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Verzeih mir, dass ich sterbe

von

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Schweig still, Mutterherz

Die Schlacht ist verheerend, das Ausmaß kaum überschaubar. Immer wieder sacken gestandene Männer neben, vor oder hinter mir zusammen und haben den Kampf verloren. Blut spritzt mir ins Gesicht, Körperteile werden abgeschlagen und fallen zu Boden. Neben mir liegt ein abgetrennter Arm, zuckt noch und vor mir sehe ich ein Schlachtfeld von ungeahntem Ausmaß. Mittendrin mein Sohn Guthrum, der seinem Vater in nichts nachsteht und ein starker Krieger ist.
 

Dennoch sieht er den Feind nicht, der angreift und ihn tödlich verletzt. Ausgerechnet Hvitserk verpasst ihm den alles entscheidenden Schlag und reißt mir damit gefühlt mein Herz heraus. Guthrum ist noch immer mein Sohn, mein Fleisch und Blut. Er ist stark, er darf nicht im Kampf erliegen und schon gar nicht durch die Hand seines Onkels, dem Bruder meines Mannes, der wie ich schon so viel ertragen musste.
 

In mir zieht sich alles zusammen, das Schlachtfeld wird zur Nebensache, wirkt nicht mehr echt und wie in Zeitlupe. Ich möchte schreien, meinen Schmerz entfesseln und doch kommt nichts über meine Lippen, während ich auf meinen Sohn zustürme. Er lebt noch, sieht mich an, erkennt meine Tränen und Wut, die innerlich in mir tobt. Ich will Hvitserk erschlagen, vierteilen und mir ist es gleich, dass er zur Familie gehört. Er hat meinen Sohn getötet und das kann ich nicht verzeihen.
 

Heute nicht und auch morgen nicht. Es wird jedoch der Tag kommen, an dem auch Hvitserk dem Tod nicht mehr von der Schippe springen kann und ich bin mir fast sicher, dass niemand, wirklich niemand um ihn weinen wird. Ubbe nicht, Björn nicht, keiner und ich schon gar nicht. Er wird einsam sterben, hoffentlich grausam und genauso hinterlistig, wie er meinen Sohn getötet hat. Vielleicht sogar durch Ivar.



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