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Vita Mors

von

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Kapitel 2

Ok, im ersten Kapitel konnte man noch nicht wirklich verstehen, worauf die Geschichte hinaus läuft. Das klappt dann im zweiten dann auch nur minimal besser.

Wie ihr seht, kommen die Fortsetzungen recht schnell. Das liegt daran, dass ich die Geschichte eben vor drei oder vier Jahren geschrieben hatte. Ich weiß gar nicht, wieviele Kapitel das sind. Lasst euch überraschen. Dummerweise ist die Geschichte noch nicht abgeschlossen. Aber vielleicht bekomme ich ja wieder Lust, weiter zu schreiben.

Mal sehen....

Aber jetzt viel Spaß mit dem zweiten Teil!

Ach, und langsam würde ich mich über Kommis freuen! *g*
 

Merisusa
 

~~~~~~~
 

Ein helles Licht weckte Alyssa. Ihr kam es vor, als hätte sie lange geschlafen. Aber hatte sie das nicht auch? Langsam kam die Erinnerung zurück. Das Licht des Autos, die quietschenden Reifen, der Schmerz, die Leute und das Licht das niemand sah. War das ein Traum? Nein, es war die Wirklichkeit. Aber dann müsste sie doch Tod sein!
 

Alyssa sah sich um. Es war weiß. Alles war weiß. Naja, alles? ,Alles' war die Lehre. Nichts, wirklich nichts außer weiß war zu sehen.
 

Alyssa stand auf. Der Boden war weich. War das der Himmel? Aber dann müssten hier doch ganz viele Menschen sein.
 

Alyssa ging ein paar Schritte, blieb stehen und schaute sich um, doch die Umgebung hatte sich nicht geändert. Es war immer noch alles weiß - fast alles. Alyssa selber war nämlich Schwarz angezogen. Sie trug immer noch die Sachen, die sie beim Unfall an hatte.
 

Alyssa ging abermals einige Schritte. Sollte sie hier verrotten?! Ohne andere Wesen? Allein? Für immer?
 

Nein!
 

"Hallo?", sprach Alyssa so leise und vorsichtig aus, dass man es kaum hörte.
 

"Hallo?", sagte sie nun etwas lauter. "Ist da jemand?"
 

Sie bekam keine Antwort. Allmählich glaubte sie, dass sie hier wirklich für immer alleine bleiben sollte. Alyssa ging weiter. Doch jetzt änderte sich die Umgebung. Oder auch nicht. Es blieb weiß, doch Alyssa spürte, dass hier noch jemand war - nein, noch etwas!
 

Ein Kribbeln lief Alyssa dem Rücken runter. Sie fröstelte auf einmal.
 

"Hallo?", sagte sie mit einer ängstlichen Stimme, obwohl sie versucht hatte es zu verbergen. Deshalb sagte sie noch mal etwas mutiger: "Ist da jemand?"
 

Stille. Nun, es war die ganze Zeit still gewesen, weshalb sollte sich das jetzt ändern?

Alyssa wollte weiter gehen, doch da spürte sie wieder die Anwesenheit von jemand anderen.

Sie hörte ein Knacken hinter sich. Alyssa fuhr herum. Dort war - dort war - nichts!
 

Alyssa drehte sich wieder um. Sie ging noch ein paar Schritte weiter gerade aus, da sah sie es - oder fast.
 

Ein Schatten huschte dort lang. Der Schatten schien Alyssa noch nicht bemerkt zu haben. Schnell rannte er von einem Ort zum anderen.
 

Langsam schlich Alyssa auf den Schatten zu. Doch dieser schien einfach nicht näher zu kommen. Eher entfernte er sich. Alyssa ging etwas schneller. Jetzt kam sie dem Schatten näher. Und der Nebel lichtete sich langsam. Nun erkannte Alyssa alles viel besser.
 

Der Schatten kam von einem kleinen runden Mann. Dieser war alt. Er hatte weiße kurze Haare und einen Bart wie der Weihnachtsmann. Er trug ein ganz weißes Leinen. Der Mann schien sehr in hektisch zu sein. Er fuchtelte mit Blättern umher und schimpfte vor sich hin.
 

Nein, der Himmel war das bestimmt nicht! Da war sich Alyssa jetzt sicher. Der Mann sah nett aus. Deshalb trat Alyssa auf den Mann zu. Der kleine Runde stand mit dem Rücken zu Alyssa.
 

Als Alyssa ihre Hand sachte auf die Schulter des Mannes legte, schrie dieser auf, ließ alle seine Blätter fallen und drehte sich erschrocken um.
 

"Entschuldigung. Ich wollte sie nicht erschrecken", sagte Alyssa rasch, als sie das erschrockene Gesicht des Mannes sah.
 

"W...w...wer bist du? Und was machst du hier?", fragte der Mann der sich nun langsam beruhigte.
 

"Ich dachte, sie könnten mir sagen was ich hier mache und vor allem, wie ich hier her gekommen bin."
 

Der Schrecken verschwand von den Augen des Mannes und eine sanfte Wärme breitete sich aus.
 

"Du bist sicher Alyssa", sagte der Mann mit einem sanften Lächeln.
 

"Ja, und wer sind sie?"
 

"Ich bin Riok. Aber das ist erstmal egal. Wir bringen dich zuerst mal ins Schloss."
 

"Ins Schloss? Aber hier ist doch nichts weiter als Nebel!"
 

"Das kann täuschen. Du wirst staunen. Folge mir."
 

Alyssa folgte Riok. Wie lange, dass wußte sie selbst nicht. Aber sie folgte ihm sehr lange. Gerade, als sie Anfing zu glauben, dass der Mann sich einen Scherz erlaubt hatte, sagte dieser: "Stop."
 

Alyssa schaute sich um. Hier war nichts zu sehen. Geschweige denn ein Schloss.
 

"Wir sind da", sagte Riok als wäre es selbst - verständlich.
 

"Ich.......sehe nichts", sagte Alyssa langsam.
 

"Nun, das wird sich gleich ändern. Komm ein Schritt vor."
 

Alyssa ging ein Schritt nach vorne und stand nun auf der selben Höhe wie Riok.
 

Als Alyssa wieder aufblickte, glaubte sie ihren Augen nicht zu trauen. Vor ihr, wo gerade nichts außer weiß war, stand jetzt ein gewaltiges Schloss. Es war fast mehr als gewaltig. Das Schloss war weiß wie die Umgebung, doch es glitzerte und leuchtete. Ein Weg führte zum Schloss. Und genau auf diesem Weg standen Alyssa und Riok. Auf dem Schlossgelände waren viele Männer, die genauso begleitet waren wie Riok. Es gab aber auch Frauen.
 

"Was ist das?", fragte Alyssa.
 

"Das Schloss der Ewigkeit."
 

"Das Schloss der Ewigkeit? Wahnsinn!"
 

"Lass uns rein gehen", sagte Riok.
 

Alyssa ging mit Riok auf dem Weg in Richtung Schloss.
 

Es war ein langer Weg, doch schließlich standen sie vor den Pforten. Diese waren riesig. So sechs bis sieben Meter hoch. Das ganze Schloss war weiß und doch sah man alle Farben die es gibt darin.

Riok klopfte drei Mal laut gegen die Wand. Kurz darauf öffneten sich die Türen.
 

Riok führte Alyssa in das Schloss. Sie standen nun in einer riesigen Eingangshalle. In allen Richtungen schien es kein Ende zu nehmen. Nur vor ihnen war eine riesige breite Treppe. Riok und Alyssa stiegen die Treppe empor.
 

Als sie oben ankamen tat Alyssa alles weh. Jetzt eröffnete sich vor ihnen ein langer Gang. An den Seiten war alle zwei Meter eine Tür.
 

Riok führte Alyssa aber an allen Türen vorbei. Manchmal standen die Türen einen Spalt weit offen, dann konnte Alyssa einen Blick hinter die Tür erhaschen. Doch sie sah nie etwas außer Weiß.
 

Schließlich endete der Gang und vor ihnen war ein riesengroßer Saal. Und in dem Saal waren Menschen so gekleidet wie Alyssa. Ein schlanker Mann, der wie Riok gekleidet war, stand vorne auf einem Podest und redete mit ihnen.
 

"Komm, Alyssa, hier entlang."
 

Alyssa schreckte auf. Sie schaute zu Riok, der eine Wendeltreppe hochging. Alyssa war die Treppe gar nicht aufgefallen. Wehmütig trat sie von dem Saal weg und folgte Riok. Wie gern wäre sie in den Saal zu den anderen gegangen. Sie fühlte sich so fremd hier.
 

Als Alyssa oben angekommen war, stand sie in einem großen Raum. Alles in diesem Schloss schien groß zu sein.
 

In dem Raum standen Stühle und ein Tisch; ein Sessel und ein Bett und, was ganz erstaunlich war, es befand sich in dem Zimmer ein Fenster.
 

Alyssa ließ sich auf einen Stuhl fallen. Riok legte die Blätter, die er die ganze Zeit mit sich umher getragen hatte, in den Sessel und setzte sich auf den Stuhl, der Alyssa gegenüber stand.
 

In den Holztisch war ein Zeichen eingeritzt. Es war so was wie ein Wappen. Alyssa versuchte die Bedeutung des Wappens heraus zu bekommen doch da sie das Symbol noch nie gesehen hatte löste sie ihren Blick von dem Wappen und schaute in die Augen Rioks.
 

"Alyssa, wo, denkst du, bist du?"
 

"Ich weiß nicht. Logisch gesehen müsste ich im Himmel sein doch dass bezweifle ich."
 

"Nein, du bist nicht im Himmel. Genauso wenig wie die anderen Menschen, die auf der Erde gestorben sind."
 

Riok wartete auf eine Rektion von Alyssa doch als nichts geschah, fuhr er fort.
 

"Viele Menschen glauben, dass wenn man stirbt man in den Himmel kommt. Doch dass stimmt nicht. Wir alle haben ein Leben nach dem Tod."
 

"Und dass soll das Leben nach dem Tod sein?", fragte Alyssa skeptisch.
 

"Nein, nein, Alyssa. Lass mich erklären."
 

Riok holte tief Luft und sprach weiter.
 

"Das ist so zu sagen die Zwischenstation. Jeder Mensch der auf der Erde gestorben ist kommt zu erst hier her. Den Saal den du dort unten gesehen hast, ist der Saal in dem die Menschen alles Wissenswerte erklärt bekommen. Und in dem die meisten Frauen Ohnmächtig werden."
 

Riok machte eine kleine Pause.
 

Alyssa lächelte.
 

"Scherz bei Seite. Die Menschen kommen bei uns Phasenweise an. Sie sterben nicht Phasenweise, doch der Eine ist halt länger ohne Besinnung als der Andere."
 

"Und wieso bin ich nicht da unten im Saal?"
 

"Bei dir ist etwas schief gegangen. So genau weiß ich das auch nicht. Nur dachten wir schon, dass wir dich verloren hätten. Doch zum Glück bist du ja jetzt hier. Ich werde dir alles sagen was du für das Leben nach dem Tod wissen musst. Wenn du Fragen hast frag.
 

Das Leben nach dem Tod ist fast so wie auf der Erde nur mit einem Unterschied. Die Bevölkerung lebt nicht auf einem Planeten sondern auf vielen verschiedenen. Der Hauptplanet heißt Blimius. Auf diesem Planet steht auch das Königsschloss in dem unser König lebt. Er heißt König Karlos Rubeos. Tamara ist seine Tochter. Sie ist das hübscheste Mädchen im ganzen Reich. König Karlos Rubeos hat auch einen Sohn. Eigentlich heißt er Timolo doch er möchte, dass man ihn Tim nennt. Im Leben nach dem Tod bekommt jeder eine bestimmte Aufgabe zugeteilt. Manche bekommen eine große andere eine kleinere Aufgabe aber alle sind sie wichtig. Wundere dich nicht wenn du nicht besonders älter wirst. Im Leben nach dem Tod bleibt man ungefähr so alt, wie man alt war als man gestorben ist. Nur der König und die Königin werden älter, so bald sie ein Kind geboren haben. Durch eine Röhre gelangst du auf einen Planeten. Man kann nicht entscheiden auf welchen. Stirbt man, wird man entweder ein Engel oder man kommt hier her."
 

"Man kann im Leben nach dem Tod sterben?"
 

"Ja."
 

"Aber wie?"
 

Riok stand auf.
 

"Leider gibt es nicht nur gute Menschen. Es gibt auch Böse. Unser Reich ist zweigeteilt. Es gibt die Guten unter der Herrschaft von König Karlos Rubeos und die Bösen unter der Herrschaft Aaras'. Aaras greift die guten Menschen an. Sein Primusplanet ist Scharzus. Er hat aber auch schon viele andere Planeten erobert. Die Menschen, die dort leben, sterben oder müssen unter seiner grausamen Herrschaft leben. Frauen und Mädchen werden immer getötet. Sie sind zu schwach zum Krieg führen."
 

"Aber das ist ja schrecklich!", schrie Alyssa entsetzt.
 

"Ja, das ist es. Wenn man auf einem von Aaras' Leuten besetzten Planeten kommt, ergeht es einem sehr schlecht."
 

Riok machte eine kleine Pause, bevor er fort fuhr.
 

"Die Röhre. Die Röhre ist ein weißes Loch. Nach einander werden die Menschen in das Loch gesetzt. Es ist wie eine Rutsche. Wenn man unten ankommt, steht man auf einem Planeten. Man erkennt sofort ob der Planet zu Aaras oder zu König Karlos Rubeos gehört. Ist es ein Planet unserem Königs, dann strahlt die Sonne, der Himmel ist blau wie in einem Märchen, die Vögel singen und die Pflanzen blühen. Kommt man jedoch auf einen Planeten von Aaras, dann ist es dort dunkel und trüb. Es ist totenstill und nur ab und zu hört man einen Wolf heulen. Und die Pflanzen rotten vor sich hin."
 

Riok machte ein trauriges Gesicht.
 

"Ach, und wundere dich nicht, wenn du plötzlich andere Sachen anhast. Das ist so. Ich weiß aber auch nicht warum."
 

"Na, dann lass uns zur Röhre gehen", sagte Alyssa voller Ungeduld, da sie kaum erwarten konnte endlich zu rutschen.
 

Riok schmunzelte.
 

"Nicht heute. Heute rutschen die anderen. Wir warten bis morgen."
 

"Och!"
 

"Ich habe Hunger. Du auch?"
 

"Ja."
 

"Komm mit in den Speisesaal. Du bist heute unser Ehrengast."
 

Riok stieg die Wendeltreppe wieder runter. Alyssa folgte ihm. Er führte sie durch die langen Gänge. Allein hätte sie sich verlaufen. Ständig ging es rechts, links, gerade aus. Mit der Zeit wunderte sich Alyssa, wie man sich hier zurecht finden konnte. Schließlich hielt Riok an. Vor einer Tür, die einem Tor ähnelte standen zwei Männer, die (wie konnte es anders sein) ganz in weiß gekleidet waren.
 

Die beiden Männer öffneten die Tür. Dahinter lag ein großer Saal in dem lange Tische standen. Viele Menschen tummelten sich um die Tische. Sie lachten und redeten beherzt mit einander.
 

Riok führte Alyssa an den ersten Tischen vorbei. Alyssa schaute sich um. Ihr kam es vor als wären die Menschen hier nicht zum Essen sondern zum Reden da. Plötzlich blieb Riok stehen. Er schob einen Stuhl zurück und gab Alyssa zu verstehen, dass sie sich setzen solle. Alyssa nahm platz. Riok setzte sich auf den Stuhl neben sie.
 

Die weiß begleiteten Menschen in ihrer Nähe schauten sie jetzt besonders genau an. Alyssa fühlte sich unwohl in ihrer Haut. Ihr war ganz flau im Magen und sie hatte die ganze Zeit dieses Kribbeln im Nacken. Doch ihr Magen knurrte noch immer so laut, dass Alyssa sich wunderte, dass es niemand hörte. Ihr war gar nicht bewusst gewesen wieviel Hunger sie hatte.
 

Zu Alyssas Schrecken fand sie aber nirgendwo etwas, dass essbar aussah. Auch Teller standen nirgends.

Gerade wollte Alyssa Riok fragen, wo denn das essen wäre als vor ihr ein riesiger Teller voller verschiedener Speisen aus dem Nichts auftauchte.
 

Alyssa klappte der Unterkiefer runter.
 

"Damit hattest du wohl nicht gerechnet."
 

Nach und nach setzten sich die Anderen auf ihre Plätze und begannen zu essen.

Auch Alyssa griff zu, obwohl sie nicht recht wusste, was sie aß. Doch es schmeckte.

Nachdem die Teller leer waren, standen die Meisten auf und gingen.
 

Auch Riok stand auf und da Alyssa nicht wusste, was sonst hätte tun sollen, folgte sie Riok.
 

"Ich zeig dir jetzt dein Zimmer, wo du übernachten kannst."
 

Und wieder führte Riok Alyssa durch den Wirrwarr von Gängen. Bis er vor einer kleinen Tür stehen blieb. Er öffnete die Tür und trat in einen kleinen Raum. Das Zimmer besaß einen Sessel, ein Bett, einen Tisch und ein Regal voll Bücher.
 

"Ich lasse dich jetzt allein. Morgen hole ich dich ab. Ruhe dich aus. Und geh nicht alleine weg."
 

Mit diesen Worten verließ Riok Alyssa.
 

Alyssa drehte sich einmal im Kreis und sah sich das Zimmer noch mal genauer an. Sie wollte sich ein Buch greifen doch die Müdigkeit überfiel Alyssa. Sie ließ sich auf das weiche Bett fallen.
 

Was wohl gerade auf der Erde passiert? , fragte sie sich. Wie geht es wohl meinen Eltern? Ob sie traurig sind, dass ich gestorben bin? Und meine Freunde? Wie geht es ihnen jetzt wohl?
 

Alyssa schloss die Augen. Zu gerne hätte sie jetzt die Sterne oder die Sonne gesehen, die Wärme der Sonnenstrahlen gespürt oder den Wind gehört, wie er durch den Dachstuhl saust.
 

Wie würde es ab jetzt sein? Würde sie unter der Herrschaft Karlos Rubeos' ein schönes Leben haben? Na, eigentlich war sie ja tot... das war ihr jetzt doch zu hoch. Aber, würde es auf dem neuen Planeten auch Tiere geben? Oder würde sie einsam sein? Alleine, in der unendlichen Stille, ohne Freunde.
 

Wie schön war es doch auf der Erde! Jetzt wo sie nicht mehr dort war, vermisste Alyssa die Erde. Doch nun?
 

Eine Träne rollte über Alyssas Gesicht. Mit dem Handrücken wischte sie die Träne weg. Alyssa hasste es zu weinen.
 

Lange blieb Alyssa reglos auf dem Bett liegen, doch sie konnte nicht einschlafen. Es war so hell wie am Tage.
 

Sie erinnerte sich an das, was Riok ihr erzählt hatte. Die Prinzessin Tamara, wie sie wohl aussieht?

Lange malte sich Alyssa das Leben nach dem Tod aus, bis sie einschlief.
 

Alyssas Schlaf war unruhig. Sie träumte viel. Von ihrer Familie und von ihren Freunden. Aber auch Alpträume suchte sie heim. Die Angst vor dem, was noch kommt, ließ Alyssa einige Male aus dem Schlaf hoch schrecken. Schweißgebadet saß sie dann im Bett und atmete schwer.
 

Als Alyssa am nächsten Morgen aufwachte, hatte sie das Gefühl als hätte sie überhaupt nicht geschlafen. Alyssa zog ihre Hose und ihr Top an und setzte sich in den Sessel. Nachdem sie einige Minuten gewartet hatte, ging sie zu dem Regal und suchte sich ein Buch raus. Schon nach wenigen Seiten klopfte es an der Tür.
 

Alyssa stand auf und öffnete die Tür.
 

"Guten Morgen, Alyssa."
 

"Guten Morgen, Riok."
 

"Wir werden erst noch was Essen bevor du dich auf den Weg machst. Folge mir."
 

Obwohl Alyssa den Weg gestern schon gegangen war, erkannte sie keine Tür wieder. Na gut. Die Türen sahen alle gleich aus. Alyssa hätte nie sagen können in welchem Teil des Schlosses sie gerade waren.
 

Doch schließlich standen sie wieder vor der Speise - Saaltür. Die selben Männer öffneten die Tür. Auch im Speisesaal hatte sich nichts geändert. Und doch kam Alyssa alles so fremd vor.
 

Riok und Alyssa nahmen auf zwei freien Stühlen platz und wartete auf das Essen. Das lies nicht lange auf sich warten.
 

Nachdem Alyssa satt war, stand sie auf und ging hinter Riok her.
 

"So, du bist ausgeruht, gestärkt und ich hoffe ich habe dir alles gesagt, was du wissen musst", sagte Riok während er nach links in einen weiteren Gang abbog.
 

"Ich denke, nun kann es los gehen."
 

In Alyssas Bauch flatterten tausend Schmetterlinge. Sie war nun auf einmal ganz aufgeregt.

Sie bogen noch ein paar mal nach links und noch ein paar mal nach rechts ab und blieben schließlich vor einer Tür stehen, die besonders weiß leuchtete.
 

Vorsichtig öffnete Riok die Tür. Alyssa trat ein. Im ersten Moment konnte sie nichts erkennen, bis sie das Loch sah - die Röhre.
 

Alyssa schluckte kräftig.
 

"Nur zu Alyssa. Ich hoffe du wirst ein schönes Leben nach dem Tod haben."
 

Riok sah Alyssa tief in die Augen. Rioks Augen waren so mild, so verständnisvoll.
 

"Auf Wiedersehen, Alyssa."
 

"Auf Wiedersehen."
 

Alyssa drehte sich um.
 

"Mir kommt es so vor als hätte ich etwas wichtiges vergessen zu sagen", murmelte Riok während Alyssa sich auf den Rand der Röhre setzte.
 

Alyssa traute sich nicht noch einmal umzudrehen. Ihr fiel der Abschied so schon schwer genug.
 

"Jetzt weiß ich es. Alyssa, du hast wie jeder andere auch magische Fähigkeiten."
 

Doch das hörte Alyssa nicht mehr...



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