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Monster Rumble Resurrection

von

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The wolf in the cornfield


 

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6. Mai – 22:17 Uhr
 

Der Rest des Tages verlief ruhig, dennoch ergab sich irgendwie keine gute Gelegenheit für die beiden Schurken, erneut ein Gespräch zu beginnen. Fast die ganze Zeit hockten sie nämlich mit Alfred und Batman zusammen in der Höhle und werteten den gestrigen Kampf gegen den Hakemann aus. Und das tun sie auch jetzt noch eifrig. Das Ganze wird zwischendurch höchstens unterbrochen, wenn der Butler ein Tablett mit Essen oder Getränken vorbeibringt, oder sich für die Erfüllung anderer Pflichten eine Weile von ihnen lossagen muss.
 

Brütend sitzen die drei ungleichen Helden vor dem riesigen Batcomputer, als der Grauhaarige wieder zu ihnen stößt. „Sir? Commissioner Gordon wünscht Sie über Funk zu sprechen.“, meint er, während er Kaffee an die Anwesenden austeilt. Batman gibt nur ein zustimmendes Brummen von sich und drückt dann eine Taste auf der großen Konsole, um die Verbindung vom Batmobil auf den Computer herzustellen. „Was gibt es, Commissioner?“ „Wo steckst du?“, kommt prompt die Gegenfrage. „Zurzeit noch in der Höhle. Ich bin gerade dabei, die Geschehnisse von gestern Nacht auszuwerten.“ „Das trifft sich gut. Dann können wir frei reden, sonst wäre das alles unnötig kompliziert. – Diese Seeleute liegen mir auch schon den ganzen Tag damit in den Ohren, wann sie wieder an die Arbeit gehen können…“ „Meinetwegen können sie sofort wieder anfangen. Ich habe bereits alles Notwendige eingesammelt. Doch sie sollen die Augen offenhalten, falls noch irgendetwas auftaucht. Immerhin weiß ich diesmal nicht, was da auf uns zukommen könnte, geschweige denn wie viele es womöglich werden.“
 

„Okay, ich gebe das so weiter. Irgendetwas, das ich vielleicht in meinem Bericht verwenden kann?“ „Noch nicht wirklich viel. Wie gesagt bin ich noch dabei. Aber sobald ich fertig bin, lasse ich Ihnen wie immer meine Ergebnisse zukommen. Doch ich war so frei, den Kadaver an einen befreundeten Veterinär zu übergeben. Er will eine Autopsie durchführen und kann damit vielleicht klären, wie das Wesen entstanden ist und dergleichen. Außerdem hofft er, daraus eine Publikation machen zu können. Er hat die Sache vom letzten Jahr, trotz unserer Geheimhaltungsversuche, erstaunlich gut verfolgt und verspricht sich davon jetzt einiges.“ „Na, da bin ich ja mal gespannt…“ „Ich auch. Ich schicke Ihnen gleich seine Kontaktdaten. Er kann Ihnen sicher früher ein paar Ergebnisse liefern als ich. Sagen Sie ihm einfach, dass ich Sie geschickt habe.“ „Okay, mach das. Sonst noch etwas?“ „Im Moment noch nicht, und bei Ihnen?“
 

„Ich habe gleich zwei Sachen, die ich mit dir besprechen muss…“ Gordons Stimme klingt nicht sehr glücklich, was Bruce schon mal kein so gutes Gefühl gibt. Doch, wann hat sich der Commissioner schon mal mit guten Nachrichten bei ihm gemeldet? „Wieder ein Monster?“, fragt er daher sorgenvoll und wirft einen flüchtigen Blick zu seinen drei Helfern hinüber. „Dazu kommen wir später. Doch erst einmal ein eher persönliches Anliegen.“ „Ich höre.“
 

„Dr. Arkham rief mich heute Morgen an und sagte mir, dass du gestern den Joker aus der Anstalt befreit hast! Und dass du dabei auch noch in Begleitung des Riddlers warst!“ Batman schweigt, weshalb Gordon einfach weiterspricht. „Er sagte mir, du und der Riddler hattet ein Gespräch mit diesem durchgeknallten Clown, und dass ohne anwesendes Wachpersonal, ohne Ton- oder Kameraaufnahmen! Anschließend hättet ihr drei euch Zugang zur Asservatenkammer verschafft und dort sämtliches Zeug der zwei Spinner mitgenommen! Und um das Ganze abzurunden, seid ihr dann gemeinsam durch die Hintertür verschwunden!“
 

„Arkham hat keine Hintertür…“, setzt Wayne an, wird aber augenblicklich durch Gordons zornige Stimme unterbrochen. „Das spielt doch überhaupt keine Rolle! Was sollte die Nummer?“, faucht er schon fast. „Das war alles mit Dr. Arkham abgesprochen…“ „Ja, schon möglich. Doch er hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass du ihn beschwindelst, dass du vielleicht sogar von den beiden bedroht und benutzt wirst. Vielleicht sogar unter irgendeiner Droge stehst. Zudem lief der Riddler die ganze Zeit frei herum und hätte sonst was anstellen können, und auch der Joker verließ die Anstalt ohne jegliche Sicherungen, was nur noch mehr Fragen bezüglich deiner geistigen Verfassung aufwirft.“ „Ich kann das erklären…“ „Das hoffe ich doch für dich! Nur weil du hier den Helden spielst und ich dich brauche, heißt das nicht, dass es für dich keine Regeln gibt! Ich halte meinen Kopf schließlich schon oft genug für dich hin!“
 

„Das weiß ich, doch ich hatte keine Zeit, um das anders zu lösen. Schließlich sind wir ja nicht einmal von der Brücke runtergekommen, ehe uns der Hakemann angegriffen hat.“ „Da könnte man ja glatt denken, dass euch das Monster an der Flucht hindern wollte! – Dann erklär mir das Ganze doch jetzt mal ganz genau! Jetzt wirst du ja wohl Zeit haben.“ Der Rächer gibt ein schweres, aber tonloses Seufzen von sich und schaut noch einmal zu seinen Mitstreitern. Diese erwidern seinen Blick stillschweigend. „Als Sie mir die Fotos der Hafenarbeiter gezeigt haben, hatte ich Ihnen gesagt, dass ich gerade auf dem Weg zu einem meiner früheren Helfer war…“ „Sag mir nicht, dass das der Riddler war…“ Batman schweigt wieder einen Moment, weshalb Gordon kurzerhand seine eigenen Schlüsse zieht.
 

„Oh, Himmel! Ich wusste doch, dass ich letztes Jahr den Riddler und den Joker vor Blackgate gesehen hatte! Du hast mich angelogen!“, empört sich der Ältere. „Es war mehr eine Art Notlüge. Ich konnte ja auch nicht ahnen, dass dergleichen noch einmal von Nöten sein würde, sonst wäre es nie rausgekommen oder auch nur erwähnenswert gewesen...“ „Hast du denn jetzt ebenfalls den Verstand verloren, nachdem dieser dämliche Clown gerade die halbe Stadt bombardiert hat!? Und den ganzen Terror, den er anschließend in Arkham gemacht hat!?“ „Ich gebe zu, dass das gerade vielleicht ziemlich mies aussieht und es auch kein sonderlich guter Zeitpunkt diesbezüglich war. Doch ich habe alles unter Kontrolle. Die beiden können keinen Schaden anrichten, versprochen.“
 

„Aber du denkst, dass sie dir brav folgen und ein paar Monster für dich um die Ecke bringen werden, wenn du sie nett darum bittest und ihnen ein paar Leckerlis vor die Nase hältst?“, kommt es sehr skeptisch und zudem ungewohnt sarkastisch von Gordon zurück. „So würde ich das zwar nicht ausdrücken, aber ja, genau das werden sie tun.“ „Und du übernimmst die volle Verantwortung, wenn etwas schiefgeht?“ „Selbstverständlich.“ „Dein Wort in Gottes Ohren. – Aber ehe wir die ganze Nacht auf dem Thema rumreiten und ich auch noch durchdrehe, kommen wir lieber zum nächsten.“ „Und das wäre?“
 

„Genau das, was du schon befürchtet hast, denke ich.“ „Ein neues Monster.“ „Höchstwahrscheinlich schon.“ „Können Sie mir schon irgendetwas darüber sagen?“ „Nicht sonderlich viel, fürchte ich. Du kennst die große Wiese im Sheldon Park? Dort, wo die Leute immer ihre Picknicks veranstalten und wo es im Sommer abends Konzerte gibt. – Wie soll ich sagen, die Wiese ist heute Nachmittag verschwunden.“ „Was soll das denn heißen?“
 

„Augenzeugen haben berichtet, dass das Gras von jetzt auf gleich einfach verwelkt ist. Aber nicht nur an ein paar Stellen oder so, sondern die ganze Wiese auf einmal! Etliche Hektar! Innerhalb von Sekunden! Aus Angst vor irgendeiner gefährlichen Substanz oder womöglich sogar Strahlung haben die Leute glücklicherweise sofort den Park geräumt und uns informiert. Meine Männer haben das ganze Gebiet dann abgeriegelt und die Umweltschutzbehörde, die Seuchenkontrolle und was weiß ich noch alles angefordert. Keiner konnte auf die Schnelle eine Ursache dafür feststellen. Vor zwei Stunden bin ich dann selbst rausgefahren, nachdem ich Dr. Arkham endlich halbwegs beruhigen konnte. Auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich ihm erklären soll, dass du mit den beiden Spinnern zusammenarbeiten willst…“
 

Bruce ignoriert den letzten Satz erst einmal. „Und was haben sie gesehen?“ „Nun, Gras scheint keines mehr da zu sein. Dafür wächst dort jetzt erstklassiger Weizen.“ „Wie bitte?“ „Du hast mich schon verstanden. Auf der ganzen Wiese steht ein mannshohes Weizenfeld in voller Pracht. Sieht aus, als könnte man das Zeug sofort ernten und Brot draus backen. Aber das ist noch nicht alles. Ich habe das Zeug nicht betreten oder auch nur angefasst, dass war mir irgendwie zu unheimlich. Doch ich hatte das unzweifelhafte Gefühl, dass mich irgendetwas oder irgendjemand aus dem Feld heraus beobachten würde. So, als verstecke sich dort drinnen etwas, das nur darauf wartet, dass ich näherkomme und es mich dann packen kann. – Fast so wie in dieser einen Horrorgeschichte mit diesem blutrünstigen Maisgott…“
 

„Sie meinen ‘Kinder des Zorns‘ von Stephen King. Der, der hinter den Reihen wandelt.“ „Ja, das wird es wohl gewesen sein.“ „In Ordnung, wir werden uns umgehend darum kümmern.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, trennt Bruce die Verbindung und wendet sich herum. „Ihr habt alles gehört, also lasst uns keine Zeit verlieren.“, weist er seine zwei schurkischen Helfer an und erhebt sich auch sogleich, um zum Batmobil zu gelangen. Schweigend folgen ihm die beiden Gauner. „Alfred, verbinde dich schon mal mit diesem Monster-Wiki, das du gefunden hast, und warte auf mein Zeichen. Wenn wir Sichtkontakt haben, schalte ich meine Helmkamera ein, damit du ein Bild für die Suche hast.“ „Sehr wohl, Master Bruce.“
 


 

2
 

Nachdem das Batmobil die Robert Kane Memorial Bridge überquert hat, geht es immer am Wasser entlang, bis nach Robbinsville, wo sich auch der Sheldon Park befindet. Praktisch schon von Weitem ist zu sehen, dass dort irgendetwas nicht stimmt. Normalerweise ist der Park auch abends und in lauen Sommernächten rege besucht, weshalb er nur so vor Laternen überzuquellen scheint. Jetzt allerdings erhebt sich vor ihnen eine schattige Masse in den Himmel. Das dort wachsende Korn ist fast zwei Meter hoch und erinnert somit mehr an Mais, als es den Dreien lieb ist, sodass es die Laternen fast verschluckt. Die einzelnen Birnen, die sonst einen sanften, kreisförmigen Lichtfleck neben den anderen auf den Boden zaubern, schaffen es nun gerade mal, als eine Art Punktstrahler zu fungieren und die oberen Zentimeter der Ähren anzuleuchten.
 

„Wie sollen wir in diesem undurchdringlichen Meer denn irgendein Wesen finden?“, fragt Nigma beim Aussteigen. „Wie wäre es, wenn wir den ganzen Mist einfach abfackeln, so wie damals bei diesem Waldmenschen? Machen wir dem Biest Feuer unter dem Hintern!“, gluckst der Joker vergnügt in sich hinein. „Das halte ich für keine so gute Idee. Wir wissen schließlich nicht, womit wir es zu tun haben und ob der Weizen vielleicht nur eine Art Ablenkungsmanöver sein könnte.“, dämpft Batman seinen Tatendrang. Schmollend schiebt der Clown die Unterlippe vor und scheint schon nach etwas anderem zu suchen, was das Wesen auf möglichst spektakuläre Weise an Licht bringen könnte.
 

Der Rächer hingegen aktiviert die Wärmebildkamera, die in seine Maske integriert ist. Langsam lässt er nun den Blick über das Kornfeld wandern und sucht nach etwas Auffälligem. Doch abgesehen von ein paar Mäusen, die sich an den überreifen Körnern laben, ist nichts auszumachen. „Siehst du etwas?“, fragt Ed, obwohl der Gesichtsausdruck des Älteren schon die Antwort verrät. „Nein, gar nichts.“ „Und was soll uns das jetzt sagen?“, will der Rätselmeister wissen, obwohl ihm auch diese Antwort bekannt ist. Doch er fühlt sich in dergleichen Situationen einfach wohler, wenn er etwas sagen kann. „Das heißt, dass das Wesen allem Anschein nach nicht hier ist.“ „Oder aber es ist ein Geist. Die haben bekanntlich keine Körpertemperatur.“, wirft der Grünhaarige grinsend ein, auch wenn ihm die Vorstellung selbst nicht so ganz behagt.
 

Von seinen beiden Mitstreitern erntet er daher auch gleich mal einen mahnenden Seitenblick, auch wenn der Ausdruck in Edwards Augen auch Angst sehen lässt, dass es vielleicht wirklich so sein könnte. Das sie diesmal einem Geist gegenüberstehen und nichts gegen ihn ausrichten können… Joker lässt sich von alledem aber auch nicht beirren, sondern starrt auf das Feld hinaus, als gäbe es dort etwas wahnsinnig Spannendes zu sehen.
 

Eine Weile verharren die Drei und denken nach. Allerdings gestaltet es sich schwierig, für etwas eine Lösung zu finden, wenn man nicht weiß, womit man es zu tun hat. Bruce fällt nur immer wieder die Geschichte von Stephen King ein, was ihm einen eiskalten Schauer nach dem anderen über den Rücken jagt. Der Film und auch das Buch nahmen in dem Fall immerhin auch kein gutes Ende und es wurde nie geklärt, wer der oder das eigentlich ist, der hinter den Reihen wandelt…
 

Eine schiere Ewigkeit scheint zu vergehen, in der keiner der ungleichen Helden denkt, dass sich irgendetwas tun wird. Dann allerdings setzt ein kräftiger Wind ein. Er scheint wie aus dem Nichts zu kommen und auch nur das Weizenfeld in Bewegung zu setzen, was den Rächern klar macht, dass es jetzt vielleicht doch langsam losgehen könnte. Sie drängen sich etwas enger zusammen und betrachten das Schauspiel. Die goldgelben Ähren wispern in der nächtlichen Stille des verlassenen Parks. Jemand mit viel Fantasie könnte sich womöglich einbilden, darin ein Flüstern zu hören…
 

Dann wird der Wind stärker, gleicht schon fast einem Sturm. Doch mehr als das Feld bewegt sich auch jetzt nicht. An der Stelle, an der die drei Helden in unmittelbarer Nähe stehen, verspüren sie nur ein zartes Hauchen, dieses ist dafür aber eiskalt – wie der sprichwörtliche Hauch des Todes... Der Weizen hingegen wird richtiggehend brutal nach allen Seiten geworfen. Mal neigt er sich nach links, dann wieder nach rechts, vor und zurück. Dann wirkt es, als entspringe der Wind aus der Mitte und pflüge nach allen Seiten gleichermaßen – als wäre eine Druckluftbombe explodiert.
 

Auch das Flüstern hat sich verändert. Nun gleicht es einem Heulen. Ein klägliches und einsames, gleichermaßen hungriges und bedrohliches Geräusch. „Klingt ja wie ein ganzes Rudel Wölfe…“, gibt Riddler unbehaglich von sich. Batman will dem schon etwas erwidern, da wird er vom Joker unterbrochen, der mit ausgestrecktem Finger in den Weizen deutet. „Da! Seht mal!“, entkommt es ihm mit angespannter Stimme. Zwischen den Ähren wird ein rotes Glühen sichtbar, das immer näher zu kommen scheint.
 

Geistesgegenwärtig aktiviert Wayne seine Helmkamera und stellt eine Verbindung zur Höhle her. „Alfred? Kannst du mich hören?“, flüstert er schon fast, während seine Augen gebannt auf das Glühen gerichtet sind. „Ja, Sir.“ „Siehst du das Feld?“ „Auch das, Master Bruce.“ „Gut, ich denke, wir werden unseren Gegner bald zu Gesicht bekommen.“, mehr sagt er nicht. Doch nun beobachtet auch der Butler aufmerksam das rote Licht, das dem Weizen entspringt. Inzwischen hat es seine Bewegung gestoppt, als wolle es nun gleichermaßen seine Gegner beobachten.
 

Ein paar Augenblicke passiert nichts weiter, dann teilt sich das Licht in zwei kleinere auf. Die beiden Punkte stehen dicht beieinander, sodass sie wie Augen wirken. Ein kurzes Flackern, fast wie ein Blinzeln. Schlagartig fühlen sich die drei selbsternannten Beschützer der Stadt beobachtet. Jetzt ertönt ein neuerliches Heulen, und es scheint direkt von diesen roten Augen zu kommen. Mehr denn je muss Joker an einen Wolf denken. Wie wahr diese Vermutung doch ist, erfahren die Helden schon einen Moment später, als sich das Korn teilt und das Wesen schließlich preisgibt…
 


 

3
 

Die zwei roten Lichtpunkte werden größer, als das Wesen nähertritt. Merklich neigen sich die Ähren zur Seite, um ihm Platz zu machen. Dann plötzlich wieder Dunkelheit. Verwundert starren die Rächer den Weizen an. Als sie schon denken, dass es das jetzt erst einmal gewesen ist, prescht ein Schatten aus dem Feld heraus. In hohem Bogen springt das Wesen in die Luft und setzt zum Angriff an. Im letzten Moment können die Männer zur Seite ausweichen.
 

Geistesgegenwärtig macht Batman ein Bild mit seiner Helmkamera, als das Wesen für eine Sekunde hinter ihnen landet und dann genauso schnell wieder im Korn verschwindet. „Kannst du etwas erkennen, Alfred?“ „Ja, Sir. Es sieht aus wie ein – Wolf…“, erwidert der Butler, während sich seine Finger schon ans Tippen machen. Bruce gibt nur ein verstimmtes Brummen als Antwort von sich.
 

„Was hat er gesagt?“, will der Rätselmeister nun wissen. Seine Stimme ist nicht ganz fest und sein Herz wummert ihm laut in den Ohren. „Er sagt, es sieht aus wie ein Wolf…“, entgegnet Wayne, woraufhin Joker einen Laut von sich gibt, der unzweifelhaft ausdrückt, dass er doch mal wieder recht hatte und sie schön blöd waren, ihn zu tadeln. „Ha!“, grinst der Grünhaarige zufrieden, was ihm abermals einen mahnenden Blick seiner beiden Mitstreiter einbringt. Diesen ignoriert er jedoch diesmal gekonnt.
 


 

4
 

Eigentlich will Riddler ja fragen, was sie jetzt am besten tun sollten, bis sich Alfred mit einer Antwort meldet, doch die Worte verlassen gar nicht erst seinen Mund. Stattdessen verspürt er ein merkwürdiges Kribbeln in den Beinen. Als er seine Aufmerksamkeit darauf konzentriert, stellt er jedoch fest, dass es sich dabei eher um ein Zittern aus dem Boden handelt, fast wie ein schwaches Erdbeben. „Leute…“, setzt er an, um seine Feststellung kundzutun. In den Gesichtern seiner Partner kann es jedoch ablesen, dass sie es ebenfalls bemerkt haben.
 

Weiter kann er auch nichts mehr sagen oder einer der anderen antworten, da wird das Zittern merklich stärker. Sekunden später schießen plötzlich neue Weizenstängel in die Höhe und umringen die Drei mit ihrer goldgelben Farbe völlig. Als sie versuchen, einen Ausweg aus dem Feld zu finden, stellen sie jedoch schnell fest, dass es keinen gibt – der ganze Park ist nun davon eingenommen!
 

Zum Glück standen die drei Rächer nicht weit voneinander entfernt, als es passierte, sodass sie sich nun schnell wiederfinden. „Mit Abfackeln ist jetzt wohl wirklich nichts mehr, wie?“, meint der Jüngste hörbar geknickt. Das bleibt unkommentiert, da sich Alfred in diesem Moment schon bei ihnen meldet.
 

„Hallo?“, fragt er etwas atemlos. „Wir hören dich.“, erwidert Bruce. „Oh, gut! Soweit ich das sagen kann, müsste es sich bei dieser Kreatur um einen sogenannten Roggenwolf handeln. – Hier steht, er wäre eine Art Korndämon aus verschiedenen Sagen und Sprichwörtern Deutschlands des 19. Jahrhunderts. Ich habe unterschiedliche Quellen befragt, die alle relativ dürftig sind. Keine ist sich darin einig, ob der Roggenwolf nun ein rein gutes oder ein rein böses Wesen ist, da ihm sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf das Korn zugeschrieben werden. Über mögliche Fähigkeiten oder Schwachpunkte konnte ich nichts finden, außer dass er einen unersättlichen Hunger haben soll. Die Quellen stimmen aber auch hier nicht überein. In einigen heißt es, er ernähre sich vom Korn und schade so der Ernte. Andere sagen, er fresse Kinder, die zwischen die Ähren spielen, woraufhin ihre Seelen verflucht umherirren sollen, bis die Ernte eingebracht ist. Das ist alles, fürchte ich. Tut mir leid, die Herren…“
 

„Schon gut, Alfred. Du hast dein Bestes getan, und dass wird uns sicher weiterhelfen. Den Rest schaffen wir schon…“, erwidert Batman, doch seine Worte klingen nicht so zuversichtlich, wie sie es sonst gern tun. Dass bemerken die beiden Gauner schnell, doch sie sagen nichts, werfen sich nur vielsagende Blicke hinter seinem Rücken zu.
 


 

5
 

Nachdem sie nun wissen, womit sie es zu tun haben, geht es wieder darum, einen Plan zu entwickeln, um das Problem so schnell wie möglich aus der Welt zu schaffen. Doch anhand der dürftigen Informationen fällt es schwer, eine Entscheidung zu treffen – dass hat Alfred sehr gut erkannt, weshalb er ganz sicher auch nicht ruhen und weiter nach anderen Quellen Ausschau halten wird, während sie sich bemühen, das Problem in den Griff zu bekommen. Der Roggenwolf ist jedoch nicht das einzige Problem, das sie haben. Das weitläufige, gut zwei Meter hoch gewachsene Korn macht es sehr schwer, sich zu orientieren und einen gezielten Angriff zu landen, wenn man seinen Gegner im schlimmsten Fall erst sieht, wenn er selbst angreift.
 

Viel Zeit zum Nachdenken bleibt ihnen selbstredend natürlich nicht – es wäre auch ein Wunder gewesen. Gerade, als Batman das Wort erheben und eine mögliche Idee aussprechen will, fängt es im Korn zu rascheln an. Allerdings nicht nur an einer Stelle, es scheinen hunderte zu sein! Könnte das bedeuten, dass es unsere Helden mit einem ganzen Rudel aufnehmen müssen? Einem mehr als unnatürlich großem noch dazu? So etwas will sich Bruce gar nicht vorstellen und irgendwie erscheint es auch unlogisch. Wenn es sich bei dem Roggenwolf tatsächlich um eine selbstgebaute Kreatur von Norris handelt, kann es unmöglich so viele auf einmal geben, die womöglich seit Monaten unentdeckt sind. Also sicher nur ein Täuschungsmanöver.
 

Abermals benutzt der Rächer seine Wärmebildkamera, um sich zu vergewissern, während sich seine zwei Mitstreiter nervös nach allen Seiten gleichzeitig umzuschauen versuchen. Allerdings erhält Wayne dasselbe Ergebnis, wie schon zuvor. Die Mäuse sind inzwischen verschwunden – sie wittern sicher die Gefahr und haben sich in ihre Behausungen zurückgezogen. Von daher gibt es jetzt absolut nichts mehr zu sehen. Weder einen Wolf, und schon gar keine hundert. Das macht die Sache aber nur noch komplizierter. Was man nicht sehen kann, kann man immerhin auch nicht sinnvoll bekämpfen.
 

Andererseits konnte er ein erkennbares Foto von dem Wesen machen und sie alle haben für kurze Zeit ein Tier gesehen. Also wird es sich bei dem Roggenwolf wohl kaum um einen Geist handeln, wie Joker gewitzelt hatte. Doch, was ist er dann? Alfred nannte ihn einen Korndämon. Aber handelt es sich dabei wirklich um einen Dämon in Persona oder ist es nur eine abfällige Bezeichnung, aus Ermangelung besseren Wissens?
 

Batman versucht eingehender darüber nachzudenken – noch kann er das auch, außer dem Rascheln ist noch nichts weiter passiert. Einen Dämon im eigentlichen Sinne kann man vermutlich gar nicht töten, ihn eher nur austreiben, wie bei einem Exorzismus, geht es dem Schwarzhaarigen durch den Kopf. Dahingehend stellt sich ihm aber auch die Frage, wie man so ein Wesen überhaupt künstlich erschaffen kann. Leben Dämonen nicht in einer Art Zwischenwelt und können nur beschworen werden? Oder finden durch Zufall eine Lücke in der Membran unserer Welt? Aber, wenn er so darüber nachdenkt, stellt er sich im Allgemeinen die Frage, wie es Norris überhaupt gelungen ist, eines seiner Monster zu erschaffen…
 

Beim Mothman ganz am Anfang konnten sie diese Frage noch halbwegs beantworten. Immerhin war er eine Kreuzung aus Mensch und Motte – grausig mutiert, aber dennoch vorhanden und nachvollziehbar. Beim Chupacabra war es ein ähnliches Verfahren, aber mit mehr Komponenten, wie er später herausfand, nachdem ihn Riddler und Joker hatten sitzen lassen. Die restlichen Wesen werfen bis heute viele Fragen auf, insbesondere die Teketeke und der Waldmensch. Einen Drachen kann man vielleicht noch züchten, aber ein Wesen, das scheinbar unsterblich ist und sich auch aus den kleinsten Fetzen innerhalb von Sekunden wieder zusammensetzen kann wie die Teketeke, erscheint ihm sehr unwahrscheinlich.
 

Einen Wolf im Reagenzglas zu züchten ist wahrlich kein Kunststück – so etwas wird weltweit im großen Stil versucht, um Arten vor dem Aussterben zu bewahren oder bereits ausgestorbenen Tieren und Pflanzen eine zweite Chance zu geben. Alles mit mehr oder weniger gutem Erfolg. Doch einer, der sich scheinbar unsichtbar machen kann? Dafür findet Batman erst einmal keine Antwort. Doch vermutlich fällt ihm etwas ein, wenn geklärt ist, ob das Wesen in irgendeiner Form verwundbar ist. In seinem Denken ist ein Dämon eine unantastbare Gestalt, Jahrtausende alt und unendlich mächtig, und nur durch ein ebenso altes wie mächtiges Ritual zu bezwingen. Um das zu klären, muss es ihnen also irgendwie gelingen, einen Angriff zu starten. Dafür muss sich der Roggenwolf aber erst einmal wieder zeigen…
 


 

6
 

Dies tut er jedoch nicht sofort. Erst mal bewegt sich nur weiterhin das Korn, als würde eine Horde spielender Kinder darin herumlaufen. Mal scheinen sie näher zu kommen, dann entfernen sie sich wieder. Zwischendrin wird ihre Zahl merklich größer und schrumpft dann augenscheinlich wieder. Die drei Helden können damit noch nicht sonderlich viel anfangen, daher verharren sie erst einmal weiterhin und beobachten nur. Warten auf den Angriff, der sicher bald erfolgen wird…
 

Dann endlich passiert es, der erste Angriff. Der Roggenwolf taucht wie aus dem Nichts auf, während das Korn um sie herum weiterhin verschwörerisch raschelt, als würde es sie verspotten. Das Wesen springt wieder in hohem Bogen aus den dichtstehenden Halmen hervor und nun direkt in Jokers Rücken. Die schiere Wucht reißt den Clown zu Boden und er stößt geräuschvoll die Luft aus.
 

Die Bernsteinaugen des Wolfes glühen rot auf und fixieren die anderen beiden eine Sekunde lang. Edward will mit seinem Stock ausholen, um die Kreatur zu schlagen. Doch sein bloßes Muskelzucken allein scheint auszureichen und der Roggenwolf verschwindet wieder zwischen den raschelnden Ähren.
 

„Oh, hat sich jemand die Nummer von dem Laster gemerkt…“, keucht der Grünhaarige und richtet sich schwerlich auf. Ed will ihn fragen, ob er verletzt ist, doch Bruce kommt ihm zuvor. „Alles in Ordnung?“, brummt der Rächer in seiner typisch ausdruckslosen Stimmlage, wobei er ihn nicht einmal ansieht oder es auch nur klingen lässt, als würde es ihn wirklich kümmern. „Ja…“, schmollt der Jüngste und streckt sich, wobei sein Rücken mahnend knackt. „Wirklich?“, hakt Nigma nun doch nach. Sein momentaner Ex-Freund funkelt ihn an. „Ich hab doch ja gesagt. Haste das nicht gehört, oder was?“, blafft er leicht zurück, woraufhin Riddler wieder schweigt und sich seinen Teil denkt.
 

Der nächste Angriff folgt schon wenig später und trifft diesmal den Rätselmeister selbst. Aber im Gegensatz zur ersten Attacke, kommt diese diesmal von vorn, sodass der Brünette hilflos auf dem Rücken landet. Als hätte er es geahnt, hatte Ed gerade seinen Stab vor die Brust erhoben, sodass sich dieser nun zwischen ihm und dem Roggenwolf befindet. Er hält das Wesen damit halbherzig auf Abstand, während die Kreatur die scharfen Zähne fletscht und sabbernd nach ihm schnappen will.
 

Diesmal rührt sich Batman zuerst, doch auch er kann keinen Schritt machen, ehe der Wolf wieder verschwindet. Und dass, obwohl er die Helden im Rücken hatte, fast so, als hätte er am Hinterkopf auch Augen. Verstimmt brummt Wayne in sich hinein. Wenn das so weitergeht, haben sie keine Chance, das Biest auch nur zu berühren. Doch es muss eine Möglichkeit geben, es muss!
 

Der dritte Angriff trifft erneut Edward – diesmal jedoch wieder von hinten. Unter den staunenden Blicken der beiden anderen Rächer springt der Roggenwolf dem Brünetten mühelos über die Schulter hinweg und reißt ihm dabei seinen Stab aus den Händen! Noch ehe der erschrockene Laut des Riddlers verklungen ist, ist das Wesen wieder im Korn verschwunden – mit dem Stab! „Oh, das ist gar nicht gut…“, gibt Ed anschließend von sich. „Das Vieh ist sicher nicht dumm und hat erkannt, dass du ihm damit schaden könntest.“, meint Joker zerknirscht. „Wenn das stimmt, dann ist es ganz sicher nicht unverwundbar.“, erwidert der Rächer, was sie alle irgendwie erleichtert. Nun müssen sie ihn nur noch erwischen…
 


 

7
 

Den drei Helden bleibt kaum Zeit, überhaupt mit Nachdenken zu beginnen, da taucht der Roggenwolf erneut auf. Diesmal jedoch nicht plötzlich aus dem Hinterhalt, sondern er schleicht sich in geduckter Haltung an. Als sie ihn über das stetige Rascheln des Korns hinweg endlich bemerken, steht er schon direkt neben Batman! Der Ritter versucht, Abstand zu gewinnen und einen Angriff zu starten, doch da schnappt die Bestie schon zu.
 

Augenscheinlich wirkt es, als beiße der Wolf Bruce in die Hüfte, doch dem ist nicht so, und auch der Schmerz bleibt aus. Der Dunkle Ritter ist sich aber sicher, dass das Vieh es locker durch sein verstärktes Kostüm schaffen würde. Aber da ist nichts. Und als sich der Wolf wieder entfernt, klebt kein Blut an seiner Schnauze, sondern er trägt Batmans Einsatzgürtel im Maul!
 

Aufgebracht stürzen die Drei auf das Wesen zu, das nahezu abwartend dasteht, wie ein Hund, der etwas gemopst hat und nun gerne damit spielen würde. Erst im letzten Moment macht er einen kräftigen Satz, der ihn über die Helden katapultiert, und verschwindet wieder. „Das ist doch einfach nicht wahr!“, gebärt sich der Mitternachtsdetektiv aufgebracht, doch es ändert nichts an der Tatsache.
 

„Okay, das reicht jetzt! Wenn das Vieh das nächste Mal auftaucht, pumpe ich es so voll Gift, dass es nicht mehr geradeaus gehen kann!“, platzt es aus Joker heraus, während er in seinen Ärmeln und Taschen zu suchen beginnt. „Mit deinem Joy-Buzzer dürfte das ziemlich schwierig werden.“, wirft Nigma ein und erinnert sich daran, wie der Clown den Hakemann mit seiner Nadel traktiert hatte.
 

„Das ist mir auch klar, Herzchen. Doch ich hab genug Murmeln, um das ganze Feld zum Glühen zu bringen, wenn es sein muss.“ „Und uns gleich mit, oder was?“, hakt der Schwarzhaarige mürrisch nach. Joker grinst. „Nicht doch, Batsy. Du musst halt die Luft anhalten, wenn’s so weit ist.“ Dafür hat Batman nur wieder ein Brummen übrig. Aber vielleicht könnte das ihre einzige Möglichkeit sein, so absurd sie auch sein mag…
 


 

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Diesmal vergeht wesentlich mehr Zeit, ehe sich der Roggenwolf wieder zeigt. Die Drei beginnen sich schon zu fragen, ob das Vieh erst einen hübschen Platz finden muss, um seine Errungenschaften zu vergraben. Oder ob es vielleicht verstanden hat, was Joker sagte, und daher nun lieber auf Abstand bleibt. Doch der Wolf will sie schlicht nur in Sicherheit wiegen.
 

Schließlich zeigt er sich wieder in Batmans Nähe und ist diesmal tatsächlich auf einen schmerzhaften Angriff aus. Allerdings entdeckt der Rätselmeister ihn rechtzeitig und kann den Rächer warnen. Dieser hat nur auf dergleichen gewartet und dreht sich blitzschnell herum. Der Wolf ist so überrascht, dass er einen Moment zögert. Daher gelingt es Bruce, ihn am Schwanz zu packen, als er sich umwendet, um wieder zu fliehen. Der Clownprinz stürmt heran, um ihm die Murmel ins Gesicht zu pfeffern. Das Monster überlistet sie aber auch diesmal. Im letzten Augenblick springt es zur Seite und reißt sich von Wayne los, der nur noch ein paar Haare in Händen hält. Somit entgeht der Wolf der gasgefüllten Murmel. Stattdessen wird Bruce nach vorn gerissen und landet direkt in der grünen Wolke, als der kleine Ball in seinem Gesicht zerplatzt!
 

Hemmungslos beginnt der Rächer kurz darauf zu lachen und krümmt sich schmerzlich auf dem Boden zusammen, während der Wolf wieder abtaucht. Hilflos greift sich Batman an die Hüfte, doch da ist nichts. In seinem vernebelten Geist dauert es etwas, ehe ihm einfällt, dass das Vieh ihm ja seinen Gürtel abgenommen hatte, in dem sich das Gegenmittel befindet!
 

„Oh, scheiße!“, knurrt Joker. „Was machen wir denn jetzt?“, will Ed wissen. „Du bleibst da, wo du bist. Nicht, dass du auch noch anfängst.“, weist ihn sein Ex-Gefährte an, woraufhin Nigma stehenbleibt und die sich langsam verziehende Wolke anstarrt. „Ich werde weiterhin versuchen, das Vieh mit meinem Gift zu treffen, und wahrscheinlich muss ich dafür doch das ganze Feld einhüllen. Vielleicht fackle ich es aber auch wirklich ab, egal. Du musst aber schnell nach Batsys Gürtel suchen, ehe er uns hier krepiert.“ „Hast du denn kein Gegenmittel?“, frage Edward hoffnungslos, da er die Antwort schon kennt. „Wüsste nicht, wieso ich das haben sollte. Schließlich will ich normalerweise, dass die Leute von dem Zeug draufgehen.“ „Schon gut. Wie lange, glaubst du, wird er das aushalten?“ „Bin mir nicht sicher. Ist eine neue Mischung, die er noch nicht abgekommen hat, daher vielleicht auch fraglich, ob sein Gegenmittel da so gut wirkt. Doch ich kann vielleicht eines herstellen, wenn wir den Gürtel haben. Aber er hat höchstens fünf Minuten, dann ist er völlig gelähmt und erstickt.“ „Oh, was für Aussichten…“
 

„Ach, du packst das schon. Hast du noch das Atemgerät vom letzten Mal?“ „Ja…“ „Dann setz es auf, damit du mir nicht auch noch anfängst zu zappeln.“ Edward verzieht bei dieser Vorstellung das Gesicht, obwohl es sein Herz erwärmt, dass sich sein ehemaliger Freund scheinbar um ihn sorgt. Dann nickt er, setzt die Maske auf und verschwindet tiefer im Feld.
 


 

9
 

Die Suche gestaltet sich als äußerst schwierig. Die Ähren stehen dicht an dicht, sodass Ed kaum durchkommt. Er kann spüren, wie ihm die scharfkantigen Blätter an der Kleidung zerren oder in seine Hände schneiden, weshalb er schon seine Handschuhe angezogen hat. Im Korn ist es zudem stockfinster. Die Laternen strahlen wahrlich nur die oberen Enden der Ähren an, der Boden dagegen ist eine undurchdringliche schwarze Masse. Schlauerweise hat er eine kleine Taschenlampe bei sich, die ihm die Wahrheit zeigt. Der Untergrund besteht aus hellbraunem, staubtrockenem Sand, wie man ihn auch aus Maisfeldern her kennt.
 

Da ist sie wieder, die Geschichte vom Dämon im Maisfeld... Warum musste Gordon auch damit anfangen? Egal, bloß nicht daran denken. Der Sand ist zudem so locker, dass das Vorrankommen schwerfällt, als ginge man barfuß über einen Strand. Außerdem verliert er hier drin jegliche Orientierung. Das ist wohl der einzige Unterschied zu einem Maisfeld. Mais steht immer in ordentlich geraden Reihen, die man entlanggehen und so vielleicht einen Weg nach draußen finden kann, der Weizen hingegen wächst ohne jegliche Ordnung kreuz und quer, wo es ihm gerade passt.
 

Wie soll Nigma in all diesem Chaos nur den Gürtel oder seinen Stab finden, erst recht, wenn sie womöglich wirklich vergraben sind? Dennoch muss es einen Weg geben, um Batmans Leben zu retten, und das ihre vermutlich auch. Das ganze Geraschel macht ihn allmählich wahnsinnig. Langsam hat er auch das Gefühl, im Kreis zu laufen, doch wer kann das schon sagen? Das Denken fällt ihm auch immer schwerer. Edward will einfach nur zurück, egal ob in die Bathöhle oder ins Motel. Selbst Arkham klingt verführerisch, Hauptsache weg von hier. Er hätte es wissen müssen und dem Ganzen gar nicht erst zustimmen dürfen… Immerhin hat er so einen Mist schon einmal durchgemacht. Doch die untrügliche Liebe zu diesem durchgeknallten Clown lässt ihm irgendwie keine Wahl, also weiter!
 


 

10
 

Joker fällt es nicht minder schwer, seiner selbstgewählten Aufgabe nachzukommen. Der Wolf scheint es diesmal wirklich vorzuziehen, sich zu verstecken. Ganz gleich, was der Clown auch anstellt, er kann das Biest nicht wieder hervorlocken. Angefressen bläst er sich ein paar verirrte Strähnen aus der Stirn und denkt nach. So wird das hier in keinem Fall etwas. Daher muss ihm etwas einfallen, wie er den Roggenwolf zu sich locken kann. Doch was? Ein ums andere Mal fällt ihm nur Feuer ein. Aber kann er das wirklich riskieren? Immerhin besteht inzwischen der ganze Park aus diesem verfluchten Weizen, und den kann er unmöglich abfackeln. Es würde nicht nur den Wolf treffen – wenn überhaupt –, sondern auch ihn, Riddler und Batman. Oder vielleicht doch nicht?
 

Prüfend betrachtet er sich noch einmal die Ähren. Sie sind goldgelb und erntereif, die Körner fallen ihm praktisch schon durch bloßes Berühren in die Hände. Die Stängel sind ebenfalls ziemlich trocken und würden daher wohl lichterloh brennen. Irgendein Löschmittel steht ihnen nicht zur Verfügung. Aber wenn er nur eine kleine Ecke anzünden würde? Nur ein paar Halme? Würde der Geruch von Feuer den Wolf dann nicht aufschrecken, ehe alles in Flammen steht? Bei einem gewöhnlichen Tier wäre das in jedem Fall so. Und würde der Wolf vielleicht sogar versuchen, etwas gegen das Feuer zu unternehmen, so wie der Waldmensch? Vielleicht würde der Roggenwolf aber auch die Flucht ergreifen, aus dem Park hinaus, und dann könnten sie ihn immerhin mehr oder weniger auf offener Straße erledigen. Vielleicht ist das Korn aber auch eine Art Illusion wie beim Waldmenschen und es könnte verschwinden, wenn Joker es in Brand steckt…
 

Das sind eine Menge Vielleichts… Sie bereiten dem Grünhaarigen schon Kopfschmerzen. So was ist nicht seine Art des Denkens. So denkt Batman oder auch der Riddler. Außerdem kann er sich beim krankhaften Lachen des vergasten Rächers kaum konzentrieren. In einem verborgenen Teil seines Gehirns beginnt er sogar zu verstehen, wie sich die Leute da wohl in seiner Gegenwart fühlen müssen… Kein so schönes Gefühl. Egal, dass ist jetzt nicht das Thema!
 

Allerdings kommt ihm nun doch eine Idee, wie er das Feuer auch ohne Löschmittel tilgen könnte, sollte es ausarten. Schließlich hat er Unmengen seines Gases bei sich, und dieses ist nicht brennbar oder explosionsfreudig! Zudem schwerer als Luft. Es könnte die Flammen also im Ernstfall ersticken, ehe sie die Anwesenden versengen oder zu einem Inferno werden. Ein durchtriebenes Grinsen breitet sich auf seinem blassgeschminkten Gesicht aus. „Du wirst mir nicht entkommen, Flohfänger!“, flüstert Joker glucksend in sich hinein.
 

„EEEEHEEEED!“, grölt er daher über den Weizen hinweg. Sichtlich zuckt sein Kollege unter dem Lärm zusammen, war er doch gar nicht so weit von ihm entfernt. „Was?“, fragt der Angesprochene aufgebracht und befürchtet etwas Schlimmes. Überrascht sieht Joker ihn kurz darauf durch die Halme brechen und dann neben ihm zum Stehen kommen. „Ich hab die Lösung für unser Problem!“, flötet der Clown begeistert. „Ach ja? Und was soll das sein?“ „Ich fackle das Scheiß-Feld doch ab!“ Für einen Moment sieht Ed einen Wahnsinn in Jokers Augen, der schwärzer als der triebhafte Drang zu töten in dem Bengel zu sein scheint. Er schluckt schwer.
 

„Das – das kann doch nicht dein Ernst sein! Wir werden verbrennen!“, hält er daher dagegen. „Nein, werden wir nicht. Du musst mir nur vertrauen und deinen Hintern aus der Gefahrenzone schieben.“ „Wie soll ich das anstellen? Das verdammte Feld ist überall, falls es dir entgangen sein sollte!“, motzt der Brünette zurück. „Auch das weiß ich. Aber ich kippe ja kein Benzin ins Feld und werfe dann ein Streichholz rein. Ich kokel nur eine kleine Ecke an.“ „Aber wie soll ich denn dann meinen Stab und Batmans Gürtel finden?“ „Na, wenn der ganze Scheiß hier weg ist, dürfte das doch wohl leichter sein, oder?“ „Aber – Schön, mach doch, was du willst…“, resigniert der Ältere schließlich säuerlich und sieht kein gutes Ende dafür.
 

„Danke. Und jetzt schnapp dir mal unsere Lachnummer da drüben und macht mal einen kleinen Spaziergang.“ „Denkst du denn, dass er mitkommen wird, oder auch nur in der Lage dazu ist?“, fragt Ed, während sie zu Batman hinübergehen. „Klar, der schafft das. Doch wir müssen uns ein bisschen beeilen. Er hat höchstens noch zwei Minuten oder so. – Okay, mein Großer, hoch mit dir. Du machst jetzt einen schönen Spaziergang mit Onkel Eddie.“ Leicht verstört hebt Nigma eine Augenbraue. „Was soll das?“ „Was denkst du denn? Unser Fledermäuschen hat grad schwer zu arbeiten, da hilft nur ne einfache Sprache, um sich verständlich zu machen.“ „Wenn du meinst…“ Mit etwas Mühe ziehen sie Bruce auf die Beine und dann geht – oder eher torkelt – Edward mit ihm in Richtung Parkrand.
 


 

11
 

Kaum, dass sich die beiden in Bewegung gesetzt haben, wendet sich Joker wieder dem Weizen zu. Er kramt ein Feuerzeug aus seinem Ärmel und schnippt die Flamme an. Bedrohlich leuchtet sie in der vorherrschenden Dunkelheit auf. Grinsend erhebt er anschließend die Stimme. „Hey, Wölfchen! Komm her und schau, was ich mit deinem tollen Weizen mache!“ Beim Sprechen senkt er den Arm und lässt die Flamme von einer der Ähren kosten. Gierig frisst sie sich hinein. Es gibt ein puffendes Geräusch, als die einzelnen Körner unter der Hitze explodieren. Als sich die Flamme bis zu den Blättern durchgerungen hat, springt sie auf die umliegenden Ähren über und breitet sich schier unaufhaltsam aus. Im selben Moment ertönt ein Heulen aus dem Korn. Doch es ist nicht das typische Wolfsgeheul, nein, diesmal klingt es mehr wie ein Schmerzensschrei.
 

Das Feuer breitet sich rasant aus, sodass Joker etwas zurücktreten muss. Gleichermaßen steigert sich das Heulen bis an jegliche Schmerzgrenze. Überrascht halten Batman und Riddler inne, als um sie herum der Weizen zu flackern beginnt, als wäre er auch nur eine Illusion oder eine Störung in einer Fernsehübertragung. Doch dem ist nicht so. Das Korn ist eher Teil des Roggenwolfes, daher empfindet er auch Schmerzen, wenn den Ähren Leid zugefügt wird. Die Qual ist so groß, dass er seine Macht nicht mehr aufrechthalten kann. Schlussendlich verschwindet das Feld ganz plötzlich. Zurück bleibt das saftige Gras der Wiese, als wäre es die ganze Zeit über dagewesen. Das Feuer verschwindet restlos mit dem Korn, als wäre es ebenfalls nur ein Zauber gewesen.
 

Etwa in der Mitte der Wiese steht nun der Wolf und hechelt angestrengt. Batman, Joker und Riddler befinden sich etwa in gleichem Abstand zu ihm, nur auf zwei verschiedenen Seiten. In der Ferne, der nun wieder ungehindert leuchtenden, Laternen kann Ed etwas glitzern sehen. Etwas ruppig lässt er den Rächer los, der haltlos zu Boden geht und langsam schwerer atmet, während er weiterhin grotesk lacht. Zur selben Zeit setzt sich auch Joker in Bewegung und hält auf den Wolf zu.
 

Der Rätselmeister erreicht die Stelle und stellt erleichtert fest, dass es sich um Batmans Gürtel und seinen Stab handelt, die vermutlich im Sand vergraben waren, nun aber auf dem Rasen liegen. Schnell eilt er damit zurück und sucht nach dem Gegengift. In der Zwischenzeit setzen Joker und der Wolf zum Angriff an. Nun, da er ihn ungehindert sehen kann, kann der Clown ihm auch gut ausweichen. In einer fließenden Bewegung und ohne aus dem Tritt zu kommen, fischt er ein paar neue Murmeln aus seinen Taschen und wirft sie in kurzen Abständen nach dem Monster. Den ersten kann das Biest noch leicht ausweichen. Doch als sie auf dem Boden aufschlagen, platzen sie auf und setzen ihre Giftgaswolke frei. Damit hat der Roggenwolf nicht gerechnet. Und so dauert es nicht lange, bis das Tier völlig davon eingehüllt wird und ein seltsames Husten von sich gibt.
 

Darauf hat der Verrückte gewartet. Er zieht einen langen Gegenstand aus seinem Ärmel heraus, der sich als Zimmermannshammer entpuppt. Allerdings ist der Kopf etwas größer und schwerer und der Stiel dicker und länger. Mit beiden Händen umfasst er das glatte Holz und holt noch im Gehen damit aus. Der Wolf kann sich kaum noch auf den Beinen halten. Zwar bringt ihn das Gas nicht zum Lachen oder dergleichen, doch er kann darin nicht atmen und die dichte grüne Wolke versperrt ihm komplett die Sicht, von seinem Geruchssinn ganz zu schweigen. Er weiß nicht mehr, wo vorne und hinten ist, ist völlig orientierungslos. Daher bemerkt er viel zu spät, dass sich ihm einer der Menschen nähert, die er eigentlich töten soll. Als er ihn endlich verschwommen sehen kann, ist es schon zu spät zum Reagieren. Krachend landet der schwere Metallkopf des Hammers auf der linken Schädelseite des Wolfs und schleudert ihn zur Seite, sodass er endlich die Gaswolke verlassen kann. Allerdings nützt ihm das nichts mehr…
 

Getroffen prallt das Wesen aus den Rasen und versucht verzweifelt, wieder auf die Beine zu kommen. Seinen Schädel ziert eine widerliche Delle, aus der Blut und Hirnflüssigkeit sickert. Die Zunge hängt ihm heraus und er zittert am ganzen Körper, liegt unzweifelhaft im Sterben. Doch Joker wäre nicht Joker, wenn ihm das genügen würde. Daher tritt er nun auch aus der Wolke heraus, wirft einen kurzen Blick zu seinem Ex-Freund und dem Rächer hinüber und konzentriert sich dann wieder auf den Roggenwolf. Dieser versucht, von ihm wegzukommen, doch seine Beine wollen ihm nicht gehorchen. Tiefes Knurren verlässt daher seine Kehle, doch es wirkt nicht sonderlich einschüchternd auf den irren Clown.
 

„Oh, so was aber auch. Ich glaub, das Hundchen hier hat die Tollwut. Da muss es leider notgeschlachtet werden…“, kommt es gespielt mitleidig von dem Grünhaarigen, während er wieder den Hammer schwingt. Edward versucht, den Blick abzuwenden und sich stattdessen auf Batman zu konzentrieren, doch er kann es nicht. Wie festgewachsen kleben seine Augen an dem Wolf. Der Hammer trifft wieder dessen Schädel, diesmal allerdings genau von oben. Abermals entsteht eine groteske Delle. Blut, Fell und Knochensplitter spritzen auf. Das Gesicht des Wesens wird dadurch irgendwie zusammengepresst und gleichzeitig fast in der Mitte gespalten.
 

Ein zweiter Schlag folgt, wodurch dem Vierbeiner die Augen nahezu aus dem Kopf fliegen und ihm dadurch einen übertrieben überraschten Blick verleihen. Das reicht Ed nun aber wirklich. Schwerlich gelingt es ihm endlich, den Blick abzuwenden. Gerade noch rechtzeitig, da sein Mager der Meinung ist, auch etwas zu dem Thema beitragen zu wollen. Während er sich der Übelkeit hingibt und Batmans Lachen langsam abebbt, kann er weiterhin überdeutlich hören, wie Joker ausgelassen lachend mit dem Hammer auf den Wolf einschlägt. Unweigerlich muss Nigma dabei daran denken, wie sein – damals noch nicht ganz – Freund mit der Sense auf die Teketeke eingeschlagen hatte. Das verursacht ihm nur noch mehr Übelkeit, besonders als die Geräusche einen immer feuchteren Ton annehmen…
 


 

12
 

„Hey, Batsy, alles klar?”, ertönt auf einmal eine Stimme neben ihm. Schwerlich wendet sich Ed herum und erblickt den Clown, der neben Batman am Boden kniet. In seiner unmittelbaren Nähe liegt der Hammer im Gras. Der halbe Stiel ist mit Blut besudelt, in dem das Fell und auch einige Knochenreste des Wolfes kleben. Der schmiedeeiserne Kopf sieht aus, als hätte man ihn in Farbe getaucht. Der Anblick bereitet Edward abermals Magenbeschwerden, doch er hat inzwischen alles von sich gegeben, weshalb nichts mehr kommt, nicht mal ein Würgen. Stattdessen sieht er sich Batman an, den er schon fast vergessen hatte.
 

Der Rächer liegt reglos am Boden ausgestreckt. Sein Gesicht wirkt noch immer verkrampft, ist aber nicht zu einem schmerzlich-grotesken Grinsen erstarrt. Also muss das Gegenmittel, das Ed gefunden hat, irgendwie gewirkt haben. Schließlich haben Jokers Opfer nicht die Eigenschaft, friedlich und entspannt aus dieser Welt zu scheiden. „Lebt er noch?“, fragt der Rätselmeister dennoch, da sein Gegenüber besorgt wirkt. „Ja, schon, aber er scheint ohnmächtig oder so zu sein…“ Gewissenhaft tastet Joker nun den kleinen Teil von Batmans Gesicht ab, der nicht von seiner Maske verborgen wird, um festzustellen, ob er vielleicht doch irgendwelche Lähmungserscheinungen hat.
 

Noch während er damit beschäftigt ist, schlägt Bruce schwerfällig die Augen auf. „Wasch mascht du da?“, nuschelt er schließlich, wobei Joker ihm gerade die Wangen zusammendrückt. Frech fängt der Clown an zu grinsen. „Sehen, ob du noch was merkst.“ „Sieht ganz so aus, oder?“ „Ja, irgendwie schon. Ne Schnute ziehen kannst du in jedem Fall noch!“, gluckst der Verrückte.
 


 

13
 

Leise in sich hineinknurrend hockt Norris auf einem Baum und beobachtet die drei Rächer aus sicherer Entfernung. Er kann es nicht fassen, aber diesen Möchtegernhelden ist es abermals gelungen, eines seiner Monster zur Strecke zu bringen. Und wieder war es dieser miese Schwuchtel-Clown, der Hackfleisch aus seiner wundervollen Schöpfung gemacht hat. Es ist doch zum Haar raufen! Naja, damit muss er jetzt leben. Aber immerhin war es längst noch nicht das letzte Monster, mit dem sie es zu tun haben werden. Es ist also noch alles offen.
 

Und Norris könnte sich kugeln vor Lachen, wenn er daran denkt, dass dieser selten dämliche Clown fast Batman mit seinem Gift um die Ecke gebracht hätte. Es war wirklich haarscharf. Zudem scheinen Joker und Riddler nicht mehr ganz so gut miteinander auszukommen. Das ist ihm schon beim Hakemann aufgefallen. Da liegt etwas in der Luft, und wenn er Glück hat, breitet es sich aus und behindert sie früher oder später bei der Monsterjagd. Einmal unaufmerksam und dann hat er sie! Norris muss nur warten, doch damit hat er keine Probleme.
 


 

14
 

Nach einer Verschnaufpause besteigen die Drei wieder das Batmobil und setzen Richtung Höhle. Allerdings fährt diesmal Riddler, da sich Batman noch nicht wieder ganz von alledem erholt hat. Doch etwas Schlaf wird da sicher helfen.
 

In der Höhle angekommen, denken sie alle nur noch ans Schlafen. Zielstrebig wendet sich Joker zu Alfred. „Was dagegen, wenn ich wieder bei dir penne?“ „Nein, aber vielleicht können wir etwas weniger auf Tuchfühlung gehen, als beim letzten Mal, wenn das möglich ist?“ Joker grinst nur wieder. „Mal sehen. Ich werd’s versuchen.“, flötet er und schlurft den Flur in Richtung von Alfreds Zimmer hinunter.
 

Missmutig sieht Edward ihm nach. Vielleicht besteht ja morgen mehr die Chance dazu, mal mit ihm zu reden? Seufzend sieht er nun aber erst einmal Bruce an. Dieser seufzt ebenfalls. „Nun guck doch nicht so. Du weißt, wo es zu meinem Schlafzimmer geht. Also machen wir keine Staataffäre draus, sondern bringen es hinter uns…“ Das klingt zwar nicht sonderlich einladend oder auch nur mitfühlend, aber Ed ist dennoch froh darüber. Er will ungern allein sein, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Der Roggenwolf ist ein wolfsgestaltiger Korndämon und Kinderschreck der deutschen Sage, der sich im Feld und Acker aufhält. Verschiedene Sprichwörter des 19. Jahrhunderts charakterisieren den Roggenwolf als unersättlich und gefräßig, bis hin zur Bewegungsunfähigkeit, als Folge des übermäßigen Schlingens. Auch ist er aggressiv. Der Roggenwolf heult und brüllt in seiner Gier nach Futter. Gestalt und Wesen des Roggenwolfes werden durch die Namensformen großer Wolf, wilder Wolf und böser Wolf weiter verdeutlicht. Der Roggenwolf ist ein Windgeist. Er trägt daher auch den Namen Windwolf. Besonders, wenn der Wind die Getreideähren in wellenförmige Bewegung bringt, hieß es, der Wolf gehe durch oder über das Korn, sei im Korn oder jage die Schafe im Korn. Manchmal geht auch die Rede von mehreren Wölfen, die sich im Korn jagen. Das Heulen des Windes soll durch den Roggenwolf hervorgerufen werden. Der Roggenwolf tritt auch als Verkörperung der rauen Luft, des Nebels und des Regens auf. Dem Treiben des Roggenwolfes im Feld wird entweder die Eigenschaft zugesprochen, dass es die Fruchtbarkeit des Feldes fördere oder gegenteilig, dass es die Fruchtbarkeit des Feldes verringere, zumal der Roggenwolf sich vom Korn des Feldes ernährt. Er soll auch das Mutterkorn verursachen, welches nach ihm Wolf oder Wolfszahn genannt wird. In der letzten Erntegarbe soll der Roggenwolf sitzen. Nach ihm wird auch die letzte Garbe als Wolf bezeichnet. Wer bei der Ernte mit dem Roggenwolf in Kontakt kommt, wird davon krank. Er soll im Feld auf die Kornblumen suchenden oder Ähren pflückenden Kinder warten, um sie zu zerreißen, zu beißen, zu packen, zu fressen oder fortzutragen. Die Seelen der vom Roggenwolf gefressenen Kinder müssen auf den Bäumen umherfliegen, bis das Korn eingefahren wird. Komplett anzeigen

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