Zum Inhalt der Seite

Descent into hell

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Stolpersteine

Disclaimer: Nicht mir. Nur ausgeliehen.
 

-*-*-
 

Descent into hell
 

Stolpersteine
 

-*-*-
 

Zu aller Erstaunen hatte die widerwillige Crew es geschafft, bis zur Mittagspause durchzuhalten, ohne das irgendjemand sich selbst oder seinen Kollegen ernsthaften Schaden zufügte. Zufrieden mit den erzielten Leistungen und voller Hoffnung, dass von nun an alles besser werden würde, begaben sie sich in den Aufenthaltsraum. Doch schon nach der Pause wartete die nächste Überraschung auf sie.
 

Während des Essens war Eiri nach einem kurzen Blick auf seine Armbanduhr auf einmal aufgesprungen und hinausgeeilt. Shuichi machte Anstalten ihm zu folgen, doch K hielt ihn rasch fest.
 

"Lass ihn. Er kommt ja gleich wieder."
 

Die anderen musterten den ehemaligen Agenten daraufhin misstrauisch und ein wenig besorgt, doch K lächelte nur und ließ wie beiläufig die Hand auf seiner Waffe ruhen. Niemand stellte daraufhin Fragen.
 

Das Essen war gerade beendet, als Eiri wieder zurückkam und in der Tür stehen blieb. Er sah sehr selbstzufrieden drein.
 

"Wir drehen draußen weiter," war alles, was er sagte, ehe er wieder verschwand und die anderen ihren Vermutungen überließ. Nachdem sie sich einige Sekunden unsicher angesehen hatten, folgten sie ihm langsam.
 

Der Anblick der sich ihnen bot ließ sie an ihrem Verstand zweifeln.
 

"Was ist denn das?!" fragte Koji irritiert nach, als er den improvisierten Stall bemerkte, den einige Arbeiter innerhalb der letzten Stunde aufgebaut haben mußten. Gerade fuhr ein Transporter auf den Hof, der zwei Pferde anlieferte. Direkt daneben stand ein kleines weißes Zelt, in dessen Innerem man gerade noch den Thron des Königs und einige dicke Teppiche erkennen konnte, die den Boden bedeckten.
 

"Wonach sieht es denn aus?" gab Eiri zurück, doch als er sah, dass sein Sarkasmus bei den anderen die gewünschte Wirkung verfehlte, erklärte er ungeduldig: "Die nächsten Szenen sollen möglichst authentisch wirken. Dafür brauchen wir einen Platz an dem wir die Hochzeit abhalten können und natürlich ein paar Pferde."
 

"Und wofür brauchen wir die Pferde?" wollte Tohma mit leicht angestrengter Stimme wissen. Er hatte sich neben Koji eingefunden und fragte sich wieder einmal, ob es nicht ein Fehler gewesen war, dieses Projekt überhaupt in Angriff zu nehmen. Irgendwie schien die ganze Angelegenheit seinem Schwager zu Kopf zu steigen.
 

"Für die Prinzen," teilte Eiri ihm kurz angebunden mit. Denn Hinweis, dass dies eigentlich ziemlich offensichtlich war, sparte er sich im letzten Augenblick.
 

Koji beäugte das Pferd misstrauisch und dieses erwiderte seinen Blick gleichermaßen skeptisch. "Ich soll auf ein Pferd steigen?!"
 

"Du bist ein Prinz! Prinzen sind zu dieser Zeit immer geritten!" warf Takasaka wenig hilfreich, der erst wenige Minuten zuvor angekommen war und nun versuchte, den Anschluss wiederzufinden. Das er sich mit dieser Äußerung nur unbeliebt machte, schien ihm gar nicht aufzufallen.
 

"Ich kann aber nicht reiten!"
 

"Das macht nichts! Du sollst ja auch nur drei oder vier Meter im Sattel zurücklegen. Das wird doch wohl zu schaffen sein. Danach erledigst du alles weitere zu Fuß."
 

Koji warf seinem Geliebten einen Hilfe suchenden Blick zu und fand sofort Unterstützung, denn auch Takuto war alles andere als begeistert. "Ich wohl nicht erwähnen, dass ich auch nicht reiten kann," kommentierte der Fußballer leicht säuerlich und zog sich einen gereizten Blick des Schriftstellers zu.
 

"Du glaubst gar nicht, wie egal mir das ist." Eiri hatte beschlossen, solche unnötigen Worte wie Diplomatie und Taktgefühl endgültig aus seinem Wortschatz zu streichen. "Und jetzt mach, dass du aufs Pferd kommst."
 

"Ich denke ja gar nicht daran!" Takuto verschränkte die Arme vor der Brust und wandte der ganzen Szene den Rücken zu. "Ich sehe nicht die Notwendigkeit..."
 

"ES IST MIR VÖLLIG EGAL OB DU DIE NOTWENDIGKEIT EINSIEHST!" brüllte Eiri auf einmal überraschend los und krampfte seine Finger um die Zigarettenschachtel, die er gerade aus der Tasche gezogen hatte. Leicht schockiert trat Takuto einige Schritte zurück und schwang sich dann grollend in den Sattel. Als er oben saß, wurde er merklich blasser und klammerte sich beinahe panisch an den Zügeln fest. Das Pferd hatte sich bisher noch nicht einmal bewegt und trotzdem fühlte er sich bereits seekrank.
 

"Und jetzt?"
 

"Du bist auf den Weg in die Halle des Königs, um die Hochzeit zwischen deiner Liebsten und deinem Gegenspieler zu verhindern. Also, du reitest jetzt in den Hof ein, dann springst du vom Pferd und stürzt hinein. Katsumi und Koji sind drinnen und sollen gerade verheiratet werden, du kommst gerade noch rechtzeitig, entführst die Braut und reitest mit ihr davon. Ganz einfach."
 

Takuto zog skeptisch die Augenbrauen hoch. "Ganz einfach?"
 

"Wir üben erst mal ein bisschen!" Eiri winkte dem Pferdepfleger und während dieser dem ganz und gar unglücklich wirkenden Takuto einen Crash-Kurs im Reiten gab, scheuchte er die anderen auf ihre Plätze.
 

-*-*-
 

"Gott, ist mir schlecht." Takuto hatte die ersten Versuche, sich auf dem Pferd zu halten einigermaßen gut überstanden, doch als er vor dem Zelt aus dem Sattel sprang, stellte er mit wachsender Panik fest, dass er sich kaum auf den Beinen halten konnte.
 

Eiri atmete mehrmals tief durch, redete sich ein, dass es überhaupt keine Probleme gab und verschob die entsprechende Szene auf später. "Wir können die Entführung der Braut später noch drehen. Die Reihenfolge ist egal. Dann filmen wir jetzt eben die Hochzeitsnacht."
 

Was leichter gesagt, als getan war.
 

-*-*-
 

Eine halbe Stunde später war die Braut immer noch verschollen.
 

Takasaka hatte sich erboten, nach Katsumi zu suchen und klapperte nacheinander die einzelnen Garderoben ab, doch leider ohne Erfolg. Unverrichteter Dinge kehrte er wieder zu den anderen zurück.
 

"Und?"
 

Der Manager zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Er ist wie vom Erdboden verschluckt."
 

"Weit kann er nicht sein." Koji überdachte noch einmal die Möglichkeiten. "Wo soll er denn hin? Hier gibt es doch weit und breit nur Wald oder Wiese."
 

"Leider," murmelte Tohma unhörbar und ließ sich auf das Bett fallen. Die Kulisse war vorbereitet, nur die Akteure fehlten noch. Manche Dinge änderten sich anscheinend nie.
 

"Nun, dann müssen wir eben gründlicher suchen! Es kann doch nicht sein..." Was Eiri sagen wollte, sollte nie jemand erfahren, denn in diesem Augenblick flog die Tür auf und ein halb bekleideter Katsumi stürzte herein, dicht gefolgt von einem nicht minder leicht bekleideten K. "Laß mich endlich in Ruhe!"
 

K griff nach ihm, verfehlte ihn jedoch, stolperte dabei über ein Kabel und fiel kopfüber auf das Bett, wo er Tohma unter sich begrub.
 

"Runter von mir, du bist zu schwer!" Tohma hatte sich rasch von dem Schock erholt und trat nach dem Manager. Bedauerlicherweise traf er sogar. K, der in letzter Zeit ziemlich viel hatte einstecken müssen, sah rot. Mit zwei kurzen Handgriffen hatte er Tohma ins Bettzeug eingewickelt und reichlich grob auf den Boden befördert.
 

Dann sprang er hastig auf, wobei er Katsumi umriß, der gerade an ihm vorbei flüchten wollte. Katsumi stolperte vorwärts und klammerte sich an Izumi fest, um nicht hinzufallen. Beide gingen zu Boden.
 

"Tut mir leid!" Katsumi zuckte vor dem tiefschwarzen Blick des anderen mit wild klopfendem Herzen zurück. Irgendwann würde der Fußballer ihn umbringen, da war er sich sicher.
 

Koji griff Izumi hilfsbereit unter die Arme und stellte ihn wieder auf die Beine. Belohnt wurde sein Einsatz allerdings nicht. Takuto platzte der Kragen und mit einem wütenden Grollen schlug er hinter sich. Koji bekam seine Faust aufs Auge und ging nun seinerseits, mit Izumi im Arm, zu Boden.
 

Tohma hatte es endlich geschafft, sich aus dem Bettzeug zu lösen und krabbelte so schnell wie möglich in Richtung Ausgang. Leider hatte Katsumi die gleiche Idee und die beiden stießen mit den Köpfen zusammen.
 

"Oh, au!" Katsumi sah erstmal nur Sterne, was K ausnutzte, um ihn in seine Arme zu ziehen. "Finger weg! Hörst du nicht?! Wag es nicht...nimm sofort deine Hand da weg!"
 

Eiri hatte genug von dem Blödsinn. Er machte einen Schritt nach vorne, doch in diesem Augenblick fiel das Licht aus.
 

In der nun folgenden Dunkelheit stand Takasaka grinsend in den Kulissen, die umgelegte Sicherung noch unter den Fingern.
 

-*-*-
 

"Wie siehts aus?! Irgendwelche Schwerverletzten?!" wollte Eiri von dem eilig herbeizitierten Arzt wissen, der gerade Hand an den letzten Verband legte.
 

"Nein, keine Sorge! Nichts Ernstes!" Der Arzt packte seine Tasche zusammen, reichte Takasaka die Rechnung und machte sich davon.
 

"Das ist Wucher!" Takasaka stierte mit blutunterlaufenen Augen auf die vierstellige Zahl unter dem Strich. "Das bißchen Verbandsmaterial kann doch nicht so teuer sein!"
 

"Na, aber sicher! Der Arzt hat sogar neben der Anfahrt sogar Arbeitslohn berechnet!" Katsumi preßte einen kalten Lappen auf die Beule an seiner Stirn und seufzte. "Schick meinem Onkel die Rechnung. Ich kläre das mit ihm!"
 

"Welcher Idiot hat eigentlich das Licht ausgemacht?!" Kojis Wange zierte ein dunkelroter Bluterguß, den er noch wenige Minuten zuvor entsetzt im Spiegel in Augenschein genommen hatte. Vorsichtig tastete er nach dem in allen Farben schillernden Bluterguß und stöhnte. Wenn er jemals herausfand, wem er das zu verdanken hatte... Leider hatte er im Dunkeln nichts sehen können. Ein kleiner Trost blieb allerdings. Er hatte sich wenigstens nichts gebrochen.
 

"Ratet mal..." Eiri beließ es bei einem eisigen Blick in Takasakas Richtung. Dieser zuckte nur mit den Schultern. Warum die Aufregung? Es war ja schließlich nichts passiert.
 

"Ich gehe jetzt ins Bett." Katsumi kam langsam auf die Beine und eilte hinaus.
 

"Warte, ich komme mit!" K folgte ihm hastig, wurde jedoch durch die Tür zum Aufenthaltsraum gestoppt, die ihm gleich darauf ins Gesicht krachte.
 

"He! Wir haben noch ein paar Stunden Tageslicht! Das sollten wir ausnutzen!"
 

"Ach, halt doch die Klappe!" Koji war wirklich nicht in Stimmung für Eiris krampfhafte Bemühungen, mit den Dreharbeiten weiterzumachen.
 

Eiri wollte noch etwas sagen, doch Sakanos Ankunft verhinderte das.
 

"Hallo! Wie läufts?!" wollte der Produzent neugierig wissen und bekam anschließend große Augen. "Was ist denn mit euch passiert?!"
 

Takuto hatte endgültig genug und warf ihm den nächstbesten Eisbeutel ins Gesicht.
 

-*-*-
 

Einige Sunden später...
 

K kontrollierte das letzte Fenster und stellte zufrieden fest, dass alles abgeschlossen war. Er hatte sich freiwillig gemeldet, alle Ein- und Ausgänge zu kontrollieren und jetzt konnte auch er sich endlich hinlegen.
 

Müde streckte er sich und ließ noch einmal seinen Blick umherschweifen, ehe er sich auf den Weg zurück zu der kleinen Garderobe machte, die er sich ab heute mit seinem Chef teilen würde.
 

Grinsend erinnerte er sich an Tohmas verzweifeltes Gesicht, als K ihm wenige Stunden zuvor alle seine Lieblinge einzeln vorgestellt hatte. Es hätte nicht viel gefehlt und Tohma wäre in Tränen ausgebrochen. K tätschelte versonnen seine Magnum. Allmählich verstand er, warum Eiri immer auf seinem Schwager herumhackte. Wenn man erst einmal unter die Schicht des eiskalten Geschäftsmanns vorgedrungen war, dann erkannte man, dass der mächtige Tohma Seguchi gar nicht so kalt und berechnend war, wie man immer annahm. Eigentlich war er sogar ziemlich niedlich...
 

Rasch rief K sich zur Ordnung, ehe seine Gedanken noch weiter abwandern konnten. Doch einmal damit angefangen, konnte er nicht mehr aufhören. Unwillkürlich stellte er Vergleiche zwischen Tohma und Katsumi an und kam zu dem Schluß, dass die beiden sich ähnlicher waren, als er jemals vermutet hätte.
 

Kopfschüttelnd trabte er den Gang hinunter. Anscheinend hatte er es viel, viel nötiger, als bisher angenommen... Aus den Augenwinkeln nahm er eine rasche Bewegung wahr. K fuhr herum und zog in der gleichen Sekunde seine Waffe.
 

Nichts. K runzelte die Stirn und dachte nach. Wer sollte hier eindringen? Niemand wusste, dass in diesem baufälligen Studio am Ende der Welt fünf der bekanntesten Stars Japans zu finden waren. Das einzig richtige wäre, einfach ins Bett zu gehen. Aber er war sicher, etwas gesehen zu haben und seine Augen hatten ihm noch nie einen Streich gespielt.
 

Mit einem ergebenen Seufzen steckte er die Waffe ein und machte sich daran, seine Runde zu wiederholen.
 

-*-*-
 

Katsumi fühlte sich überhaupt nicht gut. Er hatte den Plan, den Eiri ausgearbeitet hatte, als erster gesehen, da er vom Aufenthaltsraum aus direkt die Garderoben angesteuert hatte. Der Schriftsteller hatte die Raumbelegung an den einzelnen Türen angebracht und Katsumi musste zu seinem nicht geringen Schrecken feststellen, dass er natürlich mit Koji und Izumi in einem Zimmer gelandet war.
 

Was hatte er eigentlich getan, dass er so bestraft wurde? Katsumi seufzte und ließ sich vorsichtig auf dem Feldbett nieder, das er ein wenig von den anderen beiden Betten abgerückt hatte und überdachte die Alternativen.
 

Ein Zimmer mit Koji und Izumi zu teilen war im Augenblick glatter Selbstmord, da der Fußballer immer noch wütend auf ihn war. Doch was sonst? Sich ein Zimmer mit dem Diktator und der pinkhaarigen Nervensäge teilen? Bloß nicht. Da würde er innerhalb weniger Stunden durchdrehen.
 

Aber ein Zimmer gemeinsam mit K und Tohma war auch nicht besser. K würde wahrscheinlich schon in der ersten Nacht über ihn herfallen. Im übrigen war Katsumi sich sicher, dass er den anderen nicht mehr lange würde zurückhalten können. Da musste man die ganze Sache nicht auch noch künstlich beschleunigen.
 

Es war ja nicht so, als hätte er noch nie mit einem Mann geschlafen, aber in K's Gegenwart kam er sich immer mehr wie eine Trophäe vor, die dieser unbedingt erlegen wollte und das war in seinen Augen die denkbar schlechteste Voraussetzung für eine Beziehung.
 

Vorsichtig ließ Katsumi sich in die Kissen sinken und schloß seufzend die Augen. Vielleicht würde Izumi ihn in Ruhe lassen, wenn er so tat, als schliefe er. Es war eine dürftige Hoffnung, aber immerhin einen Versuch wert.
 

-*-*-
 

"Wir haben wirklich Glück gehabt, Yuki!" Shuichi kuschelte sich in die Kissen und sah erwartungsvoll zu seinem Freund auf.
 

"Inwiefern?" Eiri zog gedankenverloren an seiner Zigarette, während er die restlichen Unterlagen rasch ordnete und für den nächsten Tag bereitlegte.
 

"Weil wir einen Raum ganz für uns allein haben."
 

"Und das ist gut?" Der Schriftsteller war immer noch vertieft in seinen Drehplan für die nächsten Tage und schenkte seinem Geliebten nicht die geringste Beachtung. So entging ihm auch, dass Shuichi seine Kleidung abgeworfen hatte und sich nur mit einem verführerischen Lächeln bekleidet auf dem Bett räkelte.
 

"Natürlich ist das gut." Der Sänger wartete sekundenlang vergeblich darauf, dass der andere sich zu ihm umdrehte. Schließlich setzte er sich schmollend auf und krabbelte ans Fußende des Bettes. Von dort aus konnte er gerade noch mit den Fingerspitzen den Ärmel seines Geliebten erreichen, an dem er nun kräftig zog.
 

Mit einem unterdrückten Fluch zuckte Eiri zusammen und schmierte eine dicke Linie quer über seine Aufstellung. Wütend drehte er sich zu Shuichi um. "Was soll denn das?!" fuhr er den anderen ungehalten an und blinzelte gleich darauf ungläubig. "Was ist denn mit dir?"
 

"W...wieso?" verunsichert sah der Sänger an sich herunter. Was war denn nur falsch daran, den Mann seines Lebens verführen zu wollen?
 

"Was lungerst du denn in diesem Aufzug hier herum? Hab ich etwa gesagt, dass ich Sex will?"
 

Zu schockiert, um etwas zu entgegnen, trat Shuichi den Rückzug an. Gleich darauf vergrub er sich unter seiner Decke und beschloß, nie wieder hervorzukommen.
 

-*-*-
 

Verborgen in den Schatten, die das Nachtlicht an den Wänden erzeugte, wartete Takasaka darauf, seine Pläne in die Tat umsetzen zu können. Was er nun vorhatte, paßte so gar nicht zu seinem Charakter, war so völlig atypisch und entgegen allem, was er sich normalerweise herausnehmen würde, dass er innerlich während jeder verstreichenden Minute bereits tausend Tode gestorben war. Doch aufgeben würde er nicht.
 

Das er nur um Haaresbreite einer Entdeckung durch den allgegenwärtigen K entgangen war, hatte sein ohnehin schon extrem dünnes Nervenkostüm noch weiter belastet und beinahe wäre er von seinem Vorhaben abgerückt. Aber eben nur beinahe. Denn um jetzt aufzugeben, war er viel zu weit gekommen. All die Mühen, die er auf sich genommen hatte sollten sich nun auch auszahlen.
 

Er konnte seine Begierde für den NG-Präsidenten einfach nicht länger unterdrücken. Immer schon war er ein Fan des legendären Keyboarders gewesen, hatte sogar heimlich einige Fotos vergrößern lassen und diese in seiner Wohnung aufgehängt.
 

Dann hatte er seinen alten Bekannten Sakano wiedergetroffen und schon beim ersten Besuch in dessen Wohnung hätte ihn beinahe der Schlag getroffen. Sakano empfand genau das gleiche für Tohma wie Takasaka und auf einmal wurde ihm bewußt, dass er nicht länger warten konnte. Jetzt oder nie. Er musste seinem Idol näherkommen, oder Sakano würde ihm den anderen vor der Nase wegschnappen.
 

Takasaka schlich vorwärts. Noch einmal sah er sich nervös um, doch K war nirgendwo in Sicht. Noch einmal atmete er tief durch, um seine flatternden Nerven zu beruhigen, dann öffnete er die Tür und betrat lautlos den dahinter liegenden Raum.
 

-*-*-
 

Tohma träumte. Er träumte von warmen Händen, die zärtlich über seine Haut glitten und sinnlichen Lippen, die ihren Weg über seine Brust hinunter bis zu seinen Hüften suchten, einige qualvolle Sekunden dort verweilten, ehe ein heißfeuchter Mund sich über seine beinahe schmerzhafte Erektion schob.
 

"Mika...." murmelte er leise und ließ seine Hände in die seidigen Haare derjenigen gleiten, die ihn gerade so leidenschaftlich verwöhnte. Mehr von dieser wundervollen Wärme verlangend drängte er aufwärts, doch gleich darauf gruben sich starke Finger mit festem Griff in die weiche Haut an seinen Hüften, hielten ihn bewegungsunfähig und endlich regte sich in Tohmas von Lust umnebelten Empfindungen ein Gedanke, der ihn erschrocken auffahren ließ. Die Haare waren viel zu kurz... Er schlug die Augen auf und sah vorsichtig an sich herunter. Takasaka sah auf und grinste ihn verlegen an.
 

Gleich darauf zerriß ein markerschütternder Aufschrei die nächtliche Stille.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück