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White Feathers

Tage, wie dieser (KisakiXKengo)
von

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*White Feathers *
 

Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Ein Spruch ,den man oft hört und dem man nie wirklich Beachtung schenkt. Auch nicht wenn dies der letzte Tag in seinem Leben wäre.
 

Dieser Tag war wie jeder andere. Fast wie jeder andere. Das Wetter war wundervoll. Die Sonne schien warm vom wolkenlosen, blauen Himmel und ließ die letzten rotgoldenen Blätter des Herbstlaubes strahlen. Keiner der beiden jungen Männer bemerkte die dunklen Wolken, die sich nahe dem Horizont zusammenbrauten. Die herbstliche Allee lud bei schönem Wetter zu Spaziergängen ein. Kengo und Kisaki schlenderten Hand in Hand durch den lichtdurchfluteten Gang zwischen den hohen Laubbäumen. Ihre raschelnden Schritte strebten auf eine der einsamen Bänke zu, die im Schatten der Bäume standen und im Sommer reichlich Gäste hatten, die Kühlung suchten. Das Paar ließ sich nieder und ein leichter Luftzug ließ bunte Blätter im goldenen Licht der Sonne tanzen. Die zwei Männer verloren sich in einem langen Kuss.

Es war einer dieser Tage, an denen die Welt still stand. Sonnig, voll Ruhe und unendlich schön. Der Winter stand kurz vor der Tür und man fühlte, er war zum Greifen nah.
 

Eine Weile blieben die beiden Musiker gedankenverloren auf der Bank sitzen, genossen sie diesen einen, freien Tag nur füreinander doch.

Sie wanderten weiter. Keiner begegnete ihnen auf ihrem Gang durch die Nachmittagssonne. Nichts war zu hören. Nur ihre Schritte im raschelnden, trockenen Laub und dem Rauschen de Baumkronen bei gelegentlichen Windböen, die wieder totes Laub vom Baum holten und willenlos in der Luft treiben ließen. Bei einem Brunnen, in dem noch Wasser stand auf dem Blätter schwammen, legten sie sich auf eine Wiese: Das letzte Mal für dieses Jahr. Sehr bald würde es zu kalt oder zu nass sein. Der Kleinere der Beiden rollte sich auf den größeren Blonden und küsste ihn zärtlich. Kisaki schlang die Arme um ihn und schloss die Augen. "Ich liebe dich...ich liebe dich so sehr.", hauchte Kengo mit einem glücklichen Lächeln, als ihre Lippen sich wieder trennten. "Bleib immer bei mir, kleiner Engel.", flüsterte der Blonde und zog ihn wieder zu sich. Abermals verloren sie sich in einem langen Kuss.
 

Vereinzelte Vögel flogen über den dunklen Himmel. Eine kalte Brise wehte unangenehm über die zwei Gestalten im Gras hinweg. Sie schlugen die Augen auf und ein Blick zum Himmel sagte ihnen, das sie geschlafen hatten. Die Sonne neigte sich weit gen Horizont und dunkle Wolken waren aufgezogen. Ein kalter Wind war aufgekommen und ließ das, in rotes Licht getauchte Laub wilde Tänze vollführen. Kengo und Kisaki erhoben sich und wanderten Hand in Hand durch den Park in Richtung Stadt zurück. Keiner sagte etwas, als ob sie Angst hätten, den letzten Nachhall des Nachmittages unwiederbringlich zu zerstören. Je weiter sie gingen, desto dunkler wurde es. Die Sonne blitzte kurz ein letztes Mal zwischen den Wolken hervor. Ein letzter Gruß an den schönen, vergangenen Tag und das Paar, das ihn genossen hatte.
 

Nach und nach beschleunigten die zwei Männer ihre Schritte. Der Himmel drohte mit Regen und der Wind wurde stärker. Hand in Hand huschten sie die Steintreppe zu einem kleinen Platz aus ,früher mal weißen Platten hinunter. Er war ziemlich dunkel und im diffusen Licht, der Lampe am oberen Ende der Treppe konnte man wenig erkennen. Als sie die Hälfte der Stufen zurückgelegt hatten, begann es leicht zu Regnen. Sie gingen schneller und liefen über den Platz.

Bei der Mitte des Platzes, prallte Kisaki gegen jemanden und wurde fast umgerissen. Kengo's Hand wurde von seiner getrennt und er lief dem Störenfried ärgerlich ein paar Schritte hinterher. "He! Was sollte das! Können sie nicht aufpassen?" Kisaki packte den Fremden an der Schulter und riss ihn herum.

Kengo erschrak bei dem lauten Knall der auf einmal die Stille zerriss zutiefst. "Kisaki?" Er ging ein paar Schritte in die Richtung in dieser verschwunden war. Der Blonde taumelte ein paar Schritte nach hinten und stieß gegen Kengo, bevor seine Beine unter ihm nachgaben. Der Schwarzhaarige hielt ihn und ließ ihn vorsichtig zu Boden gleiten. Er setzte sich neben ihn und starrte auf den dunklen Fleck auf der Brust eines Freundes, der sich immer weiter ausbreitete. Er blickte in dessen ungläubiges, helles Gesicht und starrte den Mann an, der ein paar Schritte vor ihm stand. Der Fremde starrte zu Tode entsetzt auf seine Waffe und das Paar vor ihm am Boden.
 

Auf einmal war alles erfüllt von zuckendem Blaulicht, Polizisten und auch der Himmel hatte nun endgültig seine Schleusen geöffnet. Der Regen prasselte auf sie nieder, doch Kengo ignorierte es. Er hatte nur noch Augen für Kisaki. Seine Finger fuhren über dessen Wange, seine Lippen und wischte ihm eine nasse Ponysträhne aus dem Gesicht. Kisaki legte eine Hand auf seine Wunde und als er sie sich vors Gesicht hielt, war sie rot vor Blut. Seine Augen weiteten sich etwas und er starrte auf das Blut, das der Regen langsam abwusch. Ungläubig was geschehen war. Kengo zog ihn weiter zu sich. "Bleib still. Es wird alles gut." Seine Stimme zitterte und er musste die aufsteigenden Tränen unterdrücken. "Nein." Dieses Wort war nur gehaucht und doch so endgültig. "Es ist vorbei kleiner Engel." Kisaki lächelte matt und strich Kengo über die Wange, rote Streifen hinterlassend. Tränen rannen über die geschminkten Wangen des Vocalisten. Er konnte sie nicht mehr unterdrücken. Er wollte es auch nicht mehr. Er musste keinem mehr etwas beweisen. Er zog den Blonden eng zu sich und senkte den Kopf schluchzend zu seinem Freund, den er nie loslassen wollte. "Du kannst mich doch nicht einfach verlassen." Tränen und Regen liefen seine Wangen herab, verwischten sein Make-Up und hinterließen schwarze Streifen. ER spürte eine kalte Hand an seinem Kinn, die ihn zwang aufzublicken. Kisaki war blass geworden und er zitterte. In seinen Augen standen Tränen, doch er lächelte leise. "Du bist nicht alleine. Ich bleibe immer bei dir.....bitte...komm in weiß auf die Beerdigung. Dann werde ich dich erkennen. Denk an mich. An Tagen wie heute. Tagen, die so unendlich schön sind. Wir werden uns wiedersehen." Er küsste Kengo noch einmal und sein Blut vermischte sich mit den Tränen und dem Regen zu einer Pfütze in der er lag. Rotgoldene Blätter trieben auf ihr wie Federn, die ein Engel verloren hatte als er fortging.
 

Es war wieder einer dieser Tage. Dieser Tage, die es eigendlich nur einmal im Jahr gab. Bis auf diesmal. Ein leichter Windstoß hob den weißen Schleier vor Kengo's Gesicht. Er war der Einzige, der weiß gekleidet war. Vor ihm tanzte das rotgoldene Laub um ein frisches Grab. Er hatte nicht kommen wollen. Der Schmerz war zu groß. Seine Hand krallte sich um den Strauß weißer Rosen, die er miterbacht hatte. Weiß...wie die Wolken, die über den strahlendblauen Himmel trieben. Weiß...wie Engelsfedern. Weiß wie er es versprochen hatte. Seinem Engel mit den weißen Federn, der nun von ihm gegangen war.. An einem Tag wie diesem.

. Doch er würde ihn wiedersehen. An einem Tag so wunderschön, wie dieser. Dessen war er sich sicher. Ein erneuter Luftzug wehte den Schleier nach oben. Die Sonne malte ein Lächeln auf Kengo's Lippen und blitzte in seinen Tränen, als er den Strauß auf dem Grab niederlegte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2006-04-24T17:07:29+00:00 24.04.2006 19:07
Wie schön das ist ;____;
*schnief*
Von: abgemeldet
2003-11-03T06:04:09+00:00 03.11.2003 07:04
nya~ ;____; und heul schon wieder beim lesen ich bin dumm...
nya~ aber schön isses egworden, schreib schön weiter (schreib noch mehr fictions für dein Kengo ^^)
*knuddel*
Von: abgemeldet
2003-11-02T21:29:00+00:00 02.11.2003 22:29
*knuddel* Große Klasse für Deine erste Fanfic. ^^ Weiter so.
Knutschi und noch ein Knuddler von Deinem Donut ^^
Von:  YourBucky
2003-11-02T00:15:17+00:00 02.11.2003 01:15
Danke. Jetzt hast du mich zum heulen gebracht!!! ^^; (ganz im ernst...) Waaaaah is das traurig!!!!! -.- Aber einfach nur wunderschön geschrieben! *heul* Das ist gemein! Aber schön! Schön, schön, schön! Dieses Ende... und wie er stirbt... schreib meeeeehr!!!! ^_____^
Das Yu-kun
Von: abgemeldet
2003-11-01T18:35:49+00:00 01.11.2003 19:35
Warummmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm?????
*wainnnnnnnnnnnnnnn*
Nein der arme er war doch noch so jungggggggggggggggggggg


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