Zum Inhalt der Seite

Die Geschichte der Rumtreiber

Oder das Geheimnis von Regulus Black
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein neues Leben

"Kreacher, lege für die Jungs die Ausgehklamotten raus. Wir gehen in die Winkelgasse", wies Walburga den Hauselfen der Blacks an.

"Wie Ihr wünscht, Miss", sagte Kreacher mit einer tiefen Verbeugung und ging als erstes in Sirius' Zimmer. "Du hast auch nichts von anklopfen gehört?", fragte Sirius in einem genervten Ton, der auf einem Sessel in seinem Zimmer saß und sich ein Quidditchmagazin durchlas. Er verdrehte die Augen, als Kreacher den Kopf gegen seinen Schrank hämmerte. "Hör auf dich selbst zu bestrafen und mach das was du tun sollst", befahl er. "Ja, Meister Sirius", entgegnete er, verbeugte sich und murmelte gegen den Boden "Du kleiner Rotzbengel. Kreacher muss seine Kleidung anfassen, obwohl Kreacher das nicht will." Sirius sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Wie war das?"

Kreacher redete immer noch mit den Boden. "Kreacher wird die Kleidung rauslegen, wie es Eure Mutter befohlen hat."

Der Hauself ging dann an seinen Schrank und legte die Kleidung raus, die Sirius' Mutter für gut befand. Eine schwarze Hose, dazu ein weißes Hemd und eine Weste aus sündhaft teuren Stoff, dazu einen edlen Umhang und Mantel, der ganz deutlich die Erhabenheit der Familie ausdrückte. Sirius gefiel das nicht. Er wollte nicht bei jedem Ausgang so aussehen als wäre er einer Königsfamilie entlaufen.

Aber er wollte jetzt unbedingt in die Winkelgasse gehen um seine Sachen für Hogwarts und seinen Zauberstab zu besorgen. Wenn er jetzt anfing wegen Kleidung zu diskutieren, würde seine Mutter sehr böse werden und ihn bestrafen. Dann kann er die Winkelgasse vergessen.

Kreacher fummelte noch an seinem Hemd. Das wurde Sirius dann doch zu viel. Er packte den Hauselfen an den dünnen Ärmchen und bugsierte ihn auf den Flur. "Verschwinde aus meinen Zimmer! Ich kann mich allein umziehen!"

Kreacher ging daraufhin in Regulus' Zimmer.

"Meister Regulus, Kreacher wurde aufgetragen Ausgehkleidung für Euch hinzulegen", sagte Kreacher mit einer Verbeugung.

Regulus saß gerade an seinem Schreibtisch und las ein Buch. Als der Hauself reinkam, rutschte er vom Stuhl runter. "Warte, ich öffne dir den Schrank, dann hast du es leichter", sagte er und öffnete den Kleiderschrank. "Es ist nicht Aufgabe von Meister Regulus den Schrank für Kreacher zu öffnen", sagte der Elf und suchte die gleiche Art von Klamotten wie die von Sirius raus und legte sie auf sein Bett.

"Vielen Dank, Kreacher", sagte Regulus freundlich. "Warte hier."

Er ging zu seinem Nachtschtrank und holte eine Schachtel hervor. "Hier, als Dank." Regulus legte Kreacher eine kleine Praline in die Hand.

Kreacher sah den Jungen vor sich gerührt an.

"Meister Regulus, Hauselfen sollen nicht belohnt werden. Kreacher macht nur seine Arbeit."

Regulus tächelte dem Hauself den Kopf. "Ich bestehe darauf, dass du sie behältst und isst", sagte er und lächelte ihn aufmunternd zu.

"Danke, Meister Regulus. Ihr seid zu gütig. Kreacher weiß das sehr zu schätzen", murmelte der Hauself und steckte sich die Praline in den Mund.
 

Nachdem die Blacks fertig gekleidet waren, ging es mittels Flohpulver in die Winkelgasse.

"Sirius, lauf nicht so weit voraus!", rief Walburga ihm hinterher, da er neugierig zu den Schaufenster mit den neuen Besen gelaufen war. Seine Mutter holt ihn ein und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Sirius, dass ich das überhaupt noch erwähnen muss, benimm dich, sonst kannst du Hogwarts ohne Zauberstab besuchen", zischte sie. Die Drohung saß. Er straffte sich und blieb dicht bei seinen Eltern.

In Ollivander's probierte Sirius so lange Zauberstäbe aus bis er den richtigen gefunden hatten.

Danach suchten sie Madame Malkins auf.

"Für meine Söhne nur den besten Stoff", wies Walburga an. Wenn sie schon einen Umhang für Sirius kauften, sollte Regulus nicht leer ausgehen. Er sollte einen für festliche Angelegenheiten bekommen. Während die Brüder sich vermessen ließen, warteten Walburga und Orion im Vorraum. "Sieh mal einer an, Mr. Lupin", merkte Orion an, als Lyall mit seinem Sohn und seiner Frau den Laden betrat.

"Ihr Sohn geht auch nach Hogwarts?", fragte er. Lyall nickte steif. "Hope, kannst du Remus schon mal für die Anprobe anmelden?", fragte er an seine Frau gewandt. Hope nickte und führte Remus zu Madame Malkins, die beide in den Anprobenraum, der sich neben den von den Black-Brüder befanden. Durch die abgetrennten Bereiche, begegnete Remus die beiden noch nicht.

Orion redete weiter auf Lyall ein. "Dass Sie sich anmaßen Ihre Frau mitzunehmen. Sie ist ein Muggel und hat in der Winkelgasse nichts verloren. Es ist schon schlimm genug, dass Sie einen Muggel heiraten, Sie Blutsverräter, aber, dass Sie diese wertlose Frau auch noch in die magische Welt rein bringen und somit die Rheinheit des Blutes so sehr beflecken, geht entschieden zu weit!", knurrte Orion erbost.

"Nimm das zurück!", zischte Lyall und zog seinen Zauberstab. Madame Malkins kam dazwischen. "Die Herren! Hier wird sich nicht duelliert!", sagte sie bestimmt. Orion rauschte daraufhin in das Ankleidezimmer, indem Sirius und Regulus gerade ihre Umhänge angezogen bekommen. "Walburga! Wir verschwinden aus dem Laden. Hier geht nur Dreck einkaufen!"

Walburga nickte und stand auf. "Sirius, Regulus, legt den Umhang bei Seite, wir gehen."

"Ja, aber Mutter, der passt", entgegnete Sirius.

"Sirius, ich habe was gesagt, gehorche gefälligst!", fuhr Walburga ihren ältesten Sohn an. "Sei ein Vorbild für deinen jüngeren Bruder."

Den beiden jungen Blacks blieb nichts anderes übrig als die Umhänge abzulegen. Orion organisierte einen privaten Schneider, der das reine Blut vertrat.
 

Kurz bevor Sirius seine erste Reise nach Hogwarts antrat, saß er mit seinen Eltern und seinen Bruder an dem langen Tisch, der mit nur vier Personen absurd groß wirkte. Kreacher lief herum und servierte das Essen.

"Morgen ist dein erster Tag in Hogwarts, mein Sohn. Du wirst die Familienehre fortführen. Das Haus Slytherin wird einen großartigen Schüler dazugewinnen", kündigte sein Vater an.

Sirius legte sein Besteck zur Seite.

"Was ist, wenn ich nicht nach Slytherin komme?", fragte er.

"Sei nicht albern. Du bist ein Black. Du gehörst nach Slytherin", entgegnete Orion.

"Aber vielleicht will ich nicht nach Slytherin."

Walburga sog hörbar die Luft ein.

"Ach was, rede keinen Unsinn. Slytherin ist das einzige Haus, was das reine Blut aufrecht erhält. Ein andere Wahl dulden wir nicht, hast du verstanden?", sagte Orion in einem leisen und doch sehr bedrohlichen Tonfall.

"Nein", widersprach Sirius furchtlos. "Ich verstehe nicht. Hogwarts hat vier Häuser also gibt es für mich vier Möglichkeiten. Ich werde mich nicht auf eines festlegen, nur weil ihr es so verlangt!"

"Regulus, geh auf dein Zimmer. Deine Mutter und ich wollen diese Angelegenheit mit deinen Bruder allein klären."

Regulus zögerte. "Ja, aber ..."

"Regulus gehorche", sagte Walburga streng.

Der Ton seiner Mutter ließ keine Widerrede zu.
 

Der jüngere Black stand auf, warf seinen Bruder noch einen verzweifelten Blick zu und ging auf sein Zimmer.

Regulus ließ seine Tür ein Spaltbreit offen um lauschen zu können. Dabei war das bei dem Gebrüll nicht notwendig.

Die Stimme seiner Mutter war auch so gut vernehmbar

"Blutsverräter und Schlammblüter verkehren in den anderen Häuser! Wir werden dir den Wunsch austreiben!"

Dann war für einen Augenblick Stille, ehe er Sirius markerschütternd schrie. Regulus konnte seinen Schmerz in der Stimme schon heraushören. Was taten sie ihn an? Regulus presste mit Tränen in den Augen die Hände auf die Ohren. Sie sollen damit aufhören, dachte er sich. Er wollte nicht, dass sein Bruder leiden musste.

Später am Abend, als es sehr ruhig war im Haus und er davon ausging, dass seine Eltern schliefen, holte Regulus seine Pralinenschachtel und schlich damit in Sirius' Zimmer.

Sirius saß auf dem Bett und starrte stur geradeaus auf die Wand. Er sah seelisch fertig aus und so kurz davor zu weinen.

Ohne zu zögern setzte sich Regulus neben seinen großen Bruder und hielt ihm die Schokopralinen hin. "Hier. Wenn du das isst, dann geht es dir besser", hauchte der jüngere Black ihm zu. Sirius nahm mit zittrigen Fingern eine Praline und steckte sie sich in den Mund. "Danke", hauchte er.

Regulus lehnte mit sich mit den Kopf an die Schulter seines großen Bruders.

"Denk daran, was wir uns versprochen haben, egal in welches Haus wir kommen, wir bleiben immer noch Brüder", hauchte der jüngere Black in die Stille hinein.

Sirius drehte den Kopf und sah seinen Bruder an.

"Dann macht es dir nichts aus, wenn ich nicht in Slytherin bin?", fragte er leise.

"Nein, egal in welchen Haus du kommst, du bleibst mein Bruder", beharrte Regulus.
 

Am nächsten Tag standen die Blacks auf dem Bahnhof. Regulus versuchte angestrengt nicht zu weinen.

Sirius musste zugeben, dass er seinen kleinen Bruder vermissen wird, aber ansonsten war er froh von zu Hause weg zu kommen, von dem Haus, diesen Hauself und seinen Eltern. Nichts davon wird er vermissen. "Wir sehen uns in den Weihnachtsferien, Reggie", sagte Sirius und wuschelte ihm durch die Haare, als er zur Tür des Zuges trat. Er lächelte seinen kleinen Bruder zu, was aber verschwand als er seine Mutter hörte. "Denk daran was wir dir gesagt haben. Mach uns stolz."

Sirius warf keinen Blick zurück und stieg Wortlos in den Hogwartsexpress. Doch die Worte seiner Eltern blieben immer in seinen Kopf hängen. Hatte er überhaupt eine Wahl? Musste er nach Slytherin. Für einen Moment hatte er sich mit den Gedanken abgefunden, zumindest bis er die Abteiltür aufzog und zu einem Jungen mit Brille und rabenschwarzen wildzerzausten Haaren blickte. Sirius wusste nicht wieso, aber er hatte das Gefühl, dass durch diese Begegnung sein Leben vollkommen verändern wird.

"Ist hier ein Platz frei?", fragte er.

"Klar, siehst du doch", antwortete der Junge. "Ich heiße übrigens James", stellte sich er sich vor und ab dem Moment, das spürte Sirius, würde für ihn ein neues Leben beginnen, mit den Frieheiten, die er zuvor noch nicht kannte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück