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Freak

von

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Dass es regnete war eine Tatsache, über die Victor an diesem Tag außerordentlich glücklich war.

Das war ungewöhnlich, denn normalerweise hasste er es, wenn es regnete; zumindest, wenn er währenddessen draußen war und den Niederschlag nicht bloß aus Distanz durch eine Glasscheibe betrachten konnte.

Die herabfallenden Regentropfen, ganz gleich, in welcher Intensität, lösten in ihm stets das Gefühl aus nach unten gerissen zu werden, in eine ungewisse Tiefe, in der er unfähig war, zu atmen - als würde er ertrinken.

Das war albern, das wusste er selbst, doch konnte er nichts dagegen tun, und darum vermied er es auch normalerweise nach draußen zu gehen, sobald auch bloß die Vermutung nahlag, dass es anfangen könnte, zu regnen. Eine anstrengende Angewohnheit, durchaus. Doch Ängste waren eben selten rational.

Auch jetzt verspürte er diese Anspannung durchaus, doch sie war dumpf, irgendwo tief in seinem Bewusstsein vergraben, und vollkommen nebensächlich in diesem Augenblick.

Dieses Mal hatte der Regen etwas Gutes.

Er wusch das Blut weg.

Victor betrachtete die rötlich verfärbten Wasserpfützen, die sich auf dem Asphalt sammelten und dann zu größeren Pfützen zusammenflossen, klarer wurden, und schließlich nichts mehr von dem Blut darin erkennen ließen.

Er fröstelte. Wie lange er hier bereits lag, konnte er nicht sagen, doch als er heute morgen das Haus verlassen hatte hatte es nach einem schönen Sommertag ausgesehen, und so hatte er sich lediglich eine dünne Strickjacke übergezogen, die mittlerweile vollkommen durchnässt war.

Durchnässt, und an mehreren Stellen zerrissen, bedeckt mit Flecken von Dreck und Blut.

Er wäre gerne aufgestanden um sich endlich irgendwo unterzustellen, vorzugsweise zuhause, auch wenn er bis dahin eine gute Meile Fußweg würde zurücklegen müssen, aber dort könnte er sich wenigstens umziehen, raus aus diesen nassen, zerfetzten Klamotten…

Doch es war müßig, darüber nachzudenken, was er gerne tun wollte.

Fest stand, dass Alva Atkinson nicht zulassen würde, dass er aufstand, geschweige denn irgendwo hinging.

Momentan stand Alva etwa einen Meter von ihm entfernt, was für Victors Geschmack immer noch viel zu nah war, aber zumindest ein Fortschritt.

Seine ausdruckslosen, kalten Augen waren zusammengekniffen und fixierten ihn, wie wohl auch eine Katze ihr ahnungsloses Opfer fixierte, bevor sie sich in einer Mischung aus Verspieltheit und Mordlust daraufstürzte.

Nur wirkte Alva nicht wirklich verspielt, wenn auch durchaus ein wenig amüsiert.

Und Victor war alles andere als ahnungslos.

Er war ahnungslos gewesen, als er nach Schulschluss aus dem Gebäude der Middleschool getreten war und sich auf den Heimweg gemacht hatte, und er war auch noch ahnungslos gewesen, als er die Pumpkin Street entlanggelaufen war, vorbei am Duma Park und in Richtung der Crystal Lane, während die ersten Regentropfen des Tages vom Himmel gefallen waren. Wäre er nicht so abgelenkt von dem Aufsatz gewesen, den Mrs. Cline ihm in der letzten Stunde mit vorwurfsvollem Blick und einem dicken roten F darauf ausgehändigt hatte, dann hätte Victor vielleicht mehr auf seine Umgebung geachtet, so, wie er es normalerweise tat.

Für gewöhnlich blickte er sich immer ungefähr alle fünfzig Meter um, einfach aus Gewohnheit, und aus dieser Paranoia heraus, die er sein ganzes Leben bereits irgendwie an sich gehabt hatte.

Doch an diesem Tag war er zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt gewesen, die um Mrs. Clines Aussage vom letzten Elterngespräch kreisten, in dem sie seinem Vater mitgeteilt hatte, dass Victor nahezu unfähig war, einen zusammenhängenden Text zu formulieren und so im Laufe der Schulzeit ziemliche Schwierigkeiten haben würde, sollte sich diesbezüglich nichts verändern.

Als wäre Englisch das einzige Fach, das von Relevanz war.

Er war mit gesenktem Kopf die Straße entlanggelaufen, ohne dabei aufzublicken, und war derart in seinen wirren Gedanken aus Wut und Enttäuschung versunken gewesen, dass er Alva einfach nicht bemerkt hatte.

Alva, der ihm gefolgt war, seit er das Schulgebäude verlassen hatte - in gebührendem Abstand, darauf bedacht, keinerlei Aufmerksamkeit zu erregen, und dabei den Abstand zwischen ihnen langsam immer weiter verringernd.

Hätte Victor sich irgendwann einmal umgeblickt, dann hätte er Alva höchstwahrscheinlich bemerkt, spätestens dann, als er lediglich noch zwei Meter von ihm entfernt gewesen war, und dann wäre es ihm mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gelungen, vor ihm wegzurennen.

Doch er sah nicht auf, und er hörte auch die Schritte nicht, da er seine Kopfhörer trug und Musik hörte.

Ja, er war ahnungslos gewesen, wie eine Maus, die nicht wusste, dass sie von einem zum Sprung bereiten Katze beobachtet wurde.

Seine Ahnungslosigkeit war in exakt dem Augenblick verschwunden, in dem er die alte Eiche passiert hatte, die am Rande des Duma Parks emporragte und deren Stamm über und über mit Schnitzereien aus verschiedenen Generationen von Liebespaaren bedeckt war.

Auch dort hatte Victor nicht aufgeblickt, aber er hatte etwas gespürt - eher eine Art Lufthauch als eine wirkliche Empfindung, doch sie hatte ausgereicht, dass er seine Musik leiser gestellt hatte und grade im Begriff gewesen war, den Kopf zu heben…

Alva hatte ihn gepackt, bevor Victor ihn hatte sehen können.

Seine Finger hatten sich in seine Schultern gekrallt, und Victor hatte schreien wollen – vielleicht hatte er das auch getan, doch er konnte sich nicht mit Sicherheit erinnern – doch dann war ihm die Luft weggeblieben, als Alva seinen Arm um seinen Hals gelegt und ihr zurück gezerrt hatte, ins Gebüsch, wo die dichten Sträucher, die den Duma Park umgaben, die neugierigen Blicke potenzieller Passanten fernhalten würden.

Victor hatte versucht, sich loszureißen, doch ohne Erfolg; zu fest war der Griff seines Angreifers gewesen, von dem er zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit Sicherheit gewusst hatte, wer es eigentlich war.

Alva war die naheliegendste Person gewesen, obgleich auch Neil oder Dan wohl definitiv einer derartigen Aktion nicht abgeneigt gewesen wären. Aber Alva war der Schlimmste dieser Gruppe, und so war Victor nicht überrascht gewesen, als sein Angreifer ihn schließlich zu sich herumriss und ihm so die Möglichkeit gegeben hatte, ihm ins Gesicht zu blicken.

„Na, Freak?“, hatte Alva gezischt, mit diesem bitteren und zugleich sadistischen Grinsen auf dem Gesicht, das er häufig zur Schau trug und das Schülern und Lehrern gleichermaßen Schauer über den Rücken laufen ließ.

Dann hatte er das erste Mal zugeschlagen.

Seine Faust hatte Victor im Gesicht getroffen – zu weit oben um seinen Kiefer zu brechen und zu weit unten für das Jochbein, doch der Schmerz, der ihn durchzuckt hatte, war dennoch beachtlich gewesen.

Victor wäre gestürzt, hätte Alva ihn nicht noch immer festgehalten, doch so hatte seine Schulter ein unangenehmes Knacken von sich gegeben, als Alva seinen Arm in die dem Schlag entgegengesetzte Richtung gezerrt hatte. Es hatte nicht direkt wehgetan, zumindest nicht sofort. Aber es hatte sich ausgesprochen unangenehm angefühlt.

Alvas nächster Schlag – diesmal mit der flachen Hand ausgeführt – hatte ihn nun wirklich aufschreien lassen, was wiederum dazu geführt hatte, dass Alva eine Hand auf seine Kehle gelegt und ihn mit festem, kaltem Blick fixiert hatte. Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern gewesen, doch genau das hatte seine Worte wohl so eindrucksvoll klingen lassen: „Du bist besser still, Freak! Zumindest, wenn du hier lebend rauskommen willst! Hast du mich verstanden?“

Bei jedem anderen hätte diese Drohung wohl übertrieben gewirkt, womöglich gradezu albern, nicht jedoch bei Alva Atkinson. Alva war bekannt dafür, dass er regelmäßig Probleme machte, von Diebstahl über Tierquälerei bis hin zu Prügeleien, in die er nicht bloß verwickelt war, sondern die er regelmäßig anzettelte.

Und er hatte die letzten vier Monate in einer „Besserungsanstalt für schwer erziehbare Jugendliche“ verbracht, nachdem er in betrunkenem Zustand einen Obdachlosen ins Koma geprügelt hatte.

Victor hatte keinen Augenblick daran gezweifelt, dass er seine Drohung ernst meinte. Nicht bei der Art und Weise, wie seine Augen funkelten. Nicht bei dem Klang seiner Stimme. Und nicht in Anbetracht der Tatsache, dass Victors Zeugenaussage der Grund dafür gewesen war, dass Alva in dieser Anstalt gelandet war.

„Er saß wegen dir im Gefängnis. Du hättest damit rechnen müssen, dass er dir das heimzahlt“, hatte Victor gedacht, und dann hatte ihn Alvas dritter Schlag getroffen und ihn zu Boden stürzen lassen.

Er hatte wieder geschrien, ohne es zu wollen, und als Alva ihm einen Tritt in die Rippen verpasst hatte war ihm die Luft weggeblieben und er hatte sich keuchend zusammengekrümmt, eine Hand auf seine nun doch schmerzende und eindeutig ausgerenkte Schulter gepresst.

Blut war ihm übers Gesicht gelaufen, ohne, dass er hätte sagen können, wo genau er sich verletzt hatte; er hatte sich in diesem Moment so benommen gefühlt, dass er noch nicht einmal hätte aufstehen können, wenn er es gewollt hätte. Aber das wäre ohnehin ausgesprochen dumm gewesen.

Er hatte das Gefühl gehabt, dass es ewig dauerte, bis er endlich wieder Luft bekam, und kaum, dass es so weit gewesen war, hatte Alva sich über ihn gebeugt und seine Finger in den Stoff am Kragen von Victors Jacke gekrallt. Er hatte ihn hochgezerrt und ihm dabei wieder die Luft abgedrückt, und seine Augen hatten dabei einen derart irren Ausdruck angenommen, dass Victor sich in diesem Moment sicher war, dass es vollkommen gleichgültig war, was er tat. Dass Alva ihn auf jeden Fall umbringen würde.

Nun, das hatte er nicht getan. Bisher zumindest noch nicht. Stattdessen hatte Alva ein weiteres Mal zugeschlagen, doch mittlerweile waren seine Schläge ungenau, weniger kraftvoll, was nicht bedeutete, dass sie in irgendeiner Weise harmlos gewesen wären.

Wieder war Victor zu Boden gestürzt, es war ihm grade noch gelungen, sich so zu drehen, dass er nicht noch einmal auf seiner angeschlagenen Schulter gelandet war.

Und hier lag er nun. Ihm selbst kam es so vor, als wären Stunden vergangen, seit Alva ihn angegriffen hatte, auch, weil der leichte Regen innerhalb von Sekunden zu einem heftigen Schauer übergegangen war und beide Anwesenden vollkommen durchnässt hatte.

In Wahrheit konnten es kaum mehr als fünf Minuten gewesen sein, wenn überhaupt.

Und nun stand Alva da, wenige Schritte von Victor entfernt, und betrachtete ihn mit einer Faszination, die an ein Kind vor einem Terrarium erinnerte. Ein reichlich sadistischen Kind. Er schien sich nicht wirklich im Klaren darüber zu sein, wie er weiter vorgehen wollte, anscheinend hatte er nicht weiter gedacht, als bis hier her. Das war keinesfalls etwas, was Victor beruhigte. Eher im Gegenteil. Es bedeutete, dass Alva keine Ahnung hatte, was er eigentlich wollte. Und bei jemandem wie ihm konnte das ausgesprochen gefährlich werden.

Einen Augenblick dachte Victor darüber nach, ob er es nicht doch schaffen konnte, aufzustehen und wegzurennen. Zumindest bis zur Straße, und dort würde ihn dann hoffentlich irgendjemand sehen, und ihm helfen, bevor Alva ihn einholen konnte…

Aber dieser Gedanke war unsinnig. Alleine bis er sich aufgerappelt hätte wäre Alva schon bei ihm gewesen, und selbst, wenn er zu verblüfft gewesen wäre um sofort zu reagieren, so bezweifelte Victor doch, dass er schnell genug würde laufen können.

Also blieb er liegen. Beobachtete Alva, dessen Blick ein wenig verklärt zu werden schien, als schweiften seine Gedanken ab… und auch das war wohl nicht als etwas Positives zu betrachten.

Dass Alva wahnsinnig war, daran zweifelte kaum jemand, der ihn kannte. Dass er Tiere quälte war weitreichend bekannt, und dass er scheinbar niemals Reue oder Empathie empfand ebenso. „Er ist wahrscheinlich mal gegen ‚ne Wand gelaufen, und seitdem ist sein Hirn Matsch!“, so hatte Leon Hanscom es einmal spöttisch ausgedrückt, und auch wenn das Problem in Wahrheit wohl um einiges komplexer war, war an dieser kindlichen Aussage wahrscheinlich etwas dran.

Und in diesem Moment kam Victor sich vor, als wäre er irgendein kleines Tier, auf das Alva im nächsten Moment mit einem Hammer einschlagen würde, wie er es laut einigen Gerückten mit dem Cocker-Spaniel seiner Nachbarn getan hatte.

Was Alva schließlich aus seiner Tasche hervorholte, nachdem er noch einige Sekunden lang mit diesem verklärten Blick ins Nichts gestarrt hatte, war kein Hammer gewesen.

Es glänzte leicht im matten Licht, und kurz hielt Victor es für das Metallineal, mit dem Alva in der Schule häufig nach seinen Mitschülern schlug.

Dieser Eindruck schwand jedoch, sobald Alva sich über ihn kniete, sich mit einer Hand auf Victors angeschlagener Schulter abstützend, in der anderen den länglichen Gegenstand haltend.

Aus dieser kurzen Distanz war eindeutig zu erkennen, dass es sich keinesfalls um ein Lineal oder dergleichen handelte.

Es war ein Messer.

Die Klinge war gut zwanzig Zentimeter lang, und bedeckt von etwas, das womöglich Rost, wahrscheinlicher jedoch Blut war.

Sekundenlang starrte Victor darauf, wartete, dass Panik in ihm aufsteigen würde, doch das passierte nicht, wahrscheinlich war er schlicht zu geschockt um irgendetwas anderes als Verwirrung zu empfinden.

Dann schloss er die Augen. Zwar versetzte ihn der Anblick des Messers ihn nicht in Angst, zumindest momentan nicht, aber vielleicht würde es ihm helfen, einen klaren Gedanken zu fassen, wenn er nichts weiter als Schwärze sah, nichts, was ihn ablenken könnte, denn wenn ihm nicht bald etwas anderes einfiel als reglos und stumm hier herumzuliegen, dann waren die paar Schläge wohl noch das angenehmste gewesen, was dieser Tag mit sich brachte…

„Guck mich gefälligst an, Freak!“

Alvas Stimme war unfassbar laut, und erfüllt von Zorn und Hass. Erschrocken zuckte Victor zusammen – eine Reaktion, für die er sich hasste, sie wirkte so armselig – und gleich darauf spürte er kaltes Metall, das sich direkt unter seinem rechten Auge in seine Haut bohrte.

„Guck mich an“, wiederholte Alva, nun murmelnd, was einen nahezu surrealen Kontrast zu seinem vorangegangenen Schrei darstellte. „Oder ich schneid dir das Auge raus. Und wenn du mich schlägst, schneid ich dir die Pulsadern auf, und wenn du schreist, schneide ich dir die Kehle durch…“

Seine Stimme hatte nun etwas Mantra-artiges an sich, als gebe er irgendein bekanntes Schema wieder, das er schon hunderte Male von sich gegeben hatte.

Das Metall bohrte sich noch ein wenig tiefer in Victors Haut, und es kostete diesen Überwindung, Alvas Forderung nachzukommen; wenn man etwas scharfes an seinem Auge spürte dann war so ziemlich das letzte, was der Instinkt einem riet, dieses Auge zu öffnen.

Alvas Grinsen, das vor sadistischer Freude nur so strotzte, wurde noch breiter. „Na also“, flüsterte er, und für einen Augenblick zog er das Messer wirklich zurück, und Victor hätte beinahe erleichtert aufgeatmet, wäre da nicht noch der Druck auf seiner Schulter gewesen, der Schmerzwellen durch seinen Körper jagte.

Dann war das Gefühl der kalten Klinge wieder da. Dieses Mal hatte Alva sie auf Victors Wange gelegt, noch nicht fest genug, als dass sie einschneiden würde, aber das war wohl nur seiner sadistischen Natur geschuldet, dem Verlangen, den Moment möglichst lange auszukosten.

Er genoss es, sein Opfer hinzuhalten. Und gleichzeitig störte es ihn wohl, dass es sich so wenig anmerken ließ.

„Was ist los mit dir?“, zischte Alva, sich dabei noch ein Stück weiter vorbeugend, und unter seinem Gewicht gab Victors Schulter ein weiteres ungesundes Knacken von sich.

Dieses Mal schrie Victor. Es war kein lauter Schrei, aber ausreichend, damit Alvas Blick sich verfinsterte und sein Grinsen gleichzeitig breiter wurde. In einer einzigen fließenden Bewegung, die vermuten ließ, dass er Derartiges bereits ein dutzend Male getan haben mochte, zog er die Klinge über Victors Gesicht nach unten, bis sie auf seiner Kehle verharrte. Dünne Blutstropfen quollen aus dem dünnen Schnitt, langsam und spärlich, und wurden sofort vom Regen weggewaschen.

„Ich sagte doch, du sollst nicht schreien“, murmelte Alva, noch immer mit dieser seltsam entrückten Stimme. Gleichzeitig beugte er sich wieder vor, drückte erneut auf Victors Schulter, was weitere Schmerzwellen durch dessen Körper schießen ließ und ihm Tränen in die Augen trieb.

Doch diesmal schrie Victor nicht. Es kostete ihn unfassbare Anstrengung, diesen Drang zu unterdrücken, aber obgleich Alva etwas anderes gesagt hatte, so schienen Schreie exakt das zu sein, was ihm besonders große Freude bereitete. Das war eine Genugtuung, die Victor ihm nicht geben wollte.

Stattdessen versuchte er ein weiteres Mal, seine Gedanken zu ordnen, und in der Tat schaffte er es, klare Worte hervorzubringen, auch, wenn seine Stimme frustrierend dünn und zittrig klang: „Was hast du eigentlich vor, Alva? Was willst du von mir?“

Kurz wirkte Alva irritiert. Sah beinahe verblüfft aus, was unter anderen Umständen wohl komisch angemutet hätte, aber mit dem Gefühl einer scharfen Klinge an seiner Kehle war Victor nicht wirklich nach Lachen zumute.

Sekunden verstrichen, zogen sich zäh wie Honig. Alva betrachtete ihn, runzelte dabei die Stirn, als habe ihm jemand eine besonders komplizierte Matheaufgabe gestellt, die er nicht auf Anhieb zu beantworten vermochte.

Dann, endlich, schien er sich für eine Erwiderung entschieden zu haben. Und die gefiel Victor ganz und gar nicht.

„Ich weiß noch nicht, was ich mit dir mache“, murmelte Alva, wobei er sich noch ein Stück weiter vorbeugte. Victor konnte seinen Atem spüren, und er konnte ihn riechen – eine unheilvolle Kombination aus Alkohol und irgendetwas, was an Hustensaft erinnerte. Bitter und süßlich zugleich.

„Ich hatte echt große Probleme wegen dir“, fuhr Alva fort, und zumindest entfernte er nun das Messer von Victors Kehle, um es gedankenverloren zu betrachten, während er weitersprach. „Weißt du, diese Einrichtung war wirklich die Hölle. Kannst du dir das vorstellen? …nein. Nein, das kannst du nicht. Wie solltest du auch? Aber verstehst du – es wäre doch unfair, wenn ich dich einfach so davonkommen lassen würde. Du konntest schließlich deine Schnauze nicht halten, also ist es doch nur gerecht, wenn du etwas von dem zurückbekommst, was mir passiert ist…“

„Ich habe aber niemanden fast totgeprügelt.“ Victor war klar, dass es klüger gewesen wäre, einfach still zu sein; wenn es auch vielleicht in dieser Situation kein richtiges Verhalten gab, so war dieses hier wohl doch definitiv kontraproduktiv. Doch er konnte Alva nicht einfach dabei zuhören, wie er sich seine eigene Welt zurechtbog und schönredete.

Alva glotzte ihn an. Ihm war förmlich anzusehen, wie es in seinem Hirn arbeitete, wie er zu verstehen versuchte, dass sein Gegenüber wirklich die Frechheit besaß, in solch einem Ton mit ihm zu reden, und ganz kurz hatte Victor die Hoffnung, diese Verwirrung ausnutzen zu können um seinen Angreifer von sich zu schubsen und wegzurennen.

Dann jedoch war dieser Moment vorbei.

„Scheiße.“ Gradezu fassungslos schüttelte Alva den Kopf, und das Grinsen auf seinem Gesicht wurde beinahe ein wenig unsicher. „Sag mal, nimmst du mich nicht richtig ernst oder was? Glaubst du, ich mache hier Witze? Glaubst du, ich hätte ein Problem damit, dich totzuschlagen?“

Das glaubte Victor keinesfalls. Alva war unter normalen Umständen schon kaum zurechnungsfähig, aber was auch immer er sich heute eingeworfen hatte, machte ihn vollkommen unberechenbar.

Also schüttelte er den Kopf. Er hasste sich selbst für diesen Ausdruck der Unterwürfigkeit, doch war das wohl das Sinnvollste, was er tun konnte.

Alvas Lächeln wurde wieder sicherer. „Na dann ist ja gut! Wie gesagt, ich weiß noch nicht, was ich mit dir mache… hängt ganz davon ab, ob du dich benimmst.“

Es kostete Victor unheimliche Anstrengung, die Worte zu unterdrücken, die ihm auf der Zunge lagen. Es wäre unklug gewesen, Alva zu beleidigen, doch dessen Tonfall, und überhaupt diese Aussage machten ihn wütend und verzweifelt sogleich.

Er hätte jedoch nicht einmal Zeit gehabt, etwas zu sagen, bevor Alvas nächster Schlag ihn traf.

Wieder schrie Victor auf – ein Schrei, der immerhin eher wütend als ängstlich klang, und das war okay – und dann spürte er Alvas Finger, die sich um seine Kehle legten.

„Du sollst doch nicht schreien“, murmelte die heisere Stimme, doch der nahezu erfreute Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass das keinesfalls der Wahrheit entsprach.

Sekundenbruchteile später spürte Victor wieder die Messerklinge an seiner Wange. Dieses Mal jedoch zog Alva den Schnitt mit weitaus mehr Kraft. Blut quoll aus der Wunde und lief über Victors Gesicht, tropfte zu Boden und wurde vom Regen verdünnt.

Der Schmerz war dumpf und unbedeutend. Später würde es wohl brennen – sofern es überhaupt ein Später geben würde – doch für den Moment war er kaum mehr als ein entferntes Pochen, gemeinsam mit dem Stechen seiner Schulter weit in den Hintergrund gerückt.

Alva schnitt unterdessen unbeirrt weiter. Irgendeinen Sinn schienen seine Schnitte zu haben, einem Muster zu folgen, und seine Lippen bewegten sich dabei als führe er ein stummes Selbstgespräch.

Die ersten acht Schnitte gelang es Victor noch, sich zusammenzureißen.

Letztendlich war es nicht der unbedeutende Schmerz, der ihn aufschreien ließ, sondern schlichtweg die Vorstellung, dass Alva auf ihm hockte und ihm das Gesicht zerschnitt, ohne dass er etwas dagegen tun konnte.

„Hör auf!“, fauchte er, aber seine Stimme brach weg und nahm dieser Aufforderung dadurch jeglichen potenziell vorhandenen Nachdruck, und die einzige Wirkung, die er dadurch erzielte, war dass Alvas Finger sich fester um seinen Hals schlossen und seine Augen selbstgefällig funkelten.

„Ich wusste doch, dass du Angst hast!“, rief er nahezu extatisch, dann setzte er den nächsten Schnitt; noch tiefer als die vorherigen. „Ja, jetzt bist du nicht mehr so cool, was? Jetzt hast du es verstanden! Hast du verstanden, dass du dich nicht mit mir anlegen solltest?“

Noch ein Schnitt, dann ließ er das Messer sinken. Betrachtete sein Werk, dann lockerte er seinen Griff, wahrscheinlich, um Victor die Möglichkeit zu geben, genug Luft zu bekommen um seine Frage zu beantworten.

Victor jedoch lag einfach nur da, wie erstarrt. All seine Konzentration war in diesem Augenblick darauf gerichtet, nicht loszuweinen, denn wenn er das getan hätte, dann hätte Alva ihn ganz sicher umgebracht.

Aber es war so schwierig, die Tränen zurückzuhalten; er konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal ein derart starkes Bedürfnis verspürt hatte, zu weinen.

Er fühlte sich nicht einfach bloß schlecht.

Er fühlte sich, als wäre irgendetwas in ihm zerbrochen.

Alvas Stimme drang wie durch einen Schleier zu ihm, dumpf und fern, aber dennoch deutlich zu verstehen: „Ja, jetzt fällt dir nichts mehr ein, Freak! Jetzt solltest du dich mal selber sehen! Das passiert, wenn man mir so blöde kommt wie du! Und glaub nicht, dass ich mit dir fertig bin…“

Einen Augenblick lang war Victor sich sicher, dass er nun in Ohnmacht fallen würde. Vielleicht wäre das sogar gut so, denn er glaubte nicht, dass er einen weiteren Schnitt oder einen Schlag würde ertragen können; nicht wegen der Schmerzen, sondern wegen der Demütigung.

Dann jedoch wurde sein Blick wieder klarer, die Konturen seiner Umwelt schärfer, und am liebsten hätte er einfach seine Augen geschlossen und abgewartet.

Aber da war die Erinnerung an die Messerklinge, die sich in sein Gesicht direkt unter seinem Auge gestochen hatte. Die Vorstellung, dass sie das nächste mal nicht bloß Haut, sondern seinen Augapfel durchstechen und schmutzig-graue Glaskörperflüssigkeit statt Blut hervorquellen würde, war grauenhaft...

Also ließ er seine Augen geöffnet. Starrte Alva an, sich mittlerweile so weit vorgebeugt hatte, dass sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter entfernt war und Victor im ersten Moment nichts weiter als seine Augen sehen konnte. Diese Augen, die voller Genugtuung und sadistischer Freude waren…

Es war jedoch nicht dieser Anblick, der Victor einen Schauer über den Rücken jagen und Übelkeit in ihm aufsteigen ließ gefolgt, von einer Panik, gegen die alle vorigen Empfindungen von Unwohlsein vollkommen verblassten.

Der Ausdruck in Alvas Augen war unangenehm, ja. Schlimmer jedoch war seine andere Reaktion. Die Reaktion zwischen seinen Beinen.

In den letzten Minuten war Alva aus seiner ursprünglich knienden Position immer näher gekommen, bis er letztlich beinahe lag, und so spürte Victor diese Reaktion nur allzu deutlich, und beinahe hätte er sich aus Schock, Ekel und Panik auf der Stelle übergeben.

Die Schmerzen waren irrelevant. Das Gefühl des Blutes auf seiner Haut unangenehm, der metallische Geschmack in seinem Mund nebensächlich, die Vorstellung, dass Alva ihm das halbe Gesicht zerschnitten hatte grauenhaft.

Aber die Tatsache, dass Alvas Sadismus so weit ging, dass diese Situation ihn geil machte, war absolut und vollkommen unerträglich.

Das war das zweite Mal an diesem Tag, dass Victor das Gefühl hatte, dass irgendetwas in ihm brach.

Es war nicht schmerzhaft, es war nicht einmal wirklich spürbar. Und vielleicht war brechen auch nicht das richtige Wort, aber etwas Besseres viel ihm nicht ein, um es zu beschreiben, und in diesem Augenblick erschien ihm eine akkurate Benennung dessen auch nicht wirklich vorangig.

Und nun wünschte er sich doch, er wäre wirklich ohnmächtig geworden.

Er merkte, wie sein Herz begann, schneller zu schlagen. Wieder war da dieses Bedürfnis, zu weinen, und um ein Haar hätte er dem nachgegeben, warum auch nicht – jetzt schien ohnehin alles egal zu sein.

Alva lächelte. Es war eine andere Art des Lächelns als zuvor, noch immer sadistisch und irre, doch zugleich unangenehm wissend

Und… erwartungsvoll.

„Nicht, dass du jetzt falsche Schlussfolgerungen ziehst…“, murmelte er, mit einer Stimme, die kaum noch eine Spur der vorigen Boshaftigkeit, sondern stattdessen eine perverse Sanftheit enthielt, die noch viel, viel schlimmer war. „Normalerweise bist du so gar nicht mein Typ. Ich steh eigentlich eher auf Weiber, aber na ja… wenn jemand so hilflos aussieht und so verzweifelt und…“

„Mudak!“, fauchte Victor, und in diesem Moment war es ihm vollkommen egal, ob es klüger wäre, einfach still zu sein und abzuwarten, was passierte. Scheiße, er wollte nicht wissen, was passieren würde, denn so, wie Alva ihn ansah, wie er sprach, wäre es die bessere Alternative, wenn er ihn einfach abstechen würde.

Victor hätte gerne noch mehr gesagt, doch er hatte kaum den letzten Buchstaben des Wortes, das er als Kind selbst so oft von den anderen Kindern in Russland zu hören bekommen hatte, hervorgebracht, als er bereits wieder die Klinge an seiner Kehle spürte.

Wäre er nicht derart erschrocken gewesen, und hätte die nächste Welle der Panik ihn nicht gelähmt, dann hätte er vielleicht trotzdem weitergesprochen, in der Hoffnung, dass Alva ihm einfach die Kehle aufschneiden und ihm so den Rest ersparen würde.

Aber dazu war er einfach nicht fähig.

„Was soll das?“, hörte er Alva fragen, und der nahezu enttäuschte Tonfall erschreckte ihn noch mehr. Alva Atkins klang beinahe ernsthaft traurig.

„Ich glaube langsam, du möchtest hier gar nicht lebend rauskommen.“, murmelte Alva, und nun richtete er sich wieder ein Stück auf, was jedoch keinesfalls beruhigend wirkte.

Victor antwortete nicht. Er hätte es gerne getan, wirklich gerne, doch er war vollkommen erstarrt, wie in Stase verfallen. In seinem Kopf kreischte eine Stimme, laut und hysterisch, er solle sich bewegen, doch so gerne er dem auch Folge geleistet hätte; es ging einfach nicht.

Er konnte gar nichts tun.

Nicht reden. Sich nicht bewegen. Sich nicht wehren. Bloß daliegen und Alva ansehen, mit weit aufgerissenen Augen in denen sich sehr wahrscheinlich panische Angst wiederspiegelte. Zumindest ließ Alvas nun wieder zufriedener Gesichtsausdruck dies vermuten.

„Ich will doch einfach nur, dass du dich benimmst, dann lass ich dich vielleicht am Leben.“, wisperte er, während er mit der Hand, die nicht das Messer hielt, einen Augenblick lang mit festem Griff Victors Schulter umklammerte.

Wieder ein Knacken, wieder ein unbedeutender Schmerz.

„Verdammt, stich doch einfach zu, du Arschloch!“, schoss es Victor durch den Kopf, während er mit dem kläglichen Rest seiner Selbstbeherrschung einen erneuten Aufschrei unterdrückte, ein Zeichen von Schwäche, das er seinem Gegenüber nicht zugestehen wollte. „Wenn du das vorhast, was ich glaube, dass du es vorhast, dann will ich hier gar nicht lebend rauskommen…“ Im ersten Moment klang dieser Gedanke hart, aber wenn er genauer darüber nachdachte, dann merkte er, dass das der Wahrheit entsprach.

Alvas vorangegangene Worte waren schlimmer gewesen als alle Schläge, die er ihm verpasst hatte, schlimmer als die Schnitte.

Schmerzen und Verletzungen war Victor gewohnt. Das war nichts Neues, das war lange Zeit Alltag gewesen, und auch heute noch hatte er ein gewisses Talent dafür, sich mit den falschen Leuten anzulegen, was diese Situation hier wohl mehr als deutlich bewies.

Doch die Vorstellung, wie erregend Alva diese Situation zu finden schien, und zu was ihn das bringen würde, konnte er nicht ertragen.

Alva betrachtete ihn weiterhin, und mit jeder Sekunde, die verstrich, wirkte sein Gesichtsausdruck widerlicher und abstoßender. Mit einer langsamen, im Grunde vollkommen sanften Berührung, die kaum mehr war als ein Windhauch, fuhr er mit der Hand über Victors Arm, hinunter bis zum Handgelenk, welches er dann mit festem Griff umfasste. Seine Stimme war zu einem Säuseln geworden; ein Klang, der ebenso unangenehm klang wie das kreischende Geräusch einer nahenden Kreissäge: „Ja, jetzt fällt dir nichts mehr ein… jetzt hast du mich endlich verstanden, ja? Gut… gut… sehr gut…“

Er zog Victors Arm zu sich heran, und die Stimme in Victors Kopf kreischte hysterisch auf. Er wollte den Arm zurückziehen, doch noch immer schien sein Körper ungewillt, seinen Wünschen zu gehorchen, und so konnte er einfach bloß daliegen, mit rasendem Herzen und angstgeweiteten Augen, während seine Hand auf der Beule in Alvas Schritt platziert wurde.

Unwillkürlich – vielleicht war es logisch, vielleicht aber auch bloß eine surreale Schutzreaktion seines Gehirns – musste Victor an die Unterrichtsstunde vor drei oder vier Monate denken, in denen Mrs. Amber mit ihnen über Gewalt und sexuellen Missbrauch gesprochen hatte. Er konnte die Szene deutlich vor sich sehen, wie ein Foto – die Schüler, die mehr oder weniger aufmerksam auf ihren Stühlen gesessen und die Schilderungen der lehrerin gelauscht hatten, bis Antonia Buffolino schließlich die Hand gehoben und eine Frage gestellt hatte, die wohl einigen der Jugendlichen bei Mrs. Ambers Erzählungen durch den Kopf gegangen waren: „Aber wieso wehrt man sich nicht einfach, wenn man angegriffen wird? Also, ich würde dem Typen eine reinhauen, wenn mich wer so anfasst! Und wenn er nicht aufhört, würde ich schreien, bis mir jemand hilft!“

Einige Schüler hatten zustimmend genickt, und Mrs. Amber hatte Antonia mit einem Blick bedacht, der irgendetwas zwischen Mitleid und Traurigkeit ausgedrückt hatte. „Ja, das sagst du jetzt“, hatte sie erwidert, und ihre Stimme hatte brüchig geklungen, zumindest kam es Victor retrospektiv so vor. Als wäre sie an etwas erinnert worden, was sie gerne vergessen hätte. „Das stellt man sich immer so einfach vor, wenn man nicht in dieser Situation ist. Und vielleicht schaffst du das auch Antonia, ich würde es dir wünschen, auch wenn ich nicht hoffe, dass du jemals in eine Situation gelangst, in der das nötig sein wird. Aber falls doch, falls jemandem von eich so etwas passieren sollte, und wenn ihr es nicht schafft, euch zu wehren, dann ist es wichtig, dass euch klar ist, dass das nicht eure Schuld ist. Es ist möglich, dass ihr vollkommen erstarrt sein werdet. Dass ihr keinen Ton herausbringt, und dass ihr absolut nichts tun könnt. Das ist nicht eure Schuld, das ist wichtig! Das ist eine Schutzreaktion eures Körpers, es ist Schock, es ist Angst. Das bedeutet nicht, dass es eure Schuld ist, was passiert. Wie gesagt, falls es nötig sein wollte, dann wünsche ich euch, dass ihr in der Lage sein werdet, euch zu wehren oder um Hilfe zu schreien. Aber so einfach ist das im Zweifel einfach nicht.“

Antonia hatte nicht wirklich überzeugt gewirkt, aber sie hatte genickt.

Für Victor hingegen hatten Mrs. Ambers Worte logisch geklungen, er war bereits einige Male in Situationen gewesen, in denen er sich hatte wehren wollen, es jedoch einfach nicht gekonnt hatte.

Allerdings war nichts davon vergleichbar gewesen mit dem hier.

„Schreien bis mir jemand hilft“, hatte Antonia gesagt, aber Antonia hatte damals in der Schule gesessen, und Victor konnte nicht schreien, er konnte nicht einmal flüstern. Er konnte überhaupt nichts tun.

Sein gesamter Körper fühlte sich seltsam taub an, und zugleich brennend an den Stellen, an denen Alva in berührte; Alva, der nun die Hand mit dem Messer von Victors Kehle zurückzog…

„Er merkt, dass es nicht mehr nötig ist, mir die Klinge an den Hals zu halten.“ Diese Gedanken waren, im Gegensatz zu Victors sonstigen aktuellen Empfindungen, vollkommen klar. Sie hatten etwas resignierendes an sich, etwas endgültiges, und vor allem: sie entsprachen der Wahrheit.

Es war nicht mehr nötig, dass Alva ihn bedrohte, denn Victor konnte absolut nichts tun, so sehr er es auch wollte; nicht schreien, nicht schlagen, kratzen oder beißen; gar nichts.

Bloß abwarten. Abwarten und hoffen, dass es vorbeiging.

Als Alva ihn das nächste Mal berührte, war das Messer aus seiner Hand verschwunden.

Victor wusste nicht, ob er es weggesteckt oder zur Seite gelegt hatte, aber solange er es nicht selbst in seiner Hand hielt, spielte das auch keine große Rolle.

Alvas Finger strichen über seine aufgeschnittene Wange.

Victor konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie das Blut daran kleben blieb, und dann war da wieder Alvas Stimme, und dieser heiße alkoholisierte Atem der mit jeder gesprochenen Silbe noch intensiver zu werden schien: „Ist doch gar nicht so schlimm, oder? Siehst du… du musst dich doch einfach nur benehmen… dann wird es auch nicht so wehtun…“

Die blutverschmierten Finger umfassten Victors Unterkiefer, drehten seinen Kopf ein Stück nach links, und nun war Alvas Gesicht noch näher und der beißende Geruch seines Atems vollkommen unerträglich. In schnellen, hektischen Bewegungen leckte Alva sich über die Lippen, und endlich ließ er Victors Arm los, der kraftlos zu Boden fiel und dabei mit dem Daumengelenk an irgendetwas hartes schlug.

Vielleicht tat es weh, vielleicht blutete es auch. Victor bemerkte es nicht.

Obgleich Alva ihm nun derart nah war schien seine Stimme aus weiterer Entfernung denn je zu kommen, sie wurde immer leiser bis sie am Ende nichts weiter war als ein unbedeutendes Rauschen, ein leiser Windhauch.

„Ja, jetzt bist du still… wärst du das mal früher gewesen… aber vielleicht lernst du es ja doch noch. Vielleicht, wenn du so weitermachst…“

Er sprach weiter, daran bestand nicht der Hauch eines Zweifels.

Victor konnte sehen, wie sich Alvas Lippen bewegten, er konnte seinen Atem spüren und er konnte ihn riechen, aber kein Laut drang mehr durch den Schleier aus Taubheit, der sich über ihn gelegt und ihn derart handlungsunfähig gemacht hatte, dass er nicht einmal mehr in der Lage war zu blinzeln. Als nächstes verschwamm sein Blick, ließ den Anblick von Alvas Gesicht undeutlich werden, bis es nicht mehr war als ein matschiger, unbedeutender Fleck. Der beißende Geruch blieb, doch er wurde zumindest schwächer, und einige Sekunden lang glaubte Victor, dass alles gut werden würde, dass er würde ertragen können was immer Alva auch vorhaben mochte, dass er es einfach ausblenden und über sich ergehen lassen würde weil ihm ja ohnehin nichts anderes übrigblieb…

Diese Hoffnung - sofern man derart grausame Gedanken überhaupt als Hoffnung bezeichnen konnte - schwand in dem Augenblick, in dem Victor die Berührung von Alvas Lippen spürte.

Das Zucken, das seinen gesamten Körper durchfuhr, besaß die Intensität eines Elektroschlages. Es war, als entlade sich all die Spannung, die Unfähigkeit, sich zu bewegen, innerhalb dieses einen Sekundenbruchteils; eine Reaktion, die möglicherweise sogar Erfolg gehabt und Alva derart irritiert hätte, dass er seinen Griff zumindest gelockert hätte, wäre Alva nicht derart zugedröhnt gewesen.

So jedoch reagierte Alva überhaupt nicht. Zwar hatte er sich wieder ein kleines Stück aufgerichtet, doch das war wohl eher der Tatsache geschuldet, dass sein Atem schwer und keuchend ging als habe er grade eine weite Strecke laufend hinter sich gebracht, und unwillkürlich blitzte in Victors Kopf die Frage auf, wie lange es gedauert hatte, bis er zusammengezuckt war, wie lange Alva ihn…

Doch nun war er wieder klarer im Kopf. Noch nicht wieder vollkommen handlungsfähig, aber der Schleier aus Taubheit war zurückgewichen - ob das nun gut oder schlecht war hing ganz davon ab, wie die nächsten Sekunden verlaufen würden. Ob Victor es irgendwie schaffen würde, Alva von sich wegzubekommen.

„Na siehst du. Es ist doch… gar nicht so schlimm…“

Alleine der erneute Klang von Alvas Stimme, nun atemlos und heiser, hätte um ein Haar dafür gesorgt, dass Victor erneut erstarrt wäre. Aber das durfte er nicht, er hatte nun diese Chance, und eine weitere würde Alva ihm wahrscheinlich nicht geben, zumindest konnte er sich nicht darauf verlassen, also musste er sich nun in sekundenbruchteilen irgendetwas überlegen.

Das war schwierig. Grade zu unmöglich.

Ja, er konnte sich wieder bewegen, aber was brachte das schon, wenn sein Angreifer ihm körperlich derart überlegen war, seinen Kopf immer noch fest umklammert hielt und bereits wieder im Begriff war, näher zu kommen, begleitet von diesem widerlichen Alkohol- und Medizingeruch…

„Das ist keine Medizin, das ist irgendeine Droge!“ Dieser Gedanke sorgte dafür, dass Victor ein Schauer über den Rücken lief – nicht, dass ihn diese Vorstellung überraschte, oder sie ihm irgendwo in seinem Unterbewusstsein nicht bereits längst gekommen wäre, doch diese Vorstellung derart klar auszuformulieren, brachte ein Gefühl noch stärkerer Machtlosigkeit mit sich. Eine weitere Variabel der Unberechenbarkeit seines Gegenübers. Alkohol alleine wäre schlimm genug gewesen, hätte wohl vollkommen ausgereicht, um Alva zu unverhältnismäßigen und letztlich undurchdachten Handlungen wie dieser hier zu verleiten.

Aber dazu die Wirkung von weiteren Drogen war nicht einmal zu berechnen.

Im nächsten Moment berührte Victors rechte Hand, mit der er in den Sekunden, nachdem seine Starre sich gelöst hatte, blind auf dem Boden herumgetastet hatte, gegen etwas Raues. Kurz durchflutete ihn Hoffnung – es war Holz, was er da ertastete; glattes, kühles Holz, so wie auch der Griff von Alvas Messer aus Holz gewesen war, wenn er sich recht zu erinnern vermochte…

Aus dem Chaos, das seine Gedanken bildeten, löste sich eine Stimme, klar und deutlich klingend, als käme sie aus der Realität statt aus seinem Gehirn: „Dann stich es ihm in den Magen und lass ihn verbluten! Am Besten du stichst so oft zu, wie du kannst!“

Die Intensität, von der diese Vorstellung begleitet wurde, erschreckte Victor, wenn auch nicht sehr. Er wusste nicht, ob er dazu wirklich in der Lage wäre, doch er bezweifelte es auch nicht wirklich. Alles wirkte wirr und surreal, wahrscheinlich war sein verstand noch immer dabei, das alles abzublocken; die schmerzen, die Schläge, die Schnitte, Alvas Berührungen, die Tatsache, dass er Victor geküsst hatte, dass er sich an all dem aufzugeilen schien. Wenn Victor sich all das vor Augen führte, dann war er sich sogar relativ sicher, dass er dazu fähig wäre, Alva ernsthaft zu verletzen, ihm fiel auch nicht wirklich etwas anderes ein, was ihm übrig blieb, wenn er von ihm wegkommen wollte.

Vielleicht müsste er ihn nicht unbedingt schwer verletzen, schon gar nicht abstechen, wie es die kalte stimme in seinem Hirn soeben zur Debatte gestellt hatte. Aber vielleicht…

Als Victor nun seine Finger um den Gegenstand legte, den er soeben noch so Hoffnungsvoll für Alvas Messer gehalten hatte, schwand eben diese Hoffnung auf der Stelle.

Es war nicht das Messer.

Es war lediglich ein dämlicher, dünner Stock.

Am liebsten hätte Victor gelacht. Nicht, dass an dieser Situation irgendetwas komisch gewesen wäre, oder amüsant oder irgendetwas anderes als absolut entmutigend. Und trotzdem musste er sich zusammenreißen, um nicht zu grinsen. Wer wusste schon, wie Alva das interpretieren würde.

Ein verdammter Stock.

Aber anscheinend musste er doch gelächelt haben, ein wenig zumindest, und offensichtlich las Alva aus diesem Ausdruck keinerlei Verzweiflung heraus. Irritiert runzelte er die Stirn, seine Mine verfinsterte sich, doch zumindest richtete er sich wieder ein Stück auf… Zeit, darüber Erleichterung zu empfinden, blieb Victor jedoch nicht.

„Was ist?“, murmelte Alva, und auch auf seinem Gesicht breitete sich nun ein Lächeln aus - ein lauerndes, raubtierartiges Lächeln.

Eine neue Welle von Übelkeit durchflutete Victors Körper. Er wollte seinen Kopf wegdrehen, und überraschenderweise gelang ihm das auch, denn Alva hatte seine Hand weggenommen, aber auch das war nicht wirklich etwas Positives.

Seinen Blick nun auf den mit Laub bedeckten matschigen Boden des Waldes gerichtet spürte Victor eine Berührung auf seiner Hüfte, spürte, wie sich eine Hand unter seine Jacke und sein Shirt schob und über die Haut über seinen Rippen strich…

Er schlug zu, ohne darüber nachzudenken.

Es war ein Reflex, keine durchdachte Handlung, und das bereute er in dem Augenblick, in dem er Alva an der Schulter traf, mit derart wenig Kraft, dass der noch nicht einmal ins Schwanken kam.

Dennoch riss Alva die Augen auf, glotzte wieder einen Augenblick lang wie ein Goldfisch im Glas, als könne er nicht fassen, was sein Opfer grade getan hatte.

Victor umklammerte derweilen fester den Stock, doch er wusste, dass er damit nichts würde anfangen können. Hätte er besser gezielt, dann vielleicht. Hätte er…

An diesem Punkt wurden seine vorwurfsvollen Gedanken unterbrochen.

Im Gegensatz zu ihm schien Alva durchaus in der Lage, seine Schläge angemessen zu platzieren, und die Faust traf Victor mit solcher Kraft, dass ihm Schwarz vor Augen wurde.

Was folgte, war ein seltsam taubes Gefühl von Nichts.

Es war, als wäre alles um ihn herum verschwunden; der Waldboden, der Regen, Alvas Gewicht auf ihm. Irgendwo war da ein Murmeln, vielleicht auch ein Schreien, doch Victor war unfähig, etwas zu verstehen. Die Schwärze wurde durchzuckt von grellroten Blitzen, oder viel mehr Fraktalen, die sich flächig ausbreiteten und in ihren Verästelungen alles zu umschlingen schienen, obwohl da doch eigentlich nichts war, nichts als Dunkelheit und Taubheit…

Dann passierten zwei Dinge gleichzeitig. Er fiel. Nein, wurde nach unten gezogen, von den geometrischen Mustern die sein Gehirn ihm vorgaukelte, oder von was auch immer.

Und er konnte nicht atmen.

Er versuchte es, zumindest glaubte er das, aber es war als wäre da kein Sauerstoff um ihn herum, lediglich ein Vakuum, zumindest für den Moment… und dann brachen die Schwärze und die Fraktale auf, und eisiges, dreckiges Wasser strömte durch das Trugbild vor seinen Augen.

Victor versuchte, zu schreien.

Er wusste, dass das eine bescheuerte Idee war; man konnte unter Wasser nicht schreien, zumindest nicht so, dass es irgendetwas brachte, aber er konnte nicht anders, und der einzige Effekt, den diese Aktion mit sich brachte, war, dass seine Lunge sich mit Wasser füllte.

Es spielte keine Rolle, dass das nicht sein konnte. Es mochte nur ein Trugbild sein, aber es fühlte sich nicht so an, und mit jeder Sekunde wurde Victor panischer, hysterischer, versuchte, um sich zu schlagen doch war unfähig, auch nur einen Muskel zu bewegen… wieder erstarrt. Wieder wehrlos. Bloß diesmal gefangen in einer grausamen Erinnerung statt in Anbetracht der Realität, und falls seine Psyche sich so eine Fluchtsituation vorstellte, so leistete sie verdammt miese Arbeit.

„Ich sterbe“, schoss es Victor durch den Kopf, und diese Worte hatten etwas vollkommen Endgültiges an sich.

Das Was-Auch-Immer zog ihn weiter in die Tiefe, das Wasser um ihn herum verdunkelte sich immer mehr.

Es war tief, so tief, tiefer als damals, als er in den See gestürzt war und beinahe ertrunken wäre.

Ertrunken war, wenn man es genau nahm; wenn man wiederbelebt wurde war man schließlich tot gewesen.

Nur war diesmal niemand hier, der ihm helfen würde. Niemand, der ihm nachspringen und ihn wieder nach oben zerren würde, und niemand, der ihn wiederbeleben würde, NIEMAND war hier - niemand außer Alva.

Alva würde ihm nicht helfen, nein. Alva würde ihn höchstwahrscheinlich umbringen.

Ein Schleier aus Dunkelheit legte sich über Victors Sichtfeld. Er fühlte, wie etwas an seinen Armen entlangstreifte, zunächst sanft, dann jedoch packte ihn etwas oder jemand an den Handgelenken und hielt ihn fest. Eisige Finger, die sich in seine Haut krallten, ihn in ihre Richtung zogen…

Es war nicht Alva, der das tat. Alva war nicht hier, nicht in diesem unendlichen Meer, in das sein Verstand ihn hatte versinken lassen, Alva war da draußen, was für den Augenblick gleichbedeutend war mit „am anderen Ende der Welt“.

Die Berührung, die er hier spürte, mochte kalt sein, unnatürlich kalt, aber sie war nicht unangenehm, und das war ungewöhnlich. Er mochte Berührungen grundsätzlich nicht, hatte das noch nie getan, doch diese war in Ordnung. Vielleicht einfach, weil sie nicht real war, lediglich in seinem Kopf existierte. Aber das tat das Wasser auch, und das machte es kein Stück besser…

„Du musst zurück!“

Die Stimme, die durch den betäubenden Schleier um ihn hindurch drang, klang seltsam verzerrt und dumpf. Gleichzeitig verstärkte sich der Griff um Victors Handgelenke, nicht schmerzhaft, sondern viel mehr warnend, während die Dunkelheit um ihn herum sich langsam lichtete…

Er erkannte die Person, die vor ihm in der Schwerelosigkeit des Wassers zu schweben schien, sofort. Starrte sie an, sekundenlang unfähig, irgendetwas zu tun, musterte die blasse Haut, die blaugrünen Augen, die wiederum ihn betrachteten, das lange, dunkelbraune Haar, dessen Strähnen unbeeindruckt jeder Schwerkraft in seichten Bewegungen umherwogten.

„Mom?“, flüsterte er.

Mom lächelte ein trauriges Lächeln. Eine ihrer Hände löste sich von Victors Arm, strich ihm nun vorsichtig über seine zerschnittene Wange. Als sie antwortete, war ihre Stimme klarer als zuvor, und dennoch gleichzeitig paradox weit entfernt, gradezu irreal anmutend: „Du musst aufwachen, Liebling. Du musst dich wehren!“

„Das KANN ich nicht!“ Victor war selbst erschrocken darüber, dass er geschrien hatte. Seine Worte hallten durch das Wasser, wurden von irgendetwas zurückgeworfen wie von blanken Felswänden, während eine Welle der Panik ihn erfasste und ihm erneut die Luft wegblieb. Sein Herz begann zu rasen, der Schleier der Taubheit wich zurück, aber das war nicht gut, nein, das war ganz und gar nicht gut, nun war er selbst hier hysterisch, in seiner eigenen, abgeschirmten Gedankenwelt…

Er merkte, wie Mom ihre Arme um ihn legte.

Als Kind hatte er es gehasst, wenn sie ihn umarmt hatte; er hatte es gehasst, wenn irgendjemand ihn angefasst hatte, aber hier und jetzt war das okay, mehr noch, es war beruhigend. Sorgte dafür, dass er zumindest wieder Luft bekam, wenn die Panik auch noch immer da war.

Trotz der Tatsache, dass alles um ihn herum voll Wasser war, konnte Victor fühlen, wie ihm Tränen übers Gesicht liefen. Er fühlte sich grauenhaft, hatte keine Ahnung, was er tun sollte, er war einfach bloß verwirrt…

„Ich kann nicht…“, wiederholte er, diesmal weitaus leiser.

Mom betrachtete ihn nachdenklich, strich ihm mit einer Hand durchs Haar. Dann, schließlich, schien sie sich für eine Antwort entschieden zu haben, und sie klang nicht direkt streng dabei, aber doch so, als würde sie keinerlei Widerspruch dulden: „Doch, das kannst du. Das MUSST du!“

„Aber…“ Er wusste nicht, was er sagen sollte, denn es stimmte - er konnte nicht einfach hier verharren, denn das bedeutete, dass er da draußen, in der realen Welt, einfach bloß dalag während Alva was auch immer tun mochte. Das wusste Mom, oder viel mehr sein Unterbewusstsein, und dennoch war da diese Panik, diese unbeschreibliche Angst, die ihn lähmte, und die in ihrer Intensität ein vollkommen neues Gefühl für ihn war…

„Aber ich hab Angst!“, beendete er seinen zuvor begonnenen Satz.

Diese Tatsache auszusprechen war erleichternd und entmutigend zugleich. In diesem Moment war er sich sicher, dass seine Mutter ihn entweder zurechtweisen, oder ihn auslachen würde, ihm sagen, dass er aufhören sollte, sich wie ein kleines Kind zu benehmen, dass Furcht nur etwas für Babys war… nicht, dass sie so etwas jemals zu ihm gesagt hätte. Doch das war ja auch nicht Mom, nicht wirklich…

Doch nichts davon geschah. Mom betrachtete ihn einfach, wieder mit diesem traurigen Lächeln, aber kein Argwohn oder Spott lag in ihrem Blick. Auch kein Mitleid. Da war nichts als pures Verständnis.

„Aber das ist in Ordnung.“, erwiderte sie, und für den Moment vergaß Victor, dass sie nichts weiter war als eine Projektion seines Unterbewusstseins. Nun fühlte er sich wirklich wie ein Kind, doch nicht auf eine negative Art; es war einfach genau wie damals, wenn er es beim Spielen wieder einmal geschafft hatte, sich stark blutende Verletzungen oder Prellungen oder was auch immer zuzuziehen, und Mom ihm jedes Mal wieder gesagt hatte, dass es in Ordnung war. Sie hatte sich vielleicht immer furchtbare Sorgen um ihn gemacht, und sie hatte nie verstanden dass er es nicht mochte umarmt zu werden oder mit anderen Kindern zu spielen. Aber es war trotzdem immer in Ordnung gewesen. Das hatte sie ihm jedes Mal aufs Neue gesagt.

Aber Mom war noch nicht fertig, und ihre Worte rissen Victor aus seiner Erinnerung heraus, zurück in diese seltsame Welt, die seine Psyche ihm aus Rückzugsort vor Alva zur Verfügung gestellt hatte.

„Natürlich hast du Angst. Es wäre schlimm, wenn du keine hättest. Aber Alva hat keine Angst, weil er nicht denkt, dass du ihm irgendetwas tun kannst.“ Moms Lächeln hatte etwas von seiner Traurigkeit verloren, wirkte nun eher ermutigend, und während sie weitersprach löste sie ihre Umarmung und ergriff wieder Victors Handgelenk. „Er unterschätzt dich. Und das ist ein großer Fehler. Das weißt du doch selbst, oder?“

Victor starrte sie an. Wusste nicht, was er sagen sollte, zu wirr waren seine Gedanken, zumindest oberflächlich…

Dass Mom begonnen hatte, ihn hinter sich her nach oben zu ziehen, bemerkte er erst, als er unscharfe Silhouetten durch die Wasseroberfläche hindurch erkennen konnte.

„Nein, nein warte!“ Er hörte selbst, dass er sich schrill und ängstlich anhörte, obgleich seine Panik fast gänzlich verschwunden war, hektisch griff er nach Moms Hand, doch seine Finger glitten einfach durch ihren Arm hindurch. Einen Augenblick lang starrte er fassungslos auf sein Handgelenk. Mom hielt ihn noch immer fest, er konnte ihre Berührung spüren, aber da war nichts mehr zu sehen, und als er seinen Blick wieder hob war auch der Rest ihres Körpers beinahe vollkommen verblasst…

Er wollte schreien, sie anbrüllen, doch alles, was er zustande brachte, war ein heiseres Flüstern.

„Bitte geh nicht! Ich… ich wollte…“ Dann brach seine Stimme weg.

Sein Blick wurde unscharf, und die Fraktale kehrten zurück, breiteten ihre Verästelungen aus und umschlossen alles mit ihrer Symmetrie… Flackernde Dunkelheit, immer wieder durchbrochen von rötlichen Blitzen. Dann, einen Augenblick lang, Nichts. Absolut Nichts, nicht einmal Schwärze. Wieder das Gefühl, zu fallen, doch dieses Mal nach oben, ein Gefühl, das vollkommen surreal war…

In dem Moment, in dem Victor auf dem Boden aufschlug - so fühlte es sich zumindest an - hörte er die Stimme seiner Mutter zum letzten Mal. Weit entfernt, und dennoch vollkommen klar: „Er unterschätzt dich. Du musst ihm zeigen, dass man das nicht tun sollte.“

Dann war sämtliche Taubheit verschwunden, und mit ihr die Dunkelheit und die Fraktale.

Nun spürte er wieder den Regen, Tropfen, die ihm übers Gesicht liefen, gemeinsam mit Blut…

Alva war nicht zu sehen, er musste sich wieder aufgerichtet haben, aber sein Gewicht war noch immer zu spüren, wenn auch nicht so schwer wie zuvor.

Was immer er auch grade tat, im Zweifel war es sicherlich nichts Gutes.

Als Victor den Kopf bewegte, einfach bloß, um zu sehen, ob seine Muskeln ihm wieder gehorchten, schoss ein dumpfer Schmerz durch seinen Schädel. Alvas letzter Schlag war heftig gewesen, aber zumindest war der Schmerz nicht so stark, dass er erneut das Bewusstsein verlor, es war zu ertragen. Was wohl nicht zuletzt dem Umstand geschuldet war, dass Victors Schmerzempfinden nie sonderlich ausgeprägt gewesen war.

Er unterschätzt dich. Du musst ihm zeigen, dass man das nicht tun sollte.

Moms letzte Worte hallten in seinen Gedanken wieder, so deutlich, dass sie sich beinahe wie eine echte Stimme anhörten, und kurz hatte Victor die Hoffnung, dass sie vielleicht doch noch da war. Hier irgendwo stand und ihn beobachtete, ihm helfen würde, wenn die Panik ihn doch wieder überwältigte…

Eine unsinnige Hoffnung.

Das hier war nicht mehr die Welt in seinem Kopf, das hier war die Realität, und wenn er hier nun anfing, Dinge zu sehen, die nicht da waren, dann hätte er wahrscheinlich größeren Schaden davongetragen, als er bisher geglaubt hatte. Also konnte Mom nicht hier sein. Mom war seit vielen, vielen Jahren tot.

„Jetzt konzentrier dich!“ Er hatte die Worte nicht aussprechen wollen, hatte sie lediglich denken wollen, und seine Stimme war auch kaum mehr als ein Flüstern gewesen.

Dennoch hatte Alva ihn gehört. Und wieder spürte Victor eine Hand auf seiner Kehle.

„Was hast du gesagt?“, fragte Alva, er klang gleichzeitig aggressiv und seltsam entrückt. Mit zusammengekniffenen Augen beugte er sich vor, was Victor einen Blick auf seine halb heruntergezogene Hose ermöglichte.

Victor antwortete er nicht. Er hätte es auch gar nicht gekonnt, denn Alvas Griff um seine Kehle war derart fest, dass bereits schwarze Punkte vor seinen Augen zu tanzen begannen.

Aber er durfte nicht noch einmal bewusstlos werden.

Er musste sich konzentrieren.

Konzentrieren auf die einzige Möglichkeit, die er gegenwärtig hatte, um sich gegen seinen zugedröhnten, ihm körperlich bei weitem überlegenden, aggressiven und durchgeknallten Angreifer zu wehren…

Die einzige Möglichkeit. Und nur dann, wenn er es richtig anstellte. Die einzige Möglichkeit, die einzige Chance.

Der Griff um seine Kehle lockerte sich etwas, anscheinend hatte Alva registriert, dass er keine Antwort von jemandem bekommen würde, der grade dabei war zu ersticken.

„Was du gesagt hast, habe ich gefragt“, murmelte er, nun wieder in diesem widerwärtigen, sanften Tonfall, und gerne hätte Victor ihm einfach ins Gesicht gespuckt.

Aber das wäre ein Fehler gewesen. Er hatte etwas Besseres. Wenn er es nur schaffte, richtig…

Seine rechte Hand lag nun neben seiner Hüfte, noch immer den Stock umklammernd. Er war wirklich morsch, zu morsch vielleicht, vielleicht war das alles eine absolut sinnlose Hoffnung, ein Lichtblick, der bloß durch pure Verzweiflung zustande kam, in Wahrheit absolut irrational war…

„Hör auf“, versuchte er, sich zu beruhigen, doch selbst seine Gedanken klangen nervös, das war nicht hilfreich.

Langsam, ganz langsam, hob er den Arm, den Stock dabei so in der Hand haltend, dass Alva ihn nicht sehen konnte.

Wie gut könnte er schon zielen, mit rechts? Das war sinnlos, das war vollkommen…

„Wenn ich dir eine Frage stelle, dann ist das der einzige Moment, in dem zu zu reden HAST!“ Paradoxerweise war es nun Alvas Stimme, die Victor davon anhielt, endgültig in Panik zu geraten. Alva, in dessen Augen ein irres Funkeln lag, beugte sich noch ein Stück vor, und das war, zum ersten Mal, etwas Gutes. Gradezu erwartungsvoll starrte er Victor an, mit einem Blick, der gradezu zu schreien schien: „Antworte! Antworte, du wertloses Stück Dreck! Antworte! Antworte!“

„Ich sagte“, erwiderte Victor, und er war selbst überrascht, wie fest seine Stimme klang. Keine Spur eines Zitterns, kein Anzeichen von Angst. Oh, er HATTE Angst, aber zumindest konnte Alva das nicht hören. Dennoch fehlte ihm für einen Augenblick der Atem, es war, als läge irgendetwas schweres auf seiner Lunge, das zu sprechen unendlich schwierig machte.

Er konzentrierte sich auf den Stock, drehte ihn langsam in seiner Hand. Allmählich schwand das Gefühl von Gewicht, sein Atem ging wieder leichter. Also sprach er weiter, darauf bedacht, Alva direkt anzusehen, um den von dem abzulenken, was er grade tat: „Ich habe gesagt, dass du mich nicht anfassen sollst! Tu das nie, NIE wieder!“

Mit Sicherheit hätte Alva auch darauf entweder mit Verblüffung oder aber mit noch stärkerem Zorn reagiert. Vielleicht hätte er wieder angefangen, Victor zu würgen, vielleicht hätte er ihm erneut ins Gesicht geschlagen, vielleicht hätte er auch wieder sein Messer zum Vorschein gebracht. All diese Optionen blitzten innerhalb von Sekundenbruchteilen in Victors Kopf auf, doch keine von ihnen hatte eine Bedeutung, keine von ihnen war derart intensiv, dass sie ihn innehalten ließ in dem was er tat.

Dafür ging alles zu schnell.

Sein rechter Arm zuckte nach oben, und in der Bewegung schob Victor den Stock weiter nach vorne, zwischen Zeige- und Mittelfinger hindurch, ohne dabei den Blick von Alva zu lenken, von seinem Gesicht und von der Stelle, auf die er zielte.

Dass er wirklich traf, überraschte ihn selbst.

Es gab ein seltsam matschiges Geräusch, als die Spitze des Stockes auf Alvas Augapfel traf, zuerst die Hornhaut und dann die Iris durchbohrte, gefolgt von den dahinter liegenden Fasern tiefer in den Glaskörper.

Der Widerstand war nicht wirklich stark, dennoch fiel es Victor schwer, seinen Griff und den Druck zu halten, seine Position war suboptimal, verdreht, und sein Arm begann bereits zu zittern…

Dennoch hätte er wahrscheinlich weitergedrückt, so lange vielleicht, bis der Stock so tief in Alvas Schädel gedrungen wäre, dass er sein Gehirn verletzt hätte. Bis er tot umgekippt wäre.

Das wäre keine bewusste Handlung gewesen, in diesem Augenblick war Victor nur bedingt bewusst, was er eigentlich tat, aber leid getan hätte es ihm im Nachhinein wohl sicher nicht.

Alva hätte umgekehrt wohl kaum gezögert, seinen Gegenüber abzustechen, wenn auch erst, nachdem er sich genug mit ihm vergnügt gehabt hätte.

Nein, das hier war nichts, was Victor in irgendeiner Weise leid tat. Irgendein Teil seines Verstandes, ganz tief hinten in seinem Kopf, schien zwar zu protestieren, ihm zu sagen, dass das nicht richtig war, doch dieser Teil war unbedeutend, leicht zu ignorieren.

Aber der Stock brach.

Das morsche Holz gab nach, als ungefähr die Hälfte in Alvas Auge verschwunden war - Alva, der bisher nicht schrie, noch nicht einmal zu verstehen schien, was überhaupt passierte, sein Gesichtsausdruck drückte nichts weiter als pure Verwirrung aus.

„Oh“, machte er, hob eine Hand und strich sich über die Wange, über die dünne Rinnsale von Blut und einer weißlichen Flüssigkeit liefen.

Er schien Victors Anwesenheit vergessen zu haben, wenn er auch keinerlei Anstalten machte, aufzustehen, vollkommen verständnislos betrachtete er seine Finger. Der Blick seines verbliebenden Auges flackerte, zuckte hin und her, und ganz allmählich schien in seinem Gehirn anzukommen, was geschehen war.

„Mein Auge“, flüsterte er. Seine Finger berührten das abgebrochene Ende des Stockes, und ein heftiges Zucken ging durch seinen Körper, dennoch schrie er nicht. Was immer er sich eingeworfen hatte, es wirkte offenbar hervorragend gegen Schmerzen.

Victor hatte nicht vor, darauf zu warten, dass Alva vollends verarbeitet hatte, was geschehen war. Es reichte, dass Alva aus dem Konzept gebracht war, dass er für den Moment kaum etwas begriff, wenn er auch nicht wie erhofft vor Schmerzen zusammengebrochen war. Aber das reichte. Es MUSSTE reichen.

Wieder war da der stechende Schmerz in seiner Schulter, als Victor seinen linken Arm bewegte. Dieses Mal zielte er bei weitem nicht so gut wie mit dem Stock, und um ein Haar hätte er Alvas Kehlkopf verfehlt - was dann passiert wäre, wollte er sich gar nicht vorstellen.

Aber er traf, wenn auch nicht mit voller Kraft.

Alva, der grade dabei gewesen war seinen zerfetzten Augapfel zu betasten, stieß ein seltsam blecherndes Husten aus. Er krümmte sich zusammen, zog pfeifend die Luft sein, dann kippte er zur Seite, landete mit dem Gesicht im Matsch. Schlamm spritzte, und ganz kurz spürte Victor noch einmal Alvas Finger an seiner Kehle, wahrscheinlich tastete der blind nach irgendetwas, das ihm Halt geben könnte.

Bemüht darum, nicht aufzuschreien, vor Schmerz oder Schock oder weshalb auch immer, richtete Victor sich auf. Alles um ihn herum drehte sich, verzog sich und verschwamm, und sein Herz begann wieder zu rasen. Es fühlte sich an, als wäre da nicht genügend Sauerstoff in der Luft, nicht genügend zum atmen…

„Nun komm, jetzt dreh nicht noch durch!“, zischte er. Seine eigene Stimme erschreckte ihn, nun klang sie kein bisschen gefasst mehr, sonder ebenso ängstlich und verzweifelt, wie er sich fühlte.

Das war bescheuert, er musste doch einfach bloß rennen; Alva war abgelenkt, zumindest für einige Sekunden…

Unter größter Anstrengung kniete Victor sich hin, wartete, dass das Schwindelgefühl nachließ, während er neben sich Alva heiser wimmern hörte.

Alvas Wimmern - das klang wie ein einziger Widerspruch in sich. Alva BRACHTE Leute zum Wimmern, zum Weinen, zum Schreien. Aber Alva wimmerte nicht.

„Oh doch, das tut er.“ Dieses Mal sprach Victor nicht laut, und seine Gedanken klangen zumindest ein wenig ruhiger, als er sich fühlte. „Er liegt da wie ein kleines Kind und weint, und zwar wegen dir! Also sieh zu, dass du hier endlich weg kommst! Er ist vielleicht nicht so überlegen, wie er dachte, aber du solltest wirklich nicht abwarten, bis er sich wieder gesammelt hat!“

Das war ein wirklich überzeugendes Argument.

Victor schloss die Augen, während er aufstand, in der Hoffnung, das würde ihn davor bewahren, auf der Stelle wieder zusammenzubrechen. Es fühlte sich seltsam an, zu stehen, so als habe er das seit Jahren nicht mehr getan, als habe er beinahe verlernt, wie das ging…

Aber die Schwärze war unangenehm. Bedrohlich. Also öffnete er die Augen wieder.

Alva lag noch immer da, eine Hand auf sein zerfetztes Auge gedrückt, mit einem Gesichtsausdruck, der gradezu krampfartig zwischen Entsetzen und Zorn hin und herschwankte. Er sah aus, als wolle er etwas sagen, aber alles, was er hervorbrachte, war ein heiseres Krächzen, aus dem keinerlei Worte auszumachen waren.

„Ja, jetzt weißt du, wie ich mich gefühlt habe!“, schoss es Victor durch den Kopf, während er einen Schritt zurück machte, wobei sein Blick auf seine Schultasche fiel, die, gemeinsam mit den Kopfhörern, irgendwann in den letzten Minuten im Dreck gelandet war.

Laut sagte er: „Fass mich nie wieder an. Komm mir einfach nie wieder zu nahe!“

Er wusste nicht, ob diese Warnung irgendeine Wirkung auf Alva haben würde, und er wusste ebenfalls nicht, wie ernst er sie wirklich meinte. Aber wenn er einfach so ging, dann konnte er auf jeden Fall damit rechnen, dass Alva ihm bei der nächstbesten Gelegenheit wieder auflauern würde. Dass er beenden würde, was er angefangen hatte.

Dass Alva nichts sagte, ihn einfach bloß ansah, mit seinem einen Auge das er noch hatte, nahm Victor als ein irgendwie gutes Zeichen. Es war wahrscheinlich das erste Mal, dass Alva Adkins über eine Situation keinerlei Kontrolle mehr besaß. Dass nicht er es war, der die Oberhand hatte und die Schläge austeilte.

Trotzdem wäre es nicht klug, länger zu bleiben.

Auch Victors Bedürfnis, Alva irgendetwas noch tiefer ins Auge bis ins Gehirn zu stechen, war mittlerweile abgeebt, was ihn Selbst zugegebenermaßen beruhigte, und so wandte er sich ab, griff nach seiner Tasche und hängte sie sich über die Schulter, bevor er seinen Weg in Richtung Straße, raus aus dem Duma Park lenkte.

Er kam knapp drei Meter weit, bevor seine Beine unter ihm wegknickten.

Es fühlte sich an, als wäre auf einen Schlag sämtliche Kraft aus seinem Körper gewichen, ohne Vorwarnung, ohne eine Chance, irgendwie zu reagieren.

Er sackte zu Boden, schrie heiser auf, verkrampfte sich. Das Gefühl von Schwindel war wieder da, ließ die Welt um ihn herum verschwimmen…

„Weiter!“, fauchte die Stimme in seinem Kopf. „Steh auf! Weiter!“

Irgendwie schaffte er es, diese Anweisung zu befolgen. Richtete sich wieder auf, auch wenn er dafür drei oder vier Versuche brauchte, verharrte einige Sekunden an einen Baum gelehnt, um wieder zu Atem zu kommen und darauf zu warten, dass seine Sicht wieder klarer wurde, krallte die Finger in die Rinde…

Hinter sich hörte er Alva stöhnen. Das war es, was ihm die Kraft gab, endlich loszulaufen. Zwar war es viel mehr ein Humpeln, und für die ersten Meter brauchte er eine gefühlte Ewigkeit, aber danach schien sein Körper sich wieder daran erinnert zu haben, wie Bewegung funktionierte.
Es war gut, dass der Schmerz noch nicht spürbar war. Dass die Taubheit dafür sorgte, dass er einfach laufen konnte, ohne sich von seinen Verletzungen zu sehr beeinflussen zu lassen.

Hätte er all das in diesem Moment nicht ausblenden können, so wäre er auf der Stelle zusammengebrochen, vermutlich bewusstlos geworden… und sehr wahrscheinlich dank Alva nie wieder aufgewacht.

Der Schmerz kam, als er unter der Dusche stand.
 

Die ersten Minuten hatten sich fast gut angefühlt - zuzusehen, wie das Wasser das Blut und den Dreck wegwusch, die Wärme zu spüren die einen starken Kontrast zu seinem ausgekühlten Körper darstellte. Das Wissen, sich in einem abgeschlossenen Raum zu befinden, zu Hause, zu dem niemand sich einfach so Zugriff verschaffen und ihn verletzen konnte.
 

In Sicherheit.
 

Der Schmerz kam mit einer solchen Wucht, dass Victor aufschrie und zur Seite kippte. Mit den Fingern kratzte er über das Glas der Duschkabinentür, versuchend, Halt zu finden, aber ohne Erfolg.
 

Er hustete, und dass er Blut schmeckte registrierte er erst, als er die roten Tropfen in seiner Handfläche sah.
 

Zitternd tastete er nach dem Regler, stellte das Wasser ab.
 

Seine Schulter war erfüllt von pochendem Schmerz, aber dieser war nichts im Vergleich zu dem, was er an den Stellen verspürte, an denen Alvas Schläge ihn im Gesicht getroffen hatten.
 

Er wusste nicht, wie, er es schaffte, sich wieder aufzurichten, die Tür der Dusche zu öffnen und nach draußen zu stolpern. Wie er es schaffte, sich zum Waschbecken zu schleppen und sich daran abzustützen, den Schrank zu öffnen und darin nach den Behältern mit Medikamenten zu kramen.Dinge fielen zu Boden, etwas zerbrach, er würde später aufräumen müssen...
 

Er hatte gehofft, Morphin zu finden; das letzte Mal, als er nachgesehen hatte, waren noch einige Kapseln dagewesen. Nun jedoch war die Dose leer.
 

Frustriert ließ er sie zu Boden fallen -egal, im Moment war alles egal -, suchte weiter. Oxycodon war das nächste, was er in die Hände bekam. Das war okay. Alles war okay, was dafür sorgen würde, dass der Schmerz nachlassen würde, ihn betäuben würde, dafür sorgen, dass er nicht mehr daran erinnert wurde was passiert war...
 

Er nahm drei Kapseln auf einmal. Unter normalen Umständen hätte er gewusst, welche Dosis angemessen gewesen war, aber hier und jetzt wollte er nicht nachdenken, keine Zeit verlieren...
 

Als er Wasser in einen Zahnputzbecher füllte, fiel Victors Blick in den Spiegel. Bisher hatte er es vermieden, zu sehen, welche Schäden Alvas Schläge angerichtet hatten; fuck, er wollte es gar nicht wissen.
 

Was seine Aufmerksamkeit auf sich zog, waren jedoch nicht die Schwellungen und Verfärbungen, die sich in den nächsten Stunden sicherlich noch intensivieren würden.
 

Der Grund dafür, dass er heftig zusammenzuckte und dabei vor Schmerzen aufschrie, den Becher fallenließ und sich reflexartig am Waschbeckenrand festklammerte, um nicht ein weiteres Mal zusammenzubrechen, waren die Schnitte, die Alvas Messerklinge auf seiner Wange hinterlassen hatten.
 

Sie waren tief, würden mit Sicherheit deutliche Narben zurücklassen. Und nun, nachdem das Blut geronnen war und Krusten gebildet hatte, war deutlich zu erkennen, was Alva mit den Schnitten beabsichtigt hatte und dass Victors Eindruck, dass sie irgendwie gezielt durchgeführt worden waren, korrekt gewesen war.
 

Dort stand, was Alva immer wieder zu ihm gesagt hatte, nicht bloß heute, sondern solange Victor ihn kannte.
 

Freak.
 

Ein Lachen drang aus Victors Kehle, heiser und zittrig. Er strich mit den Fingerspitzen über die Blutkrusten, fühlte die Linien, versuchte, wirklich zu begreifen.
 

Alva hatte gesagt, er würde selbst nicht wirklich wissen, was er mit Victor vorhatte, und das hatte vermutlich auch gestimmt. Was er aber getan hatte, mit jeder seiner Handlungen; den Schlägen, den sanften Berührungen, der Zurschaustellung seiner sexuellen Erregung, dem Kuss, und nun mit diesem Schriftzug, mit dem er sich auf seiner Haut verewigt hatte, war genau das, was Victor am meisten traf.
 

Demütigung. Daraus resultierende Scham. Selbsthass.

Und in diesem Moment, in dem Victor sich im Spiegel betrachtete und sah, was Alva getan hatte, wünschte er sich, er hätte dieses heutige Zusammentreffen nicht überlebt.



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Kommentare zu dieser Fanfic (23)

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Von:  Drachenprinz
2019-10-11T22:40:12+00:00 12.10.2019 00:40
Kraaaaass. Heftiges Kapitel! Jaja, immer diese Missbrauchsopfer, die ihren Peinigern die Augen ausstechen - weit verbreitetes Phänomen. xD
Aber wow, das war schon richtig geil beschrieben, muss ich sagen! Ich liebe das ja, wenn so richtig detailliert erklärt wird, welche Flüssigkeiten gerade irgendwo rauslaufen, und ich konnte mir auch das matschige Geräusch echt schön vorstellen. Hach. Herrlich. x) Am besten fand ich ja dieses "Oh" von Alva. Wär auch meine erste Reaktion, wenn ich 'nen Stock im Auge stecken hätte. X'D Ich mein, ja, er ist auf Drogen und kann die Situation erst mal gar nicht einschätzen anscheinend, aber trotzdem find ich die Vorstellung einfach so witzig! Dat halbe Auge läuft schon raus, und er erst mal so "Oh". XDDD
Aber meh, dass Victor jetzt weggeknickt ist, erscheint mir irgendwie nicht so praktisch. :D' Nicht dass Alva ihn jetzt doch noch einholt, wenn der wieder klarkommt, und direkt weitermacht...! Ich mein, das könnte dann noch deutlich schlimmer werden, so wütend wie der jetzt ist. Aber naja, ist ja auch die Frage, ob das jetzt nicht doch mal irgendeiner bemerkt, dass da entweder Victor rumliegt oder halt Alva auf dem Boden rumkrüppelt.
Bin auf jeden Fall wieder gespannt, wie es weitergeht. XD
Antwort von:  ReptarCrane
12.10.2019 00:52
Ja passiert in meiner Gegend auch jeden zweiten Dienstag xD (ich muss auch endlich mal Steven weiterlesen. Irgendwie is mein Hirn in letzter Zeit so wenig aufnahmefähig :‘D)
Freut mich, ich stehe jetz wahrscheinlich wieder auf sämtlichen Listen des FBI- is aber auch echt schwer rauszufinden was genau bei Verletzungen des Auges passiert!,
Und aaach ich fand diese Vorstellung beim Schreiben auch mega witzig xDD Alva is halt wirklich so dicht, der kriegt das gar nicht verarbeitet xD (leider steigert das auch seine Aggression. Was wiederum echt nicht praktisch ist.)
Much Spannung! xD Ja bei dem Wetter sind einfach echt nicht viele Leute draußen unterwegs...:‘D
Antwort von:  Drachenprinz
12.10.2019 01:05
Daraus schließe ich, deine Gegend besteht nur aus Missbrauchsopfern? xD Das ist sehr tragisch, sollte mal wer was gegen unternehmen! (Ach, stress dich nicht - ich kenn das ja selbst sehr gut, wenn ich nicht aufnahmefähig bin! xD)
XDD Deinen Verlauf würd ich jetzt gerne sehen. :'D
Sowas zu schreiben, ist aber auch echt immer wieder die reinste Comedy! Hach ja! XD
Ach, stimmt, es regnet ja total. :o Aber war das nicht auch irgendwie immer noch in der Nähe der Schule? Oder irre ich mich jetzt? °-°
Antwort von:  ReptarCrane
12.10.2019 01:08
Ich leb in ner krass gefährlichen gegend! Jo! xDD (das is irgendwie nich mal falsch. Irgendwie sind wir hier deutschlands mittelpunkt für drogengeschäfte oder irgendwie so :‘D)
Den kann ich niemandem zeigen xDD
Witzig witzig xDD
Nein, das ist nicht in der Nähe der Schule. Ich kann dir bei gelegenheit mal die Karte der Stadt zeigen, aber Victor wohnt eigentlich wirklich von der Schule aus gesehen am fast ganz anderen Ende der Stadt, also der muss schon weit laufen xD
Antwort von:  Drachenprinz
12.10.2019 01:13
Oh shit, muss ich mir jetzt Sorgen machen? xD
Ach, ich verrat's auch nicht dem FBI oder dem weißen Haus oder sonst wem. :'D Gute Recherche ist wichtig!!
Hm, irgendwie hatte ich das so im Kopf, dass Victor am Anfang grad aus der Schule kam, Musik gehört hat und dann plötzlich von Alva überfallen wurde, aber wahrscheinlich hab ich das falsch verstanden oder grad falsch auf'm Schirm. XD Passiert mir ja öfter! Aber ja, kannst du mir gerne zeigen. :D Hast du da selbst eine Karte von gemalt?
Antwort von:  ReptarCrane
12.10.2019 01:16
Ach nö, ich verlass ja kaum das haus xD
Die wissens ja eh schon...xD
Ja das is ja auch richtig. Aber er is halt schon relativ weit gelaufen bevor Alva dann aufgetaucht istxD
Ja die karte ist selbstgemalt :D
Antwort von:  Drachenprinz
12.10.2019 01:19
Aber WENN du's tust, hab für alle Fälle immer eine Kettensäge dabei!
Ach so, okay, dann hatte ich es ja zumindest teils noch richtig im Kopf. xD
Sehr cool. :D Ich hab auch schon Karten für Geschichten gezeichnet, weil ich sonst überhaupt keinen Überblick über meine Orte hätte. xD

(Hab dir, btw, auch grad noch ein Review zu 'Persecuted' geschrieben. :3)
Antwort von:  ReptarCrane
12.10.2019 01:22
Das versteht sich ja von selbst xD
Eigentlich war das ja sogar ALLES richtig xD
Jaaa die Karte hab ich eigentlich für Lily Grave gezeichnet, aber eigentlich is die für alles was in dieser Stadt spielt praktisch xD

(Uhhh yay! c: )
Antwort von:  Drachenprinz
12.10.2019 01:28
Naja, abgesehen davon, dass Victor ja wohl schon ziemlich weit von der Schule weg war, aber sonst. xD
Ah, ja, das ist natürlich echt praktisch, dass da mehreres bei dir in dieser Gegend spielt und du dir das dann immer als Vorlage nehmen kannst. c:
Antwort von:  ReptarCrane
12.10.2019 01:31
Ja das war wahracheinlich auch einfach nicht so eindeutig beschrieben wie in meinem Kopf! xD
IRGENDEINEN Vorteil muss so ein in sich verstricktes Universum ja haben xD
Von:  Drachenprinz
2019-10-03T20:40:22+00:00 03.10.2019 22:40
Ich verstehe, warum du selber das Kapitel magst. °-° Die Szene hat irgendwie was. Ich liebe ja so surreales Zeug und hab ja schon mal erwähnt, dass ich auch Traumszenen/Visionen/whatever voll gerne schreibe und lese. Und dann hier in Kombination mit der Epilepsie (ich denke doch, diese Beschreibung von Fraktalen und roten Blitzen bezog sich darauf?) und dem Trauma mit dem Ertrinken - das ist schon alles sehr stimmungsvoll beschrieben mal wieder! Dass er seine Mutter sieht, die ihm Hoffnung macht, gleichzeitig aber weiß, dass das nur sein Unterbewusstsein ist, sich aber trotzdem wieder wie ein Kind fühlt und sich an früher erinnert... ah, das hat mich irgendwie ein bisschen sentimental gemacht. ._.
Hör auf deine Mom, Victor! Zeig dem Asi, dass man sowas nicht tun sollte! °o°
Antwort von:  ReptarCrane
04.10.2019 03:24
Das freut mich, dass du das nachvollziehen kannst! Irgendwie passiert da ja gar nicht wirklich viel, aber keine Ahnung, ich hatte da wirklich Spaß beim schreiben :D Also hab ich bei den anderen Kapiteln definitiv auch! xD
Aber ich weiß nicht, ich fands cool, da auch mal so ein wenig diese Beziehung darzustellen, die da früher mal war... hach sentimentalität :'D (und ich merk auch grad wieder, wie sehr ich diesen Character eigentlich mag! xD Gut das passiert meistens wenn ich mich mehr mit jemandem beschäftige, aber nich immer in dem Ausmaß xD)
Echt mal! Wenn Mom schon sagt, dass man dich nicht unterschätzen sollte, muss da ja was dran sein xD
Antwort von:  Drachenprinz
04.10.2019 12:45
Ist ja nicht schlimm, ich mag ja, wie gesagt, auch Szenen, in denen an sich nicht viel passiert, die aber einen Charakter und die Dinge, die in ihm vorgehen, einfach gut beleuchten! Auch wenn ich immer denke, dass sowas für andere, wenn ich sowas selbst schreibe, vielleicht nicht spannend genug ist. xD Aber ist wahrscheinlich Quatsch, ich selbst find sowas auf jeden Fall immer sehr schön!
Und ja, ich kenn das ja auch, dass man sich in manche Charaktere echt reinsteigern kann. XD
Mütter haben immer Recht! Also... nicht immer, aber was sowas angeht schon!!
Antwort von:  ReptarCrane
04.10.2019 13:57
Irgendwie bestehen wir aus Komplexen xD
Ja besonders wenn deine Mutter dein Unterbewusstsein ist xD Maaan an hab ich Grad Lust auf Schreiben, so motiviert war ich ewig nicht :D
Btw hab ich jetzt wohl ne neue Praktikumsstelle, wo der anfahrtsweg auch zu ertragen ist. Muss nur noch warten dass sie sich zurückmelden wegen Termin für Bewerbungsgespräch und so, und dann bin ich vlt auch mal wieder fähig mein Leben zu planen :'D
Antwort von:  Drachenprinz
04.10.2019 14:03
Ja, das ist eine meiner Haupteigenschaften. XD Aber wenigstens bin ich damit nicht alleine. :'D
Mein Unterbewusstsein ist so gefühlt auch oft bestehend aus... diversen Personen. Oder Seiten von mir selbst, die alle ein Eigenleben haben. Lol.
Oh, das klingt ja wirklich mal ganz gut! :3 Ich hoffe sehr für dich, dass das jetzt alles doch irgendwie noch ganz gut ausgeht und du etwas weniger Stress bzw. mehr Zeit für dich haben kannst! *hoffhoff* Vielleicht klappt es ja dann auch doch noch, dass wir uns treffen können...? xD Ich mein, das steht natürlich ganz hinten an, viel wichtiger finde ich, dass es dir gut geht und du überhaupt irgendwie klarkommst! Aber das wär schon echt schön, wenn das noch klappen würde. °w°
Antwort von:  ReptarCrane
04.10.2019 14:32
Ja es ist schön zu wissen dass man nicht alleine ist mit seinen Komplexen xD
Mein Unterbewusstsein ist... keine Ahnung ehrlich gesagt xD Ich weiß gar nicht ob ich sowas in der Form habe xD Also klar sicher, aber.... öh xD
Ich fänd das auch toll wenn das noch klappen würde! Ich aktualisiert Grad auch so alle halbe Stunde mein mailpostfach um zu sehen ob die mir geantwortet haben xD weil maaaan ich will dass das klappt mit dem Treffen!
Wobei ich definitiv nicht mit dem Auto fahren würde, weil der Weg gefühlt nur aus Autobahn besteht, und ich fahre keine Autobahn! xD
Antwort von:  Drachenprinz
04.10.2019 14:43
Wir sollten einen Komplexe-Club gründen. XD
Macht ja nichts, kann ja nicht jeder so wirr und persönlichkeitsgespalten/schizophren sein wie ich. X'D
Das wär schon wirklich toooll! Dann könnte ich dir die Locations zeigen, an denen ich gern rumhänge, und wir könnten zocken und rumspasten oder so! ._____.
Aber das mit der Autobahn versteh ich. Mal angenommen, ich hätte einen Führerschein, was besser niemals passieren sollte (und wohl auch nicht passieren könnte, weil ich die Prüfung gar nicht bestehen würde XD), dann würde ich das wohl auch vermeiden. :'D
Von:  Drachenprinz
2019-09-30T18:11:39+00:00 30.09.2019 20:11
*schauder* Die Vorstellung, dass Alva ihn geküsst hat, find ich irgendwie fast noch schlimmer als den Rest. :'D Ich mein... Küssen ist ja irgendwie was sehr Intimes und Persönliches. Ich persönlich würde es in Victors Situation, glaube ich, noch eher ertragen können, wenn dieser Irre da sonstwo an mir rumfummelt (also, schlimm genug!!), aber dann auch noch wirklich von dem GEKÜSST zu werden - wuah! Das ist irgendwie eklig, wenn es sich dabei um eine Vergewaltigung handelt! o____ò
Und wie der dann auch immer wieder so total irre mit Victor redet, von wegen "Ist doch alles nicht so schlimm". Ja nee, is klar. X'D Alles gut, Alva!
Ich fand die Vorstellung, dass Victor sich da einen abgrinst, weil dieser Stock ihn so frustriert hat, schon irgendwie ein bisschen lustig. :'D Auch wenn die Situation an sich natürlich alles andere als lustig ist!
Aber dass er mal eine Erfahrung mit Ertrinken hatte, hab ich mir dann schon gedacht, als da stand, dass er das Gefühl hat, unterzugehen und keine Luft mehr zu kriegen. Krass. Ja, dass sowas sehr traumatisierend sein kann, kann ich mir gut vorstellen. Und dann ist noch nicht mal jemand da, der ihn da rausholen kann. Nur Alva. Toll. :'D Den hätte ich in so einem Moment ja auch am liebsten um mich rum, ganz definitiv!!
Antwort von:  ReptarCrane
30.09.2019 23:17
Alva ist definitiv ziemlich gestört, ja :‘D Aber ich sag mal so - wenn er klug wäre, dann würde er Victor wirklich umbringen. Victor ist nämlich definitiv niemand, von dem du wollen würdest dass er sauer auf dich ist :‘D
Och ich fand das auch irgendwo witzig xD also ja, nicht die Situation, klar!
Wan hätte man Alva schon GERNE um sich herum? xDD Aber ja - Victor hat auch totale Angst vor Wasser. Was aber auch so ne ganz eigene Backstory ist. Orrr mein Hirn ey xD
Antwort von:  Drachenprinz
30.09.2019 23:35
Die Rache des Victor! XD Ich kann's mir gut vorstellen!
Hm, also, ich hätte Alva am liebsten im Dunkeln neben meinem Bett, während ich grad eine Schlafstarre hab. Das erscheint mir vernünftig. u.û Ja, oder auch nicht!
Aber Wasser ist ja auch böse! Das läuft in die Augen und so...!
(Ich hab grad übrigens noch was von deinem Hörspiel-Zeug gehört. :D 'Geh nicht in den Keller, Mom' - sehr atmosphärisch x) - und diese Outtakes mit dem Laubsägenmassaker. Danke wieder für die Lachanfälle, deine Outtakes sind hervorragend! X'D)
Antwort von:  ReptarCrane
30.09.2019 23:47
Jetz hab ich totL Lust, weiterzuschreiben, obwohl ich heute 12 stunden gearbietet habe; aber ich hab da grad so Bock drauf dieses Ende zu schreiben!! xD
Oh ja das klingt definitiv absolut angenehm. Hilfe!!!xD
Ich hab ja tatsächlich ein Problem mit Wasser xD das ist auch sowas, was ich von mir selber auf jemanden übertragen habe - ich bin auch mal fast ertrunken weil ich beim Schwimmen gekrampft habe, und seitdem war ich auch nicht mehr schwimmen xD
(Es freut mich sehr, dass meine Inkompetenz dich erheitert xD)
Antwort von:  Drachenprinz
30.09.2019 23:54
12 Stunden Arbeit, oh Mann. Ruh dich aus, Mensch!! XD Aber wenn du wirklich Lust hast zu schreiben, dann tu es. :'D Ich würde ja an deiner Stelle jetzt schon vor Müdigkeit sterben (wahrscheinlich schon nur nach einem Drittel dieser Zeit), aber ich bin auch kein Maßstab. xD
Ja, sehr angenehm, dachte ich mir grad auch so! Aber Alva ist halt auch wirklich so ein super-sympathischer Typ, in dessen Gegenwart man sich einfach wohlfühlt, in jeder Lebenslage! Jap.
Oh, das klingt unschön. D: Meine Mutter hat auch ein leichtes Problem mit Wasser. Und gekrampft hab ich beim Schwimmen zum Glück nie, aber ich bin einmal, als ich mit Freunden im Schwimmbad war, unter deren große Matte geraten, auf der die alle draufsaßen, und bin gefühlt eine Ewigkeit nicht mehr hochgekommen. Da dachte ich auch echt, ich sterbe jetzt. X'D Naja, inzwischen geh ich auch nicht mehr schwimmen, aber das liegt daran, dass ich keine Badesachen anziehen will. xD'
(Ja, es ist echt immer wieder herrlich!! XDD)
Antwort von:  ReptarCrane
30.09.2019 23:57
Ich lieg ja schon...xD ich hab in letzter Zeit einfach wieder so heftige Schlafprobleme, dass das mit Schlaf erst mal eh nichts wird xD
Oh ja, Alva ist einfach toll! Und total herzlich und so!Der einzige Grund, weshalb Victor das nicht so toll findet, ist ja auch dass er es einfach gar nicht mag angefasst zu werden xD
Oh gott, das stell ich mir aber auch mies vor mit der matte :´D
Oh das mit dem Badesachen anziehen geht mir aber auch so. Also, wahrscheinlich nicht ganz so, aber ich komm ja auch nicht richtig auf meinen akörper klar :‘D
Antwort von:  Drachenprinz
01.10.2019 00:06
Schlafprobleme, jaja, kenn ich. xD' Also, in letzter Zeit zum Glück nicht, aber früher hab ich auch immer so mindestens anderthalb, zwei Stunden zum Einschlafen gebraucht, teilweise konnte ich auch nach drei, vier Stunden immer noch nicht schlafen, egal, wie müde ich war. :'D Dachte ich mir dann auch immer, warum nicht einfach auf bleiben und produktiv sein? xD
Ich hab jetzt richtig Bock, mit Alva ein Teekränzchen zu machen und dann mit ihm 'Bambi' zu gucken!! Und ja, klar, ich wüsste auch nicht, warum man sonst ein Problem damit haben sollte, so hingebungsvoll von diesem netten Jungen beglückt zu werden, also ich kann mir nichts Besseres vorstellen! XD
Ja, und dann meinte die Mutter einer meiner Freundinnen auch noch so zu mir "Stell dich nicht so an!", weil ich danach einen leichten Schock hatte. X'D Danke auch!
Es müsste mal geschlechtsneutrale Badeklamotten mit integriertem Binder geben, das wär's! XD Naja, aber irgendwie wird die Figur da so oder so betont... meh. x.x
Antwort von:  ReptarCrane
01.10.2019 00:09
Ja so geht mir das aktuell auch wieder, ich lieg teilweise stunden wach :‘D richtig ätzend xD
Verständlich! Der arme Alva is auch derart missverstanden und wird einfach abgewiesen...:‘D nur weil gefühlt 80% meiner charaktere n Problem mit berührungen haben ey xD
Jaaaa genauuu:‘D boah manche leute ey xD ich wär glaube ich einfach WIRKLICH gestorben xD
Ja is irgendie alles eher so suboptimal
Antwort von:  Drachenprinz
01.10.2019 00:17
I feel you! Wenn ich sowas hab, dann hör ich immer einfach eine Weile Musik. Was auch nicht beim Schlafen hilft, aber es ist immerhin dann nicht so langweilig. xD
Ja, ich glaub, Alva muss einfach mal ganz doll geknuddelt und in die Wange gekniffen werden, dann geht's ihm bestimmt besser! Beste Therapie für Soziopathen!
Ich fand das auch nicht so nett. X'D Aber die Frau war generell irgendwie ziemlich hart manchmal. xD
Von:  Drachenprinz
2019-09-29T19:49:30+00:00 29.09.2019 21:49
Jesus Fucking Christ, ernsthaft! xD Dieser Alva ist echt mal ein Mega-Creep, woaaah... Okay, ich hatte auch schon mindestens einen ziemlichen Creep mal in meiner Klasse (an mehr als das erinner ich mich zumindest gerade nicht), aber ich glaub, der hat eher nur die Klappe aufgerissen und dabei zugegebenermaßen bedrohlich und irre gewirkt, aber SOWAS hätte der wahrscheinlich auch nicht abgezogen. :'D Bin ich froh, dass ich so jemanden wie Alva noch nie persönlich kannte!!
Das ist aber auch alles so intensiv beschrieben mal wieder, ich kann da einfach nur mit Victor mitfühlen, aber trotzdem gefällt es mir irgendwie, das zu lesen, weil... ja. Was weiß ich. XD'' Vielleicht bin ich als Leser ja auch sadistisch oder so. Nicht, dass ich es lustig finde, Victor (oder sonst irgendwen, der mir sympathisch ist) leiden zu sehen, aber wir haben da ja schon mal drüber gesprochen, dass wir sowas halt einfach gerne lesen bzw. selbst schreiben! Ich hoffe halt auch einfach, dass Alva am Ende noch kriegt, was er verdient - also, Strafe für das, was er da gerade abzieht! Und jaaa... an Victors Stelle würde mich das echt auch anekeln, dass der sich da dran auch noch aufgeilt. :'D Gut, ist bei so richtigen Sadisten wahrscheinlich öfter so, glaub ich? Aber ich mein, Alva, du könntest ja auch einfach mal so stark sein und dein Bedürfnis ignorieren. Spock kriegt das ja immerhin bei seinem Pon Farr auch auf die Reihe, einfach mal'n bisschen meditieren, dann geht das weg! Ist schon schlimm genug, was du da machst, musst doch jetzt die arme Sau nicht auch noch vergewaltigen, ey!! DD:
Okay, Moralpredigt beendet. Jetzt hab ich Alva bestimmt wieder auf den richtigen Weg gebracht. Ich glaube fest daran. Nicht. xD
Übrigens, nochmal Respekt, dass du das wirklich in so kurzer Zeit einfach neu geschrieben hast, nachdem das Vorherige einfach weg war! Mich hätte ja die alte Version so im Vergleich auch mal interessiert, aber naja, ich finde auf jeden Fall nicht, dass man hier merkt, dass du das nochmal neu gemacht hast! Also, wirkt jetzt nicht irgendwie lustlos oder schluderig oder so. ^^
Antwort von:  ReptarCrane
29.09.2019 21:57
Heh, jaaaa... ja, Alva is was ganz besonderes :‘D
Ich kenne zum Glück auch persönlich niemanden, bei dem ich mir vorstellen könnte, das er so weit geht. Nicht, dass ich mir da jetzt hundertprozentig sicher sein könnte...xD
Und alles gut, ich hab ja auch Spaß dran, das zu schreiben. xD wobei ich wahrscheinlich am Ende noch mehr Spaß haben werde! Jaaaa sonst gehts mir gut...xD
Ich glaube nicht, dass Alva irgendwas mit Spock gemeinsam hat...:‘D ich hab grad noch mal kurz geschaut, wie weit ich hier überhaupt hochladen hatte, aber Alva steht auch unter Drogen. Da ist ohnehin nicht mehr viel mit Selbstbeherrschung. Oder logischem Denken. Oder rationalität.
Und das freut mich sehr; nach meinem Nervenzusammenbruch der sich über den ganzen Tag gezogen hat gings dann wieder xDD
Antwort von:  Drachenprinz
29.09.2019 22:08
'Besonders', so kann man es auch nennen. xD
Es kann wirklich eine starke Faszination ausüben, brutale und verstörende Szenen zu schreiben!! XD
Aber waaas, Alva hat nichts mit Spock gemeinsam?! Also... jetzt hast du mich ja voll gespoilert! XD Ich hatte eigentlich erwartet, er würde als nächstes einfach mal ganz ruhig in sich gehen und Victor dann mit den Worten "Lebe lang und in Frieden" da liegen lassen!
Aber oh, okay! Dass Drogen das Ganze noch krasser machen und die Hemmschwelle noch weiter senken, kann ich mir vorstellen. ô.ô
Ich hätte da wahrscheinlich auch einen Nervenzusammenbruch gehabt, und ich bin mir nicht sicher, ob ich mich so schnell wieder davon erholt hätte. :'D
Antwort von:  ReptarCrane
29.09.2019 22:13
Veeery Special xD
Tjaaaa vielleicht war das ja auch eine Lüge. Um dich von deinem Verdacht abzubringen. Hm? HM??? xDD
Antwort von:  Drachenprinz
29.09.2019 22:21
Er hat besondere Bedürfnisse. X'D
Stimmt natürlich!! Bei dir kann man ja nie wissen, was als nächstes kommt, und ob du etwas nicht nur sagst, um den Leser zu verwirren! Vielleicht stellen Alva und Viktor jetzt auch einfach beide fest, dass sie in Wahrheit Außerirdische sind und ursprünglich vom gleichen Planeten stammen, zu dem sie jetzt gemeinsam zurückkehren und während eines epischen Rituals heiraten, bevor sie sich gegenseitig abschlachten - das könnte ich mir jetzt auch als nächstes vorstellen! u.û
Antwort von:  Drachenprinz
29.09.2019 22:22
Verdammt, jetzt hab ich Victor schon wieder falsch geschrieben. XD
Antwort von:  ReptarCrane
29.09.2019 22:26
Ehhhh ja xD
...oh wow, du kennst mich wirklich gut! xD
Ich führ jetz Strichliste und überleg mir dafür dann irgendwas, kann ja wohl nich angehen ey!! xDD
Von:  Drachenprinz
2019-09-29T00:12:59+00:00 29.09.2019 02:12
So, es ist zwar schon ziemlich spät, aber mir ist gerade eingefallen, dass du diese Geschichte, von der du mir ja erzählt hast (ich denke doch, das ist die, die du neu geschrieben hast, nachdem da so viel verlorengegangen ist? °-°), angefangen hast hochzuladen und ich da ja mal einen Blick reinwerfen könnte! Für den Rest bin ich schon ein bisschen zu müde, aber zumindest das erste Kapitel wollte ich mir jetzt auf jeden Fall mal anschauen. ^^
Wow. Seriously, dieser Alva...! Also, eigentlich ein sehr cooler Name, Alva Atkinson. :D Aber das gibt dem Typen auch nicht mehr Sympathie. xD Meine Fresse, was ein Psycho! Erinnert mich grad ziemlich an den einen Typen aus 'ES', Patrick Hockstetter. o.O Der war ja auch so drauf und hat Tiere gequält und alles. Moah, ich hab zwar vielleicht einen Faible für Psychopathen, aber bei Tierquälerei krieg ich trotzdem Hass. >:o Und dass der arme Viktor hier so zugerichtet wird, ist ja wirklich auch nicht schön. Das ist doch jetzt auch wieder der Gleiche wie in 'So eisig die Nacht', ne? Dass die Geschichte 'Freak' heißt und er hier auch so bezeichnet wird, erinnert mich daran, dass das ja auf dem einen Bild bei ihm auch auf dem Verband draufstand, glaub ich. Ob die ihn als Freak bezeichnen, weil er Epilepsie hat...? :/ Schüler sind so grausam manchmal.
Aber ja, toll geschrieben auf jeden Fall wieder! Gerade das mit dem Regen am Anfang fand ich echt atmosphärisch, auf eine ziemlich traurige Weise. Jetzt frag ich mich aber schon, was da noch so kommt bzw. was dieser Alva noch so mit Viktor anstellt, ich mein... *hust* Die Triggerwarnung und so. x'D Oh Gott, er tut mir ja jetzt schon total leid! Hau ab, Alva, lass den armen Jungen in Ruhe! Ich hol die Bullen!! Oder ich komm höchstpersönlich mit meiner obligatorischen Bazooka und puste dich weg. >.<
Antwort von:  ReptarCrane
29.09.2019 10:25
Na ja besser spät als nie xD freut mich auf jeden Fall sehr!! c:
Ja ich find Alva Atkinson ist wirklich ein cooler Name xD leider ist er ein ziemlicher Depp. Noch schlimmer als man hier wohl noch merken wird.
Oh ja Patrick... x Alva ist allerdings auch nicht wirklich psychopathisch, sondern eher soziopathisch. Er hat ja auch hier bisher noch gar keine Ahnung, was genau er eigentlich vorhat :'D
Ich Frage mich grade, auch nachdem ich gestern noch ein Review auf Fanfiktion.de so So Eisig die Nacht bekommen hab, wieso Victor alle mit k schreiben! Ich meine, ich weiß dass es die Schreibweise gibt, aber das war früher schon so ein Running Gag bei meinen Freunden und mir, dass das IMMER gemacht wurde xD Ich find das einfach witzig xD aber wie auch immer!!
Dass er Epilepsie hat ist auf jeden Fall nicht der Hauptgrund dafür, dass Alva ihn Freak nennt. Das ist tatsächlich sein"Spitzname" in der Schule - also jetzt nicht auf positive Art :'D später reagiert er da auch noch empfindlicher drauf als hier jetzt.
Dankeschön, freut mich sehr, dass es dir gefällt c: und ja...da kommt noch...einiges :'D
Bazooka klingt hervorragend!!
Antwort von:  Drachenprinz
29.09.2019 15:14
Wo genau ist eigentlich der Unterschied zwischen psychopathisch und soziopathisch? :o Ich hab einerseits mal gehört, es wär das Gleiche und 'soziopathisch' wäre einfach ein neuerer Begriff, während 'psychopathisch' veraltet ist. Dann hab ich aber auch mal gehört, 'psychopathisch' wäre, wenn es angeboren ist, und 'soziopathisch' wäre von der Verhaltensweise her ähnlich oder das Gleiche, aber man ist erst im Laufe der Zeit durch äußere Einflüsse so geworden. o.o
Oh, verdammt, wird er mit 'c' geschrieben? XD Sorry! Schreibweisen von Namen nehm ich manchmal beim Lesen nicht so genau wahr, ich kenn den Namen eher mit 'k'. Aber okay, ich werd's mir merken! :D
Bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht, vielleicht les ich da heute Abend noch den bisher hochgeladenen Rest. c:
Antwort von:  ReptarCrane
29.09.2019 15:27
Also das gleiche ist es definitiv nicht!
Das mit angeboren und nicht angeboren kommt glaube ich bin, wobei ich da auch unsicher bin, ob man das so pauschal sagen kann. Aber es gibt einfach Unsicherheiten in den Verhaltensweisen! Psychpathen sind viel beherrschte und handeln total überlegt und durchdacht, sind häufig charmant und gut in die Gesellschaft integriert. Soziopathen sind impulsiver, emotional auch instabiler. So ganz grob wie ich das noch im Kopf hab jedenfalls xD
This is America xD
Uh dann freue ich mich mal c:
Antwort von:  Drachenprinz
29.09.2019 15:31
Aaaah, okay! Jetzt kann ich mir da drunter was vorstellen, danke! :D Dann gibt es unter den ganzen irren Charakteren, auf die ich so stehe, sowohl Psycho- als auch Soziopathen, glaub ich. X'D Find ich ja beides irgendwie ansprechend. Wie das immer klingt. XDD Aber Alva mag ich trotzdem nicht, der fällt da raus! :'D Zumindest bis jetzt, aber ich glaub eher nicht, dass der mir noch sympathischer wird. xD
Antwort von:  ReptarCrane
29.09.2019 15:40
Gerne :D ja ich find das auch total interessant, solche Charaktere!
Ach ich denke auch nicht dass der sympathischer wird xD aber falls es dich..keine Ahnung, beruhigt oder so (klingt ebenfalls komisch xD) - Victor selber hat auch soziopathische Züge
Antwort von:  Drachenprinz
29.09.2019 15:42
Ach wie schön! XD Ja, Victor mag ich bisher ja auch ganz gern, auch wenn ich noch nicht so viel über ihn weiß. Aber klingt interessant. :D
Antwort von:  ReptarCrane
29.09.2019 19:32
Oh das freut mich, ich mag ihn ja auch total gerne! :D und wenn es dabei bleibt, dass du meinen ganzen Kram verfolgst, wirst du auch noch einiges über ihn erfahren - ich glaube fast, er hat so mit die detaillierste und ereignisreichste Backgroundstory :D
Antwort von:  Drachenprinz
29.09.2019 20:50
Das freut mich auch wiederum, wenn da noch so viel über ihn kommt. :D Und ja, klar werde ich weiterhin deine ganzen Sachen lesen, ich liebe deinen Stuff! xD


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