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André und Oscar

Ihr Leben zu zweit
von

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Als er die Tür zum Gästezimmer öffnete, war Oscar gerade damit fertig geworden ihre Suppe aufzuessen. Sie lächelte ihm zu, als er eintrat. Mme Bernard nahm Oscar das Tablett mit dem nun leeren Teller ab und verließ den Raum.

" André, wie hast du eigentlich den Doktor gefunden?", fragte Oscar, als André sich wieder neben das Bett gesetzt hatte. "Ein kleiner Junge, Florent, hat meine Hilferufe gehört und hat uns mit zu sich nach Hause genommen. Seine Schwester Anne hat dir dann die Kleider gewechselt und Florent hat den Arzt geholt.", sagte André. "Die beiden haben uns also geholfen. Sie haben keine Mutter mehr, und der große Bruder ist auch nicht mehr da. Florent wollte unbedingt wissen, wann es dir wieder besser geht. Er meinte, wir sollen sie mal besuchen.", fügte André hinzu.

"Eigentlich sind wir den beiden was schuldig.", sagte Oscar. "Ja...", entgegnete André knapp, da sich plötzlich wieder die Tür zum Zimmer öffnete.

Oscar und André schauten zur Tür. Ein kleiner Junge kam herein. "Florent!", sagte André.

"Hallo André! Wie ich sehe, ist deine Freundin wieder aufgewacht!", sagte Florent.

" Oscar, dass ist dein Lebensretter...!", sagte André darauf.

"Hallo, Florent! Danke, für deine Hilfe!", entgegnete Oscar.

Florent lächelte, verbeugte sich kurz und sagte: "Es war mir eine Ehre, Madame!"

Florent erinnerte Oscar an den kleinen Louis Joseph, der Sohn von Marie Antoinette, der mit knapp 8 Jahren an Rückenmarksschwund gestorben war. Florent hatte ja auch blonde Haare und eine ähnliche Frisur wie der nun tote Junge.

Dr. Bernard betrat das Zimmer. "Florent, was machst du denn hier?! Ich suche dich ja schon überall, hier ist die Medizin für deine Schwester. Komm' mit mir!", sagte er und wollte Florent regelrecht aus dem Zimmer ziehen. "Auf Wiedersehen und gute Besserung, Oscar...ich darf euch doch Oscar nennen, oder?", konnte Florent gerade noch sagen. "Natürlich Florent...nenn' mich Oscar! Komm doch mal wieder vorbei, wenn du Zeit hast!", rief Oscar nach, als Dr. Bernard mit dem Jungen das Zimmer verließ.

"Warum hat Dr. Bernard Florent so schnell aus dem Zimmer geholt...er hat doch überhaupt nicht gestört?", dachte Oscar.
 

Am nächsten Morgen, wurde Oscar von den hellen Sonnenstrahlen, die sich im Zimmer ausbreiteten geweckt. Es ging ihr schon viel besser, als gestern. Deshalb wagte sie sich kurz aus ihrem Bett zu steigen und schaute zum Fenster hinaus.

"Ihr müsst im Bett bleiben!", sagte eine Stimme. Oscar erschreckte ein wenig und schaute zur Zimmertür. Es war Dr. Ribout. "Entschuldigt, ich wollte nur den Sonnenaufgang genauer betrachten.", entgegnete Oscar und legte sich wie befohlen, wieder ins Bett. "Madame Jarjayes...ich nehme an, dass sie sich wieder genesen wollen. Bitte verlassen sie nicht das Zimmer und bleiben im Bett. Wohlmöglich dürfen sie sogar mehrere Wochen das Bett nicht verlassen.", sagte er ernst.

"Natürlich will ich mich genesen! Ich werde tun, was sie mir sagen. Bitte nennen sie mich Oscar...", sagte sie. "In Ordnung. Nachher, wenn André und Dr. Bernard aufgestanden sind, werden wir dir noch näheres erklären, Oscar!", kündigte der Arzt an und verließ das Zimmer.

Sie überlegte, was ihr die Ärzte und André wohl verheimlichten. Es musste schlimmere Beweggründe haben, sonst würden sie es ihr nicht mit voller Versammlung sagen.

Wenig später betrat André das Zimmer. "Guten Morgen, Oscar!", begrüßte er sie und ging zu ihr.

"Hallo André!", entgegnete sie knapp. "Was ist denn los, du wirkst so nachdenklich!", fragte er. sofort und gab ihr einen Kuss.

"...Nichts....nichts! Ich überlege nur ein bisschen.", antwortete sie gedankenversunken.

Erst als Dr. Bernard gerade mit Dr. Ribout das Zimmer betrat wurde sie wieder ernst.

Dr. Bernard nickte André kurz zu und stellte sich an das Fußende des Bettes, in dem Oscar lag. Dr. Ribout stellte sich daneben. "Oscar, du weißt ja schon, dass du an deiner Krankheit sterben kannst...", begann Dr. Bernard. Oscar nickte ihm zu. "Ich kann euch nichts genaueres sagen, weil wir beide nicht genau wissen, wie es um euch steht! Jedoch ist eure Krankheit schon sehr weit vorgeschritten und wir sehen kaum noch Chancen, dass ihr sie besiegen könntet.", sagte Dr. Ribout und wartete auf ihre Reaktion.

André schaute sie an. Sie schloss für einen kurzen Moment ihre Augen.

"Oscar, es ist jetzt sehr wichtig, dass ihr euch nicht aufgebt!", fuhr Dr. Ribout fort.

"Ja da hat er Recht.", sagte Dr. Bernard.

"Ich habe über einen Kollegen einen neuen Arzt kennen gelernt. Er hat weitaus mehr Erfahrungen mit Tuberkulose als wir. Ich bat ihn, hier her zu kommen und euch zu untersuchen, Oscar. Morgen wird er kommen, und dann werden wir bestimmt mehr wissen, wie heute!",

sagte Dr. Ribout anschließend.

"Gut. Ich danke ihnen, für ihre Hilfe, Messieurs!", sagte Oscar.

"Es gibt da noch etwas...Oscar!", verkündete Dr. Bernard ernst. "Tuberkulose....... ", versuchte er zu sagen, brach aber ab. "Sagen sie mir schon, was los ist, Doktor!", entgegnete Oscar sofort.

"In Ordnung....Tuberkulose ist wohlmöglich ansteckend, Oscar!", sagte er betroffen.

Oscar schaute sofort blitzartig zu André. "André...!", sagte sie. "Das habe ich nicht gewusst...oh nein! Ich wollte dich da ja nicht auch noch mit hineinziehen...!", sagte sie leise.

"Ich habe es gewusst, Oscar. Ab dem Zeitpunkt, da Mr. Ribout dich untersucht hat.", entgegnete er.

"Was?...", fragte sie darauf. "Du,...du bist bei mir geblieben, obwohl du es gewusst hast?!", fuhr sie leise fort.

"Bist du lebensmüde, André?", entgegnete sie dann zornig.

Sie wusste nicht, wie sie auf die Situation reagieren sollte.

"Oscar..!", sagte André und schaute zu Boden.

"Er hat es wegen seiner Zuneigung zu euch getan, Oscar!", sagte Dr. Bernard.

"Ich weiß, Doktor.....aber ich möchte sein Leben nicht gefährden! Komm' in nächster Zeit nicht in meine Nähe André!", antwortete sie.

André stand still da, immer noch zu Boden schauend. Er hatte genau gewusst, dass sie so handeln würde. Er hasste diese Situation, er hasste die Krankheit, er hasste den Gedanken, dass er sie jetzt länger nicht mehr sehen konnte und er hasste diese Hilflosigkeit, da er nicht im geringsten helfen konnte.

Er sah sie an. "Werde bald wieder gesund, so dass ich dich sehen kann...solange ich noch sehen kann, Oscar.", sagte er. Dr. Bernard nickte ihm zu, dass er das Zimmer jetzt verlassen sollte.

André ging zur Tür. Er drehte seinen Kopf noch einmal zu ihr. Oscar nickte. André erwiderte dies mit einem Lächeln.

Vor der Tür fragte der Doktor nach, was denn mit seiner Sehkraft sei. André erzählte ihm, dass er wahrscheinlich bald auch noch auf dem rechten Auge erblinden sollte. Dr. Bernard tat die Sache Leid.

"Die 2 haben wirklich kein Glück, ihnen werden immer wieder Steine in den Weg gelegt...", dachte der Arzt.
 

Am nächsten Morgen wurde Oscar, wie am Morgen zuvor, von den Sonnenstrahlen geweckt. Allerdings konnte sie sich auf diesen Tag nicht freuen. Sie würde wahrscheinlich nur den Arzt zu Gesicht bekommen,

ansonsten noch Mme Bernard, wegen dem Essen...aber sonst niemanden.

Dieser Gedanke gefiel ihr nicht. Auch die Bettruhe erschien ihr ewig. Es war langweilig auf irgendetwas zu warten, das man nicht kennt.

Der restliche Morgen schien ihr überhaupt nicht mehr enden zu wollen. Es ging aber nicht nur Oscar so. Auch André wusste nichts mit sich anzufangen. Er verbrachte den Morgen im Wohnzimmer sitzend.

Er war irgendwie nervös und musste ständig an sie denken, egal wie er auch versuchte sich abzulenken.
 

Am Mittag kam wie angekündigt der Arzt.

Dr. Bernard zeigte ihm sofort, nachdem er den Mantel abgelegt hatte, wo sich Oscar befand.

Die Zimmertür öffnete sich und die beiden Ärzte betraten den Raum. "Oscar, dass ist der Arzt, von dem wir erzählt hatten.", sagte Dr. Bernard.

"Ich bin Dr. Pennec. Darf ich euch sofort untersuchen, Madame?", stellte er sich freundlich vor.

Er war schon etwas älter, hatte braune Haare, die vereinzelt schon grau waren. Er machte einen netten Eindruck.

"Natürlich, Doktor. Bitte nennt mich Oscar...", entgegnete sie.

Dr. Bernard verließ das Zimmer und setzte sich zu André ins Wohnzimmer, während Oscar von Dr. Pennec untersucht wurde.

"Sie wird jetzt untersucht, oder?", fragte André.

"Ja, ich hoffe nur das Beste André. Wie du vielleicht weißt, gibt es gegen Tuberkulose noch keine Medikamente. Ihr psychischer und seelischer Zustand muss unbedingt stark bleiben. Hoffentlich ist das Alleinsein nicht allzu schlimm für sie...", sagte er.

"Es ist eine Qual, Dr. Bernard!", entgegnete André und starrte ins Kaminfeuer. "Ich kann nur hoffen, dass es ihr nicht so viel ausmacht wie mir, denn ich leide sehr darunter sie nicht sehen zu dürfen. Besonders jetzt.", sagte er und stand auf. Er ging zum Fenster und schaute nach draußen.

"Ich gehe kurz noch zu Dr. Ribout. Wenn du mich brauchst, komm' in mein Arbeitszimmer André.", entgegnete Dr. Bernard und ließ André im Zimmer zurück.
 

--Währenddessen im Gästezimmer-
 

Dr. Pennec packte gerade seinen Arztkoffer zusammen und berichtete Oscar den Befund:

" Oscar, ich sehe noch einen Funken Hoffnung für euch! Ich weiß nicht, ob ihr es wisst, aber Tuberkulose kann schlimmstenfalls auf eure anderen Organe übergehen. Dies würde euren sicheren Tod bedeuten. Zur Zeit ist dies aber nicht eingetreten und nur eure Lunge ist betroffen. Die Krankheit ist wie gesagt weit fortgeschritten, aber noch verhält sie sich ruhig.

Euer Zustand und der weitere Verlauf eurer Krankheit hängt alleine von euch und eurem Immunsystem ab! Das heißt, dass sie sich nicht aufgeben dürfen. Ihr seelischer Zustand ist daher auch sehr wichtig." "In Ordnung, Doktor. Noch etwas?", sagte Oscar zufrieden und ein wenig erleichtert.

"Ja", entgegnete der Arzt. "Ab sofort kann ich ihnen nur empfehlen längere Strandspaziergänge zu machen. Was heißt empfehlen, ich bitte sie darum, Oscar!".

"Das heißt, dass ich das Bett verlassen darf?", fragte sie skeptisch nach. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

"Sicher doch! Achso, das wird euch am meisten erfreuen. Ihr habt keine offene Tuberkulose, Oscar!", sagte der Arzt lächelnd.

"Keine offene Tuberkulose?", fragte sie verwirrt. "Das heißt, dass eure Krankheit nicht ansteckend ist..", erklärte der Arzt genauer.

"Danke, Doktor.", sagte sie glücklich.

"Am besten gehen sie jetzt sofort einen Spaziergang machen, Oscar! Aber ziehen sie sich bloß warm an, der Wind ist am Strand sehr stark!", meinte der Arzt. Oscar nickte ihm zu, verließ sofort das Bett und kramte in einer Schublade nach ihren Kleidern. Sie hatte Mme Bernard dabei beobachtet, wie sie die Sachen in diese Schublade getan hatte.

Als sie alles gefunden hatte, lächelte ihr Dr. Pennec zu und verließ das Zimmer. Er ging in Richtung Arbeitszimmer von Dr. Bernard.

Oscar zog sich schnell um. In ihren Sachen fühlte sie sich schon gleich viel wohler.

Das Hemd, dass sie von Florents Bruder angehabt hatte, zog sie noch oben drüber. Es war ihr ein bisschen weit, deshalb konnte sie es mühelos über ihr Hemd anziehen. Es sah zwar nicht besonders gut aus, aber es diente ja nur dazu warm zu halten. Dann zog sie noch ihren Mantel darüber.

Nachdem sie die Schublade geschlossen hatte ging sie sofort zur Zimmertür. Sie kannte sich zwar noch nicht im Haus aus, aber sie würde André schon finden ,dachte sie.

Den Gang entlang laufend kam sie an einem Zimmer vorbei, bei dem sie die Stimmen der 3 Ärzte vernahm.

André war wohl nicht bei ihnen. So beschloss sie weiter zu gehen und war nun an der Treppe angelangt.

Hinunterlaufend überlegte sie, wo André wohl sein könnte und beschloss die nächste Tür links zu nehmen.

Vorsichtig drückte sie die Klinke nach unten und öffnete die Tür. Aber anscheinend war das, das Esszimmer. Dann ging sie zu nächsten Tür. Langsam die Tür öffnend entdeckte sie ihn. Er saß in einem Stuhl vor dem Kamin und schaute ins Feuer, Oscar die Stuhllehne zugewandt. Sie lief leisen Schrittes zu ihm und sagte dann mit ernstem Ton: " Willst du dich nicht endlich fertig machen, André? Ich wollte doch eigentlich heute mit dir spazieren gehen!"

André drehte sich verwundert um. "Oscar...was machst du denn hier?", fragte er verwirrt.

"Na auf dich warten! Es ist doch eigentlich gutes Wetter draußen..und der Arzt sagt, dass ich einen Strandspaziergang machen soll!", verkündete sie lächelnd. André stand vom Stuhl auf und ging sofort auf die zu. "Ich ziehe mir gleich den Mantel an, dann können wir los!", entgegnete er glücklich.

"Es ist nicht ansteckend André ..", fügte sie hinzu und sah ihn an.

Er nahm sie in den Arm und küsste sie zärtlich.

Vielleicht meinte es das Schicksal ja doch noch ein wenig gut mit ihnen.

André war so froh darüber, dass er sie wieder im Arm halten konnte.

"Lass uns gehen, André.", sagte sie nachdem der Kuss beendet war. "Sofort, Oscar!", antwortete er und sie küssten sich nochmals.

Bevor die beiden das Haus verlassen wollten kam Dr. Bernard und die anderen Ärzte die Treppe heruntergelaufen. "Übertreibt es nicht mit dem Laufen, es ist heute sehr windig, Oscar!", sagte Dr. Pennec und lächelte ihr kurz zu. Auch Dr. Bernard schien erfreut über den Zustand von Oscar.

"Ich passe schon auf!", sagte André und öffnete die Haustür. "Es wird nicht lange dauern....",fügte er hinzu und beide verließen darauf das Haus.

Es war nicht besonders weit zum Strand. Die Ärzte hatten Recht gehabt, es wehte heute ein starker Wind. Oscar genoss es regelrecht, wieder draußen zu sein. Die Sonne schien in ihrem hellen Glanz am Horizont. Die vereinzelten Sonnenstrahlen gaben bei dem kalten Wind wenigstens ein bisschen Wärme.

So liefen André und Oscar den Strand entlang. Als der Wind noch stärker zu wehen begann, legte André seinen Arm um ihre Schulter um sie ein bisschen zu schützen.

Auch er genoss diesen Moment mit ihr hier zu spazieren.

"Ahh!", schrie er plötzlich auf und hielt sein rechtes Auge. "André, André! Was hast du?", rief Oscar überrascht.

"Mein Auge...es tut so schrecklich weh...!", sagte er. "Warte, es wird gleich wieder besser..", fügte er hinzu. Oscar stützte ihn und war immer noch geschockt. Nach ein paar Minuten ging es ihm wieder besser.

"Geht es wieder?", fragte Oscar.

"Ja, es ist wieder in Ordnung.", antwortete André.

Nach dem kurzen Schock gingen sie weiter. Oscar machte sich Sorgen.
 

Nach dem sie schon ein ganzes Stück gelaufen waren, machten sie einen Moment Pause und setzten sich in den Sand. Immerhin sollte Oscar sich ja nicht zu sehr überfordern. Trotz, dass sie schon wieder auf den Beinen war, war sie noch schwach. Sie legte sich die Arme unter ihrem Kopf verschränkt hin.

André saß neben ihr. Beide hörten auf das Rauschen der Wellen. Es hatte eine beruhigende Wirkung.

Nach einer Weile stand Oscar auf und lief weiter den Strand entlang. André verharrte noch in seiner Sitzposition und lauschte dem Meer.

Oscar war jetzt schon weiter gelaufen und stellte sich, als eine kleine Windböe kam, dem Meer zugedreht, die Arme ausgebreitet hin. Die Augen geschlossen meinte sie, dass es von all den Plätzen auf denen sie jemals gewesen war, hier am schönsten war.

Sie fragte sich, wo André blieb. Sie lief ein Stück weiter, doch als sie André nach ihr rufen hörte, drehte sie sich sofort um. "André, was ist?!", fragte sie erschrocken. "Hilf mir!", schrie er angsterfüllt.

Immer noch verwirrt rannte sie sofort zu ihm zurück. Er saß noch im Sand und starrte nur auf seine Hände.

Als sie bei ihm angelangt war, schaute er sie auch nicht an. "Um Gottes Willen, was ist mit dir, André!?", fragte sie, als sie seine Hände ergriff. "Hast du wieder Schmerzen?", fragte sie sofort.

"Ich...ich sehe nichts Oscar! Ich sehe nichts mehr! Es ist alles dunkel....", entgegnete er geschockt.

"Was?!", sagte sie. War es wirklich schon so weit, dass er sein Augenlicht verlieren sollte?

"Ich bin ja da, André!", fügte sie gefasst hinzu und hielt ihn kniend fest.

Er tastete ihre Wange. "Mein Auge schmerzt wieder, Oscar....", sagte er und hielt dann seine Hand an sein Auge.

"Warum schon jetzt?", sagte er, als er Oscars Hand stärker drückte, um den Schmerz aushalten zu können. Er fragte sich, ob er ab jetzt für immer in Dunkelheit leben musste. Würde er niemals mehr Oscars fröhliches Gesicht sehen, wenn sie lächelte. Ihr wehendes blondes Haar...ihre blauen Augen, die ihn manchmal voller Kraft und Leidenschaft angesehen hatten. Würde er das nie mehr erkennen können?

Keinen Sonnenuntergang sollte er mehr mit ihr anschauen können. Er konnte und wollte sich das nicht vorstellen. "Lass uns schnell zurückgehen, André.", sagte Oscar. "Vielleicht können die Ärzte noch irgendetwas tun!", meinte sie danach. Sie half André aufzustehen. Er hatte Schwierigkeiten sein Gleichgewicht zu halten, deshalb stützte Oscar ihn.

Mühsam kehrten sie so zurück zum Haus von Dr. Bernard und seiner Frau. Oscar klopfte an die Tür.

Sie hielt André fest an sich. Die Schmerzen in seinem rechten Auge hatten nun vollkommen aufgehört, aber seine Sehkraft war nicht zurückgekehrt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Kitty
2005-04-24T17:05:41+00:00 24.04.2005 19:05
Juhu, sie kann wieder aufstehen und es ist NICHT ansteckend!! *rumhüpf* Aber warum muss Andre jetzt sein augenlicht verlieren T_T Nja es musste ja so kommen *sigh*
Von: abgemeldet
2004-08-28T20:50:18+00:00 28.08.2004 22:50
Schön, wie ich sehe hast du dich ausführlich über die Krankheit TBC informiert. Zum Schreiben gehört auch eine richtige Recherche und scheinbar hast du das auch getan^^
Mit den Zeitforme hast du manchmal noch Probleme und dadurch werden die Sätze oftmals holprig, aber ich denke das sind Fehler, die du leicht verbessern kannst.
Von: abgemeldet
2004-07-14T02:38:21+00:00 14.07.2004 04:38
oh mann meine nerven XDD
Von: abgemeldet
2004-06-18T12:13:43+00:00 18.06.2004 14:13
eine sehr gute story hoffentlich geht sie bald weiter. Du hast einen sehr guten still beim schreiben *verbeugung*.
Von: abgemeldet
2004-02-23T00:38:43+00:00 23.02.2004 01:38
Ich dachte schon, es geht nicht weiter. Aber schön, dass da noch was kommt, die Story ist wirklich gut. :-)


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