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The Conversion

von

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Versprechen

"Daddy!"
 

Schlagartig war ich wach und starrte mit weit aufgerissenen Augen in die dunkle Stille meines Zimmers. Die Erinnerung an meinen Vater war noch so verwirrend frisch und vertraut in meinem Kopf dass es richtig weh tat.
 

Immerhin hatte ich ihn geliebt damals eben ganz genau so wie nur ein kleines Mädchen ihren Papa lieben konnte. Für mich war er ein Held gewesen der absolut alles konnte und in einem geheimnisvollen märchenhaften Land wohnte aus dem neben Disneyfilmen und Coca Cola auch noch all diese anderen coolen Sachen kamen die das Herz einer Sechsjährigen höher schlagen ließen.

Ich hatte ihn vergöttert bis zu diesem einen Tag vor gut zwölf Jahren an dem er von heute auf morgen einfach verschwunden war .

Er hatte meine Mutter und uns Kinder ohne jede Erklärung von jetzt auf gleich auf einem Berg Schulden und mit einem halbfertigen Haus in den USA sitzen lassen.

Alle Briefe die meine Mama ihm geschrieben hatte um irgendwie wieder in Kontakt zu kommen waren ungeöffnet wieder zurückgekommen da unbekannt verzogen.
 

Auch auf Telefonanrufe reagierte mein Vater nicht mehr.

An seinem Arbeitsplatz sowie auch bei den Behörden schien ihn niemand zu kennen und da meine Mama und Alex eben nun mal eine Fernbeziehung par Excellence geführt hatten und sie sich zu der Zeit zusätzlich zu zwei kleinen Kindern auch noch um ihre eigene an Krebs erkrankte Mutter hatte kümmern müssen hatte einfach das notwendige Geld gefehlt um mal schnell in die USA zu fliegen.
 

Schweren Herzens verkaufte Mama also drei Monate nach dem mysteriösen Verschwinden ihres Verlobten das gemeinsame Haus um einiges weniger als es eigentlich wert war nur um es schnellstmöglich loszuwerden und strich meinen und Ems Erzeuger damit unwiderruflich komplett aus unserem Leben.

Es gab nicht mal ein Foto von ihm in den Familienalben oder sonst irgendwas. So als hätte er nie existiert.
 

<Ja dein V a t e r . Die Erinnerung lag tief verborgen und überlagert in deinem Bewusstsein. Es war schwer sie zu erreichen. Aber die Bilder die sie verursachte bis ich es schaffte sie vollständig hervorzuholen, waren sehr faszinierend.>

Issrin!.

Sie hat also in meinem Hirn herumgestochert während ich geschlafen habe und mir diesen Traum beschert !.

<Ja das habe ich. Ich dachte es müsste einfacher gehen das Engramm zu erreichen wenn du schläfst. Es war nicht meine Absicht dich zu wecken .>

Nicht ihre Absicht, was soll das sein sowas wie eine Entschuldigung?!,.

Mir entkam ein höhnisches Lachen.
 

Ich meine das muss man sich nur einmal vorstellen: Das war meine letzte Nacht mit meiner Familie, vielleicht sogar die letzte Nacht auf diesem Planeten und diesem Ding in meinem Kopf fiel nichts besseres ein als sich über mich lustig zu machen und mich mit privaten Erinnerungen zu quälen die ich lange zeit erfolgreich versucht hatte zu vergessen.
 

Ich konnte auch absolut nicht mehr verstehen warum ausgerechnet sie über die Ermordung von Prinz Elfangor Abscheu verspürt hatte.

Immerhin wird Issrin sobald der Morgen kommt in meinem Körper direkt zu Yaheen laufen, erst meine Familie zu Sklaven machen lassen und anschließend auch für den Tod der fünf Morphkrieger verantwortlich sein .

Sie ist in keiner Weise anders als Visser Drei!

<Ich wollte dich weder quälen noch amüsiere ich mich. Das will ich klar stellen. Mein Interesse gilt den Absichten des Energiewesens und was meine Gefühle gegenüber dem Visser betrifft lag die Ursache meines Ekels nur an der Art der Hinrichtung des Andaliten, nicht an seinem Tod.

Ich habe schon viele Vollstreckungen gesehen. Unter anderen auch den Tod eines verräterischen Yirks durch Kandrona-Entzug an Bord von Visser Neunundzwanzigs Mutterschiff. Ich beobachtete ich schon einige Verhöre gefangen genommener Angehöriger feindlicher Wirtsspezies auf der Ya-Terash und das zu einer Zeit wo ich noch wesentlich jünger war als heute>

Verhöre von von Wirten?!

Dachte ich nur denn ich weigerte mich zwar nach wie vor strickt direkt mit Issrin zu sprechen aber war gleichzeitig auch verwirrt.

Warum sollten Kreaturen wie die Yirks die ja einfach in das Gehirn ihrer Gefangenen eindringen können Zeit damit verschwenden lang und breit irgendwelche Fragen zu stellen die der Feind jederzeit mit Lügen beantworten kann? .

<Eine kluge Frage. Für einen Menschen >
 

Issrin lachte grimmig bevor sie fortfuhr:

<Natürlich handelt es sich dabei um keine echte Befragung. Das richtige Wort dafür wäre eher Masseninfestation denn ein Wirtskörper wird dabei innerhalb sehr kurzer Zeit von vielen unterschiedlichen Yirks besetzt wobei der Erste alle wichtigen Informationen aus dem noch intakten Gehirn herausholt und den Platz danach an andere freigibt die unter langsamer Folter den Verstand vollkommen zerstören. Wäre ich selbst Visser Drei gewesen, hätte ich diesen andalitischen Shighadar auf mein Kommandoschiff bringen lassen. Ich hätte angeordnet seine Wunden zu versorgen und ihn nach einer kurzen Erholungsphase im Kryoschlaf so lange wie nur möglich am Leben zu erhalten um genau das tun zu können.

Da ich als Visser auf Grund meines Ranges als erster Yirk das Privileg gehabt hätte in sein Gehirn einzudringen, hätte ich augenblicklich erkannt dass die Morphkrieger Menschen sind . W e r sie sind.

Somit hätten wir neben fünf morphingfähigen Körpern auch den Escafil-Würfel für uns beanspruchen können.

Du siehst also, Elfangor das Tier a l l e i n e zu töten, seine Erinnerungen ungenutzt vergehen zu lassen , seinen Körper dann auch noch zu fressen wie ein primitives Tier war egoistisch, dumm und widerwärtig.

Gegen die Natur jedes Yirks, eine Behinderung der erfolgreichen Inbesitznahme dieses Planeten.

Sogar ein debiler V e e r i k wäre ein würdigerer Visser als dieser nutzlose Abschaum . Er wird für diesen Fehler mit dem Leben bezahlen sobald mein Bericht den übrigen Führern der dritten Reihe vorliegt. >

<Was?!,>

Musste ich einfach fragen und vergaß wie betäubt von Entzetzen und Ekel sogar völlig meinen Vorsatz zu schweigen.

<D a s hättest du mit dem Andaliten getan obwohl er verletzt war und wehrlos?!. Was für eine Art von widerlicher Kreatur bist du eigentlich?.Ich meine gibt es überhaupt irgend eine n o r m a l e Regung in dir?! >

<N o r m a l. Was für ein Wort ausgerechnet von einem Beutejäger>
 

Issrin lachte wieder dieses mal allerdings als hätte ich gerade einen sehr guten Witz erzählt bevor sie vollkommen ungerührt hinzufügte <Hasse mich!, verachte mich Lou. Es spielt keine Rolle. Du stellst Fragen und ich beantworte sie. Ich bin ehrlich und verschweige nichts solange ich noch in dir bin. So war es abgesprochen.

Aber es war nicht Teil der Abmachung das die Antworten deinem egozentrischen Fleischfresserverstand gefallen werden. Abgesehen davon haben A n d a l i t e n , besonders Elfangor das Tier zig tausende Yirks ermordet. Wir befinden uns mit ihnen seit über dreißig eurer Jahre im Krieg und sie sind dreckige Mörder und Lügner. Verräter die keine Gnade kennen. Daher verdienen sie auch keine.Ich denke diese Antwort ist deinem Denken vertrauter.>
 

Eine Weile schwiegen wir Beide .

Dann als ich mich wieder etwas beruhigt und Issrins Informationen halbwegs verdaut hatte fiel mir plötzlich noch etwas ein.

<Weißt du zumindest wem Mama und Em zugeteilt werden könnten?.Ich meine kennst du Yirks die dafür in Frage kommen würden?, hast du zumindest irgend eine Ahnung?.>

<Nein. >

Gab Issrin knapp zurück.

<Das zu wissen ist nicht die Aufgabe eines niederen Initianten. Abgesehen davon bin ich noch nicht lange in Yaheens Einheit. Aber die Beiden werden für unsere Belange nicht sehr wichtig sein und ich werde mit meinem Vormund sprechen.

Aufgrund dessen was ich über das Auswahlverfahren der Objekte weiß nehme ich an das der Wirtscode des adulten weiblichen Objekts…- deiner M u t t e r – wie deiner zu anfangs auch- auf vierundfünfzig enden wird. Das Mädchen ist jung und deine Schwester. Du hast einem Yirk das Leben gerettet und verdienst daher die Freiheit- zumindest glaubt Yaheen das - Darauf wird sie auch als vierter Nessirk Rücksicht nehmen.

Wahrscheinlich wird Emily als Vierzehner klassifiziert und als permanenter Wirtskörper einem Zivilisten zugeteilt. Möglicherweise auch einem Techniker oder Wissenschaftler an Bord von Visser Neunundzwanzigs Mutterschiff.

Wer auch immer sie übernehmen wird, sicher ist dass sie beide mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer Position enden in der sie nicht Gefahr laufen getötet zu werden. Das ist es doch was du hören willst.>
 

Ja das war es und auch wenn ich noch immer schreckliche Angst hatte verging zumindest allmählich meine Wut auf Issrin und wurde von tiefer Traurigkeit abgelöst denn mir wurde klar dass die Yirk tatsächlich kaum irgendetwas tun konnte um meiner Familie zu helfen und das Wenige das in ihrer Macht stand würde sie mit vollstem Einsatz tun.

Ich wusste es einfach.
 

<Danke , Issrin. >

Sagte ich leise und in meiner Kehle saß ein schmerzhafter Kloß während Tränen über meine Wangen liefen.

<Nicht! > Zischte die Yirk warnend und ihre Gedankenstimme klang kalt während sie die Kontrolle übernahm um mich am Weinen zu hindern und brüsk meine Tränen wegwischte.

<Danke mir nicht Es gibt keinen Anlass dazu. Du hast mein Leben gerettet und ich stehe in deiner Schuld.

Alles dafür zu tun deinen nächsten Angehörigen das Unvermeidliche so angenehm wie nur möglich zu machen ist das Höchste was du als Gegenleistung erwarten kannst . Das E i n z i g e was ich tun kann.>



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BloodyOyster
2018-10-06T19:28:28+00:00 06.10.2018 21:28
Hi.
Hat mir wieder gut gefallen, jedoch fies von Issrin Lou's Tränen zu unterdrücken, der Yirk mag wohl keine Gefühle, verhielt sich da verständlos.
LG, und schönes Wochenende. :)




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