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Heart-shaped glasses

Alexy/Kentin
von
Koautor:  Ranmaru_Kurosaki

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Alexy's heartattacks

Die Woche schritt nur sehr langsam voran, wenn Alexy nicht in der Schule war. Außerdem verbrachte Kentin die meiste Zeit so alleine und redete nur hin und wieder mit Armin, der es noch immer vorzog seine Pausen mit Videospielen zu verbringen. Kentin war gar nicht aufgefallen wie viel Zeit er wirklich mit Alexy verbrachte und wie dieser dafür sorgte, dass Armin auch mal etwas anderes tat als nur auf seine Konsole oder sein Handy zu sehen.

Über das was im Krankenhaus passiert war, machte sich Ken keine Gedanken mehr - verdrängte er es einfach. Vermutlich verstand er die Andeutungen sowieso falsch. Zumal Alexy eben hin und wieder einen Freund hatte. Warum sollte er sich also für Kentin interessieren?
 

Inzwischen war es Freitag und da Ken noch nie bei den Zwillingen zu Hause war, änderte sich auch an Alexys Verletzungen nichts daran. Alexy war nicht sonderlich glücklich darüber und Armin meinte, er würde sehen was er tun konnte, ob Kentin nicht doch von sich aus darauf kam sie zu Hause zu besuchen.
 

In der Mittagspause saß Kentin auf dem Hof, neben sich Armin, der - aus welchen Gründen auch immer - heute einmal das Klassenzimmer verlies. Ken selbst hatte sein Handy in der Hand und schrieb ein wenig mit Alexy.
 

„Geschichte war heute mega langweilig. Schade, dass es dir immer noch nicht besser ging“, tippte der Braunhaarige. Es waren aber auch erst zwei Tage seit diesem Vorfall. Alexys Antwort zumindest folgte rasch.
 

# Ich drehe auch bald durch, wenn ich noch länger zu Hause sitzen muss... Ich bin nicht so gerne alleine. #
 

# Weißt du schon, wann du wieder kommen kannst? #
 

# Nein. Unsere Eltern meinten ich soll noch eine Woche zu Hause bleiben bis ich mich besser fühle... #
 

Kentin blickte Gedankenverloren auf sein Handy und seufzte leise. So recht wusste er nicht was Alex zurück schreiben sollte.
 

Armin neben dran verdrehte nur die Augen, sah er immer mal wieder auf das Display des Anderen. Die beiden stellten sich aber auch an...
 

„Weißt du, ich muss nach der Schule noch etwas erledigen... könntest du ihm nicht unsere Notizen von heute vorbei bringen?“, fragte Armin, ganz ohne von seinem Spiel aufzusehen. Sonst mischte er sich nicht so offensichtlich ein, aber ein bisschen nachhelfen sollte er doch. Kentin merkte sowieso nicht was Alexy von ihm wollte und Alexy würde nicht weiter gehen um Ken nicht zu verschrecken. Doch jeden Abend durfte Armin erklären was Ken heute tat, wie es ihm ging und was man sich sonst so anhören durfte, wenn er alleine mit ihm war.
 

# Aber es ist Wochenende und ich kann mich bewegen, deswegen #
 

Alexy musste die Nachricht wohl aus Versehen verschickt haben, zog Kentin verwirrt eine Augenbraue nach oben, sah dann aber zu Armin.
 

„Wirklich?“, fragte Kentin nach als ging er davon aus, dass es verboten war die Zwillinge zu Hause zu besuchen. Ken hatte nicht sehr viele Freunde an dieser Schule und für ihn war es tatsächlich etwas Neues jemanden zu besuchen.
 

„Wirklich. Unsere Eltern kommen auch erst spät nach Hause und sie haben nichts gegen Besuch“, teilte ihm Armin mit. „Ah- MIST“, fluchte er gleich darauf. „Blödes Spiel“, fügte er hinzu, war er gerade an einem Endboss gestorben. Innerlich verfluchte er dafür die Unfähigkeit der beiden anderen, aber gut, da konnte er nun auch nichts machen.

Ken war bei Armins Fluch förmlich aufgeschreckt.
 

„Okay“, stimmte er zu. Im selben Moment gab sein Handy einen Ton von sich.
 

# Armin hat mir sein kaputtes Handy gegeben! Das schickt die Nachrichten immer falsch ab! Was ich sagen wollte, vielleicht können wir uns am Wochenende ja sehen, ich wollte dir doch danken. #
 

Ein schmunzeln entkam Kentin als er die Nachricht las. Irgendwie war es ja... niedlich.
 

„Armin hat mich zu euch eingeladen. Ich bring dir nachher die Hausaufgaben vorbei“, schrieb Kentin noch zurück.
 

Alexy sah auf sein Handy, oder besser Armins altes Handy und dachte sich nur: „Was?“ Er sprach es auch tatsächlich aus, aber da ohnehin niemand daheim war, hörte es keiner.

„Er kommt… vorbei.“, wisperte er dann fast schon ein wenig erschrocken. Da er nur daheim war, hatte er natürlich seine bequemsten und relativ alte Sachen an. Wenigstens war er geduscht und es war ja noch eine Weile bis Schulschluss. Bis dahin musste er sich also dringend umziehen, oder… vielleicht doch nicht? War es vielleicht dann zu offensichtlich und er würde Ken verunsichern, wenn er besonders gut angezogen vor ihm erscheinen würde? Alexy hätte sehr gerne ein wenig verzweifelt auf seiner Unterlippe gekaut, aber er erinnerte sich gerade noch rechtzeitig daran, dass das wohl sehr schmerzhaft werden könnte.
 

Schließlich schnappte er sich wieder das Handy und überlegte wen er nun fragen sollte, ob er sich schick machen sollte, oder alte Schlabberklamotten genau das war, was Ken erwarten würde. Schließlich schickte er Rosa eine SMS.
 

# Hey, Kentin bringt mir später die Hausaufgaben. Was… soll ich anziehen? Schlabberklamotten, normale Klamotten, schick machen? Ich möchte ihn nicht verunsichern! Hilfe! SOS! #
 

Schickte er ab und lief dann ein wenig auf und ab, während er auf eine Nachricht wartete. Noch war Pause und Rosa vielleicht zu erreichen. Beim Piepen des Handys sah er hektisch darauf und sah eine weitere Nachricht von Ken.
 

# Ich würde noch schnell beim Bäcker vorbei davor, soll ich dir was mitbringen? #
 

Alexy blinzelte, dann nickte er das Handy an, bis ihm einfiel, dass er es vielleicht schreiben sollte.
 

# Klar, immer! was Süßes wäre nett. 😊 #
 

Schrieb er daher und schickte es dann ab, als endlich auch Rosas Nachricht kam.
 

# Ganz ruhig, zieh doch einfach normale Tagesklamotten an, mach dich nicht verrückt. 😘 #
 

Na die hatte ja gut reden, immerhin wäre er mit Kentin alleine in ihrer Wohnung. Und sie würden… etwas Süßes essen. Sollte er schon mal Kaffee machen, mochte Ken eigentlich Kaffee? Sollte er warten?
 

Alexy seufzte, als ihm auffiel, dass er wirklich aufgeregt war und weil er sich nicht anders zu helfen wusste, schrieb er Rosa.
 

# Ich bin… voll aufgeregt. 😊 #
 

Nur, dass es nicht an Rosa ging, sondern an Kentin, der gerade sein Handy wegpacken wollte, da es zum Pausenende geklingelt hatte.

„Huh?“, machte er und fragte sich warum Alexy aufgeregt war… wobei im Grunde war er auch ein wenig aufgeregt, es war immerhin wirklich selten, dass er mal jemand daheim besucht hatte und Alexy war eben ein wenig… speziell.
 

# Warum du, sollte nicht ich aufgeregt sein, wenn ich zum ersten Mal einen Klassenkameraden daheim besuche? 😉 #
 

Schrieb er daher zurück und steckte dann das Handy weg, ohne sich bewusst zu sein, dass Alexy einen halben Herzinfarkt bekam als ihm bewusst wurde, dass er die Nachrichten vertauscht hatte. Nun war er noch aufgeregter und es war ihm peinlich und … vielleicht sollte er einfach schreiben er fühlte sich urplötzlich doch schlechter und wollte alleine sein. Aber vielleicht kam Kentin ja dann erst recht, immerhin hatte er seine fürsorgliche Seite bereits kennengelernt.
 

Alexy legte das Handy weg, nachdem er es verflucht hatte, bevor er wirklich noch etwas schrieb und ging dann zu seinem Schrank um ein gewollt lässiges, bequemes aber schickes Outfit zu finden. So schaffte er locker die beiden Stunden bis Schulschluss noch herumzubringen und zuckte erschrocken zusammen als es plötzlich klingelte. Sein Zimmer sah - wie sein Bett - aus wie in einem Kleidergeschäft, nur einem sehr unordentlichen. Überall lagen die Klamotten verstreut und Alexy fluchte, ehe er sich alles schnappte und es irgendwie in seinen Schrank steckte und hoffte es würde irgendwie halten und nicht alles einfach heraus explodieren, wenn Ken das Zimmer betrat.
 

Mittlerweile hatte es schon zum zweiten Mal geklingelt und Alexy hetzte zur Tür, rannte fast dagegen und konnte sich gerade noch bremsen. Fast etwas zu hektisch riss er sie auf und stand Kentin gegenüber, der die Hand gerade zum Klopfen erhoben hatte.
 

„Sorry, ich war im Bad!“, teilte Alexy ihm mit, was Ken rote Wangen bescherte und Alexy auch, sobald ihm bewusst wurde was er gesagt hatte.
 

„Willst du… Kaffee?“, sprudelte er dann hervor und nahm die Tüte an, die Ken ihm reichte.

„Oder erst mal reinkommen!“, fügte er noch schnell hinzu und trat aus dem Weg, dass Ken die Wohnung betreten konnte.
 

Verwirrt blinzelte Kentin Alexy an, lachte anschließend jedoch bei dessen Reaktion. Er war noch nicht einmal in der Wohnung und bekam gleich einen Kaffee angeboten? Mit irgendetwas musste er Alexy verunsichern, aber warum?

„Ich komm erst einmal rein“, antwortete er ihm und trat an Alexy vorbei, der anschließend die Tür hinter ihm schloss. „Und einen Kaffee nehme ich dann auch“, antwortete er ihm schließlich. Natürlich machte er sich nicht über ihn lustig, aber ein wenig süß fand er es trotzdem, wie sich Alexy verhielt.
 

„Okay, kommt sofort!“, sagte Alexy und schnappte Kentin ohne groß darüber nachzudenken am Handgelenk und zog ihn mit sich in die Küche.
 

Nicht einmal früher brachte er einen Schwarm mit nach Hause, geschweige denn, dass ihn einer besuchen wollte. Gut, Kentin wusste nichts von seinem Glück, trotzdem war es etwas Neues. Und das er ihm vorhin auch noch eine falsche SMS hat zukommen lassen, vergaß er auch nicht so einfach.
 

„Also? Wie geht es dir inzwischen?“, fragte Kentin, der sich interessiert in der Küche umsah. Man merkte sehr wohl, dass die Mutter der Zwillinge Innenarchitektin war und noch zusätzlich einen guten Geschmack an Dekoration hatte. Außerdem passte es irgendwie zu Alexy, zeugte der Raum mehr von diesem als von Armin.
 

„Nicht der Rede wert! Ich kann mich immer noch kaum bewegen, aber wenigstens tut mir nicht mehr alles weh. Nur noch mein Oberkörper und meine blöde Lippe.“ Kentin war sich ziemlich sicher, dass er ein Schmollen bei Alexy wahrnehmen konnte, während dieser an der Kaffeemaschine herumhantierte.
 

Das Alexys Lippe noch immer angeschwollen war und er tatsächlich ein blaues Auge bekam, sah er schon vorhin am Eingang. Alexys überschwängliche Reaktion lenkte ihn jedoch davon ab. Deshalb trat der Braunhaarige recht schnell neben seinen Freund und musterte ihn.

„Sieht ziemlich übel aus“, kommentierte Kentin und erschreckte Alexy so sehr, dass er die Milch über sich kippte, die er gerade aus dem Kühlschrank holte.

„Gott, Kentin!“, stieß Alexy überrascht aus.
 

„Oh, tut mir leid“, lachte er über das Missgeschickt, sah ihn aber gleichzeitig entschuldigend an. „Ich hoffe das war nicht dein Lieblings-T-Shirt“, fügte Kentin hinzu und griff nach dem Geschirrtuch. Es schien zur Gewohnheit zu werden, dass Ken Alexy mit irgendeinem Tuch im Gesicht herum tupfte. Diesmal waren es nur ein paar Spritzer Milch, die nicht nur auf den Klamotten gelandet waren.
 

„Nein, das nicht“, seufzte Alexy und versuchte seine Lippen nun doch zu einem Schmollen zu verziehen. Seine Wangen waren gerötet und er blickte Kentin überfordert an, hielt die Milchpackung noch immer in seiner Hand. „Aber jetzt darf ich mich nochmal umziehen. Und eigentlich solltest du die Milch in deinem Kaffee trinken und nicht von mir“, redete Alexy weiter, der erst im Nachhinein realisierte, WAS er da sagte.

Wie dumm nur, dass Kentin diese Anspielungen nicht sofort verstand.
 

Ken verstand nicht warum Alexy knallrot anlief und seinen Kopf sofort abwandte.
 

„Ich- Ich mach dir eben deinen Kaffee und hol mir dann ein neues Oberteil!“, gab Alexy fluchtartig von sich. Der Kaffee war zum Glück schon fertig und es fehlte nur noch die Milch, die er schnell hinein goss und Ken die Tasse anschließend hinschob.

„Bis gleich!“, meinte er sofort und verschwand auch gleich aus dem Raum.
 

Zurück blieb Kentin, der überrascht auf die Tasse blickte und sich nach dem Zucker umsah. Da er nicht in den Schränken herumwühlen wollte, entschied er sich auf Alexy zu warten. Beziehungsweise... sich einfach auf den Weg zu machen ihm zu folgen. Da er nicht wusste, welches Zimmer ihm gehörte, schlich er sich auf leisen Pfoten durch das Haus und öffnete eine Tür nach der anderen.

Das erste Zimmer war wohl das von Armin, war es vollgestopft mit irgendwelchen Figuren, Spielen, Konsolen und sein Bett war ebenfalls mit irgendeinem Logo von einem Spiel überzogen... kaum zu verwechseln. Kopfschüttelnd schloss Kentin die Tür wieder und machte sich an die nächste Tür. Ohne zu klopfen war er wohl im Schlafzimmer der Eltern gelandet, weshalb er die Tür sofort wieder zuschlug.
 

Normalerweise war Kentin nicht so neugierig, aber er machte sich doch ein wenig Sorgen um Alexy. Er verhielt sich komisch und war verletzt, vielleicht sollte er doch einmal genauer nachfragen?

Gedankenverloren öffnete Kentin die vorletzte Tür, die definitiv nicht das Bad war, denn Alexy stand Oberkörperfrei vor ihm und wühlte gerade nach einem Kleidungsstück.
 

Peinlich berührt drehte sich Alexy sofort um und griff nach seiner Jacke, die er vor sich hielt. Es war mehr der Überraschungsmoment, den Alexy so reagieren ließ. Im Grunde hatte er nichts vor Kentin zu verstecken und schließlich trug er noch seine Hose, nur... Nunja, es war eben Alexy und er stand halb nackt vor seinem Schwarm.
 

„Ich bins nur“, gab Kentin intelligent von sich. Die Reaktion verstand er zwar nicht, wurde jedoch selbst ein wenig rot auf den Wangen, da es Alexy scheinbar wirklich sehr unangenehm war. „Ich warte draußen“, entschuldigte er sich und drehte ihm den Rücken zu, damit er vor seiner Tür warten konnte.

Seufzend strich er sich durch die Haare und blickte im dunklen Flur zur Seite um zu sehen, ob die Tür wieder aufging. Wenn er es genau bedachte... Alexy zog sich selbst im Sportunterricht nur ungern vor allen aus.
 

„Alexy? Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte er als er seinen Kopf nach hinten gegen die Tür lehnte. „Die Kerle haben dich echt schlimm erwischt“, stellte er fest als er genauer über seinen mit blauen Flecken und roten Blessuren übersähen Körper dachte.
 

Mit Alexy war sicher nichts in Ordnung, er hatte nun schon den zweiten halben Herzinfarkt heute. Oder vielleicht war es auch schon fast der Dritte. Kentin würde ihn heute auf jeden Fall noch umbringen. Warum musste er denn auch einfach so hereinkommen? Er hatte gerade angefangen sich ein wenig selbst zu beruhigen, weil sein Herz einfach so sehr schlug und er ein bisschen fahrig dadurch war.
 

Deshalb passierten bestimmt auch diese ganzen Missgeschicke. Normal war er doch auch nicht so ein Trottel. Alexy schüttelte leicht den Kopf um sich wieder ins Hier und Jetzt zu rufen, vor allem weil Kentin ja immer noch auf eine Antwort wartete. Oder was hatte er da gerade gesagt… Alexy wurde erneut rot. Er hatte ihn Oberkörperfrei gesehen und auf seine Blessuren geachtet?
 

Ein wenig kribbelig fühlte sich Alexy schon, bei dem Gedanken, dass sein Schwarm ihn so gemustert hatte. Und er grinste auch ein bisschen doof, machte dann aber gleich wieder „Au.“, was Ken zum Glück nicht gehört zu haben schien, denn vor der Tür blieb es ruhig. Ob er wieder in die Küche gegangen war? Alexy zog sich jetzt endlich mal das T-Shirt an, dass er sich aus dem Schrank genommen hatte und drückte dann unvermittelt die Türklinke herunter um recht rasch in der Küche zu sein und dann auch Kens Frage zu beantworten.
 

Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass der Braunhaarige vielleicht noch vor der Tür stehen könnte.
 

Und Ken hatte auch nicht damit gerechnet, dass Alexy die Tür so plötzlich und hektisch aufriss, so dass er gar keine Zeit hatte irgendwie zu reagieren. Stattdessen kippte er nach hinten weg und landete Alexy so ziemlich vor den Füßen, da dieser ja beim Tür aufmachen einen Schritt zurück gemacht hatte. „Ken!“, rief er sofort erschrocken, während er sich besorgt über ihn beugte. „Oh Je… hast du dir was getan?“, wollte er wissen.
 

„Ja, weh…“, gab Kentin fast ein wenig sarkastisch von sich, während er sich fragte was zur Hölle heute eigentlich los war. Tag der Tollpatschigkeit? Freitag der Dreizehnte?

Alexy über ihm fing allerdings an zu lachen bei seinem Kommentar und sein Lachen war so ansteckend, dass Ken einfach mitlachte während er sich aufrappelte und dann den Hinterkopf rieb.
 

„Es tut mir so Leid, irgendwie ist heute echt der Wurm drin… in allem…“, fing Alexy an, streckte die Hand aus um ein wenig Staub von Ken Rücken zu klopfen. „Und ich hab schon lange nicht mehr geputzt…“, murmelte er fast ein wenig für sich.
 

„Schon gut, danke fürs abstauben.“, erwiderte Ken und Alexy zog die Hand zurück. „Dann versuchen wir mal… nochmal Kaffee zu trinken.“, entschloss er dann und ging schon mal wieder in die Küche vor. Ken folgte ihm zurück. Sie hatten ja auch noch immer die süßen Stückchen und so langsam wollte er seines doch mal essen.
 

Alexy hatte mittlerweile die Milch auf den Tisch gestellt und nochmal neuen Kaffee aufgesetzt. Gerade angelte er nach den Tellern, die scheinbar in einem der oberen Schränke waren. Dabei rutschte Alexys T-Shirt nach oben und entblößte einen Teil seines Rückens und Kentin sah die blauen Flecke wieder.
 

Automatisch trat er ein wenig näher und irgendwie… wollte er ihn anfassen? Ken schüttelte verwirrt den Kopf und setzte sich lieber an den Tisch bevor er noch irgendwas seltsames machte. Aber Alexy… er tat ihm wirklich Leid, es sah aus als wäre er getreten worden und er kannte dieses Gefühl und Alexy hatte es noch weniger verdient als er.
 

„Was ist eigentlich genau passiert? Was haben sie mit dir gemacht?“, fragte er daher und Alexy, der gerade die Teller auf den Tisch stellte seufzte. Dann setzte er sich und schüttelte leicht den Kopf.

„Ich mag nicht daran denken, aber sie haben mich festgehalten und… in den Bauch geboxt und als ich auf dem Boden lag noch nachgetreten!“, seine Stimme zitterte gegen Ende und ein wenig bereute es Ken gefragt zu haben. Allerdings brachte es ihn auch dazu seine Hand auszustrecken und sie auf Alexys zur Faust geballten Hand zu legen.
 

Das brachte Alexy dazu leise aufzuschluchzen.

„Ich hatte Angst…“, gestand er sich und Ken dann ein und sah ihn an.

„Ich hab nie damit gerechnet… dass sowas passiert… man hört das ja immer nur und dann - und vor allem weil mein Ex einfach… abgehauen ist.“
 

Ken nickte verständnisvoll.

Er lies seine Hand auch noch ein wenig länger auf Alexys und rutschte schließlich mit dem Stuhl halb um den Tisch herum bis er direkt neben ihm war und Alexy zwar knallrot und mit klopfenden Herzen, aber auch mit Tränen in den Augen zu ihm kippte und sich in eine vorsichtige Umarmung traute.
 

Erst jetzt, als er von jemand anders, der nicht sein Bruder und nicht seine Eltern waren, umarmt wurde, wurde ihm bewusst wie viel Angst er eigentlich gehabt hatte und das er fast schon froh sein konnte so glimpflich davon gekommen zu sein. Außerdem fühlte er sich bei Ken sicher und wohl und irgendwie auch verstanden.
 

„Danke…“, meinte er nach einer Weile und richtete sich dann auch wieder auf, versuchte ein Lächeln auf seine Lippen zu zaubern. „Es geht wieder…“, setzte er dann verlegen hinzu. Ken nickte langsam und stand dann auf um seinen Stuhl wieder an den normalen Platz zu stellen und endlich das süße Stückchen auf seinem Teller in die Hand zu nehmen um hineinzubeißen.
 

Alexy tat es ihm mit dem Schokohörnchen gleich, dass ihm Ken mitgebracht hatte. Dabei blinzelte er wenig unter den Wimpern zu seinem Gast und spürte wie er schon wieder kribbelig wurde. Ken hatte ihn gerade in den Armen gehabt - er war so warm und so lieb und er sah auch wirklich gut aus.
 

Alexy war so hoffnungslos verliebt.
 

Plötzlich klingelte Alexys Handy, was ihn völlig aus den Gedanken riss. Zum Glück verteilte er nicht wieder irgendwas auf sich oder auf näherliegende Gegenstände.

„Sorry“, entschuldigte sich Alexy und warf einen kurzen Blick auf sein Handy. „Ist nur mein Bruder“, erklärte er und überflog die Nachricht kurz.
 

# Ich hoffe du nutzt die Zeit! ;) Ich möchte heute noch irgendwann nach Hause kommen. #
 

War alles was dort geschrieben stand und auf der Stelle lief Alexy erneut rot an.
 

„Was will er denn?“, fragte Kentin nach.
 

„Ach, n-nichts, nur, dass er heute etwas später kommt“, erfand Alexy und steckte das Handy wieder weg.
 

„Komisch, das hat er mir vorhin schon mitgeteilt, sonst wäre ich doch gar nicht vorbei gekommen“, überlegte Kentin laut, merkte durchaus wie Alexy dabei den Kopf senkte.
 

„Achso...“, gab er ein bisschen deprimiert von sich. Er merkte jedoch schnell, dass so eine Reaktion wirklich unpassend war... zumindest für ihn. Sofort hob er den Kopf wieder und versuchte zu lächeln. Der Versuch alleine sah eher aus wie eine Grimasse, klappte es dank seiner Lippe nicht besser. „Autsch“, jammerte Alexy gespielt und fasste sich dabei an die Lippe. „Ich hoffe es ist nicht wieder aufgegangen.“
 

Ein wenig Leid tat ihm Alexy schon und er war verdammt sauer auf die Typen, die das mit ihm angestellt haben. Wenn er sie nur in die Finger bekommen würde...! Nur war das wohl nicht in Alexys Sinn gewesen. Schade eigentlich.
 

„Homophobe Arschlöcher“, ging es Kentin durch den Kopf, der schnell das restliche Stückchen in den Mund schob und anschließend seinen Kaffee trank. Die kleine Stärkung war eigentlich keine so schlechte Idee gewesen.
 

„Du hast da nur ein paar Krümel am Mundwinkel“, deutete Kentin ihm an. Alexy versuchte dabei die falsche Seite zu säubern und erntete nur ein amüsiertes Lachen von Kentin.

„Die andere!“

„Aber da tuts weh“, jammerte Alexy und verzog das Gesicht.

„Dann wirst du wohl mit der Schokolade herumlaufen müssen.“ Extra süß würde bei Alexy auch nicht schaden, doch gerade als sich Alexy beschweren wollte, stand Ken auf und wischte ihm mit der Hand sanft über die Stelle, die er meinte. Dabei passte er natürlich auf, dass er nicht die schmerzende Wunde erwischte.
 

„...“

Kentin war wirklich so vorsichtig und sanft, dass Alexy kaum etwas spürte. Wie auch? Er blickte ihm wie gebannt in die Augen. Gerade verfluchte sich der Blauhaarige dafür, dass er so extrem auf den anderen stand. Es war nicht erst seit gestern so, trug er es schon eine ganze Weile herum und immer wieder suchte er nach Etwas... wartete auf Zeichen, die ihm Kentin gab, dass es doch auf Gegenseitigkeit beruhte. Seit dieser Schlägerei bekam Alexy diese nun zwar, da Kentin aber keine Ahnung hatte, passierte es einfach nur, weil Ken in Alexy eben einen guten Freund sah und die Berührungen nichts zu bedeuten hatten. Armin kam er beim herumalbern schließlich auch näher...
 

„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du richtig schöne Augen hast?“, meinte Kentin plötzlich. Da Alexy ihn so direkt ansah und er gleichzeitig näher gekommen war, fiel ihm das zum ersten Mal auf. Sie hatten nicht nur eine außergewöhnliche Farbe sondern strahlten einen auch richtiggehend an.

Statt einer Antwort erhielt Kentin nur weit aufgerissene Augen und es sah beinahe so aus als würden sich Tränen darin bilden.

Kentin quälte Alexy heute wirklich.
 

„Wolltest du mir nicht die Aufgaben von heute bringen?“, wechselte Alexy sofort das Thema und drückte dabei dessen Hand nach unten, die noch immer an seiner Lippe war.
 

„Das hab ich fast vergessen! Aber außer in Geschichte war heute gar nicht so viel“, gab Kentin von sich und holte sofort seine Sachen ohne sich Gedanken über eben zu machen. Für ihn war es eben anders als für Alexy.
 

Nachdem der Blauhaarige den Tisch abräumte, verteilte Kentin einige Notizen und Hefte darauf.
 

Die kurze Zeit, die Kentin brauchte um die Hefte auf dem Tisch auszubreiten, nutzte Alexy um sich ein wenig zu fangen. Ken hatte ihm gerade wirklich... ein Kompliment über seine Augen gemacht, während er in besagte Augen geblickt hatte und dann auch noch seine Hand an seinem Mundwinkel gehabt hatte. Um Krümel wegzustreichen! Wie ein verdammter Liebhaber, wie ein Liebhaber, wie ihn sich Alexy schon so lange wünschte.
 

Er hatte wirklich fast zu weinen angefangen, sein Herz hatte schon Marathon geschlagen und ihm war durchaus schwindelig geworden. Ken war heute anders und er fasste ihn ziemlich oft an, seit der Sache mit der Prügelei. Er verstand nur nicht genau weshalb, was ging in dem hübschen Kopf des Anderen vor sich?
 

Ken war damit beschäftigt im Geschichtsheft und im Buch zu blättern um die Aufgabe genau mitteilen zu können, sonst hätte er sich vermutlich ähnliche Fragen gestellt. Er hatte vorher noch nie jemand Krümel aus dem Mundwinkel gestrichen, jemand so lange im Arm gehabt oder generell dauernd berührt und er hatte Alexy noch nie so oft als süß befunden wie die letzten Tage.
 

Aber diese Beobachtungen waren zwar in seinem Kopf gespeichert wurden gerade aber vom Bewusstsein verdrängt.
 

„Also...“, fing er an und sah auf, direkt in Alexys Gesicht, da dieser aufmerksam zu ihm blickte. Seine Augen schimmerten immer noch und Ken wurde ohne Grund ein wenig wärmer.

„Die Hausaufgaben...“, fuhr er dann zögernd fort, riss sich dann aber zusammen und schob das Heft zu dem Blauhaarigen, genau wie das Buch, dass er umdrehte. „Wir sollen das hier lesen und dann schriftlich bearbeiten, die Fragen die es zu beantworten gilt, sind im Heft aufgeschrieben. Ich hoffe du kannst meine Schrift lesen!“
 

Alexy blickte auf das Heft und die Schrift und verzog leicht das Gesicht. Kentin war zwar ein hübsches Kerlchen, aber er hatte eine Sauklaue.

„Uh... könnte schwer werden...“, meinte er daher offen und Ken nickte, er hatte sich das fast schon gedacht. Daher nahm er das Heft wieder an sich und räusperte sich. „Ich diktiere es dir...“, erklärte er dann sein Vorhaben und wartete bis Alexy sich einen Stift genommen hatte und ein Blatt Papier. Sein Heft war mit seinem anderen Schulzeugnis in seinem Zimmer und er hatte wenig Lust aufzustehen und es zu holen. Ein Zettel tat es ja auch erst einmal.
 

„Okay...“, fing Ken an und fuhr dann langsam und deutlich fort die Aufgaben vorzulesen. Alexy schrieb brav mit und so waren sie damit sehr schnell fertig. Die anderen Aufgaben waren wirklich nur eine Kleinigkeit und eigentlich könnte er sie ja auch mit Armin machen. Wie generell alle Hausaufgaben, außer Geschichte... denn das war eine Gruppenaufgabe und er war in der von Kentin. Armin hatte aber sicher daran nicht gedacht und Ken hatte es deshalb auch nicht verwundert warum er ihm die Hausaufgaben bringen sollte, wenn sein Bruder doch in der selben Klasse war und Alexy morgen ohnehin noch nicht in die Schule würde, was auch daran lag, dass Wochenende war.
 

Vielleicht durfte er ja am Montag wieder gehen, es war einfach sehr langweilig daheim zu sitzen, während in der Schule sicher allerlei passierte. Meistens war es ja nicht langweilig an ihrer Schule. Außerdem wollte er seine Gruppe nicht im Stich lassen, denn es würde ja auch bald die Abfragen zu ihren Aufgaben kommen, samt einer Präsentation. Alexy sprach und erzählte meistens sehr viel bei solchen Präsentationen und war daher auch in der Gruppe als Sprecher vorgesehen. Er würde sie sicher nicht hängen lassen.
 

„Wenn wir jetzt mit den Aufgaben fertig sind...“, meinte Alexy plötzlich und sah auf die Uhr. „Hast du noch Zeit mir Gesellschaft zu leisten... vielleicht bei einem Film oder einem Spiel. Gegen Armin macht spielen eigentlich gar keinen Spaß mehr, weil er einfach immer gewinnt!“ Kentin überraschte diese Information nicht wirklich, aber er hatte nichts dagegen mit Alexy ein wenig zu zocken. Immerhin hatte er an seinem PC daheim auch ein paar Spiele. Das gehörte vermutlich einfach zu ihrer Generation, auch wenn auf der Militärschule so etwas alles verboten gewesen war. Ken war wirklich sehr froh da nicht mehr sein zu müssen.

„Natürlich hab ich noch Zeit, dann... such etwas aus und wir zocken, mal sehen wer der größere Noob ist!“
 

„Ich natürlich nicht!“, befand Alexy sofort und richtete sich ein wenig auf. „Ich spiele wie gesagt oft genug mit Armin, da lernt man Tricks! Vor allem, wenn man sich ein wenig gegen ihn behaupten können muss.“
 

„Und ich hab mich schon gefragt, was ihr zu Hause immer treibt“, lachte Kentin. Bei Armin konnte man es sich lebhaft vorstellen, dass er seine freie Zeit mit zocken verbrachte. Alexy ging zwar gern shoppen und verbrachte hin und wieder Zeit mit Rosa oder ihm, aber das auch nicht die ganze Zeit.

„Manchmal zwingt mich Armin, wenn ich ihn mit auf meine Shoppingtour nehme. Er findet das immer total schrecklich und hält mir das den ganzen Tag vor“, schmollte der Blauhaarige.

„Oh ja, das ist nicht zu überhören“, erinnerte sich Kentin, bekam man das am nächsten Tag auch in der Schule noch mit.

„Vielleicht sollte ich das nächste Mal einfach dich mitnehmen.“ Der kleine Themenwechsel tat Alexy ganz gut, vergaß er so schnell was sein Herz eben noch aus dem Takt brachte.

„Ich bin aber sicher kein Modeexperte“, lachte er.
 

Ein Spiel war schnell gefunden und auch der richtige Platz im Wohnzimmer. Alexy setzte sich auf das Sofa, während sich Kentin davor auf den Boden setzte und sich nur an das Sofa anlehnte. Wie gut, dass Armin inzwischen so viele Konsolen besaß, dass sich eine davon im Wohnzimmer befand.
 

„Diesmal gewinne ich!“, gab Alexy überzeugt von sich und tippte wie wild auf dem Kontroller herum. Bisher gewann tatsächlich immer wieder Kentin und das obwohl er das Spiel noch gar nicht kannte.

„Ich dachte du hast so viel Übung mit Armin“, neckte Kentin ihn und gewann auch die nächste Runde mit Leichtigkeit.

„Kampfspiele sind einfach nicht meins“, grummelte Alexy.

„Noch eine Runde?“, wollte Kentin wissen.

„Okay! Aber jetzt.“ Sofort startete Alexy eine neue Runde und sprang fast auf als er endlich einmal einen Glückstreffer landete und gewann. Dabei bewegte er sich falsch und verzog sofort das Gesicht. Mit einer geprellten Rippe war einfach nicht zu spaßen.

„Autsch“, jammerte der Blauhaarige und hielt auf der Stelle still.
 

Kentin wäre beinahe aufgesprungen als er merkte, dass Alexy Schmerzen hatte. Er war einfach ein bisschen überbesorgt, was bestimmt an seiner eigenen Erfahrung lag und er sich wirklich Sorgen um Alexy machte. Vor allem auch, dass er vielleicht noch einmal auf diese Typen treffen könnte. Vielleicht dachte er auch zu viel darüber nach, denn sonst behielt er Alexy nicht so im Auge. Generell zeigte er seine Sorge nicht so offen. Ein bisschen auf Abstand sollte er dann doch gehen... es verwirrte Kentin selbst.
 

„Alles okay?“, fragte er schließlich und legte vorsichtig eine Hand auf Alexys Bein. So viel zum Thema Abstand. Wenigstens blieb er auf dem Boden sitzen und sah nur zu seinem Freund auf, der sofort mit dem Kopf nickte und abwinkte.

Die Hand auf seinem Bein fühlte sich so unglaublich warm an und beinahe wäre er mit den Gedanken abgedriftet, wenn in diesem Moment nicht die Haustür aufgegangen wäre.
 

„Hrm“, räusperte sich eine bekannte Stimme. Armin wartete einen Moment, bevor er langsam ins Wohnzimmer ging, in welchem das Licht brannte. Er blinzelte ein, zweimal, bevor er ein wissendes Grinsen aufsetze als er die beiden so nah beieinander sah.

„Ich hoffe ich störe nicht.“
 

„Nein, nein! Komm rein! Ich dachte du wolltest später kommen, Bruderherz“, gab Alexy so unschuldig wie möglich von sich. Kentin setzte sich inzwischen auch wieder normal hin.

„Es ist spät... habt ihr mal auf die Uhr gesehen?“, gab Armin skeptisch von sich. Synchron bewegten sich die Köpfe der beiden auf die Uhr, die gleichzeitig ein „Oh“, von sich gaben.

„Wir müssen wohl die Zeit beim spielen vergessen haben“, murmelte Alexy und kratzte sich verlegen am Kopf. Das es inzwischen dunkel draußen war, hatten beide nicht mitbekommen.

„Schwer beschäftigt?“, grinste Armin seinen Bruder an.

„Vielleicht sollte ich dann gehen, ich will euch nicht weiter stören, wenn es schon so spät ist“, mischte sich Kentin ein und wollte gerade aufstehen.

„Warum bleibst du nicht über Nacht bei uns? Du kannst bei Alexy im Bett schlafen, unsere Eltern sind da ziemlich locker“, schlug Armin vor.

„Armin!“, fuhr Alexy ihn plötzlich an und konnte es nicht verhindern wieder rot zu werden. Kentin hier zu haben war schon viel zu schön um wahr zu sein und er hätte auch nichts dagegen, wenn dieser auch noch über Nacht bei ihnen bleiben würde, aber in seinem Bett...? Das würde Alexy garantiert nicht überleben.
 

„Dagegen habe ich nichts, aber mein Vater ist da ein wenig strenger und ich muss das früh genug abklären, bevor ich nicht nach Hause komme“, entschuldigte sich Kentin.

„Vielleicht ein anderes Mal. Wie gesagt, Alexys Bett ist das größte im Haus“, sagte Armin noch einmal, der es einfach nicht lassen konnte seinen Bruder damit aufzuziehen.
 

„Wir haben auch ein Gästebett, dass wir aufstellen können! Sogar die Couch hier kann man ausziehen...“ Man musste nun wirklich nicht in seinem Bett schlafen, stellte Alexy schnell klar, immerhin sah Ken schon leicht irritiert auf Armin.
 

Es war schon ein wenig seltsam, wie Armin, dass mit Alexys Bett wiederholt erklärte und Ken vermutete, dass er irgendwie was verpasst hatte. Vielleicht etwas zwischen den Zwillingen, bei denen wusste man ja nie, ob sie vielleicht einen Insider hatten. Generell bei Geschwistern oder guten Freunden. Kentin hatte sowas selbst noch nie gehabt, weil er weder Geschwister hatte noch wirklich gute Freunde.
 

Sicher, er war seit er wieder da war mal hier und da, aber eine tiefe Freundschaft hatte sich noch bei niemanden ergeben. Er lernte ja auch gerade Alexy zum Beispiel erst mal besser kennen und der Nachmittag hatte ihm tatsächlich gefallen. Und es stimmte, dass er auch vielleicht gerne noch übernachtet hätte, aber es stimmte auch, dass er es nicht einfach so durfte.
 

Sein Vater war da wirklich streng und er schätzte Regeln und Ordnung und dazu gehörte, Verabredungen wie solche zeitig zu treffen.

„Okay, dann weiß ich Bescheid und frage meinen Vater das nächste Mal rechtzeitig...“, fing Ken an und sah dabei auch wieder zu Alexy. „...wenn wir das wiederholen wollen...“, fügte er noch ein wenig fragend hinzu und ehe Alexy etwas sagen konnte, stimmte Armin für ihn zu.
 

„Bestimmt! Alexy strahlt doch richtig, so gut gelaunt war er seit Tagen nicht!“ Alexy warf Armin ein Sofakissen ins Gesicht.

„Hey!“, beschwerte sich sein Bruder.

„Es stimmt doch, seit zwei Tagen sitzt du da und ziehst eine Mine wie sieben Tage Regenwetter!“ Alexy wusste, dass das stimmte, aber nicht nur dass ihm langweilig gewesen war so alleine, es war ihm vor allem eben auch sehr bewusst gewesen, wie sehr er sich mal wieder in jemand getäuscht hatte und alles was Ken heute auch noch bei ihm ausgelöst hatte, war sicher tief verborgen gewesen und hatte ihn ebenfalls runtergezogen. „Ich bin auch verletzt, Armin!“, gab Alexy deshalb von sich und verschränkte die Arme. Ken blickte zwischen den Brüdern hin und her und bemerkte, dass Alexy vielleicht auch zweideutig gesprochen hatte, nachdem was er wirklich heute Mittag eben miterlebt und was er ihm auch erzählt hatte.
 

„Wir wollten uns morgen ohnehin treffen, nicht Alexy?“, sagte Kentin schließlich schnell um einen etwaigen Streit zwischen den Brüdern schon im Aufkommen zu ersticken. Armin hatte gerade tatsächlich angesetzt seinen Bruder weiter zu ärgern, aber bei Ken’s Worten, hielt er inne und grinste dann nur vielsagend.
 

Alexy sah es nicht, er sah dankbar zu Ken nickte und sprang dann auf. „Ich bringe dich nich zur Tür!“, bestimmte er und ging an dem Braunhaarigen und auch an seinem Bruder vorbei in den Flur.

„Tschau!“, machte Armin und hob die Hand zum Gruß, ehe er sich auf die Couch pflanzte, nach dem Controller griff und eine Solokampagne des Spiels startete, dass Alexy und Ken gerade noch gespielt hatten. Ken erwiderte den Abschiedsgruß und trat dann in den Flur, wo Alexy ihn schon erwartete.
 

„Ich weiß nicht... was in Armin gefahren ist...“ fing Alexy entschuldigend an und lächelte leicht. Ken zuckte mit den Schultern.
 

„Sah aus wie eine Sache zwischen... Brüdern, wollte er dich ärgern?“

Alexy seufzte und sah Kentin fast ein wenig verzweifelt an, der scheinbar wirklich sehr schwer von Begriff war, anderseits war es auch gut, dass er keinen Verdacht schöpfte, worauf Armin die ganze Zeit hingewiesen hatte.
 

„Er dichtet mir uhm... gerne etwas mit jedem Kerl an, der zur Verfügung steht... beziehungsweise neckt mich mit so Aussagen, wie dass sie in meinem Bett schlafen können... oder so...“, erklärte Alexy ein wenig ausweichend und als Ken den Sinn der Worte endlich begriff bekam er leicht rote Ohren.
 

„Oh!“, machte er dann und räusperte sich. „Bei vielen... Kerlen?“, fragte er nach.
 

„Nein... also ich mein, ich hab ein... ein paar...“, sagte Alexy schnell und wippte ein wenig auf der Stelle auf und ab, weil ihn das ganze Gespräch gerade ein wenig nervös machte.
 

„Und bei jedem... dieser paar Kerle?“, fragte Kentin noch ein wenig genauer nach.
 

„Warum fragst du?“, gab Alexy schließlich von sich und wandte nun auch langsam leicht den Blick ab. Ken merkte, dass es ihm wohl unangenehm war und im Grunde wusste er nicht mal warum er so genau nachfragte, aber irgendwie... gefiel ihm die Vorstellungen von vielen Kerlen nicht. Aber das konnte er Alexy schlecht so sagen. Also zuckte er nur mit den Schultern.
 

„Nur so, aber ich denke... ich sollte jetzt wirklich gehen, bevor mein Vater mir verbietet morgen wegzugehen, wenn ich jetzt zu spät bin.“
 

Alexy nickte, offensichtlich erleichtert und öffnete die Tür.

„Komm gut heim, wir sehen uns Morgen und danke...für vorhin und generell den ganzen Nachmittag.“ Ken nickte und ging ein paar Schritte aus der Tür drehte sich dann nochmal zu Alexy und hob die Hand.
 

„Bis morgen dann und lass dich nicht von deinem Bruder ärgern!“
 

Alexy, grinste, nickte und winkte und sah Ken dann noch nach wie er langsam Richtung Straße ging und lehnte sich gegen den Türrahmen um ihn so lange zu beobachten bis er ihn nicht mehr sah, als er um die nächste Ecke gebogen war.

Dann schloss er die Tür und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Einen Moment gab er sich, dann trat er ins Wohnzimmer und sah auf Armin der in das Spiel vertieft war.
 

„Du bist gemein, Armin!“, ging er ihn dann an und Armin antwortete, ohne vom Spiel aufzusehen. „

„Alleine schleicht ihr noch Monate umeinander herum, sei mir lieber dankbar Brüderchen!“
 

„Er ist nicht... ich hab doch keine Chance bei ihm!“, meinte Alexy und lies sich neben seinen Bruder auf die Couch fallen. Der verdrehte nur die Augen.

„Ihr seid eben beide Idioten...“, befand er dann und drückte Alexy den zweiten Controller in die Hand. „Mal sehen ob dich das Training mit Ken besser gemacht hat!“
 

Hatte es nicht, denn Alexy verlor wie immer haushoch gegen seinen Bruder aber da er wegen Ken einfach gute Laune hatte, kümmerte es ihn nicht wirklich und als er später in sein Zimmer kam, hatte Ken ihm geschrieben. Mit dem Handy in der Hand warf er sich aufs Bett und sah auf die wenigen Zeilen.
 

# Mein Vater war noch nicht daheim, es geht also auf jeden Fall klar mit dem Treffen morgen, 13 Uhr ist okay? Wir treffen uns an der Bushaltestelle. Schlaf gut. 🙂 #
 

# 13 Uhr ist okay, bis morgen und schlaf auch gut. ☺️ #
 

Alexy war sich ziemlich sicher, dass er vor Aufregung kaum würde schlafen können.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Bissi... lang xD‘ Komplett anzeigen

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