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just us

von

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Erschöpfter atmend lehnte die zierliche Gestalt eines Kindes von etwa zehn Jahren gegen eine Wand, drückte den Beutel, den er über seine Schulter gehangen hatte, mehr. Sein Körper war unter einem alten Laken, woraus er sich einen Umhang gebastelt hatte, versteckt und nur langsam zog er die Kapuze etwas zurück, so dass seine weißen Haare zum Vorschein kamen.

Etwas langsamer ging er die Straße weiter, strich sich mit einem Finger über seine linke Wange, wo er vorher getroffen wurde. Er würde nachher sehen müssen, wie schlimm er dort verletzt worden war, aber das war gerade eigentlich nebensächlich.

Er drückte eine alte Tür zu einem ramponierten Gebäude auf, blickte über die Trümmer, die innerhalb herumlagen. Es sorgte jedes Mal dafür, dass er etwas zusammenzuckte und schluckte, während er auf die alte Bühne zulief.

„Tenn-nii! Tenn-nii!“

Er lächelte etwas bitterer, ignorierte die Erinnerung an das strahlende Gesicht seines Zwillingsbruders, auch, wenn er diese Erinnerung nie vergessen wollte. Es gab Wichtigeres, als jetzt daran zu denken.

Seine Schritte führten ihn durch eine weitere Tür, die etwas versteckt hinter dem alten Bühnenvorhang war, drückte sie auf und trat über eine Treppe, die in den Keller führte. Der Gang hinter der Treppe erstreckte sich etwas mehr, bis er bei einem etwas größeren Bereich stoppte, wo sie sich ein kleines Lager aufgebaut hatten.

Ohne länger zu warten, ging er schneller darauf zu, blickte zu dem Kind, welches unter einer dickeren Wolldecke lag und scheinbar eingeschlafen war.

Etwas erleichtert atmete Tenn durch, stellte seine Sachen neben sich ab, bewegte eine Hand über die Stirn seines Zwillingsbruders. „Riku“, flüsterte er ein wenig.

„Er ist eben erst eingeschlafen, Tenn-nii-san“, gab derjenige neben ihm leise von sich, rutschte über die Kissen zu ihm und lehnte sich gegen ihn.

„Das ist gut“, flüsterte Tenn etwas mehr, legte seinen Arm über die Schultern des jüngeren Kindes neben ihm, „bist du müde, Haruka?“

Haruka gab nur ein leises Murmeln von sich, hielt sich an Tenns Umhang fest. „Ich bin nur froh, dass Tenn-nii-san zurück ist.“

„Ich habe gesagt, ich komme zurück“, sagte Tenn ruhiger, sah ihn von der Seite an, „und du solltest auch schlafen.“

„Ist Tenn-nii-san auch müde?“, murmelte Haruka etwas mehr, legte seinen Kopf etwas so zur Seite, dass er zu ihm blicken konnte.

„Sicher, Haru“, erwiderte Tenn, seufzte etwas mehr, „komm, lass uns auch schlafen.“

„Geht es ... wird Riku-nii-san wieder gesund?“, fragte Haruka etwas leiser nach, rutschte etwas zur Seite, so dass er sich etwas mehr in die Kissen legen konnte.

„Es wird besser werden“, flüsterte Tenn, sah ein wenig mehr zur Seite zu Riku, rutschte dann so, dass er sich zwischen Riku und Haruka legte, so dass Haruka sich kurz darauf mehr gegen ihn kuschelte. Seine Augen richteten sich dennoch einen längeren Moment zu Riku, während er ihm ein wenig durch die Haare strich. Er wusste, dass es in den letzten zwei, drei Jahren, seit sie alleine waren, seit dem Feuer, was ihre Familie und dieses Theater zerstört hatte, schlimmer geworden war. Es gab Tage, an denen es ihm dennoch besser ging, aber er konnte nur so viel für Riku tun, wie er es schaffte, die richtigen Medikamente für ihn zu besorgen.

Tenn wusste, dass es vermutlich nie genug war, solange sie hier unten, abgeschottet von allen, leben mussten, aber er wusste auch, dass er das nicht Haruka sagen konnte. Außerdem würde er alles dafür tun, dass er dafür sorgen konnte, dass sich Rikus Zustand stabilisierte. Selbst, wenn sie niemanden hatten, der ihnen helfen würde, er würde das damit schaffen, was er finden konnte.

Er richtete seine Augen zu Haruka, der inzwischen gegen ihn gelehnt eingeschlafen war und sich bei ihm festhielt. Es sorgte dafür, dass Tenn ihn ebenfalls etwas ansah, ihn einfach nur bei sich hielt.

Ganz egal, was es ihn kostete, er würde nicht aufgeben, seine Familie zu beschützen. Selbst, wenn jeder dort draußen sie ignorierte oder verabscheute. Haruka war zwar nur ein Waise, welcher niemanden mehr hatte, aber er war auch nicht wirklich von jemandem dort draußen gesehen worden.

Riku und er würden dort draußen niemals leben können, weil ihre Eltern etwas getan hatten, was für jeden dort als verpönt galt.

„Wir brauchen niemanden von ihnen“, flüsterte Tenn vor sich hin, drückte Haruka und Riku jeweils mit einem Arm an sich, „nur uns. Niemanden sonst.“ Es war auch der Grund, wieso er nicht aufgeben würde, dafür zu sorgen, dass Riku zumindest halbwegs normal leben konnte. Er würde etwas finden, was dafür sorgte, dass er nicht mehr so häufig so heftige Asthma Attacken bekam.



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