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This is us

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ihr,

die zwei Wochen sind schon wieder herum und so geht es hier heute weiter :)
Das nächste Kapitel kommt dann am 2.Oktober.

Viel Spaß beim Lesen!

Mimi Komplett anzeigen

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Kapitel 2


 

Kapitel 2
 

Seit zwei Wochen lebte Chigiri jetzt schon in der Wohngemeinschaft und Yoichi konnte sehen, wie gut er sich inzwischen eingelebt hatte. Er verbrachte gerne Zeit mit seinem neuen Mitbewohner und hatte ihm in der vergangenen Woche auch noch einiges von der Stadt gezeigt. Da Kunigami recht viel arbeiten musste, hatte Yoichi diesen Job übernommen. So hatte er Chigiri noch ein wenig besser kennengelernt und wusste inzwischen so einiges über ihn. So hatte Chigiri ihm erzählt, wie Kunigami und er sich im Fußballcamp kennengelernt hatten. Yoichi kannte seinen Lieblingsfußballclub und die beiden hatten sich generell viel über Fußball gesprochen.

Bei diesen Stadtbesuchen waren sie auch oft von Reo und Nagi begleitet wurden. Chigiri verstand sich überraschend gut mit Reo und Yoichi war sich sicher, dass die beiden sicher irgendwann zu besten Freunden werden würden. Gönnen würde er es Chigiri sehr, da es sein Leben in Tokyo nur festigen würden. Auch wenn Yoichi ab und an mit Reo so seine Probleme hatte, schätzte er ihn dennoch sehr und wusste, dass er ein guter Freund war. Auch mit Nagi verstand sich Chigiri gut, aber da hatte sich Yoichi auch weniger Gedanken zugemacht. Nagi war nun einmal von der unkomplizierten Sorte Mensch.

Und so waren sie auch heute wieder in einer Vierer-Konstellation unterwegs.
 

Es war Freitagnachmittag und heute hatten sich Yoichi, Reo und Nagi dafür entschieden, dass sie mit Chigiri ein wenig Asakusa erkunden würden. Gerade waren sie durchs Kaminarimon Tor gegangen und schlenderten gemütlich die Nakamise-Dori mit ihren kleinen Handwerkläden hinab. Reo und Chigiri gingen vorweg, wobei der Mikage-Erbe erzählt, was Chigiri sich genau ansehen sollte. Nagi und Yoichi folgten ihnen.

„Ist es für dich eigentlich in Ordnung, dass wir die Feier am Wochenende bei dir und Nagi machen? Weil sie ist ja für mich, da wäre es ja nur fair, wenn wir in der WG feiern würde“, fragte Chigiri da Reo vollkommen unvermittelt, was Yoichi sehr überraschte. Reo winkte aber bloß ab.

„Das ist wirklich kein Problem. Die Wohnung ist groß genug und da Karasu sie anleiert hat, hast du eigentlich ja auch nichts damit zu tun. Also mach dir mal keine Gedanken.“ Reo grinste Chigiri an, der immer noch nicht ganz daran glauben konnte, wie Yoichi es ihm ansah.

„Glaub mir, Reo hat seinen Spaß, wenn er den Gastgeber spielen kann“, unterstützte Nagi seinen Freund und legte ihm von hinten die Arme um die Schultern. Reo lachte leise und legte seine Hände auf Nagis, während dieser seinen Kopf an seiner Schulter vergrub. Yoichi musste schmunzeln. Nagi zeigte immer sehr offen, dass Reo zu ihm gehörte und dieser war mindestens genauso schlimm. Fast durchgängig berührten die beiden einander immer.

„Außerdem ist unser Erbe meistens netter als er sich gibt, nicht wahr, Mikage-san?“, zog Yoichi Reo auch noch ein wenig auf, der mit den Augen rollte, aber grinste.

„Ja, ja, ihr zwei“, winkte er ab und fixierte wieder Chigiri mit seinem Blick, „also, ist es für dich in Ordnung, wenn ich die Party organisiere?“ Sein Gegenüber wirkte noch einen Augenblick unentschlossen, aber schenkte Reo schließlich ein Lächeln.

„Okay, einverstanden. Ich freue mich schon“, antwortete er glücklich. Auf Yoichis Lippen erschien bei Chigiris glücklichen Anblick ebenfalls ein Lächeln. Er mochte es so gerne, wenn sein neuer Mitbewohner lächelte. Generell war Yoichi einfach gerne in seiner Nähe. Er gefiel ihm gut und hatte ein nettes Wesen.

Yoichi würde aber noch nicht davon sprechen, dass er in ihn verliebt war, sondern sehr vielmehr von ihm angezogen fühlte. Er konnte aber nicht ausschließen, dass es über die Zeit noch passierte. Yoichi wusste ja, wie das mit den Gefühlen so sein konnte. Er würde es auf sich zukommen lassen und dann sehen, was passiert. Jetzt war er erst einmal froh darüber, dass Chigiri bei ihnen war.
 

„Isagi, kommst du?“, rief sein Mitbewohner da auch schon nach ihm. Yoichi hatte gar nicht mitbekommen, dass sie schon weitergegangen waren.

„Ja!“, antwortete er schnell und machte sich daran, zu ihnen aufzuholen.
 

♡ ♡ ♡
 

Es war Samstagabend und damit fand die Willkommensparty für Chigiri bei Reo und Nagi statt. Die große Wohnung erstreckte sich über ein ganzes Stockwerk im Mikage-Tower. Yoichi wusste, dass Reo hier schon gewohnt hatte, als sie sich in der Oberschule kennengelernt hatten. Am Ende des ersten Schuljahres war dann Nagi zu Reo gezogen, nachdem sie zusammengekommen waren. Niemand von ihnen hatte sich groß darüber gewundert, da Nagi schon nach gut einer Woche fast nur noch bei Reo gewesen war.
 

Jetzt war das geräumige Wohnzimmer gut gefühlt. Damit Chigiri sich auf seiner Willkommensfeier wohlfühlte, hatte Reo darauf bestanden, dass sie nur Leute einluden, die er auch dabei haben wollte. Bis auf Niko und Sendou waren auch alle gekommen. Niko hatte abgesagt, da er übers Wochenende zu seinen Eltern fahren wollte und Sendou hatte ein Date. Wahrscheinlich mit irgendeinem Mädchen, auch wenn Karasu weiterhin an dieser Geschichte mit dem Motorradfahrer festhielt, wobei er von Otoya unterstützt wurde.

Die beiden saßen gerade auch mit Chigiri und Reo zusammen und unterhielten sich über die Universität. Yoichi hörte, wie der Name Sendou fiel und auch die diverser Mädchen, die Otoya wohl ganz toll fand. Chigiri konnte darüber nur den Kopf schütteln, wie Yoichi aus seinen Beobachtungen wahrnahm. Er wusste dabei aber nicht, ob er dies als ein Zeichen deuten sollte, dass er nicht auf Mädchen stand. Aber vielleicht bemaß er dem Ganzen auch zu viel Bedeutung bei.
 

Um sein Starren zu verbergen, ließ Yoichi seinen Blick durch ihre Runde schweifen. Nanase war in ein Gespräch mit Bachira und Yukimiya vertieft, wobei er heraushören konnte, dass es um Fußball ging. Yoichi fand es immer wieder erstaunlich, wie sehr sie dieses Hobby alle miteinander verband. Nanase hatte er durch Zufall so an der Universität kennengelernt, da er sich für die Uni-Mannschaft beworben hatte. Und mit Bachira und Yukimiya hatte er ja in der Oberschule zusammen gespielt. Nanase und Yukimiya lachten gerade über etwas, was Bachira gesagt hatte.

Neben ihnen unterhielten sich Kunigami, Barou, Aryuu und Tokimitsu über ihren Studiengänge. Bis auf Aryuu studierten die anderen drei wie Yoichi Sportwissenschaften mit dem Schwerpunkt Fußball. Aryuu war mit Otoya und Bachira im Kunststudiengang. Er erklärte auch gerade mit großen Gesten etwas über einen seiner Professoren und Barou konnte darüber nur den Kopf schütteln. Er verschränkte die Arme vor der Brust. Kunigami sah amüsierte über diese Aussage aus und Tokimitsu lachte leise über die Worte seines Freundes.
 

Yoichi sah weiter zu Nagi, der sich mit Hiori über Videospiele unterhielt. Natürlich, dies war das Dauerthema zwischen den beiden. Er wusste, dass sie ständig miteinander zockten, sehr wohl zum Leidwesen von Reo und Yukimiya. Yoichi fiel gerade sowieso wieder auf, wie viel diese beiden Paare miteinander verband. Während Hiori und Nagi zusammen Informatik studierten, besuchten Reo und Yukimiya den Studiengang Wirtschaftsmanagement. Er wusste auch, dass Yukimiya und Hiori ihre Wohnung dank Reo gefunden hatten. Und generell trafen sie auch oft zu viert an.

Yoichi war sowieso sehr positiv gestimmt, wie sich ihr Freundeskreis in den letzten Jahren entwickelt hatte. Auch die Tatsache, dass Chigiri so gut aufgenommen wurde, freute ihn sehr.
 

Jetzt steuerte er erst einmal Hiori und Nagi an, um ihnen Gesellschaft zu leisten.

„Na, ihr zwei“, begrüßte er die beiden und ließ sich neben Hiori nieder. Hiori und Nagi, der ihm gerade etwas auf seinem Handy gezeigt hatte, sahen von diesem auf und Yoichi an.

„Hey Isagi, schön, dass du uns Gesellschaft leistest“, grüßte Hiori mit einem Lächeln zurück. Nagi nickte nur und streckte sich einmal ausgiebig.

„Ich mag es, dass die Party nicht so voll ist“, kommentierte er das Geschehen, was Hiori und Yoichi zum Schmunzeln brachte. Natürlich, Nagi liebte seine Ruhe und dass die Wohnung nun voller war als sonst, gefiel ihm wahrscheinlich nicht sonderlich. Aber da sie alle irgendwie miteinander befreundet waren, ließ er es wahrscheinlich zu.

„Da muss ich dir aber zustimmen. Als Otoya und Karasu die Planung für die Party übernommen haben, hatte ich wirklich schon ein wenig Panik, dass es eskalieren würde“, gab Hiori seine Meinung preis. Yoichi konnte da nur zustimmend nicken.

„Ja, die beiden eskalieren ja sehr gerne mal. Aber ich denke mal, dass Reo ihnen da schon etwas erzählt hätte. Oder nicht, Nagi?“ Er sah zu dem Angesprochenen, der gerade dabei von der Couch aufzustehen.

„Ich hätte das auch nicht zugelassen“, meinte er lediglich, „Ich hol mir mal eben etwas zu trinken.“ Damit ließ er die beiden auch schon zurück und steuerte die Küche an, wo Reo gemeinsam mit Yoichi und Chigiri im Vorfeld der Party die Getränke dort aufgestellt hatten.
 

Nachdem Hiori seinen Blick aus Nagis Rücken gelöst hatte, fixierte er nun Yoichi. Er merkte schnell, dass seinem Gegenüber wohl etwas auf dem Herzen lag.

„Möchtest du etwas von mir?“, fragte er lächelnd. Hiori setzte sich erst einmal in einen Schneidersitz, bevor er ihm antwortete.

„Ja, mich würde interessieren, ob du eventuell mehr für Chigiri empfindest als nur Freundschaft. Ich finde, dass du doch ziemlich viel Zeit mit ihm verbringst.“ Diese Aussage erstaunte Yoichi doch sehr. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er so früh darauf angesprochen werden würde. Nachdenklich kratzte er sich am Hinterkopf. Er schielte auch kurz zu Chigiri, ob dieser etwas von ihrem Gespräch mitbekam, aber er war vollkommen auf Otoya, Karasu und Reo konzentriert.

„Hm…Ich würde noch nicht davon sprechen, dass ich mich in ihn verliebt habe. Aber ja, ich mag ihn sehr gerne und verbringe genauso gerne Zeit mit ihm. Er sieht gut aus und ja…Ich bin froh, dass er uns wohnt“, antwortete er ehrlich. Er kannte ja Chigiri knapp zwei Wochen, da konnte er nicht sagen, wie es sich entwickeln würde. Sie waren ja noch dabei einander immer noch kennenzulernen. Hiori kicherte leise.

„Aber ich lag mit meiner Einschätzung richtig, dass du ihn sehr magst. Ich würde dir es auf jeden Fall sehr gönnen, wenn sich etwas zwischen euch entwickelt“, fügte er hinzu. Yoichi lächelte verlegen.

„Dank dir, Hiori.“ Ja, Yoichi würde sich irgendwie auch wünschen, dass sich etwas zwischen Chigiri und ihm etwas entwickelte. Nicht, dass er verzweifelt Single war, aber so eine Beziehung wäre etwas Schönes.

Aber wie bei so vielem hieß es wohl: abwarten, wie es sich entwickelte.
 

~ ♡ ♡ ♡ ~
 

Reo genoss es sehr, dass die Wohnung so voll war. Er spielte gerne den Gastgeber und gerade bei seinen Freunden legte er sich immer wieder gerne ins Zeug. Es war auch sehr nett gewesen, dass Chigiri, Isagi, Kunigami und Bachira im Vorfeld geholfen hatten, alles vorzubereiten. Seishirou hatte sich wieder einmal ein wenig rar gemacht. Aber dies kannte Reo gar nicht anders von seinem Freund. Er wollte Seishirou auch nicht ändern.

So ließ er ihn jetzt auch in aller Ruhe mit Isagi und Hiori sprechen, während er in ein Gespräch mit Chigiri, Otoya und Karasu vertieft war. Hierbei hatte Karasu eindeutig die Oberhand.
 

„Ich sage euch doch, dass Sendou etwas mit diesem Typen haben muss! Er hat ihn heute wieder abgeholt!“, eröffnete er wieder das Thema vom letzten Mal. Es ließ ihm wohl einfach keine Ruhe, dass ihm das niemand – in diesem Fall vor allem Yukimiya und Hiori – glauben wollte.

„Ich kann mir das immer noch nicht vorstellen, Karasu. Sendou flirtet ständig mit den Mädchen in unseren Vorlesung. Vielleicht ist der Kerl nur ein guter Freund von ihm und die beiden machen nach der Universität etwas zusammen“, warf Chigiri ein, der sehr skeptisch wirkte. Reo verstand das sehr gut.

„Also ich sehe das wie Chigiri. Sendou ist ein genauso schlimmer Aufreißer wie Otoya.“ Er grinste den Angesprochenen an, der ihn vollkommen unbeeindruckt ansah.

„Der macht sicher mit dem Kerl rum, so wie er ihn ansieht, wenn er ihn abholt“, war seine Antwort und er streckte sich. Chigiri und Reo tauschten einen Blick miteinander aus. Das konnte die beiden wirklich nicht glauben.

„Wie soll er ihn denn ansehen?“, fragte Chigiri skeptisch.

„Na ja, wie man halt jemanden ansieht, mit dem man gerne rummachen will.“ Otoya zuckte mit den Schultern, aber wirkte alles in allem sehr zufrieden mit seiner Antwort. Reo rollte die Augen.
 

„Oh man, das ist die bescheuertste Erklärung, die ich jemals gehört habe. Aber wenn du das glauben willst, bitte. Ich bin ja immer noch dafür, dass ihr beiden ihn einfach direkt fragt, wenn es euch so interessiert“, meinte er Kopf schüttelnd. Das ganze Thema war so hirnrissig. Er verstand auch nicht, dass die beiden sich so sehr für Sendous Liebesleben interessierten.

„Ich bekomme das auch noch so heraus. Otoya hilft mir dabei und dann werdet ihr schon sehen“, behauptete Karasu felsenfest und legte einen Arm um seinen Mitbewohner, der zustimmend nickte.

„Das bekommen wir hin, Bro.“ Otoya und Karasu schlugen ihre Fäuste gegeneinander. Reo fasste sich an die Stirn, musste aber auch lachen.

„Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich Gehirnzellen verliere, wenn ich mich mit euch unterhalte“, war seine Meinung zu dem ganzen Thema, „wie schaut es mit dir aus, Chigiri?“ Er blickte auf und bemerkte, dass der Blick seines Sitznachbars auf Kunigami gerichtet war, der gerade etwas über lachte, was Aryuu gesagt hatte.
 

Reo musste zugeben, dass er Otoyas Erklärung mit dem Blick nicht ganz unlogisch fand, wie er behauptet hatte. Es gab Menschen, die doch recht offensichtlich waren, was ihre Gefühle anging. Chigiri war einer von ihnen. Vielleicht war Reo in diesem Punkt auch etwas aufmerksamer als andere, aber ihm war nicht entgangen, dass Chigiri mehr als nur Freundschaft für Kunigami empfand. Dies brachte Reo in einen inneren Zwiespalt. Er wusste, dass diese Gefühle vergebens waren und gleichzeitig tat es ihm leid, dass es so war.
 

„Wie bitte?“, fragte Chigiri jetzt, der wohl gemerkt hatte, dass er angesprochen worden war.

„Ich hatte gesagt, dass ich das Gefühl habe, dass ich Gehirnzellen verliere, wenn ich mit Otoya und Karasu über solche Themen unterhalte“, wiederholte er seine Worte. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie Karasu und Otoya einen Blick miteinander austauschten. Wahrscheinlich war ihnen ebenfalls nicht entgangen, zu wem Chigiri gerade gesehen hatte.

„Also, dass ich welche dazubekommen, glaube ich eher weniger“, war seine Antwort schließlich.

„Hey!“, kam es gleichzeitig empört von Karasu und Otoya, was Reo und Chigiri zum Lachen brachte.
 

♡ ♡ ♡
 

Reo kam es sehr recht, als er kurze Zeit später Kunigami allein in der Küche antraf. Seitdem er wieder einmal gemerkt hatte, wie stark Chigiris Gefühle für seinen besten Freund wohl waren, musste er unbedingt mit ihm sprechen. Reo hatte Chigiri inzwischen sehr ins Herz geschlossen und wollte, dass es ihm gutging. Dafür musste Kunigami aber endlich Nägel mit Köpfen machen.

„Ah, Reo, danke noch einmal, dass wir hier feiern dürfen“, sagte Kunigami zu ihm, als er bemerkte, dass Reo in die Küche gekommen war. Er lehnte sich gegen den Küchentresen und hielt ein Glas mit Cola in der Hand, welche wahrscheinlich mit Vodka gemischt war.

„Kein Problem. Ich mache das ja gerne“, meinte Reo achselzuckend und mischte sich ebenfalls Vodka mit Cola. Dann fixierte er Kunigami mit seinem Blick.

„Ist etwas?“, fragte dieser und Reo nickte.

„Ja. Wann willst du Bachira endlich sagen, was du für ihn empfindest?“, fiel er mit der Tür ins Haus. Da Kunigami einer seiner besten Freunde war, hielt er mit seiner Meinung natürlich nicht hinter dem Berg. Es war schon länger Thema zwischen ihnen, dass Kunigami sich zierte, Bachira von seinen Gefühlen zu erzählen.
 

Bevor er ihm antwortete, sah Kunigami schnell ins Wohnzimmer, wo Bachira immer noch Nanase und Yukimiya sprach und lachte. Wahrscheinlich wollte er sichergehen, dass er nicht mitbekam, über was sie hier sprachen. Lächerlich, wie Reo fand.

„Musst du das Thema jetzt ansprechen?“, fragte Kunigami und drehte sein Glas in den Hände. Reo ließ ein Glas vorerst auf dem Tresen stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. So leicht würde er ihn nicht davonkommen lassen.

„Ich werde es so lange tun, bis du es ihm endlich sagst. Ich beobachte das jetzt schon fast ein ganzes Jahr und ihr seid immer noch nicht vom Fleck gekommen! Seitdem du mir erzählt hast, wie toll du Bachira findest, warte ich auf den Moment, wo du mir sagst, dass ihr zusammen seid.“ Reo atmete tief durch. Er war der Meinung, dass man sich das nehmen sollte, was man haben wollte, vor allem wenn man freie Bahn hatte, so wie Kunigami bei Bachira. Sein bester Freund biss sich auf die Unterlippe.

„Ich weiß doch immer noch nicht, ob ich eine Chance bei ihm habe. Es ist nicht so einfach wie bei dir und Nagi, wo es von der ersten Minute an gefunkt hat, wie du mal erzählt hast. Zwischen Bachira und mir steht noch eine Freundschaft auf dem Spiel. Und wenn ich so überlege, ist die mir wichtiger“, versuchte sich Kunigami herauszureden. Reo durchschaute das sofort.

„Das ist doch nur eine Ausrede von dir, dass du dich dem nicht stellen musst. Das kaufe ich dir immer noch nicht ab, Kunigami.“ Abwartend sah er sein Gegenüber an. Er würde ihn hier so lange festnageln, bis er die Antwort hatte, die er haben wollte. Kunigami sah überall hin, bloß nicht Reo an.

„Außerdem weiß ich doch gar nicht, was Bachira eigentlich für mich empfindet. Was ist, wenn er doch nicht solche Gefühle für mich hat? Dann ist unsere ganze Freundschaft kaputt und wir wohnen auch zusammen und-“

„Bullshit, Kunigami. Aber ehrlich“, unterbrach Reo Kunigami, da er diese Ausreden nicht hören wollte, „Ein Blinder würde sehen, dass Bachira Gefühle für dich hat. Ihr beiden müsstet lediglich darüber sprechen und es würde ein Happy End geben. Glaub mir da mal.“ Sollten jetzt noch Widerworte kommen, würde Reo sie auch wieder unterbinden. Irgendwann musste es ja in Kunigamis Kopf ankommen.

Aber so weit kamen sie nicht mehr.
 

„Hey! Kommt mal alle her! Wir wollen Wahrheit oder Pflicht spielen!“, rief da Karasu aus dem Wohnzimmer. Reo und Kunigami sahen sich an, wobei Letzterer sehr erleichtert über diese Wende aussah.

„Glaube mir nicht, dass du damit vom Harken bist“, drohte Reo Kunigami halb im Scherz, halb im Ernst, ehe er sein Glas vom Tresen nahm und gemeinsam mit ihm ins Wohnzimmer zu den anderen ging. Reo war sehr gespannt, was Karasu für Wahrheit oder Pflicht geplant hatte, weil dieses Spiel bei ihnen gerne mal eskaliert.



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