Zum Inhalt der Seite

Verrückt nach Dir

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nächster Schritt

Der kühle Nachtwind wehte durch das brünette Haar der jungen Mori. Die dunklen Straßen wurden von den Straßenlaternen erhellt und vereinzelte Scheinwerfer von vorbei fahrenden Autos beleuchteten für wenige Sekunden die Straßen von Beika. Shinichi begleitete Ran nach Hause und hatte eine Menge von ihrer Situation mit Tomoaki erfahren dürfen und auch er erzählte ihr offen über die arrangierte Beziehung mit der hübschen Miyano.

"Meine Mutter ist vollkommen besessen von der Vorstellung, dass aus mir und Tomoaki ein Paar werden könnte. Deswegen schleppt sie mich bei jeder Gelegenheit zu den Veranstaltungen von dem Chefarzt Araide und seines Sohnes. Und zwingt mich zu Verabredungen mit ihm." Shinichi schlenderte aufmerksam neben ihr her und beobachtete ihre Gesichtszüge genau. Ein kleines Lächeln umspielte zwar ihren Lippen, aber man sah deutlich die Traurigkeit in ihren Augen und wie sehr sie mit diesem Druck zu kämpfen hatte, auch wenn es ihre Mutter scheinbar nicht sah.

"Das ist wirklich egoistisch von deiner Mutter."

"Es ist Ironie, dass ausgerechnet du das sagst. Du führst eine Beziehung auf Wunsch deiner Eltern."

"Vermutlich hast du recht. Aber der Unterschied ist, dass es mich weniger stört als dich. Ich habe kein Problem damit eine gefakte Beziehung zu führen, denn ich habe keine Verpflichtungen außer diese Fassade für die Öffentlichkeit aufrecht zu erhalten. Ich ziehe daraus einen großen Vorteil für mich."

"Aber du wirst kein glückliches Leben führen können." Shinichi zuckte über ihre Worte zusammen als wenn er einen Schlag ins Gesicht bekommen hatte. Ran sah in seine verwirrten blauen Augen und sie fuhr fort.

"Du hast vielleicht deinen Vorteil indem die Leute über euch reden, aber genießen kannst du es nicht wirklich, denn du bist wie ein Gefangener. Eine Marionette für die Öffentlichkeit." Der attraktive Kudo wandte seinen Blick auf den Boden und merkte, dass ihre Worte in ihm einen Stich auslösten. Sie hatte recht und er wusste es. Als diese Scharade begann, da hatte er deutlich Gefallen an diesem Plan, denn er stand im Mittelpunkt der Medien. Andere Mädchen fingen an über ihn zu reden, was ihm besonders an dieser Situation gefiel. Aber mit der Zeit hatte dieses Gefühl nachgelassen und er fühlte sich nicht mehr Wohl dabei. Jedes Interview wurde für ihm eine richtige Herausforderung. Sein ganzer Körper hatte sich dann angespannt, wenn er wusste, was auf ihm zu kam. Jede Minute, die er mit Shiho verbringen musste, war für ihn keinerlei Vergnügen mehr und so oft hatte er daran gedacht, wie es wäre, wenn er sich selbst seine Freundin aussuchen könnte. Der junge Kudo wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Ran abrupt stehen blieb und er sie erwartungsvoll ansah.

"Hier wohne ich."

"Du wohnst also auf einer Kreuzung?"

"Nein." Die Brünette schlug ihm spielerisch gegen seinen Arm, als er lachend auswich.

"Ich wohne da drüben, aber es ist besser, wenn ich den Rest alleine gehe. Ich möchte nicht, dass meine Mutter sieht, dass mich jemand anderes als Tomoaki nach Hause begleitet. Sie würde einen Nervenzusammenbruch kriegen und ich erneut Hausarrest."

"Verstehe. Gute Nacht, Ran."

"Gute Nacht." Beide umarmten sich zum Abschied und Ran vernahm eine himmlisch fruchtige und blumige Duftnote wahr, was sie dazu veranlasste ihre Augen zu schließen und tief einzuatmen. Sie bemerkte nicht, dass Shinichi sie noch näher zu sich zog und sie länger dort standen als für eine Verabschiedung notwendig war. Nach einer Weile entzog sich Shinichi dieser Umarmung räuspernd und kratzte sich verlegen an den Kopf.

"Ich.. äh.. Ich gehe dann jetzt." Ein seichtes Lächeln war die Antwort und die hübsche Mori entfernte sich von ihm. Shinichi beobachtete wie sie sich immer mehr ihrer Wohnung näherte. Er atmete tief ein und aus, ehe er ihren Namen rief und sie so zum Stehen brachte. Ihr Gesichtausdruck zeigte ihm wie verwirrt sie darüber gewesen war. Der junge Kudo ging auf sie zu mit einer Selbstsicherheit und Gelassenheit, was sie mit einer hochgezogenen Augenbraue kommentierte. Wortlos hielt er sein Handy zu ihr und sein Display zeigte seine Kontaktliste an. Ran verstand nun was er von ihr wollte, nahm sein Handy in ihre Hände und tippte ihre Nummer ein.
 

Verschlafen rieb die Schleifenträgerin sich mit der Handfläche über ihre Augen, als sie sich in einem fremden Zimmer umsah und neben sich einen schlafenden Jungen vorfand.

"Scheiße! Wer ist das und wo bin ich?", ging es der hübschen Toyama durch den Kopf. Kurz darauf stellte sie fest, dass sie keine Kleidung trug und er ebenfalls nicht, als es ihr dämmerte. Sie hatte einen One Night Stand gehabt und einfach den Namen vergessen. Wie viel hatte sie denn bitte letzte Nacht von den Cocktails getrunken? Kazuha biss sich auf ihrem Finger als sie sich bemühte, die Fetzen des gestrigen Abends zu einem Bild umzusortierten, aber als dies nicht so wollte wie sie, entschloss sie sich lieber zu verschwinden. Leise schob sie den Arm von ihrem Körper herunter und warf die Decke von ihren Beinen, ehe sie leise aufstand und ihre Kleider zusammen suchte. Sie hatte gerade ihr Höschen angezogen und den BH geschlossen, als eine raue Stimme hinter ihr erklang, dass sie zusammen zuckte.

"Das ist aber nicht nett sich einfach raus schleichen zu wollen." Kazuha kniff bei dem Satz kurz ihre Augen zusammen, so als wenn sie dadurch unsichtbar werden würde und drehte sich dann mit ihrem süßen Lächeln zu dem Braungebrannten, der sich aufgerichtet hatte und sie eindringlich ansah.

"Ich wollte mich nicht raus schleichen. Ich.. Ich wollte uns einen Kaffee holen unten bei dem Bäcker um die Ecke." Gedanklich gab sie sich selbst für diese schlechte Ausrede eine Ohrfeige. Heiji hob eine Augenbraue und sein Blick landete auf ihre Kleidung in ihrer Hand und den Schuhen in der anderen Hand. Dann grinste er, als er von dem Bett aufstand und auf sie zu ging. Er blieb kurz vor ihr stehen und beugte sich zu ihr. Sie nahm einen holzigen Duft gemischt mit seinem Körperduft wahr.

"Bei dem Bäcker um die Ecke?"

"Ja!"

"Hier gibt es keinen Bäcker. Der nächste ist knapp fünf Straßen weiter."

"Genau den meinte ich!"

"Mhm. Klar." Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde breiter als er sich zurück zog und zu seiner Zimmertür ging.

"Wohin gehst du?"

"Du wolltest doch einen Kaffee haben? Ich gehe dir einen in der Küche machen. Du kannst solange duschen gehen. Das Bad ist da vorne, links." Heiji verließ sein Zimmer und ließ die Zopfträgerin in seinem Zimmer zurück. Nach einer Weile betrat Kazuha die Küche und bekam von dem Braungebrannten eine Tasse Kaffee entgegen geschoben. Dankend nahm sie das heiße Getränk entgegen. Sie nahm einen Schluck und ihre Augen weiteten sich.

"Wie hast du den gemacht? Er schmeckt wirklich gut!"

"Ich habe dir einen Spritzer von dem Kaffeesirup Haselnuss reingemacht."

"Der Kaffee ist wirklich lecker." Kazuha nahm noch einen Schluck und genoss den Kaffeegeschmack mit der Haselnussnote. Der Kappenträger lehnte sich auf die Kücheninsel zu ihr und beobachtete sie einige Sekundenlang, bevor er seine Frage stellte.

"Warum wolltest du einfach abhauen?"

"Es ist nichts persönliches. Ich wollte nur.."

"Wortlos verschwinden?" Die Schleifenträgerin sah kurz in seine Augen, ehe sie in die halbleere Kaffeetasse starrte, als wenn sie dort Antwort erhielt.

"Mir hat die letzte Nacht mit dir gefallen und ich würde sie gerne wiederholen." Heiji durchdrang die unangenehme Stille, die sich zwischen den Beiden gebildet hatte und bekam einen schockierten Blick als Antwort.

"Wie bitte?"

"Du hast mich schon verstanden." Der Kappenträger ging um die Kücheninsel und verringerte den Abstand zu der Schleifenträgerin.

"Unverbindlichen Sex. Keine Verpflichtungen. Was sagst du?"

"Ich kenne dich noch nicht einmal! Wir hatten einen One Night Stand. Warum sollte ich daraus eine Affäre machen wollen?"

"Nach letzter Nacht kann ich dir so viele Gründe nennen, wie du möchtest." Er war mit seinem Gesicht dicht vor ihrem, sodass ihre Lippen sich berühren würden, wenn sie sich nach vorne lehnen würde. Eine Hitze breitete sich in ihrem Körper aus und sie wusste, er forderte sie heraus.

"Also tut mir leid, Casanova. Aber ich kann mich an nichts erinnern." Kazuha stieg von dem Stuhl und ging zur Küchentür, wo sie sich noch einmal umdrehte.

"Danke für den Kaffee." Mit diesen Worten ließ sie den attraktiven Hattori stehen und machte sich auf den Heimweg.
 

Die drei Freundinnen saßen ein paar Tage später in der Pause an ihrem Lieblingsplatz unter dem Kirschblütenbaum auf dem Schulhof. Wie bei einem Picknick teilten sie ihre Brotdosen die gefüllt waren mit Früchten, Sandwiches und Süßigkeiten. Ran biss gerade in eine Erdbeere und Aoko trank an ihrem Kokosnüsse, während Kazuha sich genüsslich ein Stück der Schokolade in den Mund steckte. Sie hatten bereits über die Ereignisse am Wochenende gesprochen, so wussten sie, dass Kaito die hübsche Nakamori zum Abschied einen Wangenkuss gegeben hatte oder das Shinichi nach der Handynummer von Ran gefragt hatte. Dies waren alles Kleinigkeiten und die größte Neuigkeit war, dass der gutaussehende Braungebrannte eine Affäre mit der schönen Toyama anfangen wollte.

"Und warum hast du nein gesagt?"

"Ich wollte einfach einmaligen Sex haben. Er hat mir den gegeben und das wars."

"Du bist dir also sicher, dass du es nicht nochmal wiederholen möchtest?"

"So sicher, wie das Amen in der Kirche!"

"Du hast in der Nacht sicher oft nach Gott gerufen!" Lautes Gelächter entkam ihren Freundinnen, als Kazuha beleidigt ein weiteres Stück der Schokolade in den Mund stopfte.

"Ihr seid zum Tod lachen. Ha ha. Witz komm raus." Bevor das Trio ihr Gespräch weiter vertiefen konnten, erklang die Schulglocke zum nächsten Unterricht. Schnell packten sie ihre Lunchboxen in die Tasche, klopften den Dreck von ihrer Schuluniform und betraten das Schulgebäude um ihre Klasse aufzusuchen, denn in der nächsten Stunde stand eine Englischklausur an. In der Klasse nahmen sie ihre Plätze ein und warteten darauf, dass die Lehrerin eintrat. In der Zeit drehte sich Kazuha auf ihrem Stuhl zu ihrer Klassenkameradinnen um und grinste boshaft.

"Jetzt mal ehrlich. Wer von euch beiden, hatte letztes Wochenende gehofft, dass die zwei Typen sich nähern?"

"Ganz bestimmt nicht! Ich möchte mein erstes Mal sicher nicht mit einem One Night Stand haben!"

"Das du auf die große Liebe wartest ist typisch. Du bist so süß und unschuldig, Aoko. Deshalb finden dich viele Männer interessant."

"Rede nicht so einen Unsinn, Kazuha." Aoko ihre Wangen hatten eine leichte röte, als sie dies sagte und fixierte ihren Blick auf den Stift auf ihrem Schreibtisch. Breit grinsend wandte die Schleifenträgerin sich an ihre beste Freundin, die ihrer Frage keinerlei Beachtung schenkte und erst reagierte, als sie direkt angesprochen wurde.

"Was ist mit dir, Ran?"

"Was soll mit mir sein?"

"Wirst du dich eines Tages doch Tomoaki hingeben oder vielleicht der Typ aus der Bar?"

"Keiner der Beiden." Die junge Mori sah währenddessen auf ihre Notizen und in dem Moment, wo Kazuha noch etwas erwidern wollte, kam die Lehrerin in die Klasse und forderte ihre Schüler auf, alles vom Tisch zu räumen bis auf einen Stift.
 

In dem Moment gingen drei gutaussehende Jungs die Straße entlang, weil der Unterricht bei ihnen frühzeitig wegen einer Konferenz beendet wurde. Dies war der perfekte Anlass, um einen Nachmittag nur mit der Spielkonsole zu verbringen, weshalb sie gerade auf dem Weg zu Shinichi waren. Auch der attraktive Kudo hatte heute einen freien Nachmittag, denn seine Freundin Shiho war auf dem Weg zu einem neuen Shooting für ein Modemagazin. Zum Glück nahm sie keinen Wert darauf, ob er sie dorthin begleiten würde, denn meistens waren ihre Freundinnen mit dabei und sie gingen anschließend shoppen oder in ein Café. Sie betraten die Villa des jungen Kudo und Yukiko grüßte ihren Sohn und seine Freunde mit einem Lächeln.

"Hallo mein Schatz. Und hallo ihr Zwei. Wollt ihr vielleicht etwas trinken?"

"Das wäre nett. Danke Frau Kudo." Die zwei Freunde bedankten sich bei der schönen Schauspielerin und folgten Shinichi in sein Zimmer. Wenige Minuten später trat Yukiko mit einem Tablet in das Zimmer ihres Sohnes und stellte den Dreien Gläser gefüllt mit frischem Orangensaft und Snacks hin. Obwohl diese Familie wohlhabend war, verzichteten sie auf eine Haushälterin, denn Yukiko liebte das Familienleben und wollte selbst ihren Haushalt schmeißen und ihre Familie versorgen. Nur wenn sie mit ihrem Mann für eine längere Zeit weg musste, arrangierte sie jemanden, der die Villa reinigte und dafür sorgte, dass ihr Sohn versorgt war. Und auch Yusaku half seiner Frau so gut er konnte im Haushalt, was er ebenso von seinem Sohn verlangte, nur war Yukiko ihre eine Aufforderung, dass er sein Zimmer ordentlich und sauber hielt.

"Shinichi können wir kurz unter vier Augen miteinander sprechen?"

"Ja klar."

"Und ihr bedient euch. Er ist gleich wieder zurück." Shinichi folgte seiner Mutter ins Wohnzimmer, wo sein Vater in dem Sessel saß und in der Zeitung las. Nachdem er die Anwesenheit seiner Familie wahrnahm, legte er sie ordentlich zur Seite und lächelte warmherzig seinen einzigen Sohn an.

"Also was gibt es?" Der attraktive Kudo ließ sich mit einer Gelassenheit auf die Couch fallen und sein Blick wechselte von seinem Vater zu seiner Mutter, die sich auf die Sessellehne bei ihrem Mann nieder legen. Noch immer war dieses fürsorgliche Lächeln auf ihren Lippen.

"Du weißt, dass bald der Geburtstag deines Vaters ansteht." Ein aufmerksames Nicken war die Antwort und veranlasste die Hausherrin weiter zu sprechen.

"Es werden sehr viele einflussreiche Menschen zu Besuch kommen, weil dein Vater und ich uns etwas überlegt hatten." Yukiko stoppte mit ihrem Anliegen und beobachtete ihren Sohn genau, der erwartungsvoll seine Augenbrauen in die Höhe zog.

"Okay. Und was genau erwartet ihr von mir?" Das Ehepaar tauschte kurz einen Blick, bevor Yusaku das Wort ergriff.

"Wir denken, dass es an der Zeit ist, dass Shiho und du den nächsten Schritt wagt."

"Warte. Ihr wollte doch nicht etwa, dass ich Shiho heirate?"

"Früher oder später wirst du es tun. Ihr steht kurz vor eurem Abschluss und.."

"Und wir wünschen uns, dass ihr nach eurem Abschluss eure Beziehung auf die nächste Ebene bringt."

"Das könnt ihr doch nicht ernst meinen?"

"Versteh doch mein Sohn.." Der Brillenträger war von dem Sessel aufgestanden und zum Kamin gegangen, wo er sich das Familienfoto ansah und in einem ruhigen Ton sprach.

"Shiho ist für diese Familie eine Bereicherung. Ich weiß, dass du es dir vermutlich anders vorgestellt hast, aber so ist das nunmal. Es ist Tradition in unserer Familie, dass die Eltern die Braut aussuchen." In den blauen Augen spiegelte sich Entsetzen wieder und er sah von seinem Vater zu seiner Mutter, die ihn verständnisvoll anlächelte. Er sah in ihren Augen, wie verzweifelt sie selbst darüber war und das sie dies ihrem Sohn eigentlich nicht antun wollte, aber in der Hinsicht hatte Yusaku das sagen und dieser wurde schlichtweg so von seinem Vater erzogen. Tatsächlich war auch die Ehe von Yukiko und Yusaku Kudo arrangiert gewesen, allerdings hatten die Beiden das Glück, dass sie wirklich ineinander verliebt waren. Der ältere Kudo ging auch davon aus, dass sein Sohn genauso empfand, wie er für seine geliebte Frau.

"Liebst du Shiho?" Shinichi sah wieder zu seinem Vater, der ihn erwartungsvoll ansah. Er senkte seinen Kopf, denn er wusste, er musste das einzig richtige tun und durfte seinen Vater nicht enttäuschen.

"Ja, Papa."

"Siehst du, Schatz! Ich habe es gewusst. Ich kenne doch meinen Sohn. Ich bin gerade so stolz." Yusaku zog seinen Sohn in seine Arme und Yukiko sah in die emotionslosen Augen ihres Sohnes, die nichts spiegelten außer Entsetzen, was ihr Mutterherz brach. Yusaku löste die Umarmung und verließ das Wohnzimmer, um den Vater von Shiho anzurufen und weitere Details zu besprechen. Shinichi wollte ebenfalls das Wohnzimmer verlassen und zurück zu seinen Freunden in sein Zimmer zu gehen, aber wurde von seiner Mutter aufgehalten.

"Warum lügst du deinen Vater an?"

"Es ist besser so."

"Shinichi." Ihre Stimme war Bestimmend und sie richtete sich vor ihrem Sohn auf.

"Wir wollen das Beste für dich. Wenn du Shiho nicht liebst, dann musst du sie nicht heiraten. Dein Vater wird es verkraften!"

"Ich liebe sie, Mama."

"Ich bin deine Mutter und du kannst mich nicht anlügen!" Der attraktive Fußballer wich dem Blick seiner Mutter aus. Wieder hatte Yukiko das fürsorgliche Lächeln in ihrem Gesicht als sie ihren Sohn zwang ihr in die Augen zu sehen.

"Du wirst uns nicht glücklich machen, wenn du dir was einredest und unglücklich bist. Überleg es dir bitte nochmal, okay?" Shinichi erwiderte ihr Lächeln und nickte ihr zu, ehe er die Treppenstufen hinauf lief.
 

Einige Tage waren vergangen als die junge Mori wieder in ihrem Zimmer stand, wo ihre Mutter wieder einmal mehrere Kleider aus ihrem Kleiderschrank suchte und auf das Bett warf. Sie waren heute Abend auf einem Geburtstag eingeladen gewesen, wobei vielmehr sie als Begleitung von Dr. Araide und seiner Familie dort waren. Eri fand diese Idee fantastisch, denn sie liebte es, wenn sie neue Kreise kennenlernen konnte. Außerdem war dies gut, da ihre Tochter noch mehr Zeit mit Tomoaki verbringen konnte. Da dieser aktuell in den Prüfungen steckte, hatte er wenig Zeit gehabt, die hübsche Mori auszuführen und schickte dafür kleinere Geschenke wie einen Blumenstrauß, Schmuck oder Pralinen, sowie Karten. Ran war sich ziemlich sicher gewesen, dass diese Nettigkeiten viel mehr eine Intrige seines Vaters gewesen waren.

"Okay meine Süße. Such dir eines der drei Kleider aus und mach dich schön. In drei Stunden fahren wir zu dem Anwesen, wohin uns Dr. Araide eingeladen hat." Mit diesen Worten verließ ihre Mutter das Zimmer, um nach ihrem Mann zu schauen, wie weit er war und um sich selbst für den heutigen Abend zu richten. Ran zog das grüne Samtkleid an mit dem V-Ausschnitt, was ihre Figur perfekt betonte. Ihre Augen schminkte sie perfekt abgestimmt zu ihrem Outfit in dezenten Farben und ihre Haare ließ sie locker runterfallen. Mit einem Glätteisen hatte Ran ihren Pony zu einer Locke gedreht, der auf der rechten Seite hinunterfiel und die linke Seite hatte sie durch einen kleinen Flechtezopf nach hinten gesteckt, was sie anschließend mit Haarspray fixierte. Sie zog sich die passenden High Heels an, nahm ihre Handtasche und Mantel und verließ nach einiger Zeit des Herrichtens ihr Zimmer, wo ihre Eltern bereits auf ihre Tochter warteten. Eri trug ein elegantes Kleid in schwarz und hatte ihre Haare zu einer Hochsteckfrisur zusammen gemacht und einzelne Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Ihre Augen waren durch ihrem dezenten Smokey Eye Look perfekt betont und sie sah umwerfend aus. Kogoro trug wie gewöhnlich seinen schwarzen Anzug, der perfekt auf das Outfit seiner Frau abgestimmt gewesen war. Statt einer Krawatte, hatte er eine schwarze Fliege um den Hals gebunden und trug unter seinem Jackett ein schwarzes Hemd. Seine Haare hatte er nach hinten frisiert und mit Gel fixiert. Die hübsche Anwältin steckte noch ein schwarzen Tuch in die Tasche des Jacketts und anschließend gingen sie als Familie los.
 

Unbeholfen stand die junge Mori in der Villa der Familie Kudo, die gefüllt war mit wichtigen Leuten, die den Gastgeber zu seinem Geburtstag gratulierten. Ran hatte sich einwenig abseits gestellt und Tomoaki war gerade dabei für Beide ein Glas Champagner zu besorgen, als plötzlich jemand sie von hinten an der Taille leicht packte. Die Brünette drehte sich erschrocken um und sah in das grinsende Gesicht von Shinichi.

"Spinnst du? Du hast mich fast zu Tode erschrocken! Was machst du eigentlich hier?"

"Ich.." Gerade wo Shinichi ihr antworten wollte, tauchte Tomoaki auf und unterbrach die Beiden, als er Ran ein Glas reichte.

"Hallo Shinichi. Wie geht es dir?"

"Ich kann nicht klagen. Und dir?"

"Mir geht es gut, danke der Nachfrage. Warum bist du nicht bei Shiho?"

"Weil ich hinter dieser reizenden Dame her bin." Laut hustend verschluckte Ran sich schlagartig und das Lächeln verschwand blitzschnell aus dem Gesicht des angehenden Arztes, was mit einem Lachen kommentiert wurde.

"Das war nur Spaß. Shiho steht da hinten bei meiner Mutter." Das Klirren mit einem Löffel gegen ein Glas erklang. Yusaku stand in der Mitte des Raumes und bat um Aufmerksamkeit aller Gäste. Shinichi seine gute Laune verschwand mit einem Schlag, als er sich von den Beiden verabschiedete. Yusaku begann seine Rede an die Leute.

"Ich bedanke mich bei jedem, der heute hier ist, um mit meiner Familie und mir, meinen Geburtstag zu feiern. Es bedeutet mir wirklich viel, dass ihr so zahlreich erschienen seid. Denn heute geht es nicht nur um mich, sondeen auch um meinem Sohn.." Die Augen des Schriftstellers scannten durch die Menge, bis sie schließlich auf seinem Sohn stehen blieben.

"Shinichi. Kommst du bitte zu mir." Seufzend trat der junge Kudo in die Mitte an die Seite seines Vaters und seine Mutter legte ihm eine Hand auf der Schulter und flüsterte so leise, dass nur er es hören konnte.

"Du musst das nicht tun, Shinichi."

"Schon gut, Mama." Beruhigend lächelte er ihr zu und versicherte ihr, dass er dies wollte, auch wenn er wusste, dass er seiner Mutter nichts vormachen konnte. Yusaku fuhr mit seiner Rede fort.

"Ich bitte auch seine reizende Freundin zu mir zu kommen. Shiho meine Liebe, komm bitte her." Zielstrebig trat die hübsche Miyano in ihrem roten Abendkleid an die Seite des Hausherren und lächelte die Menge wie ein Vorzeigepüppchen an. Yusaku trat zurück nachdem er verkündete, dass sein Sohn etwas zu sagen hätte. Shinichi kniete sich vor seiner Freundin und sprach ohne ihr in die Augen zu schauen.

"Shiho.. möchtest du.." Sein Blick schweifte durch die vielen Gesichter, die ihn erwartungsvoll ansahen und kam bei der jungen Mori zum stoppen. Diese stand neben Tomoaki und sah ebenfalls zu, wie der junge Kudo um die Hand der rotblonden anhielt.

"Möchtest du mich heiraten?" Er wandte seinen Blick nicht von der Brünetten, als er sie fragte und es war für Ran ein komisches Gefühl gewesen, denn als er die Frage aussprach und ihr dabei in die Augen sah, kam es ihr fast so vor, als würde er sie fragen. Sie wurde aus den Gedanken gerissen als Shiho laut einwilligte und gespielt rumkreischte, was die Gäste zum Klatschen und jubeln veranlasste. Die rotblonde umarmte ihren Freund glücklich, doch dieser sah erneut zu der hübschen Mori, die ebenfalls applaudierte. Was hatte das zu bedeuten?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _Bine_
2024-05-02T12:12:06+00:00 02.05.2024 14:12
Von wegen "das war nur Spaß"
Shinichi hatte seine Aussage, dass er hinter Ran her ist doch ernst gemeint. Sonst hätte er doch niemals ihre Nummer gewollt und sie statt Shiho bei dem Antrag angesehen.

Shiho tat nur so, als würde sie sich über den Antrag freuen. In Wirklichkeit hat sie doch nur ihre Karriere im Sinn. Außerdem geht die Shinichi doch ständig mit Tomoaki fremd.

Wann wird die Affäre zwischen Shiho und Tomoaki auffliegen?
Was werden dann ihre Familien dazu sagen?

Wird Eri irgendwann erkennen was sie ihrer Tochter mit ihrer Sturheit antun und Rans Entscheidung nicht mit Tomoaki eine Beziehung einzugehen akzeptieren?

Muss Shinichi und Shiho jetzt wirklich heiraten?

Wenn die Affäre von Shiho rauskommt, wird Yusaku dann immer noch darauf bestehen, dass sein Sohn sie zur Frau nimmt?

Ich bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.

Liebe Grüße Sabine
Von:  kudo_ran_mori
2024-05-01T06:41:03+00:00 01.05.2024 08:41
Eigentlich will Shiho das ja selber nicht, sonst würde sie nicht mit anderen Typen vögeln.
Aber ich glaube Shiho sieht darin nur ein Vorteil für Sie und denkt nicht an Shinichi und wie er sich dabei fühlt.

Ich fand Yukiko echt klasse, das sie ihm beigestanden hat und ihn versucht hat zu ermutigen das richtige zutun.
Ich bin gespannt wie sie aus dieser Nummer wieder rauskommen.
Selbst Shiho müsste klar sein das es jetzt noch schwerer wird ihr Affäre geheim zu halten.
Dazu kommt ... was wird Eri machen wenn sie mitbekommt in wenn sie ihre Tochter verliebt hat, weil so wie Ran gerade auf den Antrag reagiert hat, könnte man meinen das auch sie langsam mehr von dem Kudo Kind möchte.

Ausserdem ... was passiert mit Araide wenn Eri rausbekommt das er auchgerechnet Shiho vögelt.
Ich glaube Eri sollte sich vielleicht mal fragen ob das was sie da vorhat im sinne ihrer tochter ist.
Kogoro hat ja schon ein bisschen auf sie eingewirkt und etwas angestoßen .... vielleicht.

Achso die Sache mit Kazuha und Heiji ... das kommt mir irgendwie bekannt vor :)
Ich kenn das aber so das Ran eine erfolgreiche Ärztin ist und Shinichi Kommissar.
Antwort von:  xRiLey
01.05.2024 11:56
Oh die Ähnlichkeit war nicht beabsichtigt gewesen.
Ich versuche eigentlich nur jeden dort so seine Story zu geben. Und fand es so ganz gut, dass Kazuha zwar ein ONS wollte, aber nicht mehr möchte. 🥲


Zurück