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Beauty vs. Beast

von

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Prolog

Mooooin! Da bin ich wieder! ^__^

Ich habe es tatsächlich noch geschafft, die kleine Adventsgeschichte hier für euch fertig zu bekommen. Eigentlich sollte sie schon letztes Jahr fertig werden, aber nun ja. Privat lief es bei mir zu der Zeit nicht so dolle. Aber inzwischen läuft es wieder. Von ein paar erzwungenen Stopps mal abgesehen.
 

Ganz so märchenhaft ist die folgende Geschichte zwar nicht (so viele Schimpfwörter gibt es wohl in keinen Märchen, wie hier Oo), und sie erinnert auch nur entfernt an das Vorbild, Die Schöne und das Biest, dafür ist sie aber die Sidestory zu 'Der Nerdkönig'.

In Beauty vs. Beast erfahrt ihr, wie es mit Gigi und Elijahs großen Bruder weitergeht. Und vor allem, wie es eigentlich erst dazu gekommen ist, dass die beiden, während Xander und Elijah sich wieder versöhnt haben, sich unterdessen im Wohnzimmer miteinander vergnügten.

Sie ist mit einem kleinen Augenzwinkern zu genießen, denn ich denke nicht, dass sie sehr realitätsnah ist. Aber das muss sie auch nicht. Ist schließlich ein Märchen xD

Wer 'Der Nerdkönig' noch nicht kennt, und ihn vielleicht vorher erst noch lesen möchte, um die Darsteller besser kennen zu lernen, kann das hier: https://ssl.animexx.de/fanfiction/autor/723837/342688/ tun.

Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß mit der kleinen Advents-Sidestory und dem kleinen Ratespiel, wer von den beiden das Biest, und wer der Schöne ist. Oder sind sie hinterher beides? Wer weiß ... ^^

Eure Fara
 


 

Beauty vs. Beast
 


 

Prolog
 

"Ooch Mann … Wo bleibt der nur?" Mir wird doch immer so schnell langweilig!

Ungeduldig wippe ich mit einem Fuß und stütze mein Kinn auf die Hand, dessen Ellenbogen auf meinem übergeschlagenen Bein ruht. "Laaangweilig", puste ich gegen meinen Handballen ins leere Zimmer.

Ob ich doch mal nachschauen soll, wer da an der Haustür geklingelt hat? Ich glaube zwar nicht, dass es Elijah ist, das hofft mein Kumpel Xander nämlich, andererseits, so lange, wie Xander mich schon warten lässt, könnte er es eventuell doch sein.

Ich würde es Xander wirklich wünschen, dass der kleine Elijah wieder in seine Arme zurückgeflattert gekommen ist, und ihm das verzeiht, was auch immer Xander angestellt haben soll, denn dass mein Xanderlein unter Elijahs plötzlichem Untertauchen so sehr leidet, das hat er echt nicht verdient. Jedenfalls dieses Mal nicht. Denn diesmal war er nämlich ganz brav. Ein seltener Zustand, weshalb man diesen auch nicht bestrafen sollte.
 

Xander kann des Öfteren ein ziemliches Arschloch sein, sage ich euch. Ein vor kurzem noch sehr oberflächliches Arschloch, wohlgemerkt. Das scheint sich seit Elijahs Auftauchen allerdings geändert zu haben. Xander hat sich ohne Flachs um hundertachtzig Prozent gewandelt. Und 'Schuld' daran ist bloß das kleine Ding, das sich Liebe schimpft.

Gestern noch war er glücklich und schwebte auf Wolke sieben, doch dann passierte etwas. Xander beteuert, er habe nichts angestellt, doch Elijah war plötzlich weg. Bis zur jetzigen Stunde.

Ich schwöre, ich habe meinen Kumpel noch nie so fertig gesehen. Er hat sich tatsächlich in den kleinen, anfangs unscheinbaren Streber verliebt. Mit ein wenig Hilfe meinerseits, wenn ich das mal ganz bescheiden erwähnen darf. Aus dem Fröschlein mit Hornbrille Elijah wurde ein süßer junger Prinz mit einem recht ansehnlichen Knackpo. Ein Prinz, der Xander ganz schön zeigt, wo es lang geht. Genau das, was mein Kumpel braucht. Hoffentlich vertragen die beiden sich wieder ...

Ich seufze theatralisch und kaue auf dem Fingernagel meines kleinen Fingers herum.

Die Liebe. Die kann auch ein ganz schön großes Arschloch sein. Das weiß ich nur zu gut. ... Wirklich zu gut …
 

Schnell verjage ich die trübsinnigen Gedanken, die drohen, mich aus meiner Vergangenheit heimzusuchen und stelle mir stattdessen wieder Xander und Elijah vor. Schon breitet sich ein fettes Grinsen in meinem Gesicht aus. Vielleicht ist es ja doch Elijah, der an Xanders Pforte geklopft hat. Falls ja, dann kleben die beiden jetzt sicher fest aneinander, gegen den Türrahmen gedrückt und lecken sich das halbe Gesicht ab. Okay, das muss ich mir anschauen! Die zwei gäben wirklich ein so süßes Paar ab!
 

Voller Neugier und Entdeckerfreude erhebe ich mich und schleiche aus Xanders putzig-kleinem Jugendzimmer.

Auf Zehenspitzen gehe ich den Flur entlang, bis ich nahe des Treppenabsatzes stehen bleibe. Gaaaanz vorsichtig spähe ich um die Ecke und … erstarre. "Nein", hauche ich. "Das kann nicht sein!"

Fassungslos des Anblicks, der sich mir unten bietet, starre ich hinab in den Flur, an dem Rücken meines besten Freundes vorbei auf dessen Besucher. Das ist definitiv nicht der kleine Elijah! Ganz und gar nicht!

Mir wird erst wahnsinnig heiß, dann eiskalt, als ich gänzlich realisiere, WER da im Türrahmen steht. Ich bin so perplex und erschrocken darüber, dass ich alle Vorsicht vergesse, und die Treppe hinabtaumle. Gut, dass ich mich dabei am Handlauf festhalten kann, denn meine Beine fühlen sich an, als hätte sie jemand vor langer Zeit abmontiert und sie erst vor einigen Minuten wieder angeschraubt. Wie ein Fremdkörper bewege ich sie Stufe um Stufe. Unten angekommen, bleibe ich wie angewurzelt stehen und umklammere weiterhin fest das Geländer, damit mich der überkommene Schwindel nicht doch noch auf die Fresse befördert.

"Ach, soll mein Bruder sich das nur ausgedacht haben?", fragt der Besucher Xander aufgebracht. In meinem Kopf beginnt es zu arbeiten. Bruder? Doch noch bevor ich das ganze Ausmaß und der Bedeutung dieser Worte erfassen kann, bin ich wieder mit meinen aufgewühlten Gefühlen beschäftigt und starre das mir so bekannte Gesicht an.

"Nein", höre ich Xander brummen. "Ich weiß doch auch nicht, woher er das hat. Bring mich zu ihm. Ich kläre das." Xanders Stimme klingt flehend, doch mich will das nicht so recht erfreuen. Zu sehr nimmt mich der Anblick des Besuchers mit. Von seiner Stimme will ich mal gar nicht anfangen zu sprechen. Sie schafft es immer noch, mir heiß-kalte Schauer über den ganzen Körper prasseln zu lassen. Allerdings nicht nur die angenehmen Vertreter ihrer Art.

"Du machst Scherze?", zischt der Besucher spöttisch und mir wird ganz flau im Magen.

"Willst du, dass Elijah weiter traurig ist?", fragt Xander ihn.

"Nein, natürlich nicht."

"Dann lass mich mit ihm reden!"

"Unter einer Bedingung: Wenn du mit ihm redest, bin ich dabei."

"Kein Problem."
 

Ich bin im Allgemeinen nicht der Schnellste, wenn es darum geht, gewisse Situationen zu deuten, doch diesmal scheint mein Schaltzentrum im Kopf Hochleistungen zu vollbringen. Anscheinend hat es im Hintergrund die passenden Fäden ohne mein Zutun gezogen und präsentiert mir nur das Ergebnis seines Alleingangs.

'Bruder', hallt es in meinem Kopf nach. Auf der Stelle taucht Elijahs Konterfei vor meinen Augen auf und vergleicht es mit Xanders Besucher. Und auf einmal sehe ich die Ähnlichkeit. ER ist Elijahs Bruder!

Innerlich schimpfe ich mich einen blinden Vollidioten und frage mich, warum mir die Ähnlichkeit zu IHM nicht schon vorher Aufgefallen ist. Spätestens als ich Elijah für meinen armen, oberflächlichen Xander herausgeputzt habe, hätte es doch bei mir klingeln müssen. Aber ich finde keine Antwort darauf. Vielleicht wollte ich die Ähnlichkeit nicht sehen, nicht bewusst zumindest, obwohl ich mir gerade immer sicherer werde, dass gerade diese Ähnlichkeit mich dazu veranlasst hat, Elijah von einem unscheinbaren Laubfrosch in einen strahlenden Märchenprinzen zu verwandeln. Einem, der IHM so verdammt ähnlich sieht.
 

Oh Mann! Ich fasse es nicht! Ich habe, ohne es zu wissen, die ganze Zeit SEINEN Bruder vor meiner Nase gehabt! Eigentlich kann es doch gar nicht so einen Zufall geben, und es ist beinahe zu verrückt, um wahr zu sein, aber da steht er. ER, den ich seit so langer Zeit nicht mehr gesehen habe, und jetzt, wo ich ihn wiedersehe, kann ich ihn unter keinen Umständen wieder verschwinden lassen. Was auch immer hiernach geschehen wird. Egal, welche Konsequenzen das nach sich ziehen wird, ich muss handeln! Jetzt!
 

"Ich komme mit", sage ich mit fester Stimme, wobei ich die Aufmerksamkeit der beiden Männer vor mir auf mich ziehe.

Xander sieht mich kurz überrascht an, dann blickt er jedoch entschlossen. Er sagt etwas, aber das verstehe ich kaum, kann nur auf sein Gegenüber starren, der mich ebenso erschüttert anschaut, wie sicherlich ich ihn.

Kurz hoffe ich, ja ich ertappe mich sogar für eine Millisekunde dabei, wie ich stumm darum bete, dass er irgendwas sagt, etwas tut, das in irgendeiner Weise darauf hindeutet, dass er erfreut darüber ist, mich zu sehen, doch nichts. Der Hoffnung folgt Ernüchterung. 'Nichts hat sich verändert', schießt mir enttäuscht durch den Kopf. Sein erschütterter Gesichtsausdruck, als er mich unbestreitbar ebenfalls wiedererkannt hat, weicht seiner üblichen undurchdringlichen Miene aus Überheblichkeit und Unnahbarkeit. Meine Knie verwandeln sich in Gelee ...
 

Dann geht alles ganz schnell.

Xander winkt mich hastig zu sich, nimmt meine Hand und zieht mich hinter sich her. Draußen im Hof bekomme ich ein hartnäckiges Brodeln im Bauch, als ich den großen schwarzen Geländewagen sehe. 'Das ist mein Baby. Ich habe ihn schon seit ich meinen Führerschein habe, also wage es ja nicht, ihn so zickig zu behandeln, wie du mich ständig behandelst', hallt SEINE Stimme aus der Vergangenheit. Er hat sein Baby also immer noch ...

Es kostet mich einige Überwindung in den Geländewagen zu steigen. Erst recht, weil ich hinten auf der Rückbank sitzen muss, wo mein Platz damals doch vorn auf dem Beifahrersitz war. An seiner Seite, und doch immer so weit von ihm entfernt …

Wieder zwinge ich meine Gedanken in andere Bahnen. Offensichtlich ist es besser so, dass ich hier hinten sitze. Zu viele Erinnerungen da vorn. Leider sind die meisten davon negativer Natur ...
 

***
 

Die Fahrt dauerte allerhöchstens zwanzig Minuten, worüber ich froh war, denn ich vermied es peinlich genau, in Richtung Fahrer zu schauen oder gar in den Rückspiegel. Nur einmal habe ich es gewagt, sah SEINE stechenden Augen, die zurückschauten, und sah erschrocken wieder weg. Stattdessen habe ich mich abgelenkt, indem ich mir während der Fahrt jede Abzweigung, jeden Straßennamen eingeprägt habe. Das war auch nicht schwer, denn ich fasse es kaum, doch ER wohnt ganz in meiner Nähe. Oder zumindest Elijah, was für mich jedoch auf das Selbe rauskommt. Wenn ich weiß, wo sein Bruder wohnt, dann kann ich auch endlich herausfinden, wo ER wohnt. Dazu brauche ich nur den kleinen Elijah zu fragen. Vorausgesetzt, ich würde das irgendwann mal wissen wollen. Also ich will schon, aber … Ach Scheiße! Es ist einfach zu kompliziert! ER ist zu kompliziert. Das mit uns ist zu kompliziert. War es von Anfang an und trotzdem macht es mich glücklich zu wissen, dass ich endlich mehr über IHN herausfinden könnte, wenn ich es denn wollen würde.
 

Meine Freude darüber weiß ich gut vor Xander zu verstecken. Allzu schwer ist das allerdings auch nicht. Er steht gerade neben mir, in Elijahs Zuhause, und ist ein totales Nervenbündel und kann sicherlich nur an Elijah denken. "Ihr wartet hier", brummt ER, ehe ER im Flur verschwindet und Xander und mich im Wohnzimmer zurücklässt. Ich schlucke hart und versuche den Anblick SEINER Rückenansicht, die sich in meine Augen gebrannt hat, zu vergessen. Ebenfalls die damit verbundenen Erinnerungen, die mich immer wieder hinterlistig zu überfallen versuchen. Weg mit euch!

"Oh Mann! Wie lange müssen wir den noch warten?" Xander zieht eine beleidigte Schnute*.

Das bringt mich zum Lachen. "Er ist doch gerade erst aus dem Zimmer raus." Er ... Natürlich kenne ich seinen Namen, doch ich kann ihn noch nicht mal Denken, geschweige denn ihn aussprechen. Außerdem würde Xander dann vielleicht auffallen, dass ich ihn kenne, obwohl ER sich uns gar nicht vorgestellt hat. Zumindest mir nicht. Also heute meine ich. 'Du willst wissen, wie ich heiße? Rate doch mal. Kleiner Tipp: So dämlich wie Gigi ist er nicht.' Oh wie überheblich er damals dabei gelacht hat! Und wie seine Augen mich dabei ungeniert angestarrt haben. Richtig begutachtet hat er mich. Von oben bis unten und wieder zurück. Ich hätte ihm am liebsten einen Faustschlag mitten in sein dämlich-hübsches Gesicht gesetzt, während ich das Kribbeln und Pochen in meinem Körper hartnäckig verdrängt hatte.

"Ich meine ja nur. Ich will endlich mit Elijah reden. Ich hasse den Gedanken, dass er glaubt, ich würde ihn hintenrum verarschen", jammert ein total aufgelöster und nervöser Xander neben mir.

"Wie er bloß darauf kommt ..." Ich grinse schmal, was mir nach dem kleinen geistigen Ausflug in die Vergangenheit gar nicht leicht fällt.

"Was soll denn das heißen?"

Ich seufze, hauptsächlich, um endgültig vom Nachhall seines Lachens loszukommen, schüttle den Kopf und schnalze mit meiner Zunge. "Als ob du das nicht wüsstest. Du hast doch jeden Abend einen anderen Typen an der Angel." ER sicher auch. Meine Brust wird eng. ER und seine Freunde machen sich bestimmt jeden Abend über die Armen Loser lustig, die blind in SEIN Netz getappt sind. Warum alte Gewohnheiten ändern? Es sei denn, ER hätte jemanden gefunden … Mein Herz krampft.

Nein! Hör auf Gigi! Nicht weiter darüber nachdenken!

"Menschen ändern sich", höre ich Xander neben mir seufzen. "Außerdem wusste jeder von ihnen, dass es nur Spaß war. Aber das mit Elijah ist was anders. Vollkommen anders ..."

"Ich sehe schon", grinse ich und wundere mich erneut über Xanders plötzlich erwachtes Monogamiebedürfniss, freue mich aber unendlich darüber. Mein Kleiner wird erwachsen. "Du bist verknallt. Und zwar volle Kanne." Mein Kumpel mustert verlegen die Wand neben uns. "Keine Widerrede? Also gibst du es zu?"

"Warum stehe ich sonst hier und warte darauf, dass ich endlich zu ihm kann?" Wieder ist das enge Gefühl in meiner Brust. Wenn Xander bei Elijah ist, dann heißt das, dass ER sicher zu mir kommen wird, oder? Ich denke nicht, dass ER bei dem Gespräch der beiden dabei sein wird. Bei einer Aussprache zweier Liebender stört ein dritter doch nur.
 

Doch falls ER dann zu mir kommt, was dann? Was sage ich zu ihm? 'Hey! Lang nicht gesehen. Wie geht's wie steht's? War doch ulkig, wie wir uns damals kennengelernt haben, nicht?' Wohl kaum!

Besonders das Ende unserer kleinen Liaison war nicht gerade die feine englische Art. Und das ging hauptsächlich von meiner Seite aus. Weil ich zu stolz war, ihm nicht glauben wollte. Weil mein Ego einfach zu groß war und es noch immer ist, um meinen Fehler vor IHM einzugestehen. Weil mich alles, was ER tut oder sagt, rasend macht. Weil ich IHM am liebsten die Augen auskratzen, andererseits aber gleichzeitig voller Gier meine Zunge in den Hals stecken will.
 

Xander sieht mich mit einem merkwürdig besorgten Gesichtsausdruck an. "Dann leg dich ins Zeug und beweise ihm, dass du es ernst meinst", sage ich deshalb zu ihm. Ein: Ich weiß, wovon ich spreche, verkneife ich mir.

"Das habe ich vor", antwortet er mir überzeugt.

Ich setze wieder mein fröhliches Gigi-Grinsen auf, um damit von dem abzulenken, was in Wahrheit in mir vorgeht. Ich will nicht, dass Xander etwas von dem ganzen Drama mitbekommt. "Ich kann ja mal probieren, bei seinem netten Bruder ein gutes Wort für dich einzulegen ...", sage ich und hoffe, es kommt so rüber, wie ich es geplant habe.

"Mach das", grinst Xander zurück und zeigt mir damit, dass mein Plan aufgegangen ist. Jetzt denkt er, der gute alte Gigi will sich an den großen Bruder ranschmeißen. Das ist besser so. Er soll ja schön glauben, mit mir sei alles in Ordnung. Gigi reißt seine Späße. Der gutgelaunte, flippige Friseur eben.
 

Plötzlich geht die Tür auf. ER ist es. Ein Gesicht, wie drei Jahrhunderte andauerndes Regenwetter und er ist der einzige auf der Welt, der keinen Regenschirm besitzt. Falls es noch eine Möglichkeit zur Aussprache zwischen uns geben sollte, und diese, wider meines Erwarten, gut verläuft, kann er gern unter meinen Schirm.

"Du kannst zu ihm. Er will alleine mit dir reden, aber wehe, du tust ihm was an." Drohend baut ER sich vor Xander auf, aber meinen Freund interessiert das nicht. Xander würde es auch mit dem Fürsten der Hölle persönlich aufnehmen, um an sein Ziel zu gelangen. So war er schon immer, und ich gehe jede Wette ein, dass er dieses mal sogar noch entschlossener ist, und es zusätzlich zum Höllenfürsten noch mit sämtlichen Dämonen der Unterwelt aufnehmen würde, wenn er müsste. Schließlich kämpft er diesmal um etwas wichtiges.

Ich beneide ihn darum. Wieso konnte ich damals nicht kämpfen? 'Weil es leichter ist, gegen eine Horde Dämonen zu kämpfen, als gegen sich selbst.'

"Dazu wirst du keinen Grund haben", antwortet Xander IHM mit fester Stimme und drängelt sich an IHM vorbei hinaus in den Flur.

Noch ehe die Tür hinter ihm zuschlägt, ruft ER ihm noch zu, in welchem Zimmer sich sein Märchenprinz verbirgt. Dann sind wir alleine. Das erste mal seit langer Zeit ...
 

Ich schlucke hart, was ER zum Glück nicht mitbekommt, da er noch zur Tür schaut. Doch dann dreht sich sein Kopf in meine Richtung und in meinem Bauch bildet sich ein heißer, harter Klumpen. "Du", sagt ER emotionslos und sieht mich an, als wolle er mich auf der Stelle in Flammen aufgehen lassen.

"Ja ... Ich", antworte ich geistreich. Mein Herz rast. Obwohl ich am liebsten auf ihn zurennen würde, stehe ich da wie erstarrt. Mein Ego lässt mal wieder grüßen.

"War ja klar, dass so jemand wie der da", ER zeigt hinter sich zum Flur hinaus "nur mit dir befreundet sein kann." Okay, das habe ich verdient. Ein klitzekleines bisschen zumindest. Xander jedoch nicht.

"Xander ist ein guter Kerl", verteidige ich ihn. "Das mit ihm und deinem Bruder war nur ein Missverständnis. Die beiden klären das jetzt sicher." Ich bin froh, dass ich den Satz ganz ruhig und sachlich rüberbringen konnte. Abwarten, wie lange ich das noch aufrechterhalten kann. Lange wird es nicht dauern, bis ich in seiner Gegenwart explodiere. Das war schon immer so.

Seine Mundwinkel verziehen sich spöttisch. "Klärende Worte können manchmal nicht schaden. Vorausgesetzt, der eine glaubt dem anderen und verabschiedet sich nicht einfach mit einem festen Tritt in die Eier." Das Flaue Gefühl in meinem Bauch verstärkt sich. Diesen Seitenhieb habe ich wirklich verdient. Genau wie sein abwertendes Gehabe, das er mit gegenüber an den Tag legt. Nachdem, was zwischen uns vorgefallen ist, ist es auch nicht groß verwunderlich, dass er nicht mit Freudensprüngen auf mich reagiert. Ganz und gar nicht …
 

******
 

* Na also wirklich! Mein Rechtschreibprogramm mal wieder. Kennt das Wort Schnute nicht und will mir stattdessen das Wort Suchnute andrehen. Was soll'n das sein?! Oo



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Phenix-
2017-09-08T13:55:14+00:00 08.09.2017 15:55
Ich will wissen was er angestellt hat XD
UNBEDINGT!!!

Und ich weiß auch nicht was eine Suchnute ist :D


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