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Ruf der Sterne

von

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Training und Schreie

Schwarzstreif streckte sich, als die Patrouille von der Großen Versammlung zurück kam. Er hatte Nachtwache gehalten und verdrehte genervt die Augen, als Sturmstern ihn mit den Schweif zu sich in den Bau rief. Er machte es sich, so gut es mit seiner Pfote eben ging, bequem. "Was gibt es." Sturmstern lag sich in sein Nest und sah auf. "Ich dachte nur, dass du wissen willst, wie die anderen reagiert haben." Als Schwarzstreif nicht erwiderte, fuhr er fort. "Zuerst habe ich Pinienstern erwähnt. Die anderen haben natürlich ihr Beileid ausgesprochen, aber als ich erwähnte, dass du nun Zweiter Anführer bist, starrten mich einige so an, als ob ich mäusehirnig wäre. Pantherstern hat dann gesagt, dass du eine gute Wahl wärst, da du dich etwas traust. Ich habe nur erwähnt, dass du dir deine Pfote ausgerenkt hast. Birkenblatt hat darauf bestanden, dass sie morgen mit einigen Kräutern vorbeikommt und sich deine Pfote anschaut. Ich weiß nicht, warum die Heilerin des Gewitterclans kommt um dich zu untersuchen." Sturmstern hielt kurz inne und schaute Schwarzstreif an. Dieser reagierte darauf nicht und er fuhr fort. "Ansonsten habe ich noch unsere neuen Schüler und Krieger erwähnt. Und unseren Zuwachs in der Kinderstube. Der Gewitterclan hat eine neue Zweite Anführerin, Schneeschatten. Fichtenschweif ist gestorben." Schwarzstreif legte seinen Kopf schief. "War das alles? Kann ich jetzt gehen?" Sturmstern nickte überrascht und der weiße Krieger verließ den Bau.

"Diese dumme Katze. Jetzt kommt sie auch noch hierher!" Schwarzstreif fluchte leise vor sich hin, während er allein unter dem Mond saß.
 

Weißpfote lief in den Bau der Krieger und versuchte Schwarzstreif vorsichtig zu wecken. Dieser knurrte genervt und sah den Heilerschüler entgeistert an. "Birkenblatt ist hier. Sie will sich deine Pfote anschauen und erklärt uns gleich, wie man sie richtig behandelt!" Schwarzstreif sah überrascht auf. "Ihr wusstet also bis jetzt nicht, was ihr da eigentlich macht!" Weißpfote schreckte zusammen und sah zur Seite. Der Krieger betrachtete ängstlich seine Pfote.

Birkenblatt schnurrte zur Begrüßung und ging sofort auf ihn zu. Sie sah sich sein Bein an, bis ihr plötzlich die Gesichtszüge entglitten. "Habt ihr die Pfote nicht eingerenkt?" Skeptisch sah sie die Heiler an. Amselschwinge sah sie verwirrt an und Weißpfote musterte die Pfote neugierig. "Wir hatten noch nie eine ausgerenkte Pfote, woher sollten wir also wissen, wie man sie behandelt?" Birkenblatt sah sie geschockt an, ehe sie sich zu den Kräutern aufmachte. Mit einigen Mohnsamen kam sie wieder herraus und legte sie neben Schwarzstreif. "Ich habe öfters ausgerenkte Pfoten zu behandeln. Schüler renken sich in ihrem Eifer anscheinend gerne etwas aus. Aber du musst ja Höllenschmerzen gehabt haben! Schwarzstreif, du solltest deinen Schmerz nicht in dich hinein fressen. Dafür gibt es doch Heiler. Aber jetzt iss die Mohnsamen, denn das wird jetzt wehtun. Amselschwinge, Weißpfote, kommt her, dann kann ich es euch gleich zeigen."

Die zwei traten besorgt näher, während Schwarzstreif die Mohnsamen aufschleckte. Er fühlte sich sehr benommen, bis schließlich ein Höllenschmerz durch sein Bein zog. Er schrie seinen Schmerz hinaus, ehe er sein Bewusstsein verlor.

Viele sahen mitfühlend zum Heilerbau. Sturmstern lief durch den Eingang und sah die drei Heilerkatzen verwirrt an. Birkenblatt erwiderte selbstsicher seinen Blick. "Ich habe nur sein Bein wieder eingerenkt. Er hatte die letzten Tage über sehr viele Schmerzen wegen seines ausgerenkten Beines, die er alle in sich hinein gefressen hat. Er wird die nächsten Tage Nestruhe brauchen, ehe er sich wieder bewegen darf. Wenn etwas ist, kommt zu mir und fragt mich." Sie scheuchte Sturmstern aus den Bau und erklärte den anderen Heilern noch etwas.
 

Fleckenpfote lief gehetzt mit Mohnpelz und Rabenpfote in Richtung Lager. Sie hatten gerade Kampftechniken trainiert, als sie einen Schrei aus dem Lager hörten. Unterwegs trafen sie auf Weizenpelz, Natternpfote und Schattenpelz, die aus dem gleichen Grund ins Lager liefen. Als sie es erreichten, sahen sie zu ihrer Überraschung keinen Kampf. Blitzfell kam auf sie zu und musterte sie. "Was wollt ihr denn schon hier? Ich sehe keine Beute."

Schattenpelz sammelte sich als erste. "Wir haben einen Schrei gehört und dachten, dass das Lager angegriffen wird." Blitzfell schüttelte ihren Kopf und schielte zu ihren Jungen. "Das war Schwarzstreif. Er hat uns alle erschreckt und ich kann schauen, dass ich meine Junge beruhige." Fleckenpfote trat erschrocken vor und starrte sie an. "Warum hat er so laut geschrien?" "Ich habe ihm sein Bein eingerenkt, das schmerzt nunmal, auch mit Mohnsamen." Birkenblatt kam auf die Katzen zu und trat sogleich an ihnen vorbei. Sturmstern hielt seinen Schüler auf. "Er ist bewusstlos, es bringt dir jetzt nichts. Geht wieder auf eure Patrouillen." "Wenn der Schrei nicht bereits alle Beute von hier bis zur Mondkuhle vertrieben hat." Natternpfote streckte sich etwas und tappte davon. Die anderen Katzen wendeten dem Lager ebenfalls den Rücken zu und gingen ihres Weges.

Stachelherz und Windpfote liefen der Trainingsgruppe nach und schlossen sich ihnen an.

"Windpfote, Fleckenpfote, zeigt Rabenpfote einmal wie man gegen Bachclankatzen kämpft. Fleckenpfote, du bist der Feind." Die schwarze Schülerin sah verwirrt zu den Kriegern. "Gibt es zwischen den Kampfstilen der Clans Unterschiede?" Weizenpelz sah zu der Schülerin herab, ließ aber dabei die zwei kämpfenden Katzen nicht aus den Augen. "Die Katzen des Bachclans haben breitere Schultern und sind stämmiger als alle anderen. Dadurch haben sie mehr Kraft, sind aber langsamer. Der Himmelsclan hat kleine, wendige Krieger, die schnell austeilen, dafür aber nicht so viel einstecken. Im Gewitterclan haben alle kräftige Hinterbeine, mit denen sie hoch springen und stark zu treten können. Allerdings brauchen sie immer etwas, um ihr Gleichgewicht nach dem Angriff zu finden." Rabenpfote nickte und sah dem Kampf neugierig zu. Fleckenpfote bewegte sich langsamer als sonst, nahm aber mehr Kraft für seine Schläge. Windpfote wich so gut es ging aus und schlug immer wieder schnell zu. Mohnpelz schubste seine Schülerin an und ließ sie verstehen, dass sie sich in den Kampf mischen sollte. Die schwarze Schülerin schlich sich langsam an und sprang auf Fleckenpfotes Rücken. Sie klammerte sich fest und versuchte ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Fleckenpfote allerdings stand breit da und bäumte sich auf, um sie abzuschütteln. Windpfote versuchte derweil, ihm die Pfoten unter dem Körper wegzuschlagen. Nun sprang auch noch Weizenpelz in den Kampf und rammte Windpfote von Fleckenpfote weg. Er stellte sich übertrieben breitbeinig hin und zog die Lefzen zurück. "Das ist ab jetzt Territorium des Bachclans!" Windpfote starrte ihn kurz verwirrt an, ehe sie antwortete: "Niemals! Der Nachtclan wird das nicht zulassen!" Sie stürzte sich auf Weizenpelz und konterte.
 

Die Katzen liefen erschöpft zurück zum Lager. Sie hatten ein anstrengendes Training hinter sich, bei dem jeder alles gegeben hatte. Rabenpfote hüpfte um die anderen Schüler herum. "Das war ein tolles Training! Der Bachclan hätte keine Chance gegen mich!" Fleckenpfote sah sie amüsiert an. "Also willst du es allein gegen einen ganzen Clan aufnehmen? Das will ich sehen!" Die schwarze Schülerin sah ihn beleidigt an und knurrte. "Natürlich nicht! Für wie Mäusehirnig hälst du mich denn bitte!" Windpfote musterte sie belustigt. "Anscheinend für sehr."

Plötzlich wurde Rabenpfote leise und starrt zu den Kriegern. "Sagt mal, seid ihr mit euren Mentoren zufrieden? Ich hätte ja gerne einen anderen." Die zwei sahen sie verwirrt an. "Naja, mein Mentor sitzt ständig im Heilerbau fest, aber wenn er da ist, geht es. Ich gebe mir Mühe und versuche so gut es geht, Schwarzstreifs Erwartungen zu erfüllen." Rabenpfote sah sie erstaunt an. "Ich hatte ja ganz vergessen, dass Stachelherz nicht dein eigentlicher Mentor ist! Dich und Schwarzstreif sieht man so selten zusammen." Windpfote starrte sie erstaunt an. "Stimmt wohl, dass wir uns nicht so nahe stehen wie ander Mentoren und Schüler, aber er ist für mich besser als Stachelherz. Vielleicht aber nur, da ich Schwarzstreif bereits gewöhnt bin und es eine Ehre ist, vom Zweiten Anführer ausgebildet zu werden!" Fleckenpfote stupste sie neckisch an. "Aber nicht so toll, wie der Schüler des Anführers zu sein!"

Als sie im Lager ankamen, verabschiedete sich Fleckenpfote sogleich von den zwei Schülerinnen."Ich schaue mal nach, ob Schwarzstreif wieder wach ist. Bis später!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MyokoMyoro
2016-10-31T09:09:47+00:00 31.10.2016 10:09
Schönes Kapitel. Schwarzstreif hatte glück, das Birkenblatt gekommen ist und ihm geholfen hat.
Deine Myoko
Antwort von:  Wolfsfeuer
31.10.2016 11:16
Das stimmt, da hatte der gute noch einmal Glück gehabt xD


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