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Heart-shaped glasses

Alexy/Kentin
von
Koautor:  Ranmaru_Kurosaki

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Top Secret...?

Ihre Nähe zueinander ging schneller als erwartet und eigentlich hätten sie mit solchen Aktivitäten auch noch warten sollen. Doch scheinbar hatte sich in den letzten Wochen bei beiden alles angestaut, dass sich das Warten auf diese Zeit beschränkte. Richtigen Sex hatten sie glücklicherweise noch nicht, denn da war Kentin trotzdem noch unsicher. Er hoffte doch mal, dass Alexy das verstehen würde, falls es soweit kam. Nur eine kleine Zeit um zu sehen, ob es auch wirklich für längere Zeit funktionieren konnte.

Im Moment waren beide verknallt. Für Alexy war das nichts Neues und er schwebte nun wirklich auf Wolke Sieben. Kentin musste noch damit zurecht kommen, aber glücklich waren sie beide.
 

„Ich bestell dann mal ne Pizza“, entschied Armin, da sich weder Kentin noch Alexy entscheiden konnten.

„Familienpizza“, meinte Kentin fast sofort darauf. „Solange sie nicht scharf ist“, verbesserte er sich.

„Ich weiß mittlerweile was du isst, so oft wie du inzwischen hier bist“, grinste Armin und sah wie Kentin dabei rot wurde. „Für dich das selbe wie immer, nehme ich an? Dann passt eine ganz gut“, erklärte Armin, zog sein Handy aus der Tasche und tippte die Bestellung bei einem Lieferservice ein, während er schon mal in die Küche ging.
 

Alexy wollte seinem Bruder gerade hinterher laufen als ihn Kentin am Arm festhielt. Sie waren sich jetzt schon so nah, dass diese Berührungen klappten ohne, dass Alexy halb an einem Herzinfarkt starb.

„Hm?“, machte er und blinzelte seinen Freund an. Das allein wäre für Kentin ein Grund gewesen ihm gleich wieder zu küssen, doch er hielt sich zurück. Diese Art von Zuneigung wollte er nicht offen praktizieren, auch wenn Armin davon wusste und sie in einer geschlossenen Wohnung waren.

„Ich denke... wir... du, ich... wir sind jetzt wohl...?“, fing Kentin schüchtern an und musste sich immer wieder unterbrechen. Nur weil sie sich näher standen, waren die Gefühle ja nicht plötzlich weg. Im Gegenteil.

„Wenn... du das auch willst“, erwiderte Alexy und hielt sich zurück ihn nicht gleich vor Freude anzuspringen. Man sah ihm immer an, dass irgendetwas war, wenn er richtig glücklich war.

„Ja, nur... also- Ich hab dich wirklich gern Alexy, aber ich“, fing er zögerlich an. Alexy blieb plötzlich das Herz stehen, wusste er nicht was jetzt noch kommen sollte. Da Kentin aber merkte, dass seine Wortwahl nicht gerade die Beste war, trat er auf ihn zu und hauchte ihm schüchtern einen Kuss auf die Lippen. Durch die fehlende Leidenschaft und dadurch, dass sie sich gerade schon ausgelebt hatten, war doch wieder ein wenig die Schüchternheit zurück gekehrt.

„Ich wollte nur sagen, dass ich noch nicht bereit bin, das mit uns an die große Glocke zu hängen“, verbesserte er sich schnell und merkte auch wie Alexy wieder aufatmete.

„Mach mir doch nicht so eine Angst!“, schmollte Alexy und stieß ihm mit dem Ellenbogen leicht in die Seite.
 

„Sorry“, lachte er. „Früher oder später wird man es sowieso merken, aber bis dahin sollte das mit uns eben...“

„Geheim bleiben, schon klar“, sagte Alexy und nahm es relativ gelassen auf. „Armin weiß es sowieso und ich schätze das war auch unumgänglich, wenn wir... so... nie zu dir können.“
 

Kentin seufzte leise. Sie konnten wirklich nie zu ihm nach Hause. Die Sache mit seinem Vater stand noch im Raum und wenn er kein Mädchen mit nach Hause brachte, gab das nur Krieg. Noch ein weiterer Grund es geheim zu halten, denn wenn es irgendjemand an der Schule wusste - vielleicht sogar Amber - war es nur eine Frage der Zeit bis die Sache zu seinem Vater durch drang. Kentin spielte dieses Szenario in seinem Kopf zwar schon durch, aber alles konnte er eben nicht verstecken.
 

„Ich dachte nicht, dass es einfach wird, aber ich will es dennoch versuchen“, bestätigte ihm Kentin ein weiteres Mal.

„Und das ist mehr als... ich mir erhofft habe“, gestand Alexy mit geröteten Wangen und griff nach seinen Fingern. „Keine Sorge, ich bin’s von früher gewohnt mich zu verstecken“, erzählte er offen, wenn auch traurig klingend. Früher war eben für ihn keine gute Zeit, heute akzeptierte man ihn wenigstens und nun hatte er auch noch so einen lieben Freund.

„Aber du“, setzte Alexy an und tippte mit einem Finger auf Kentins Brust, „hättest ruhig eins von meinen Oberteilen haben können. Bin ja nur ein Stückchen größer und es hätte sicher sehr niedlich ausgesehen“, beendete er seinen Satz und grinste Kentin dabei an, sah wie dieser ihn verlegen ansah. Der Themenwechsel war nötig, wollte Alexy nicht weiter über sich sprechen und scheinbar funktionierte es ganz gut.

„Alexy...!“
 

“Pizza ist gleich da”, rief Armin aus der Küche. Wissend, dass er die beiden gerade nicht stören sollte... oder in irgendwas hinein platzen wollte, das er nicht sehen wollte. Zumindest nicht solange er davon ausging, dass sie sich auf der Stelle auffressen würden. Ansonsten hatte er keine Probleme damit.
 

“Gleich”, rief Alexy zurück und schenkte Kentin ein Lächeln. Mit einer Hand hielt er die seines Freundes noch immer fest und hätte ihm am liebsten die ganze Zeit in die Augen starren wollen.

“Hier ist es... doch trotzdem okay, wenn ich deine Hand halte, oder? Auch wenn Armin da ist?”, fragte er vorsichtig nach.

Kentin antwortete nicht darauf, sondern zog Alexy an der Hand mit sich in die Küche in der Armin am Handy herum tippte und wartete. Das sollte Antwort genug sein, lies er ihn nämlich noch immer nicht los, stand sogar sehr nah bei ihm.
 

„Wenn ihr euch das nächste Mal im Bad einschließt, sagt doch vorher Bescheid, dass ich das Haus verlasse“, teilte Armin frech mit und blickte kurz auf die Uhr.

„Armin!“, fuhr ihn Alexy an. Sein Bruder war in letzter Zeit schon sehr direkt geworden und auch jetzt behielt er seine Kommentare nicht für sich. „Wir waren doch gar nicht... wir haben da doch nicht“, versuchte Alexy zu erklären und erntete ein triumphierendes Grinsen von Armin.

„Was? Ich musste da nur rein und ihr habt echt lange gebraucht“, erklärte er sich und zuckte mit den Schultern.
 

Diesmal hielt sich Kentin zurück, da ihm gewisse Dinge dann doch zu peinlich waren um gleich mit Armin darüber zu reden. Schließlich hatte Armin mit so einigem recht und bekam das meiste hautnah mit. Leider. Gehört werden wollte er nicht, wenn er mit Alexy intim wurde, auch wenn sie noch nicht SO weit gegangen waren.
 

„Denk dran, dass du Alexy nicht schwängerst“, scherzte Armin mal wieder. Alexy griff nach einem Geschirrtuch und versuchte es seinem Bruder entgegen zu werfen, was natürlich nicht klappte. Und diesmal hatte auch Kentin sehr genau verstanden worauf Armin hinaus wollte, hatte nur nichts zum werfen.

Mit einem kurzen Zwinkern verabschiedete sich Armin kurz, da es zeitgleich läutete und die Pizza endlich da war. Bezahlt wurde bereits online und so kam Armin mit einem großen Karton zurück in der die Familienpizza war und platzierte ihn auf dem Küchentisch.

Alexy und Kentin saßen gegenüber voneinander, nah an den Tisch gerückt und hatten diesen auch schon gedeckt. Vielleicht um den Scham zu verbergen und nicht weiter darüber reden zu müssen. Wie gut nur, dass Alexy wirklich nicht schwanger werden konnte, aber Armin musste die Sache mit der Verhütung dann eben doch noch einmal ansprechen. Dabei wäre das Kentins erster Partner... erste Beziehung.
 

„Und? Willst du es Mama und Papa sagen?“, fragte Armin an seinen Bruder gewandt und nahm sich dabei ein Stückchen Pizza.

„Uhm“, fing Alexy an und sah kurz auf Kentin, da sie vorher noch entschlossen hatten es niemanden zu erzählen. „Noch nicht... ich denke die Sache mit Marcus haben sie noch nicht ganz verdaut, auch wenn ich sicher bin, dass sie Kentin sicher mögen würden...“
 

Armin zog eine Augenbraue nach oben und musterte die beiden.

„Ihr wollt es... verheimlichen?“, mutmaßte er, halb kauend und erkannte an der Reaktion der Beiden, dass er ins Schwarze traf.

„Es wäre nicht gut, wenn es mein Vater erfahren würde“, übernahm Kentin die Erklärung.

„Mh, ja gut... verstehe ich. Wird dann trotzdem ganz schön blöd mit dem Treffen. So gern ich dich habe, Kentin~ ich bin nicht an einer Dreierbeziehung mit dir und meinem Bruder interessiert“, gab Armin trocken von sich. Kentin musste bei dessen Aussage doch schmunzeln und Alexy sah man an, dass er über so etwas doch ganz froh war. Er wollte Kentin mit niemanden teilen, nicht einmal mit seinem Bruder. Freundschaftlich war es okay, aber eben nicht... das andere.
 

Während alle gemütlich ihre Pizza aßen, nahm Kentin seinen Vorschlag mit dem „nicht ganz so offen zeigen“, selbst nicht sehr ernst und ließ sein Bein unter dem Tisch näher zu Alexy wandern.

„Morgen ist wieder Geschichte“, jammerte Armin plötzlich um mal wieder von etwas anderes zu reden. Alexy und Kentin waren ja nun endlich zusammen und würden das hoffentlich auch bleiben.

„Ich habs schon vermisst mich wieder voll am Unterricht-“, fing Alexy an und stoppte plötzlich als er Kentins Bein spürte. Sein Blick war auf diesen gerichtet, der ihn unschuldig musterte. „Eh...“

„Hm?“, wollte Armin wissen und sah skeptisch auf seinen Bruder.

„Ah, ähm... Unterricht teilzunehmen“, beendete Alexy schnell seinen Satz.

„Also ich kann mir echt schöneres vorstellen.“ Armin nahm Alexys Satz leider ein bisschen zu ernst und hörte daher recht schnell ein Lachen von beiden. Beziehungsweise eher von Kentin, denn Alexy war damit beschäftigt seine Hormone unter Kontrolle zu halten.
 

Okay, vielleicht war das ein wenig fies von Kentin gewesen, Alexy so aus dem Konzept zu bringen. Aber andererseits wollte er ihm einfach die ganze Zeit nahe sein, außerdem machte es durchaus Spaß zu sehen, wie er Alexy einfach auch reizen konnte. Kentin hatte das eigentlich vorher auch noch nie so von sich gedacht, aber er lernte eben jetzt jeden Tag neue Seiten an sich kennen. Alexy suchte ein wenig irritiert Kentins Blick, auch weil der gerade sagte: „Ich kann mir auch... schöneres vorstellen“ und in dem Moment trafen sich auch ihre Blicke und Alexy biss sich auf die Unterlippe. Armin merkte zum Glück nichts davon, dass Kentin es anders gemeint haben könnte. Vermutlich auch deshalb, weil er es nur seinem Bruder wirklich zutraute, so zu sein. Tatsächlich stand aber Kentin, Alexy da in nichts nach und nach dem ersten ‚Schock’ musste Alexy lächeln.
 

„Ich werde jedenfalls jetzt weiter zocken gehen!“, meinte Armin, kaum, dass er sich das letzte Pizzastück in den Mund geschoben hatte. Immerhin wartete mal wieder ein Raid auf ihn und ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass es bald losgehen würde. „Tschüss Kentin, ich nehme mal an, so lange wirst nimmer bleiben, oder?“ Kentin schüttelte den Kopf, auch wenn er ungern gehen wollte, so musste er doch langsam wirklich nach Hause. Sein Vater war vielleicht nicht da, aber wenn er es wider erwartend doch wäre, würde es Ärger geben, wenn er abends erst käme. Manchmal rief er auch an, um zu schauen, dass Kentin nicht irgendwo weg war, ohne dass er Bescheid wusste.

Das kam daher, dass sein Vater ihn bestmöglich vom Herumhängen und damit vor Alkohol und Drogen bewahren wollte. Im Grunde war das nichts Schlimmes, aber Kentin hätte trotzdem lieber mehr Freiheiten gehabt. Seine Mutter sah das lockerer und sobald sein Vater wieder arbeiten wäre, wäre es auch wieder besser. Nun mussten sie halt seinen Urlaub irgendwie gut überstehen.

„Ich denke ich werde so die nächste Stunde gehen!“, teilte er Armin daher mit und verabschiedete sich mit einem Handschlag von dem Anderen.

„Wir sehen uns, schreiben uns!“, gab Armin zurück und machte dann, dass er in sein Zimmer kam.
 

Alexy legte den Ellenbogen auf den Tisch und stützte sein Kinn in die Hand, sah Kentin so über den fast leeren Karton an.

„...“ Sein Fuß hatte den Weg zu Kentins Knie gefunden und darüber streichelte er nun. „Ich hätte dich nicht... für den unter-dem-Tisch-füßeln-Typ gehalten, Kentin...“, sagte er dann langsam und der Braunhaarige zuckte nur mit den Schultern.

„Ich mich auch nicht, auch nicht für den, ich-kann-meine Hände-nicht-von-meinem-süßen- Freund-lassen-Typ, aber scheint ich hab mich getäuscht.“ Kentin grinste und Alexy wurde mal wieder rot, senkte den Blick und den Kopf, vergrub ihn dann einfach ganz zwischen den Armen. Außerdem sank auch sein Fuß einfach herab. Alexy war verlegen und gleichzeitig klopfte sein Herz einfach wahnsinnig schnell und Kentin würde ihn vielleicht umbringen, wenn er weiter so Dinge sagte und tat. Er war das nicht gewöhnt, von niemand seiner bisherigen Beziehungen oder kleinen Abenteuern und von Kentin war es eben auch so unerwartet.
 

„Du bist gemein...“, nuschelte er daher schließlich in seine Arme, was Kentin zum lachen brachte. Alexy hörte wie er aufstand, der Stuhl über den Boden geschoben wurde und Kentin dann neben ihm stand. Er spürte außerdem wie eine Hand durch seine Haare strich und er hob doch langsam ein wenig den Kopf, schmiegte sich an die Hand und sah schräg zu Kentin nach oben.

„Wollen wir es uns noch eine halbe Stunde auf deinem Bett bequem machen?“, fragte der Braunhaarige, worauf Alexy nur nicken konnte.

„Jah, aber nur wenn du mich... weiter... also meine Haare...“ Er wusste nicht so genau wie er es ausdrücken sollte, ohne gleich ein wenig zweideutig zu klingen.

„Hmm... kraulst?“, schlug Kentin vor und nahm dann die Hand zurück. „Wenn du im Bett liegst, also hopp.“
 

Alexy sprang natürlich sofort auf, fast ein wenig zu hektisch, so dass Kentin den Stuhl festhalten musste, der hintenüber zu kippen drohte. Sie wollten ja nicht Armin auf den Plan rufen, wenn sie die Küche demolierten.

„Ups...“, machte der Blauhaarige nur lachend dazu, schnappte sich dann aber einfach Kentins Hand und zog ihn mit zurück in sein Zimmer. Sie landeten wieder auf dem Bett, diesmal schon sehr viel weniger zögerlich, weil sie sich langsam doch an die neue Situation gewöhnten.

Kentin lehnte sich an das Bettende und an ein Kissen um es bequemer zu haben und zog Alexy dann zwischen seine Beine. Im Grunde war Alexy größer, aber wenn er halb in Kens Armen lag fiel das nicht mehr so auf.
 

Alexy mochte das, vor allem da er sich richtig an ihn kuscheln konnte und Kentin auch weiter durch seine Haare streicheln konnte, was sich einfach verdammt gut anfühlte. Es machte ihn nicht etwa heiß, sondern war einfach angenehm und liebevoll und somit auch wieder was ganz Neues für Alexy. Auch wenn Kentin im Grunde weniger Erfahrung hatte, was eine richtige Liebesbeziehung anging, war es für beide ein wenig Neuland.

„Ich hab... sowas noch nie gehabt, Kentin... es ging immer nur um Sex und wenig... Gefühl.“, murmelte Alexy leise, was dazu führte das Kentin aufhörte durch seine Haare zu streicheln, ihn aber stattdessen warm umarmte und seinen Kopf auf Alexys Schulter legte.

„Hm, dann ist das für uns beide... neu?“, fragte er leise und langsam, was Alexy doch eine leichte Gänsehaut bescherte. Immerhin war er direkt an seinem Nacken und der war durchaus empfindlich. „Find ich gut...“, fuhr Kentin einfach fort und seine Lippen streiften die weiche Haut nun tatsächlich.

0ßer9´„Also nicht, dass die anderen wohl Arschlöcher waren, aber generell.“, endete er dann und Alexy nickte einfach nur. In der ganzen Zeit war er natürlich immer entweder ein wenig traurig gewesen, oder er hatte es so hingenommen, eigentlich auch gar nicht daran gedacht wie es noch anders sein könnte.
 

„Ich war selten so glücklich“, murmelte Alexy und würde am liebsten anfangen zu schnurren, auch wenn er keine Katze war. Mit geschlossenen Augen genoss er die zarten Liebkosungen Kentins, wünschte sich, dass die Zeit einfach stehen bleiben würde.

„Ich habe auch nicht vor... dich unglücklich zu machen“, erwiderte Kentin darauf. Seine Hand streichelte inzwischen über Alexys Bauch, nachdem er frech unter das Oberteil gestreift war.

„Wenn ich schlafe, dann weck mich bitte nicht“, seufzte Alexy wohlig auf und lachte leise. Er war sich eigentlich recht sicher, dass er gerade sehr wach war.
 

Mit Alexy zusammen schien alles andere nur nebensächlich zu sein und Kentin vergas für einen Moment sogar, dass er keinen sehr toleranten Vater zu Hause warten hatte. Hier konnte man sie wenigstens nicht erwischen, auch wenn sie nicht ewig in Alexys Bett bleiben konnten. Spannend würde es vor allem werden, wenn sie in der Schule waren und sich zurück halten mussten.
 

„Julie und Castiel waren auch schon lange zusammen, bevor sie es öffentlich machten, oder?“, überlegte Kentin laut.

„Ja! Stimmt... Ich hab es zufällig kurz darauf herausgefunden. War ganz schön stressig da zuzusehen“, lachte Alexy und grinste schief.

„Glaub ich... ich hab das wohl als letztes erfahren“, sagte er. Zum damaligen Zeitpunkt war er über diese Neuigkeit nicht sehr begeistert, aber inzwischen war es ihm egal. Beziehungsweise fand er es schön, dass Julie jemanden hatte und nun hatte schließlich auch Kentin jemanden.

„Wenn man Dinge nicht wissen will, dann sieht man sie nicht sofort“, schmunzelte Alexy, legte seinen Kopf in den Nacken und blickte auf seinen Freund. „Nicht?“

„Es hat mich... nur nicht mehr wirklich interessiert“, antwortete Kentin. „Schön war es nicht, es hinten herum zu hören, aber ich bin mit den derzeitigen Entwicklungen ganz zu frieden.“
 

Alexy war Weltmeister darin rot anzulaufen und er drehte sich in Kentins Armen um ihn kurz küssen zu können.

„Weißt du, dass du so... noch sehr viel süßer bist?“, raunte Alexy gegen seine Lippen.

„Süß? Nicht sexy?“, grinste Kentin und schnappte sich Alexy so, dass er wieder mit ihm im Bett lag. Weniger beabsichtigt als, dass er ihn nur ein bisschen ärgern wollte. Am Ende lag er dann aber doch halb auf ihm.

„Süß und sexy“, lachte Alexy.

„Okay, das lasse ich gelten“, erwiderte der Braunhaarige. Er hauchte Alexy noch einen Kuss auf die Lippen, bevor er sich schweren Herzens aufrichtete. „Ich denke nur, dass ich jetzt wohl... gehen muss.“

„Schon?“

„Ich hab niemanden Bescheid gegeben, dass ich nach dem Schulevent noch irgendwo hingehe. Das gibt bestimmt so schon Ärger.“

„Ich wünschte dein Dad wäre etwas mehr wie meine Eltern“, erwiderte Alexy darauf. Kurzerhand richtete er sich auf, schlang noch einmal die Arme um Kentins Nacken und blickte ihm dabei tief in die Augen.

„Armin wird mich morgen festketten müssen“, sagte Alexy. Obwohl er ihn gehen lassen wollte, konnte er nicht anders als ihm noch einmal über die Lippen zu lecken und den Kuss ein wenig mehr zu vertiefen. So lange bis sie sich doch wieder außer Atem trennen mussten.
 

„Hrm“, machte Kentin und strich sich durch die Haare. Er stand Alexy zwar in nichts nach, aber dessen Küsse raubten ihn dann doch immer noch den Verstand. Wenn sie das nächste Mal alleine waren, sollten sie wohl an Armins Worte denken.

„Also... dann“, gab Kentin von sich und krabbelte endlich vom Bett. Dass sich beide nicht trennen wollten, merkte man sehr deutlich, da sie, bis sie bei der Tür waren, ihre Finger immer noch nicht voneinander lassen konnten.

„Dann bis morgen“, verabschiedete sich Alexy mit einem gespielten schmollen. Da die Tür schon offen war, verabschiedeten sie sich nur mit einem schüchternen Lächeln und einem Winken.
 

Nachdem Kentin verschwunden war, schloss Alexy die Haustür und lehnte sich mit dem Rücken an diese.

„Ah! Ich bin so verliebt“, jammerte er vor sich hin und hätte am liebsten den nächsten Baum oder was auch immer umarmt. Glücklich hüpfte er zurück in die Richtung seines Zimmers, klopfte vorher aber noch einmal bei Armin.

„Hm?“, machte er, was für Alexy ein Zeichen war, dass er eintreten konnte.
 

„Dein Loverboy wieder weg?“, fragte Armin ohne vom PC aufzusehen. Sein Bruder warf sich inzwischen auf das Bett und schnappte sich eines von Armins Kissen.

„Ja~ leider“, seufzte Alexy und drückte das weiche Kissen an sich. „Ich träume nicht, oder?“

„Nicht, dass ich wüsste“, antwortete Armin lachend. „Ah, verdammt... Gott, passt doch mal auf“, fluchte er nebenbei seinen PC an, ohne dabei im Teamspeak zu sein.

„Du solltest dir auch jemanden suchen... wirklich“, schmunzelte Alexy bei dem Anblick.

„Ach was, reicht doch, wenn einer mit fliegenden Herzchen um sich wirft“, kommentierte er. „An unserer Schule gibts auch niemanden der mich interessiert“, fügte er hinzu.

„Naja“, fing Alexy an, stand auf und legte von hinten die Arme um seinen Bruder. Damit lenkte er ihn zwar vom Spielen ab, aber das war ihm egal. „Danke.“

„Alexy!“, knurrte Armin zu erst, versuchte sich immer noch mehr auf das Spiel zu konzentrieren. „Wofür eigentlich?“

„Für deine Hilfe~ eigentlich.. sind wir uns schon an unserem Geburtstag näher gekommen, aber ich kann mich da leider nicht dran erinnern“, seufzte der Blauhaarige.

„Pfft. Ich sagte doch, du sollst nicht so viel trinken.“

„Aber das war doch der ausschlaggebende Punkt!“

„Weil ihr es auch nicht ohne geschafft hättet, schon klar.“

„Haha... ah, ich muss es Rosa erzählen, aber ich hab Kentin versprochen es für mich zu behalten“, jammerte Alexy nun und ließ seinen Bruder endlich wieder los, der erleichtert aufseufzte. Für einen Augenblick hatte er gedacht, dass er gleich vor Liebe erdrückt worden wäre.
 

„Ihr werdet es sowieso nicht hinbekommen keusch zu bleiben“, meinte Armin.

„Hey!“

„Ihr habt euch vorhin am Tisch schon fast mit den Augen aufgefressen. Wie wollt ihr das in der Schule machen? Ihr sitzt die meiste Zeit nebeneinander.“

„Du hast das mitbekommen?!“

„Mehr oder minder. War wie gesagt nicht zu übersehen.“

„Oh Gott“, stieß Alexy aus und legte sein Gesicht in seine Hände um den Rotschimmer zu verstecken, der Armin sowieso nicht auffiel.

„Zieh mich da bloß nicht mit rein! Ich hab keine Lust euch beide auseinander halten zu müssen.“

„Aber wäre trotzdem nett, wenn du ... helfen könntest“, murmelte Alexy unschuldig.

„Oh man... dafür übernimmst du aber einen Monat lang meine Hausarbeit!“

„Okay!“

„Huh?“ Damit wandte sich Armin endlich mal von seinem PC ab und blickte Alexy geschockt an. „Ernsthaft?“

„Na klar! Wenn wir dabei unentdeckt bleiben, mach ich alles für dich Bruderherz“, grinste Alexy. Mit diesen Worten verschwand er wieder aus dem Zimmer und ging zu seinem Schreibtisch. Er wollte noch ein paar Aufgaben für Geschichte erledigen, war er jetzt gut genug drauf um sich darum zu kümmern.
 

Kentin hatte weniger Glück mit dem drum herum. Er hatte keinen Bruder, der ihn verstand und seinen Vater konnte er sowieso vergessen. Aus der Schule durfte er niemanden etwas erzählen und seine Mutter würde sofort mit ihrem Mann darüber reden. Eigentlich gab es für ihn nicht viele Möglichkeiten alleine damit klar zu kommen.

Er war tatsächlich sehr glücklich und strahlte förmlich als er nach Hause kam, aber er musste nach einem anderen Grund sucheń, seine Laune zu erklären.
 

„Kentin?“, hörte man sofort seinen Vater als die Tür aufging und sich Kentin leise in sein Zimmer schleichen wollte. Konnte man bei diesem Kerl jedoch vergessen, da er dank seiner langjährigen Zeit beim Militär viel zu gut ausgebildet war.

„Entschuldigung, ich hab noch ein paar Sachen bei einem Freund geholt, deswegen ist es etwas später geworden, Sir“, erklärte Kentin, der automatisch ins Wohnzimmer ging, wo er seinen Vater vermutete.

„Wie oft haben wir schon über das zu spät kommen geredet?“

„Ja, ich weiß doch, aber...“

„Kein aber! Ich will, dass mein Sohn lernt sich an Regeln zu halten!“

Kentin schluckte stark. Mit einem Mal war seine gute Laune wie vom Erdboden verschluckt und er wollte sich mit einer weiteren Entschuldigung schon auf den Weg machen in sein Zimmer zu gehen.

„Stop! Ich muss noch mit dir reden“, meldete sich sein Vater noch einmal und bat Kentin sich neben ihn zu setzen. Dieser ahnte böses, da man so nur mit ihm redete, wenn es wirklich etwas Ernstes war.

„Okay“, sagte Kentin und saß keine Sekunde später auf dem Sofa.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2018-08-08T17:40:38+00:00 08.08.2018 19:40
Armer Kentin, was jetzt wohl kommt?
Sein Vater wird doch nicht etwa wirklich in betracht ziehen, vor was Ken am meisten Angst hat.
Bitte bitte keine Militärschule. Das würde Alexy nicht verkraften.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


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