Zum Inhalt der Seite

_- Road Kill -_

von
Koautor:  Monsterauto

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

kap. 12

S

„Sie ist neugierig, das kann ich ihr nicht verübeln. Sie ist schließlich deine Schwester. Wenn das jedoch die einzige Macke ist die sie hat, kann man sowas doch noch ganz gut verschmerzen.“, gab ich von mir und lauschte kurz dem Klappern von Geschirr. Riku musste schmunzeln.

„Ich bin so froh dich zu sehen.“, seufzte ich ein wenig und Riku lachte kurz auf. „Das hört sich an als wären wir Wochen getrennte Wege gegangen. Wir haben uns doch heute morgen erst gesehen und ich war erstaunt dich heute schon vor meinem Laden wieder zu finden.“ Was wohl eine Anspielung darauf sein sollte das bei den letzten malen einige Tage ins Land gingen bevor man sich wieder begegnete. „Mag sein... Ich bin ziemlich übermüdet und der Tag war recht Kräftezehrend. Zumal ich ein wenig Stress hatte mit jemanden... egal lassen wir das.“, gab ich von mir und hatte kurz mit dem Gedanken gespielt von Kages kurzer Unterredung zu erzählen. Allerdings war es besser wenn Riku so wenig wie möglich von ihm wusste und umgekehrt. „Ich weiß nicht ob ich wissen will was du wieder getan hast heute.“, sagte Riku ein wenig leiser und ich musste schmunzelnd den Kopf schütteln. „Das würde mich aber mal interessieren.“, vernahm man es und das leise Klappern hatte aufgehört ohne, dass es so recht aufgefallen war. Mina lehnte neben dem Türrahmen und trocknete eine Schale ab. Dabei musterte sie mich mit forschenden Blick. Ich rückte ein wenig von Riku weg, als dieser zu einer Antwort ansetzten wollte, jedoch von seiner Schwester unterbrochen wurde. „Teurer Anzug, Schuhe und die Armbanduhr wird auch ein Vermögen kosten. Andere bezahlen davon vier Monate ihre Miete und er trägt es am Handgelenk. Auch wenn ich meinem Bruder es gönne, macht es mich doch etwas skeptisch...“, bemerkte sie spitz.

„Mina!“, entwich es Riku.

„Riku, ich hab nicht umsonst gefragt ob er nur dich aushält! Ich bin solchen Kerlen schon öfters begegnet. Die haben in der Regel mehr als ein Eisen im Ofen und schmieden an dem rum, welches ihnen gerade passt.“

Ich zog ein wenig eine Augenbraue hoch. Was auch immer sich dieses Weib gerade dachte...

„Mina!“, zischte Riku noch einmal und man konnte ihm ansehen das er wütend wurde.

„Riku ich will nicht das dir irgendwer wieder auf der Nase rum tanzt und dich wie den letzten Dreck behandelt, so wie es dein Ex getan hat!“, gab sie von sich und verschränkte die Arme vor der Brust, dabei hielt sie noch immer die Schale in der Hand. Mit diesem Kerl verglichen zu werden... Ich rümpfte kurz die Nase.

Anspannung machte sich breit und in den Augenwinkeln bekam ich mit wie der blonde Mann zornes rot anlief. „Vergleichst du wirklich Shiro mit Naru?! Schwester, ich hab mich sehr gefreut das du wieder da bist, aber...“

Bevor Riku weiter aussprechen konnte, lachte ich laut auf. Irritiert sah Riku zu mir rüber. „Interessant. Deine Schwester kann nicht nur mit scharfen Messern umgehen, sondern auch mit Worten. Ich kann ihre Skepsis verstehen, auch wenn sie recht unbegründet ist und kann nicht beurteilen wie die Menschen waren mit denen dein Bruder vorher verkehrt hat aber, ich kann dir vergewissern das ich mein Geld ehrlich verdiene mit Gewinnen aus Aktien. Gerne kann ich dir die Nummer meines Beraters geben bei dem ich heute war.“, schmunzelte ich und suchte nach der Visitenkarte des Mannes.

„Shiro! Du brauchst dich nicht vor ihr rechtfertigen!“, murrte der Blonde und schlug ein wenig feste die Hände auf den Tisch. Ich faste nach einer davon und zog sie zu mir. „Du weißt das ich für uns alle Hindernisse beseitige. Also beruhige dich. Ich stehe zu allem Rede und Antwort.“, versuchte ich ihn zu beschwichtigen und ich konnte sehen wie er ein wenig schluckte, sich aber langsam wieder setzte.

Ein leises Surren lenkte mich ab und in meiner Anzugtasche begann es stark zu vibrieren. Dem ich jedoch keine weitere Beachtung schenkte.

„Aktien also.. und davon kann man leben?!“, schnaubte Mina und ich nickte. Erzählte davon das ich reichlich über meinen Vater geerbt hatte und dies gewinnbringend investieren würde. „Im Grunde bist du also beruflich Papas Sohn.“, funkelte Mina und ein leichter Spott lag in den Worten. Ich ließ die Schultern zucken, zog die Hand des Blonden an meine Lippen und legte einen Kuss auf die Knöchel. Was ihn schlagartig noch röter werden ließ. Nun aber aus Verlegenheit, statt Wut.

„Das und der Mann der dir deinen Bruder stiehlt.“, entgegnete ich ihr. Verlegen lief sie ein wenig an und ähnelte ihrem Bruder dabei um so mehr.

„Shiro... dein Handy klingelt schon wieder... meinst du nicht es ist wichtig?“, ging Riku dazwischen und tatsächlich klingelte es ein zweites mal. Kurz fragte ich mich, wer da so hartnäckig sein musste, bis ich das Telefon in der Hand hatte.

Es zeigte keinen Namen an, da ich die Nummer nicht speicherte. Jedoch wusste ich wer es war. Ich entschuldigte mich kurz, stand auf und entfernte mich ein wenig von den Streitlustigen Geschwistern.

„Ja!“

„Ich steh vor deiner Tür...“

„Und weiter?!“, murrte ich.

„Mhpf... Ich soll dir was bringen. Mach die Tür auf.“, klang es recht monoton.

„Geht schlecht, wenn man nicht da ist!“, knurrte ich was leiser.

„Wie umständlich... wo bist du?“, seufzte es. Das letzte was ich wollte war, das Tam hier auftauchte. Dieser würde sicherlich vorschlagen einen Gang bang in meiner Wohnung zu veranstalten mit den Zwillingen. Ich knurrte ein bisschen.

„Schlecht geschlafen?“, hörte ich es recht trocken aus der Leitung. „In 20 Minuten bin ich da!“, brummte ich und legte auf ohne auf eine Antwort zu warten. Wand mich wieder um zu den beiden. Welche in ein intensives Gespräch vertieft zu sein schienen.

„Es tut mir leid. Ich muss leider gehen.“, entschuldigte ich mich und griff recht schnell nach der Anzugjacke. „Etwas wichtiges.“, seufzte ich, konnte dabei den Blick von Mina fühlen welcher sich recht schnell ab wand, als ich Riku zu mir ran zog. „Ich melde mich sobald wie möglich.“, flüsterte ich ihm zu, gab ihm einen Abschiedskuss und verschwand recht zügig aus dem Laden.
 

Mit leichtem Schaukeln, fuhr der Fahrstuhl hoch. „Warst du wieder bei dem Blumen Type?“, fragte Tam recht gleichgültig und machte irgendwas auf seinem Telefon. Ich gab ihm keine Antwort darauf. „Man riecht es.“, gab er sich selbst eine Antwort.

Mit einem leisen Geräusch öffnete sich der Fahrstuhl und wenige Augenblicke später standen wir bereits in der Wohnung. Achtlos warf ich die Anzugjacke auf die Couch, welche Tam beiseite schob um seinen Lieblingsplatz einzunehmen. „Du bist ätzend wenn du schlecht drauf bist.“, stellte der Schwarzhaarige fest, welcher heute hell graue Linsen drin hatte.

„Worum geht es?“, forderte ich, um der Sache so schnell wie möglich ein Ende zu setzen.

„Ich hab zwei Aufträge für dich. Ist aber nichts großes. Und...“, seufzte er und begann in seiner Tasche zu wühlen. „Zwei? Was ist denn da aktuell los? Gehen den die eigenen Leute aus?!“, brummte ich da in der Regel, die Clans für kleine Fische eher zu niedrige Untergebene griffen.

„Die Polizei ist wohl sehr aktiv. Nach dem Mord an diesen Kyota und dessen Mitarbeiter... das hat ziemlich für Wirbel gesorgt.“, seufzte Tam. „Das andere wäre ein Gespräch wegen diesem Kyota. Der Auftraggeber will mit dir unter vier Augen reden.“, gab Tam von sich und legte ein Telefon auf die zwei Umschläge welche er zuvor ,aus seiner Tasche gekramt hatte. Ich verzog ein wenig das Gesicht. „Unter vier Augen?“, fragte ich und wollte wissen wie man mir garantierte dass nichts passieren würde. Zwar waren die Gelder schon geflossen... aber man wusste nie. Tam zuckte mit den Schultern. Was so viel hieß wie er habe keine Ahnung.

„Das wäre schon lästig wenn du abkratzen würdest...“, sagte er recht beiläufig und schob mir alles zusammen zu.
 

Riku

So hatte ich mir den Abend definitiv nicht vorgestellt. Erst ein Kreuzverhör, dann die Behauptungen Shiro sei ein schlechter Kerl und zu allem Überfluss eine unsichere Standpauke meiner Schwester die irgendwie den Braten zu riechen schien.

“Bist du dir sicher, dass der Kerl keinen Dreck am Stecken hat?”, fragte sie und betrachtete mich skeptisch.

Was sollte ich denn nun antworten? Ja, er bringt beruflich nebenbei Leute um die Ecke? Er hat meinen Ex auf dem Gewissen und ich finde das mittlerweile ziemlich sexy?

Wobei Mina, bei der Tatsache das Naru beiseite geschafft worden ist, wohlmöglich applaudieren würde.

Sie zählte mein Schweigen als Antwort und murmelte vor sich hin. Das Futon auf dem Boden ausgebreitet, machte ich es mir auf diesem bequem und sah zu ihr hoch auf dem Bett.

“Mina, denkst du , du könntest mir zu Liebe mit Shiro klar kommen?”, meine Lippen zitterten bei dieser Frage.

Nun war sie es die schwieg.

Ohne Antwort, war ich eingeschlafen, träumte wirres Zeug und schien mich im Schlaf hin und her zu drehen.

“Riku! Riku!”, schüttelte jemand mich und als mein benebeltes Gehirn langsam zu sich kam, sah ich Mina die besorgt neben mir hockte.

“Ist alles in Ordnung?”, wollte sie wissen und ich nickte. War es schließlich nur ein böser Traum gewesen.

Ich rutschte ein wenig herüber und meine Schwester kuschelte sich zu mir. “Ist es dir so ernst mit ihm?”

Nickend, zog ich sie noch näher an mich heran. Es war ein schönes Gefühl Familie um sich herum zu haben.

“Wenn es nach mir ginge, würde ich dich nicht mehr weg lassen!”, flüsterte ich.

“Das brauchst du auch nicht mehr!”

Irritiert sah ich sie an, als sie schon zu erzählen begann. “Tasty möchte ein zweites Restaurant auf machen neben dem Pearl. Dafür hätte er mich gerne als Chefköchin. Das Angebot hat er mir vor zwei Wochen gemacht. Ich überlege ob ich es annehmen soll und endlich hier bleibe”, flüsterte sie und ich umarmte sie noch fester.

“Das wäre toll!”

In meinem tiefsten Inneren wusste ich, dass Mina nur vor der Tatsache geflohen war unserer Mutter beim Sterben zu zusehen. Dass sie sich aber nun endlich der Realität stellte, war ein gutes Zeichen.

“Über dem Restaurant, was übrigens Shell heißen wird, gibt es eine große drei Zimmer Wohnung. Ich könnte in dieser wohnen und hätte somit das Tagesgeschäft besser im Blick und auch die Lieferungen. Alle Zügel lägen in meiner Hand. Tasty ist sogar damit einverstanden dass wir gemeinsam dort einziehen. Du musst es nur wollen. Wobei, wer möchte schon hier im Blumenladen wohnen”, lachte sie was ich beleidigt abtat.

Der Gedanke war schön mit Mina zusammen zu leben, wäre da nicht Shiro. Ich würde meine Schwester ewig anlügen müssen damit er nicht aufflog. War sie in Gefahr wenn er regelmäßig bei uns ein und ausging?

Mina war gerade dabei wieder einzuschlafen, als sich meine Gedanken um alles mögliche kreisten. Ein lauter Knall , gefolgt von Scherben klirren ließ uns beide hochfahren.

“Was war das?”, sagte sie leise und warf sich ihren Kapuzenpullover über. Ohne es zu wissen, griff ich nach dem Besen und schlich im dunkeln nach vorne in den Verkaufsbereich. Der Lichtschalter lag direkt an der Tür und als die Lampe anging, war ich bereit dem möglichen Einbrecher die Tracht Prügel seines Lebens zu verpassen.

Doch der Laden war leer, die Scheibe zerbrochen und am Boden lediglich ein Ziegelstein.

Entsetzt sah Mina von dem Stein hoch zu mir, während ich versuchte in keine Scherbe zu treten, erspähte ich einen Blick hinaus. Niemand war auf der Straße.

“Da hat sich wohl jemand einen bösen Scherz erlaubt auf unsere Kosten!”, knurrte ich und wollte zum Telefon die Polizei verständigen, da war ich auch schon in die Scherben hinein getreten.

Ein kurzer Aufschrei und ich hüpfte wie ein kleines Kind bei einem Straßenspiel.

“Du bist wirklich ein Idiot”, kommentierte Mina dies nur und verständigte selbst die Polizei.

Kurze Zeit später hatte ich Shiro ein Bild davon geschickt und ihn gebeten nicht vorbei zusehen, solange die Polizei im Laden war. Wir mussten unser Glück ja nicht auf die Probe stellen.

Er fragte kurz zurück ob uns etwas geschehen sei und ob ich gesehen hätte wer es war. Doch die Antwort war sehr knapp.

“Ja und nein”.

Dasselbe sagten wir der Polizei, die uns empfahl die Nacht ein Hotel aufzusuchen oder ob es Bekannte gab bei denen wir wohl bleiben könnten. Viel Auswahl gab es da jetzt nicht! Und da ich Mina nicht mit zu Shiro schleppen wollte, wurde es blöderweise ein Love Hotel. Was ein sehr seltsames Gefühl war , wenn man mit seiner Schwester dort auftauchte.

Das Zimmer das uns geboten wurde, hatte wirklich alles. Von einer riesigen Badewanne hin, bis zum vibrierenden Bett.

“Ich war ja in der Hoffnung mit einem gut aussehenden Kerl hier zu landen und nicht mit meinem Bruder”, kicherte Mina und ich antwortete ihr das ich derselben Hoffnung gewesen war.

Es war nun mitten in der Nacht, es kam keine Nachricht mehr von Shiro und Mina hatte sich schon Gedanken gemacht, welche Telefonate am Morgen anstünden. Ich war einfach zu müde um noch klar zu denken, war doch heute alles wirklich kompliziert geworden.

Schließlich schlief ich tief und fest ein, ohne Traum ohne Angst. Einfach schwarz.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  CharlieBlade1901
2020-09-11T21:18:45+00:00 11.09.2020 23:18
Charlie: „Interessant, wie gut du bist vllt ein schlechter Lügner, aber bei sowas wie Shiros tatsächlicher Beruf wirst du nicht mal rot.“
Riku: „Huh was soll ich ihr denn sagen.“
Charlie: „Das du es gern gefährlich magst. Glaub mich solche Leute gib’s. Nennt man Draufgänger.“


Zurück