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Heart-shaped glasses

Alexy/Kentin
von
Koautor:  Ranmaru_Kurosaki

Vorwort zu diesem Kapitel:
Überraschung :D Es regnet und ich hatte Langeweile... xD
Es ist übrigens schwer Evan richtig zu schreiben und sich einerseits an die Story vom Spiel zu halten, sie aber dann trotzdem der Geschichte anzupassen x_x Also ist es jetzt ein Mischmasch aus beidem. XD Komplett anzeigen

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Evan

Eine knappe halbe Stunde, in der Alexy Musik gehört hatte, später, blinkte sein Handy neben ihm auf und er griff etwas zögerlich danach, erwartete er eigentlich eine weitere Nachricht von Marcus, dem er bisher immer noch nicht geantwortet hatte. Er hoffte ja mal, er würde nicht einfach bei ihm auftauchen, denn er wusste ja wo Alexy wohnte. Langsam entsperrte er das Handy und starrte dann auf die Nachricht. Sie war weder von Marcus, noch von Kentin noch von Rosalia oder Armin. Tatsächlich kannte er die Nummer nicht.
 

# Mach dich auf was gefasst, Schwuchteln dulden wir nicht in unserem Revier. #
 

Stand da zu lesen und Alexy war sich ziemlich sicher von wem das kommen konnte, nur nicht wie sie an seine Handynummer kamen. Nervös kaute er auf seiner Unterlippe und tippte dann eine rasche Nachricht an Kentin.
 

# Ich glaub die Typen haben irgendwoher meine Nummer, jetzt drohen sie mir... #
 

Kentin wartete eigentlich gerade nur darauf, dass es klingeln würde, denn immerhin wollte Evan zum Abendessen vorbeikommen, da bekam er die Nachricht von Alexy. Antworten konnte er aber nicht mehr, weil da die Türglocke ging und er nach draußen eilte um für Evan die Tür zu öffnen. Ein Grinsen zog sich über sein Gesicht als er ihn endlich vor sich sah und sie begrüßten sich mit Handschlag. Seine Mutter kam ebenfalls aus der Küche und bekam von Evan einen kleinen Blumenstrauß in die Hand gedrückt und einige höfliche Worte. Er wusste sich auf jeden Fall zu benehmen.
 

„Schön, dass du da bist Evan, mein Junge!“, kam nun auch noch Kentins Vater dazu und schüttelte dem groß gewachsenen, jungen Mann die Hand. Evan nickte höflich und wurde dann auch schon zu Tisch gebeten. Kentin wusste, dass er jetzt erst mal keine Zeit haben würde Alexy zu antworten und hoffte, dass es irgendwie okay war. Das Hauptthema beim Essen war natürlich das Militär und die Akademie. Außerdem wurde Evan durchaus ausgefragt was er beruflich vorhatte und alles immer mit Kentin verglichen. Er hatte durchaus das Gefühl, dass Evan eher ein Sohn gewesen wäre, wie ihn sich sein Vater gewünscht hatte.

Tatsächlich wurde er so wenig beachtet, dass er unter dem Tisch nochmal Alexys Nachricht aufrief und ihm schnell antwortete.
 

# Du solltest wirklich zur Polizei... und vielleicht heute nicht alleine raus... wenn sie deine Handynummer haben, wissen sie vielleicht auch wo du wohnst! #
 

Danach steckte er das Handy schnell wieder weg und brachte das Essen fast schon schweigend hinter sich. Im Grunde war ihm das aber auch recht, da hatte er seine Ruhe, während Evan erzählte und beglückwünscht wurde zu seinen guten Leistungen und auch wie er es geschafft hatte, IHN, Kentin, fit zu bekommen.

Zum Glück musste Guy später weg und nach dem Essen konnte Kentin so endlich in Ruhe mit Evan in sein Zimmer gehen und vielleicht endlich reden.

Evan betrat das Zimmer, sah sich bewundernd um und setzte sich dann verkehrt herum auf den Schreibtischstuhl, während Kentin auf dem Bett Platz nahm.

„Nettes Zimmer, würde mir auch gefallen.“, meinte er als Einstieg und drehte ein wenig mit dem Stuhl hin und her.

„Nicht mein Verdienst, Alexy, m- ein Freund, hat mir geholfen...“, erklärte er schnell und nahm sein Handy aus der Hose um die Nachricht von Alexy lesen zu können.
 

# Ja, ich denke das wäre gut. Kommst du dann mit? Vielleicht... Montag? #
 

# Klar, als ob ich dich alleine gehen lasse. Montag nach der Schule ist in Ordnung. Pass auf dich auf, ich muss mich jetzt um meinen Gast kümmern. #
 

# Ich bleib daheim, sollte hoffentlich nichts passieren, bis später und viel Spaß 😘 #
 

Kentin grinste leicht vor sich hin, was Evan natürlich durchaus auffiel.

„Sag bloß du hast ne Freundin?“, fragte er neckend und Kentin sah erschrocken auf.

„Was? N-Nein, ich hab nur... einem Freund geschrieben...“, winkte er schnell ab, was Evan zum Lachen brachte.

„Einem Freund, also... nun da wir alleine sind, können wir ja reden. Dein Vater plant also... dich wieder auf die Militärschule zu schicken und das willst du aus welchem Grund nicht? Gegen Ende war es doch okay, oder?“
 

Innerlich seufzte der Braunhaarige und spielte nervös mit seinen Fingern. Normalerweise war er ein bisschen gestandener in Evans Gegenwart um nicht als Weichling dazustehen, aber für den Moment war da noch das Thema im Raum, welches alles andere als sehr männlich war.

„Naja, ich gebe zu, dass es mir jetzt besser geht als vorher. Ich werde in Ruhe gelassen und nehme mir nichts mehr so schnell zu Herzen“, gestand Kentin. Schnell setzte er sich aufrecht hin und blickte Evan ernst an. „Es gibt schon den einen oder anderen Grund, warum ich nicht wieder zurück will.“

„Und der wäre?“

„Ich... hab endlich Freunde gefunden“, fing er an und sah sofort, wie der Andere eine Augenbraue nach oben zog.

„Und ich bin kein Freund?“

„Doch schon, aber“, setzte Kentin an, wusste er nicht wie er die Sache erklären sollte. Es war schon schwer es sich überhaupt vorzustellen so ein Gespräch mit Evan zu führen, aber jetzt saß er eben hier und das nach so langer Zeit.
 

„Wir sollten hier mal was zusammen Trinken gehen!“, wechselte Evan plötzlich das Thema.

„Was?“

„Ich war früher schon öfters mal hier und kenn ein paar gute Läden. Ich bekomm dich da auch ohne Ausweis rein“, erzählte er grinsend. Viele Kontakte hatte Evan nicht mehr in der Stadt, nur einen Teil seiner Familie, die aber nichts von ihm wussten und von denen er auch nur die Namen kannte.

„Eh? Aber wie? Also ich meine, deswegen wollte ich eigentlich nicht mit dir reden.“

„Du scheinst aber auch nicht auf dem Punkt zu kommen.“
 

Evan war ein guter Freund, Kentin hatte ihm viel zu verdanken, aber er war eben doch ganz anders und mehr auf das Militär fixiert. Inzwischen wusste Kentin nicht mehr, ob es so eine gute Idee war mit ihm über Alexy sprechen zu wollen.
 

„Ich sagte doch, dass ich hier ein paar Freunde gefunden habe. Um genau zu sein: sogar sehr gute Freunde. Und weil ich nicht unbedingt die besten Erfahrungen mit sozialen Kontakten habe, dachte ich, ich könnte dich um Hilfe bitten“, fing Kentin dann doch an zu erzählen. Evan hatte die Arme auf der Rückenlehne des Stuhles verschränkt und sah Kentin abwartend an.

„Einer von ihnen hat... Probleme.“ Kentin versuchte die Situation so gut es ging zu umschreiben ohne sich selbst mit in das Gespräch einzubauen.

„Probleme? Mit nem Mädchen?“ Kentin musste ein Lachen herunterschlucken, wenn er an Alexy und Mädchen dachte. Wobei Alexy in seiner Erzählung eigentlich er selbst war.
 

„Naja... fast. Sein Vater ist ziemlich streng, verbietet ihm viel, will dass er perfekt ist und ist zu gewissen Dingen nicht sehr positiv eingestellt. I-ich weiß nicht, was ich ihm raten soll, denn es gibt da einen Jungen den er mag und er führt heimlich eine Beziehung mit ihm und er kann es halt niemanden sagen..“
 

Evan schwieg eine Weile und sah skeptisch auf seinen Freund.

„Klingt wie dein Vater“, stellte er als Erstes fest und Kentin fühlte sich sofort ertappt. „Ganz ruhig“, lachte Evan und hob die Hände dabei. „Scheint mehrere Eltern zu geben, die so sind. Beziehungsweise... deiner würde dich wohl sofort auf die Militärschule verbannen, mh?“ Evan kannte Kentins Vater wirklich gut und wenn alle der selben Meinung war, dann konnte es auch gar nicht anders sein.

„Wahrscheinlich...“

„Er soll sich n Mädel suchen, ist einfacher“, schlug Evan vor. Kentin war alles andere als begeistert von diesem Vorschlag.

„Als könnte man sich sowas aussuchen“, verteidigte er sofort.

„Nun, ich finde Sex mit Frauen schöner“, teilte er ihm offen mit. Kentin kannte seine Geschichte von damals und auch wenn die Kerle damals über Evan hergefallen waren und alles unfreiwillig passiert war, hatte er doch Vergleiche. „Du weißt doch was damals passiert ist.“

„Das ist doch eine komplett andere Situation gewesen“, ging ihn Kentin etwas unfreundlicher an.

„Versteh mich nicht falsch, Kentin. Ich hab nichts gegen Schwule, aber kann dir da leider keinen Tipp geben.“
 

Wenigstens war Evan nicht homophob, obwohl er das für ein paar Sekunden dachte. Weiterhelfen tat ihm das Gespräch aber leider auch nicht.
 

„Und was ist, wenn ich es wäre?“, fing Kentin plötzlich an. „Oder jemand aus deiner Familie? Geschwister?“ Kentin wusste nicht sonderlich viel über Evans Familiengeschichte, nur, dass er wohl keine Eltern mehr hatte.

„Kentin“, meinte Evan und stand dabei auf.

„Evan... ich möchte meinem Freund gerne helfen, er ist wichtig für mich und ich bin ziemlich ratlos“, seufzte Kentin und fasste sich an den Kopf, konnte er nicht glauben was er eben sagte. Hoffentlich nahm es Evan nicht wortwörtlich.
 

„Und ich dachte wirklich es geht um Frauenprobleme“, meinte Evan kopfschüttelnd. Er ging auf Kentin zu und blieb vor diesem stehen um ihn zu mustern. Viel verändert hatte sich der Junge nicht seitdem er wieder hier war. Seine erste „Verwandlung“ war da sehr viel krasser, wenn er sich an die erste Zeit beim Militär erinnerte.

„Nein.“

„Ich... würde sagen, ich könnte nichts dran ändern, wenn es jemand wäre, den ich kenne. Ich würde es akzeptieren, sagen wir es so. Gerade, wenn es jemand aus der Familie wäre.“
 

Diesmal war es Kentin, der hellhörig wurde. Vorerst musste er sich damit abfinden, dass Evan keine Hilfe war, wenn er nicht mit der kompletten Wahrheit herausrückte.

„Familie wäre okay?“

„Natürlich? Es gibt da auch etwas das du nicht weißt, Kentin.“ Even setzte sich frech neben Kentin auf das Bett, nahm dabei ein wenig mehr Abstand.

„Und das wäre?“

„Hast du dich nicht gewundert, warum ich in so einer... eher unbekannten Stadt schon war?“

„Nein, nicht wirklich. Solls geben.“ Evan lachte dabei auf.

„Jedenfalls, meine Eltern sind damals bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ich war noch sehr jung, aber durchaus alt genug um auf die Militärschule zu gehen. Allerdings... hatte ich noch zwei Brüder, die kaum laufen konnten. Ich hab sie seitdem nicht mehr gesehen, sie wurden in ein Heim gegeben.“
 

Even erzählte wirklich NIE von sich oder seinem Leben und auch nichts über seine Familie. Das er plötzlich mit so etwas kam, wunderte Kentin, war aber gleichzeitig geschockt darüber. Es war schon eine sehr... dramatische Geschichte. Vermutlich sollte sie nur dafür da sein um von Kentins Thema abzulenken.
 

„Das ist“, wollte Kentin gerade ansetzten als Evan eine Handbewegung machte um ihn zum Schweigen zu bringen.

„Ich will kein Mitleid oder so. Ich wollte dir nur sagen, dass ich so etwas wie eine Familie habe, auch wenn ich sie nicht kenne.“

„Okay“, erwiderte Kentin verständnisvoll darauf.
 

„Also? Gehen wir jetzt was Trinken? Dein Alter ist doch nicht zu Hause und ich bin als dein -Aufpasser- dabei“, schlug Evan vor und stieß Kentin mit dem Ellenbogen leicht in die Seite. Dieser ergab sich recht schnell, konnte man Evan so etwas sowieso nicht ausreden. Zudem konnte es nicht schaden sich mal zu amüsieren und wenigstens für ein paar Stunden zu vergessen, dass es Probleme gab.

„Na gut“, sagte Kentin grinsend. Er holte sein Handy noch einmal heraus um Alexy schreiben zu können.
 

# Evan will mir hier nen Laden zeigen, könnte also ziemlich spät werden bis ich wieder nach Hause komme. Ich hoffe, die Typen haben dich nicht weiter belästigt? #
 

„Sicher, dass das ein Freund ist und keine... Freundin?“, fragte Evan wieder nach als er Kentin beim Schreiben beobachtete.

„N-nein!“, stieß er aus und wurde auf der Stelle rot. Schnell packte er das Handy weg. Er war eindeutig nicht bereit dafür es ihm zu sagen.
 

Alexy sah zu Hause immer mal wieder aus dem Fenster und hoffte, dass zumindest Armin bald nach Hause kommen würde. Er grübelte darüber nach, woher die Kerle seine Nummer hatten und ob es nicht doch gefährlich wäre, wenn er ihnen wieder über den Weg lief.

Erschrocken fuhr er herum als sein Handy klingelte.

„Kentin“, atmete er erleichtert aus.
 

# Oh? Du willst feiern gehen? Klingt zumindest so? Wünsch euch viel Spaß, übertreibt es aber nicht. 😘 #
 

Alexy war über jede Nachricht glücklich, die ihm Kentin schickte. Dabei vergas er auch zu erwähnen, dass bisher Funkstille zwischen den Kerlen und ihm herrschte.
 

„Ist das dann dieser besagte Freund?“, fragte Evan ungeniert nach.

„Nein, Alexy... ist nur irgend jemand.“ Es war gut, dass Alexy gerade nicht hier war, denn Kentins Worte wären sehr verletzend gewesen. Vor Even wollte er es nur nicht so offensichtlich machen.
 

Bei Evan wiederum klingelte es als er erneut Alexys Namen hörte. Das war doch sicher nur ein Zufall?

„Willst du mir nicht was über diesen Alexy erzählen, solange wir auf den Weg zur Bar sind?“, grinste Evan, schnappte Kentins Arm und zog ihn ohne Widerrede mit sich nach draußen.

„Was willst du denn wissen? Wir kennen uns eigentlich gar nicht so gut“, versuchte Kentin zu retten.

„Sah aber nicht so aus... vor allem, wenn’s der Selbe ist, dem du vorhin schon geschrieben hast.“ Evan ging vor, dicht gefolgt von Kentin. Er kannte sich in seiner Wohngegend aus, aber eine Bar kannte er hier nicht. Außerdem stellte ihm Evan zu viele Fragen zu Alexy, dem er übrigens noch schreiben wollte, es nun aber einfach lies.

„Nur jemand aus der Schule, wirklich niemand Wichtiges. Sein Bruder kam nur noch nicht nach Hause und hat mal nachgefragt“, gab Kentin auf einmal kühl von sich. So wollte er nie von Alexy sprechen, doch bei Evan...
 

Evan amüsierte sich köstlich, nachdem sie schon eine Weile in der Bar waren. Er legte sich mit ein paar Typen an, die im Grunde nichts falsch gemacht hatten und sogar Kentin mischte irgendwann mit. Er lies sich einfach von seinem Freund beeinflussen, wollte auf keinen Fall mehr der Schwächling sein, der er einmal war.

Irgendwann entschied Evan sich mit ein paar Mädels zu amüsieren und suchte sogar potenzielle one-Night-Stands für Kentin heraus. Evan konnte nicht wissen, dass Kentin bereits vergeben war und das an einen Jungen und da Kentin schon einiges an Alkohol zu sich genommen hatte, fing er sogar ein Gespräch mit den Frauen an. Dass sie ein paar Jährchen älter waren, wunderte ihn nicht, durfte man eigentlich erst mit 18 in diesen Laden.
 

Wenigstens war er sich noch bewusst, dass es Alexy gab, denn bis auf ein bisschen Körperkontakt lies er niemanden weiter an sich heran.

„Komm schon, Ken! Du wirst doch wissen, wie man ne Frau küsst“, warf Evan plötzlich ein, der schon längst mit einer etwas jünger aussehenden Damen zu Gange war. Dabei achtete er sehr auf Kentin, setzte ihn unter Druck und würde schon noch dafür sorgen, dass sie heute zwei weibliche Wesen mit nach Hause nahmen. Dabei dachte er weder daran, dass er nicht in einem Hotel übernachtete, noch, dass Kentins Mutter zu Hause war.
 

„Doch, klar“, erwiderte Kentin deutlich angetrunken. Um nicht weich zu werden, trank er sein Bier leer und zog das Mädel doch näher. Glücklicherweise ertönte in diesem Moment sein Handy und störte die Atmosphäre zwischen den beiden. Kentin war das recht.
 

# Armin bleibt über Nacht weg und meine Eltern sind nicht zu Hause~ schade, dass du heute schon beschäftigt bist. Ich vermisse diiiich ❤️ #
 

Alexy war Zucker pur. Obwohl sie gerade mal ein paar Stunden getrennt voneinander waren, verhielt er sich so als hätten sie sich schon ewig nicht mehr gesehen. Kentin ging es ähnlich, lag das bestimmt noch an der Frische ihrer Beziehung. Allerdings... gerade machte er nicht den Anschein als würde er überhaupt wissen, dass er existierte.
 

„Jetzt lass mal das Handy und amüsier dich“, befahl Evan und nahm ihm das Handy mit einem Handgriff weg um es in seine Hosentasche zu stecken.
 

„Hey!“, machte Kentin sofort und versuchte noch nach dem Handy zu greifen, hatte aber keine Chance mehr. Vor allem weil das Mädchen ganz Evans Meinung war. Ihre Hand lag mittlerweile auf Kentins Oberschenkel und sie drehte mit ihren schlanken Fingern sein Kinn zu sich.

„Dein Kumpel hat Recht, amüsier dich doch! Mit mir...“, fügte sie noch säuselnd hinzu. Im Grunde war sie hübsch, allerdings eigentlich viel zu alt für Kentin und er hatte doch Alexy. Er wollte ganz sicher nicht irgendeine angetrunkene Frau küssen, nur weil Evan ihn mit in diese Bar geschleppt hatte und der Meinung war Kentin eine Frau zu besorgen.
 

„Sorry, lässt du mich eben aufs Klo...“, meinte Kentin und wich dem beinahe Kuss damit schon mal aus.

„Aber natürlich, lass dir nicht zu lange Zeit, mein Hübscher!“, säuselte sie wieder. Kentin verschwand auf die Toiletten und wusste nicht so genau wie er aus der Sache jetzt wieder herauskommen sollte. Sein Handy hatte Evan und ohne das Handy und auch ohne Evan wollte er dann doch nicht gehen.

„Maaan...“, meckerte er den Spiegel an, nachdem er fertig war, sich die Hände wusch und überlegte, ob er Evan doch sagen sollte, dass ER der besagte Freund war der mit einem Jungen zusammen war.

Noch während er dafür Mut sammelte ging die Tür zur Toilette auf und herein kam Evan. Er wirkte ein wenig genervt und verschwand erst mal in einer der Kabinen um der Natur zu Recht zu verhelfen, während Kentin sich die Hände abtrocknete, die er nun ein wenig zu lange ganz in Gedanken gewaschen hatte.
 

„Was ist denn los mit dir Kentin?“, wollte Evan schließlich wissen, während er ebenfalls Hände wusch und sie dann rasch abtrocknete. „Gefällt dir die Braut nicht?“, Kentin biss sich auf die Unterlippe.

„Hm...“, machte er ausweichend und trat dann auf Evan zu. „Gibst du mir bitte mein Handy zurück?“

„Meinetwegen.“, Evan zuckte mit den Schultern und kramte in seiner Tasche um das Handy herauszuziehen. Sein Blick fiel auf das Display, dass anging und man zumindest Alexys Nachricht lesen konnte.
 

Das erste was ihm auffiel waren die Herzchen und dann das „Vermisse dich“ und dann erst Armin und Alexy als Namen. Kentin wurde rot als er sah wie Evan auf die Nachricht starrte.

„Das ist... mein Freund also der, der die Probleme hat... er ist schwul. Da... schreibt man..“, fing Kentin an zu erklären, während Evan immer noch auf die Namen starrte und dann den Kopf schüttelte.

„Sind... das Zwillinge?“, wollte er wissen und Kentin hob erstaunt die Augenbrauen. Mit dieser Frage hatte er nun am Wenigstens gerechnet.

„Zwillinge... ja...“, stimmte er zu und nun war es Evan der sich ein wenig auf die Unterlippe biss.
 

Wenn das wirklich stimmte... dann war das eigentlich unmöglich... oder konnte das sein? Vor allem, auch wenn Kentin versuchte es anders zu erklären, dämmerte ihm doch langsam, warum Kentin nicht mit der Frau rumknutschen wollte und tatsächlich wollte er ihn jetzt auch wirklich nicht mehr dazu bringen.

„Du bist... der Kerl, oder? Es ist doch DEIN Vater und du bist mit Alexy zusammen?“
 

Kentin wurde blass, dann rot und dann senkte er ergeben den Kopf.

„Ja... das bin ich“, stimmte er zu und hob dann aber entschlossen den Kopf. „Ist das ein Problem?“, fragte er dann fast ein wenig angriffslustig, was Evan zum Lachen brachte. Er reichte ihm sein Handy und schien plötzlich eher amüsiert als genervt.

„Ich glaub du solltest deinem Freund schreiben... er hat gerade schon wieder Herzchen geschickt.“
 

Tatsächlich, blinkte eine neue Nachricht auf dem Display.
 

# 😘💕💕💕💕💕💕💕#
 

Okay, Alexy wusste ja nicht, dass Kentin sein Handy weggenommen bekommen hatte, aber das war dann doch auch schon nochmal deutlicher.
 

# Ich kann kaum erwarten, dass übermorgen ist, du bist echt süß. 💕#
 

Schickte Kentin zurück, war sich nicht bewusst wie dämlich er dabei grinste. Allerdings sah es Evan, der darüber den Kopf schüttelte. Andererseits wirkte Kentin glücklich, aber trotzdem war das Ganze eher schlecht. Er kannte Guy und er hatte ihm beim Essen heute gleich noch besser kennengelernt. Eigentlich... sollte Kentin das Ganze lieber beenden, solange es noch ging.

Heute hatte er aber definitiv zu viel getrunken und erfahren, um sich damit jetzt auseinander setzen zu wollen. Vor allem, dass Kentin mit Alexy und Armin befreundet war und ersteren datete. Damit erfuhr er mehr über die Beiden, als die letzten Jahre. Aber Kentin würde er erst einmal nichts davon sagen, dass er sich ziemlich sicher war - seine Brüder gefunden zu haben.
 

„Lass uns verschwinden“, entschloss Evan. Normalerweise beendete er solche Abende nicht so voreilig, aber Kentin mit einer Frau zu verkuppeln würde so nicht funktionieren. Vorerst musste er mit ihm reden, ihn irgendwie davon überzeugen, dass er unmöglich mit einem Kerl zusammen sein konnte und dann konnte er es noch einmal versuchen. Die Sache würde es ihm sogar leichter machen, auch wenn es nicht das Schönste war, wenn es sich bei Alexy wirklich um seinen Bruder handeln sollte. Andererseits: Dann war es erst recht besser, wenn sie nicht zusammen waren.
 

Es war ein Wunder, dass Kentin noch klar denken konnte und auch kaum gegen etwas stieß als sie nach Hause liefen. Sonst trank er schließlich nicht so viel und schon gar nicht regelmäßig. Zu Hause musste ihm Evan allerdings ins Bett helfen, der dank seines Alkoholpegels direkt auf Kentin landete, der versuchte ihn von sich zu drücken.
 

„Was is? Dachte du stehst da jetzt drauf“, knurrte Evan. Selbst gab es bei ihm kein Interesse an Kerlen, aber er hatte einfach das Gleichgewicht verloren und wollte sich gerade nicht mehr bewegen.

„Vergiss es“, beschwerte sich der Braunhaarige und hatte einige Probleme damit Evan zumindest neben sich zu bekommen.

„Ich sollte nächstes Wochenende nochmal vorbei kommen“, redete Evan vor sich hin, rollte sich zur Seite und stützte seinen Kopf auf seine Hand um Kentin ansehen zu können.

„Du bist gerade mal ein paar Stunden hier. Sicher, dass du das jetzt schon entscheiden willst?“

„Klar! Mir fällt ein, dass ich Sonntagmorgen noch nen Termin habe und deswegen etwas früher zurück muss... außerdem“, setzte Evan an und musterte den Anderen. „Du solltest die Sache mit... Alexy echt vergessen“, rückte er dann endlich mit der Sprache heraus.
 

„Geh pennen, Evan“, sagte Kentin und krabbelte dabei aus dem Bett um sich auf den Boden zu legen. Er hatte kein Interesse daran mit dem Anderen in einem Bett zu schlafen. Nicht, dass er ihn in diesem Zustand in der Nacht mit einem Kissen verwechselte.
 

Viel nachdenken war in seinem Zustand zwar nicht, trotzdem dachte er über Evans Worte nach. Warum kam er plötzlich damit, dass er das mit Alexy vergessen sollte? Meinte er nicht, dass es bei Freunden und Familie etwas anderes wäre? Gut, er war nicht scharf drauf, dass er es erfuhr, aber jetzt war er mehr enttäuscht als erwartet. Evan sprach das aus, worüber sich Kentin schon die ganze Zeit Gedanken machte. Sein Vater würde ihn umbringen und das dachte bestimmt auch Evan.
 

# Muss auf dem Boden schlafen, dein Bett ist so viel bequemer #
 

Sein Handy konnte er noch bedienen und als er ein Schnarchen über sich vernahm, wusste er auch, dass Evan sofort eingeschlafen war.
 

Alexy war sogar noch wach als er die Nachricht bekam und konnte sich das Grinsen nicht verkneifen.
 

# Ich wohne leider nicht nah genug um dir anzubieten in meins zu kommen~ ;) #
 

# Dann muss ich mir wohl einfach vorstellen, wie ich dich anfasse und küsse und andere Dinge mit dir tue 😏 #
 

# //// Ke- #
 

# Kentin #
 

# KENTIN //// #
 

Kentin leckte sich über die Unterlippe und amüsierte sich über Alexys Reaktion. Sogar über Nachricht konnte er genau sehen, wie sich dieser verhielt. An dieser Offenheit war eindeutig der Alkohol schuld und er würde einiges dafür tun, wenn Alexy jetzt bei ihm wäre.
 

# Keine Sorge, ich bin nicht allein... ich muss artig sein. 😘 #
 

# Bin kurz im Bad. #
 

Bei dieser Nachricht prustete Kentin plötzlich los. Die Nachricht klang so zweideutig und außerdem war es einfach zum fressen, wie einfach er den Anderen aus der Fassung bringen konnte.
 

# Mhhhhm~ denk an mich. #
 

Nachdem er die letzte Nachricht abschickte, schloss er die Augen und war mindestens genauso schnell eingeschlafen wie Evan vorher.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  DasFlusen
2018-09-03T06:58:45+00:00 03.09.2018 08:58
Evan ist unsympathisch XD. Noch.

Deine Kapitel verlieren echt nicht an Spannung, finde ich super!

LG DasFlusen
Von:  Onlyknow3
2018-08-30T09:13:41+00:00 30.08.2018 11:13
Ich finde Evan unfair, nach dem er jetzt weiß was mit Ken los ist.
Warum verheimlicht Evan das die beiden seine Brüder sein könnten die er gesucht hat?
Was will er verhindern?
Weiter so, freue mich auf die anderne Kapitel.

LG
Onlyknow3


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