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Be my Valentine 2016

von

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14.02.19??
 

Caroline saß in ihrem Büro am Schreibtisch und schrieb einen Brief. Es war der 14. Februar und sie hatte von ihrem Chef die obligatorische Karte bekommen. Die bekam jeder Mitarbeiter. Mr. Johnson schrieb die Dinger nicht einmal selbst. Auch nicht die für seine Assistentin.

Traditionell nahm Caroline die Karte an, tat so als würde sie sich darüber freuen und warf sie später in den Aktenvernichter.

Wirklich etwas zum Valentinstag bekommen, hatte sie das letzte Mal in der achten Klasse. Der Junge damals war sehr nervös gewesen, hatte herumgestottert und ihr schließlich eine Packung Pralinen überreicht.

Damals hatte sie das peinlich gefunden, aber wenn sie heute so daran zurückdachte, war es doch ziemlich niedlich gewesen. Caroline hing noch ihren Gedanken nach, als es an der Tür klopfte.

"Herein!", rief sie. Die Tür öffnete sich und herein kam, ein Blumenstrauß auf Beinen. Nein, es musste sich jemand hinter dem Blumenstrauß befinden, der ihn trug.

Caroline hatte noch nie ein so großes Gesteck gesehen.

Der Blumenstrauß wurde auf ihren Tisch gelegt und nun konnte sie sehen, wer ihn gebracht hatte.

"Doug.", sagte sie mit einem Lächeln. "Einen frohen Valentinstag.", sagte Doug Rattmann und lächelte sie an. Dann warf er einen besorgten Blick auf die Blumen. "Vielleicht sollte ich die ins Wasser stellen, bevor sie eingehen.", murmelte er. Kurz schien er in Gedanken versunken, dann fragte er an Caroline gewandt: "Hast du eine Vase?" "Ich glaube so eine große Vase, müsste erst gebaut werden.", lachte sie.

Doug grinste sie an und pflückte den Blumenstrauß auseinander.

Nun hatten sie drei kleine Blumensträuße. "Problem gelöst.", verkündete er zufrieden. Caroline konnte nicht aufhören zu lachen. "Aber jetzt brauchen wir drei Vasen.", sagte sie. Doug sah sie nachdenklich an. "Da hast du wohl recht.", meinte er.

Jetzt musste auch er lachen.

"Danke.", sagte Caroline und zog Doug in eine Umarmung. Er legte ihr eine Hand auf den Rücken und zog sie fester an sich."Gern geschehen.", flüsterte er nah an ihrem Ohr.
 

14.02.????
 

Space zog seine Runden, durch die Anlage. Seit GLaDOS sich und allen Kernen diese Androidenkörper gebaut hatte, hatte er wesentlich mehr Bewegungsfreiheit. Aber auch Langeweile.

Deswegen lief er eigentlich den ganzen Tag irgendwo in der Anlage herum, in der Hoffnung, dass ihm irgendwann irgendwer eine Aufgabe geben würde. Aber die Chance, dass das passierte war gleich null. Er war schließlich nur ein defekter Kern. Er wusste selbst nicht warum GLaDOS ihn aus dem Weltraum zurückgeholt hatte. Auch wenn selbst ihm, als Weltraumfanatiker, das ganze irgendwann zu viel geworden war.

Er war GLaDOS ja dankbar, er wusste halt nur nicht warum sie es getan hatte.

Space ging gerade durch einen Flur, von dem einige Büros abzweigten, als er aus einem der Büros etwas hörte. Langsam schlich er sich an die Tür und sah durch den Spalt.

Er war froh, dass Adventure nicht dabei war. Denn der hätte sicher Geheimagent spielen wollen und hätte dann behauptet, er wäre James Bond schon einmal persöhnlich begegnet.

Space sah in das Büro und entdeckte Curiosity, die mit überkreuzten Beinen auf dem Boden saß und auf einen alten Laptop starrte, den sie vor sich stehen hatte.

Was auf dem Bildschirm zu sehen war, konnte er nicht erkennen, aber es schien Curiosity zu faszinieren.

Er schob die Tür ein Stück weiter auf. Jetzt bemerkte Curiosity ihn und wandte sich ihm zu. "Hallo.", sagte sie fröhlich. "Hallo.", antwortete er etwas perplex. Space hatte nur sehen wollen, was sie so faszinierte, er hatte den anderen Kern nicht auf sich aufmerksam machen wollen.

Sie klopfte mit der flachen Hand neben sich auf den Boden. "Komm setz dich.", forderte sie ihn auf.

Er blieb noch einen Moment an der Tür stehen und überlegte. Dann machte er vorsichtig einen Schritt in den Raum hinein und ließ sich auf den Boden sinken. "Du kannst ruhig näher kommen. Ich beiße nicht.", sagte sie gekränkt.

Space robbte ein Stück an sie heran. Als er dicht genug war, dass sie ihn greifen konnte, packte sie ihn am Arm und zog ihn mit einem Ruck neben sich.

Dann zeigte sie auf den Laptopbildschirm und fragte: "Was ist das?"

Auf dem Bildchirm waren Sterne und ein Satellit zu sehen. "Weltraum.", antwortete Space. Obwohl er es schon einmal selbst gesehen hatte, konnte er die Augen nicht mehr von dem Bild abwenden.

Curiosity musterte ihn neugierig. "Du warst schon mal da, stimmts?", fragte sie. "Ja.", antwortete Space stolz. Curiosity kuschelte sich an ihn und legte ihren Kopf auf seine Schulter.

"Und wie war das so?", fragte sie. Er legte ihr einen Arm um die Schultern und fing an zu erzählen. Er redete über sein Lieblingsthema und bekam sich gar nicht wieder ein.

Curiosity schien das jedoch nicht zu stören. Zufrieden schloß sie die Augen und hörte ihm zu.
 

14.02.????
 

Es war der 14. Februar und Chell war auf dem Weg GLaDOS zu besuchen. Das hatte sie schon einige Male getan, seit die KI sie letzten Sommer freigelassen hatte.

Zuerst war es einfach eine unerklärliche Sehnsucht gewesen, doch dann hatten sie sich immer mehr angefreundet.

Und seit GLaDOS die Androidenkörper für sich und die Kerne gebaut hatte, hatten sie öfter zusammen Streifzüge durch die Anlage unternommen. Chell hatte dabei Orte entdeckt, die sie noch gar nicht kannte. Dabei hatte sie gedacht, bei ihrer Flucht schon alles gesehen zu haben.

Manchmal fragte sie sich wie groß die Anlage eigentlich war. Aber dann fragte sie sich, ob sie das wirklich wissen wollte. Chell betrat den Fahrstuhl und es ging abwärts.

Der Fahrstuhl hielt nicht, so wie sonst, in der zentralen KI- Kammer, sondern fuhr ein paar Stockwerke weiter hinunter.

Als er schließlich hielt, stieg Chell aus.

Sie befand sich in einem Gang. Ein paar Türen gingen rechts und links ab, doch sie wusste nicht wohin diese führten. Da sie nicht wusste was sie sonst tun sollte, ging sie den Gang entlang, bis sie in einen größeren Raum kam.

Der Raum war rund und in der Mitte stand etwas, das wie eine riesige verwelkte Topfpflanze aussah. Darum herum standen Bänke.

Rechts und links an der Wand stand je ein Schreibtisch. Und unter einem der beiden befand sich GLaDOS, die etwas zu suchen schien und dabei vor sich hin fluchte. Chell ging näher ran und legte den Kopf schief, um besser unter den Schreibtisch sehen zu können.

Da bemerkte die KI sie und stieß sich den Kopf an der Tischplatte. "Au.", fluchte sie: "Das ist deine Schuld." Doch offenbar hatte sie gefunden was sie gesucht hatte, denn sie kroch unter dem Schreibtisch hervor und stand auf. In der einen Hand hielt sie etwas, mit der anderen rieb sie sich den Kopf.

Sie funkelte Chell wütend an. Diese legte den Kopf schief und zitterte mit der Lippe, als würde sie gleich weinen. "Erspar mir das.", sagte GLaDOS: "Wegen dir habe ich mir den Kopf gestoßen."

Sie wandte sich ab, ging rüber zu den Bänken und setzte sich hin. Dann fing sie an den Gegenstand in ihrer Hand zu inspizieren. Chell war neugierig was die KI da in der Hand hielt und ging näher ran.

Sie konnte gerade noch erkennen, dass es sich um eine silberne Kette mit herzförmigem Anhänger handelte, da hatte GLaDOS bereits die Hand wieder darum geschloßen." "Was willst du?", fragte sie genervt.

Chell setzte sich neben sei und deutete auf die Hand, in der GLaDOS die Kette hielt. "Das geht dich nichts an.", sagte sie scharf.

So langsam fragte Chell sich wirklich, um was es sich dabei handelte, denn die KI schien es ja unbedingt haben und nicht wieder hergeben zu wollen. Sie versuchte es mit umgekehrter Psychologie. Wenn sie vorgab sich nicht mehr dafür zu interessieren, würde die KI ihr bestimmt zeigen wollen was es war.

Und der Plan ging auf. Als Chell aufstand, sich abwandte und Richtung Fahrstuhl ging, sagte GLaDOS: "Warte. Ich zeige dir was es ist." Chell drehte sich zu ihr um, blieb aber am Gang stehen. Mit der freien Hand winkte die KI sie zu sich.

Chell ging zurück und setzte sich wieder neben GLaDOS. Diese öffnete die Hand in der sie die Kette hielt und hielt Chell den Gegenstand entgegen. Chell nahm die Kette in die Hand und ließ den Anhänger vor ihrem Augen baumeln.

Die Gravur auf dem Herzanhänger weckte ihre Aufmerksamkeit. Sie nahm den Anhänger in die Hand und fuhr mit dem Daumen über die Gravur. 'Chell', stand da.

"Es ist deins.", sagte GLaDOS: "Ich nehme an es wurde dir abgenommen, als du ins Enrichment Center kamst. Wenn du willst kannst du es wiederhaben. Ich habe eh keine Verwendung dafür."

Der letzte Teil war offensichtlich gelogen, denn bis eben hatte die KI die Kette ja gar nicht hergeben wollen.

Chell betrachtete die Kette noch einen Moment, dann öffnete sie den Verschluss. Blitzschnell, bevor GLaDOS protestieren konnte, hatte Chell ihr die Kette umgelegt.

"Was soll das?", fragte GLaDOS: "Ich brauche so etwas nicht."

Chell lächelte sie an. Aber du wolltest sie gerne haben, wollte sie damit sagen und die KI schien zu verstehen.

"Heißt das, du schenkst sie mir?", fragte sie. Chell nickte. GLaDOS berührte den Anhänger mit der Hand und sagte: "Na dann danke. Aber erwarte blos keine Gegenleistung."



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