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Pulse

Die Cibus
von

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Cibus

Unser Erwachen, die Verwandlung zu Cibus, war der Anfang vom Ende.
 

Der Gestank von Schweiß und Alkohol ließ sie die Nase rümpfen. Großgewachsene Männer befanden sich im Gebäude und starrten sie an. Dabei entgingen ihr die lüsternen Blicke keinesfalls. Der Holzboden knarrte unter ihren Füßen als sie einige Schritte vorging und durch den Raum sah. Es könnte mal gelüftet und aufgeräumt werden. Sie wollte nicht wissen wie lange die Pizzareste schon auf den Tischen standen. Und ob das alles wirklich nur Pizzareste waren. Keiner der Männer sah wirklich gepflegt aus, es hätte sie auch gewundert, wenn es anders wäre.

Für einen Moment schloss sie die Augen und atmete tief durch, versuchte dabei den Gestank zu ignorieren. Der leichte Uringeruch löste ein unangenehmes Kribbeln in ihrem Bauch aus. Wie sehr sie doch hoffte das die Flüssigkeiten in den Ecken lediglich Bier waren. Doch etwas sagte ihr das dies nicht de Fall war. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten als sie einen großen Mann auf sich zukommen sah. Er schien der Anführer zu sein.

„Na du kleine hübsche Lady. Hast du dich hierher verirrt?“

Angewidert sah sie ihn an und spürte förmlich den Blick auf ihrem Körper ruhen. Wenn er könnte würde er sie mit seinen Blicken ausziehen und vor all den Leuten hier vergewaltigen. Doch sie wusste das zu verhindern. Er leckte sich über die Lippen und stemmte die Hände in die Hüften.

„Bist du der Boss?“

„Stets zu diensten. Möchtest du uns etwas Gesellschaft leisten? Wir haben so selten Frauenbesuch.“

„Wen wundert’s.“

Einige Männer lachten laut los und pfiffen, stießen die Bierkrüge aneinander oder warfen sie zu Boden. Der Anführer biss die Zähne zusammen und sah sie wütend an. Zornesröte legte sich auf seine Wangen.

„Pass auf, Kleine. Eigentlich wollten wir sehr nett zu dir sein, doch mit deinem Verhalten wird das ganz sicher nichts.“

„Ach wirklich. Nun… ich wollte überhaupt nicht nett sein.“

Kurz herrschte eine unangenehme Stille, ehe alle in Gelächter verfielen. Sie rollte mit den Augen und strich sich eine Strähne ihrer langen schwarzen Haare hinters Ohr. Das Lachen würde ihnen schon noch schnell genug vergehen, also sollten sie ruhig lachen. Viele Gelegenheiten hatten sie nicht mehr.

„Was willst du denn tun? Du bist alleine und kannst mich ja noch nicht mal ernsthaft schlagen. Du bist nur ein kleines schwaches Mädchen.“

Der Anführer kam auf sie zu und beugte sich hinab. Dabei grinste er schelmisch und warf ihr wieder diesen lüsternen Blick zu. Sein Gestank dran tief in ihre Nase sein und löste einen leichten Würgereiz aus. Doch sie riss sich zusammen und versuchte nicht angewidert wegzusehen. Sie erwiderte seinen Blick und blieb an Ort und Stelle stehen. Sollte er doch auf sie herabblicken, es störte sie nicht.

„Ich mach dir ein Angebot, weil du so hübsch bist. Wenn du es schaffst mich zu Boden zu werfen, dann darfst du dir einen Mann hier um Raum aussehen der dich so richtig durchficken wird. Solltest du es nicht schaffen, darf jeder mal ran. Einverstanden?“

„Einverstanden.“

Sie sah noch diesen verwirrten Blick, ehe sie ausholte und ihn mit voller Wucht durch den Raum warf, gegen die Theke ans andere Ende. Die Getränke fielen zu Boden, die Flaschen zerbrachen mit lautem Knallen und durchtränkten den Mann völlig. Entsetzt sahen die anderen im Raum zu ihrem bewusstlosen Anführer. Einige ließen ihre Getränke fallen, andere sprangen entsetzt auf. Genau auf diese Blicke hatte sie gewartet.

„Bei dieser Abmachung gibt es jedoch einen Harken.“

Das Holz knarrte unter den Schritten ihres Partners, der zwei Männer hinter sich herschleifte und schließlich fallen ließ. Sie sahen sehr mitgenommen aus, was ihr jedoch keinesfalls leidtat. Der junge Mann blieb neben ihr stehen und sah durch den Raum und verzog ebenso das Gesicht wie sie. Schließlich ruhte sein Blick auf dem Anführer, der murrend zu sich kam und beide wütend ansah.

„Um sie, wie habt ihr es ausgedrückt „durchzuficken“, müsstet ihr natürlich noch in der Lage dazu sein. Das wiederum entspricht nicht so ganz dem, was ich mit auch vorhaben werde. Ihr solltet froh sein wenn ihr danach noch alleine Pinkeln gehen könnt.“

Ein Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen. Sein wütender Blick glitt durch den Raum und hinterließ einen Schauer bei den Männern. Bei ihr jedoch eine Gänsehaut. Dieser Blick galt jedem, der es wagte seine Freunde anzurühren oder zu beleidigen. Sie liebte diesen Blick und den Ausdruck in seinen Augen. Als der Boss knurrend auf die Beine kam und sich dabei an den Resten des Tresens abstütze, wandte sie die Augen in seine Richtung.

„Ihr elenden Gören. Wer seid ihr?“

„B-Boss. Das sind Cibus.“

Der Anführer sah die beiden an und weitete dann die Augen. Seine Augen ruhten auf dem rechten Unterarm des jungen Mannes und auf der rechten Schulter der Frau. Das Zeichen der Cibus stach deutlich sichtbar hervor und löste bei den Männern im Raum einen Schauer aus. Wie die meisten Menschen hatten auch sie Angst vor Cibus, zurecht wenn man sich ihren Anführer und die beiden Wachmänner ansah. Fluchend ballte der Boss die Hände zu Fäusten und versuchte vergeblich seine Angst zu verstecken.

„Ihr elenden Mistkäfer. Was wollt ihr von uns?“

„Ihr seid eine Diebesbande. Ihr Mordet, Vergewaltigt und zerstört Städte. Nicht zwangsläufig in dieser Reihenfolge. Aber das sind genug Gründe für die Schutzgarde euch auszuschalten. Die Schutzgarde hat nichts dagegen, wenn wir etwas „Sport“ mit euch betreiben. Um es mit ihren Worten auszudrücken.“

Ein amüsantes Grinsen legte sich auf die Lippen des Jungen, seine dunklen Augen strahlten einen gewissen Glanz aus. Er freute sich richtig auf das was folgte, im Gegensatz zu der Diebesbande. Blitzschnell schoss er vor, schlug den Anführer direkt zu Boden und sprang auf die Theke. Ein Blitz schlug mit einem Mal in den Raum und ließ alle zurückweichen. Kurz ließ er seine Finger knacken, ehe er erneut losrannte und die Männer zu Boden schlug. Er warf sie gegen die Wand oder gegen ihre eigenen Leute, sprang ihnen in den Bauch oder schlug ihnen ins Gesicht. Blitze ließen die Fenster zerspringen und heulten laut auf. Niemand hatte eine Chance, aber das hatte auch niemand erwartet. Elegant wich er den Messern aus, brach einem Mann den Arm als er ihn als Schutzschild nahm und warf ihn anschließend gegen die Wand. Schnell duckte er sich unter dem Schlag eines Mannes weg und trat diesem dann in den Bauch. Auf dem Boden hockend vollführte er eine Drehung und riss so mehrere gleichzeitig von den Beinen. Die Bewegungen waren sehr schnell und präzise, jeder Schlag, jeder Tritt war wohl durchdacht. Man konnte ihm kaum mit den Augen folgen, so schnell bewegte er sich. Schließlich lagen alle Männer am Boden, während er auf einem Tisch stand und sich umsah. Keiner rührte sich mehr, was auch nicht anders zu erwarten war.

„Hey Robby. Ich hoffe das weiße Zeug in dem du stehst ist Milch.“

Der Junge sah zu seiner Partnerin, die an der Tür stand, die Arme verschränkt hatte und ihn amüsiert angrinste. Sein Blick ging auf den Tisch und verwandelte sich von einem verwunderten zu einem angewiderten. Schnell sprang er vom Tisch runter und ging zu Tür.

„Widerlich. Ich werde die Schuhe wohl wegwerfen müssen.“

„Hab dich nicht so. Lass sie einfach Grundreinigen und dann ist schick.“

„Soll ich dich mal in die Wixxe stellen? Ich will mir gar nicht vorstellen was die hier gemacht haben.“

Er schüttelte sich und schob die Hände in die Taschen. Schnellstens verließ er den Raum, dicht gefolgt von seiner Partnerin die ihn nur angrinste. Einige Meter von dem großen Gebäude entfernt blieben sie stehen und sahen sich eben jenes an. Es war eine Holzhütte mit mehreren Etagen und war schon etwas heruntergekommen. Und schon seit mehreren Jahren in den Händen der größten Diebesbande des Reiches.

„Möchtest du den Rest erledigen?“

„Du solltest auch mal Dinge zu Ende bringen, Robb.“

„Hallo? Was soll denn das bitte heißen? Ich habe lediglich an dich gedacht. Vielleicht möchtest du ja auch noch deinen Spaß haben.“

„Mit solch widerlichen Typen? Niemals.“

Augenrollend ließ Robb seinen Fuß über das Graß wandern, in der Hoffnung, das weiße Zeug etwas abzuwischen. Schließlich seufzte er und sah zu seiner Partnerin, die in ihren beiden Händen eine dunkelrote, fast schwarze Kugel erscheinen ließ, die sie schließlich auf das Gebäude warf. Mit einem lauten Knall flog das gesamte Gebäude in die Luft. Sie sah auf das Feuer und ließ den Wind mit ihren Haaren spielen. Wie viele Leben hatten diese Menschen ausgelöscht? Wie viele Frauen und junge Mädchen vergewaltigt und anschließend brutal ermordet? Es mag nicht die schönste Art der Vergeltung sein aber wenigstens brauchte nun niemand in der Gegend mehr in Angst zu leben. Seit Jahren schon war diese Diebesbande hier ansässig, doch erst jetzt hatte das Kapitol endlich beschlossen etwas gegen die Verbrechen zu tun. Viel zu spät. Die Chivals sollten öfter vor die Tür gehen, dann wüssten sie auch was in Ihren Reichen los war. Viele Leben hätten gerettet werden können, wenn sie nur schneller gehandelt hätten.

„Hey Raena.“

Sie drehte sich um und sah Robb an. Einige Strähnen seiner schwarzen Haare wehten ihm ins Gesicht, während seine Augen prüfend über ihren Körper wanderten. Robb hatte einen Sonderstatus bei allen und, obwohl er nicht der Jüngste war, galt er irgendwie als Nesthäkchen. Doch das war er ganz sicher nicht, er konnte gut auf sich selbst aufpassen. Noch heute setzte er manchmal diesen trotzigen Blick auf, den er gezeigt hatte, als sie ihn kennenlernte. Inzwischen war dies zehn Jahre her und er war Erwachsen geworden, wie jeder von ihnen. Kaum zu glauben das aus dem kleinen süßen Jungen mal ein stattlicher junger Mann wurde, der allein mit seinem Aussehen die Frauen um den Finger wickeln konnte.

„Was ist los?“

„Ich habe Hunger.“

Ein breites Schmunzeln huschte über ihre Lippen als er sie ansah und dabei wie ein kleines Kind klang. Sie ging auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen, legte ihre Hände an seine Wangen und kniff sie etwas zusammen.

„Du bist so niedlich.“

Robb kniff die Augen zusammen und schüttelte seinen Kopf, um Raena von sich abzuwinden. Er zog eine Schnute und sah sie beleidigt an. Manchmal war er wirklich zuckersüß, doch meist war das auch nur Teil seines Charmes, seiner Masche um zu bekommen was er wollte. Und oft funktionierte es auch.

„Ich bin nicht niedlich. Niedlich war ich mit Fünf.“

„Bestimmt hast du auch mit Fünf den Frauen den Kopf verdreht.“

Zwinkernd ging sie an ihm vorbei und schlenderte den Weg entlang, der zurück in die Stadt führte. Robb folgte ihr und lief schließlich neben ihr, während sein Blick in den Himmel ging.

„Tja ich bin halt unglaublich.“

„Dein Ego ist unglaublich.“

Beide grinsten sich an, ehe Robb einen Arm um sie legte und sie freudestrahlend ansah. Raena hob eine Augenbraue und starrte direkt in seine tiefschwarzen Augen. Riku und Kayla hatten auch schwarze Augen, doch Robbs waren tiefschwarz. Solch dunkle Augen hatte sie noch nie gesehen. Vermutlich machte genau das auch seinen Charme und Reiz aus und ließ die Frauen sämtliche Gedanken vergessen. Und das war halt Robb. Gutaussehnd, lieb und süß und der Frauenschwarm von ganz Eos.

„Aber du stehst drauf.“

„Vergiss es, Robby. Ich habe dich wirklich lieb aber deine Nummer zieht bei mir nicht. Hast du das von Yuuki?“

„Yuuki geht das Falsch an. Deswegen bekommt er ja auch ständig eine Abfuhr.“

Robb streckte sich und schob die Hände in die Taschen, während sie weiter den Weg entlanggingen. Inzwischen konnten sie die Stadt sehen, doch sie würden noch etwas brauchen bis sie dort waren. Die Stadt war klein aber ein Touristenmagnet. Von hier aus führten eine Menge Wanderwege in die Berge, ein perfekter Ausgangspunkt für alle Wanderfreunde.

Raena musterte Robb, sagte jedoch nichts. Robb war ihr bester Freund, sie gingen gemeinsam durch dick und dünn. Doch nie hätte sie sich eine Beziehung mit ihm vorstellen können und sie glaubte, dass es ihm genauso ging. Er erlaubte sich nur gerne einen Spaß. Er kannte seine Reize und nutze es hin und wieder ganz gerne aus. Welch ein Glück für alle, dass er nicht wie Yuuki jeder Frau hinterherrannte und sie wechselte wie seine Unterwäsche. Obwohl Yuuki gelegentlich einen schlechten Einfluss auf Robb hatte. Robb spürte ihren Blick deutlich und sah sie fragend an. Raena grinste nur breit und klammerte sich an Robbs Arm.

„Was hältst du davon, wenn wir noch Shoppen gehen bevor wir zurückfahren? Ich spendiere dir auch etwas zu Essen?“

„Um Himmelswillen nein! Ich geh mit dir nicht mehr shoppen. Das letzte Mal dachten die Verkäufer wir hätten in der Kabine Sex, dabei sollte ich lediglich den Reißverschluss zumachen. Nicht mal deine Unterwäsche habe ich gesehen.“

„Du hast dich aber auch dämlich angestellt.“

Raena boxte ihm leicht gegen den Arm und ließ ihn dann los. Robb murmelte nur etwas und sah weiterhin zur Stadt hinunter.

„Du kannst mir im Zug was zu Essen kaufen.“

„Hast du es Eilig?“

„Heute Abend ist eine Party zu der Yuuki und Riku wollten. Gray und Ace müssten inzwischen auch wieder da sein.“

„Eine Party ist dir also wichtiger als mich in sexy Outfits zu sehen? Tzz.“

Raena verschränkte die Arme und setzte einen gespielt bösen Blick auf. Robb schmunzelte und tätschelte leicht ihren Kopf. Mit einer schnellen Handbewegung schob sie seine Hand weg, doch Robb war schneller, umfasste eine Strähne ihrer Haare und brachte sie so zum stehenbleiben. Er stand vor ihr und beugte sich leicht hinab, während er ihre Haare um seine Finger wickelte.

„Ich habe davon doch gar nichts. Deine Klamotten bekomme ich eh früher oder später zu sehen und die Dessous mit denen du Riku verführst WILL ich gar nicht sehen.“

Die leichte Abneigung Riku gegenüber war deutlich zu hören. Die beiden hatten sich noch nie gut verstanden und als Raena dann eine Beziehung mit Riku einging wurde es noch schlimmer. Vermutlich lag es daran das beide sich vom Typ her sehr ähnlich waren, obwohl Robb bodenständiger und vernünftiger war als Riku. Auch Riku wirkte anziehend auf Robb, doch fehlte ihm das gewisse Etwas, das Lächeln und die coole Art von Robb.

Raena seufzte und befreite ihre Haare aus seinem Griff.

„Na schön. Dann fahren wir eben sofort zurück. Und ich kaufe dir etwas zu Essen. Du bist unerträglich, wenn du hungrig bist.“

„Was würde ich nur ohne dich machen?“

Robb stieß sie kurz mit der Schulter an und setzte dann seinen Weg fort. Raena sah ihm nach und folgte dann.
 

***
 

Sanft glitt der Wind durch die Blätter der Bäume und wiegte das hohe Gras der Wiese hin und her. Versteckt hinter einem Felsen lag dieses Wasserloch mit der angrenzenden Wiese, es war er perfekte Ort für die Kujhutas zum nisten. Ein großes Kujhuta stand im Wasserloch, während am Rand ein weiteres stand, neben ihm zwei Jungtiere, wobei eins frisch geboren worden war. Es war noch etwas wacklig auf den Beinen und musste hin und wieder von seiner Mutter gestützt werden. Kujhutas waren Familientiere, die Jungtiere blieben ewig bei ihren Eltern.

Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Zusammen mit seinem Bruder lag er abseits der Wiese unter einem Baum und sah zu den Tieren hinüber. So friedlich wie sie da standen konnte man nicht glauben das sie Menschen gegenüber tatsächlich gefährlich werden konnten. Es war ein perfektes Bild, der Vater badete im Wasserloch und die Mutter kümmerte sich um die Jungen. Das Ältere schlug die Hufe ins Wasser und stieß die Hörner in die Wellen, während das kleinere begeistert aufschrie. Wie gern er jetzt dieses kleine Kujhuta wäre, keine Sorgen mehr hätte und vorsichtig die Hufe ins frische Nass hielt, dann jedoh zurückschreckte und gegen seine Mutter stieß. Sein Leben könnte so viel einfacher sein.

Seufzend wandte er sich ab und schaute seinen Bruder an, der auf dem Bauch lag, den Kopf auf die Hände gestützt hatte und seinen Gedanken nachhing. Dachte er vielleicht an was Ähnliches? Eine frische Briese huschte über die Wiese und streifte ihre Haut, was ihn leicht frösteln ließ. Es war noch recht frisch, vorallem wenn der Wind etwas stärker war. Doch im Gegensatz zu ihm machte die Kälte seinem Bruder nichts aus. Er liebte die Kälte und alles was mit Eis zu tun hatte. Das war wohl ein Nebeneffekt ihrer Kräfte. Jeder hatte einen besonderen Draht zu seinen Kräften und er konnte sich nicht vorstellen das sich je ein Cibus andere Kräfte gewünscht hätte.

„Gray, ist das wirklich unser Ziel? Sie sehen ungefährlich aus.“

„Solange man sie in Ruhe lässt sind sie auch ungefährlich. Aber dann gibt es immer wieder diese dämlichen Touristen, die für ein gutes Selfie ihr Leben riskieren. Siehst du den Jeep dahinten? Schon wieder welche die die Kujhutas stören. Deswegen sind sie so aggressiv.“

„Ich hasse Menschen.“

Gray schmunzelte und sah weiterhin zu den Kujhutas hinab. Seufzend legte Ace sein Kinn auf die Hände und schloss halb die Augen. So idyllisch und perfekt und einpaar dämliche Menschen machten alles kaputt. Sollten sie doch sterben, so viel Dummheit sollte bestraft werden. Leider wäre diese Touristen nicht die ersten Opfer und wenn die Tiere so weitermachten, dann würden sie zum Abschuss freigegeben werden. Ace wollte das verhindern. Sie hatten nichts getan, sie folgten nur ihrem Instinkt. Das Männchen wollte die Familie beschützen, mehr nicht. Man musste den Menschen nicht immer jegliches Recht einräumen. Sie waren nicht die einzigen Lebewesen auf dem Planeten.

„Und nun? Gehen wir zu den Touris und bitten sie höflich zu gehen?“

„Natürlich. Du bist der gute Cibus. Sollte deine Methode nicht funktionieren, dann komme eben ich als böser Cibus.“

Gray erhob sich und streckte sich ausgiebig, ehe er die Arme verschränkte und zu den Touristen sah, die sich langsam gefährlich nahe ans Wasserloch begaben. Ace stand dann ebenfalls auf und klopfte sich den Dreck von der Kleidung und verschränkte leicht trotzig die Arme.

„Warum muss ich immer der gute Cibus sein? Meinetwegen können die Menschen auch getötet werden. Stört mich nicht.“

„Mich aber. Denn dann werden die Kujhutas getötet.“

Gray ging zu seinem kleinen Bruder und stieß ihn leicht in die Rippen und grinste dabei etwas.

„Und das möchtest du ja auch nicht. Also sei bitte der gute Cibus und versuch die Kujhutas vor ihrem Unglück zu bewahren.“

Augenrollend folgte Ace Gray über die Wiese, direkt zu dem Jeep der Touristen. Einige hatten ihre Kameras ausgepackt und waren schon fast am Wasserloch. Also beschleunigten die beiden ihre Schritte und konnten einen gerade noch aufhalten bevor dieser zu nah am Wasser war. Die Kujhutamutter horchte auf und ließ einen Laut ihrer Kehle entweichen, der das männliche Tier aufschreckte. Die beiden Jungen rannten hinüber zum Felsen, dicht gefolgt von ihrer Mutter, während ihr Vater näher in ihre Richtung kam. Er blieb jedoch im Wasser stehen, solange die Menschen es nicht betreten würden griff er nicht an. Kujhutas waren friedliebende Tiere, was nicht hieß das ihre Hörner nicht töten geeignet wären.

„Was wird denn das hier?“

„Man verschwindet. Das sind einzigartige Fotos.“

Gray und Ace sahen sich kurz an und dann verschränkte Gray demonstrativ die Arme und stand zwischen dem Kujhuta und den Menschen. Ein leichtes Röcheln kam von dem Tier, weswegen Ace einen Blick über seine Schulter sah. Er musterte das Tier und zog eine Augenbraue hoch. Es war groß, ausgewachsene Kujhutas konnten bis zu zweieinhalb Meter groß werden und einige Tonnen wiegen. Dieser Bulle war defintiv ein Prachtexemplar, doch etwas störte Ace besonders. An der einen Schulter entdeckte Ace eine Wunde, sie verheilte langsam, doch man erkannte sofort das sie von einer Schusswaffe und nicht von einem anderen Tier stammte. Bis auf Behemoths hatten Kujhutas keine natürlichen Feinde in Rubrum und selbst ein Behemoth wagte sich nicht an einen ausgewachsenen Bullen und drei weiteren Tieren heran. Ace ballte die Hände zu Fäusten und sah wieder zu den Menschen. Diese waren dafür nicht verantwortlich, doch ihre Vorgänger schon.

„Ihr habt jetzt genau drei Sekunden um umzudrehen und zu fahren.“

„Sonst was?“

Einer der Männer trat verdächtig nahe an Gray heran, Ace sah ein Messer in der Jackentasche aufblitzen. Doch er hatte keine Angst um seinen Bruder. Wenn jemand auf sich selbst aufpassen konnte, dann war es Gray. Die schneeweißen Haare wehten leicht im Wind und fielen ihm über die grauen Augen. Gray verengte sie zu schlitzen und wirkte auf einmal bedrohlicher als noch zuvor. Ace konnte das nicht, egal wie ernst er guckte, er konnte genau diesen Blick seines Bruders nicht nachahmen. Manchmal fragte er sich von wem Gray diese Eigenschaft hatte.

„Eins. Zwei.“

Noch ehe Gray bis drei zählen konnte griff der Mann nach seinem Messer, er bekam jedoch keine Gelegenheit mehr es zu ziehen, denn Gray hatte ihn bereits gepackt und zu Boden geworfen.

„Drei.“

Eis legte sich um die Hand des jungen Mannes, es wanderte an den Hals des Touristen und legte sich bedrohlich auf dessen Haut. Mit aufgerissenen Augen starrte er Gray an, zitternd legte sich eine Hand an das Eis, das seinen Hals bedeckte. Ob er vor Furcht oder wegen der Kälte zitterte konnte Ace nicht sagen und es war ihm auch herzlich egal.

„Ihr nehmt jetzt eure Sachen und verschwindet sofort von hier. Und wehe ihr kommt nochmal wieder. Dann friere ich dir deine Zehen ab. Jeden einzelnen. Haben wir uns verstanden?“

Schnell nickte er und dann ließ Gray ihn gehen. Zitternd rannte er davon, immer seinen Kollegen nach, die schon längst am Jeep waren und ohne ihn fahren wollten. Gray und Ace sahen ihnen nach und erst als der Jeep verschwunden war schauten sie sich an.

„Ach man jetzt hatte ich gar keine Chance den guten Cibus zu spielen.“

„Du armer. Beim nächsten mal, okay Ace?“

Gray wuschelte seinem kleinen Bruder schmunzelnd durch die Haare und zog ihn dann etwas an sich. Ace wandte sich jedoch aus dem Griff heraus, noch bevor Grays Faust seinen Kopf auch nur berührte. Er hasste es und wich daher sicherheitshalber schonmal einen Meter weg. Sein Blick ging wieder zu dem Kujhuta, der etwas Abstand genommen hatte, aber noch immer schützend vor seiner Familie am anderen Ende des Wasserlochs stand. Ace Blick wurde wieder ernst als er erneut auf die Wunde an der Schulter sah.

„Siehst du die Verletzung da? Scheint von einer Schusswaffe zu kommen.“

„Ja. Ich rufe die Schutzgarde an. Die sollen gleich einen Tierarzt mitbringen.“

Gray tippte flink auf seinem Handy herum und rief die Schutzgarde an. Ace währenddessen bewegte sich vom Wasserloch weg und ließ etwas Abseits auf einen Stein nieder. Man musste die Tiere ja nicht noch mehr stören als ohnehin schon. Er sah aufs Wasser, sein Element, seine Kräfte. Leichte Wellen huschten ans Ufer und umspielten das Gras und schubsten einige Steine hin und her. Langsam beruhigte es sich wieder als Ace aufhörte es zu manipulieren. Sein Spiegelbild glänzte auf der Oberfläche, schwach aber es war da. Die weißen Haare fielen sofort auf, niemand hätte Zweifel daran das er Grays Bruder war. Einige Leute meinten sogar das man an den weißen Haare erkannte das sie aus Mylites stammten. Angeblich sollten die Menschen in Mylites eher hellhäutig und helle Haare haben, doch außer Gray hatte er noch nie jemanden mit solch schneeweißen Haaren gesehen. Ace schaute sich selbst in die lila Augen seines Spiegelbildes. Grays Aussage zufolge sollte er die Augen ihrer Mutter haben und Gray die ihres Vaters. Doch daran erinnerte sich Ace nicht, seine Mutter starb bei seiner Geburt und an seinen Vater konnte er sich nicht mehr erinnern. Da war nur eine schemenhafte Gestalt wenn er versuchte sich zu erinnern, ein Schatten mit weißen Haaren die ihn blendeten wenn die Sonne sie trafen. Mehr war da nicht, kein Gesicht, keine Augenfarbe, kein Name. Alles war verschwunden, so wie die Wellen die eben noch da waren.

„Ace, alles klar? Du siehst bedrückt aus.“

Gray stand neben dem Felsen und hatte die Arme verschränkt, sah jedoch nicht Ace an sondern die Kujhutas, die zusammen als eine Familie am anderen Ende des Wasserloches standen und hoffte das sie bald verschwinden würden.

„Ob die Jungtiere ihre Eltern irgendwann vergessen? Kujhutas leben schließlich fast 70 Jahre und irgendwann verlassen die Kleinen ihre Eltern um eine eigene Familie zu gründen. Ob sie ihre Eltern erkennen würden, auch noch nach 30 oder 40 Jahren?“

„Ja, ich denke schon. Alle Lebewesen haben diesen Instinkt. Sie würden sie erkennen, da bin ich mir sicher. Genau wie du.“

Erneut ließ Ace kleine Wellen entstehen und hob seine Hand um das Wasser darumgleiten zu lassen. Gray hatte leicht reden, er konnte sich ja noch alles vor der Schutzgarde erinnern, Ace nicht. Zehn Jahre seines Lebens, einfach ausgelöscht, wegen eines Schusses am Kopf. Aus Reflex fasste sich Ace an die Kopfseite und fuhlte die leichte Narbe unter seinen Haaren. Man sah sie nicht aber sie war da und das wusste er zugut.

„Spielt doch eh keine Rolle, da alle tot sind. Was würde es mir bringen mich zu erinnern wenn ich unseren Vater sehen würde. Er ist tot also tritt dieser Fall nie ein.“

Hinter sich hörte Ace Autos und war erleichtert als es die Schutzgarde war. Kurz blickte er zu Gray als er sich erhob und sah den leicht traurigen Blick in den Augen seines Bruders. Ace hatte sich daran gewöhnt, es war besser so. Wozu sich an Menschen erinnern die tot waren? Es erhöhte nur den Schmerz. Man konnte um niemanden Trauern an den man sich nicht erinnerte. Der einzige positive Aspekt an seinem Gedächtnisverlust.

„Komm las uns fahren. Die Schutzgarde kann sich jetzt um die Tiere kümmern.“

Gray legte für einen Moment eine Hand auf den Kopf seines Bruders und ging dann zu den Agenten der Schutzgarde und weihte sie ein, inklusive des Tierarztes. Ace schaute noch kurz zurück zu den Kujhuta und folgte dann seufzend seinem Bruder.
 

Als wir aufbrachen schien mich Gray völlig vergessen zu haben.
 

***
 

Frustriert schaute sie zu den beiden rüber und verschränkte die Arme vor der Brust. Immer das gleiche mit ihnen. Jede Frau auf der Straße musste angesprochen werden, da gab es selten eine Ausnahme. Und dass sie zurück wollte interessierte die beiden auch nicht. Seufzend fuhr sich Kayla durchs schwarze Haar und sah sich um. Die Einkaufsstraße war belebt, viele Leute gingen an ihr vorbei und beachteten sie kaum. Nur wenige gaben ihr einen Blick, nur die die sie erkannten. Kayla versteckte ihr Mal auch nicht gerade denn selbst, wenn sie es tun würde, würde es immer Menschen geben die sie erkannten. Sie waren einwenig wie Promis. Die einen liebten sie, die anderen hassten sie. Auf die meisten Menschen traf jedoch letzteres zu und Kayla hatte sich daran gewöhnt. Wenn man diese Blicke täglich bekam störte man sich nicht mehr daran, man baute sich eine Mauer auf an der sie einfach abprallten.

Kayla wickelte sich eine Strähne um den Finger und schaute wieder zu den anderen beiden. Yuuki lachte und hatte zwei Frauen die Arme umgelegt. Seine kupferfarbenen Haare standen in alle Richtungen ab und gaben ihm einen wilden Touch. Die Haarfarbe war selten, daher konnte Kayla sogar nachvollziehen wieso die Frauen ihm nachjagten. Und dann war da noch Riku, ihr Bruder. Sie musterte ihn und beobachtete sein Handeln. Riku legte einer Frau eine Hand auf den Rücken und wanderte unauffällig nach unten. Kaylas Augen verengten sich zu Schlitzen und dann wanderte ein Schatten an Rikus Bein hoch und zwickte ihm in den Hintern. Frustriert zuckte dieser zusammen und schaute in Kaylas Richtung. Er sah böse aus und Kayla sah nur genervt zurück. Langsam wollte sie wirklich zurück. Und zu ihrem Glück schien Riku die unausgesprochene Aufforderung verstanden zu haben und wimmelte langsam die Frauen ab. Leider jedoch ging er nicht ohne der Frau noch etwas grinsend ins Ohr zu flüstern. Das Yuuki dies tat störte sie ja nicht und auch bei Riku wäre es ihr egal, wäre er nur nicht mit Raena zusammen.

„Kayla, was sollte das?“

„Ich weiß nicht was du meinst.“

Riku setzte sich neben sie und legte einen Arm auf die Lehne. Dabei musterte er sie kurz und beugte sich dann grinsend vor. Seine schwarzen Augen sahen in ihre und einige seiner ebenso schwarzen Strähnen hingen ihm vor den Augen. Kayla musste zugeben das er nicht schlecht aussah und er genoss es das die Frauen das auch so sahen, doch mit Robb konnte er nicht mithalten. Ihm fehlte halt der Charme und das gewisse Etwas das Robb besaß.

„Sehnsucht nach deinem Gray, kleine Schwester? Ich bezweifle das sie schon zurück sind.“

„Aber sie sind sicherlich bald zurück. Und ich bekomme langsam Hunger und würde langsam nach Hause, wenn es den Herren genehm ist.“

„Meinetwegen. Ich bekomme auch Hunger.“

Yuuki hatte sich grinsend hinter sie gestellt und beugte sich nun über die Lehne der Bank. Er zwinkerte Kayla zu und legte seine Arme erfreut um sie. Yuuki schleimte sich sehr gerne ein wenn er was zu Essen haben wollte dabei wusste er das Kayla eh kochen würde. Er müsste nicht fragen, denn das Essen der Jungs war ungenießbar. Einzig Gray bekam noch recht gut Nudeln hin und Robb Rührei aber das wars auch schon.

„Na schön. Wenn ihr unbedingt wollt.“

Sofort erhob sich Kayla und schob dabei Yuuki etwas von sich. Sie ging die Straße entlang und schon nach einigen Augenblicken schlossen die beiden zu ihr auf und liefen auf je einer Seite.

„Heute abend ist eine Party im Herzblut. Hab Robby gesagt das wir hingehen.“

„Es ist immer irgendwo eine Party.“

„Aber nicht mit Happy Hour. Das lockt mehr hübsche Frauen an.“

Ums Geld brauchten sich die Cibus keine Gedanken zu machen. Die Schutzgarde zahlte alles für sie, wirklich alles. Und dieses Geld erarbeiteten sich die Cibus quasi selbst, da sie gefährliche Aufträge annahmen, die hochbezahlt wurden. Mal hier ein Monster erledigen, mal dort eine Diebesbande auslöschen. Die Auftraggeber, meist die Regierungen oder reiche Privatleute, zahlten gut dafür. Sie brauchten sich nicht die Hände schmutzig zu machen, die Soldaten wurden geschont und die Cibus beschäftigt. Jeder lebte damit, keiner sprach aus das es vielleicht unmoralisch oder gar abartig war junge Erwachsene morden zu lassen. Aber das hatte ja auch vor Jahren niemanden gestört als sie alle noch Kinder waren. Es war so schon immer gewesen soweit Kayla wusste. Cibus waren in den Augen der Menschen halt keine Menschen mehr, sondern Werkzeuge, Maschinen die sie benutzen konnten. Etwas das sich über Jahrhunderte etabliert hatte zu ändern war schwierig. Menschen waren halt Gewohnheitstiere.

Seufzend verschränkte Kayla die Arme hinterm Rücken und sah wieder die Straße entlang. Wozu sich darüber Gedanken machen, ändern würde sich eh nichts. Zu lange ging das schon so und niemand hatte das Bedürfnis eine neue Welt zu erschaffen. Naja bis auf die Cibus natürlich. Sie waren auserwählt worden, zu höherem berufen und mit Kräften gesegnet die sich niemand erklären konnte. So sehr Kayla ihre Kräfte auch liebte so sehr hasste sie sie. Und die Kristalle, weil sie es waren die die Cibus erschufen und ihnen diese Fähigkeiten gaben. Dabei wusste niemand so genau wozu. Warum gab es Cibus? Was nütze diese Kraft nur den Kristallen?

„Was ist los Püppy?“

„Nichts alles gut.

Kayla sah auf und lächelte Riku an und er lächelte nach einem kurzen zögern zurück. Riku legte seinen Arm um Kayla und zog sie leicht an sich. Das tat er immer, wenn er merkte das es ihr nicht gut ging oder dass sie viel nachdachte. Deshalb liebte sie ihn so sehr, weil er immer da war. Immer.

„Hat halt Liebeskummer unsere Püppy. Etwas das du nicht verstehst, Riku.“

„Ich habe keinen Liebeskummer, Yuuki. Und du hast Recht. Riku hat wirklich keine Ahnung was Liebeskummer ist.“

„Was wollt ihr denn damit sagen?“

Kurz schauten sich Kayla und Yuuki und nickten dann gleichzeitig und setzten diesen bestimmten Blick auf, der Riku immer zur Weißglut brachte. Es war ein tadelnder Blick, der Riku nur die Hände in die Hosentaschen schieben und leise schnauben ließ.

„Das du ein herzloser Mistkerl bist? Vermisst du Raena überhaupt?“

„Natürlich vermisse ich sie. Ich hänge nur nicht verzweifelt an meinem Handy und erwarte alle fünf Minuten einen Statusbericht.“

„Nein, du flirtest mit Frauen.“

Riku hatte den Vorwurf verstanden, doch ging er nicht darauf ein. Wahrscheinlich wusste er das Raena das Verhalten nicht guthieß und auch Kayla war nicht überzeugt davon. Wenn man in einer Beziehung war sollte flirten tabu sein. Zumindest solch ein intensives Flirten wie es Riku vollzog. Er hatte halt noch nie eine längere Beziehung gehabt, immer nur was Kurzes und nie was Ernstes. Raena war so gesehen also seine erste richtige Beziehung. Auch wenn Kayla nicht sehr viel mehr Erfahrung hatte als ihr Bruder, so wusste sie doch das man dies nicht machte.

„Ich liebe Raena. Ich würde sie nie betrügen, wenn ihr darauf hinauswollt.“

„Hey Dicker mir ist das Gleichgültig. Solange ich jemandem zum Feiern und Saufen habe ist es mir egal wie mit wie vielen Frauen er schläft. Zur Not nehme ich Robby mit.“

Yuuki war wohl von ihnen allen der, der die meiste Erfahrung im Bett hatte. Er schob es immer auf seine Vergangenheit vor der Schutzgarde, sein Leben in einem Bordell von Morbol. Seine Mutter war eine Hure gewesen daher lebte Yuuki dort. Er musste natürlich nicht selbst praktizieren aber er kam recht schnell mit Sex und dem weiblichen Geschlecht zusammen. Kayla vermutet ja das er dadurch der unreifeste von ihnen war, der nie eine Gelegenheit ausließ um sich zu amüsieren. Und mit nie meinte sie nie.

„Es ist trotzdem nicht in Ordnung, Riku. Raena ist deine Freundin. Du solltest anderen Frauen keine schönen Augen machen, schon gar nicht, wenn sie dabei ist.“

„Nur weil Gray blind geworden ist seit ihr zusammen seid muss das ja nicht heißen das ich das auch durchziehen muss. Obwohl ich das bei Gray ja doch sehr gutheiße. Immerhin steigt er mit meiner Schwester ins Bett.“

„Bäh Riku übersowas redet man doch nicht. Wenn ich das sage ist es okay aber du bist ihr Bruder. Kayla sollte für dich asexuell oder noch Jungfrau sein.“

Kayla schüttelte augenrollend den Kopf und sah die Straße entlang. Was war sie froh wenn Gray und Ace wieder da waren und sie den beiden neben ihr nicht mehr zuhören musste. Genaugenommen wollte Kayla wirklich nicht über ihr sexuallleben mit ihrem Bruder sprechen. Da gab es Grenzen, zumindest bei Riku. Bei Raena sah es anders aus, sie war eine Frau.

„Manchmal seid ihr unausstehlich.“

„Und du liebst uns dafür.“

Da hatte Riku recht. Egal wie sehr sie manchmal auch nervten, sie liebte jeden einzelnen von ihnen von ganzem Herzen und würde niemanden eintauschen aber hergeben wollen.



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