du zuerst eine Suppe und dann Spaghetti?", gab sich dieser nach einer Weile auf. Er mochte das Kochen nicht besonders und bestellte sich meistens Pizza oder ähnliches. Doch so, wie der Schwarzhaarige aussah, würde er nur vom Fleisch fallen, sollte Jun ihm etwas Fast- Food- Ähnliches geben.

"Ja!", rief dieser in einer hellen, klaren Stimme. Jun lächelte. Es gefiel ihm, wenn der Jüngere nicht so traurig schaute, sondern lachte. Er war eben doch noch ein Kind... '... das Zuwendung braucht.', dachte er bei sich.
 

Nachdem Jun alles vorbereitet hatte, blickte er aus dem Fenster. Es war Abend, und die Sonne ging gerade unter. Er dachte an seinen letzten Sonnenuntergang den er erlebt hatte. Es war schon lange her.

"Kann ich dir helfen?", unterbrach eine helle Stimme seine Gedanken. "Ich habe noch nie gekocht. Kann ich es versuchen? Bitte!", bettelte Feipo. Jun sah ihn irritiert an. 'Warum denn nicht. Kann ja nicht so schlimm werden... ', dachte er bei sich und musste unwillkürlich lächeln. Sollte es der Kleinere doch versuchen. Wenn es ihm Spaß machte...

Er nickte zustimmend und deutete auf den Herd. "Schau mal, rühr jetzt ab und zu um. Gerade so, dass es nicht überkocht. Und wenn Blasen aufsteigen, sagst du mir Bescheid, okay?", erklärte er dann freundlich.

"Ja!", gab die klare Stimme zur Bestätigung. Jun stand auf und ging in das Wohnzimmer. Er hatte noch ein paar Aufgaben für die Schule zu erledigen und wusste nicht, wann er dies machen sollte.

Gerade als er über einer ziemlich komplizierten Mathematikaufgabe saß, hörte er den Kleineren rufen: "Das blubbert jetzt! Was soll ich tun?" Grinsend stand Jun auf und holte sich ein Tuch, mit welchen er den Topf von der Herdplatte hob und auf die Küchenablage stellte. Dann nahm er eine Schüssel und füllte den Großteil der Suppe in jene. Er stellte sie ab und deutete mit der Hand darauf. "Das ist für dich. Ich nehme an, du hast großen Hunger.", sagte er.

Zweifelnd nahm Feipo den Löffel in die Hand und kostete. Ungläubig sah er auf. "Das schmeckt viel besser als das Hanun, das wir immer hatten!", rief er dann fröhlich und leerte schnell den Teller.

Inzwischen stellte Jun die Spaghetti auf den Herd und ließ sie kochen.

"Sag mal, wie heißen den die Leute, die dich trainiert haben?", fragte er nebenbei. Feipo schaute auf und sah ihn verwundert an. "Ich weiß nicht genau, wie jeder heißt, aber auf ihren Uniformen war immer ein Kreuz mit Rosen. Darunter stand ,Rosenkreuz'." Nach einer kurzen Weile sagte er noch: "Es waren immer andere... meistens haben sie zweimal in der Woche gewechselt, weil mich niemand trainieren wollte. Sie sagten, ich sei zu schlimm oder so."

Alarmiert sah Jun auf.
 


 

*) Hanun ist eine Art Eintopf, der nicht besonders gut schmeckt, aber alle Nährstoffe beinhaltet, die der menschliche Körper zum Leben braucht. Ist meistens bei größeren Organisationen oder im Krieg zu finden.
 

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Soooooooooooooooooooo!

Ich hoffe ihr schlagt mich nicht, weil das Kapitel wieder so kurz war ^^'

Na ja... hm... Mordrohungen sind weniger erwünscht... aber gegen Kommentare hab ich nichts einzuwenden ^_____________________^

bb, kamiu



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2004-04-07T20:04:48+00:00 07.04.2004 22:04
So so, die Frage wen der Kleine umbringen soll ist wohl untergegangen, wie? Aber der letzte Satz würde mich wohl auch alarmieren *grien* Der Name von dem Kleinen ist wirklich niedlich (°v°)!
Von: abgemeldet
2004-04-07T17:45:31+00:00 07.04.2004 19:45
Ich finde die Story auch spannend =)
Laedst du jetzt jeden Tag ein Kapitel hoch?
Bu-hu
Von:  elina
2004-04-07T17:25:15+00:00 07.04.2004 19:25
Ohh! Erste! :)
Na ja, jetzt habe ich auch hunger... :D
Also, ich glaube du sollst weiter schreiben, denn die Story ist sehr spannend! Da gibt jetzt so viele Geheimnisse... :)
Bis dann!
Ely


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