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Living with lies

von

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Licht im Schatten, Hoffnung in der Unendlichkeit

Licht im Schatten, Hoffnung in der Unendlichkeit
 

(Perspektivwechsel)
 

"Ihr habt doch alle keine Ahnung." Am liebsten hätte ich mich losgerissen, mich befreit von all den Zwängen denen man unterliegt wenn man erwachsen ist. Ich konnte nicht einfach das beleidigte Kind spielen. Ich musste mich zusammenreißen, versuchen etwas zu tun, das vernünftig war auch wenn ich es nicht konnte. Sie erwarteten jetzt alle von mir, dass ich sagte ich würde nie wieder dem Reiz der falschen Freiheit von Drogen unterliegen....

Sie erwarteten, dass ich mich von nun an dem mir mehr oder weniger vorbestimmten Schicksal unterwerfen würde und darüber auch noch glücklich wäre...

Wieso konnten sie nicht einsehen, dass ich mich durch Heroin... oder von mir aus auch Alkohol über die Sorgen stellen konnte.
 

Langsam bewegte ich meine leicht zitternden Hände nach vorne und legte sie um Misterias Hüften. Wieso machte sie sich sorgen um mich? Sie versuchte stark zu sein und auch wenn sie es nicht immer schaffte war sie immer dazu bereit anderen und besonders mir zu helfen. Es war klar, dass man sich in sie verlieben musste aber umgekehrt erschien es mir unverständlich. Es gab doch, wenigstens am Anfang keinen Grund an jemandem wie mir Gefallen zu finden.
 

Zärtlich strich ich mit der einen Hand über ich weiches, langes Haar während sich die andere, das erste Mal seit ich wusste, dass sie schwanger war, traute ihren immer rundlich werdenden Bauch zu berühren.

War es eigentlich wirklich der Grund meines Rückfalls in die Drogensucht, dass ich mich nun der Herausforderung eines eigenen Kindes stellen sollte? War es nicht eher so, dass ich zu feige war um mir selbst einzugestehen, dass es im großen und ganzen ein gutes Gefühl war?

Nein, sicher nicht... ich wollte nicht schon mit 18 Vater werden... aber zu feige um zu leben war ich dennoch.

"Du gibst dir Mühe, dass es wieder gut wird ja... bitte, ich möchte nicht, dass du an diesem Quatsch stirbst bevor du weißt was du an deinem Leben hast."

"Wenn ihr mir helft... nur, dass ich jetzt wohl kaum die Reise beenden werden kann, wenn ihr wollt, dass ich auf Entzug gehe..."

Ich schaffte es ihr in die Augen zu sehen und ein Lächeln auf mein schwaches Gesicht zu bringen.
 

Wie erwartet hatte ich sobald ich wieder im Lager war keine ruhige Minute mehr... die Mädchen schienen sich nicht im geringsten um mein schlechtes befinden zu sorgen. Statt dessen wurde ich mit lauter guten Vorsätzen vollgelabert.

"Man, ich will pennen... mir steht der Kopf bis da.." Ich machte mit der Hand eine lockere Bewegung über meinem Kopf.

"Wenn ich jetzt nicht sofort schlafen kann, dann haben all eure Bemühungen keine Chance mehr weil ich mittlerweile an Schlafmangel, gestorben bin."

Es war klar, dass auf diese Bemerkung wütende Blicke folgten, doch was blieb Misty und Sarie anderes übrig als mich doch aus ihren umsorgenden Klauen freizugeben.

"Aber wir halten Wache, sonst kommst du noch auf dumme Ideen." - "Ja, ja...."

Erleichtert erhob ch mich und ging in mein Zelt. Ich versuchte zu schlafen, doch es fiel mir sehr schwer.

Nichts nur, dass ich stechende Kopfschmerzen hatte, ich machte mir auch viele Gedanken um Misty.... endlich nach etwa einer Stunde wurde ich so müde, dass mir vor Erschöpfung die Augen zufielen und ich, wenn auch nicht grade ruhig, bis zum nächsten Morgen durchschlief. Doch schon beim aufwachen merkte ich, dass dieser Tag wohl nicht grade der schönste meines Lebens werden würde... mein Kopf schmerzte höllisch und meine Augen brannten wie Feuer.. außerdem zitterte ich am ganzen Leib... mein Körper war nicht einverstanden damit, dass er gestern Abend vernachläßigt worden war. Er wollte, nein er brauchte Heroin... koste es was es wollte. Doch diesen Wunsch durfte ich ihm nicht erfüllen.

"Misty...." Ich wollte fragen ob sie mir etwas zu trinken geben könnte, doch meine Stimme war kaum hörbar...

"Misty..." Versuchte ich es noch einmal, diesmal ein wenig lauter....

"Ja was ist?" Das Zelt ging auf und Misty steckte ihren Kopf hinein. "Oh mein Gott..... wie siehst du denn aus?"

Sie starrte mich an, als wäre ich vom Mars... jetzt fiel es auch mir auf: Ich war kreide bleich und meine Lippen waren vermutlich blau, so kalt fühlten sie sich an...
 

"Du bist doch nicht etwa krank?"

"Unsinn.. Ich brauche nur..." Ich deutete mit meiner Hand auf eine der Einstichsstellen an meinem Arm...

"Du kriegst aber kein Heroin... versteh uns doch.."

"Ich tu das ja.. aber mein scheiß Körper nicht.." Ich rollte mich auf die Seite und kuschelte mich tief in meinen Schlafsack, da ich das Gefühl hatte zu erfrieren.

"Ich glaube wenn ich nichts krieg... stirb mein altes Gestell einfach so weg..." Misty legte die Arme um mich und kuschelte sich an..

"Das wird schon wieder..."

"Danach fühle ich mich aber nicht...."

"Psst..." Sie legte mir einen Finger auf den Mund..

"Du musst dich schonen..."

"Nein.. ich muss meinen Körper retten.,.. Misty du hast du gar keine Ahnung von Entzug... bei Heroin muss man es langsam abgewöhnen am besten in einem Krankenhaus...."

"Und woher soll ich wissen ob ich dir glauben kann?"

"Keine Ahnung... tu es einfach.... was ist wenn ich dir sage dass ich nichts lieber tun würde als nicht unter dem Einfluss von irgendwelche Drogen zu stehen wenn unser Kind geboren wird...?" Misty sah mich erstaunt an... sie schien ihren Ohren nicht zu trauen...

"Meinst du das ernst?"

"Ich bin mir nicht sicher...." Ich setzte mich hin, machte das Zelt auf und stellte mich mühevoll auf die Beine.

"Ich werde jetzt erstmal Sarie bitten, dass sie mein Blut wieder mit diesem Zeug verunreinigt.... sie weiß nämlich, dass ich Recht habe.."

"Ich kann das auch machen..." Sie hielt mich fest und zog mich wieder auf den Boden....
 

Schnell schaffte Misty eine Spritze und ein wenig Heroin sowie die Lösung dazu her und füllte es unter meinen Anweisungen ein.

Als die Spritze fertig war setzte sie sich neben mich und nahm meinen Arm auf den Schoß, aber sie legte die Nadel nicht an.

"Ash... ich.. ich weiß doch gar nicht wo ich das einstechen muss.... wenn ich dich nun verletze? Oder sogar umbringe... kannst du das nicht selbst machen?"

"Ich zittere zu sehr... wenn ich das jetzt mach steche ich garantiert falsch ein... Du musst doch nur die Ader treffen...."

"OK.. ich werd's versuchen.." Misty holte noch einmal tief Luft und senkte dann die Spritze langsam in meinen Arm... ich war es gewohnt, deshalb spürte ich kaum etwas aber Misty schien wirklich Angst zu haben... als sie fertig war warf sie die Spritze in den Müll und rannte davon....

"Warte doch..." Ich wollte aufstehen, doch ich war noch zu schwach... erst nach ein paar Minuten fing das Gift an seine Wirkung zu zeigen... mein Körper war endlich zufriedengestellt. Eilig schnappte ich meinen Mantel und wollte nach Misty suchen, doch Sarie hielt mich auf.

"Nichts da, du bleibst schön hier!" Aber ich will doch nur Misty suchen."

"Ich weiß... lass sie in Ruhe, du weißt ja gar nicht was du mit deinem Verhalten bei ihr anrichtest... erst machst du so ein Theater, weil du zu feige bist Vater zu werden und dann fängst du auch noch mit sowas an. Meinst du sie hat nicht selbst genug Probleme? Oder glaubst du ehrlich sie war glücklich darüber, ein Kind von einem Versager wie dir zu erwarten? Denk mal darüber nach bevor du dich mit irgendwelchen Drogen vollpumpst und dann um Gnade winselst.. Wenn du sie wirklich lieben würdest hättest du sowas niemals gemacht." Sarie klang wirklich sehr erwachsen... sie wusste was sie meinte und wie sie es mir klarmachen konnte...

Auf einmal fühlte ich mich wirklich wie ein Versager.. ich hatte es schon vorher getan aber da hatte ich gedacht, dass es nur mein Problem war, dass ich andere Dinge im Kopf hatte als eine Familie... Misterias Gefühle in der Beziehung hatten mich nie sonderlich gekümmert.

"Aber ich liebe sie doch.... es ist nur so... du hast Recht... Ich werde versuchen mich zu entschuldigen.."

"Nein, du wirst erstmal beim Krankenhaus anrufen und dich auf Entzug einweisen..."

"Wenn du meinst.." Mit gesenktem Kopf trottete ich in mein Zelt und holte das Handy hervor und wählte eine Nummer...
 

Eine Minute später hörte ich statt dem Freizeichen ein klicken in der Leitung und die Stimme einer jungen Frau meldete sich.

"Guten Tag, mit wem spreche ich?"

"Hi, Ashura gib mir meine Mutter und zwar schnell."

"Jawohl, Sir!" Einen Augenblick lang verschwand die Stimme und wurde kurz darauf von der meiner Mutter abgelöst.

"Ashura, ein Wunder, dass du dich auch mal wieder meldest.." Sie sprach in einem leicht wütenden Tonfall.

"Um was geht's?"

"Drogen, das Erwachsen werden und eine dumme Prüfung.. was willst zu erst hören?"

"Na typisch.. kaum biste mal ein halbes Jahr aus dem Haus hast du nicht nur ein großes Problem am Hals sondern gleich drei... was hab ich nur für einen Sohn... na dann erzähl mal der Reihe nach..."

"Naja.. ich hab mal wieder Soff mit dem ollen Esteron bekommen, der mich daraufhin hinrichten wollte... allerdings hab ich durch eine mehr oder wenig glückliche Fügung die Chance bekommen mich durch eine Prüfung zu retten... aber du kennst mich ja..."

"Ich denke schon... du hast dich dem allen nicht gewachsen gefühlt und bist wieder auf Drogen gegangen.... was soll ich jetzt dazu sagen?"

"Keine Ahnung... gar nichts.. ich wollte dich nur bitten, dass du alles auf einen langen Entzug vorbereiten sollst... außerdem möchte ich, dass zwei Gästezimmer eingerichtet werden und ein Kinderzimmer.. aber das hat noch etwas Zeit..."

"Hmm? Ein Kinderzimmer?"

"Denk nicht darüber nach und mach einfach was ich dir sage, klar?" Mit diesen etwas unangebrachten Worten legte ich auf.... ich hoffte wenigstens dieses eine Mal würde alles gut gehen....
 

Als wir an diesem Abend die Festung von Dukatia City erreichten herrschte eher eine gedrückte Stimmung. Doch meine Mutter hatte ein gewaltige Festmahl bereiten lassen. Als sie uns kommen sah kam sie sofort in Begleitung einiger Diener aus dem Haupttor gestürmt.

"Ashura... Misteria... Gräfin Sarie..." Sie drückte uns der Reihe nach und schien zu versuchen sich nicht übermäßig zu freuen, dass ich wieder da war. Nur leider war ihr das noch nie sonderlich gelungen. Auch wenn sie immer sagte, dass ich mich nicht benehmen könnte, nur perverse Gedanken im Kopf hätte und auch sonst zu nichts nütze sei als das Königreich furchtbar schlecht zu regieren, war sie immer noch der Ansicht, dass ich ihr kleiner Junge sei und nicht für mich selbst Sorgen könnte. Kurz gesagt lag sie jede Nach und jeden Tag, den ich außer Haus war wach und hoffte auf einen Anruf oder irgendein anderes Anzeichen darauf, dass es mir gut ging.

oAuch nun hatte sie leichte, wenn auch überschminkte Ränder unter den Augen, die man besonders sah als sie sie plötzlich aufriß um erst Misteria und dann mich etwas überrascht anzustarren.

"Du... du... das meintest du also...." Einen Augenblick lang huschte ein zartes Lächeln über ihre Lippen, dann bat sie uns herein.
 

Das ganze Essen über sprach meine sonst redefreudige Mutter gar nicht.

Statt dessen schien sie sich ununterbrochen irgendwelche Notizen auf einer Serviette zu machen. Als alle auf hatten verschwand sie und ließ uns alleine in einem der geräumigen Wohnzimmer des Schlosses zurück.

"Man was hat die Alte denn jetzt schon wieder?? Ich erinnere mich noch gut an ihren Zitronenanfall.." Sarie schmiß sich grinsend auf einen der Sessel und griff nach einer Praline.

"Was fürn Anfall?" Neugierig sah Misty in die Runde und wartete auf eine Antwort.. doch ich hatte keine Lust ihr zu erklären worum es ging und Sarie scheinbar auch nicht. Es war auch eher eine Insider Sache, von der nur wir beiden und meine Mutter eine Ahnung hatten. Also lachte ich nur auch kurz um anzudeuten, dass ich es verstanden hatte und begann damit die Fernsehzeitung zu studieren.

"Hey, redet noch einer mit mir?"

"Klar doch... worum geht's?"

"Wovon hast du grade gesprochen??"

Sarie lächelte kurz und lehnte sich dann wieder wortlos zurück. Erneut herrschte ein seltsames Schweigen, dass weder ich noch Sarie brechen wollte, da wir einfach zu faul waren eine ewig lange Story zu erzählen, die eh nur damit endete, dass meine Mutter anordnete im ganzen Schloß Außenwände mit Zitronensaft einzustreichen.

Kurz entschlossen lenke ich auf ein anderes, hoffentlich für Misty interessanteres Thema ab.

"Du, ich hab meiner Mutter gesagt sie soll ein Kinderzimmer einrichten.... ich hoffe das ist OK..."

"Hmm? Echt? Du macht dir Gedanken darüber?"

"Klar... ich meine, es ist doch wichtig, dass es ein Zimmer gibt.. sonst hat man nur Ärger wenn man das vergisst..." Ich lächelte leicht verlegen, in der Hoffnung, dass ich mich nicht schon wieder so ausgedrückt als würde ich Kinder mögen.

"Das ist süß von dir..."

"Ähm... ich werde dann mal lieber deine Mutter suchen Ashura... nachher heckt die noch böse Pläne aus.." Wahrscheinlich wollte Sarie mich nur mit Misteria alleine lassen damit wir reden konnten, aber das war es grade was mir nicht passte.

"Ich komm mit... du auch Misty?"

"Nein, ich schau mich noch ein wenig um danke.."

"Mit einem Lächeln verließ sie den Raum vor uns und verschwand in einem der vielen Flure.

"Wo könnte deine Mutter den hingegangen sein?" Sarie lief voraus, während ich leicht träge hinterher stapfte. Nach einer Weile blieb ich einfach stehen.

"Sarie... ich glaub ich bin verrückt.."

"Hmm? Wieso?"

"Ich weiß nicht.... ich meine..."

"Du bist doch zu feige um mit ihr darüber zu reden... wenn ich endlich mal alles zwischen euch klarstellen würdet... währt ihr bestimmt glücklich."

"Unsinn... Hey... ich glaub ich weiß wo meine Mutter ist.."

"Warte mal.." Sarie versuchte mich aufzuhalten, doch ich war schon in Richtung meines Schlafzimmers, das jetzt wohl eher einer Entzugsstation gleichen würde verschwunden.

Tatsächlich war meine Mutter in diesem Raum. Sie stand einfach nur da und schien auf etwas, vielleicht mich zu warten. Als ich herein kam lächelte sie und hielt mir eine kleine Schachtel hin.

"Was ist das?" Ich hatte mich kurz entschlossen dazu entschieden das Döschen sicherheitshalber nicht zu öffnen und zu warten was meine Mutter sagte.

"Das sind Ringe.... ich dachte mir, dass Misteria erfreut wäre zu erfahren, dass Esteron wenigstens mit einer Ehe einverstanden ist..."

"Was?"

"Er meinte sie würde schon wissen was sie tut.. wenn Misty irgendwelche Probleme hat solle sie allein damit zurecht kommen. Er findet scheinbar, dass wenn sie als Prinzessin den Weg wählt erwachsen zu sein, auch das Recht haben sollte ihn zu gehen..."

"Aber er hasst mich.... und dir Prüfung, ich habe versagt... ich will ja noch nicht einmal das Kind.."

"Ich weiß... aber auch du musst lernen erwachsen zu werden..."

Sie schien sich selbst nicht sicher zu sein ob das, was sie sagte richtig oder falsch war... Unsicher strich sie über mein Haar, wie sie es immer getan hatte als ich noch ein kleiner Junge war.

"Tust du mir den Gefallen und bleibst in diesem Raum... ich weiß es ist besser für dich wenn du Ruhe hast solange du wieder von diesem Zeug loskommen willst.... Bitte Ashura.." - "Klar.. Mutter.."



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