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Drawback 1

von

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Target (Yuu)

In Gedanken versunken lief er durch die Straßen der Stadt. Es war einiges los. Fast schon zu viel für seinen Geschmack. Eigentlich wollte er sich nur schnell einen Macchiato holen und schon mal zu seinem Schichtpartner gehen, denn sie waren nicht nur Arbeitskollegen, sondern auch beste Freunde.
 

Eigentlich hatte er damit gerechnet, in den nächsten zehn Minuten an der Haustüre zu stehen und die Klingel zu betätigen, um noch ein wenig mit seinem Kollegen zu quatschen, ehe sie zur Arbeit müssten. Jedoch spürte er einen plötzlichen Schlag, nichts Schmerzliches, aber es kam so unerwartet, dass er kurz erschrocken war, ehe er realisierte, dass er von jemanden angerempelt wurde, was zur Folge hatte, dass sich sein Macchiato nun auf seinem Shirt befand und den Stoff nach und nach dadurch tränkte.
 

„Mist…“ Grummelte er leise und sah an sich runter. Warum musste er auch ein weißes Shirt nehmen? Warum hatte er nicht einfach das blaue von gestern angezogen? Wobei selbst dann aufgefallen wäre, dass er Macchiato auf dem Shirt hätte, statt im Becher.

„Das tut mir leid.“ Hörte er auf einmal eine Stimme und sah nun von seinem Shirt auf. Vor ihm stand ein blondhaariger Mann, von dessen Gesicht er nicht viel erkennen konnte, da er einen Mundschutz trug. Lächelnd schüttelte er nur den Kopf. „Ist schon okay.“ Was konnte der Andere denn auch schon dafür? Es war so viel los, dass so etwas nun einmal passieren konnte. Er selber hätte auch in jemanden reinlaufen können. Doch nun konnte man es nicht mehr ändern und eigentlich war es nicht so schlimm, würde er in wenigen Stunden sowieso seine Uniform anziehen.
 

„Nein…“ Vernahm er auf einmal von dem Fremden, der ihn noch immer ansah und ihm dann den nun leeren Becher abnahm. „Darf ich das wieder gut machen? Ich würde gerne den neuen Kaffee bezahlen.“ Überrascht sah er sein Gegenüber an. Hatte er das nun richtig verstanden? So gute Manieren hatten heutzutage leider die wenigsten Menschen, weswegen er, noch immer lächelnd, nickte und mit dem Fremden zurück zu dem Café ging, wo er sich vor wenigen Minuten schon seinen ersten Macchiato geholt hatte.
 

Da er eh noch etwas Zeit hatte und den Anderen irgendwie interessant fand, nutzten sie die Gelegenheit aus, als ein Tisch frei wurde und setzten sich kurzer Hand einfach an diesen. Mit beiden Händen griff er nach der Tasse, die gefüllt mit heißem Macchiato vor ihm stand und nippte kurz an dem Getränk. Der Blondhaarige hatte sich nichts geholt. Schade, denn er hätte gerne dessen Gesicht gesehen, doch damit musste er sich nun leider abfinden.
 

„Ich bin übrigens Yuu.“ Diese Stille, die zwischen ihnen herrschte, gefiel ihm nicht und wenn sie schon mal hier saßen, konnten sie sich auch mal einander vorstellen. Als sich der Andere als Akira vorstellte, lächelte er wieder und nickte verstehend. Er ließ sich dessen Name durch den Kopf gehen. Er klang schön und irgendwie passte er zu ihm. „Ein schöner Name.“ Kam es daher etwas abwesend von ihm, hatte dieses Kompliment eigentlich unbewusst ausgesprochen, doch nun den Anderen so irritiert zu sehen, fand er amüsant. Scheinbar bekam er solche Worte nicht oft gesagt. Und erst recht nicht von einem anderen Mann! „Darf ich fragen, was du so machst? Die meisten Leute sind schließlich arbeiten oder auf dem Weg zur Arbeit, statt in einem Café zu sitzen.“ Wollte er nun, neugierig wie er gerade war, wissen und sah den Anderen abwartend an. Was dieser wohl beruflich macht? Oder war er ein Student? Jemand, der einfach mit seinem Studium nie fertig wird? Vielleicht hatte er heute auch einfach einen freien Tag.
 

„Du sitzt auch hier.“ Schmunzelnd sah er ihm bei diesen Worten in die Augen, wartete aber noch immer auf eine Antwort. Er erfuhr, dass sein Gegenüber zur Zeit keiner Tätigkeit nachging. Gekündigt? Was er wohl gelernt hatte? Als ihn der Andere nach seinem Job fragte, trank er erst einmal einen Schluck, ehe er ihm direkt in die Augen sah, ihm erklärte, dass er Nachtschicht hatte. Es war immer interessant zu sehen, wie Leute reagierten, wenn sie von seinem Beruf erfahren. „Ich bin Polizist.“ Offenbarte er ihm dann und wusste nun nicht so recht, wie er dessen Reaktion deuten sollte. Es kam kein Ton über dessen Lippen, er sah ihn einfach nur an. Hatte der Blondhaarige jetzt Angst, etwas Falsches zu sagen? Lachend lehnte er sich etwas zurück. „Keine Sorge… Du kannst mir gegenüber ganz locker sein.“ Erklärte er ihm und leerte nun seine Tasse, ehe er diese von sich schob.

Das schien ihn zwar nicht ganz zu beruhigen, aber darum konnte er sich nun nicht kümmern. Kurzerhand nahm er sich einen Zettel und einen Stift zur Hand, kritzelte schnell seine Nummer auf das Papier und schob es dem Anderen hin, ehe er vom Stuhl aufstand und ihn anlächelte. „Du darfst dich gerne bei mir melden, Akira.“ Mit diesen Worten ließ er ihn alleine am Tisch sitzen und verließ das Café.
 

Draußen atmete er erst einmal tief durch, ehe er sich auf den Weg zu seinem Arbeitskollegen machte. Er wusste nicht, warum er das getan hatte und was er sich davon erhoffte. Fest stand, dass er den Mann auf irgendeine ihm unbekannte Art und Weise faszinierend fand. Er schien wirklich nett zu sein, wirkte nicht auf den Kopf gefallen und hatte eine unglaubliche Ausstrahlung. Doch er glaubte, dass es eine dumme Idee war, ihm diesen Zettel zu geben. Es war mehr als offensichtlich, was das zu bedeuten hatte. Yuu würde ihn gerne wiedersehen, hatte ihm das einfach so offenbart und wahrscheinlich stand dieser Kerl nicht einmal auf Männer.
 

Verdammt, das war eine dumme Idee, die er sich noch immer nicht erklären konnte. Er versuchte, jetzt nicht mehr daran zu denken und lief zu seinem Arbeitskollegen nach Hause, wo er sofort die Klingel betätigte und auch schon rein gelassen wurde.

„Da bist du ja endlich.“ Wurde er erfreut begrüßt und freundschaftlich in die Arme gezogen, ehe er sich an seinem besten Freund vorbei in die Wohnung drückte. „Du hast aber lang für den kurzen Weg gebraucht.“ Stichelte sein bester Freund grinsend und schloss die Türe hinter Yuu, der sich nun erst einmal seine Schuhe auszog.
 

„Wie siehst du denn aus?“ Stellte sein Kollege nun fest und deutete auf dessen Shirt. „Mich hat jemand umgerannt und mein Macchiato ist auf dem Oberteil gelandet.“ Murrte der Schwarzhaarige und sah sein Gegenüber an, der lächelnd durch seine Haare fuhr und ihn in sein Schlafzimmer mitnahm. „Dann nimm ein Shirt von mir.“ Er kramte auch gleich eins aus seinem Kleiderschrank raus und warf es seinem Freund zu. „Das ist doch nicht nötig, Sato. Ich muss mich bei der Arbeit eh umziehen.“ Murmelte er, nahm dennoch das Shirt dankend entgegen und zog sich direkt um.

Okay, das fühlte sich gleich viel besser an!

„Und deswegen bist du so spät hier?“ Wollte Sato natürlich wissen. Sie verließen das Schlafzimmer und machten es sich auf der Couch in dessen Wohnzimmer bequem -wie vor jeder Schicht-, ließen den Fernseher im Hintergrund laufen und quatschten. Doch dieses Mal waren es keine normalen Themen, über die sie sprachen, oder die letzte Schicht, sondern es ging um das, was Yuu eben passiert ist.
 

Er erzählte ihm alles, was eben vorgefallen ist, erzählte ihm von Akira, der in ihn reingelaufen war, ihm den neuen Macchiato bezahlen wollte und sie somit zusammen im Café saßen und ein wenig was von sich erzählten.

Sato grinste ihn während der ganzen Zeit wissend an, hörte ihm zu und als Yuu mit der Erzählung fertig war, kam erst einmal nichts von seinem besten Freund. Es dauerte einen kurzen Augenblick, ehe dieser lachte und ihm auf die Schulter klopfte. „Du Charmeur! Er gefällt dir, oder?“ Sie kannten sich schon so lange und er wusste natürlich auch, das Yuu auf Männer stand. Doch das er solch eine Initiative ergreifen würde, hätte er scheinbar nie für möglich gehalten.

Der Schwarzhaarige nickte nur stumm und ging noch einmal dieses kurze Treffen in seinen Gedanken durch. Vielleicht war es keine gute Idee, aber vielleicht auch doch! Allerdings konnte er nun an der Situation nichts mehr ändern und würde warten. Warten und insgeheim hoffen, dass sich Akira bei ihm meldet.

Sie sprachen auch nicht weiter über dieses Thema, sondern über andere Dinge, die ihnen in den Sinn kamen, ehe sie sich schon zur Arbeit begeben mussten.
 

Sie standen gerade vor ihrem jeweiligen Spint, zogen sich ihre Uniform an, checkten ihre Waffe und sammelten sich alle Sachen zusammen, die sie brauchten. Als auch die Handschellen sicher am Gürtel hingen und die Uniform richtig saß, gingen sie erst einmal zurück ins Teambüro. Dort trafen sich immer die Kollegen zum Schichtwechsel und sprachen über das, was bisher an dem Tag und an welchem Ort passiert ist.

Meistens war die Frühschicht sehr ruhig, lediglich ein paar Temposünder oder Falschparker waren ausfindig zu machen. Die Spätschicht allerdings, ließ alles offen. Es konnte jeden Tag etwas anderes passieren, oder einfach vollkommen ruhig bleiben. Daher war es immer wie beim Lotto: entweder man hat Glück und es wird eine ruhige und angenehme Schicht, oder das Pech prasselt auf einen nieder und macht einem die Schicht zur Hölle.
 

Die Teams wurden auf verschiedene Viertel und Straßen eingeteilt, ehe sie den Raum verlassen durften, jedes Team einen Schüssel bekam und nun jeder von ihnen in die Tiefgarage ging, um sich den ihnen zugewiesenen Wagen zu holen.

Die Autos waren alle gleich, sahen gleich aus, hatten gleich viel Leistung und waren rein theoretisch nichts Besonderes. Als Sato und Yuu ihren Toyota gefunden hatten, stieg Yuu auf der Beifahrerseite ein. Er überließ seinem Partner immer das Fahren, da dieser besser im Umgang mit Autos war, als er selber. Das hatten sie schon oft festgestellt, weswegen schon seit Jahren Sato hinter dem Lenkrad Platz nahm.
 

Seit Beginn der Schicht fuhren sie durch die Straßen, mussten bisher zwei Personen anhalten, weil sie zu schnell unterwegs waren, hatten einen Falschparker erwischt und hatten einen Drogendealer ins Gefängnis gebracht. Doch alles in allem, war es eher ruhig.

„Hast du schon Pläne für deinen nächsten Urlaub?“ Fragte Sato und sah seinen Kollegen kurz an, ehe er sich wieder auf das Geschehen vor sich konzentrierte. Kurz überlegte der Angesprochene, schüttelte dann aber den Kopf. „Nicht wirklich… vielleicht ans Meer.“ Er wusste nie, wohin er genau wollte, entschied eigentlich immer relativ spontan. Dazu kam, dass es alleine nicht ganz so viel Spaß machte, in den Urlaub zu fahren, oder zu fliegen. „Ans Meer? Eine gute Idee. Ich hatte auch schon überlegt, das demnächst zu machen.“ Kam die Antwort vom Fahrer. „Sollen wir…“ Begann der Schwarzhaarige, ehe ein Funkspruch in ihrem Wagen ihre völlige Aufmerksamkeit bekam.
 

„An alle Einheiten.“ Erklang die Frauenstimme aus der Zentrale. „Eine besorgte Anruferin meldet ein verdächtiges Fahrzeug vor dem Toranomon Hospital. Ein schwarzer BMW steht seit mehreren Minuten vor dem Haupteingang, aber niemand schien ausgestiegen zu sein.“ Sofort ergriff Yuu die Initiative, um der Zentrale zu antworten.

„12-19 in der Nähe. Wir sehen uns das mal an.“ Erklärte er und musterte seinen Partner. Dieser nickte und fuhr sofort links weg. Sie waren nur drei Minuten von dort entfernt, glaubten aber nicht, dass das irgendwas Spektakuläres war, sondern lediglich ein normaler Bewohner, der jemanden besuchen wollte, oder jemanden zur Entlassung abholen möchte. Was sollte sonst dahinter stecken?
 

„Manchmal frage ich mich, wie viel Zeit Leute haben, um ein Auto zu beobachten, aus dem scheinbar niemand aussteigt.“ Fragte Sato grinsend. Sie fuhren mit normaler Geschwindigkeit und ohne Blaulicht oder Sirene weiter, da sie einfach nicht daran glaubten, dass dort irgendwas passiert ist, oder noch passieren könnte. „Sensationsgeile Menschen, die nichts zu tun haben.“ Lachte Yuu und sah aus dem Fenster. Mittlerweile war es weit nach 21 Uhr an einem Freitag, die Sonne war schon lange untergegangen. In den Straßen in der Nähe des Krankenhauses war eher weniger los, kaum eine Menschenseele schien noch draußen zu sein, was ihn nicht wunderte, da es schon seit zwei Stunden so aussah, als würde es jeden Augenblick anfangen zu regnen.
 

Kurz, bevor sie um die letzte Ecke fuhren, hörten sie einen Knall, der laut genug war, dass man ihn selbst mit geschlossenen Fenstern in ihrem Auto hören konnte. Kurz tauschten sie alarmierte Blicke aus, ehe Sato das Gaspedal durchdrückte, um die nächste Ecke fuhr und schon von Weitem einen Mann ausmachte, der vor dem Krankenhaus zusammengebrochen war und ein schwarzer BMW das Weite suchte.

„Scheiße.“ Knurrte der Fahrer und fuhr nun mit Blaulicht und Sirene hinter dem Fahrzeug her, während Yuu den Funkspruch abgab, dass sie Verstärkung brauchten, weil scheinbar jemand in dem BMW saß, der einen Mann vor dem Krankenhaus erschossen hatte.
 

Dabei hatten sie sich auf eine ruhige Schicht gefreut gehabt. Doch nun sah es anders aus und sie durften jetzt nicht den Wagen vor ihnen aus den Augen verlieren. Während sie hinter dem Wagen herfuhren, gab Yuu immer mal wieder einen neuen Statusbericht über Funk ab, forderte Verstärkung, um das Fahrzeug von allen Seiten einkreisen zu können. Sie hatten zu tun, an ihnen dran zu bleiben, denn das schwarze Auto hatte eindeutig mehr PS, als ihr Streifenwagen.

Mit einem Mal blieb das Auto vor ihnen stehen und es stieg jemand aus, trat mitten auf die Straße. „Wer ist das?“ Fragte Sato und kniff etwas die Augen zusammen, um den Mann dort erkennen zu können. Man sah schwarz-weiße Anziehsachen und blonde Haare, doch mehr auch nicht. Und es gab alleine in Tokyo genug Leute mit blonden Haaren. „Weich aus!“ Schrie Yuu ihn auf einmal an, wodurch Sato sofort auf die Bremse trat und das Lenkrad herumriss, kurz, bevor eine Kugel in einem ihrer Reifen einschlug und somit die Luft rausließ.
 

Mit quietschenden Reifen kam ihr Wagen auf der Straße zum Stehen und als sie wieder hochsahen, fuhr der BMW schon wieder los, nachdem der Unbekannte wieder eingestiegen war. „Der hat auf uns geschossen!“ Fuhr der Fahrer seinen Kollegen an, ehe er ausstieg um nachzusehen, wo sie getroffen wurden, während Yuu per Funk der Zentrale ihre neuen Informationen durchgab: „Mann mit blonden Haaren, ca. 1.70 bis 1.80 groß, schwarze Jacke, schwarze Hose und weißes Shirt. Bewaffnet und flüchtig in Richtung Westen.“ Als er das durchgegeben hatte, stieg auch er aus und sah auf den Platten, den sie nun vorne rechts am Fahrzeug hatten. „Na toll…“ Seufzend fuhr er sich durch die Haare und ging zum Kofferraum, nur um kurz darauf festzustellen, dass sie weder Wagenheber noch ein Ersatzrad hatten.
 

„Wir sitzen erst einmal hier fest.“
 

Grummelte der Schwarzhaarige und sah in die Richtung, wo eben noch der Unbekannte stand und auf sie geschossen hatte, während er den Kofferraum wieder schloss und zurück nach vorne zu seinem Kollegen ging, der mittlerweile halb auf der Motorhaube saß und zu ihm sah. „Konntest du ihn erkennen?“ Wollte dieser nun wissen, doch sein Gegenüber schüttelte den Kopf. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als sich überraschen zu lassen, ob sie den Mann, der definitiv nicht alleine war, erwischt hatten und bald darauf sagen konnten, wer er war.
 

Es hatte 1 ½ Stunden gedauert, bis man sie endlich abgeholt hatte. Ihr Fahrzeug befand sich vor der Zentrale und würde erst am nächsten Tag einen neuen Reifen aufgezogen bekommen. Da sie nicht mehr lange bis zum Ende ihrer Schicht hatten, zogen sie sich in ihr Büro zurück, um nun den Schreibkram zu erledigen. Sie tippten alles ab, was an diesem Tag passiert ist, vom Falschparker bis zum Mord des ihn noch unbekannten Mannes. Da sie immer mit gutem Gewissen alles feinsäuberlich notierten und auch gerne mal fotografierten, waren solche Berichte immer schnell erledigt.

Wenige Zeit später brachten sie ihre Unterlagen zum Fach im großen Gemeinschaftsbüro, wobei sie die Mappe mit dem Mordfall einzeln abgeben sollten. Verwundert liefen sie in ein anderes Büro, wo noch ein paar andere Polizisten von ihrer Schicht saßen. Alle, die in dem letzten Fall verwickelt waren, saßen an einem Tisch und trugen nach und nach alle Informationen vor.

Da Yuu und Sato den Mann als einziges beschreiben konnten, war es wichtig, dass auch sie sich dazu setzten, erzählten, was geschehen war, was sie gesehen hatten und wie es dazu kam, dass sie die Verfolgung aufgeben mussten.

Yuu beschrieb den Mann, den er auf der Straße gesehen hatte, versuchte jedes Detail wiederzugeben, an das er sich erinnerte, während jemand einige Informationen in einen Computer tippte, ehe durch einen Beamer ein Bild an die große Wand des Besprechungsraumes geworden wurde.
 

„Durch alle Informationen die wir haben, gehen wir davon aus, dass es sich um folgende Person handelt.“ Sagte der großgewachsene Mann vor Kopf des Tisches, stand auf und deutete auf die Wand hinter sich, ehe er sich seine Brille zurechtrückte, seinen Anzug richtete und alle Anwesenden abwechselnd ansah. „Scheinbar hat er die Nase voll, Geschäfte leer zu räumen.“ Die tiefe und ernste Stimme des Chefs drang durch den Raum, während alle auf das Bild sahen, das keine gute Qualität aufwies. Gerade gut genug, dass man das Wichtigste erkennen konnte.

„Ich hatte ihn immer für einen störenden Kleinkriminellen gehalten, doch er entwickelt sich weiter und wird langsam zu einer Gefahr für die Allgemeinheit. Wir müssen ihn festnehmen, egal wie!“ Er legte die Hände auf den Tisch, stützte sich ab und sah die Gruppe nun eindringlich an. „Sie alle haben heute ihr Bestes getan und ich hoffe, das sieht auch in Zukunft so aus, denn ab sofort lautet ihre Hauptaufgabe, den Kerl zu schnappen.“
 

Der Chef richtete sich wieder auf, schob alle seine Unterlagen zusammen, räusperte sich und nickte. „Denken Sie an ihre Sicherheit und die, ihrer Mitbürger und nehmen Sie den Mann fest.“ Damit verließ der Mann den Raum, gefolgt von seinem Sekretär, der kurz vorher den Computer heruntergefahren hatte und zu tun hatte, mit dem Chef schritthalten zu können.

Yuu starrte noch immer auf die Wand, an der eben das Foto der Zielperson zu sehen war. Scheinbar waren sich alle sicher, dass er es war und doch konnte er selber es erst nicht fassen.
 

„Reita.“ Hauchte er leise und biss die Zähne zusammen.



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