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Mit jedem Wort ...

... vergeht die Zeit mehr.
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... vergeht die Zeit.

„Aufwachen mein Schatz, sonst kommst du zu spät zum Unterricht.“ Weckte eine liebliche Stimme das noch recht verschlafen wirkende Mädchen, welches sich den Schlafsand aus den Augen wischte und herzhaft gähnte. Es war Lioras Mutter, welche sie weckte, ihr Wecker schien nicht geklingelt zu haben, doch zum Glück hatte sie ihre Mutter, welche ihr immer half. „Danke dass du mich geweckt hast, was würde ich nur ohne dich machen?“, fragte Liora ihre Mutter, während sie Aufstand und sich ihre blonden Haare richtete und ins Bad trotte, sie zog sich um, kämmte ihre Haare und putze sich die Zähne, so wie immer.
 

Fröhlich summend ging sie nach unten, die Sonne schien warm auf die Erde, die Vögel sangen und heute hatte sie ihren großen Geigenwettbewerb, Monate lang hatte sie dafür geübt und nun war es bald soweit. „Guten Morgen mein Schatz, bist du schon aufgeregt auf den Wettbewerb?“ begrüßte ihr Vater sie und gab ihr einen Kuss auf den Haarschopf. „Kein bisschen. “ lachte sie und setzte sich an den Tisch um Frühstück zu essen. Sie hatte noch nicht einmal gelogen, schon seit Jahren nahm sie an Wettbewerben Teil und hatte bis jetzt immer das Preisgeld gewonnen, doch dies interessierte sie nicht da es Liora mehr Freude bereitete einfach zu spielen, daher bekamen ihre Eltern das Geld und verwalteten es.

Die Zeitverstrich und Liora machte sich auf den Weg zu Schule, natürlich nahm sie ihre Geige mit, konnte es doch sicher nicht schaden noch etwas zu üben.
 

Ihre grünen Augen schweiften über das Schulgelände und jeder lächelte ihr glücklich zu oder wank ihr, alle hier bewunderten sie wegen ihren Künsten als Violinistin und würden auch gerne so wunderschön spielen können wie dieser Engel. Einige Schüler hatten schon einmal überlegt bei ihr Unterricht zu nehmen, doch nie traute sich jemand zu fragen.

Mit federleichten schritten bahnte sie sich ihren Weg in den Klassenraum und setzte sich an ihren Platz, nachdem sie Ihre Tasche ausgepackt und ihre Geige verstaut hatte.

Lange ließ der Lehrer auch nicht auf sich warten und teile auch gleich die angekündigte Leistungskontrolle aus, ein entnervtes Stöhnen glitt durch die Reihen der Schüler nur Liora behielt ihr Lächeln auf den Lippen, nichts konnte sie runterziehen, dass begann jedoch erst als sie das Spielen der Violine für sich entdeckte, ab da hatten sich immer mehr Personen für sie interessiert, sogar eine Preisgekrönte Musikschule war auf sie aufmerksam geworden und hatten ihr ein Stipendium angeboten, natürlich sagte sie sofort zu. Ihre Eltern waren so stolz auf ihre kleine Tochter, Liora hätte es nicht besser gehen können, sie hatte Freunde, wunderbare Eltern und ein Stipendium, alles was sie sich je hätte erträumen können hatte sie nun, dass verdankte sie ihrer Violine.
 

Der Schultag neigte sich dem Ende zu und eine kleine Gruppe von Mädchen fragten Liora ob sie Lust hatte mit ihnen ins Einkaufzentrum zu gehen, hatte doch ein neuer Klamottenladen eröffnet, Liora musste aber ablehnen, sie musste sich für den Wettbewerb heute Abend vorbereiten und einspielen, da waren ihre Eltern sehr streng, aber sie wusste ja, ihre Eltern meinen es doch nur gut, also ging sie sofort nach Hause, versprach den Mädchen jedoch beim nächsten Mal mit zu kommen.

Ihr Zuhause rückte immer näher in Sicht und Liora fühlte sich so glücklich als könnte sie Bäume ausreißen und die Welt umarmen. An der Haustür putze sie ihre Schuhe ab, trat ein und brachte ihre Sachen in ihr Schlafzimmer, bevor sie sich einen Snack holte um danach gleich mit dem warmspielen zu beginnen. Sie Spielte einige Stunden, gännte sich aber auch einige Pausen, sie wollte sich ja nicht die Finger wund spielen, nicht wo doch heute so ein besonderer Tag war. Heute war nicht nur der Wettbewerb, nein dieser Wettbewerb wurde von der Musikschule organisiert, von welcher sie ihr Stipendium hatte, sie musste also alles geben.
 

Tief durchatmend wartete Liora hinter dem Vorhang und trat hinaus als ihre Nummer aufgerufen wurde, sie stellte sich in die Mitte der Bühne, stimmte ihre Geige an, schloss die Augen und spielte, sie brauchte keine Noten, sie hörte nur auf die Geige und ihr Herz. Töne so leicht wie eine Feder, doch so schön wie das Licht das sich in einem Diamanten brach und zu einem Regenbogen wurde erreichte die Menschen. Das Weiße Kleid und ihre goldenen Haare ließen sie wie einen Engel aussehen, in diesen Momenten, wenn ihre Musik den Saal erfüllte, die Herzen der Menschen im Einklang schlugen, nichts außer der Musik im Moment wichtig war, dann fühlte sie sich frei, wahrhaftig frei, nur für diesen Moment.
 


 

Langsam wachte Liora auf und wollte sich verschlafen den Sand aus den Augen reiben, bis Tränen ihre Wangen bedeckten und sie mit verschleiertem Blick ihre rechte Schulter anstarrte, sie war wie hypnotisiert, immer mehr Tränen tropften zu Boden, doch sie konnte denn Blick nicht von dem Armstumpf abwenden, welcher ihr als einziges übrig blieb. Es war nur ein Traum, eine Erinnerung. Ihr Kopf fiel nach vorne, die einst so schönen Haare waren grau und kaputt.“Warum muss ich für die Tat eines anderen leiden, warum musste ich alles hergeben, nur weil ein Typ betrunken Autogefahren ist, warum?“ Schluchzte sie. Ihre Haare bildeten einen Schleier um das Gesicht des Mädchens, welches mit einem Schlag alles verlor. Alles verlor sie, ihr Stipendium, ihre Freunde, selbst ihre Eltern hatten sie mit Verachtung auf die Straße gesetzt. Sie Sprach zu sich selber „Ihr sagtet mir eins ich bin Licht, doch warum sehe ich dann nichts in dieser Dunkelheit.“ Lioras Blick glitt zum Himmel und zum Mond, es sah aus als würde sie zu ihm flüstern: „Warum soll ich mich vor etwas fürchten , wovor ich keine Angst habe? Warum soll ich mich vor dem Tod fürchten, wenn ich schon durch die Hölle gegangen bin? Warum soll ich leben wollen wenn ich nichts habe wofür es sich zu Leben lohnt? “ Mit jedem Wort wurde ihre Stimme leiser, mit jedem Wort wich das Leben aus ihren Augen, nur der Mond sah sie, sah sie wie sie war, wie sie lebte und jetzt auch, wie sie Starb. Die Augen zum Mond empor gerichtet, die Lippen zu einem Lächeln geformt und in der linken Hand die mit Blut bedeckte Klinge.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  AliceNoWonder
2018-09-04T12:20:44+00:00 04.09.2018 14:20
Wow, okay oO
Huhu, erstmal vielen Dank für deinen Beitrag bei meinem Wettbewerb.
Deine Geschichte ist wirklich interessant. Der klein OS ist dir gut gelungen. Dein Schreibstil ist schön flüssig. An einen wenigen Stellen ist mir aufgefallen, das ein Wort groß geschrieben werden müsste, es aber klein sein müsste. Ist aber nicht schlimm, das sind nur Kleinigkeiten.
Was mir gut gefallen hat, war dass sie zuerst ein perfektes Leben hatte und im nächsten Moment dies zerstört wurde. Auch das Ende ist schön geschrieben, sehr dramatisch. Das einzige, was mir nur etwas unklar war, war was passiert ist. Warum genau sie sich jetzt umbringt und inwiefern der betrunkene Autofahrer an ihrem Leid Schuld ist und auch das ihre Eltern sie Verstoßen haben, was ein sehr großer Schritt ist.
Ansonsten hat die Geschichte mir gut gefallen ^^

LG Alice
Antwort von:  MiraFangzahn
04.09.2018 17:00
Der Betrunkene Autofahrer fuhr sie an , wodurch sie ihren Arm verlor, ohne diesen konnte sie nicht weiter Geige spiele und Geld verdienen, weswegen ihre Eltern sie verließen, da sie keinen Zweck mehr für ihre Tochter hatten.
Alle sahen immer zu ihr auf wegen ihrer Musik und diese gab ihrem Leben ja auch Freiheit und einen Sinn.
Das alles hat sie nun verloren und sie sah ohne die Musik, ihre Familie oder ihre Freunde keinen Sinn mehr, die möglich keit zu Geige zu spielen hatte sie ja schon verloren.
Ich hoffe ich konnte das jetzt etwas ins rechte Licht rücken.
Antwort von:  AliceNoWonder
04.09.2018 17:38
Okay, ja das macht auf jeden Fall Sinn. Das ist mega hinterhältig/fies von den Eltern in ihrer Tochter einfach einen "Gegenstand"/"Zweck" zu sehen und sie wegzuschmeißen.


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