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Unerhoffte Muttergefühle

Sprichwort-Challenge 2020 Monat April
von

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Mutter der Sternenkinder

Heute sah ich wieder einmal in den Spiegel. Ich wusste gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal hineinschaute. Vor Monaten? Jahren? Meine Haare hatten sich in der Zeit ihre alte, blonde Haarfarbe angenommen.

25.02
 

Ich stand heute auf der Terrasse. Die Sternwarte zog immer mehr Lumas an. Einer erzählte mir, er hätte es nur gefunden, weil er einen weissen, leuchteten Schweif sah.

29.02
 

Die Lumas tollten fröhlich herum. Sogar mein Krönchen und mein Sternenzepter haben sie als Spielzeuge genommen. Es entspannt mich, meine Kinder so zu sehen.

06.03
 

Heute überraschten mich die Lumas. Sie haben mir ein leckeres Frühstück hergerichtet. Mit meinen liebsten Sachen. Das Mittagsessen und Abendessen haben sie selbst gekocht. Das überraschte und freute mich sehr.

11.03
 

Heute musste ich wieder einer meiner Kinder verabschieden. Es wurde zu einem grossen und mächtigen Planeten. Er sagte mir noch am Schluss, dass ich eine tolle Mutter sei.

16.03
 

Die Sterne waren sehr schön. Da die Lumas schlecht schlafen konnten, beobachten wir die Sterne. Ich musste daran denken, wie ich das oft mit meiner Familie auch getan habe.

21.03
 

Die Lumas wollten, dass ich aus meinem Gute Nacht-Buch vorlese. Obwohl sie es schon so oft gehört haben, könnten sie es immer wieder hören.

25.03
 

Heute kamen einige Sternenhasen zu Besuch. Diese spielten mit den Lumas. Diese Häschen haben oft Unsinn im Kopf, aber sind auch gute Spielgefährten für meine Kinder.

30.03
 

Der Sternenstaub ging langsam aus. Wir mussten unseren Vorrat wieder aufstocken. Jeder half mit und schnell war er wieder voll. Als Belohnung für die Hilfe gab es einem grossen Kuchen für alle.

06.04
 

Einige Lumas stritten sich. Ich musste eingreifen. Jeder erzählte eine eigene Geschichte, um was es genau ging. Für mich war das wichtigste, dass sie sich am Schluss wieder vertragen haben.

14.04
 

Meine Kinder schmückten meine Haare. Sie meinten, sie strahlen wie die hellsten Sterne, die sie je gesehen haben. Ein Haarzopf mit etwas glitzerndem Sternenstaub schmückte meinen Kopf.

19.04
 

Schon oft sind wir nahe meinem Heimatstern vorbeigeflogen. Er ist zwar sehr nahe, jedoch für mich weit entfernt.

23.04
 

Schon seit einigen hundert Jahren reisen ich und meine Kinder durch das All. Ich habe viele Enden und Neuanfänge gesehen und erlebt. Am Anfang überraschte es mich, jedoch bin ich es gewohnt.

27.04
 

Meine Lumas sind sehr unruhig. Als würde etwas Schreckliches passieren. Ich fühle mich auch nicht gut. Hoffentlich ist es nichts Schlimmes.

09.05



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Shizana
2020-12-17T17:21:32+00:00 17.12.2020 18:21
Liebe Regenbogen-Woelfin,

wie versprochen gleich noch der zweite Teil meines Feedbacks, damit ich ja nichts vergesse. :)
In diesem Kommentar werde ich das zweite und dritte Kapitel zusammenfassen. Was ich mir notiert habe, trifft überwiegend auf beide zu, daher bietet es sich an.
Es wird außerdem dieses Mal rein inhaltlich bleiben. Stilistisch habe ich bereits alles gesagt, was mir aufgefallen ist, und das bezieht sich auf die gesamte Geschichte.


Das zweite Kapitel behandelt den Übergang, die Schwelle zwischen Rosalinas altes Leben und ihrer künftigen Rolle als Mutter der Sternenkinder.
Dieser Übergang erschien mir zugegeben etwas abrupt. Bis zu den Mai-Einträgen haben wir wieder einen wunderschönen, bildhaften Zeitverlauf. Und schwuppdiwupp befinden wir uns im Juli, es sind mehrere Jahre vergangen, und mir als Leser fiel es überaus schwer, mich zu orientieren. Sind jetzt wirklich auf einmal mehrere Jahre vergangen? Warum hat es in dieser Zeit keine weiteren Einträge gegeben? Woher weiß Rosalina, dass Jahre vergangen sind? Wo befinden wir uns räumlich gerade, und was ist mit Rosalinas Familie? – Das alles sind Fragen, die mir binnen Sekunden durch den Kopf schossen und mich ziemlich von dem Text entfernt haben. Aufgrund der Tatsache, mit einem Mal Jahre versäumt zu haben, habe ich jeglichen Bezug zu Rosalina und der Geschichte verloren. Ich fühlte mich, als hätte man mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich habe den Rest des Kapitels zweimal lesen müssen, um den Bezug wiederherzustellen.
Im zweiten Durchlauf fiel mir auf, dass es nach dem Handlungsumbruch keinen spürbaren Zeitbezug mehr gibt. Was logisch ist, und keinesfalls eine negative Kritik darstellt! Wo ich vorher deutlich gemerkt habe, welche Jahreszeit wir haben, klingt nun alles irgendwie gleich und zeitlos. Ich habe mich irgendwann gefragt, ob "Zeit" für Rosalina überhaupt noch eine Bedeutung hat … Gibt es "Zeit", wenn man an nichts mehr gebunden ist? Wenn Zeit und Raum keine Rolle mehr spielen? (Wobei Rosalina wenigstens ihren Raumbezug wahrt, siehe Sternenschiff und ihr neues Zuhause.)
Besonders im dritten Kapitel war diese Zeit-Frage für mich hyperpräsent. Ich habe mich gefragt, ob es überhaupt noch notwendig ist, ein Datum unter den Eintrag zu setzen. Es ist theoretisch egal, wann sie verfasst wurden. Ich war irgendwann der felsenfesten Überzeugung, dass "Zeit" für Rosalina längst keine Rolle mehr spielt.
Aus Neugier muss ich dich fragen: War das deine Absicht? – Wenn Ja: Gut gemacht!

Im dritten Kapitel ist Rosalina vollends zur "Mutter der Sternenkinder" geworden. Ihre Redeart wirkt wenig verändert, aber inhaltlich liest man heraus, dass kein Kind mehr vor einem steht. Ich habe mir ganz zum Schluss noch einmal dein Cover besehen und mir gedacht: "Ja, irgendwie passt das. Im ersten Kapitel ein Kind, im zweiten eine Heranwachsende, im dritten erwachsen. Aber immer irgendwo das verlorene Kind, das andere verlorene Kinder um sich schart." – Ich hoffe sehr, dass das deine Message war, denn dieses Fazit habe ich aus deiner Geschichte gezogen.

Die Geschichte birgt für mich keine wirkliche Message, sie zeigt mehr eine Entwicklung. Eine Entwicklung, die unterschwellig erfolgt, und auf so vielen Ebenen stattfindet. Es lässt sich so viel entdecken, wenn man aufmerksam liest. Das macht deine Geschichte für mich so besonders.

Du entlässt den Leser schließlich mit einem offenen Ende. Etwas wird passieren, doch der Leser erfährt nicht, was es ist. Ich gehe stark in der Annahme, dass du hier die Brücke zurück ins Canon überschlägst. Für mich hat es sich jedenfalls – trotz Cliffhanger – ausgesprochen sanft angefühlt, von dir entlassen zu werden.


Mein Fazit: Eine sehr emotionale Geschichte mit vielen Details und Tiefgang. Für den Autor eine große Herausforderung, die für den Leser kaum ersichtlich ist. Du hast sie meinerseits gut gemeistert!

Eine letzte Bitte hätte ich noch an dich, weil es mir ein persönliches Anliegen ist: Du hast sehr schöne Bilder für das Cover und Rosalinas Steckbrief verwendet. Bitte vermerke doch irgendwo in der Fanfiction-Beschreibung, um welche Quelle oder welchen Artist es sich handelt. "Fair Use" ist eine sehr wichtige (mMn unerlässliche) Sache unter Künstlern.


Damit wäre ich durch. Ich hoffe, ich konnte dir das Feedback geben, das du dir erwünscht hast.
Meinerseits danke ich dir für das wundervolle Leseerlebnis, hebe meinen imaginären Hut vor dir und wünsche dir, dass du weiterhin so mutig mit deiner Schreibweise bist. Habe bitte noch lange Zeit viel Freude am Schreiben!
Für Fragen stehe ich dir natürlich jederzeit gerne zur Verfügung.


Ich wünsche dir vorab frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!
Shizana
freiberufl. Autorin & Korrektorin, Twitter
Antwort von: Regenbogen-Woelfin
03.01.2021 16:18
Hallo :)

Ich komme jetzt mal zum antworten.

Zuallerst danke für deine konstruktive Kritik. Wenn ich das nächste mal so etwas schreibe, versuche ich deine Tipps umzusetzen.


Wegen der Zeitfrage:
Ich wusste nicht, ob es irritierend ist, wenn ich plötzlich aufgehört hätte, kein Datum mehr hinzuschreiben. Ich spielte auch mit diesen Gedanken, es nicht mehr hinzuschreiben.
Es war eigentlich gar nicht meine Absicht, es so zu schreiben. Aber natürlich freut es mich, dass es dir so gefallen hat.


Das Ende sollte wirklich dann wieder zurück zum Canon gehen. Für solche, die das Spiel nicht kennen, könnte es wirklich ein Cliffhanger sein. Die Kenner könnten sich denken, was jetzt passieren wird.



Die Künstler der Bilder müsste ich wirklich erwähnen. Das gebe ich dir Recht! Müsste ich bei den anderen Geschichten auch noch machen.



Ich hoffe, du bist gut in das neue Jahr gekommen.


Gruss
Regenbogen-Woelfin


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