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a little freedom

von

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Die Gegend um ihn herum war still und wirkte verlassen, während Tenn an einem See stoppte, der etwas abgelegen von der großen Stadt war, in der er inzwischen lebte.

Er hatte keine Ahnung, wo er überhaupt hingerannt war, als er losgegangen war. Seine Beine hatten ihn mehr von selbst in eine Richtung getragen, nur weg aus dem Trubel. Einen Moment weg von dem täglichen Lernen, was sein Adoptivvater von ihm verlangte.

Er war mit fünf aus dem Waisenhaus adoptiert worden, in dem er praktisch aufgewachsen war. Oder zumindest erinnerte er sich an nichts anderes. Inzwischen war er auch erst zehn und dennoch übte er bereits jeden Tag.

Auch, wenn es ihn normalerweise nicht störte. Immerhin war es ein Tanztraining, was er regelmäßig machte, was er durchaus auch genoss.

Seine Augen richteten sich über diesen See und er lächelte entspannter, bewegte sich in ein paar tänzelnden Bewegungen an dem Rand entlang, während er ein wenig ein Lied summte, was er die letzte Zeit dabei gehört hatte.

Dieser Ort fühlte sich so frei und fern von allem an, dass er nicht einmal wusste, wie er hierhin gekommen war oder das es überhaupt in der näheren Umgebung existierte.

Es sorgte dafür, dass er langsam anfing, das Lied leise zu singen, während er einfach nur gedankenverloren die Tanzbewegungen machte, ohne noch auf etwas zu achten. Aber hier war er auch frei von jedem aus dieser Stadt.

Hier draußen war niemand, der ihn zurechtwies oder ihm sagte, dass er nicht gut genug war oder irgendwo Fehler machte.

Er stoppte in einer letzten Bewegung, beendete das Lied und blickte einfach nur still wieder zu dem See, blinzelte, als er bemerkte, wie ihn jemand mit roten Haaren von der Wasseroberfläche aus ansah.

„Du singst schön“, drang diese helle, klare Stimme zu ihm, während er in zwei rote Augen blickte.

„Danke“, flüsterte Tenn etwas mehr, blickte einfach nur irritierter zurück, „seit wann bist du hier?“ Es konnte unmöglich sein, dass er nicht bemerkt hatte, dass jemand bei ihm gewesen war, oder?

„Ich wusste nicht, dass die Menschen so schön singen können“, sagte diese Person, während er nur mit seinem Kopf aus dem Wasser guckte, „Mama sagt immer, dass sie Menschen mit ihrem Gesang ins Wasser lockt. Aber Menschen können nicht unter Wasser leben.“

Tenn starrte einfach nur zu ihm, ließ sich schließlich auf dem Boden vor dem See nieder. „Mein Vater will, dass ich ein Idol werde“, sagte er schließlich, auch, wenn er ein wenig irritiert davon war, dass diese Person, dieses Wesen, so seltsam von Menschen redete.

„Idols?“, fragte dieses Wesen nach, „ist das etwas aus deiner Welt?“

„Idols sind dafür da, ihre Fans mit ihrem Tanz und Gesang glücklich zu machen“, erwiderte Tenn, legte den Kopf schief, „wieso weißt du das nicht?“

„Ich habe noch nie etwas anderes gesehen als mein Zimmer“, erwiderte dieses Wesen, schwamm ein Stück zu ihm, sorgte dafür, dass ein dunkelroter, schuppiger Fischschwanz aus dem Wasser auftauchte, bevor er sich neben Tenn gegen das Ufer lehnte, „eigentlich durfte ich auch nur ein bisschen raus. Mama wird nicht begeistert sein, wenn sie erfährt, dass ich an der Oberfläche war.“

Tenn starrte ihn von der Seite her an, blickte zu dem Fischschwanz, den der andere scheinbar hatte. „Du bist ... ein Fischmensch?“

„Hm“, nickte dieses Wesen, bewegte eine Hand über seinen Schwanz, „ich lebe in dem Unterwasserpalast und darf ihn kaum verlassen. Auch, weil ich mich nicht zu sehr überanstrengen darf. Heute ist einer der Tage, an denen ich ein wenig austesten durfte. Dein Gesang hat mich nach oben getrieben.“ Er lächelte ihn einfach nur strahlender an. „Wie heißt du?“

Einen Moment sah Tenn ihn einfach nur an, bevor er wieder lächelte. „Tenn. Kujou Tenn.“

Tenn“, wiederholte dieses Wesen ein wenig, rutschte von dem Ufer zurück, um vor ihm zu schwimmen und ihn anzublicken, „mein Name ist Riku. Nanase Riku.“ Er bewegte sich ein wenig rückwärts auf dem Wasser. „Es ist lustig“, schmunzelte Riku etwas mehr, „dass ein Mensch mich mit seinem Gesang gelockt hat. Ich will dich auf jeden Fall wiedertreffen, Tenn.“

„Ich würde dich auch gerne wiedertreffen, Riku“, entgegnete Tenn, sah einfach nur zu ihm herüber und beobachtete, wie Riku etwas über den See schwamm, „aber ich weiß nicht, wann ich das nächste Mal von meinem Vater wegkomme.“

Riku stoppte seine Bewegungen über das Wasser und blickte wieder in seine Richtung. „Ich weiß auch nicht, wann ich mich rausschleichen kann, aber ich werde einen Weg finden, wenn ich deine Stimme erneut höre.“



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