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Vita Mors

von

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Kapitel 7

Ok! Der Teil hat auf sich warten lassen, aber mein Computer war im Eimer und funktioniert jetzt immer noch nicht richtig. *schnief*

Auf jedenfall ist mit mal wieder aufgefallen, dass ich ein paar Fehlerchen im Text habe. Die, die ich bemerkt habe, habe ich ausgebessert. Für alle anderen entschuldige ich mich hier vielmals. Ach, und einige Sätze sind auch grausam einfach geschrieben, aber hey, die Story ist schon ein paar Jahre alt!
 

Bye Merisusa
 

PS: C&C erwünscht!^^
 

~~~~~~~~~~~~~
 

Am nächsten Morgen wurde Alyssa von den Sonnenstrahlen der aufgehenden Sonne geweckt. Katie lag neben ihr. Sie sah erschöpft aus. Alyssa hätte sie gestern gern noch gefragt wie es gewesen war doch sie war schon eingeschlafen bevor Katie nach Hause gekommen war.
 

Alyssa blieb noch ein bisschen liegen. Sie war noch immer sehr müde. Die warmen Sonnenstrahlen kitzelten ihre Haut. Erst als sie sich schon Sorgen machte zu spät zur Arbeit zu kommen, schlug sie die Decke weg.
 

Leise stand Alyssa auf und zog ihre Arbeitskleidung an. Zum Frühstück nahm sie sich eine Moringi. Sie schmeckte wirklich lecker. Sie schmeckte eben nach Moringi.
 

Dann lief sie zur Wasserkaufstelle und kaufte ein bisschen Wasser. Als sie wieder in der Wohnung war trank sie ein bisschen Wasser und verließ dann die Wohnung.
 

Auf den Straßen war noch nicht all zu großer Betrieb. Dadurch kam Alyssa recht zügig vorwärts. Fünf Minuten vor um Acht stand sie am Tor zum Garten des Schlosses.
 

"Guten Morgen. Schon wieder da?", sagte der Wächter mit fröhlicher Stimme.
 

"Ja, ich arbeite jetzt hier."
 

"Das freut mich zu hören."
 

Gutgelaunt lief Alyssa durch den Park. Ihr kam es vor als gehöre der Park ganz ihr allein. Nirgends war auch nur eine Person zu sehen.
 

Am Tor zum Schloss erkundigte sich Alyssa nach dem Weg zur Küche. Der junge Soldat erklärte ihr den Weg.
 

Alyssa ging den beschriebenen Weg und gelangte so zur Schlossküche. Die Schlossküche war, wie erwartet, riesig. Viele Köche und Kochgehilfen liefen in der Küche umher und bereiteten das Frühstück her.
 

Alyssa wurde von einem Gehilfen angerempelt als dieser ein vollbeladenes Tablett durch die Küche balancierte.
 

"Du stehst im Weg, Mädchen", schnauzte dieser sie darauf an.
 

"Entschuldigung, kann mir jemand sagen wer Mrs. Cookfort ist?"
 

"Das bin ich."
 

Alyssa drehte sich um.
 

Mrs. Cookfort war eine große, kräftige und runde Frau. Mit ihrer weißen Schürze um den Bauch sah sie noch mehr wie eine Haushälterin aus als sonst schon.
 

"Du wirst sicherlich Alyssa sein. Mir wurde Bescheid gesagt, dass eine neue Dienerin da ist. Du wirst gleich mit der Arbeit anfangen. Als Erstes wirst du die große Eingangshalle wischen. Danach weckst du die Prinzessin um Punkt neun Uhr und bringst ihr das Frühstück. Danach machst du das selbe bei unserem Prinzen. Wenn du damit fertig bist putzt du den Trohnsaal. Danach kannst du Mittagessen. Um zwölf Uhr servierst du das Mittagessen. Danach säuberst du das Zimmer des Prinzen und das Zimmer der Prinzessin. Dann wischst du noch die große Treppe. Wenn du das alles gemacht hast kannst du gehen. Wenn du fleißig bist du schon eher als um Acht fertig. Natürlich bekommst du Hilfe. Nathalie wird dir bei allem helfen."
 

Das allem sprudelte aus dem Mund von Mrs. Cookfort innerhalb weniger Sekunden heraus. Alyssa hatte Sorge alles mitbekommen zu haben und dass sie nichts vergisst.
 

Nathalie war ein schüchternes Mädchen. Sie war kleiner als Alyssa und sehr zierlich. Sie hatte keine besonders starke Persönlichkeit, dass erkannte Alyssa sofort. Obwohl sie mit den braunen langen Haaren wirklich sehr hübsch aussah.
 

Also begann Alyssa zusammen mit Nathalie ihre Arbeit. Mit jeweils einem Eimer voll Wasser und einer Scheuerbürste beladen gingen sie zur Eingangshalle. Nathalie war schon länger Dienerin und kannte sich daher im Schloss gut aus.
 

Die Eingangshalle war wunderschön. Die Decke war mit Bilder, die eine kleine Geschichte erzählten, bemalt. Der ganze Boden bestand aus Glas. Das Glas war aber nicht durchsichtig; es war neblig. Es erinnerte Alyssa sehr stark an das Schloss in dem Riok ihr alles erzählt hatte.
 

"Lass uns beginnen", sagte Nathalie vorsichtig, als hätte sie Angst Alyssa könnte ihr was antun.
 

Das Schrubben des Bodens war sehr anstrengend. Die Arbeit dauerte sehr lange, da die Eingangshalle auch sehr groß war. In die Eingangshalle kam man nur durch den Osteingang. Das war für Alyssa sehr verständlich, da die feinere Gesellschaft im Osten der Stadt wohnten und dadurch, durch den Osteingang in das Schloss trat.
 

Alyssa voll zog ihre Arbeit sehr schweigsam. Sie versuchte mehrmals ein Gespräch mit Nathalie anzufangen doch diese gab meistens nur knappe und klare Antworten oder gar nichts von sich. Schließlich ließ Alyssa es sein. Was sie bloß grämte, war, dass Nathalie die Fenster und Gegenstände wischte während Alyssa den Boden schrubben musste.
 

Doch die Anstrengung hatte sich gelohnt, denn als sie fertig waren, blitzte die ganze Halle.

Sie brachten die Eimer mit dem schmutzigen Wasser zurück. Das Frühstück für die Prinzessin stand schon bereit. Alyssa griff nach dem einen Tablett, Nathalie nach dem anderen. Nathalie führte Alyssa durch Gänge und über Treppen zu dem Zimmer von Tamara. Sie stellte ihr Tablett ab und öffnete die zwei Flügel der Tür.
 

"Guten Morgen, Prinzessin Tamara", sagte Nathalie gut gelaunt.
 

Einen Vorhang nach dem anderen öffnete Nathalie und ließ die Sonne herein. Der Weile stellte Alyssa das Tablett auf den Tisch und bereitete das Frühstück vor. Die warmen Brötchen ließen den Magen von Alyssa zusammen ziehen. Das Wasser lief ihr im Mund zusammen.
 

"Guten Morgen", antwortete Prinzessin Tamara verschlafen.
 

Sie stand auf und kam zum Tisch. Ein wunderschönes dünnes Kleid bedeckte ihren Körper. Sie setzte sich.
 

"Lasst es euch schmecken", sagte Alyssa während sie das Tablett wegstellte. Sie drehte sich um und verließ das Zimmer zusammen mit Nathalie.
 

In der Küche stand schon das Frühstück für den Prinzen bereit. Vorsichtig griff Alyssa das Tablett und balancierte es zu dem Zimmer des Prinzen, welches Tamaras Zimmer direkt gegenüber lag.

Nathalie öffnete wieder die Tür und wünschte dem Prinzen einen guten Morgen. Danach öffnete sie die großen Vorhänge.
 

Alyssa räumte das Frühstück auf den Tisch. Da lag er also. Der Kerl, den Alyssa, von Snake mal abgesehen, zur zeit am wenigsten leiden konnte. In seinem riesengroßem Bett, bedient von Dienerinnen, wirkte er auf Alyssa noch unverschämter.
 

Nur langsam stand er auf. Als er Alyssa erkannte, lächelte er und stellte sich neben sie.
 

"Guten Morgen. Gehörst du jetzt zu meinem Aufweckkomite?"
 

"Leider", gab Alyssa scharf zurück.
 

Alyssa mochte es nicht, dass Timolo so nah hinter ihr stand. Vor allem, da er beim Schlafen nur eine Hose anhatte und sein durchtrainierter Oberkörper Alyssa viel zu sehr gefiel. Es störte Alyssa, dass Timolo so gut aussah. Denn dass erschwerte ihr, ihn nicht zu beachten.

"Wir wünschen guten Appetit, Prinz Tim", sagte Nathalie.

Prinz Tim? Ach, hatte Riok nicht was davon erzählt, dass der Prinz lieber Tim genannt werden wollte?

Nathalie und Alyssa verließen gemeinsam das Zimmer und gingen zurück zur Küche. Nun mussten sie den Trohnsaal putzen. Bei der Vorstellung schon wieder auf dem Boden rum rutschen zu müssen, wurde es Alyssa schlecht. Besonders, da Nathalie so gesprächig war. Doch diesmal wollte Alyssa ihre Kräfte einsetzen. So erhoffte sie sich, schneller fertig zu werden. Alyssa hatte in den kleinen Gesprächen mit Nathalie schon in Erfahrung bringen können was diese für Kräfte hatte. Alyssa war sehr überrascht als sie hörte, dass Nathalie mit Tieren sprechen konnte. Aber wenn sie da genauso viel sprach wie mit ihr, dann würde ihr diese Gabe auch nicht besonders viel Freude bringen.
 

Als sie den Trohnsaal betraten, lächelte Alyssa. Ihr gefiel der Saal. Der Dschungel unter dem Glas war wunderschön und so wild. Nein, diesmal würde es sie nicht stören auf dem Boden knien zu müssen. Sie stellte den Eimer ab. Nathalie ging zu dem gläsernen Tisch und fing an ihn sauber zu wischen.
 

Alyssa nahm die zwei Bürsten, machte sie nass und legte sie auf den Boden. Dann stand sie auf und schwang leicht mit der Hand hin und her. Die Bürsten schrubbten gleichmäßig den Boden. Zufrieden blickte Alyssa auf den Bodden. Nun musste sie nur die Bürsten jedesmal auswaschen, wenn sie dreckig waren. Nathalie warf Alyssa einen missbilligenden Blick zu. Doch das war ihr egal. Dass sie und Nathalie nicht die besten Freundeninnen werden würden, war Alyssa mittlerweile klar.
 

Derweil die Bürsten den Boden säuberten schaute sich Alyssa den Dschungel genauer an. Die tropischen Pflanzen waren so dicht, dass man kein durchkommen sah. Das grüne Blätterdach schien unter dem Glas eingequetscht zu sein. Einzelne dünne Kletterpflanzen schlängelten sich an den dicken Baumstämmen hinauf. In den unterschiedlichsten Grünfarben leuchteten die Blätter. Es waren Große, Kleine, Dicke, Dünne, Stehende und Hängende. Aber zwischen dem vielen Grün fielen besonders die prächtigen Farben der Blüten auf. An manchen Bäumen blühten große, gelbe, sternförmige Blüten. Und an Anderen hingen glockenartige Blumen, die eine wunderschönen Rot-Lila-Farbmischung zeigten. Doch am meisten war Alyssa von einer Schneeflocken ähnlichen Blüte angetan. Mit ihrem Blau und Weiß zog sie Alyssa immer mehr in ihren Bann.
 

Alyssa schreckte auf. Nathalie hatte geräuspert. Alyssa war von den Pflanzen so angetan, dass sie ganz vergessen hatte den Boden zu wischen. Mit einem entschuldigenden Lächeln hockte sie sich nieder und steckte die Bürsten in den Eimer.
 

Den Thronsaal zu wischen ging wesentlich schneller. Nachdem die Eimer mit dem schmutzigen Wasser geleert waren, durften Alyssa und Nathalie Mittagspause machen. Alyssa ging durch den Park auf die Hauptstraße und von dort zum Gasthof "Die goldene Sonne". Sie wollte Katie überraschen. Der Gasthof war sehr voll. Die Männer und Frauen saßen an den Tischen, tranken Wein und aßen die warmen Gerichte. Und zwischen den Tischen huschte Katie hin und her. Ihre Haare waren hochgesteckt. Auf ihrem Gesicht lag ein strahlendes Lächeln. Alyssa fiel auf, dass Katie die Arbeit sichtlich Spaß machte. Na sie muss ja auch nicht auf dem Boden rum rutschen und einen Vollidioten bedienen, dachte Alyssa bei sich. Sie schlängelte sich zu Katie durch und tippte ihr auf die Schulter.
 

"Alyssa, was machst du hier?", fragte Katie.
 

"Ich habe Mittagspause."
 

"Ich hab keine Zeit, Alyssa. Wir sehen uns heut abend."
 

Und schon huschte sie zum nächsten Tisch um die Bestellung auf zu nehmen.
 

Mit einer schützender Hand vor Augen trat Alyssa wieder auf die Straße. Auf den Straßen waren schreiende Händler und eilende Arbeiter, die wahrscheinlich zu lange gegessen hatten. Ein kleines Mädchen rempelte Alyssa beim wegrennen ausversehen an. Sofort war ein Junge bei dem Mädchen, tippte ihr auf die Schulter und rief: "Du bist's!". Lachend rannte er weg. Das kleine Mädchen rappelte sich auf die Füße und rannte ihm hinterher. Schmunzelnd blickte Alyssa in die andere Richtung. Der Staub und Dreck wirbelte jedes mal vom Boden auf, wenn ein Mann angerannt kam um sich dann ein Donnerwetter von seinem Arbeitgeber anhören zu müssen. Es war nicht wie auf der Erde. Obwohl es Alyssa manchmal vorkam als wäre sie im Mittelalter gelandet. Könige, Prinzessinnen und kleine schmutzige Straßen. Doch die Atmosphäre war ganz anders. Die Menschen hatten Spaß an ihrer Arbeit. Sie hatten keine Sorgen, obwohl es ihnen nicht besonders gut ging. Ja, als hätte jemand ihnen alle Sorgen und Ängste genommen. Nur eine ist noch da. Und diese eine hatte Alyssa schon an ihrem eigenem Leib erleben müssen. Die Angst vor dem Bösen.
 

Kürz vor zwölf Uhr war Alyssa wieder im Schloss. In der Küche holte sie die ersten Tabletts des Mittagessen ab. Der Speisesaal enttäuschte Alyssa ein bisschen. Bisher war alles so prächtig und umwerfend gewesen, doch dieser Raum war ganz einfach. Keine Besonderheiten, keine schönen Gegenstände. Ein einfacher Raum mit Tisch, Stühlen und Fenstern. Naja, was heißt einfach. Der Speisesaal war gewaltig, groß und schön aber es fehlten halt das gewisse Etwas.
 

Alyssa stellte die silbernen Tabletts auf den langen Tisch. Als alles fertig war, nahm ein Diener, der eine sehr seltsame Uniform an hatte, eine kleine Flöte. Die Flöte war aus Porzellan und mit Mustern verziert. Der Mann spielte eine wunderschöne Melodie. Durch das Porzellan bekamen die Töne einen noch süßeren Klang. Alyssa war ganz hin und weg.
 

Die großen Türen wurden geöffnet und König Karlos Rubeos, Prinzessin Tamara und Prinz Timolo kamen in den Saal geschritten. Aber Alyssas Aufmerksamkeit war bei der Frau die neben den König in den Saal geschritten kam. Sie hatte blonde haare, die ihr bis zur Tailie reichte. Ihre blauen Augen strahlten Selbstbewusstsein und Klevernis aus. In ihrem Gesicht sah man schon ein paar Falten. Und trotzdem wirkte sie noch jung.
 

"Nathalie, wer ist das?", flüsterte Alyssa.
 

"Die Königin. Und jetzt sei still!"
 

Natürlich! Wieso war Alyssa nicht auf die Idee gekommen, dass es auch noch eine Königin gibt?!
 

Die Königsfamilie setzte sich auf ihre Plätze. Der Mann hörte auf die Flötenmelodie zu spielen. Und dann wurde gespeist. Für Alyssa waren diese zwei Stunden die langweiligsten des ganzen Tages. Die ganze Zeit musste sie in der Ecke stehen, durfte sich nicht an der Wand anlehnen und wartete darauf das der König und seine Familie fertig wurden. Alyssa kannte sich beim Adel nicht aus, doch anscheinend essen die besonders langsam. Sie aßen nicht viel doch sie aßen in einem Schneckentempo, dass Alyssa sich wunderte, dass das Essen nicht schon kalt war.
 

Als sie endlich fertig waren, atmete Alyssa erleichtert auf. Sie räumte die Tabletts vom Tisch und ging mit Nathalie in die Küche. Sie hätte es bis vor drei Stunden kaum für möglich gehalten, doch sie war froh endlich wieder was machen zu können. Mit Eimer und Putzlappen bepackt gingen sie zu dem Zimmern des Prinzen. Nathalie klopfte gegen die breiten Türen.
 

"Prinz Timolo? Wir sollen die Zimmer säubern."
 

Die Türen wurden aufgemacht und Alyssa und Nathalie konnten eintreten. Alyssa stellte den Eimer ab, machte den Lappen nass und begann den Boden zu wischen. Nathalie machte sich daran, die Fenster zu reinigen.
 

Alyssa beachtete den Prinzen nicht doch ab und zu merkte sie den durchdringlichen Blick. Sie kam sich dann immer so nackt vor. So als würde sie nichts an haben und er könnte sie von oben bis unten mustern. Das Gefühl als könnte er all ihre intimsten Geheimnisse lesen. Wenn er dann seinen Blick wieder von ihr abwendete, fühlte sie sich erleichtert.
 

Doch was Alyssa noch mehr auffiel, waren die Blicke von Nathalie auf den Prinzen. Sehnsüchtige Blicke waren das. Manchmal beobachtete sie ihn richtig. Doch wenn sie merkte, dass es zu auffällig war, blickte sie schnell weg.
 

Als sie mit dem Zimmer endlich fertig waren, gingen sie zu der Prinzessin. Ihr Zimmer war wesentlich geräumiger eingeräumt. An den Wänden hingen getrocknete Blumen und die Gardinen waren aus feinster Seide. Das ganze Zimmer roch nach Frühling. Die Prinzessin selbst, saß vor ihrer Kommode und kämmte sich das Haar.
 

Während des Putzens, merkte Alyssa, wie Prinzessin Tamara immer wieder einen lächelnden Blick zu Nathalie warf. Das Lächeln war leicht spöttisch. Nathalie selbst macht keine auffallende Geste.
 

"So still, Nathalie", sagte die Prinzessin, während Alyssa damit beschäftigt war, den Lappen auszuwaschen.
 

"Das ist man doch gar nicht von dir gewohnt."
 

Alyssa wusste nicht wovon die Prinzessin sprach. Während Nathalie und Alyssa zusammen waren, war Nathalie immer sehr still.
 

"Sonst bist du doch immer so redegewandt. Kannst so überzeugend sein. Und so verführerisch."
 

Ein gemeines Lächeln erschien wieder auf dem zarten Gesicht.
 

"Mein Bruder hast du doch auch so schön verführen können. Warum auf einmal so niedergeschlagen?"
 

Langsam wurde es Alyssa unangenehm. Sie merkte, dass sie hier von etwas erfuhr, was sie nicht unbedingt hören sollte.
 

"Liegt es daran, dass du von meiner Gesellschaftsbegleiterin zur Putzfrau herab gesetzt wurden bist. Aber daran müsstest du dich nach zwei Monaten doch schon gewöhnt haben. Oder liegt es daran, das mein Bruder dich beim zweiten Mal abblitzen lassen hat?"
 

Alyssa schaute zu Nathalie. Sie hatte ihre Arbeit weiter gemacht doch sie kochte vor Wut. Ihr ganzer Körper zitterte vor Anspannung.
 

"Dachtest du wirklich, dass mein Bruder eine feste Beziehung mit dir eingehen würde?"
 

Nathalie antwortete nicht.
 

"Oh Mann! Er hatte seinen Spaß mit dir, ja. Aber das war es auch schon."
 

Mit einem spöttischen Lächeln verließ sie ihr Zimmer.
 

Alyssa schaute immer noch staunend zu Nathalie. Sie hatte also mit dem Prinzen geschlafen. Na, das konnte sich Alyssa lebhaft vorstellen, dass der Prinz seinen Spaß mit den Bediensteten hat. Nathalie tat ihr Leid.
 

"Was glotzt du so?! Hast du jetzt ne tolle Geschichte, die du überall rum erzählen kannst."
 

"Nein! Nein, es tut mir Leid."
 

"Es tut dir Leid?! Meine Güte! Es war Wahnsinn mit ihm zu schlafen. Bloß leider hatte er nach dem ersten Mal schon genug von mir. Es wäre himmlisch ihn an meiner Bettseite zu haben. Dir brauch das wirklich nicht Leid zu tun. Tamara ist eine dumme Kuh."
 

Nathalie drehte sich mit diesen Worten um und machte ihre Arbeit fertig. Alyssa war ein bisschen baff. Sie hatte vieles erwartet, aber das nicht.
 

Der Rest des Tages verlief ohne weitere Zwischenfälle. Die Treppe zu putzen war zwar noch eine ganz schön harte Arbeit. Sie war unheimlich groß.
 

So war es auch kein Wunder, dass Alyssa wirklich erst kurz nach acht Uhr das Schloss verließ. Die Sonne ging gerade unter und Alyssa genoss es noch die letzten warmen Strahlen auf zu fangen. Die meisten Leute machten sich auf den Heimweg. Der kühle Abendwind wehte ihr durch das Haar. Sie erinnerte sich wieder an den Tag bevor sie von dem Auto umgefahren wurde. Lange überlegte Alyssa ob sie jetzt lieber wieder leben wollen würde. Doch am Ende kam sie zu keiner Entscheidung.
 

Die Wohnung war leer und düster. Schnell hatte sie das kleine Abendbrot hinunter geschlungen. Und noch immer knurrte ihr der Magen. Sie nahm ein kurzes Bad in dem eisigen Wasser.
 

Danach legte sie sich hin schlief. Sie war viel zu müde von dem anstrengenden Tag als dass sie noch irgendetwas hätte machen können. Sie glaubte nicht, Katie heute noch mal zu Gesicht zu bekommen. Ihr Schlaf war unruhig. Sie träumte wirre Sachen. Und immer wieder tauchten Bilder aus Station 17 auf.
 


 

Als sie am nächsten Morgen von den Glocken der Turmuhr geweckt wurde, war sie in Schweiß gebadet. Katie lag neben ihr und schlief tief und fest. Alyssa machte sich leise fertig und ging dann zur Arbeit.
 

Und so vergingen die nächsten Wochen. Es war wohl eine Ironie des Schicksals, dass zwei in einer Wohnung lebende Personen sich immer nur schlafend sahen. Ging Alyssa am Morgen zur Arbeit, schlief Katie noch. Und kam diese dann abends nach Hause schlief Alyssa schon wieder. Und auch die am Anfang häufigen Besuche von Alyssa im Gasthaus blieben mit der Zeit aus. Ob das nun an Faulheit Alyssas lag oder eher an der genervten Reaktion von Katie ist ungewiss. Fakt war, dass Alyssa und Katie sich immer mehr von einander entfernten. Alyssa merkte es kaum, doch Katie bekam es mit. So kam es, dass Katie sich für einen Tag frei nahm. Alyssa war an dem Tag ganz erstaunt, als sie diese dann abends in der Wohnung saß.
 

"Was machst du hier? Warum bist du nicht im
 

Gasthaus?"

"Ich hab heute frei", antwortete Katie gelassen."

"Du Glückliche!"
 

"Wie war dein Tag?"
 

"So wie jeder andere Tag auch. Nervig, langweilig und anstrengend. Und dieser Prinz! Er bringt mich irgendwann mal noch auf die Palme!"
 

Katie lächelte.
 

"Sicher, dass du da was nicht durch einander bringst?"
 

"Hm? Wie meinst du das?"
 

"Ach, nichts."
 

"Zum Glück ist am Ende der Woche mal was anderes an der Tagesordnung. Da ist nämlich ein Ball."
 

"Ein Ball? Wow!"
 

"Ja, ne? Ach ja, da muss ich länger weg bleiben."
 

Katie schaute auf einmal mit traurigen Augen Alyssa ins Gesicht.
 

"Was? Hab ich was falsches gesagt?"
 

"Du hast es wirklich nicht bekommen, nicht wahr?"
 

"Was? Was hab ich nicht mitbekommen? Sag, Katie!"
 

"Dir ist nicht aufgefallen, dass wir uns die letzten vier Wochen kaum gesehen haben. Wir arbeiten ununterbrochen. Und hat der Eine mal frei, arbeitet der Andere trotzdem. Dir ist das vielleicht nicht aufgefallen, aber mir."
 

"Nein. Mir ist das wirklich kaum aufgefallen."
 

"Ich weiß."
 

Katie wirkte auf einmal so alt. Die Arbeit der letzten Wochen hatte ihre Spuren hinter lassen.
 

"Es tut mir Leid", sagte Alyssa und nahm Katie in den Arm.
 

"Ab sofort werden wir uns mehr Zeit nehmen. O.K?"
 

"O.K.!"
 

Katie lächelte. Den Rest des Abends unterhielten sie sich noch lange. Bis sie schließlich ins Bett gingen.
 


 

Am nächsten Tag viel den beiden Freundinnen die Arbeit um so leichter. Und das musste sie bei Alyssa auch, sonst wäre sie wahrscheinlich in die Klapsmühle eingewiesen worden. Im Schloss ging es drunter und drüber. Die Vorbereitungen für den Ball liefen auf Hochtouren.
 

Am Abend vor dem heiß ersehnten Abend legte sich Alyssa mit einem frohen Herzen ins Bett. Morgen konnte sie ausschlafen, da sie erst am Mittag im Schloss sein musste. Die Nacht war friedlich und ruhig. Und Alyssa schlief wie ein Stein.
 

Als sie am nächsten Morgen aufwachte, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Es würde mal wieder ein warmer Tag werden. Schnell zog sie sich an und ging zum Schloss. Pünktlich wie immer erschien sie im Schloss. Durch in dem Gewirr von Bediensteten fand sie schließlich Mrs. Cookfort um sie nach ihren Aufgaben zu fragen.
 

"Ich weiß nicht wie du das gemacht hast, Kleines, aber du sollst zur Prinzessin Tamara", sagte die Frau mit einem leicht neidischen Unterton.
 

Also ging Alyssa zum Zimmer der Prinzessin. Auf dem Weg dorthin fragte sie sich, was die Prinzessin wohl von ihr wollte. Vor der Tür angekommen, atmete sie noch mal tief durch. Alyssa hatte ein seltsames Gefühl. Sie klopfte gegen die Holztür. Sofort erklang ein leises Herein.
 

Die Prinzessin stand am Fenster und schaute auf den Park hinab. Als Alyssa eintrat drehte sie sich um. Auf ihrem Gesicht war ein wunderschönes Lächeln zu sehen.
 

"Schön das du gekommen bist, Alyssa. Weißt du, als Prinzessin muss man auf Bällen immer etwas Neues tragen. Und man muss immer eine neue Frisur haben. Ich habe keine Ideen mehr. Deshalb möchte ich, dass du mich heute für den Ball fertig machst."
 

Alyssa stand der Schock im Gesicht geschrieben. Kreideweiß ist sie geworden.
 

"Aber Prinzessin! Ich kann das nicht."
 

"Das bezweifle ich. Aber wir haben ja noch Zeit. Wie wäre es mit einem Spaziergang im Park?"
 

Trotz einiger Widerreden von Alyssa war sie keine zehn Minuten mit der Prinzessin unten im Park. Von allen Seiten wurde die Prinzessin von den Adligen Leuten begrüßt. Die Prinzessin fragte Alyssa viel über deren Leben. Ab und zu ließ sie einen mitleidigen Blick zum Vorschein. Als Alyssa zum Beispiel von der Wohnung erzählte huschte ein mitleidigendes Lächeln über ihr Gesicht. Alyssa konnte machen was sie wollte, doch sie konnte einfach keine Sympathien für die Prinzessin entwickeln.
 

"Das klingt ja alles nicht so toll. Weißt du .."
 

"Na, ihr Hübschen, was macht ihr denn hier?"
 

Noch bevor sich Alyssa umdrehte wusste sie wem die Stimme gehörte.
 

"Bruderherz. Du bist schon wach?", fragte Prinzessin Tamara erstaunt.
 

"Was soll das den heißen? Du weißt doch, bei dem Gedanken an die ganzen Prinzessinnen, die heute Abend kommen, wird mir ganz schlecht. Da find ich die einfachen Mädchen viel süßer", antwortete Prinz Timolo grinsend.
 

Dabei schlang er von hinten seine Arme um Alyssas Tailie und zog sie nah an sich heran. Dann flüsterte er ihr ins Ohr: "Nicht war? Vielleicht tanze ich heute Abend ja mit dir, anstatt mit einer dieser dummen Prinzessinnen und Adligen. Du gefällst mir nämlich wesentlich mehr."
 

Alyssa wurde es auf einmal ganz heiß. Als sie ihre Fassung wieder fand, schob sie Timolos Arme von ihrer Tailie und fragte: "Ich dachte, ihr seid die einzigste Prinzessin."
 

"Danke!"
 

Alyssa beachtete Timolo nicht.
 

"Nein. Unser Königreich verteilt sich über viele Planeten. Und auf jedem dieser Planeten gibt es eine Königsfamilie. Sie regieren dort für meinen Vater wenn er nicht dort ist. Aber so gesehen, sind wir die oberste Königsfamilie", erklärte Prinzessin Tamara.
 

"Lass uns wieder rein gehen. Ich muss mich fertig machen."
 

"Na, dann. Halt dir einen Tanz frei, Alyssa."
 

Mit diesen Worten verschwand Prinz Timolo.
 

"Für dich gewiss nicht."
 

"Er mag dich."
 

"Ja, bestimmt genauso wie er Nathalie mochte", sagte Alyssa trotzig.
 

"Nein, ich denke, er mag dich richtig sehr. Er gibt sich sonst nicht solche Mühe ein Mädchen zu beeindrucken."
 

"Das kann er schön wieder sein lassen."
 

Doch irgendwie war sich Alyssa nicht sicher, ob sie es wirklich wollte, dass er aufhörte. Denn als er ihr so nah war, hatte sie es genossen.
 

Im Schloss zurück machte Alyssa der Prinzessin das Bad zurecht. Die alten Kleider brachte sie in die Wäscherei. Die Badewanne der Prinzessin war riesig. Im Vergleich zu einer normalen Wanne war das ein Meer. Prinzessin Tamara nahm ein langes ausführliches Bad. Beim Aussteigen gab Alyssa ihr das Handtuch. Die Prinzessin legte sich auf das große Himmelbett. Dort bekam sie von Alyssa eine Gesichtsmaske aufgelegt und schlief dann ein.
 

Leise verließ Alyssa das Zimmer und ging zur Küche. Auf halber Strecke wurde sie jedoch von Mrs. Cookfort abgefangen.
 

"Der Prinz schickt nach dir. Wahrscheinlich braucht er einen Badehelfer. Juliett ist krank. Also husch!"

Der Weg zum Gemach des Prinzen war für sie eine Qual. Ihr wurde warm und kalt bei dem Gedanken ihm beim Baden helfen zu müssen. Andern Seits war sie auch wütend auf ihn.
 

Schließlich erreichte sie die Türen und trat ein. Der Prinz saß auf dem Bett und las ein Buch. Er klappte es jedoch sofort nach dem Eintreten von Alyssa zu.
 

"Es hat also geklappt", sagte er mit einem grinsenden Gesicht.
 

"Juliett ist krank und du warst die nächste Person die mir einfiel, deren Anwesenheit beim Baden mich nicht störte. Machst du mir bitte das Bad?"
 

Alyssa drehte sich um in Richtung Badezimmer. Sie drehte die Wasserhähne auf und ließ die Wanne voll laufen. Die Wanne war fertig, es fehlte nur noch der Prinz. Während sich Alyssa umdrehte kam der Prinz herein geschlendert. Alyssa merkte, wie ihre Wangen sich röteten, denn der Prinz war nackt. Er warf seine Sachen zu Seite und stieg in die Wanne. Dabei lächelte er. Er merkte die genaue Musterung von Alyssa und fand das sehr angenehm. Damit war sein Ziel erreicht, ein bisschen Aufmerksamkeit von Alyssa.
 

Als Alyssa merkte was sie machte, drehte sie sich schnell um. Sie musste sich eingestehen, dass er verdammt gut gebaut war. Sie hatte schon viele (halb-) nackte Männer gesehen, doch der Prinz brauchte sich wirklich nicht verstecken. Was er ja auch nicht tat. Alyssa griff nach den Kleidern und sagte: "Ich bringe die Sachen in die Wäscherei." Ihre Stimme zitterte leicht bei diesen Worten, was Alyssa sehr missfiel. Sie ging schon zur Tür zu, als sie zurück gerufen wurde.
 

"Stop! Wer hat gesagt, dass ich die Anziehsachen nicht noch mal anziehen möchte?"
 

"Ich dachte bloß, dass..."
 

"Du brauchst nicht denken. Also leg die Sachen wieder weg und setzt dich auf den Stuhl neben die Wanne. Und wenn es dir unangenehm ist, dann greife dir ein Buch von mir und lese."
 

Natürlich hätte Alyssa am liebsten das Buch genommen, doch aus purem Stolz lies sie es sein. Alyssa wollte schließlich nicht zeigen, dass es ihr unangenehm ist. So setzte sie sich auf den Stuhl und wartete. Die Zeit verging, wie hätte es anders sein können, im Schneckentempo. Als der Prinz endlich wieder aus der Badewanne kam und sich ein Handtuch umwickelte, konnte sich Alyssa ein tiefes Ausatmen nur schwer verkneifen. Endlich konnte sie wieder gehen.
 

Prinzessin Tamara war in der Zwischenzeit aufgewacht. Die Gesichtsmaske war auch schon abgewischt.

"Was soll ich anziehen? Es wird langsam Zeit. Die ersten Gäste kommen bald."
 

Alyssa ging zum Kleiderschrank und öffnete die Türen. Die Kleider, die ihr entgegen strahlten waren umwerfend. Eins sah schöner aus als das Andere.
 

"Ähm... nun ja, die Kleider sehen alle toll aus."
 

"Schon, aber ich hatte sie alle schon auf Bällen an. Und zweimal das gleiche Kleid an zu ziehen, macht einen schlechten Eindruck."
 

"Nun, dann werde ich wohl ein bisschen Hand anlegen müssen. Das heißt, wenn Sie erlauben, Prinzessin Tamara."
 

"Natürlich, dass hatte ich mir erhofft."
 

Alyssa suchte sich zwei schöne Kleider aus und zerschnitt sie mit einer silbernen Schere. Dann begann sie zu Nähen. Immer wieder schaute sie auf die große Uhr an der Wand. Bis zum Ball war nicht mehr viel Zeit. Häufig war Alyssa am Verzweifeln, doch als sie fertig war, war ein traumhaftes Kleid entstanden. Es war schwarz-rot. Das eng anliegende Oberteil hatte keine Ärmel, dafür aber zwei Bänder, welche sich um die Arme schlängelten. Der untere Teil des Kleides war lang und weit. An der rechten Seite war ein langer Schlitz. Durch die vielen Stoffe und Stofffetzen ergaben das Schwarz und das Rot ein edles und faszinierendes Farbspiel.

"Das sieht wunderschön aus! Hilf mir bitte beim Anziehen."

Die Prinzessin sah in dem Kleid wirklich atemberaubend aus. In diesem Moment war Alyssa zum ersten Mal traurig nicht zur adligen Gesellschaft zu gehören.

Alyssa warf erneut einen Blick auf die Uhr.

"Prinzessin, es ist nicht mehr viel Zeit."

Prinzessin Tamara setzte sich auf den Stuhl vor ihrer Kommode und sagte: "Alyssa, kannst du mir eine schöne Frisur machen."

Alyssa stoß einen Pfiff aus. Mit Frisuren kannte sie sich nicht so gut aus. Zu selten machte sie sich eine ordentliche Hochsteckfrisur. Doch was sollte sie sagen? Nein? Das wäre ihr sehr schlecht bekommen. Also nickte sie und machte sich an die Arbeit.

Als sie nach einer halben Stunde die letzte Strähne fest gesteckt hatte, war sie selbst ganz erstaunt. In den Haaren steckten rote Rosen, die herrlich zu dem Kleid passten. Auf die Idee mit den Rosen war Alyssa gekommen, als eine Bedienstete einen Strauß Rosen von einem Verehrer der Prinzessin herein brachte.

"Oh, das sieht wunderschön aus. Ich danke dir."

"Wen sie mich jetzt entschuldigen würden. Ich muss für das Fest noch in die Küche und mit helfen."

Dieses geleierte Gerede hatte sich Alyssa angewöhnt als sie jemand mal wegen schlechtem Ausdruck im Schloss angeschnauzt hatte.

Die Prinzessin entließ Alyssa und ging zu ihrem Vater.

Alyssa lief in die Küche um ihre Aufgaben entgegen zu nehmen. Schnell war geklärt, wer was zu tun hatte. Alyssa musste die restlichen Speiseteller mit Häppchen belegen, sich umziehen und anschließend die Gäste bedienen. Das Belegen war schnell erledigt. Zu gern hätte Alyssa auch mal eins der exotischen "Roll Roy" in ihrem Mund verschwinden lassen. Doch das war zu gefährlich. Wenn man sie dabei erwischen würde, gäbe es eine grauenhafte Strafe. Alyssa hatte schon viel davon gehört.

So besänftigte Alyssa ihren knurrenden Magen mit der Vorstellung, sie würde ein leckeres Hähnchen mit Pommes und Ketschup verdrücken.

Die Uniform, die Alyssa Anziehen musste, sollte wahrscheinlich etwas dezenter als die Arbeitskleidung sein. Sie war schwarz und beige. Vom Schnitt her war es die selbe Uniform, die Alyssa sonst zu tragen hatte. Ihre Haare musste Alyssa, wie alle anderen auch, hoch stecken. Die Frisur, die sie zu tragen hatte, war nicht die Schönste, aber auch nicht von schlechten Eltern.

Alyssa griff sich nun eine der vielen Platten und stellte sich hinter eine große Tür. Man hörte deutlich die Stimmen der Adligen. Sie lachten und feierten. Sie hatten keine Sorgen.

Alyssas Herz schlug doppelt so schnell wie sonst. Obwohl sie aus einem guten Elternhaus stammte, war sie noch nie bei einem so großen Anlass dabei gewesen. Als sich nun die großen Türen öffneten und Alyssa von den herrlichen Eindrücken überschüttet wurde, wünschte sie sich sehnlicher denn je auch eine Adlige zu sein.

Alyssa setzte ihr Lächeln auf und machte sich an die Arbeit. Das Lächeln war Pflicht. Die Königsfamilie war noch nicht da. Aber für Alyssa gab es auch so schon genug zu sehen. Überall waren feine Adlige und Prinzessinnen. Eine war schöner als die andere. Und ihre Kleider! Alyssa kam sich so schmutzig und klein vor. Doch als sich eine große Tür an der Nordseite des Saales öffnete war diese Schönheit, diese Pracht gar nichts mehr. Kein Laut erklang. Die königliche Familie betrat den Saal. Zuerst der König und die Königin. Sie strahlten eine Macht aus, dass es Alyssa erschaudern ließ. Danach kamen Prinzessin Tamara und Prinz Timolo. Auch sie besaßen diese unheimlich starke Ausstrahlung. Prinz Timolo hatte eine weiße Uniform an, in der er unverschämt gut aussah. Er erinnerte Alyssa überhaupt nicht an den Typen, der sie vor dem Gasthof angerempelt hatte. Es lagen halt Welten zwischen einem Prinzen und einem kleinen Dienstmädchen.
 

Die Musik begann zu spielen und die Königsfamilie begann den Eröffnungstanz. Nachdem das Stück endete, wurden die Partner gewechselt und ein neues Stück setzte ein. Wieder kam sich Alyssa in das Mittelalter zurück versetzt. So hatte sie sich die königlichen Bälle immer vorgestellt. Der Ball auf dem Aschenputtel war oder wo Dornröschen feierte. Es wirkte wie in einem Traum. Ein Traum, den sie gar nicht verdient hatte zu erleben. Und dass das so war, bekam sie nun zu spüren.
 

"Hey Kleine. Ich möchte eins deiner Häppchen."
 

Alyssa drehte sich um und schaute in wasserblaue Augen. Sie gehörten zu einem blonden Mädchen. Alyssa reichte ihr die Platte und ging dann weiter. Beim Weggehen hörte sie wie die Adlige sagte: "Wenn ich erst die Frau von Prinz Timolo bin, wird es solchen schmutzigen Schlampen wie sie nicht mehr geben."
 

Das versetzte Alyssa einen harten Stich.
 

Ein Stück nach dem anderen wurde gespielt. Plötzlich wurde Alyssa an der Schulter gepackt und herum gewirbelt. Hinter ihr stand....Prinz Timolo.
 

"Wie wäre es jetzt mit einem Tanz?", fragte er grinsend.
 

"Ich..." Doch bevor Alyssa etwas sagen konnte, hatte Tim Alyssas Platte schon einem anderen Bediensteten in die Hand gedrückt und Alyssa auf die Tanzfläche gezerrt.
 

"Ich bin aber eine schlechte Tänzerin."
 

"Das glaube ich dir nicht." Damit zog er Alyssa an sich ran und begann sie über die Tanzfläche zu wirbeln. Ein Lächeln lag auf seinem Gesicht. Tim schaute Alyssa tief in die Augen und Alyssa schaute zurück. Er hatte braune, verträumte Augen. Alyssa verlor sich fast in ihnen.
 

"Du bist wunderschön", flüsterte er ihr ins Ohr.
 

Mit einem Mal änderte sich Alyssa Stimmung. Sie wusste nicht warum aber sie misstraute ihm.
 

"Das sagst du doch nur um mich ins Bett zu bekommen, wie Nathalie."
 

Sein Lächeln wurde traurig.
 

"Was hasst du so an mir?"
 

"Ich hasse dich nicht. Ich misstraue dir bloß."
 

"Und wieso?"
 

"Ich weiß nicht. Ich habe einfach kein gutes Gefühl in deiner Nähe. Und nun lass mich weiter arbeiten."
 

Mit diesen Worten verließ sie die Tanzfläche und ließ Tim stehen.
 

Alyssa ging in die Küche und nahm sich ein frisch belegtes Tablett. Dort traf sie auch Nathalie, die sie mit garstigen Augen anblickte.
 

"Lass die Finger von ihm. Er hat besseres verdient."
 

Alyssa drehte sich kopfschüttelnd weg und stürzte sich erneut ins Getümmel.
 

Die Zeit schien still zu stehen. Nur langsam verstrichen die Minuten. Alyssa wurde müde. Der Tag war lang gewesen und ihre Beine taten weh.
 

Als sich der Ball dem Ende näherte, ging Alyssa auf eine Gruppe von Adligen zu, um ihre letzten Häppchen los zu werden. Sofort bereute sie ihre Wahl, denn unter den Adligen befanden sich auch das blonde Mädchen und Prinz Timolo. Dieser schaute sie mit einem viel sagendem Blick an. Alyssa konnte diesem Blick nicht stand halten. Schnell schaute sie nach unten. Ihr fiel es sonst nicht schwer Menschen direkt in die Augen zu schauen, doch bei dem Prinzen war das was anderes. Als das Tablett leer war, ging sie in die Küche, zog sich um und meldete sich ab. Sie war erleichtert, diesen Tag endlich hinter sich gebracht zu haben.
 

Es war schon nach Mitternacht. Alyssa hatte den schon begonnenen Tag frei. Sie wollte lange schlafen und sich erholen.
 

Mit zügigen Schritten durchquerte Alyssa den Garten. Sie wollte so schnell wie möglich ins Bett. Es war sehr dunkel. Alyssa wurde etwas nervös. Sie ging noch einen Schritt schneller. Plötzlich wurde sie von hinten gefasst. Erschrocken fuhr Alyssa herum und aktivierte ihre Kräfte. Mit einem ordentlichen Schlag schleuderte sie den nächtlichen Besucher gegen einen Baumstamm.
 

Ein Stöhnen war zu hören.
 

"Du bist also nicht nur mit den Worten so schlagfertig", sagte eine vertraute Stimme.
 

"Prinz Timolo!" Alyssa war verunsichert. Sie hatte gerade den Thronfolger gegen einen Baum geschmettert.
 

Der Prinz stand auf. Er stand jetzt ganz nah vor Alyssa. Alyssa sah nur einen Schatten und die Augen des Prinzen. Es war schaurig. Ein Kribbeln lief ihr dem Rücken runter.
 

"Was macht ihr hier draußen, Prinz?"
 

"Ich habe euch gesucht."
 

"Und wieso?"
 

"Deshalb."
 

Und bevor Alyssa überhaupt wusste, was sie mit dieser Antwort machen sollte, hatte sich der Prinz zu ihr gebeugt und seine zarten Lippen auf der ihren gedrückt. In Alyssas Kopf schrillten die Alarmglocken auf. Sie wollte sich wehren, doch ihre Kräfte versagten. Sie konnte sich nicht bewegen und dann war es zu spät. Alyssa hatte sich verliebt.
 

Der Kuss brach ab und Alyssa öffnete die Augen. Sie wollte etwas sagen, doch der Prinz war verschwunden. Sie schaute sich noch mal um, doch als sie nichts entdeckte, ging sie nach Hause.
 

Als sie die Wohnung betrat, war Katie noch wach.
 

"Hi! Na, wie war der Ball?
 

"Ganz OK. Wieso bist du noch wach?"
 

"Ich konnte nicht schlafen. Aber he, was ist denn mit dir los? Du wirkst so traurig."
 

"Ich....ich bin verliebt."
 

Mit diesen Worten ließ sich Alyssa auf einen Stuhl fallen.
 

"Aber das ist doch gut, oder nicht?"
 

"Nicht wenn es der Prinz ist."
 

"Aber ich dachte du kannst ihn nicht ausstehen!"
 

"Ja, aber er ist immer netter und zärtlicher geworden."
 

"Komm her. Erzähl mir was passiert ist."
 

Alyssa erzählte Katie die ganzen Geschehnisse und legte sich anschließend ins Bett.
 

Der Tag war lang und anstrengend gewesen. Viel war passiert. Der nächste Tag würde bestimmt viel besser werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2004-05-17T11:40:13+00:00 17.05.2004 13:40
Deine Geschichte gefällt mir sehr sehr gut.^-^b
Eine interessante Idee und auch dein Schreibstil gefällt mir, die wenigen Fehler sind auch nicht so schlimm.^-^
Wann geht es denn weiter??? Bin schon gespannt.^.^
Von: abgemeldet
2004-04-22T13:31:00+00:00 22.04.2004 15:31
Hi

voll coole Geschichte, wann gehts weiter ? Hoffentlich bald!!! Bis dann by sabi


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