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Fairy Tail OS

Natsu x Gray
von

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OS

Endlich hatte er den Auftrag beendet. Einen ganzen Monat hatte er dafür gebraucht. Es wäre sicherlich schneller gegangen, wenn er nicht alleine gewesen wäre. Aber Natsu, Happy und Lucy waren zu dem Zeitpunkt noch bei einem anderen Auftrag und Juvia wollte er nicht fragen. Sie hatte gerade erst einen Mann gefunden, der das Selbe für sie fühlte, wie sie für ihn. Gray war auch nicht sauer oder eifersüchtig auf Lyon gewesen, sondern hatte sich für seine Freundin und seinen besten Freund gefreut. Das einzige Problem war nur, dass er vor einem Monat keinen Teamkameraden gefunden hatte und so ewig für den relativ einfachen Auftrag gebraucht hatte. Natürlich hätte er auch noch Erza Fragen können, aber ohne Natsu und Lucy kam er mit Titania einfach nicht klar. Jemand anders kam gar nicht in Frage.

Als er durch die Tür zur Gilde ging kam ihm das übliche Chaos entgegen. Naja fast. Natsu war nicht da und Lucy fehlte auch. Es war dadurch zwar relativ leise, dennoch herrschte reges treiben, welches wohl im Chaos enden würde, wenn Erza nicht da wäre. Er meldete sich bei Mira zurück und bestellte auch gleich etwas zu essen. Nach dem Essen fiel ihm auf, dass er Natsu und Lucy immer noch nicht gesehen hatte und wollte Mira fragen, ob die beiden Magier einen Auftrag hatten. Er wandte sich gerade um, als die Tür auf ging. Schnell sah er wieder zur Tür. Immerhin könnten es die beiden sein und er musste nicht mehr Mira fragen. Lucy und Happy standen mit einem fremden Mädchen in der Tür. Gray kam sie bekannt vor, aber gleichzeitig wusste er, dass er dieses Mädchen noch nie gesehen hatte.
 

„Hey Natsu, Happy, Lucy. Hat alles soweit geklappt?“
 

Gray dachte sich verhört zu haben, als Mira das Mädchen Natsu nannte, doch das Mädchen reagierte auf den Namen. War das Zufall?
 

„Ja, ich habe Natsu Kleidung von mir gebracht. Solange er in diesem Körper ist, kann er meine Sachen anziehen.“
 

Langsam dämmerte es Gray. Natsu war dieses Mädchen. Es dauerte noch gefühlt eine Minute, bis er die Erkenntnis wirklich erfasst hatte.
 

„NATSU?“
 

Gray wurde verständnislos angesehen. Alle taten so, als wäre es bekannt, dass Natsu ein Mädchen war.
 

„Ja?“
 

„Du-Du-Du bist eine Frau?“
 

Fast wäre Gray ohnmächtig geworden, als Natsu genickt hatte. Als er wieder aufnahmefähig war, erklärte Lucy ihm, dass Natsu und sie einen Auftrag hatten und der Feind Natsu mit einem Zauber belegt hatte, der ihn in eine Frau verwandelte. Schlussendlich hatten sie herausgefunden, dass dieser Zauber etwa einen Monat hielt. Natsu schien sich damit abgefunden zu haben.
 

„Es ist ganz lustig auch mal eine Frau zu sein.“
 

Dies sagte der Dragon-Slayer mit einem breiten Grinsen. Gray fühlte sich, als wäre gerade alles zu viel. Einen Monat war er weg gewesen. Hatte sich bei einem Auftrag abgerackert und kam zurück und bekam einfach sofort einen weiblichen Natsu vor die Nase gesetzt. Nicht lange nach der Geschichte ging er nach Hause. Ihm sahen Natsu und Lucy besorgt nach.
 

„Meinst du, ich habe etwas falsches gesagt?“
 

„Ich denke er braucht nur etwas Zeit. Er war einen Monat alleine und jetzt wieder der ganze Trubel?“
 

Natsu verabschiedete sich auch recht schnell. Happy wollte mit Natsu Heim, doch dieser blockte es ab.
 

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Gray kam nach Hause und machte sich erstmal ein Bier auf. Es war wirklich unfassbar, dass Natsu das so locker nahm. Jedoch war es nicht das, was ihn wirklich aus der Fassung brachte. Gray dachte immer, dass er auf Frauen stand, doch irgendwann bemerkte er, dass er mehr als Freundschaft für Natsu empfand. Das dieser ein Mann war hatte ihn davon abgehalten sich ihm zu nähern, doch jetzt hatte er den Schutz nicht mehr. Er konnte sich nicht damit belügen, dass er nicht auf Männer stand, wenn das Objekt seiner Begierde plötzlich eine Frau war. Natsu war immerhin noch die selbe Person. Wie sollte er sich zurückhalten? Plötzlich sprang Gray auf. Natürlich! Er nahm einfach einen Auftrag an und blieb erneut einen Monat weg. So entkam er Natsu. Schnell begann er seine Sachen zu packen, als jemand an seine Tür klopfte. Gray runzelte die Stirn und öffnete. Im selben Moment, in dem er erkannte, wer die Person war, wollte er die Tür wieder zuschlagen.
 

„Hallo Gray.“
 

„Natsu? Was machst du hier?“
 

„Ich habe mir Sorgen gemacht. Du hast keinen dummen Spruch oder ähnliches von dir gegeben. Das ist nicht normal.“
 

„Mir geht es gut. Ich bereite mich nur darauf vor, auf einen neuen Auftrag zu gehen. Ich habe vorhin am ´Schwarzen Brett´ einen Auftrag gesehen, der zu mir passt.“
 

Natsu setzte sich auf das Bett, da Gray gerade auf dem Stuhl stand, um etwas aus dem Schrank zu holen. Als Gray vom Stuhl stieg und Natsu auf seinem Bett sah, musste er hart schlucken. Das war nicht wirklich fair. Ihm fiel auch kein richtiger Grund ein, Natsu vor die Tür zu setzen, welchen der Drachentöter auch ohne zu murren akzeptieren würde. Schließlich wandte er sich um und packte weiter. Immer wieder schielte er auf Natsu, der sich in den knappen Kleidern von Lucy leicht auf dem Bett zurücklehnte. Gray biss sich auf die Zunge, um ein erregtes Knurren zu unterdrücken. Natsu war so verführerisch und so unschuldig.
 

„Möchtest du keine Pause machen? Du bist gerade erst zurückgekommen.“
 

„Der Auftrag war nur langwierig, aber nicht anstrengend gewesen.“
 

Natsu nickte nur und sah sich weiter im Zimmer um.
 

„Kann ich mitkommen? Lucy und Erza wollen mich nicht auf einen Auftrag mitnehmen, weil ich körperlich schwächer geworden bin, aber meine magische Macht ist gleichgeblieben.“
 

Gray zitterte leicht vor Erregung. Natsu machte es ihm wirklich nicht leicht. Niemals konnte Gray den anderen Magier unter diesen Voraussetzungen mitnehmen.
 

„Das ist keine gute Idee. Lucy und Erza werden bestimmt ihre Gründe haben, um das zu sagen.“
 

Als Gray das nächste Mal zu Natsu blickte, sah er, wie Natsu schmollte. Er warf den Koffer neben Natsu auf das Bett und warf seine Sachen wahllos und ohne Ordnung rein. Selbst der Dragon-Slayer, der sonst selbst chaotisch packte, sah sich das mit hochgezogener Augenbraue an. Als der Koffer voll war, lehnte sich Natsu auf den Koffer und sah Gray von unten an. Gray konnte einfach nicht mehr, er musste das unterbinden.
 

„Natsu, hör bitte auf.“
 

Der Dragon-Slayer sah den Eismagier verständnislos an. Er wusste wirklich nicht, was Gray meinte.
 

„Womit?“
 

Natsu sah Gray fragend an, doch dieser warf einfach den Koffer vom Bett, zog Natsu runter und schmiss sich selbst auf sein Bett. Sein Gesicht vergrub er in seinem Kissen und hoffte, dass der andere bald verschwand. Jedoch machte ihm Natsu einen Strich durch die Rechnung. Dieser setzte sich wieder auf das Bett und stupste Gray an.
 

„Was meinst du?“
 

Natsu beugte sich leicht vor. Plötzlich wurde er gepackt und rückwärts auf das Bett gezogen. Gray kniete über ihn.
 

„Hör auf damit eine Frau zu sein! Als Mann konnte ich die Gefühle ignorieren, aber wenn du eine Frau bist, wird es schwer.“
 

Der Feuermagier sah ihn erschrocken an, jedoch wehrte er sich nicht, als Gray seine Arme über seinen Kopf hielt. Natsu war ihm ausgeliefert, aber er wusste, dass sein Freund ihm niemals etwas tun würde. Die Worte brauchten etwas, doch als Natsu realisiert hatte, was Gray gesagt hatte, weiteten sich seine Augen.
 

„Du stehst auf mich?“
 

Gray antwortete nicht, sondern zog sich zurück. Er hoffte, dass er Natsu genug eingeschüchtert hatte, damit dieser wieder ging. Er ließ sich wieder neben den Feuermagier sinken und vergrub wieder seinen Kopf im Kissen. Leise wartete er darauf, dass er die Tür hörte, wenn Natsu ging. Dieser jedoch machte einfach nicht, was Gray wollte. Für den weiblichen Körper überraschend stark, wurde Gray von Natsu umgedreht und der Dragon-Slayer saß auf seinem Schoss. Gray schluckte erneut hart. Er konnte das Feuer in den Augen sehen.
 

„Stehst du auf mich?“
 

Gray schloss die Augen und nickte ergeben. Natsu beugte sich leicht runter und musterte Gray genau. Der Eismagier spürte jede noch so kleine Bewegung und als Natsu sich nach unten gebeugt hatte, hielt er die Luft an. Sein Herz fühlte sich an, als würde es aus seiner Brust springen. Als sich Natsu nicht weiterbewegte, öffnete er seine Augen einen Spalt breit.
 

„Antworte mir richtig.“
 

Er wollte nicht antworten, aber als Natsus Atem auf seiner Hautkitzelte und dieser ihn so intensiv ansah, brach sein widerstand.
 

„Ich empfinde mehr als Freundschaft für dich, aber konnte mich selbst belügen, weil du ein Mann bist, aber als Frau habe ich keine Ausrede mehr. Dein Körper ist mir egal. Ich konnte mir nur immer wieder selbst sagen, dass ich nicht auf Männer stehe.“
 

Natsu richtete sich wieder auf und beobachtete Gray genau.
 

„Dann bin ich gar nicht alleine.“
 

Bevor Gray den Satz wirklich realisieren konnte, beugte sich Natsu runter und küsste ihn. Sein Herz drohte aus seiner Brust zu springen und er konnte sein Glück kaum fassen, als er die weichen Lippen auf seinen spürte. Schnell wurde der Kuss leidenschaftlicher. Gray packte Natsu am Hintern und massierte ihn. Ein Stöhnen entwich dem verwandelten.
 

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Am nächsten Tag erwachte Gray sehr spät. Schlaftrunken kuschelte er sich näher an die Wärmequelle und vergrub sein Gesicht in dem verführerischen Duft.
 

„Gray…“
 

Plötzlich war Gray hellwach und sah auf einen rosanen Haarschopf. Natsu. Die Bilder der Nacht fluteten seine Gedanken und er verlor sich fast in seinen Erinnerungen, als sich Natsu zu ihm drehte.
 

„Morgen.“
 

„Guten Morgen, Natsu.“
 

Gray wollte ihm einen Kuss geben, aber gleichzeitig traute er sich nicht. Er wusste einfach nicht, ob Natsu das auch wollte. War die Nacht den Hormonen geschuldet oder empfand der Feuermagier das Selbe? Natsu nahm ihm die Entscheidung ab, als er sich aufstützte und Gray küsste. Wieder fühlte er sich, als würde seine Welt explodieren. Als Natsu sich löste, sah Gray nur noch ein Grinsen und schon hatte er einen weiblichen Feuermagier auf dem Schoss.
 

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Als die beiden Magier aufgestanden waren, machte Gray Frühstück für sie.
 

„Gehst du heute zu dem Auftrag?“
 

„Nein. Ich bleibe. Ich wollte vor dir fliehen, damit ich genau das, was heute Nacht passiert ist, verhindern kann. Hat nicht geklappt. Ich hätte sofort gehen müssen. Jetzt kann ich auch bleiben.“
 

Natsu nickte und trank den Tee, den er von Gray bekam. Beide schwiegen während dem Essen und genossen einfach die Nähe des anderen. Als sie fertig waren und Gray schon abgewaschen hatte, fragte Natsu, was das zwischen ihnen nun war.
 

„Ich weiß es nicht. Ich würde am liebsten sagen, dass wir ein Paar sind, aber es ist auch deine Entscheidung.“
 

„Die wichtige Frage ist doch, ob du mich noch willst, wenn ich keine Frau mehr bin.“
 

Diese Frage konnte Gray nur mit einem ´Ja´ beantworten. Wenn er die Chance hatte, würde er Natsu nie wieder gehen lassen, aber vielleicht wollte der Dragon-Slayer nicht. Er war gefangen in seinen Gedanken, dachte immer wieder, was passierte, wenn Natsu das nicht wollte und was er dann machen würde, als sich eine frech grinsende Frau mit Natsus Gesicht auf seinen Schoss setzte.
 

„Wenn du mich wieder fallen lässt, sobald ich ein Mann bin, dann wirst du es bereuen.“
 

Grays Herz schlug schneller und er umschlang Natsu fest. Leise murmelte er, dass er das nicht machen würde.
 

„Aber solange ich eine Frau bin, möchte ich es nicht öffentlich machen. Man könnte meinen, dass du das ausgenutzt hast.“
 

Auch dem stimmte Gray zu. Es war ihm auch recht. Es hatte etwas aufregendes.
 

„Unser kleines Geheimnis.“
 

„Ja.“
 

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In der Gilde angekommen sahen sie sich die Aufträge an. Zwar wollte man Natsu verbieten zu einem Auftrag zu gehen, aber wirklich schaffen konnte es keiner. Nachdem Gray verkündet hatte, dass er Natsu mitnahm, weil dieser auf sich selbst aufpassen konnte und er nicht verstand, dass dessen anderer Körper etwas daran ändern würde, hatte auch der Meister zugestimmt. Immerhin gab es genug Frauen in der Gilde und nur weil Natsu plötzlich einen anderen Körper hatte sollte er zu Hause bleiben? Nach diesem Argument konnte der Meister unmöglich an dem Verbot festhalten, vor allem weil einer der besten Magier der Gilde auf Natsu aufpassen konnte.
 

„Schau mal Gray, der Auftrag ist nicht mal wirklich gefährlich. Wir müssen in den Bergen Mondkraut suchen. Das dürfte relativ harmlos sein und wird relativ gut bezahlt.“
 

Gray nahm das Blatt und las sich den Auftrag durch. Das war perfekt. Natsu könnte mitkommen und seinen Körper kennenlernen und es war so harmlos, damit auch keiner etwas sagen konnte. Schlussendlich mussten sie aber Lucy, Happy, Erza und Wendy mit ihnen mitkommen lassen. Die beiden Frauen waren sonst nicht zu beruhigen gewesen. Gray knurrte leise, weil das die Zweisamkeit störte, jedoch war es auch gut, dass Frauen dabei waren. Immerhin kannte sich Gray auch nicht so gut mit Frauenkörpern aus und falls was war, dann hatten sie Hilfe.
 

„Also packen wir. Treffen wir uns später hier, damit wir losgehen können?“
 

Alle stimmten Grays Vorschlag zu, nur Natsu sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Das lag wahrscheinlich daran, dass Gray von packen gesprochen hatte, obwohl er nichts packen brauchte.
 

„Natsu, ich brauche nichts, ich bleibe hier.“
 

Happy wartete schon keine Antwort mehr ab, sondern flog wieder zu Charle. Es war möglich, dass die weiße Katze auch mitkam. Sie hatte sich nur noch nicht gemeldet. Immerhin kam Wendy mit, da würde Charle nicht weit sein.
 

„Ich bringe Natsu heim. Das liegt nur ein Stück weiter. Ich pack meine Sachen und dann gehen wir zu ihm und kommen dann.“
 

Gray sah Natsu einfach nur an, bis dieser nickte. Der andere Magier hatte es verstanden. Die Frauen sagten nichts dazu. Sie waren viel mehr froh, dass sich die beiden gegensätzlichen Magier einig waren. Und sie waren froh, dass Gray Natsu half.

Als sie gingen, nahmen sie den Zug zum Fuß des Berges. Unterwegs wurde Natsu schlecht, aber Wendy half mit ihrem Zauber. Gray sah sich das mitleidig an. Am liebsten würde er Natsu in den Arm nehmen, zum Glück half der Zauber von Wendy. Jedoch hatte das Mädchen auch gesagt, dass der Zauber nicht mehr so lange hielt, was ein Indiz dafür war, dass Natsu eine Immunität entwickelte. Lucy sah sich das nur kurz an, dann las sie den Auftrag noch einmal durch.
 

„Was kann dieses Mondkraut eigentlich?“
 

Da Gray keine Ahnung hatte und Wendy noch immer mit Natsu beschäftigt war, antwortete Erza.
 

„Dieser Auftrag kommt häufig. Das Mondkraut ist für viele reiche Menschen einfach eine Tinktur, die falten effektiv glättet. Wahrscheinlich hat der Hersteller der Tinktur kein Kraut mehr und hat Fairy Tail damit beauftragt neues zu besorgen.“
 

Lucy nickte und man sah ihr an, dass sie auf einen ruhigen Auftrag hoffte. Verständlich. Immerhin endete der letzte Auftrag mit einem weiblichen Natsu. Die restliche Fahrt verlief relativ ruhig. Gray schlief etwas und die Frauen unterhielten sich leise.
 

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„Wie finden wir das Mondkraut jetzt?“
 

Fragend sah Wendy die anderen an. Lucy zuckte mit den Schultern, weil sie es nicht wusste. Diesmal jedoch antwortete Natsu, dem es sichtlich besser ging. Wendy musste den Zauber während der Fahrt einmal erneuern. Längere Fahrten waren bestimmt nicht mehr mit dem Zauber vollständig abzudecken.
 

„Wir müssen auf den Berg und dort das Kraut pflücken. Ich habe den Auftrag schon mal gemacht. Umso mehr wir von dem Kraut sammeln, umso höher fällt die Belohnung aus.“
 

Natsu lief mit Happy auf der Schulter und einem Grinsen voraus. Die anderen Magier folgten ihm. Gray konnte kaum seine Augen von Natsu nehmen. Wie gerne wäre er jetzt mit dem anderen Magier alleine. In Gedanken versunken bemerkte er nicht, dass er angesprochen wurde, erst als Lucy nach ihm griff.
 

„Was?“
 

„Wieso hast du dich schon wieder ausgezogen?“
 

Gray sah an sich runter. Er hatte nur noch seine Shorts an. Wann war das passiert? Den Grund kannte er diesmal genau. Natsu war schuld, aber das konnte der Eismagier unmöglich sagen. Stattdessen antwortete er, dass er es nicht wisse und nahm dankend seine Kleindung von Lucy an. Schnell war er in sein Shirt und seinen Mantel geschlüpft und die Gruppe ging weiter. Gray hatte den Blick von Natsu auf seiner Haut gespürt. Intensives verlangen kochte in ihm hoch und nur Natsus bitte es noch niemanden zu sagen, hielt ihn davon ab über den Magier herzufallen. Seine Selbstbeherrschung war völlig im Eimer. Und es lag nicht daran das Natsu momentan eine Frau war. Gray wollte Natsus männlichen Körper genauso. Es kribbelte in seinen Fingern, wenn er daran dachte, dass er Natsus männlichen Körper würde berühren dürfen. Kurz schloss Gray die Augen. Er musste dringend an etwas anderes Denken. Natsu nackt unter ihm sollte er erstmal vergessen. Oder nicht aktiv daran denken. Gray entschuldigte sich kurz und ging ein paar Schritte von den anderen weg und lehnte sich an einen Baum. Er musste tief durchatmen. Sein Zeitgefühl war wohl durch die Erregung völlig durcheinander geraten, da irgendwann Natsu an seiner Schulter rüttelte und ihn sorgenvoll ansah.
 

„Alles in Ordnung?“
 

„Du machst mich fertig.“
 

Natsu lachte nur, da er verstanden hatte, was das Problem war. Frech griff er Gray in den Schritt und spürte die Erregung. Leicht beugte er sich vor und gab seinem Freund einen Kuss. Es war nur ein Windhauch zu spüren, aber Gray zitterte wieder vor Erregung.
 

„Leider können wir uns darum jetzt nicht kümmern.“
 

Gray stöhnte und nickte abgehackt. Natsu machte ihn wirklich fertig. Als Natsu seine Hand zurückzog und Gray sich endlich beruhigt hatte, gingen sie wieder zu den Frauen. Erza erkundigte sich nach seinem Befinden, die Sorge konnte er ihr zumindest nehmen.
 

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Es war mittlerweile dunkel und die Gruppe suchte nach einem Schlafplatz für die Nacht. In einer Höhle auf dem Weg zum Gipfel wurden sie fündig. Sie hatten drei Zelte. Erza und Wendy würden sich eines teilen und Lucy wollte mit Natsu in ein Zelt. Bei Gray sollten die Katzen schlafen, aber Charle hatte etwas dagegen. Happy war auch nicht so glücklich von Natsu getrennt worden zu sein. Die Gruppe saß noch gemeinsam an Lagerfeuer und ging irgendwann schlafen. Gray sah sich im Zelt um, als er schon eine Weile im Schlafsack lag. Erst hatte sich Charle und kurz darauf auch Happy zu ihren Drachentötern begeben. Er fand es ganz praktisch alleine zu sein. So konnte er einfach aus dem Zelt schleichen ohne, dass jemand Fragen stellte. Er ging aus der Höhle und atmete die kühle Nachtluft ein. Plötzlich legten sich zwei Arme um seinen Brustkorb. Ein leises Flüstern verriet ihm, wer dort hinter ihm stand.
 

„Gray…“
 

„Natsu…“
 

Der Dragon-Slayer rieb seine Nase an Grays Rücken und brummte zufrieden. Sie standen eine Weile so da, bis Natsu sich löste und seufzte.
 

„Erza ist wach geworden. Ich gehe mal wieder ins Zelt. Schade, dass wir uns keins teilen können.“
 

Gray nickte nur und sah weiter in den Sternenhimmel. Der Mond schien hell und erleuchtete am Gipfel etwas. Aus Erfahrung wusste Gray, dass es sich um das Mondkraut handelte. Es leuchtete im Licht des Mondes und war so von den Pflanzen drum herum unterscheidbar. Morgen sollten sie den Gipfel erreicht haben und dann konnten sie in der nächsten Nacht das Mondkraut ernten.
 

„Seit wann verstehst du dich mit Natsu so gut?“
 

„Ich weiß nicht, was du meinst.“
 

Gray lächelte nur und ging dann in sein Zelt. Er ließ damit auch Lucy einfach stehen, die die Welt nicht mehr verstand. Seit wann verstanden sich die beiden? Sie wollte es erfahren immerhin haben sie sich bis vor kurzem immer geprügelt. Oder lag es daran, dass Natsu eine Frau war? Hatte der Geschlechterwechsel etwa auch die Beziehung der beiden Magier zueinander geändert? Scharf dachte Lucy nach und kam zu dem Ergebnis, dass es wirklich erst seit dem Geschlechterwechsel war. Sah Gray Natsu nicht mehr als ebenbürtig an? Sie sollte ihn mal irgendwann fragen.
 

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Am nächsten Tag hatte Gray das Gefühl, dass er beobachtet wurde und wusste nicht, ob von Lucy oder Erza. Beide hatten einen Grund. Dass Natsu ihn beobachtete wusste er, das hatte er schon gesehen, aber welche der beiden Frauen beobachtete ihn noch? Er konnte es nicht ausmachen und so konzentrierte er sich auf seinen Auftrag. Gemeinsam stiegen sie den Berg weiter hinauf, bis Erza irgendwann meinte, dass es genug war. Lucy sah sich um und erkannte Kraut welches sie glücklich und erschöpft pflücken wollte. Wendy wollte auch schon die ersten Pflanzen ernten, als Natsu dazwischen sprang.
 

„Wartet! Ihr könnt das nicht einfach pflücken! Ihr wisst doch nicht mal, welches Kraut das Mondkraut ist!“
 

Lucy sah erst Natsu und dann das Kraut in ihren Händen verständnislos an. Was war der Unterschied? Sie erkannte keinen zwischen den Pflanzen. Erza nahm ihr das Kraut ab und warf es einfach weg. Sie wandte sich wieder an Lucy und erklärte es ihr. Wendy hörte auch aufmerksam zu. Immerhin wusste sie auch nicht, wieso man das Kraut nicht einfach ernten konnte.
 

„Mondkraut heißt so, weil es im Mondlicht leuchtet. Nur im Licht des Mondes kann man erkennen, welches nicht die giftigen Pflanzen sind. Du solltest dir die Hände waschen.“
 

Lucy schob natürlich wieder Panik, während Wendy sich einfach Wasser über die Hände kippte und sie abspülte. Natsu und Gray begannen schon mal mit den Zelten.
 

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Als die Nacht hereinbrach, staunten Lucy und Wendy nicht schlecht. Immerhin sahen sie das Mondkrautfeld das erste Mal und das war wirklich ein Blickfang.
 

„Wunderschön.“
 

Natsu lachte und klopfte ihr auf die Schulter, bevor er sich einen Sack nahm und begann die leuchtenden Pflanzen zu ernten. Gray folgte ihm gemächlich. Leicht legte er den Kopf schief. Sollte er von Natsu in der weiblichen Form denken? Gedanklich schüttelte er den Kopf. Natsu blieb Natsu. Es war egal, wie Gray von dem Feuermagier dachte. Er blieb wer er war und der Zustand dauerte auch nur einen Monat. Langsam und unauffällig ging er immer weiter weg. Als er außerhalb der Sicht war, setzte er sich auf den Boden und wartete. Mal sehen, ob Natsu ihn suchte. Eigentlich war er sich sicher, dass Natsu gleich zu ihm kam. Ja, eigentlich. Natsu war manchmal einfach schwer von Begriff. Ein Rascheln riss ihn aus seinen Gedanken.
 

„Drückst du dich vor der Arbeit?“
 

Gray lachte nur und schüttelte dann den Kopf. Mit einer Hand deutete er auf seinen fast vollen Sack, die andere Hand hielt er Natsu hin, damit dieser zu ihm kam. Natsu kam der deutlichen Aufforderung natürlich nach. Er hatte sich nach Gray gesehnt. Letzte Nacht war Gray so nah und doch so weit entfernt gewesen. Natsu kam kaum zum Schlafen. Sein Herz hatte geklopft und seine Gedanken kreisten um die Nacht, die Gray und er geteilt hatten. Natsu wollte eine Wiederholung. Im Blick von Gray sah Natsu das gleiche Verlangen. Gray wollte es auch. Als Gray Natsu packen konnte, zog er ihn zu sich runter auf seinen Schoss. Sie genossen ein paar Minuten die Nähe des anderen. Sie wussten, dass es gestohlene Zeit war. Sie wussten, dass sie jeder Zeit erwischt werden konnten, aber all das war ihnen in diesem kurzen, aber intensiven Augenblick egal. Sie hatten so lange auf den anderen gewartet.
 

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Als die beiden Magier zurück im Lager waren, hatte Lucy schon etwas zu Essen gemacht. Sie stellten die Säcke ab und setzten sich dazu. Dass sie von intensiven Blicken beobachtet wurden, bemerkten sie nicht.
 

„Warum wird dieser Auftrag einer Magiergilde gegeben? Kann das nicht auch jemand ohne Magie machen?“
 

Lucy sah in die Runde. Diese Frage stellte sie sich schon die ganze Zeit. Immerhin wimmelte es hier nicht von Monstern oder ähnlichen Gefahren. Sie mussten lediglich einen Berg hoch laufen, nicht mal irgendwie klettern und mussten bisher auch keine Magie einsetzen.
 

„Hier gibt es Monster. Auch wenn sie momentan nicht da sind. Sie kommen nachts raus und wollen das Mondkraut fressen. Es sind blinde Monster und sie folgen dem Geruch des Krauts. Wenn wir jetzt mit fünf Säcken hier sitzen, müssten sie bald kommen. Da das Kraut für gewöhnlich inmitten von Giftpflanzen wächst, können die Monster sie nicht essen. Sie riechen die Pflanzen nicht gut genug, um sie von den giftigen unterscheiden zu können.“
 

Lucy schüttelte sich, bei der Erklärung von Gray, sie wollte nicht, dass Monster kamen.
 

„Wir haben Mitternacht rum, bis zu den ersten Sonnenstrahlen sind es noch sechs Stunden. Es wäre ratsam Wachen zu bestimmen.“
 

Erza wartete, bis sich vielleicht jemand zuerst auf ihren Vorschlag meldete, aber dem war nicht so. Deshalb übernahm sie die erste Wache. Sie bestimmte Natsu dazu die zweite Wache zu nahmen. Vielleicht war er dann müde und schlief im Zug zurück? Der Feuermagier protestierte, Gray war doch ein Mann, warum musste er keine Wache übernehmen? Erza ignorierte seinen Einwand.
 

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Natsu träumte gerade von Gray, als er aus dem Traum gerissen wurde. Er blickte geradewegs in Erzas Gesicht. Leise erklärte sie, dass er nun an der Reihe war. Natsu war nicht begeistert, aber er fügte sich. Es hatte einfach keinen Sinn mit Erza zu streiten. Natsu stand auf und setzte sich an das Feuer und hielt einen Stock in die Flammen. Sofort griff das Feuer über und Natsu aß davon. Zum Glück hatte nicht er das Feuer gemacht. Während er wache hielt, aß er einfach das Feuer. Immerhin war er so satt und fit. Irgendwann hörte er ein Rascheln hinter sich. Natsu hob die Nase an. Er roch etwas, was er nicht kannte. Sie kamen. Die Monster kamen. Natsu schnellte herum und beobachtete die Büsche. Das erste Monster kam aus dem Dickicht gerannt und hielt auf ihn zu. Natsu verpasste dem Monster einen Schlag. Das zweite kam und dann das dritte und schon bald konnte Natsu nicht mehr alleine alle Monster abhalten. Er verlor den Überblick. Plötzlich hörte er einen Ruf. Sofort wusste er, dass es Gray war, aber er konnte sich nicht umdrehen, da hier drei Monster waren, die ihn angriffen. Nur Sekunden nach dem Ruf spürte Natsu eine leichte, kühle im Rücken und dann wurde er gepackt.
 

„Natsu, ist alles in Ordnung mit dir?“
 

Der Feuermagier sah Gray an und nickte dann.
 

„Gut. Ich bin von dem Lärm wach geworden. Wieso hast du nicht gerufen?“
 

„Ich war zu abgelenkt.“
 

Diesmal nickte Gray und die Beiden stellten sich Rücken an Rücken und bekämpften die Monster. Nur kurze Zeit später gesellte sich Loke zu ihnen. Zu dritt kamen sie gegen die Monster an. Lucy, Wendy und Erza hatten sich derweil die Säcke geschnappt und in ein Zelt gezerrt.
 

„Natsu?“
 

„Hey Loke. Auch mal wieder da?“
 

Zusammen kämpften sie eine Weile, bis sie endlich die Monster besiegt hatten. Als wirklich keine Monster mehr kamen, wandte sich Loke an Natsu.
 

„Du hast wunderschöne Augen. Wie lange bist du schon eine Frau? Möchtest du mal mit mir Ausgehen?“
 

„Äh?“
 

Natsu war völlig überfordert. Loke war ein Freund und dieser wusste, dass er ein Mann gewesen war und jeder wusste, dass Loke nur auf Frauen stand. Gray mischte sich ein. Seine Geduld wurde auf die Probe gestellt und der Stachel der Eifersucht stach in seiner Brust. Natsu gehörte ihm.
 

„Loke, lass das!“
 

Loke sah Gray und Natsu intensiv an, dann grinste er.
 

„Ach so ist das.“
 

Weder Natsu noch Gray wussten, was Loke genau meinte, doch dieser ließ ihn daraufhin in Ruhe und Natsu war erleichtert. Gray versuchte derweil Loke zu löchern, was dieser meinte.
 

„Na du und Natsu. Ihr seid-“
 

Gray legte schnell eine Hand vor Lokes Mund und brachte ihn zum Schweigen.
 

„Es ist erst seit ein zwei Tagen und keiner weiß davon. Behalte es für dich!“
 

Loke grinste noch einmal und nickte dann. Gray und Natsu waren seine Freunde und wenn sie es wollten, würde er auch nichts sagen. Nun ja, keinem Menschen würde er es erzählen Stellargeister würde er es auf jeden Fall erzählen. Das war die Geschichte des Jahres. Ein weiblicher Natsu war mit Gray zusammen. Danach erzählte Natsu, wie es zu dieser weiblichen Gestalt kam und wie lange es anhalten soll. Loke grinste. Er würde das sowas von in der Welt der Stellargeister erzählen. Auch wenn ihm das keiner glauben würde. Loke verabschiedete sich von allen und verschwand wieder.
 

„Geht es euch allen gut?“
 

Alle nickten Erza zu und sahen dann Richtung Himmel. Die ersten Sonnenstrahlen drangen zu ihnen durch. Die Nacht war vorbei und somit auch die Angriffe. Die Gruppe packte schnell ihre Sachen und begann mit dem Abstieg.
 

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Als sie in der Gilde angekommen waren, meldeten sie sich bei Mira zurück und tranken noch ein Bier und gingen dann nach Hause. Gray begleitete Natsu und Happy noch bis er zu sich abbiegen musste. Natsu sah ihm kurz nach, bevor Happy ihn wieder ablenkte.
 

„Natsu, wie machen wir das? Du bist doch jetzt eine Frau. Lucy mag es nicht wenn ich ihren Körper nackt sehe. Macht dir das was aus?“
 

Natsu schüttelte nur den Kopf und lief einfach weiter. Schnell waren die beiden zuhause angekommen. Natsu zog sich aus und legte sich ins Bett. Happy legte sich auch schlafen und schlief auch schnell ein. Natsu jedoch starrte die Decke an. Er wollte zu Gray.

Zur selben Zeit lag auch Gray wach im Bett und sehnte sich nach seinem Freund. Sie mussten diesen einen Monat überstehen, dann würde alles gut sein. Weder Natsu noch Gray hatten etwas dagegen es schon jetzt zu veröffentlichen, aber Natsu wollte nicht, dass es so aussah, als würde Gray ihn und seine Situation ausnutzen. Insgeheim hatte Natsu auch Angst, dass Gray seinen männlichen Körper doch nicht lieben konnte. Bis Natsu die Gewissheit nicht hatte, würde er es nicht veröffentlichen. Nichtsdestotrotz würde er es gerne in die Welt hinausschreien. Ging es Gray genauso? Natsu wusste es nicht, aber hoffte es. Unbewusst begann Natsu zu lächeln. Irgendwie war ihm danach. Er hatte einen vertrauten Geruch in der Nase, welcher ihm das Gefühl einer Umarmung vermittelte. Natsu riss seine Augen auf und blickte sich im Haus um. Am offenen Fenster blieb sein Blick hängen.
 

„Gray…?“
 

An dem offenen Fenster stand wirklich der Eismagier und grinste ihn an.
 

„Du hast lange gebraucht.“
 

Natsu sprang aus dem Bett und dann aus dem Fenster. Gray empfing seinen Freund mit einer Umarmung. Natsu war sich mit einem Mal sicher, dass Gray genauso empfand.
 

„Ich habe an dich gedacht und dachte erst, dass ich mir den Geruch einbilden würde.“
 

Gray lachte leise und zog Natsu etwas vom Haus weg. Immerhin wollten sie nicht, dass Happy etwas mitbekam. Auf einem Stein ließ Gray sich nieder und zog Natsu auf seinen Schoss. Natsu ließ das mit sich machen. Nur zu gern nahm er auf Grays Schoss Platz. Die Zeit war wieder nur gestohlen, aber sie genossen es. Keiner der beiden wollte dass die Zeit weiterlief. Die Zeit sollte anhalten. Gray Schloss seine Arme um Natsu. Er genoss die Wärme und die Nähe. Natsu vergrub seine Nase in Grays Halsbeuge. Tief atmete er den Geruch ein. Der Geruch gab Natsu ein Gefühl von zu Hause zu sein.
 

„Natsu, möchtest du mit mir auf einen anderen Auftrag gehen? Nur wir beide würden gehen, dann hätten wir auch etwas Zeit für uns.“
 

„Ich würde gerne mit dir auf einen Auftrag gehen, aber ich denke, dass Lucy und Erza dagegen sein werden.“
 

„Die Befürchtung habe ich auch.“
 

Gray sah Natsu traurig an. Erza würde sie auf gar keinen Fall nur zu weit gehen lassen. Lucy konnten sie auf jeden Fall noch abhängen, aber bei Erza funktionierte das auf keinen Fall. Gray zog Natsu wieder näher an sich ran. Mit der Nase strich Gray sanft über die empfindliche Haut in Natsus Halsbeuge. Der Feuermagier erschauderte.
 

„Als Frau fühlt sich das anders an. Irgendwie intensiver.“
 

Natsu hätte das vielleicht nicht sagen dürfen, da der Eismagier nun sanft über die Stelle leckt und dabei leicht grinste. Natsus Atem beschleunigte sich und er biss sich auf die Lippen. Er legte den Kopf in den Nacken und drückte sich näher an Gray.
 

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Etwa drei Tage später hatte Natsu sich bereit erklärt auf die Tochter von Bisca und Alzack. Asuka war ein aufgewecktes Mädchen. Das bewies sie erst recht, als sie gegen Natsu das Schießen gewann und ihm befehle geben durfte. Zuerst ritt die auf Natsu, dann ging sie mit ihm, Lucy und Happy vor die Tür. Lucy und Happy hatten viel zu lachen. Gray kam gerade dazu, als Asuka Natsu aufforderte Lucy zu küssen. Gray hielt sich im Hintergrund und fragte sich wann Natsu ihn bemerkte. Dieser schien jedoch von dem Befehl zu sehr abgelenkt. Er zupfte am Shirt, welches Lucy gehörte und verweigerte diesen Kuss. Lucy hob auch schon panisch die Hände und wehrte sich vehement.
 

„Aber du hast gesagt, dass du alles für…GRAY!“
 

Gray dachte nicht, dass das Mädchen die erste war, die ihn bemerkte. Als Gray näher kam, hob er die Hand zum Gruß. Natsu blickte ihn erschrocken und geschockt an. Ein hauch von Angst lag in seinen Augen, aber Gray konnte ihn mit einem Grinsen beruhigen.
 

„Ich hörte, dass Natsu und Lucy sich küssen müssen?“
 

„JAAAAA“
 

„NEIN!“
 

Während Asuka begeistert auf und ab sprang, weigerten sich Lucy und Natsu weiter. Asuka hatte jedoch einen anderen Plan.
 

„Da Gray jetzt da ist, kann Natsu ja Gray küssen. Dann küsst ein Junge ein Mädchen, so wie bei Mama und Papa.“
 

Gray verschluckte sich. Es war sein innigster Wunsch Natsu hier und jetzt zu küssen, aber noch immer respektierte er Natsus Wunsch nach Geheimhaltung. Der Feuermagier sah das Mädchen geschockt an und Lucy erwartete schon, dass die Straße gleich erneuert werden musste.
 

„Das kann ich nicht machen.“
 

„Du musst entweder Lucy oder Gray küssen. So wie bei Mama und Papa.“
 

Natsu wollte erst wieder protestieren, aber wurde plötzlich ganz still. Er wandte sich an Gray und sah ihm sehnsuchtsvoll in die Augen. Natsu wollte es genauso sehr, wie Gray. Das konnte der Eismagier genau erkennen. Niemals hätte Gray geglaubt, dass Natsu hier, Mitten auf der Straße, auf ihn zu kam. Lucy interpretierte das natürlich völlig falsch und wollte Natsu aufhalten.
 

„Natsu, Gray kann nichts dafür. Du kannst ihn hier nicht auf der Straße angreifen.“
 

„Ich will ihn doch gar nicht angreifen.“
 

Lucy konnte das leise Murmel fast nicht verstehen, aber als sie die Worte realisiert hatte, konnte sie sofort die alternative definieren. Natsu wollte Gray küssen? Gray brachte Natsu doch dann um. Jetzt wollte Lucy Natsu noch mehr aufhalten. Als sie nach Natsu griff, wich dieser einfach aus und Lucy stolperte. Es reichte, um einen Vorsprung zu bekommen. Lucy versuchte es zwar noch einmal, doch Natsu hatte Gray erreicht und ihn am Kragen gepackt. Lucy stockte der Atem, als Natsu seine Lippen, auf die von Gray drückte. Wirklich geschockt war sie, als Gray den Kuss erwiderte. Sie würde diesen Kuss nie vergessen. Mit einer Hand griff sie sich an die Stirn und begann zu wanken. Happy konnte sie gerade noch auffangen, bevor sie auf dem Boden aufkam. Ihre Augen waren geschlossen.
 

„Natsu!“
 

Der Mann im Frauenkörper wandte sich von Gray ab und sah zu Happy. Als er Lucys Zustand erfasste, reagierte er sofort. Gray folgte ihm und beide stützten die junge Frau. Asuka sprang zwar nicht mehr auf und ab, aber sah immer noch belustigt aus. Sie lief mit der Schneekugel um die kleine Gruppe, um nichts zu verpassen. Als Lucy erwachte, blickte sie erst Natsu, dann Gray an.
 

„Boah. Ich habe gerade geträumt, dass ihr euch geküsst habt.“
 

Asuka kreischte begeistert und gab bekannt, dass das kein Traum gewesen war. Lucy sah die beiden Magier an, als würde sie sagen wollen 'Bitte sagt, dass das nicht passiert war´.
 

„Sie hat recht. Natsu hat mich geküsst.“
 

„Und du hast es genossen.“
 

Natsu und Gray grinsten sich an. Lucy war kurz davor erneut in Ohnmacht zu fallen. Nach einer Weile fing sie sich wieder, aber brachte kein Wort mehr raus. Brauchte sie auch nicht. Asuka kreischte wieder begeistert und verlangte nach essen.
 

„Gut, dann gehen wir zurück. Asuka, du darfst niemanden sagen, dass Gray und ich uns geküsst haben. Nur deinen Eltern. Wenn ihr daheim seid. Lucy, dir muss ich das wohl nicht sagen und Happy auch nicht?“
 

Beide schüttelten den Kopf und Lucy erhob sich. Asuka gab ihr Versprechen, aber weder Natsu noch Gray glaubten jedoch daran.
 

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In der Gilde angekommen, bekam Asuka erstmal ihren Kuchen und dann kamen schon ihre Eltern. Die Geschichte zu der Schneekugel rührte die Mitglieder der Gilde und dann verschwanden sie. Nachdem die kleine Familie die Gilde verlassen hatte, atmeten die beiden Magier erleichtert aus. Kaum war diese Katastrophe bewältigt, kam auch schon Lucy auf sie zu und wollte mit Sicherheit über den Kuss und ihre untypische Reaktion reden, aber daraus wurde nichts. Loke tauchte plötzlich auf und legte je einen Arm um einen der Magier.
 

„Ich leihe euch mal aus.“
 

„LOKEEE! Ich wollte gerade mit Natsu und Gray sprechen!“
 

Loke winkte nur und führte die beiden nur in einen anderen Teil der Gilde. Dort gab es einige Räume für die Mitglieder, damit sie Strategien und ähnliches für Aufträge besprechen konnten. Diese Räume konnten auch privat genutzt werden, aber meist machte das keiner. Die Gilde war eine Familie und da gab es nicht viele Geheimnisse. Als die drei einen Raum gefunden hatten, setzten sie sich, Natsu und Gray saßen dicht nebeneinander. Loke wusste von ihnen und hatte zusätzlich den Raum abgeschlossen. Gray legte einen Arm um Natsu und wandte sich an den Stellargeist.
 

„Was willst du von uns?“
 

„Erstmal nichts. Ich wollte euch nur Zeit für euch verschaffen. Später irgendwann, wenn ich mal Hilfe brauche, dann komme ich auf euch zurück.“
 

Loke verschwand einfach in goldenen Sprenkeln und winkte dabei. Gray grinste kurz und gab dann Natsu einen Kuss auf den Haarschopf.
 

„Der ist verrückt geworden.“
 

„Ja, aber er hat uns Zeit zu zweit verschafft und dafür danke ich ihm.“
 

Um seine Worte zu unterstreichen, beugte sich Gray zu Natsu und küsste ihn.
 

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Natsu und Gray saßen in Lucys Wohnung und warteten auf die junge Frau. Sie waren ihr eine Erklärung schuldig. Sie hatten die junge Frau immerhin richtig geschockt. Als Lucy die Wohnung betrat, schrie sie erst kurz auf, dann hielt sie den beiden Magiern eine Standpauke in Sachen Hausfriedensbruch. Danach sah sie die beiden Einbrecher einfach nur ruhig an. Gray und Natsu sahen sich in die Augen und schienen stumm zu diskutieren, wer mit der Stellarmagierin sprach. Seufzend stand Gray auf und blickt Lucy intensiv und entschlossen in die Augen.
 

„Ich weiß, du magst Natsu, aber er gehört mir und wenn du versuchst ihn für dich zu gewinnen, werde ich mit allen Mitteln kämpfen. Und wenn du nicht mehr mit uns befreundet sein möchtest, dann werden wir jetzt gehen.“
 

Lucy schüttelte nur überwältig den Kopf. Sie versicherte Gray, dass sie Natsu nur als Freund mochte und die kurze Phase der Verliebtheit, die sie mal hatte, war vergangen. Auch wollte sie weiter mit den beiden befreundet bleiben und Aufträge erledigen. Er glaubte ihr und auch Natsu glaubte den Worten. Lucy setzte sich den beiden gegensätzlichen Magiern gegenüber und fragte sie die halbe Nacht aus. Bereitwillig erzählten sie es ihr. Beide waren erstaunt, weil sie sich die Geschichte teilten und Details preisgaben, die kannte der jeweils andere noch nicht. Sie hatten auch nicht viel Zeit zum Reden gehab, sie hatten die Zeit zu zweit lieber miteinander genossen als mit Worten. Als sie fertig waren, schwiegen alle eine Weile, bis Natsu das Schweigen brach.
 

„Wenn du nicht in mich verliebt bist, in wen sonst?“
 

Undefinierbares Gestammel kam als Antwort und es dauerte, bis Lucy ein vernünftiges Wort herausbrachte. Dieses Wort war ein Name und dieser Name erstaunte Natsu und Gray und gleichzeitig brachte es für Lucy wohl ungeheuerlich viele Schwierigkeiten. Gray harkte noch einmal nach.
 

„Meinst du das ernst? Du liebst deinen Stellargeist? Loke? Der Gigolo?“
 

Lucy begann zu weinen. Sie wusste, dass ihre Gefühle nicht erwidert wurden. Loke verletzte sie immer wieder, wenn er eine andere Frau anbaggerte und sie konnte sich nicht gegen die Eifersucht wehren. Sagen wollte sie es ihm nicht. Natsu ging zu seiner Freundin rüber und umarmte sie. Lange versuchte er sie zu trösten, während Gray Tee kochte. Lucy konnte den Tee gebrauchen. Er würde sie beruhigen. Die Lage des Mädchens war wirklich verzwickt. War es überhaupt erlaubt, dass Stellargeist und seine Besitzerin sich liebten? Konnte das überhaupt gut gehen? Gray wusste darauf keine Antwort und wahrscheinlich wusste Lucy sie auch nicht wirklich. Das war vermutlich eine einzigartige Situation. Jedoch brauchte sich Gray noch keine Gedanken darüber machen, da er ohnehin nicht wusste, was Loke fühlte.
 

„Du solltest schlafen gehen.“
 

Lucy nickte Gray zu, trank den Tee leer und verabschiedete die beiden Magier. Natsu und Gray gingen zusammen zu Natsu. Happy sollte dort auf sie warten, weil Natsu sich bei ihm entschuldigen wollte. Immerhin hatte er nichts von der Beziehung seinem besten Freund erzählt und das hatte Happy nicht verdient. Happy war nicht wirklich wütend gewesen. Nachdem er dem er den Grund gehört hatte, verstand er es sogar und versprach es keinem zu erzählen.
 

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Am nächsten Morgen zog Natsu Erza, Wendy und Charle mit sich in eins der Zimmer. Dort warteten schon Lucy, Happy und Gray.
 

„Was ist hier los?“
 

„Gray und ich wollen euch etwas sagen. Einfach, weil ihr zu unserem Team gehört und wir beschlossen haben, dass es jeder aus dem Team erfährt.“
 

Natsu war sichtlich nervös und knetete seine Hände. Gray griff nach den Händen und drückte sie sanft, aber bestimmend nach unten. Natsu blickte hoch. Grays Gesicht zierte ein leichtes Lächeln, bevor er Natsu auf den Stuhl drückte und sich selbst an Erza, Wendy und Charle wandte.
 

„Natsu wollte sagen, dass er und ich ein Paar sind und hoffen, dass die Freundschaft zwischen uns deshalb nicht leidet.“
 

Wendy quietschte, sprang auf und ging zu Lucy. Sie sah begeistert aus. Charle flog zu Happy und fragte ihn leise aus. Erza jedoch sah man erst nicht an was sie dachte, dann wurde ihr Gesichtsausdruck hart. Gray, Natsu und Lucy sahen die Frau geschockt an. Plötzlich sprang sie auf und stürmte auf Gray zu. Bevor dieser irgendwie reagieren konnte, hatte sie ihn am Kragen gepackt.
 

„Nutzt du Natsus Situation aus?“
 

„Erza! Nein! Gray nutzt mich nicht aus. Das war auch der Grund, warum ich dagegen war es jemanden zu erzählen.“
 

Erza sah Natsu sanft an und ließ nach einer Weile Gray los. Dieser ging zu seinem Freund und legte einen Arm um ihn.
 

„Ich meine es Todernst.“
 

Erza ließ das durchgehen und setzte sich. Lucy erhob sich diesmal und stellte eine große Schachtel auf den Tisch. Erza erkannte sofort, um was es sich handelte und rannte aus dem Raum. Sie war schnell mit Tellern und Gabeln und einem Kuchen Messer zurück. Lucy lacht und öffnete die Schachtel, in der ein leckerer Erdbeerkuchen war. Lucy hatte den besorgt, um Erza zur Not umzustimmen. Nun war er eine Belohnung. Die kleine Gruppe feierte das Paar etwas.
 

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Natsu stand mal wieder am schwarzen Brett und suchte nach einem Auftrag. Immerhin mussten Lucy, Wendy, Gray und Erza Miete zahlen und er brauchte Geld für etwas zu Essen. Der Auftrag musste also relativ gut bezahlt werden, was auch hieß, dass es ein schwerer Auftrag sein würde.
 

„Wir könnten diesen Auftrag nehmen?“
 

Happy deutete auf einen S-Auftrag. Den durfte Natsu jedoch nur annehmen, wenn Erza zustimmte. Zuerst las sich Natsu durch, ob der Auftrag überhaupt etwas für ihn war.
 

„Monster töten, die ein Dort terrorisieren? Warum ist das ein S-Auftrag?“
 

Happy deutete auf eine Zeile darunter.
 

„Etwa 1000 Monster!“
 

Das war selbst für Natsu etwas viel. Er zeigte Erza den Auftrag. Als S-Magierin musste sie ihn begleiten und so oblag ihr die Entscheidung.
 

„Das sollten wir zusammen schaffen. Du kannst zu Mira gehen und sagen, dass ich dabei bin.“
 

Freudig umarmte Natsu Erza und ging dann an die Theke. Unterwegs dachte er nochmal kurz nach. Warum hatte er Erza umarmt? Das hatte er doch noch nie gemacht. Lag es daran, dass er eine Frau war? Er kam nicht darauf. Mira trug sein Team ein und Natsu rief das Team zusammen. Sie besprachen, was sie brauchten und wann sie gingen.
 

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Natsu hing mit dem Kopf aus dem Fenster in der Kutsche. Gray strich ihm sanft über den Rücken. Sein Freund tat ihm unheimlich leid. Wendy hatte den Zauber schon zwei Mal eingesetzt, aber beim dritten Mal hatte es nicht mehr funktioniert. Das Mädchen machte sich unheimlich viele Vorwürfe, aber Natsu versuchte sie zu beruhigen, jedenfalls wenn er sich gerade nicht übergab.
 

„Natsu, es dauert nicht mehr lange. Das wirst du schaffen.“
 

Lucy strich ihm sanft über den Kopf und sah ihn mitleidig an. Sie wusste, es war eine Qual, aber sie wusste auch, dass er es schaffen würde. Hatte er bisher immer und würde er auch in Zukunft. Lucy hatte recht, nur eine halbe Stunde später konnten sie die Kutsche verlassen und Natsu küsste den Boden. Gray kniete sich zu seinem Freund und sprach leise mit ihm. Lucy, Wendy und Erza wurde seit dem Outing immer wieder Zeuge von Zuneigung, die die beiden Magier einander zuteilwerden ließen. Hier ein Kuss, dort eine Umarmung und so weiter. Lucy lächelte sie immer wieder an und freute sich auch für sie, aber es tat auch weh, da sie dem Mann oder Stellargeist, den sie liebte, nicht nah sein konnte und irgendwie auch nicht wollte. Erza brachte die Gruppe dazu zum Dorf zu gehen. Dort angekommen sahen sie keine Menschen. Auch in den Häusern brannte kein Licht. Man sah nur hin und wieder einen Vorhang wackeln. Erza steuerte ein Haus an, welches nach einem Rathaus aussah.
 

„Die Menschen hier müssen ganz schön Angst haben.“
 

Jeder stimmte Wendy zu, die Charle näher an sich drückte. Leicht erschauderte das Mädchen. Es war wirklich nicht angenehm in einem gefühlten Geisterdorf zu sein. Als die Gruppe das vermeintliche Rathaus erreichte, sprangen aus den Gassen in der Umgebung Monster aus sie zu. Sie waren umzingelt. Sofort stellten sich Natsu, Erza und Gray vor Wendy und Lucy. Die Stellarmagierin hatte schon Loke gerufen. Dieser flirtete sofort mit Natsu. Gray, der Loke schon einmal gesagt hatte, dass dieser Natsu in Ruhe lassen sollte, packte den Geist am Kragen und sah ihn nur gefährlich an.
 

„Alles klar, ich fasse ihn schon nicht mehr an.“
 

Loke zog sich zurück. Gray und Natsu sahen sich an. Sie hatten den traurigen Blick von Lucy gesehen. Erza wollte dem Geist die Situation erklären, aber die Monster griffen an und so erübrigten sich alle Erklärungen. Die Gruppe konzentrierte sich nun voll und ganz auf den Kampf. Plötzlich wurde Natsu herum gerissen und starrte Gray erschrocken an. An ihnen flog ein Stachel mit Gift vorbei.
 

„Pass auf dich auf!“
 

Natsu zog Gray auf die Seite und erwiderte den Satz.
 

„Hört auf zu flirten und kämpft verdammt noch mal!“
 

Loke grinste die beiden Magier an, bevor er realisierte, dass noch niemand davon wusste. Schnell sah er sich um und erkannte, dass keiner seine Worte vernommen hatte. Es dauerte gefühlt mehrere Stunden, bis die Flut an Monstern abebbte und die Gruppe eine Pause hatte. Erza ging wieder auf das Gebäude zu, von dem sie immer noch ausgingen, dass es das Rathaus war. Eine Person kam vorsichtig und langsam aus dem Gebäude.
 

„Vielen Dank. Ihr müsst die Magier von Fairy Tail sein.“
 

Während Erza mit dem Mann sprach und die Details erfuhr, behielt der Rest der Gruppe die Umgebung im Auge. Loke verschwand wieder, damit Lucy ihre Kräfte sparen konnte. Als Erza alles abgeklärt hatte, kam sie zurück.
 

„Also wir werden im Osten außerhalb der Stadt unser Lager aufschlagen. Dort gibt es einen Fluss, dann haben wir zumindest Wasser. Die Monster sind meistens um die Stadt verteilt. Wenn die Bewohner im Haus bleiben, jedenfalls.“
 

Alle stimmten zu und machten sich auf den Weg.
 

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Natsu und Gray saßen am Lagerfeuer und ruhten sich aus. Sie hatten den ganzen Tag gekämpft und nun waren die Frauen dran. Während Gray döste, aß Natsu das Feuer.
 

„NAAATSUUUU!!! GRAAAAYYYY“
 

Sofort sprangen die beiden Magier auf, als sie Lucy schreien hörten. Natsu hob schnell die Nase an und sprintete los, als er Lucys Geruch lokalisieren konnte. Als sie die Magierin erreichten, hatte ein Monster sich schon über sie gebeugt und schnappte nach ihr. Nur Taurus und seiner Axt war es zu verdanken, dass sie noch nicht gefressen wurde. Gray fror das Monster sofort ein.
 

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„Nicht mehr lange und ich bin endlich wieder ein Mann.“
 

Fast drei Wochen hatte es gedauert die Monster zu vernichten. Natsu war glücklich, als sie endlich wieder bei der Gilde waren. Erza öffnete die Türen und plötzlich sprang Gajeel auf. Er rannte auf Natsu zu und begann zu knurren. Jedoch knurrte er nicht Natsu an, sondern die Leute um ihn herum. Gray passte es natürlich nicht, dass der andere Dragon-Slayer ihn von seinem Freund fern hielt.
 

„WAS ZUR HÖLLE IST LOS MIT DIR?“
 

Gajeel knurrte nur noch einmal und schien sich dann langsam wieder zu fangen.
 

„Riechst du das nicht, Salamander? Und Wendy? Du hast es auch nicht gerochen?“
 

Beide schüttelten den Kopf. Natsu versuchte zu riechen, was Gajeel meinte, jedoch kam er nicht darauf, was der andere meinte. Bei Wendy sah man jedoch nach kurzer Zeit, dass sie verstanden hatte. Ihre Augen weiteten sich. Gajeel lachte.
 

„Ist er?“
 

„Ja unser lieber Salamander ist schwanger.“
 

Schock war die erste Reaktion von allen. Natsu griff unbewusst an seinen Bauch. Schwanger? Er? Von Gray? Diese Fragen gingen auch Gray durch den Kopf. Die anderen aus ihrer Gruppe sahen die beiden Magier einfach nacheinander geschockt an, während der Rest aus der Gilde nur den Feuermagier geschockt ansahen. Keiner dachte, dass Natsu überhaupt daran dachte Sex zu haben. Cana begann zu lachen.
 

„Hat der kleine Natsu doch tatsächlich seine Unschuld verloren. Nur an wen?“
 

Diese Frage stellten sich alle. Immerhin war Natsu gerade eine Frau und jetzt schwanger, also musste er mit einem Mann ins Bett gegangen sein. Wer kam dafür in Frage? Makarov kam auf die Gruppe zu. Zuerst blickte er zu Gajeel, es sah so aus, als wollte er um Erlaubnis fragen. Dieser nickte knapp. Alle fanden das Verhalten seltsam, jedoch war die Nachricht, dass Natsu schwanger war viel interessanter. Fast jeder starrte Natsu an und wartete darauf, was Makarov machte.
 

„Natsu, ist das wahr?“
 

„Ich weiß es nicht.“
 

Natsu zuckte nur hilflos mit den Schultern. Er hatte keine Ahnung, ob er schwanger war. Jedoch, wenn Wendy und Gajeel das rochen, musste es stimmen. Mira kam sofort angerannt und griff nach dem Feuermagier. Gajeel knurrte zwar, aber wagte es nicht die Frau anzugreifen. Er wusste, dass sie mächtiger war. Stattdessen folgten er, Makarov und die wissende Gruppe Natsu und Mira ins Krankenzimmer. Nach einer Untersuchung bestätigte Mira alles. Plötzlich murmelten alle durcheinander, bis Natsu sie alle unterbrach.
 

„Ist doch egal. Nur ein paar Tage noch, dann bin ich wieder ein Mann.“
 

Die Stille war ohrenbetäubend. Sollte es so einfach sein? Oder verkomplizierte das alles? Verschwand das Baby oder nicht.
 

„Wir müssen abwarten was passiert. Sollte das Baby bleiben, dann müssen wir den Fötus operativ entfernen, aber wenn das Baby mit verschwindet, dann ist alles gut.“
 

Makarov räusperte sich und wandte sich an Natsu.
 

„Natsu, dürfte ich fragen, wer der Vater ist und warum ist Gajeel so aggressiv?“
 

Natsu zuckte erneut einfach nur mit den Schultern. Er wollte nichts von Gray sagen. Warum Gajeel reagierte, wie er es tat, wusste er selbst nicht.
 

„Es ist mein Instinkt. Die Drachen-Magie in mir will das Baby beschützen.“
 

Natsu sah Gajeel einfach nur an. Er kannte den Instinkt und konnte sich meistens auch nicht dagegen wehren.
 

„Meister, dürfen wir nach Hause gehen? Der Auftrag war anstrengend und ich denke, dass Natsu jetzt erst recht Ruhe braucht.“
 

Der Gildenmeister nickte gedankenverloren und stimmte Erza zu.
 

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Auf dem Weg zu Natsu sprach niemand ein Wort. Dies dauerte an, bis Gajeel neben Natsu auftauchte und grinste.
 

„Na Salamander, hast du dich von dem Eisklotz schwängern lassen?“
 

Dabei lachte er sein typisches Lachen und wollte einen Arm um den anderen Dragon-Slayer legen. Dies wurde jedoch von besagtem Eisklotz verhindert. Gajeel wusste, wer mit Natsu zusammen war, da brauchte sich Gray auch nicht mehr verstecken. Er schlug Gajeels Arm weg. Das wurde mit einem Lachen kommentiert. Natsu blickte Gajeel nur böse an und wandte sich an seinen Freund.
 

„Kannst du heute bei mir bleiben?“
 

Bevor Gray seine Zustimmung geben konnte, mischte sich Happy ein. Es war das erste Mal, dass der Kater etwas sagte, seit er wusste, dass Natsu Schwanger war.
 

„Lucy!!!! Ich muss unbedingt bei dir schlafen heute Nacht.“
 

Lucy nickte nur und sah weiter auf Natsu und Gray. Die beiden Magier sahen einfach so aus, als gehörten sie zusammen. Ihr Herz wurde schwer. Wenn Loke und sie sich doch nur näher kommen könnten. Als sie zusammen bei Natsu ankamen, fragte sich der Feuermagier, was das sollte. Warum waren sie alle mit ihm Heim gekommen? Erza setzte sich und wandte sich dann an den Besitzer des Hauses.
 

„Wie fühlst du dich, Natsu?“
 

„Es ist alles in Ordnung.“
 

Natsu verstand weder die Frage noch die Aufregung. Immerhin würde in ein paar Tagen alles gut sein. Leicht bedauerte er schon, dass er das Kind nicht behalten konnte, aber es ist auch noch zu früh für ein Kind. Gray und er waren nur knapp einen Monat zusammen und wollten die Zeit gemeinsam noch genießen. Ein Kind konnten sie immer noch adoptieren. Plötzlich stand Loke Mitten im Haus. Natsu sah ihn wütend an und wartete schon auf den Flirtversuch, doch dieser blieb aus. Zum Glück. Jedoch stieß ihm sauer auf, dass so viele sein Haus belagerten, obwohl er seine Zeit mit Gray verbringen wollte. Alleine!
 

„Ihr dürft gerne alle in eure Wohnungen gehen.“
 

Es wurde still, dann erhoben sich alle und drängelten sich aus der Wohnung. Natsu klang viel zu wütend und auch seine Hände brannten schon. Als alle draußen waren, setzte sich Loke auf das Bett von Natsu. Der Feuermagier war kurz davor den Geist zu grillen, als Gray sich einmischte.
 

„Was willst du?“
 

„Ich muss mit euch reden. Ich habe euch doch neulich geholfen und fordere jetzt meine Belohnung.“
 

Gray nickte und Natsu trommelte genervt auf dem Tisch herum.
 

„Nochmal. Was willst du?“
 

„Ich will, dass ihr mir helft Lucy für mich zu gewinnen.“
 

Natsu legte den Kopf schief und plauderte aus, was Lucy ihm und Gray erzählt hatte. Lokes Augen weiteten sich und er sprang auf.
 

„Ist das wahr?“
 

„Ja. Wir haben uns schon gefragt, ob das überhaupt erlaubt ist und ob das überhaupt möglich ist. Immerhin gibt es die Zeitverschiebung und Lucy muss dich rufen.“
 

„Es ist möglich und nicht verboten. Ihr sagt also, dass ich nicht mehr mit anderen flirten soll und dass ich Lucy meine Gefühle gestehen soll?“
 

Die beiden Magier nickten synchron. Sie hofften, dass der Geist dann verschwand. Dies tat er auch und lächelte dabei.
 

„Endlich alleine.“
 

Gray nickte und griff nach seinem Freund und zog ihn zum Bett. Natsu setzte sich auf Grays Schoss und leckte sich über die Lippen.
 

„Ja endlich.“
 

Natsu beugte sich vor und drückte Gray in die Matratze. Der Eismagier ließ das nur zu gerne mit sich machen und stöhnte, als Natsu auf seinem Schoss hin und her rutschte.
 

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Drei Tage später saß Natsu in der Gilde und wartete auf seine Rückverwandlung. Heute Morgen war ihm richtig übel gewesen und er musste sich übergeben. Später hatte er es Lucy und Erza erzählt und die beiden Frauen haben etwas von Morgenübelkeit erzählt, welche aufgrund der Schwangerschaft auftrat. Natsu wollte das nicht erleben und war froh, dass es der erste und letzte Tag seiner Morgenübelkeit war. Wenn er daran dachte, dass Frauen das über Wochen hatten. Das wollte er definitiv nicht. Als er gegen Mittag noch immer eine Frau war, wurde er langsam nervös. Lucy versuchte die Nervosität zu mildern, indem sie ihm sagte, dass er auch erst gegen Abend verwandelt wurde. Die ganze Gruppe versuchte ihn irgendwie ruhig zu halten. Als Natsu wirklich begann durchzudrehen, entzündete Erza ein Feuer und kaufte Essen für die Gruppe. Dies lenkte Natsu ab. Als er jedoch ein Bier bestellen wollte, griffen die Frauen aus Reflex ein. Zwar wollte der Feuermagier dagegen argumentieren, aber kam gegen die geballte Weiblichkeit nicht an. Schlussendlich seufzte er und verzichtete auf Alkohol. Einen Tag würde es schon schaffen. Er war ja nicht Cana.
 

„Lucy, weißt du, wann genau ich verwandelt wurde?“
 

Lucy schüttelte irgendwie nervös mit dem Kopf. Ihr Blick glitt immer wieder zwischen der Uhr und Natsu hin und her. Die Nervosität fiel auch allen anderen auf. Charle fragte nach und irgendwann sagte Lucy, was sie beschäftigte.
 

„Ich glaube, dass die Zeit schon durch ist.“
 

Bevor jemand auf die Nachricht reagieren konnte, begann Natsu zu leuchten. Das Leuchten wurde heller und sofort mussten alle die Augen schließen. Keiner wagte es die Augen zu öffnen.
 

„WAS?!?!“
 

Sofort öffneten alle die Augen und sahen Natsu an. Schock war die erste Reaktion. Das Licht leuchtete zwar noch, aber hatte sich auf Natsus Unterleib konzentriert. Der Rest seines Körpers war noch immer weilblich. Gebannt starrten alle den Feuermagier an und warteten darauf, was nun passierte. Natsu versuchte das Licht zu greifen und zu essen, aber das funktionierte einfach nicht. Gray legte Natsu eine Hand auf die Schulter und versuchte ihn zu beruhigen. Am liebsten hätte er Natsu in den Arm genommen, aber er wusste nicht, ob sein Freund das auch wollte. Erst als Natsu sich in Grays Arme warf, ließ auch Gray alle Vorsicht fallen. Das war der Moment, in dem die ganze Gilde realisierte, wer Natsu geschwängert hatte.
 

„WAS!?!?“
 

Natsu und Gray ignorierten den Ausruf. Es war ihnen bewusst gewesen, welche Reaktionen ihre Beziehung auslösen würde. Makarov hatte alle Hände voll zu tun, um die Magier zu beruhigen. Natsu konnte doch auch nicht erst schwanger ankommen und dann auch noch ausgerechnet mit Gray zusammen sein. Die beiden Magier waren doch Feinde und konnten sich nicht leiden. Und jetzt waren ausgerechnet die beiden, die schon die Gilde im Streit zerlegt hatten ein Paar. Das war auch für den Meister eine unvorstellbare Neuigkeit. Es verging eine Weile, bis das Licht erlosch und Natsu noch immer eine Frau war.
 

„Was soll die Scheiße!?“
 

Natsu sprang auf und griff sich an seine noch vorhandenen Brüste. Er wollte sich vergewissern.
 

„Natsu! Lass das! Eine Frau mach das nicht!“
 

Lucy sah den Dragon-Slayer nur verständnislos an. Mira griff sich Natsu und zog ihn ins Krankenzimmer. Gray folgte zusammen mit Wendy. Der Rest musste draußen warten. Eine gefühlte Ewigkeit später kamen die vier wieder aus dem Krankenzimmer. Die ganze Gilde wartete gespannt darauf, was Mira sagte.
 

„Es scheint so, als würde Natsu eine Frau bleiben, solange er schwanger ist.“
 

Makarov nickte und wandte sich dann an das junge Paar.
 

„Wollt ihr das Kind unter diesem Umständen behalten? Präziser. Natsu, willst du für die nächsten 9 Monate eine Frau sein?“
 

Natsu sah auf seine Hände und knetete sie unruhig. Er wusste, was er wollte, aber er wusste nicht, was Gray wollte. Nun ja, eigentlich wusste er auch nicht, was er wollte, aber Natsu wusste was er nicht wollte und dann blieb nur noch eine Möglichkeit übrig. Gray sah den Zwiespalt seines Freundes.
 

„Wir würden gerne noch darüber nachdenken, bevor wir es euch sagen.“
 

Diese Entscheidung akzeptierten die anderen Gildenmitglieder natürlich. Natsu und Gray gingen dann zu Natsu nach Hause. Dort war einfach mehr Platz. Happy quartierte sich einfach wieder bei Lucy ein. Der Kater wollte nicht mitbekommen, was die beiden Magier miteinander trieben.
 

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Natsu saß auf seinem Bett und knetete die Hände. Er fühlte sich unglaublich unwohl. Dieses Gefühl war ihm gänzlich unbekannt gewesen, als er noch ein Mann gewesen war. Fühlten sich Frauen so? Gray saß ihm gegenüber und beobachtete seinen Freund in dessen Frauengestalt.
 

„Natsu, was möchtest du tun?“
 

„Als es hieß, dass ich mich zurück verwandele und das Baby dann verschwinden würde, habe ich es akzeptiert. Aber das Baby jetzt abzutreiben, um meine männliche Gestalt zu bekommen, fühlt sich falsch an. Es fühlt sich an, wie eine Grenze, die ich überschreite, welche ich nicht überschreiten will und kann. Ich weiß, wir sind kaum zusammen und ein Kind ist wirklich zu früh, aber ich kann das nicht tun. Auch wenn du mich darum bitten würdest, würde ich es nicht können.“
 

Gray nickte und dachte lange nach. Er verstand den Standpunkt von Natsu völlig, jedoch fühlte er sich noch viel zu jung für ein Kind. Natsu fühlte sich immer schlechter, um so länger Gray still blieb. Irgendwann sah Gray auf und erstarrte. Natsu lag wie ein Häufchen Elend zusammengerollt im Bett. Der Eismagier sprang auf und eilte zu seinem Freund.
 

„Natsu, es ist alles gut. Ich stimme dir zu. Ich musste nur nachdenken, ob ich das auch wirklich will. Ich habe mich vor Ewigkeiten in dich verliebt und dachte nie, dass wir je ein Kind bekommen könnten. Ich habe mich damit abgefunden. Dass so kurz, nachdem wir zusammen gekommen sind, die Möglichkeit besteht, ein Kind mit unserer beider DNA zu bekommen, hat mich überwältigt.“
 

Gray lehnte seine Stirn auf die von Natsu. Sanft umfasste er das Gesicht seines Freundes und sah ihm tief in die Augen.
 

„Natsu, ich liebe dich und ich werde natürlich die Entscheidung akzeptieren und mich auf einen kleinen Natsu freuen. Vielleicht auch eine kleine Natsu?“
 

Gray gab Natsu einen Kuss, während beide leicht grinsten. Der Feuermagier konnte sein Lachen jedoch nicht mehr lange unterdrücken und brach den Kuss ab.
 

„Ich hoffe es wird eine kleine Gray. Eine Eisprinzessin.“
 

„Duuu!“
 

Gray stürzte sich lachend auf seinen Freund und begann ihn zu kitzeln.
 

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Gray und Natsu hatten der Gilde ihre Entscheidung mitgeteilt. Sofort waren einige Frauen auf die werdenden Eltern zugeeilt und hatten ihre Hilfe angeboten.
 

„Das bedeutet für dich, Natsu, dass du in den nächsten Monaten keine gefährlichen Aufträge mehr annehmen kannst.“
 

„WAS?“
 

Makarov wiederholte den Satz und Natsu drehte durch. Gray hatte alle Hände voll zu tun, seinen Freund zu beruhigen.
 

„Natsu, du könntest das Baby gefährden und das willst du doch nicht, oder?“
 

Natsu hörte auf zu toben und griff sich mit beiden Händen an den Bauch. Das Baby gefährden? Nein, das wollte er nicht. Langsam sah er es ein, dass er nicht kämpfen konnte. Andere Aufträge konnte er hoffentlich noch annehmen. Gray konnte ihn sicherlich unterstützen, jedoch würde Natsu seinen Freund nicht unterstützen können, wenn dieser einen schwierigen Auftrag annahm. Verbieten konnte der Feuermagier es seinem Freund jedoch nicht. Gray brauchte das Geld für seine Miete und musste daher gefährlichere Aufträge annehmen. Nachdem sich alle beruhigt hatten und Natsu und Gray saßen, setzte sich Erza gegenüber.
 

„Was wünscht ihr euch? Junge oder Mädchen? “
 

Beide zuckten mit den Schultern. Ihnen war es egal, solange es gesund war. Gray teilte dies Erza mit, welche nur nickte. Plötzlich sprang Natsu auf und rannte auf die Toilette. Eine Hand presste er auf den Mund. Gray rannte hinterher.
 

„Die Übelkeit wird ihn jetzt eine Weile stören.“
 

Mira polierte ein Glas und lehnte sich neben Erza an den Tisch. Ihr Blick folgte den beiden Magiern, während sie mit Erza sprach. Titania antwortete nur mit einem Nicken.
 

„Ich denke ich gehe auch mal auf einen Auftrag. Dann kann ich für das Baby Geschenke kaufen.“
 

Überlegend legte Mira einen Finger an ihr Kinn und ging nach kurzer Zeit zu ihren Geschwistern. Erza ließ sich die Worte durch den Kopf gehen und sprang dann auf. Ihr gefiel die Idee. Schnell ging sie zum schwarzen Brett und suchte sich einen Auftrag aus. Lucy wandte sich an Wendy, nachdem Erza und Mira wieder weg waren.
 

„Sollen wir auch einen Auftrag machen?“
 

„Können wir machen. Jedoch finde ich es zu früh, um Babysachen zu kaufen. Immerhin dauert das noch ein paar Monate.“
 

Lucy nickte und starrte wieder auf die Tischplatte.
 

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Gray strich sanft über Natsus Rücken, während dieser sich übergeben musste. Als Natsu der Meinung war, dass es endlich vorbei war, drehte er sich um und lehnte sich an die Toilettenschüssel.
 

„Wie lange soll das dauern?“
 

„Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass es irgendwann besser wird. Dafür kommen aber andere Beschwerden.“
 

Natsu seufzte und nickte dann. Mira, Erza, Levy und Lucy hatten ihm diesbezüglich einiges erzählt, was ihm graue Haare bescherte. Es machte ihm Angst, aber jedes Mal, wenn er daran dachte, das nicht durchzuziehen, dann legte er eine Hand auf seinen Unterleib. Es war nur 2 Tage bekannt, aber der Gedanke abzubrechen kam ihm häufig. Er erzählte Gray davon. Dieser umarmte ihn.
 

„Das ist völlig normal. Es ist etwas neues. Ul hat auch mal erzählt, dass ihr die Schwangerschaft Angst gemacht hatte. Du wirst das schaffen. Ich denke, nur der Anfang wird schwer. Du musst ja noch damit klar kommen, dass du eine Frau bist, obwohl du eigentlich ein Mann bist.“
 

Natsu nickte und ließ sich dann von Gray aufhelfen und verließ mit ihm die Toilette. Draußen erkannten sie, dass der Tisch, an dem sie zuvor saßen, leerer geworden war. Erza war gegangen. Natsu setzte sich und bestellte sich noch ein Feuer. Zum Glück musste er das Feuer nicht bezahlen. Als Natsu satt war und auch Gray nichts mehr wollte, gingen sie wieder zu Natsu nach Hause. Happy bettelte wieder bei Lucy und die junge Frau ließ den Kater bei sich schlafen.
 

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Etwa vier Monate später lief Natsu nervös in der Gilde auf und ab. Mittlerweile konnte man einen kleinen Bauchansatz sehen. Seine Haare hatte er wachsen lassen. Das wollten die Frauen in der Gilde und da er selbst eine Frau war, machte ihm das nichts aus. Sobald er ein Mann war, wollte er seine Haare wieder kürzen. Momentan jedoch wartete er auf die Rückkehr von Gray. Der Eismagier hatte einen schwierigeren Auftrag angenommen und war mit Erza und Lucy losgezogen. Der Auftrag sollte nur 3 Tage gehen, aber Gray war schon mehr als eine Woche weg. An sich war das kein Problem, da oft bei Aufträgen Komplikationen auftauchten, aber Natsu war durch den ungewohnten, weilblichen Körper und die Schwangerschaft ein nervliches Wrack. Natsu war die letzten Tage immer durch die Gilde getigert und hatte auf Gray gewartet.
 

„Hey Salamander! Setz dich gefälligst hin!“
 

„Und dann? Kommt Gray dann?“
 

Gajeel brummte nur und aß weiter seine Schrauben und Muttern. Es ging ihm auf die Nerven, dass der andere Dragon-Slayer ganze Zeit in der Gilde hin und her lief und so auch alle anderen nervös machte. Cana lief mit einer Flasch auf Natsu zu und legte ihm einen Arm um die Schulter. Gajeel sah ihr an, dass sie schon völlig betrunken war. Er knurrte. Die betrunkene Magierin schien das jedoch nicht zu stören oder sie ignorierte es, denn sie führt Natsu einfach weiter zu einer Bank. Gajeel konnte nicht anders und knurrte lauter. Sein Instinkt wollte Natsu beschützen. Mittlerweile glaubten alle drei Dragon-Slayer, dass es daran lag, dass Natsu die Magie eines Drachen hatte und das Baby womöglich auch. Wendy meinte, dass es wahrscheinlich das erste Drachenbaby seit 400 Jahren war. Von Zeit zu Zeit hatte auch das Mädchen ein Problem damit, dass sich jemand anderes außer Gray oder einem Dragon-Slayer näherte. Sie hatte sich jedoch besser unter Kontrolle.
 

„Cana! Lass Natsu los. Gajeel schaut schon wieder so böse und knurrt.“
 

Macao machte schon ein paar Schritte zurück. Cana schien auch die Anmerkung und Warnung von dem vorrübergehenden Gildenmeister zu ignorieren. Langsam erhob sich Gajeel, aber bevor dieser tatsächlich aus Cana losgehen konnte, riss sich Natsu los und setzte sich neben ihn an die Bar.
 

„Dein Eisklotz wird schon zurückkommen.“
 

Natsu nickte nur und ließ sich von Mira etwas zu Trinken und Essen bringen.
 

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Mit so einem oder ähnlichen Chaos vergingen weitere 2 Tage, bis sich die Tür öffnete und tatsächlich Gray, Erza und Lucy herein kamen. So schnell konnte man nicht schauen, da hing Natsu an Grays Hals und Tränen der er Freude und Erleichterung liefen an seinen Wangen runter. Gray drückte seinen Freund fest an sich und blickte über dessen Schulter hinweg fragend in die Runde. Einige schüttelten den Kopf. Sie wollten das nicht vor Natsu erwähnen. Gray lächelte einfach nur und strich seinem Freund über den Kopf. Er hatte Natsu vermisst.
 

„Sollen wir nach Hause gehen?“
 

Der Eismagier spürte nur ein Nicken und wurde mit aus der Gilde gezogen. Als die beiden Magier gegangen waren, atmeten einige erleichtert auf. Natsu hatte alle nervös und unruhig gemacht. Dazu kam, dass Gajeel den ein oder anderen angegriffen hatte, wenn man Natsu zu nahe kam.
 

„Was ist hier los?“
 

Auf Erzas Frage brach fast schon Chaos aus. Alle wollten berichten, was in den letzten Tagen passiert war. Schlussendlich ergriff der Gildenmeister das Wort und erklärte es der S-Magierin.
 

„Vielleicht sollten Gajeel und Wendy eine Weile der Gilde fernbleiben?“
 

Alle sahen Erza entsetzt an. Sie war pragmatisch, aber das ging zu weit. Man konnte doch nicht einfach anfangen Leute aus der Gilde auszuschließen, nur weil dieser einen anderen Magier wegen seinem Instinkt beschützen will. Sofort wurde auf die Frau eingeredet.
 

„Gajeel muss sich nur ein bisschen zusammenreißen. Wendy bekommt das doch auch hin.“
 

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Gray setzte sich auf das Bett von Natsu und zog seinen weiblichen Freund neben sich. Der Feuermagier war noch völlig außer sich. Es dauerte eine Weile, bis Natsu bereit war ihm zu antworten.
 

„Natsu, was ist los mit dir?“
 

„Ihr habt gesagt, dass es nur drei Tage dauert und ihr wart fast zwei Wochen weg. Ich habe mir so unglaublich viele Sorgen gemacht.“
 

Natsu drückte sich näher an Gray. Für den Eismagier war das Verhalten seltsam, jedoch wusste Gray mittlerweile auch, dass es mit der Schwangerschaft zusammen hing. Das würden noch sehr schwierige fünf Monate oder so werden.
 

„Soll ich dir was interessantes erzählen?“
 

Natsu nickte bloß.
 

„Ich habe gesehen, wie Loke und Lucy sich geküsst haben.“
 

Natsu machte große Augen. Waren die beiden endlich ein Paar?
 

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Weitere drei Monate später lag Natsu mit entblößtem Bauch auf einem Bett und starrte auf den Monitor des Ultraschallgerätes. Mira hatte gemeint, dass sie heute nach dem Geschlecht schauen wollte. Bisher hatten sie danach nie geschaut, weil sie einfach nur wollten, dass das Kind gesund war. Natsu war trotz allem noch ein Mann, wenn auch im Frauenkörper und keiner wusste, ob der Zauber nicht plötzlich nachließ.
 

„Also wollt ihr es wirklich wissen?“
 

Natsu blickte noch einmal Gray an. Der Feuermagier war dafür, aber Gray sollte schlussendlich entscheiden.
 

„Wir möchten es wissen.“
 

Glücklich griff Natsu nach er Hand seines Freundes und sah wieder auf den Monitor. Gray drückte die Hand und lächelte leicht. Mira schmierte Natsu mit Gel ein und begann dann mit dem Ultraschall. Zum Glück hatten sie sich das Gerät aus der Gildenkasse besorgt, dachte Natsu. Immerhin war er in der ganzen Stadt bekannt und es war sehr wahrscheinlich, dass er erkannt werden würden und wenn nicht Natsu, dann Gray. Der Gildenmeister fand es auch besser, wenn das in der Gilde blieb. Ein Geheimnis, welches auf gar keinen Fall außerhalb der Gilde erwähnt werden durfte. Natsu musste sich auch außerhalb mittlerweile tarnen. Es war zu gefährlich.
 

„Also wollt ihr es wirklich wissen? Ich weiß es jetzt.“
 

Die beiden Magier nickten.
 

„Gut. Es wird ein Mädchen.“
 

„Eine kleine Eisprinzessin?“
 

Natsu hauchte die Worte in Grays Richtung und lächelte dann. Der Eismagier nahm Natsu in den Arm und drückte ihn fest an sich. Dass er dabei das Gel auf sich verteilte, machte ihm nichts. Mira ließ die beiden kurz, bevor sie sie trennte und dann das Gel entfernte.
 

„Ihr dürft die Nachricht jetzt der Gilde sagen, wenn ihr wollt.“
 

Gray half Natsu beim Aufstehen und zusammen gingen sie wieder in den Schankraum der Gilde. Fast alle waren anwesend und warteten gespannt. Natsu und Gray stellten sich auf eine Bank, damit jeder sie sah und hörte. Gray legte einen Arm um Natsu und lächelte ihn an.
 

„Sag du es.“
 

Natsu nickte und wandte sich an die wartenden Magier.
 

„Es wird ein Mädchen. Eine kleine Prinzessin.“
 

Gray drehte Natsu zu sich und gab ihm einen Kuss.
 

„Sie wird bestimmt genauso schön wie ihre Mutter.“
 

Der ganze Raum war still. Natsu sah Gray geschockt an. Hatte der Eismagier vergessen, dass Natsu ein Mann war? Er war nur vorrübergehend eine Frau und bisher hatte jeder ihn als Mann gesehen. Keiner aus der Gilde nannte ihn eine Frau und sah ihn so. Dass Gray ihn Mutter nannte und damit als Frau sah, verletzte ihn. Natsu riss sich los und schrie Gray an, ob dieser vergessen hatte, dass er ein Mann war und rannte fort. Gajeel rannte hinterher. Der Eismagier stand wie vom Blitz getroffen auf der Bank und starrte seinem Freund nach. Er wusste, dass er einen Fehler gemacht hatte und er wusste auch welchen, aber er konnte sich nicht entschuldigen. Gray hatte es wirklich vergessen. Er hatte es wirklich vergessen, dass Natsu nach der Geburt ein Mann werden würde. Allein dafür schämte er sich so sehr, dass er sich nicht entschuldigen konnte. Natürlich konnte man meinen, dass Natsus Reaktion übertrieben war und Gray dachte auch ganz tief in sich drin daran, nur für einen Moment, aber Natsu war ein Mann, der im falschen Körper steckte und mit Hormonen klar kommen musste, die eine Schwangerschaft mit sich brachte. Es war für den Feuermagier wirklich nicht leicht und Gray wusste, er hatte es vermasselt. Langsam stieg er von der Bank und verließ die Gilde mit hängendem Kopf. Alle starrten ihn mitleidig an. Makarov wollte etwas sagen, doch Mira hielt ihn auf. Sie schüttelte nur den Kopf und sah dann Gray nach. Das mussten die beiden Magier selbst klären.
 

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Gajeel hatte Natsu schnell eingeholt und zu sich nach Hause gebracht. Der schwangere Dragon-Slayer lag nun in Gajeels Bett und weinte, während der andere Dragon-Slayer sich ausmalte, wie er Gray einen Kopf kürzer machen konnte. Als er jedoch Natsu ansah ließ er diesen Plan erstmal ruhen. Der Salamander brauchte jetzt erstmal jemanden, der sich um ihn kümmerte. Warum Gajeel sich so um Natsu kümmerte, wusste er nicht. Sein Instinkt wollte es und er hatte keine Wahl. Gegen seinen Instinkt kam er nicht an und er wusste, dass Wendy sicherlich auch bald vorbeikam, um Natsu zu sehen und sie war jetzt auch die Einzige, die er an den anderen Dragon-Slayer ran ließ. Sie war wie er und Natsu und konnte Heilmagie. Gajeel würde sie bitten bis zur Geburt zu bleiben. Das waren noch etwa anderthalb Monate und Gajeel hatte keine Ahnung von Frauenkörpern und definitiv hatte er keine Ahnung von Schwangerschaften. Genüsslich aß er eine Schraube und hob dann die Nase. Wendy war in der Nähe. Er hatte es doch gewusst. Als es klopfte öffnete er Wendy die Tür.
 

„Wie geht es ihm?“
 

„Er schläft.“
 

„Das ist gut, ich denke das wird sich bald wieder einrenken. Natsu ist nur etwas empfindlich und Gray etwas unsensibel. Das wird sicher.“
 

Gajeel nickte, aber erzählte ihr dann, dass sein Instinkt niemanden an Natsu ließ und das wohl bis zur Geburt. Wendy nickte, sie verstand das völlig und ihr ging es auch nicht anders.
 

„Ich schau mal nach ihm. Er ist schwanger und darf sich nicht stressen.“
 

Gajeel nickte nur wieder und zeigte in die Richtung, in die Wendy laufen musste, während er sich auf seine Couch setzte und weiter Schrauben und Muttern aß. Lily kam irgendwann auch Heim und setzte sich zu seinem Dragon-Slayer. Das erinnerte Gajeel daran, dass Charle gar nicht bei Wendy war. Es interessierte ihn aber auch nicht, warum die Katze nicht da war.
 

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Die Zeit bis zur Geburt verging wie im Flug. Gajeel hatte Gray drei Mal zum Teufel jagen müssen, sonst hätte er ihn zerfetzt und das war nicht in Natsus Sinn. In ein paar Tagen sollte es so weit sein, als Gajeel seltsame Geräusche aus dem Bad hörte. Er wartete, bis Natsu wieder raus kam.
 

„Was ist passiert?“
 

„Ich war auf dem Klo und plötzlich hat es platsch gemacht. Keine Ahnung.“
 

Gajeel hob seine Nase. Natsus Geruch hatte sich geändert. Ausgerechnet heute musste Wendy mit Lucy auf einen Auftrag gehen.
 

„Das Baby. Es kommt. Das muss deine Fruchtblase gewesen sein.“
 

Natsu griff sich geschockt an den Bauch.
 

„Wenn ich Wendy richtig verstanden habe, müsstest du Wehen haben!“
 

„Meinst du das Ziehen im Rücken? Ich dachte, das kommt, weil ich heute Nacht falsch gelegen bin! Aber es ist zu früh!“
 

Jetzt brach Panik in dem kleinen Häuschen aus.
 

„Lily! Geh schon mal in die Gilde und sag Mira, dass ich mit Natsu komme. Die Fruchtblase ist geplatzt! Natsu, Wendy meinte, es sei nicht schlimm, wenn das Baby früher kommt. Es sind auch nur ein paar Tage.“
 

Die Augen des Katers weiteten sich. Schnell blickte er von einem Dragon-Slayer zum anderen, nickte dann und flog aus dem Fenster. Gajeel versuchte derweil Natsu weiter zu beruhigen und es funktionierte. Zum Glück hatte Wendy ihnen alles mehrmals gesagt und Natsu erinnerte sich endlich daran. Schnell packte er ein paar Sachen und stand dann wartend vor Gajeel. Zusammen gingen sie langsam den Weg in die Stadt. Mittlerweile waren Natsus Wehen stärker und der Feuermagier musste deshalb oft stehen bleiben. Als die Wehen schon in sehr kurzem Abstand kamen, hob Gajeel Natsu hoch und rannte mit ihm zur Gilde. Dort angekommen winkte Mira sie schon ins Krankenzimmer. Gajeel nutzte diesen kurzen Moment und sah sich um. Gray war nicht da. Als er Natsu auf das Bett gelegt hatte, verließ er das Zimmer und setzte sich davor. Gray kam gehetzt und ungepflegt in die Gilde gerannt. Man sah ihm an, dass es ihm in letzter Zeit schlecht ging. Neben ihm flog Happy. Der Kater musste ihn informiert haben.
 

„Gajeel, bitte lass mich zu Natsu.“
 

Lange überlegte der Dragon-Slayer und knurrte Gray dabei an. Irgendwann ging er auf die Seite. Natsu brauchte jemanden an seiner Seite und Gajeel wollte es nicht sein. Es war nicht sein platz und auch nicht seine Pflicht.
 

„Danke.“
 

Gray betrat das Zimmer und sah sich um. Er hörte aus der hintersten Ecke Gestöhne und Geschrei. Langsam schritt er in die Ecke und erblickte zuerst Füße und zog dann den Vorhang ganz zur Seite.
 

„Gray verdammt! Du kommst spät! Du Arsch!“
 

Gray lächelte und eilte zu Natsu ans Bett und griff nach dessen Hand. Währenddessen hörte er sich jede Beleidigung der Welt an, aber es machte ihm nichts aus. Es war die Geburt seiner Tochter und Natsu hatte Schmerzen, da durfte der Feuermagier sagen, was er wollte. Stundenlang saß Gray neben Natsu auf dem Bett und ließ sich die Hand zerquetschen.
 

„Natsu, ich kann das Köpfchen sehen. Es wird nicht mehr lange dauern. Tief durchatmen und dann pressen!“
 

Natsu presste und dann noch mal und nochmal und dann sagte Mira, dass das Mädchen endlich da sei. Kurz darauf hörten Natsu und Gray den ersten Schrei ihrer Tochter.
 

„Natsu, jetzt kommt noch die Nachgeburt und dann hast du es geschafft. Gray geh doch bitte mit Lisanna und kümmere dich um deine Tochter.“
 

Gray sah Natsu an und wartete auf dessen Zustimmung.
 

„Geh schon. Unsere Prinzessin wartet.“
 

Gray küsste die verschwitzte Stirn und folgte dann dem Mädchen, welches seine Tochter trug. Lisanna wusch das Baby, wog es, und maß die Größe. Nachdem sie fertig war, wickelte sie das Baby, zeigte gleichzeitig Gray, wie das ging und gab ihm dann seine Tochter. Er nahm sie vorsichtig und ging dann zu Natsu zurück. Mira hatte gerade die Nachgeburt kontrolliert, als der Feuermagier in Licht getaucht wurde. Gray wandte sich um, um seine Tochter vor dem grellen Licht zu schützen. Erst als er seinen Freund hörte wandte er sich wieder um.
 

„Gray?“
 

Die Stimme war etwas dunkler und seine Gesichtszüge waren markanter als vorher. Natsu war wieder ein Mann. Gray sah den ängstlichen Blick. Natürlich. Gray hatte bisher nie beweisen können, dass er Natsu als Mann genauso lieben würde. Lächelnd ging er auf seinen Freund zu. Eine Entschuldigung war fällig. Überfällig
 

„Es tut mir leid. Ich habe nicht nachgedacht und-“
 

„Halt die Klappe und komm her. Ich will unsere Tochter sehen.“
 

Gray kam näher und setzte sich wieder neben Natsu auf das Bett. Natsu rückte etwas, um einen guten Blick auf seine Tochter zu bekommen.
 

„Sie ist wunderschön. Jetzt fehlt nur noch ein Name. Hast du dir einen überlegt?“
 

Gray schüttelte den Kopf. Er hatte keine Zeit für einen Namen gehabt. Vorwürfe hatte ihn geplagt. Natsu nickte nur. Er konnte sich vorstellen, was Gray dachte. Er machte seinen eigenen Vorschlag, als er einen dunklen Haarflaum erkannte. Er war lila. Eine Mischung aus der Haarfarbe von Gray und Natsu.
 

„Violett?“
 

„Passt zu ihren Haaren.“
 

Beide dachten über den Vorschlag nach, aber bevor sie sich wirklich einigen konnten, mischte sich Lisanna ein.
 

„Violett ist ein schöner Name.“
 

Gray und Natsu sahen sich an und nickten dann. Plötzlich gluckste Violett und begann dann zu schreien. Mira kam angelaufen und drückte Natsu eine Flasche mit Milch in die Hand.
 

„Sie wird Hunger haben.“
 

Es hatte etwas gedauert, dann hatte Natsu den dreh raus und konnte seine Tochter füttern. Gray sah sich das lächelnd an.
 

„Gray. Ich habe dich in den letzten Wochen vermisst und das möchte ich nicht mehr. Ich weiß nicht, ob du mich wirklich als Mann liebst, aber wenn ja, zieh bitte zu mir. Ich möchte dich bei mir haben.“
 

Gray dachte, dass sein Herz kurz ausgesetzt hatte, nur um schneller weiter zu schlagen. Das war weit mehr als er sich heute Morgen erhofft hatte. Schnell beugte er sich vor und gab Natsu einen Kuss.
 

„Nirgendwo wäre ich lieber.“



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