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Accidents can happen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Widmen tu ich sie myamemo und Gedankenchaotin, einfach weil ... ach die beiden wissen schon warum ^^ Komplett anzeigen

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Negative Gefühle waren über Kyo zusammengeschlagen und hatten ihn wieder einmal, wie so oft schon in den vergangenen Jahren in eine tiefe Depression gezogen und die einzige Möglichkeit, die er gesehen hatte, sich aus diesem Strudel an Gefühlen zu ziehen, war sich selbst zu verletzen. Seine treue Rasierklinge war tief in das zarte Fleisch seiner Arme gesunken, immer und immer wieder, bis er durch den Blutverlust das Bewusstsein verlor.
 

Als er wieder zu sich kam, lag er in einem Bett. Vollkommen desorientiert sah er sich um, entdeckte Daisuke neben dem Bett. Der Rotschopf war blass und schlief auf einem Stuhl. Kyo versuchte sich aufzusetzen, stellte aber fest, dass das nicht möglich war. „Dai?“, fragte er mit kratziger Stimme, versuchte den Gitarristen auf sich aufmerksam zu machen.
 

Daisuke Andou hatte seinen besten Freund blutüberströmt in seinem Badezimmer gefunden. Er hatte gewusst, dass Kyo dabei war wieder in Depressionen zu versinken und er kannte die Reaktion seines Freundes auf überwältigende Emotionen, daher war er an jenem Abend zu ihm gefahren. Zum Glück, sonst hätte er seinen besten Freund nur noch beerdigen können. Er hatte ihn in die Klinik begleitet und an seiner Seite auf der Intensivstation gesessen und auch als man ihn auf ein normales Zimmer gebracht hatte, war er nicht von Kyos Seite gewichen. Schließlich war er eingeschlafen, aber jetzt lockte ihn Kyos Stimme aus dem Schlaf. Er blinzelte und sah, dass Kyo ihm mit klarem Blick entgegen sah.
 

„Wo bin ich? Was ist passiert, Dai?“, fragte er leise, hustete dann. Sein Hals war trocken und seine Arme schmerzen höllisch, aber er konnte sie nicht bewegen, konnte sich nicht aufrichten.
 

Dai streichelte ihm über den Kopf, hielt ihm dann einen Strohhalm an die Lippen, damit der Sänger seine Kehle mit Wasser benetzen konnte. Er überlegte einen Moment, wie er antworten sollte. „Im Krankenhaus.“, erwiderte er schließlich, streichelte Kyo weiter durchs Haar.
 

„Ach so ...“, murmelte Kyo und die sanften Streicheleinheiten ließen ihn weg driften, bevor ein Arzt oder eine Schwester das Zimmer betreten konnte.
 

Beruhigt durch die Tatsache, dass Kyo nach vier Tagen endlich wieder zu sich gekommen war, rief er die Nummer von Kyos Freund aus Kindertagen an. „Er ist aufgewacht“, sagte er ruhig, legte dann wieder auf. Er wusste, dass Keisuke Kiriyama ihn verstehen und vorbeikommen würde.
 

*~*~*~*
 

Als Kyo das nächste mal zu sich kam, saß Dai nicht allein neben seinem Bett. Kyo verspannte sich, versuchte abermals sich aufzurichten und wehrte sich gegen die ‚Fesseln‘ die ihn im Bett hielten. Der dunkelhaarige Mann neben Daisuke stand auf und trat ans Bett. „Hey ... entspann dich, Kyo ... ich mach dich los, wenn du mir versprichst, dass du keinen Unsinn machst.“, sagte er und sah seinen Freund ernst an.
 

„Kei ... bitte“, murmelte Kyo und sah ihn verzweifelt an. „... ich kann dir das nicht versprechen ... das weißt du“
 

„Versprich mir wenigstens, dass du solange du hier bist, nichts anstellen wirst ... das reicht mir erst mal ... und es wird Daisuke auch helfen.“, erwiderte Keisuke Kiriyama, seines Zeichens nicht nur Kyos bester Freund aus Kindertagen, sondern auch dessen Psychotherapeut.
 

Einen Moment lang herrschte Stille, während Kyo überlegte und in sich hineinhorchte. Dann nickte er leicht. „Okay ... das kann ich dir ... euch versprechen.“, sagte er.
 

„Danke, Tooru.“, sagte der junge Arzt und begann die Fesseln zu lösen.
 

Dai stand auf und trat an die andere Bettseite, half dabei Kyo zu befreien. Er musterte Kyos blasse, dünne Gestalt und streichelte ihm durchs Haar. „Wirklich ... danke.“, sagte er und lächelte schwach.
 

Kyo war froh, als er sich endlich aufsetzen konnte. Vorsichtig berührte er die schneeweißen Verbände an seinen Handgelenken, die fast den ganzen Unterarm bedeckten. Er zog seine Beine unter seinen Po und verlor sich für eine Weile in dem Anblick, bevor er zu Keisuke blickte. „Wie lange?“, wollte er wissen.
 

„Wie lange du außer Gefecht warst? Vier Tage ... Daisuke hat mich gestern Abend angerufen und informiert, dass du wieder aufgewacht bist. Wie lange du hier bleiben musst? Wenn es nach den Ärzten hier geht, mindestens solange, bis sie dich medikamentös eingestellt haben. Wenn es nach mir geht ... und das tut es, nehme ich dich und Daisuke mit nach Kyoto. Ich hab keine Lust zu pendeln und bei mir zu Hause ist genug Platz für euch beide. Daisuke hat schon Taschen für euch gepackt und dir Sachen raus gelegt.“, erklärte Kiriyama ihm.
 

„Okay ... dann ... uhm ... könnt ihr mich einen Moment allein lassen, damit ich mich anziehen kann?“, fragte Kyo, obwohl er die Antwort schon kannte.
 

Diesmal war es Daisuke, der antwortete. „Nope ... einer von uns bleibt hier.“, sagte er und sah Keisuke an, der das Zimmer verließ. „Außerdem kannst du deine Hände beide nicht wirklich nutzen ... also wirst du ein wenig Hilfe brauchen.“, sagte er und hielt Kyo eine Jogginghose so hin, dass er nur noch rein steigen musste.
 

Kyo wollte protestieren, dass er das allein konnte, aber schon bei dem Versuch Daisuke die Hose abzunehmen, verzog er das Gesicht. Danach ließ er sich stumm helfen und Daisuke machte kein Problem aus dieser Tatsache. Stumm half er Kyo beim Anziehen und waschen.
 

Eine halbe Stunde später waren die drei Männer auf dem Weg nach Kyoto.
 

*~*~*~*
 

Einige Tage waren ins Land gegangen und weder Keisuke noch Daisuke hatten ihn gedrängt ihnen zu sagen, weshalb er sich das angetan hatte. Er war überrascht von dieser Tatsache, aber es half ihm sich zu entspannen. Dieses zwanglose Beisammensein mit den beiden wichtigsten Menschen in seinem Leben war mehr, als er in den Monaten davor hatte. Er hatte unter wahnsinnigem Druck gestanden, hatte sich in seinen Ängsten verloren und den einzigen Weg aus der Situation genommen, den er noch gesehen hatte.
 

Im Nachhinein konnte er zugeben, dass es nicht die intelligenteste seiner Ideen war, dass er vielleicht einfach Keisuke anrufen hätte können, um mit ihm zu reden, aber diese Option hatte damals nicht auf dem Plan gestanden und jetzt wusste er nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte. Er hatte eine andere Reaktion erwartet. Hatte Wut, Verzweiflung und Fragen nach dem Warum erwartet, die auf ihn herab prasseln würden. Stattdessen hatte Daisuke ihn einfach in den Arm genommen, ihm gesagt, dass er froh war, dass Kyo noch da war und das er immer für ihn da sein würde. Der Grund, weshalb das so war, blieb Kyo verschlossen. Keisuke hatte ihm einfach nur gesagt, dass er da sein würde, wenn Kyo soweit war, dass er darüber sprechen wollte, aber das er ihn nicht drängen würde. Diese Aussage konnte Kyo akzeptieren, war sie doch typisch für den wenige Monate jüngeren Mann.
 

Im Moment saß Kyo in Keisukes Garten auf einer Bank und schrieb in sein Tagebuch. Er hatte es lange Zeit vernachlässigt, aber jetzt schien es ihm richtig damit wieder anzufangen und zu versuchen wieder klare Gedanken zu fassen.
 

*~*~*~*
 

Daisuke stand in der Tür zum Garten und beobachtete Kyo, wie dieser seinen Gedanken nachhing. Sein Gesicht verriet seine Gedanken nicht, aber seine Augen zeigten genau, wie sehr es ihm wehtat den Sänger so verloren zu sehen. Eine Hand legte sich auf seine Schulter und Daisuke drehte sich nicht um, wusste, dass es sich um Keisuke handelte.
 

„Du solltest ihm sagen, was du empfindest, Daisuke ... es würde ihm helfen zu wissen ...“, er ließ den Satz offen enden.
 

„Ich möchte ihn damit jetzt nicht auch noch belasten ... er weiß, dass ich immer für ihn da sein werde ... und vielleicht sage ich es ihm, wenn es ihm ein wenig besser geht“, wehrte Daisuke ab. Er konnte Kyo doch in solch einer Situation nicht vor den Latz knallen, dass er ihn liebte.
 

„Okay ... wie du meinst ... aber dann zeig ihm wenigstens das Lied, dass du für ihn geschrieben hast.“, sagte Keisuke und verschwand wieder im Haus.
 

Einen Moment überlegte Daisuke, nickte dann aber und verschwand kurz in sein Zimmer, um seine Gitarre und die Noten zu holen. Dann ging er langsam zu Kyo, sprach ihn leise an.
 

Der Sänger zuckte erschrocken zusammen, als Daisuke bei ihm auftauchte und ihn fragte, ob er ihm etwas vorspielen durfte. „Uh ... uhm ... ja sicher“, stotterte er.
 

Daisuke legte den Zettel mit Text und Noten neben Kyo auf die Bank, schüttelte lächelnd den Kopf, als Kyo danach griff. „Nicht lunzen ... bitte“, bat er ihn und atmete tief durch, bevor er begann zu spielen und die sanften Lyrics zu singen:
 

„Don't give up, it takes a while

I have seen this look before

And it's alright

You're not alone

If you don't love this anymore

I hear that you've slipped again

I'm here 'cause I know you'll need a friend
 

And you know that accidents can happen

And it's okay,

We all fall off the wagon sometimes

It's not your whole life

It's only one day

You haven't thrown everything away.
 

Take some time and learn to breathe

And remember what it means

To feel alive

And to believe

Something more than what you see

I know there's a price for this

But some things in life you must resist
 

And you know that accidents can happen

And it's okay,

We all fall off the wagon sometimes

It's not your whole life

It's only one day

You haven't thrown everything away.
 

I hear that you've slipped again

I'm here 'cause I know you'll need a friend
 

And you know that accidents can happen

And it's okay,

We all fall off the wagon sometimes

It's not your whole life

It's only one day

You haven't thrown everything away.
 

You know that accidents can happen

And it's okay,

We all fall off the wagon sometimes

It's not your whole life

It's only one day

You haven't thrown everything away.
 

So don't give up

It takes a while.“
 

Es fiel Daisuke erstaunlich leicht dieses Lied für Kyo zu singen, obwohl er sich so schwer getan hatte, die richtigen Worte zu finden, dass er Tage dafür gebraucht hatte.
 

Kyo lauschte Daisuke stumm und irgendwann rannen stumme Tränen über seine Wangen, weil ihn das Lied so tief berührte. Als Dai fertig war, legte Kyo sein Tagebuch weg und stand auf. Vorsichtig nahm er Daisuke die Akustikgitarre ab und legte sie auf die Bank, bevor er sich in Daisukes Arme kuschelte und sein Gesicht an Daisukes Brust verbarg.
 

Ein wenig verwirrt ließ er Kyo gewähren und legte schließlich seine Arme um den Sänger, hauchte einen Kuss auf dessen blonden Wuschelkopf und lächelte leicht. Dann hauchte er ihm mutig einen Kuss aufs Haupt. „Ich hab dich lieb, Kyo“, murmelte er.
 

Der Blondschopf blinzelte und sah zu Dai hinauf. „Lieb haben ... wie Kinder einander lieb haben oder lieb haben wie lieben, Daidai?“, fragte er ihn und klang so unschuldig dabei.
 

Ertappt blickte Dai ihn unsicher an, zwang sich dann aber mutig zu sein. „Letzteres, Tooru ... schon seit Jahren letzteres“, erwiderte er ihn und legte seine Hand an Kyos Wange, sah ihm tief in die braunen Augen und beugte sich dann vor, um ihm einen sachten Kuss auf die Lippen zu hauchen. „Wir schaffen das ... gemeinsam“, sagte er ihm und drückte ihn wieder an sich.
 

*~*~*~*
 

Keisuke Kiriyama hatte die beiden Männer in seinem Garten beobachtet und er war zufrieden mit dem Ergebnis. Er wusste schon seit Jahren, was der Gitarrist für Kyo empfand, aber er dieser hatte sich nie getraut, etwas zu sagen. Jetzt hatte er ihn mehr oder weniger aus der Tür geschubst. Er wusste, dass Tooru verstehen würde, was Daisuke nicht sagen konnte, auch wenn beide Männer in seinen Augen ein wenig schwer von Begriff gewesen waren. Allerdings wusste er, dass es jetzt endlich aufwärts gehen konnte für Kyo, der dauerhaft jemanden an seiner Seite hatte, der für ihn und nur ihn da war.
 

Mit einem Lächeln auf den Lippen wandte er sich ab und ging tiefer ins Haus, schloss die Tür zu seinem Büro hinter sich und ergriff das Telefon. Er wählte die Nummer von Dir en Greys Bandleader und wartete, bis dieser abnahm.
 

„Niikura“
 

„Kaoru ... ich bin‘s ... so wie es aussieht, haben die beiden Deppen es geschafft ... In ein paar Tagen schick ich sie dir nach Hause und du kannst sie wieder auf die richtige Spur bringen.“, verkündete Keisuke.
 

„... ich bin froh zu hören, dass es den beiden wieder besser geht.“, erwiderte Kaoru und legte nach einem kurzen Wortwechsel wieder auf.
 

~ ENDE~



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Gedankenchaotin
2016-02-24T18:35:27+00:00 24.02.2016 19:35
Wie immer süß und traurig zu gleich. <3
Antwort von:  ScarsLikeVelvet
24.02.2016 19:46
Hai
Von:  myamemo
2016-02-24T12:38:36+00:00 24.02.2016 13:38
Soooo :D
Ist Keisuke Kiriyama eigentlich wirklich jemanden, den es gibt, oder rein fiktiv? Der kam doch schon mal in einer FF vor (weiß zwar jetzt net mehr ob auch bei dir oder woanders, aber da er dort eig die gleiche Position hattte, wirst wohl doch du es gewesen sein), deswegen muss ich jetzt mal dumm fragen.
Aber zum Glück ist es ja doch recht positiv geendet ^-^
Sehr schön <3
Antwort von:  ScarsLikeVelvet
24.02.2016 13:41
Den Namen hab ich mir mal aus Mangaka zusammengebastelt für ne FF ... aber wenn du googelst, da gibts bei Facebook tatsächlich jemanden der so heißt.
Antwort von:  myamemo
24.02.2016 13:44
Ah, dachte schon es ist nen Musiker einer anderen Band oder Schauspieler oder irgendwie so was ^^
Antwort von:  ScarsLikeVelvet
24.02.2016 13:45
Nope ... ich brauchte n Psychiater und n Arzt ... der Psychiater wurde Keisuke Kiriyama getauft und der Arzt Ryohei Tateno xD


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