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Ruf der Sterne

von

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dünnes Eis

Schwarzstreif sah sich in der Mondsenke um. Inzwischen war ein Mond vergangen und langsam kamen die anderen Clans an. Einzig der Bachclan ließ auf sich warten. Mürrisch sah er auf, als zwei Katzen auf ihn zukamen. Die orange Katze sah ihre grau - weiße Kumpanin bittend an. Diese sah ganz und gar nicht begeistert aus und machte auch kein Geheimnis daraus, dass sie genervt von der Orangen war. "Sonnenfell, Taubenfeder, wenn ich mich nicht irre, was wollt ihr?" Die Zwei zuckten leicht zusammen, ehe Sonnenfell sich sammelte. "Wir wollten wissen, wie es Windpfote geht. Ich habe sie schon länger nicht mehr gesehen." Taubenfeder schnaubte ungerührt. "Wir? Ich kenne sie nicht." Sonnenfell sah ihre Schwester wütend an. Schwarzstreif stand auf und sagte beim vorbeigehen: "Du wirst sowieso gleich von ihr hören."

Als er sich am Rand der Menge vorbei schlich, merkte er wie Graupfote inmitten von neugierigen Katzen saß die ihr Fragen ohne Ende stellten. Ihre Geschwister und auch Wolkenflug standen ihr so gut es nur ging zur Seite.

In dem Mond hatte Graupfote ihr Training mit Distelschweif und Sturmstern wieder aufgenommen und machte bereits große Fortschritte. Jedoch war nicht nur Positives passiert. Streifenjunges Weißer Husten wurde zu Grünem Husten und lag nun im Heilerbau. Farnfuß hatte sich bei den Jungen angesteckt und deswegen wurde Spechtfeder von den Kranken getrennt und schlief nun zusammen mit Blitzfell, Fichtenpelz, der wieder in sein altes Nest zurückgekehrt war und Windpfote im Ältestenbau. Schwarzstreif übernahm den Großteil von Mausepfotes Ausbildung um seinen eigentlichen Mentor Stachelherz zu entlasten. Windpfotes Ausbildung konnte er noch nicht wieder aufnehmen, da sie Ampferjunges und Falkenjunges noch nicht lange genug allein lassen konnte.

Langsam kam auch der Bachclan an. Pantherstern führte seinen Clan wie üblich selbstsicher und mit hoch erhobenem Schweif in die Menge. Direkt hinter ihm ging Wellenpelz. Man sah, dass er leicht humpelte, aber auch nur wenn man darauf achtete. Die Katzen mischten sich untereinander und ehe er sich versah stand Wellenpelz neben ihm und funkelte ihn argwöhnisch an. "Schwarzstreif, lange nicht gesehen. Wenn ich mich recht entsinne, war das letzte mal als du mir die Pfoten verstaucht hast. Ich konnte lange nicht auftreten, das war kein Spaß. Auch jetzt schmerzen mir die Pfoten noch manchmal." Schwarzstreif sah sich um. Sie saßen etwas abseits und niemand würde auf ihr Gespräch achten. Langsam fuhr er die Krallen aus. "Daran bist du selber schuld. Du warst immer schon zu feige für einen ehrlichen Kampf. Was willst du überhaupt." Der Kater ließ sich nicht von Schwarzstreifs eisiger Stimme einschüchtern. Er stand auf und umkreiste langsam den größeren Krieger. "Ich wollte nur etwas klarstellen. Im Heilerbau hatte ich genug Zeit um nachzudenken. Wir können uns zwar nicht ausstehen, aber du sollst mich nicht falsch einschätzen. Beim letzten mal habe ich dir gesagt, dass ich das alles als Rache und wegen meiner Liebe zu Windpfote tat. Aber ich habe mich geirrt. Sie bedeutet mir inzwischen gar nichts mehr. Stattdessen habe ich gefallen daran gefunden, andere leiden zu sehen. Dadurch… fühle ich mich lebendig. Und ich mag den Anblick, wenn das Leben aus den Augen meiner Gegner erlischt. Egal ob Beute oder Katze. Das bringt etwas Abwechslung in das langweilige, immer gleiche Clanleben." Mit diesen Worten verschwand der Getigerte in der Menge. Schwarzstreif sah ihn noch einen Herzschlag wütend hinterher, ehe er sich langsam unter den Vorsprung begab.

Wespenstachel und Adlerflügel redeten bereits miteinander und nickten Schwarzstreif höflich zu. "Dich sieht man auch nur jede zweite Versammlung. Was war es denn letztes mal, Schwarzstreif?" Wespenstachel sah ihn fragend, wenn auch ein wenig misstrauisch an. Er antwortete kurz und knapp. "Kampf gegen Wellenpelz." Adlerflügel nickte verstehend. "Das erklärt auch wo Wellenpelz war." Schwarzstreif warf ihr einen kurzen Blick zu. "Offensichtlicher Weise schon." Die Zweite Anführerin des Gewitterclans zog eine beleidigte Schnute. In dem Moment kam Wellenpelz aus der Menge heraus. Er würdigte die anderen keines Blickes und fing an sich ein paar Mauslängen entfernt von den anderen zu putzen. "Grüß dich, Wellenpelz." Adlerflügel nickte höflich, wurde aber nur einmal kurz angesehen, ehe er sie wieder ignorierte. Sie plusterte wütend ihr Fell auf, hielt sich aber ansonsten zurück.
 

Die Gespräche verstummten, als Flammenstern die Große Versammlung einleitete. Sie wartete noch einen Moment bis sie sich sicher war, dass die Aufmerksamkeit der Katzen nun auf ihr lag. "Ein Dachs ist in unser Territorium eingedrungen. Frostherz hat ihn so lange aufgehalten, bis Verstärkung kommen konnte." Der Himmelsclankrieger saß ruhig da während die anderen seinen Namen riefen. "Des Weiteren haben wir einen neuen Schüler. Steinpfote!"

"Steinpfote! Steinpfote! Steinpfote!" Der graue Schüler sah abwesend aus, als die Menge ihn beglückwünschte. Flammenstern trat zurück und Pantherstern trat an ihre Stelle. Der schwarze Kater sah sich kurz um, ehe er anfing zu sprechen. "Minzpfote erlag ihren Wunden und wandelt nun mit dem Sternenclan. Aber ich kann auch positives berichten. Finsterpelz hat drei gesunde Junge zur Welt gebracht! Efeujunges, Sonnenjunges und Rotjunges!" Die Menge rief die Namen aller vier Katzen aus um Minzpfote zu ehren und die Geburt von drei neuen Jungen zu feiern.

Nun trat Sturmstern vor und einige Katzen sahen Graupfote neugierig an, ehe sie sich wieder dem Anführer zuwendeten. "Wie viele bereits wissen, hat Graupfote ein Bein verloren. Das geschah während sie vier unserer Jungen gegen einen Fuchs verteidigte. Außer weißem Husten geht es ihnen dank ihrem Einsatz gut."

"Graupfote! Graupfote! Graupfote!" Die Schülerin wusste offensichtlich nicht, wie sie reagieren sollte. Sie sah sich etwas unwohl um und nickte den Katzen höflich zu.

"Wir haben auch zwei neue Schüler. Schattenpfote und Mausepfote! Außerdem sind Falkenjunges und Ampferjunges, die Jungen von Windpfote, gesund zur Welt gekommen." Erneut waren laute Zurufe zu hören und Sturmstern trat zurück und überließ nun Schneestern das Wort. "Auch der Gewitterclan hat drei neue Schüler. Schlangenpfote, Igelpfote und Blumenpfote. Leider ist eine unserer Ältesten, Donnerschweif, an Grünem Husten gestorben. Möge sie in Frieden im Sternenclan weilen." Erneut wurden die Namen der Katzen gerufen und die Anführer machten sich einer nach dem anderen auf den Weg nach unten. Zugeich lösten sich auch langsam die Gruppen wieder auf als jeder den Weg zu seinem Clan suchte. Schwarzstreif wartete moch auf der Stelle bis das größte Gedränge vorüber war und sah kurz, wie ihn Wellenpelz höhnisch anstarrte.
 

Am nächsten Tag wartete er am Lagerausgang auf den Rest seiner Patrouille. Mausepfote wartete geduldig an seiner Seite, sah aber seiner Schwester und Wolkenflug gedrückt hinterher, als diese gemeinsam mit Federsturm das Lager verließen um zu jagen. Schwarzstreif bemerkte seinen Blick. "Was ist? Willst du etwa lieber jagen gehen oder was?" Der Schüler zuckte leicht zusammen. Langsam sah er den Zweiten Anführer an. "Das ist es nicht. Ich… ich würde es mir nur wünschen, dass mein Mentor auch einmal Zeit für mich hätte. N- Nichts gegen dich Schwarzstreif!" Der Krieger brummte nur "schon Okay" und stand auf, als Distelschweif und Graupfote kamen.

Sie verließen das Lager und liefen den Weg zur Bachclangrenze. Die graue Schülerin konnte inzwischen schneller laufen als viele im Clan und vor allem die anderen Schüler veranstalteten gerne Wettrennen mit ihr. Als sie angekommen waren, verlangsamten sie ihr Schritttempo und gingen den abgetretenen Weg entlang. Distelschweif erstarrte plötzlich und stellte ihr Fell ängstlich auf. Die Patrouille blieb ebenfalls stehen und folgte ihrem Blick.

Einige Fuchslängen entfernt versuchte ein schwarzes Junges panisch den Bach zu überqueren. Die dünne Eisschicht knackte unter seinen Pfoten und es schnellte verzweifelt nach vorne. Distelschweif wollte zu dem Jungen springen doch Schwarzstreif stellte sich ihr in den Weg. "Du wärst nicht schnell genug bei ihr. Und dann könntest du dem Bachclan erklären, weshalb dein Geruch auf der falschen Seite ist." Die Kriegerin wollte gerade widersprechen, als Graupfote aufgeregt sagte: "Ich glaube, sie schafft es!" Das Junge sprang noch einmal nach vorne als das Eis brach und landete am rettenden Ufer. Sie sah noch einmal hinter sich ehe sie näher an die Grenze ging und die vier Katzen bemerkte. Sie erstarrte einen Moment, ehe sie auf die Patrouille zulief. "Helft mir, bitte!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MyokoMyoro
2017-09-08T17:46:46+00:00 08.09.2017 19:46
Ein Schwarzes Junges? Wieso glaube ich, das das von Pantherstern ist? Wieviele Junge hat er eigentlich nochmal?
Schönes Kapitel.
Deine Myoko
Antwort von:  Wolfsfeuer
08.09.2017 19:54
Pantherstern hat zwei Junge. Ich hoffe ich verarrate nicht zu viel wenn ich sage, dass die Identität des Jungen im nächsten Kapitel geklärt wird :)


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