Zum Inhalt der Seite

Black Guardian Angel

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 9: 175 Punkte Abzug für Gryffindor - II - Ein ernsthaftes Problem

Derweil betrat Neville das Büro der amtierenden Schulleiterin von Hogwarts. „Ah, Mr Longbottom. Setzten Sie sich“, empfing ihn auch schon seine ehemalige Hauslehrerin. „Ein Keks?“, bot sie ihm an. Neville lehnte freundlich ab. „Was führt Sie zu mir? Geht es um Ihren Berufswunsch?“ Ihr Gegenüber schluckte einmal, aber ließ sich nicht verunsichern. Schließlich kam er mit jedem Lehrer klar, der nicht Severus Snape hieß.
 

„Indirekt, Professor...“, begann der junge Gryffindor. Noch hatte er mit niemanden darüber gesprochen, was Snapes Belobigung und Berufsvorschlag anging. Aber er musste einfach mit jemanden darüber reden! Also hielt er es für das Beste seine ehemalige Hauslehrerin einzuweihen. „Also es geht aber um Professor Snape über den ich reden will...“ Nun horchte die Verwandlungslehrerin interessiert auf.
 

„Ah, gut, dass Sie darauf ansprechen Mr Longbottom. Ich hörte bereits, dass Sie in Zaubertränke langsam Fortschritte machen. Severus bestätigt dies höchstselbst- wenn auch nur unter Vorbehalt.“ Sicher war es seinen Mitschülern aufgefallen, dass Neville bis zum heutigen Unterricht ausgenommen sich alles andere als ungeschickt angestellt hatte beim Brauen. Klar, dass sich dies in der Schule herumgesprochen haben muss. Deswegen verwunderte es ihn nicht, dass die Lehrer und auch die Direktorin irgendwann davon Wind bekamen.
 

Aber der Gryffindor antwortete bescheiden: „Ähm... eigentlich nicht. Nicht wirklich zumindest...“ Nun blickte er in ein fragendes Gesicht seines Gegenübers. „Der Professor meinte lediglich, dass ich im Brauen von Gift- und Schlaftränke keine Katastrophe sei, weil ich bisher kein Unheil heraufbeschworen habe- außer heute, aber da haben wir ja was anderes brauen müssen. Ich hätte mit Hermine die Bestnoten in der Klasse was diese Themen betreffen...Aber bitte behalten Sie das für sich, Professor! Ich wüsste nicht wem ich das erzählen sollte ohne gleich für verrückt erklärt zu werden!“
 

Sichtlich erstaunt schaute McGonagall ihrem Schüler ins Gesicht, nickte aber zum Einverständnis auf dessen Bitte hin: „Selbstverständlich mache ich nichts dergleichen ohne Ihr Einverständnis, Mr Longbottom.“ Als er nickte fuhr die Schulleiterin auch mit erkennbaren Stolz in der Brust fort: „Ist dem tatsächlich so, können Sie wahrhaftig stolz auf sich sein, Longbottom! Das freut mich von Ihnen zu hören, dass Sie anscheinend doch noch etwas Talent für das Brauen für sich entdeckt haben. Endlich können Sie Severus beweisen, was in Ihnen steckt.“ Der Gryffindorstolz der Direktorin kam deutlich zu Vorschein, was Neville sichtlich etwas überforderte.
 

„Und das ausgerechnet im letzten Schuljahr, Professor... reichlich spät, oder?“, kommentierte der sonstige Vorzeigetollpatsch daraufhin nur, noch immer unsicher was er von den ihr vorgegaukelten Tatsachen halten sollte. Minerva lächelte ihren Gegenüber beherzt an: „Ach, was. Seien Sie etwas selbstbewusster, wenn ein Lehrer Sie Ihrer Fähigkeiten wegen lobt- auch wenn es ein griesgrämiger Severus ist vor dem Sie sich sonst fürchten. Gerade er als Meister seines Faches muss es doch am besten Wissen. Glauben Sie mir, in solchen Dingen scherzt er nicht. Also seien Sie besonders stolz auf sich. Diese Ehre werden wir wohl von ihm die nächsten Jahrzehnte nicht wieder zu hören bekommen.“
 

Neville bemühte sich ein kleines Lächeln zustande zu bringen. „Außerdem, Mr Longbottom können wir unmöglich dafür Verantwortung tragen, dass Kinder so gefährliche und durchaus hochkomplexe Tränke brauen. Gifte und Gegengifte sind die Hauptschwerpunkte für das siebte Schuljahr an dieser Schule“, erklärt ihm die Verwandlungslehrerin wieder in gewohnt ernstem Tonfall.
 

Ihr Gegenüber nickte bloß. Verständlich war der arme Junge überfordert, dass ausgerechnet Severus Snape ihn belobigt hatte und sogar mit vorbildlichen Noten bewertet hatte. Aber es soll ja Schüler geben, die zeigen ihr wahres Können erst wenn es kompliziert wurde. Oder aber Neville hatte tatsächlich nur Glück gehabt brauchbare Tränke zu brauen ohne ständig sich und seine Klasse in Gefahr zu bringen.
 

„Mich erstaunt es allerdings auch, dass Severus Ihnen Vorschläge zur Berufswahl gemacht haben soll. Das sieht ihm so gar nicht ähnlich... besonders gegenüber einem Gryffindor! So etwas ist in all den Jahren, in denen er gelehrt hatte bisher noch nie vorgekommen, allein deswegen, weil er nicht Ihr Hauslehrer ist!“
 

„Glauben Sie mir, Professor, ich dachte in dem Moment auch, ich würde es bloß träumen... Er war noch nie so zuvorkommend unserem Haus geschweige denn mir gegenüber...“, bestätigte Neville seine ehemalige Hauslehrerin. Fast schon theatralisch empört sprach die Direktorin sofort im Anschluss: „Na der bekommt noch was von mir zu hören, der werte Herr Kollege! Will sogar mir meine Schüler streitig machen, nur weil er glaubt in ihnen verstecktes Potential gesehen zu haben! Das lasse ich ihm nicht durchgehen, glauben Sie mir. Nur weil sein eigenes Haus momentan nicht seinen Erwartungen gerecht wird...“
 

Damit konnte sie dem Gryffindor ein leichtes Lachen entlocken. „Ich glaube Ihnen gerne, dass es für Sie ein Schock gewesen sein muss. Ich wäre auch misstrauisch würde mein Erzfeind mir schmeicheln wollen. Aber ich muss auch zugeben, dass Severus es nur recht ungerne sieht, wenn Schüler ihr Talent verschwenden... und in Ihrem Fall muss es ja etwas vielversprechend Herausragendes gewesen sein, wenn er von Ihnen so beeindruckt ist, dass er gleich eine Berufsrichtung vorschlug.“

„Unheimlich...“
 

„Ganz meine Meinung, Longbottom“, pflichtet ihm seine Verwandlungslehrerin aufmunternd und doch ernstens bei, worauf Neville erneut amüsiert lächeln musste. „Aber schlussendlich liegt es in Ihrem Interesse für was Sie sich entscheiden wollen. Ich vermute, Sie wollen immer noch Lehrer werden?“ Neville nickte: „Zweifelsohne, Professor.“

„Da sind Pomona und ich aber beruhigt.“
 

„Auch wenn er sagte, dass ich das im Notfall immer noch werden könne. Ich solle mein Talent nicht unnütz verschwenden und stattdessen einen alternativen Beruf erlernen...“ Nun lachte die stolze Gryffindor spöttisch hohen Tones auf: „Hah! Wieder einmal typisch... Nur weil er selbst die Schüler als unerträgliche Plagegeister sieht, muss er aber auch jeden den Lehrberuf schlecht reden. Na, darauf werde ich garantiert noch zu sprechen kommen. Darauf kann er sich gefasst machen, glauben Sie mir!“
 

„Also... was...?“

„Lassen Sie sich nicht von Ihren Entscheidungen abbringen, Mr Longbottom. Sie müssen selber wissen welchen Weg Sie gehen wollen. Aber ich rate Ihnen gut darüber nachzudenken. Ich bin gerade nur entsetzt, was ich soeben höre. Kein Wunder also, dass wir kaum mehr Nachwuchskräfte in Sachen Lehrpersonal finden...“
 

„D-danke, Professor... dass Sie mich ernst genommen haben und mir zugehört haben“, bedankte sich der Gryffindor Tollpatsch aufrichtig.

„Sicher. Haben Sie sonst noch irgendwelche Anliegen über die Sie sprechen wollen, Mr Longbottom?“ Als er verneinte entließ sie ihn auch schon aus ihrem Büro. Seufzend massierte sie ihre Nasenwurzel... Sie musste unbedingt ein ernstes Wörtchen mit Severus sprechen- sofort.
 


 

Mit wehendem Umhang betrat er auch schon das Büro der Schulleiterin. Er sah sie unerfreuten Blickes an, als er vor ihrem Tisch Halt machte. „Severus... wir müssen reden“, sagte sie und bedeutete ihm sich zu setzen.

„Wenn es denn unbedingt sein muss, Minerva... Ich habe noch einige Aufsätze zu korrigieren und Arbeiten zu bewerten... hinzukommend erwarte ich gleich Jemanden in meinem Büro“, schnarrte der düstere Tränkelehrer. Sein Blick wanderte zum Gemälde Dumbledores, der sich sichtlich einfach nur damit begnügte freundlich lächelnd zuzuhören. Düsteren Blickes wandte Severus sich auch wieder von ihm ab und erwiderte Minervas strengen Gesichtszüge.
 

„Ja, es muss sein. Mir ist zu Ohren gekommen, dass du einem Schüler außerhalb deines Befugnisbereiches Berufsvorschläge erteilst. Ist das wahr, Severus?“ Schweigend trafen sich vielsagende Blicke von dem Slytherin und der Gryffindor. Beide überaus stolze Vertreter ihrer Häuser. Die stolze Löwin gab nicht so schnell nach, das wusste die nicht weniger stolze Schlange mit Gewissheit. Zunächst schwieg er. „Severus!“ Sein vielsagendes Schweigen deutete oftmals schon die Antwort an, aber Minerva bestand darauf die Bestätigung aus seinem Munde zu hören.
 

„Und...?“, klang es unbeeindruckt und vollkommen ruhig, fast schon gewissenlos aus dem Mund des Tränkemeisters. Sein Gegenüber sah ihn nun entsetzt an: „Was 'und'? Mehr hast du nicht dazu zu sagen?“

„Nun, das würde mich ebenfalls interessieren, Severus“, mischte sich auch schon das Dumbledore- Gemälde ein. Snape verdrehte nur einmal kurz die Augen, reagierte aber nicht weiter auf dessen Dreistigkeit. Schlimm genug, dass Minerva ihn befragte, und wenn Dumbledore ebenfalls mitmischte konnte Severus sich auf ein langes Gespräch einstellen. So ätzend es sein mochte, versuchte er Ruhe zu bewahren und es schnellstmöglich hinter sich zu bringen...
 

Da begann auch schon seine werte Kollegin und Nachfolgerin zu sprechen ohne um den heißem Brei herumredend: „Wie es dir bekannt sein dürfte, Severus, ist der Hauslehrer für die Berufsberatung seiner Schüler verantwortlich.“ Der düstere Lehrer nickte. „Da frage ich dich, was du dir dabei gedacht hast, Mr Longbottom, der dem Hause Gryffindor zugehörig ist, Vorschläge zu seinem beruflichen Werdegang zu unterbreiten. Als ich noch Hauslehrerin war, bin ich dafür zuständig gewesen. Und auch heute noch halte ich Kontakt mit ihm wenn er Fragen zu seinem Wunschberuf hat oder er einfach eine Beratung nötig hat.“
 

Severus erwiderte sofort mit einem kurzen ironischen Auflachen: „Lehrer werden? Das nennst du Berufung?!“ Sein Gegenüber schien für einen Moment wie aus der Bahn geworfen zu sein, fasste sich aber schnell wieder: „Das kann man durchaus so sehen, Severus. Alles eine Sache der richtigen Einstellung und Motivation. Wenn man sich tagtäglich miesepetrig und einer gewissen Grundeinstellung durch die Tage plagt, kann ich mir vorstellen, dass das auf Dauer nicht gesund ist...“ Die Andeutung auf die düstere Fledermaus konnte eindeutiger kaum noch sein... „Außerdem bist du selber Lehrer.“
 

„Wenn auch nie gänzlich freiwillig“, mit diesen Worten deutet er vielsagend zu Dumbledore, der ihn bloß herzlich anlächelte aber schwieg.

„Soll heißen?“, hakte Minerva nach.

„Ich hatte keine Wahl!“

„Ich meinte eigentlich, wenn du eine gehabt hättest, Severus.“
 

Darauf schwieg Snape nun doch. Ja was wäre wohl gewesen, wenn er ganz normal seinen Schulabschluss gemacht hätte ohne die Sache mit dem Dunklen Lord? Wo stünde er dann? Vielleicht wäre er mehr in die Forschung gegangen, und/oder hätte halbwegs vernünftige Lehrbücher veröffentlicht. Wer wusste das schon? Nur eines stand bis heute fest: Lehrer werden war nie sein angestrebtes Hauptziel. Es war schon damals klar, dass dies nur eher eine Alternative war, mit der er sich begnügen konnte, sollte eine andere Karriere ausgeschlossen sein.
 

Aber gerade er hatte ja nicht wenig mit den Todessern und dem Dunklen Lord zu tun gehabt, deswegen brauchte sich der Tränkemeister keine weiteren 'Was-wäre-wenn' Gedanken zu machen. Unterm Strich war er Lehrer geworden. Tränkeprofessor und mittlerweile zusätzlich noch anerkannt Professor für das Fach Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Dass in Letzterem eher seine Vorliebe zum Unterrichten lag war ja seit Jahren ein offenes Geheimnis. Welcher Schüler kannte es nicht? Jedenfalls fand er sich damit ab, den Plagegeistern Wissen zu vermitteln ohne am Ende jeden Tages selber in den Wahnsinn getrieben zu werden.
 

Nun erhob aber auch ihrer beider Vorgänger sein Wort: „Minerva hat Recht, Severus. Du musst selber zugeben, dass es mehr als ungewöhnlich ist, dass ausgerechnet du Schüler außerhalb deines eigenen Hauses und im Allgemeinen belobigst oder gar um deren Zukunft besorgt bist.“
 

Nicht aufregen Severus, das ist dir selber bewusst, dass du deinem Ruf widersprüchlich gehandelt hast. Lass dich jetzt nicht von ihm aus der Fassung bringen. Unnötiger Stress muss vermieden werden, wenn du heute noch auf die Schülerschaft losgelassen werden musst- zumindest einem bestimmten.
 

„Das wiederum, mein Junge zeigt doch, dass du ein Herz am rechten Fleck hast.“ Das war jetzt aber eine dreiste Behauptung, die dieser Dumbledore-Abklatsch von sich gab. Bedrohlich erhob Snape einen Zeigefinger und schaute verfinstert zu seinem Gesprächspartner. Leise zischend erhob der Tränkemeister seine Stimme: „Ich rate Ihnen dringend auf Ihre Wortwahl zu achten, Albus! Ich- ich sehe es nur sehr ungerne, dass Schüler... wie schlecht und katastrophal sie auch sein mögen... ihr Talent dermaßen unachtsam vernachlässigen würden und es nicht nutzen! Ich sorge bloß dafür, dass man ihnen die Augen öffnet, sofern diese Plagen es nicht selber aufgefallen ist. Und wir sind uns alle einig, dass kaum ein Schüler imstande ist, sich selber zu beurteilen... Und hier spricht wieder die Pflicht einer Lehrkraft an dieser Schule. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger...“
 

Dumbledore schien jedoch seine Meinung weiterhin zu vertreten, wenn auch stumm und vielsagend, fast schon eher wohlwissend ihn anlächelnd nickend. Immerhin kannte er seinen Angestellten gut genug um zu wissen, dass weiteres diskutieren vergeblich war. Und doch ärgert es Snape dieses Möchtegern-ich-sehe-alles-hinter-deiner-Maske-Verhalten immer wieder auf das Neue was ihn zur Weißglut trieb... Nun sah er wieder zu Minerva, die ein Schmunzeln nicht verbergen konnte. Oh Unheil... womit hatte er das verdient? Sich zu rechtfertigen brachte ihm nicht viel bei Albus, das war Snape klar. Und damit beließ er die Sache auch auf sich ruhen.
 

„Ist das tatsächlich der einzige Grund?“, fragte McGonagall fast schon neckisch.

„Besser als gar keinen, Minerva“, gab Severus sarkastisch aber deutlich genervt von sich.

„Das erklärt zwar noch lange nicht, weshalb du ausgerechnet einem Gryffindor so... zuvorkommend bist, aber ja wir schätzen es sehr, dass du eine vorbildlich gewissenhafte Lehrkraft bist, Severus... Und dennoch... musst du dem armen Jungen den Lehrberuf so schlecht reden?“
 

„Ich sagte nur die Wahrheit“, antwortete der düstere Lehrer knapp.

„Deine Meinung und deine Ansichten vielleicht, Severus. Aber der junge Mann soll selbst entscheiden, was er machen will. Auch wenn du es nur in guter Absicht gemeint hattest...“

„Habe ich ihm denn etwas aufgezwungen, geschätzte Kollegin?“, konterte der Hauslehrer Slytherins lustlos.

„Das will ich eigentlich auch nicht gesagt haben...“, erklärte sich Minerva.

„Aber...?“, Severus zog dabei eine Augenbraue hoch.
 

Keck gab sie zur Antwort: „Ich sehe es nicht ein, dass du mir meine Schüler streitig machst!“

Wie belustigend, dachte sich Snape ebenso gelangweilt wie er darauf erwiderte: „Du bist nicht mehr deren Hauslehrerin...“

„Du noch weniger!“
 

Hierbei huschte ein vielsagendes Schmunzeln über seine Lippen, so flüchtig als wäre es nur Einbildung gewesen. Die kleinen Wortgefechte mit seiner Kollegin hatten durchaus manchmal etwas amüsantes, auch wenn es keiner der beiden sich offen eingestehen mochte. „Ich bin aber eine stolze Gryffindor, Severus! Außerdem fühle ich mich nach all den Jahren immer noch für das Haus zuständig.“
 

„Die reinste Mutter...“, murmelte Severus leise seufzend während er sich einmal mit der Handfläche über die Augen rieb. Ein empörtes „Bitte?!“ hörte er die amtierende Schulleiterin klagen. Er jedoch ging nicht weiter darauf ein. Nur das erfreute Kichern von Dumbledore füllte den Augenblick des Schweigens.
 

Kopfschüttelnd ließ nun auch Minerva vom Thema ab: „Jedenfalls, ich wollte dir damit gesagt haben, dass du dich mit mir VORHER absprechen sollst, wenn um ein Schüler meines... ehemaligen Hauses geht, Severus.“ Mit einem knappen 'Sicher', bestätigte er sie und hoffte innig, dieses Gespräch hätte endlich ein Ende gefunden. Aber da hatte er wohl die Rechnung ohne Dumbledore gemacht. Denn dieser meinte wohl auch wieder etwas beitragen zu müssen.
 

„Mir ist ebenfalls zu Ohren gekommen, dass du sogar Schüler aus deinem eigenen Hause... weniger besonders behandelst als üblich... stimmt das?“

„Sie sind zu neugierig...“, kam es sofort vom Halbblutprinzen, hörbar alles andere als gewillt genauer darauf einzugehen. Doch zu seinem Unglück weckte das nun auch die Neugierde von Minerva. Ein baldiges Ende war also noch lange nicht in Sicht. Zu seinem Leidwesen...
 

„Ach tatsächlich? Das würde mich offen gestanden ebenfalls interessieren. Entwickelt sich in dir so langsam mal der Gerechtigkeitssinn?“

Provokation?! Nein- nein... Nur weil er sich mal untypisch verhielt, schon musste man ein Drama daraus machen. Seine hauseigenen Schüler bevorzugte er natürlich immer noch. Aber in der Strenge war Snape nicht nachlässig. Auch sein Haus sollte gute Noten vorweisen können- und das ging eben nur wenn man entsprechend lernt! Und leider hatte er den Eindruck, dass dies nicht der Fall war. Etwas Leistung durfte man ja wohl auch erwarten, selbst wenn er ihnen fast alles durchgehen ließ. Besonders im letzten Jahrgang achtete er besonders empfindlich darauf, dass die Schüler fleißig am Lernen waren. Und soweit er wusste, waren seine Schlangen auch noch Schüler...
 

„Dazu äußere ich mich nicht...“, war die einzige Antwort, die die beiden neugierigen Gryffindor Befürworter aus ihm herausbekamen. Immerhin schienen sie es zu respektieren, dass er das Thema nicht weiter vertiefen wollte.

„Nun, aber was Mr Longbottom betrifft... Severus?“, sie funkelte ihn streng an. Langsam nervte ihn das. Er erwiderte lediglich: „Ich habe es bereits verstanden- danke für die Erinnerung...“
 

„Wie dem auch sei... ich bin mir sicher, dass Longbottom sich für den Weg des Kräutekundelehrers entscheidet...“ Augen rollend wurde dies von dem Tränkemeister düster kommentiert: „Wer zwingt hier gerade wem was auf?“ Er wusste leider nur zu gut worauf dies hier hinauslief... Hatten er und Minerva früher noch gerne hin und wieder sich dazu hinreißen lassen Wetten abzuschließen so kam es ihm heute nur noch idiotisch vor.

„Du weißt genau wie ich es meinte, Severus. Auch ich zwinge niemanden etwas auf...“

„Leider...“
 

Nun schaute Dumbledore höchst interessiert zu den beiden und hegte eine vage Vermutung auf dessen Bestätigung er noch wartete. „Und nein, Minerva! Ich werde ganz sicher nicht auf Kosten eines einzelnen Schülers Wetten mit dir eingehen. Du bist ebenso eine gewissenhafte Lehrerin wie ich, also müsstest du dir doch im klaren sein, dass das allein schon moralisch verwerflich ist.“
 

Die Schulleitern grinste frech, Snape rollte entnervt mit den Augen und Dumbledore mischte sich nun auch noch mit ein: „Sehr interessant. Ich begrüsse Severus' Gewissenhaftigkeit in der Tat sehr, dass ein unwissender Schüler für seine Lehrer nicht als Gegenstand für solche Wetten hingehalten werden sollte.“ Snape gefiel es immer weniger wohin sich dieses Gespräch entwickelte... „Aber ich denke, dass es ihm in diesem Fall nicht schadet, da ihr beiden euch nicht in seine Angelegenheiten einmischt, sondern das Ergebnis von seiner Entscheidung selbst abhängt. Das kann ich noch gelten lassen als ordentliche unbedenkliche Wette.“
 

Obwohl Snape sich auf Widerstand einstellte, so hoffte er mit seiner Bitte doch irgendwie jemanden von dieser Albernheit abzubringen... auch wenn die Chancen gegen Null gingen wenn man bedachte wer seine Gegenpartei bildete: „Minerva, untersteh dich! Ich sehe es ein, dass ich mich aus den Angelegenheiten anderer Häuser heraushalten soll außer den meinigem. I-ich verspreche dir, ich tue das nie wieder ungerfragt! Nur bitte- bitte widerstehe dem Drang und halte mich fern von deinen gelegentliche Wetten...!“
 

Das letzte Mal als er demütig jemanden um etwas gebeten hatte war vor Dumbledore bezüglich den Schutz seiner Lily- aber das war eine andere Geschichte. Nur ungern pflichtete er sich einer Wette bei, die anscheinend sehr zu Gunsten seiner Partnerin stand und das auch noch so über einen ungewiss langen Zeitraum. Wer würde es da nach einiger Zeit nicht reuen wollen und dabei die ganze Zeit mit Unbehagen zu wissen womöglich in der Schuld dieser Person stehen zu müssen... Wenn man nur einmal gnädig mit ihm wäre, so war dies der Augenblick wo er die Gnade sehr begrüßen würde...
 

Sein Gegenüber kicherte fast schon kindlichem Gemütes: „Wieso zierst du dich heute so, Severus? Es ist doch spannend und niemand kommt zu schaden, wie bisher auch...“ Außer meine Würde, die man gerne mit Füßen tritt, fügte sich Severus gedanklich noch hinzu während er sie weiterhin verfinstert im Blick behielt. „ Sag nicht, du hast A...“
 

„Nicht. Auf. Die. Tour!“, erklang es bedrohlich mit tiefer ruhiger Stimme und belehrend gehobenen Zeigefinger. Oh ja, das hatte er schon zu genüge mit sich machen lassen. Man nenne ihn nur Feigling und schon hatte man ihn. Nein, nein. Diese Zeiten der Ausbeuterei waren vorbei...
 

„Aber, aber Severus. Lass sie sich doch mal erklären, vielleicht ist es doch nicht so schlimm wie du denkst“, versuchte Albus ihn zu beruhigen, was ihm jedoch nicht so recht gelingen wollte.

„Nicht Sie auch noch...“

„Danke, Albus.“
 

„Das hier ist keine Schule- das ist reiner Kindergarten! Mit dem Unterschied, dass die Lehrkräfte anscheinend auf dem Niveau kleiner Kinder gesunken sind“, tadelte der Tränkeprofessor.

„Sind wir das nicht alle noch irgendwo tief in unserem Inneren, Severus?“, klang es weise gesprochen von dem ehemalige Schulleiter von Hogwarts.

Nun lachte der düstere Lehrer finster auf: „Und gerade ICH soll der Jüngste unter den Lehrkräften sein? Das sehe ich im Moment ganz anders...“
 

„Albus hat Recht. Ich denke auch jeder trägt irgendwo noch seine kindlichen Seiten in sich...“

„Nur weil das ein alter Mann es so klingen lässt wie weise Worte, muss man es nicht gleich blindlings für heilig sprechen...“

Minerva zuckte nur mit den Achseln: „Deine Meinung, Severus... Jedenfalls dachte ich mir, wenn Mr Longbottom sich endgültig auf seinen Wunsch als Lehrer für Kräuterkunde besteht, gewinne ich. Und falls er trotzdem auf Idee kommen sollte etwas in deine vorgeschlagene Richtung zu praktizieren, dann gewinnst du. Ist doch korrekt so, oder?“
 

Widerrede hatte keinen Zweck. Er würde ja eh nur gegen eine Wand- in diesem Falle sogar gegen zwei Wände- sprechen. Also fand er sich mit seinem verlorenen Posten ab und fügte sich in sein ihm aufgezwungenes Schicksal ein, wenn auch höchst widerwillig.

„Wie hoch ist der Einsatz?“, fragte Severus gelangweilt.
 

Hier übernahm auch schon Dumbledore die Antwort: „ Ich würde vorschlagen, falls Minerva gewinnt... wirst du ihr bedingungslos einen Wunsch nachkommen. Egal was es sein möge. Auch wenn nötig widerwillig Punkte an ein gewisses Haus vergeben zu müssen...“ Er fixierte Snape vielsagend.. Dieser jedoch rieb sich an der Nasenwurzel- sein Unglück fast schon erahnend.
 

„Na große Klasse...“, murmelte er kaum hörbar. Das war der schlimmste Fall der eintreten konnte. Der mieseste Preis, den er zu zahlen hatte wenn er verlor. Er müsste Gryffindor Punkte vergeben, auch wenn es nur einmalig sein sollte- daran wollte er jetzt nicht denken... Wie er so ungewisse Einsätze hasste!
 

„Und wenn du gewinnen solltest, Severus... dann sei es dir einmal verziehen, einem Haus deiner Wahl statt der üblichen Strafen, einfach alle Hauspunkte abzuziehen.“ Oh wie fair, spottet Snape in Gedanken. Sein Gewinn war ja äußerst vielversprechend. Das schaffte er allerdings auch so ohne diese dämliche Wette. Auch wenn es über einen Zeitraum verteilt geschah. Im Vergleich zu Minervas Gewinn war seines sehr... bescheiden. Verhältnismäßig also nicht ganz gerecht wie es eigentlich sonst der Fall gewesen wäre wenn er und Minerva unter sich gewettet haben. Man siehe da schon wie parteiisch Dumbledore in diesem Punkt war. Da konnte Snape doch gleich seine Niederlage eingestehen... Alles wog nur zu Gunsten des verdammten Gryffindor Hauses! Wo blieb da die Fairness?!
 

Knurrend machte der Lehrer für Zaubertränke seinen Unmut kund: „Ich würde gerne darauf verzichten wollen, wenn ich im Gegenzug dafür aber wüsste was der genaue Preis für Minervas Gewinn ist.“ Und ehrlicher konnte er sich in diesem Augenblick nicht ausdrücken.

„Also ich finde das durchaus spannend so.“
 

„Dafür, dass du als bisher unparteiisch galtst, trittst du neben Albus aber sehr parteiisch auf, werte Kollegin“ grummelte Snape mieslaunig „Ich muss noch hinzufügen, dafür, dass du die Situation eines Schülers derart ausnutzt, bist du mehr Schlange als Löwe. Zumindest spricht gerade viel dafür...“
 

McGonagall setzte ihm entgegen: „Ach, red keinen Unsinn! Sieh es einfach als Abwechslung an, auch mal außerhalb von den Quidditch-Turnieren zu wetten.“

„Mir wäre es lieber, es bliebe dabei!“, beschwerte sich die düstere Kerkerfledermaus von Hogwarts „Es scheint mir, dass dies der Anfang ist einer ausartenden Sucht... Ich sehe es schon...“

„Du bist nicht Sybill!“

„Habe ich auch nicht nötig“, schmunzelte Snape, „Man muss dich eben nur gut genug kennen...“
 

Bevor Minerva empört etwas einwenden konnte, so unterbrach Dumbledore das sich liebevoll neckende Aufziehen seiner beiden Angestellten: „Dann ist es also beschlossen?“ Die ehemalige Gryffindor Hauslehrerin nickte bestimmt.

„Ich fühle mich dazu genötigt... aber das spielt hier anscheinend keine Rolle...“

„Das fasse ich als eine Langfassung von 'ja' auf“, schmunzelte Albus belustigt.
 

„Dafür, dass ich an dieser Schule einen gewissen Ruf genieße, so habe ich den Eindruck, dass hinter den Kulissen einige gewisse Personen“, er schaute abwechselnd zu Minerva und Albus rüber, „ durchaus böser sind als ich. Auf die Gefahr hin, dass man mich erneut übergeht, frage ich... wieso immer ich?“
 

„Weil du der Hauslehrer Slytherins bist, darum“, begründete die Gryffindor so monoton als wäre es die Selbstverständlichkeit der Welt. Ironisch zog der Tränkemeister eine Augenbraue hoch und erwiderte in ruhigem Ton: „Ach so? Nur deswegen... Wie beruhigend...“
 

Der einstige Zitronenbobons liebende Schulleiter amüsierte sich köstlich: „Ihr wart, seid und bleibt ein Herz und eine Seele, wenn ich das anmerken darf. Tja, Severus mit den eigenen Waffen geschlagen, würde ich sagen...“

„Nur auf Ihre Einmischung hin, Albus!“, knurrte Snape „Ich selber habe hier keine Entscheidungsfreiheit! Keinen freien Willen selbst nach Erfüllung meiner Spionagearbeit wohlbemerkt! Das ist doch lächerlich...“
 

Albus gluckste amüsiert. Minerva schaute ihrem Kollegen kurzweilig verständnisvoll an: „Nur weil du dich darauf nicht einlässt, mein Lieber.“

„Pah!“, schnaubte Snape unzufrieden.

„Na, na Severus. Wäre dem tatsächlich so, müsstest du dich nicht zwingen dich um die Schüler und deren Zukunft zu sorgen“, zwinkerte der weißbärtige Zauberer freundlich lächelnd seinem Angestellten zu. Die Andeutung verstehend erwiderte der Angesproche giftig: „Ich handle auch aus Eigeninteresse, Albus. Wenn gewisse Schüler endlich von der Schule abgehen...“
 

„Dann was? Alle Jahre kommen neue Schüler. Dir kann doch egal sein, was aus ihnen wird- ein Rausschmiss aus der Schule käme deiner gewohnten Art eher infrage um Schüler loszuwerden als auf dem gewöhnliche Wege in Form eines Schulabschlusses. Da dir anscheinend die Bildung der Kinder wichtig zu sein scheint, ist es dir doch wohl nicht so egal, wenn du kein Herz am rechten Fleck gehabt hättest wie du immer vorgibst.“
 

Severus schien sprachlos. Dass sein Gegenüber ihn immer durchschaute sollte ihn längst nicht mehr verwundern... und trotzdem fühlte er sich sofort unwohl, wenn man ihn direkt darauf ansprach, als hätte der Weißbärtige es genau aus seiner Seele gelesen. Snape fehlten jegliche Worte... ein Gegenargument, die nicht auf Lüge und Selbstverleumdnung baute fiel ihm spontan nicht ein- was selten genug vorkam. Minerva schien sichtlich überrascht über diese nicht abgestrittene Tatsache: „Da schweigt er.“ Hauchzarte Röte auf den Wangen des sonst so beherrschten strengen Tränkeprofessors bestätigten die Richtigkeit von Dumbledores Aussage.
 

Minerva hatte eine Augenbraue hochgezogen während sie ihren Kollegen in die Augen blickte.

„Ich habe keine Lust auf diese Argument- Gegenargument Spielchen. Aber ja- mir könnte es tatsächlich egal sein.“

„Ist es jedoch nicht. Habe ich Recht?“
 

Erneutes Schweigen vonseiten Snapes. Große Klasse... nun hatte er sich indirekt auch Minerva offenbart dass er auf ordentliche Schulbildung einen großen Wert legte. Peinlicher ging es kaum mehr noch. Mit einem vielsagenden 'tsk' wandte er auch den Blick von Albus verächtlich ab, wissend dass er auf verlorenem Posten stand. Mehr von seiner Person preisgeben, konnten die beiden sich abschminken. Ausgerechnet vor Minerva gab er sich eine Blöße- die würde ihn noch sicher durch das ganze Schuljahr damit aufziehen wollen...
 

„Ich bin äußerst beeindruckt, Albus, Wie Sie es schaffen meinen werten Kollegen so schnell aus dem Konzept bringen.“ Ja, toll. Macht euch nur lustig über mich... Finster blickend kommentierte er weiterhin nicht.

„Richtige Worte und Tatsachen zusammen können eine gefährliche Waffe sein, Minerva“, belehrte er sie, „Wenn man mit ihnen umzugehen weiß, hat man seinen Gegenüber erstaunlich schnell in der Hand.“ Das Gefasel bereite in Severus Übelkeitsgefühle.
 

„Sie waren schon immer geschickt manipulativ“, knurrte Snape abfällig. Albus seufzte leicht, aber ließ sich weiter nicht aus der Ruhe bringen und sprach ruhig auf seinen misstrauischen Gegenüber in schwarz sanft ein: „Du weißt so gut wie ich, Severus, dass ich das tun musste, weil es notwendig war, und nicht weil es mir Freude bereitete. Abgesehen davon habe ich dir oft genug gesagt, dass deine Reue immer schon die beste Seite an dir war. Mag sein, dass ich dir anfangs etwas misstrauisch gegenüberstand, aber du hast mich mit deinen Taten überzeugen können. Ich vertraue dir bis über meinem Tode hinaus weiterhin blind. Das habe ich dir auch schon oft genug gesagt, nicht wahr?“
 

„Gewiss. Das bestreite ich auch nicht. Sie hatten Ihre Gründe, ich die meine. Außer mir gäbe es ja auch wohl kaum jemand, der annähernd in der Lage oder auch nur fähig gewesen wäre den Dunklen Lord jahrelang auszuspionieren und ihn zu täuschen. Ihnen ist doch noch bewusst, dass dieses Spiel ein durchgehendes Himmelfahrtskommando war, dem ich nachgehen musste? “, erwiderte der kluge Slytherin grimmig.
 

„Und gerade deswegen wirst du von den wenigen Wissenden hochgradig bewundert, Severus“, bestätigte Dumbledores Abbild betonend, „ Ich habe dir immer gesagt, dass es niemand geeigneteres gäbe als dich. Du kannst durchaus stolz auf deine Fähigkeiten sein, Severus. Du warst schon immer ein talentierter und äußerst begabter Zauberer“ Letzteres klang fast schon großväterlich aus dem Munde des Weißbärtigen. Davon ließ sich die griesgrämige Fledermaus jedoch nicht beirren.
 

„Um wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen, Albus... Ich werde garantiert die Gören dieser Schule nicht von jetzt auf gleich oder sonst wann anders behandeln als ich es üblicherweise bisher getan habe. Auch wenn es bedauerlicherweise den Anschein erweckt haben sollte...“, zischte Snape in gewohnter Manier.

„Zu deinen herkömmlichen Lehrmethoden sagt doch keiner etwas...“, meinte McGonagall.

„Außerdem... der Anfang ist doch bereits getan. Sogar von dir aus...“, lächelte Dumbledore seinen Gegenüber herzlich an.
 

Ein plötzliches Ziehen an der Halsschlagader ließ den Tränkemeister fast vom Stuhl fallen. Vornüber gebeugt und eine Hand an besagter Stelle fassend rang der Halbblutprinz um seine Fassung: „Argh...!“ Genau da wo Nagini ihn einst gebissen hatte, eben diese Wunde schmerzte spürbar. Eine Hand hielt er sich fest gegen die Stelle und fühlte wie die Narbe anschwoll. Was zum...?! Und wieso so plötzlich?
 

Dumbledore blickte mit Sorgen in seinen Augen auf Snape hinab, analysierend was gerade passierte, auch Minerva erging es nicht anders und sprang besorgt auf: „Sev-Severus?! Was ist mit dir?“
 

Doch der Angesprochene zeigte nur, dass sie dort bleiben solle wo sie stand. Der ekelhaft stechende Schmerz verschlimmerte sich augenblicklich und Severus spürte schon wie das Blut aus ihm heraus brechen wollte. Konnte dieser Zustand etwa mit... Potter zu tun haben? Schließlich bestand sein Auftrag darin, den Jungen zu beschützen. Die schwarzen Augen weiteten sich hinter seinem fettigen Haar Vorhang, was aber niemand mitbekam. Ja, das musste es sein... Irgendwas war mit Potter!
 

„W-wo... wo ist Potter?“, fragte er erst kaum hörbar. Minerva starrte ihn fragend an. Dumbledore brauchte ebenfalls noch einen Augenblick eher er glaubte einen Zusammenhang gefunden zu haben zwischen der Verletzung und Harry. „ANTWORTE!“, ertönte es erneut, aber aufgebracht, nahezu panisch von Snape. Minerva schien die Ernst der Lage nur annähernd zu begreifen, aber fasste sich um eine Antwort: „Nun, ich denke er wird wohl mit seinen Freunden irgendwo unterwegs sein, oder lernen. Wieso? Hat er Ärger mit jemanden?“
 

„Gleich mit mir, wenn.... Argh!“, begann Severus fauchend, aber die tödliche Wunde machte ihm einen Strich durch die Rechnung, „Verfluchter Bengel... ich habe schon eine ungute Ahnung wo er stecken könnte... der kann gleich was erleben!!!“, schrie er ungehalten und eilte auch schon aus dem Büro raus.
 

„Er sorgt sich um den Jungen als hinge sein Leben davon ab...“, murmelte die Verwandlungslehrerin feststellend. Dumbledore erhob wohlwissend eine Augenbraue: „Das wäre ja nicht das erste Mal, Minerva...“

„Albus? Sie wissen doch etwas...“

„Ich vermute, Minerva...“, korrigierte er sie. Sie schwieg darauf einen Moment lang.

„Er hat sich doch schon etwas verändert, meinen Sie nicht? Also Severus.“

„Hm? Oh ja... offensichtlich. Recht liebenswert auf seine Art der Junge...“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück