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Der Wichtel

von

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Der kleine Kerl wuschelte durch die Küche. Er verspürte Hunger. Er war so in seinem Treiben vertieft, dass er die Katze nicht bemerkte.

Diese spitzte die Ohren. Leise schlich sie hinter dem kleinen Kerl her. Ihre Pfoten berührten den neuen Teppich kaum. Ihre blauen Augen auf das Kerlchen geheftet. Während er was zum Knabbern gefunden hatte, nährte sich die Katze. Sie war nur noch ein paar Zentimeter entfernt.
 

„WAAAH!“

Erschrocken sprang der Wichtel nach hinten, als er die Katze sah. Er purzelte von der Küchentheke. Zum Glück reagierte die Katze und fing ihn auf. Er landete auf ihrem weissen Fell, rutschte ihrem Schwanz hinunter.

„Entschuldige, Frode“, sprach die Katze schnurrend. Sie stupste ihn sanft an. Der Wichtel kicherte. Steckte sich, um seine neue Freundin zu streicheln. Seine Stimme hörte sich an wie der Klang eines feinen Glöckchens.

„Hast du Hunger? Ich hol’ dir was“, sagte die Katze mit dem schneeweissen Fell. Während Frode sich auf den Teppich setzte, sprang die Katze auf die Theke. Nahm den angeknabberten Keks und brachte ihn dem Wichtel. Zusammen sassen sie auf dem Teppich. Der Wichtel lehnte sich an die Katze und knabberte an dem Keks. Als er fertig gegessen hatte, kuschelte er mit seiner pelzigen Freundin. Als die Uhr halb zwei schlug, erhob sie die Katze. Sie wusste, dass Frode noch wichtige Dinge erledigen musste.
 

***
 

„Prinzessin, es ist angerichtet“, rief der Vater mit seiner kräftigen Stimme. Die Katze stolzierte zu dem Fressnapf in Pink. Er war mit ihren Namen verziert. Nala stand in krakeliger Kinderschrift.

Sie mochte den Klang des Namens. Der Vater nannte sie Prinzessin und die Mutter Diva. Sie mochte ihre Menschen. Manchmal waren die Kinder etwas wild, aber so waren Kinder.

Die Mutter lief mit den Kindern zum Tisch. Nala hob den Kopf. Eines der Kinder war nicht dabei. Während ihre Menschen ihr Frühstück genossen, lief sie zu dem kleinen Marius.

Schnurrend nährte sie sich dem Bett. „Nala“, sprach der Junge freudig. Er streckte seinen Arm aus. Die Katze liess sich gerne streicheln. Als der Junge aufhörte, sprang sie auf seinen Bauch. Marius trug seinen Lieblingspyjama. Er liebte alles, was bunt und voller Glitzer war. So bunt war auch sein Zimmer. Nala möchte den kleinen Marius. Sie war stets bei ihm, wenn es ihm wieder einmal nicht gut ging.
 

„Haben wir Mäuse?“, fragte die Mutter. Der Vater zuckte mit den Schultern und biss in sein Honigbrot. Monika, die älteste der Kinder, trank aus ihrem Glas. Sie hatte nichts gegen Mäuse, wusste aber, dass sie nichts in Häusern zu suchen hatten. Moritz und Mila, die Zwillinge, quietschten. Sie standen auf und flüchteten ins Wohnzimmer. Versteckten sich unter der grossen Decke, die für die Familienzeit benutzt wurde.

Monika goss in die Gläser von ihren Geschwister Orangensaft ein. Sie lief in das Wohnzimmer und stellte die Gläser ab. „Nala verscheucht jede Maus, die in unser Haus will“, sprach sie. Mila guckte aus der Decke. Moritz war ängstlicher. Ob es wirklich keine Maus im Haus gab? Er sollte eine Falle stellen.
 

***
 

Frode tapste durch das Wohnzimmer. Er wusste, was er dieser Familie schenken konnte. Aufgeregt kicherte er. Sicherlich würden die Wünsche in Erfüllung gehen.

Traurig dachte er an den kleinen Jungen im Bett. Der Wichtel legte den Kopf schief. Wie konnte er ihm eine Freude machen? Vielleicht mit schönen Träumen bis zu Weihnachten? Frode klatschte in die Hände. Das würde er machen. Aber zuerst wollte er sich wieder ein paar Kekse holen.

Frode lief Richtung Küche. Das Stuhlbein benutzte der Wichtel als Leiter. Auf dem Esszimmertisch war ein einziger Teller platziert. Darauf lag ein Keks. Frode rieb sich die Hände. Freudig lief er zum Teller. Gerade wollte er den Keks nehmen, als er die warnende Stimme seiner Freundin hörte.

„Vorsicht! Nicht, dass du in die Falle gehst“, sprach die Katze. Der Wichtel blieb stehen und sah hoch. Nun bemerkte er die Schuhschachtel und die Schnur. Vorsichtig nährte sich die Katze.

„Keine Angst. Ich hole dich da raus.“
 

Ängstlich kuschelte sich der Wichtel an die Katze. Diese erklärte Frode geduldig, warum Moritz das getan. Frode nickte. Auf den kleinen Jungen war er nicht böse. Er würde ihn einen Traum schenken, in dem ihm eine süsse kleine Maus erklärte, dass er sich nicht fürchten müsste. Auch würde er nicht mehr naschen. Was ihm jedoch ein kleines bisschen schwerfiel.

Die Katze schnurrte. Sie war stolz auf den kleinen Wichtel.
 

***
 

Frode war aufgeregt. Bald würde er an der Reihe sein. Er hüpfte auf und ab. In seinen kleinen Händchen hielt er seine Liste. Auf dieser standen die Wünsche. Die Kinder der Familie wünschte sich nicht viel. Natürlich würden sie sich über einige Dinge sehr freuen.

Monika hätte gerne einen eigenen Laptop, damit sie ihre eigenen Dinge planen kann.

Moritz und Mila einen Spielzeugbauernhof, damit sie zusammen spielen können.

Marius ein Fahrrad, damit er die Welt erkunden kann.

Aber einen sehr grossen Wunsch hatten alle. Den Gleichen, wie der Vater und die Mutter in sich hatten.

Das Marius richtig gesund werden würde.
 

Endlich kam er an die Reihe. Er setzt sich auf den kleinen Stuhl und lächelte.

Väterlich sah der Mann mit langen weissen Bart und den roten Mantel den Wichtel an.

Aufgeregt überreiche Frode ihn seine Liste. Der Mann sah sie sich an. Seine Augenbrauen runzelten sich nachdenklich.

„Waren die Kinder artig?“, fragte er nach einer Weile. Der Wichtel nickte und erzählte. Die Falle erwähnte er nicht. Er wollte nicht, dass Moritz noch Ärger bekam.

Gütig lächelte der Mann. „Die Wünsche der Familie werden erfüllt werden. Auch Nala wird ihr Kissen bekommen“, sprach er und zwinkerte. Frode hüpfte auf und ab. Er freute sich sehr für die Familie.

Ob er nächstes Jahr wieder diese Familie besuchen konnte?



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