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Ein Jahr

von

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April - zweite Woche

»Wieso treffen wir uns hier?«, fragte Sasuke gelangweilt, die Hände in die Hosentaschen geschoben und missmutig dreinblickend. Er und Tenten standen an einer Haltestelle im Niemandsland. Um sie herum waren nur weite Felder, auf denen so langsam diverses Grünzeug zu wachsen begann, und weit und breit war kein Haus zu sehen. Der Bus hatte die beiden vor annähernd fünfzehn Minuten dort abgesetzt, und seitdem warteten die beiden Zu-Früh-Kommer auf den Rest der Truppe.

Tenten zuckte mit den Schultern, als Antwort auf Sasukes Frage, und drehte sich dann um, als sie in der Ferne ein Motorengeräusch vernahm.

»Sieht ganz nach der Protz-Limousine der Hyuugas aus, was?«, grummelte Sasuke in seinen Schal, und Tentens Magen schlingerte. Neji und Hinata, sowie Naruto und Sakura stiegen aus.

»Wartet ihr schon lange?«, gröhlte der Blonde, und Sasuke verdrehte die Augen.

»Und womit musste man dir drohen, damit du pünktlich warst?«, gab er zurück.

Bevor das ganze jedoch in eine Streiterei ausarten konnte, ging Sakura dazwischen. »Darf ich euch daran erinnern, dass heute mein Geburtstag ist – also, meine Feier? Kein Zoff, keine schlechte Laune. Das könnte meiner Gesundheit schaden.« Sie wedelte affektiert mit ihrer Hand, und brachte damit alle außer Sasuke und Neji zum lachen.

»Wo ist der Rest?«, fragte Hinata leise.

»Vermutlich im Bus, der in«, Neji sah auf seine Uhr, »etwa zwei Minuten hier hält. Irgendeine Idee, was auf uns zukommt? Ich habe keine Wanderschuhe an, falls das Inos Plan ist.« Er trat zu Tenten, gab ihr einen keuschen Kuss, und legte ihr dann den Arm um die Schultern. Sie errötete sanft, lehnte sich aber sofort vertrauensvoll gegen ihn, ihre Selbstzweifel und düsteren Gedanken verscheuchend.

»Sie hat nur gesagt, dass es eine Überraschung wird«, erklärte Sakura schulterzuckend und sah sich um. »Für ein Mais-Labyrinth ist es ein bisschen früh im Jahr, oder?«

»Hey, da kommt der Bus mit den anderen!«, rief Naruto aus, der das Fahrzeug in einiger Entfernung erspäht hatte.

Ino, Shikamaru und Temari stiegen zügig aus, und erstgenannte Blondine trug einen Gesichtsausdruck zur Schau, der ‚Buisness‘ versprach. »Guten Morgen!«, trällerte sie. »Da wir nun alle da sind, geht‘s gleich weiter. Wir müssen«, sie drehte sich kurz im Kreis, um dann in eine, wie es schien, vollkommen zufällig gewählte Richtung zu deuten, »Da hin.« Außer einem Trampelpfad zwischen zwei Feldern war dort nichts zu sehen.

»Wo ist Sai?«, fragte Sakura irritiert, nachdem sie durchgezählt hatte, aber Ino überging die Frage einfach, was ihr verwirrte Blicke einbrachte, die sie ebenfalls ignorierte.

»Da ich mich für meine beste Freundin natürlich besonders ins Zeug schmeiße«, führte Ino mit ausschweifenden Bewegungen und klimperndem Armband weiter aus, während Shikamaru bedeutungsvoll den Kopf schüttelte und dabei Sakura ansah, »habe ich eine unübertreffliche Überraschung geplant, von der ich weiß, das sie ihr gefallen wird. Und wehe, wenn nicht!«

Die Freunde hatten den Wink verstanden, und niemand sprach Ino erneut über den Verbleib ihres Freundes an. Sakura hatte ein ungutes Gefühl dabei. Was war los? Wenn Ino diese Tatsache so dermaßen ignorierte, dann war etwas wirklich schlimmes passiert, und sie hatte Sakura nichts davon erzählt. Hätte Sakura sich nicht solche Sorgen gemacht, wäre sie vielleicht wütend gewesen, weil ihre beste Freundin Geheimnisse vor ihr hatte.

Im Gänsemarsch machten sich die Freunde auf den Weg durch das Feld. Tenten und Temari plapperten über die bald anstehenden Prüfungen in der Schule, Naruto war vollauf damit beschäftigt, Hinata besorgt anzusehen, fürchtete er doch, sie könnte jeden Moment umkippen, Ino hatte Sakura in ein betont fröhliches Gespräch verwickelt, und die restlichen Jungs schwiegen mehr oder minder missmutig.

Es war ja nicht so, dass Sasuke sportliche Betätigung hasste. Aber für einen Fußmarsch hatte er sich nicht angemeldet, als es um Sakuras Geburtstag ging. Vor ihm zerzauste der Wind Sakuras rosafarbene Haare, und unwillkürlich dachte er an das letzte Wochenende zurück, an dem er sie im Krankenhaus besucht hatte. Sein Glück mal wieder, war Hinata gerade zu einer Untersuchung gerufen worden, und sonst niemand seiner Freunde zu Besuch da, sodass er fünfzehn peinliche Minuten damit verbracht hatte, alleine mit Sakura zu sein. Was natürlich nur daran lag, dass seine Mutter ihn gezwungen hatte, Blumen mitzubringen, über die Sakura sich allerdings sichtlich gefreut hatte. Und weil sie dann die Stille nicht mehr ausgehalten hatte, hatte sie angefangen fachterminologisch darüber zu referieren, was die Ärzte bei ihr festgestellt hatten. Sasuke hatte nur mit halbem Ohr zugehört, weil er aus irgendeinem Grund den Blick nicht von ihren vollen, weichen Lippen hatte lassen können. Und prompt kam das Bild in seinem Kopf hoch, das er letzte Nacht geträumt hatte. Fuck! Mit grimmigem Gesicht schob er die Fäuste in die Taschen und ließ die Schultern nach vorne fallen. Wenn auch nur einer seiner Freunde seine missliche Lage bemerken würde – diese verdammten Hormone!

Glücklicherweise wurden ebenjene Freunde allerdings in diesem Moment von einem Motorengeräusch abgelenkt.

»Was war das?«, fragte Sakura irritiert, und sah sich um. Ino grinste. »Oh mein- Nein!«, quiekte Sakura auf, strahlende Freude im Gesicht. Erneutes, schnell vorbei zischendes Motorengeräusch hinter der schmalen Baumgruppe am Ende des Feldes.

»Was? Was?«, nölte Naruto neugierig.

»Eine Cart-Bahn?!« Sakura hüpfte vor Freude und warf Ino die Arme um den Hals, die diese Geste glücklich erwiderte.

»Überraschung!«
 

»So, hat jetzt irgendwer noch Fragen?« Der Instrukteur sah mit ernster Miene in die Runde, nachdem er seinen Vortrag beendet hatte. »Gut, dann schnappt euch passende Helme und ein Cart, und Los geht‘s!«

Sakura jauchzte auf, und ebenso wie sie waren auch die anderen Feuer und Flamme. Ino klopfte sich innerlich selbst auf die Schulter. Alles lief perfekt. Aber sie konnte nicht anders, als zum x-ten Mal ihr Handy zu checken. Sai hatte noch immer nicht geschrieben. Sie wusste nicht einmal, wo er war, geschweige denn, wie es ihm ging, oder wann er gedachte, wieder heim zu kommen. Kurzum: Sie machte sich Sorgen.

Sorgsam neben und hintereinander aufgereiht standen die Carts bereit und warteten nur auf ihre Fahrer.

»Okay, dass Sakura die Pole Position kriegt ist ja wohl klar. Aber was ist mit der restlichen Reihenfolge?«, fragte Naruto, der trotz seiner kaum zu bremsenden Begeisterung versuchte fair zu bleiben.

»Den letzten beißen die Hunde«, kommentierte Sasuke trocken, als alle, auch Hinata, an Naruto vorbeistürzten, um einen guten Platz zu ergattern.

»Ey! Ihr seid mies! Hinata, von dir hätte ich das nicht erwartet!«

Seine Angebetete warf ihm aus dem Cart an zweiter Stelle einen Handkuss zu.

»Che. Schöne Freunde.« Naruto schlurfte zum letzten Cart, schräg hinter Shikamaru und Tenten. Als keiner ihn mehr sehen konnte, weil alle nach vorne blickten, grinste er verschlagen und rieb die Hände aneinander. Euch zeig ich‘s!
 

Ino legte den Kopf in den Nacken und schloss für einen Moment die Augen. Wie spät war es eigentlich? Nach Mitternacht schon? Sie hatte viel zu lange an dem Japanisch-Aufsatz gesessen, so ein Mist. Sie schielte auf den hell erleuchteten Computerbildschirm vor ihr, und konnte nur mutmaßen, wie übernächtig sie aussah. Aber ihre Arbeit war noch nicht getan. Sie angelte ihr Handy von der Ladestation, spürte einen leisen Stich, weil die Abwesenheit des Briefumschlag-Piktogramms bedeutete, dass Sai sich immer noch nicht gemeldet hatte, und schloss es mit ihrem pinken USB-Kabel an den Laptop an. Kurz darauf klickte sie sich durch die Fotos von Sakuras Geburtstag, und sortierte die schlechten aus. Die guten hingegen, unter anderem das vom Siegertreppchen mit Naruto auf dem ersten Platz, der sich lachend gegen Tenten wehrte, die spielerisch versuchte, ihm vom zweiten Platz aus den Pokal zu mopsen, und Sasuke, der gelangweilt aussah. Ino schmunzelte, während sie ihre beiden lachenden Freunde betrachtete und den Bildausschnitt verkleinerte. Was wollte sie eigentlich mit den ganzen Fotos anfangen? Sie hatte für jeden Monat mindestens einen Ordner, und langsam nahm das ganze doch überhand, oder? Außerdem war da noch der Ordner mit den Fotos für die Abschlusszeitung.

Sie seufzte tief, öffnete die Datei mit der Namensliste aller Abschlussschüler ihres Jahrganges, und checkte ihre Mails. Dreizehn Mitschüler hatten Portraitfotos geschickt, die sie sogleich in ihre Ordner einpflegte. Kiba hatte eine lange Mail geschrieben, in der er die Stichpunkte seiner Rede aufgelistet hatte, sowie die Nominierungen für die Wahl zu Ballkönig und -königin und auch noch die Liste der Awards.

Ino rieb sich die Augen. Das musste bis morgen Nachmittag warten. Warum hatte sie sich eigentlich freiwillig dafür gemeldet, Chefredakteurin zu spielen?

Sie klappte den Laptop zu, ohne ihn herunter zu fahren, und ließ sich von Stuhl direkt auf ihr Bett fallen. Wie gut, dass sie in weiser Voraussicht schon ihren Pyjama angezogen hatte. Sie hatte die Augen schon geschlossen, als ein penetrantes Summen ertönte, und ihr Handy aufleuchtete. Innerlich debattierte sie mit sich, ob es wohl wichtig genug war, sich noch mal hoch zu quälen, da summte und leuchtete das Handy noch einmal und ein drittes Mal. Okay, jaja, sie war ja schon dabei.

Ächzend setzte Ino sich auf, zog das Handy vom Kabel (ihr Laptop piepte sie empört an) und öffnete die erste Nachricht.
 

Sai: Hallo meine Schöne. Ich weiß, du bist sauer auf mich, und bei dir ist es spät, also wirst du diese Nachricht vermutlich erst in ein paar Stunden lesen, aber ich wollte dich wissen lassen, dass ich ständig an dich denken muss.

Ich habe gehört, dass »Versöhnungssex« ein gutes Ventil für Frust ist, und ich stelle mich bei meiner Rückkehr selbstverständlich zur Verfügung, um deinen Unmut über mich ergehen zu lassen.

Ich vermisse dich. Sai
 

In die gemeinsame Chatgruppe ihres Freundeskreises hatte er ebenfalls geschrieben.
 

Sai: Hallo Leute! Vielleicht habt ihr meine Abwesenheit schon bemerkt (liebe Hexe, es tut mir Leid, nicht bei deiner Party gewesen zu sein). Ich bin zu einem spontanen Urlaub aufgebrochen nach- Hah! Fast hätte ich es euch verraten. Der Deal dieses Mal lautet: Eine Einladung zum All-You-Can-Eat-Eiscremé-Buffet im Café Venezia (6ter Mai, Termin nicht verhandelbar, da Event). Wer zuerst kommt, malt zuerst ;)
 

Im Anhang hatte er das Bild einer Statue hochgeladen, die auf einem Felsen stand. Der Mann mit gewellten Haaren und Bart, sowie den beeindruckenden Bauchmuskeln lehnte an einem Felsen, hatte ein steinernes Tuch um die Hüften gelegt, und im Hintergrund waren zwei glatte Säulen vor einer Wand zu sehen.

Ino schnaubte. Wenigstens hatte er den Anstand besessen, ihr zuerst zu schreiben. Und sie würde ihn schmoren lassen. Zweifellos hatte er gesehen, dass das Nachrichtenprogramm seine Nachricht an sie als »gelesen« markiert hatte. Antworten würde sie allerdings erst morgen. Nachdem sie ihren Schönheitsschlaf gehabt hatte.
 

In seinem Zimmer lag Naruto im Bett, die Arme von hinten fest um Hinata geschlungen, welche lächelnd ihr Smartphone ansah.

»Was ist los?«, murmelte er schlaftrunken, und vergrub die Nase in dem kuscheligen Kragen von Hinatas Pyjama. Sie duftete so wunderbar nach Lavendel.

Hinata kicherte ihr Handy an und tippte eine Nachricht, bevor sie sich wieder in Narutos Umarmung kuschelte und strahlte: »Ich kriege jede Menge Eis!«

»Huh?«
 

Hinata: Fontana di Trevi, die Poseidon-Skulptur – ich freu mich schon auf mein Eis ;)
 

Tief einatmen, halten – ausatmen. Tentens Pfeils landete mit einem sanften »Tschock« mitten in der Zielscheibe. Sie sah zu Neji, der neben ihr stand, und jetzt beifällig nickte. Er reichte ihr einen neuen Pfeil, und sie legte an.

Die Idylle nachmittäglichen Kyudos im Hause der Hyuugas hatte etwas wunderbar beruhigendes, meditatives. Bis Hanabi, die sich gerade ihren Gi etwas fester band, anfing zu sprechen.

»Neji-nii, ich habe festgestellt, dass du die Packung Kondome noch gar nicht benutzt hast, die in deinem Badezimmer steht«, sagte sie so lässig, als würde sie übers Wetter reden.

Neji hatte sich bei diesen Worten ganz langsam zu seiner jüngeren Cousine umgedreht und starrte sie jetzt in Grund und Boden. Hanabi jedoch lächelte nur, während Tenten, puterrot und stocksteif den Pfeil betrachtend, den sie locker drei Meter neben der Zielscheibe versenkt hatte.

Neji war außer sich vor Wut. Dass sich dazu eine gehörige Portion Scham gesellt hatte, würde ja wohl niemanden überraschen. »Hanabi!«, zischte er in seiner bedrohlichsten Stimme und vermied es, Tenten anzusehen.

»Was denn?«, flötetet das junge Mädchen unbekümmert und zupfte einen Pfeil aus ihrem Köcher.

Diesen Moment wählte Hinata, um die Szene zu betreten, und sich stirnrunzelnd umzusehen. Erstarrte beste Freundin: Check. Cousin, kurz vor der Explosion: Check. Nervige kleine Schwester, die offensichtlich an allem Schuld war – Check!

»Was ist hier los?«, versuchte sie mit sanfter Stimme die Situation zu entschärfen. Niemand antwortete ihr, aber Tenten löste sich aus ihrer verspannten Haltung, und Neji atmete einmal tief durch, bevor er sich abrupt umwandte und einen Pfeil anlegte. Er verschoss grandios.

Hinata warf ihrer Schwester unter hochgezogener Augenbraue einen finsteren Blick zu. Was hatte sie jetzt wieder angestellt? »Warum ich eigentlich hier bin… Teni, kannst du kurz mitkommen?«

»JA!« rief ihre Freundin erleichtert aus, sah niemanden an und legte allzu hastig ihren Bogen zu Boden, bevor sie zur Tür hechtete.

Kaum war Hinata ihr mit einem Stirnrunzeln gefolgt, da wirbelte Neji auch schon herum und packte Hanabis Arm, der gerade einen weiteren Pfeil anlegen wollte.

»Aua, Neji, das tut weh!«

Neji drückte noch einmal zu, und sah ihr feste in die Augen, Wut unverhohlen. »Wenn du dir so etwas noch einmal erlaubst«, fauchte er, »Werde ich Onkel von Konohamaru erzählen.«

Hanabi erbleichte. »D-du weißt-«

»Halt dich aus meinem Leben raus, dann halte ich mich aus deinem raus, haben wir uns verstanden?«

Hastig nickte sie, und versuchte das Adrenalin herunter zu kämpfen, dass bei Nejis Worten ihre Adern geflutet hatte.
 

»Willst du darüber reden?«, fragte Hinata sanft, als sich nach fünf Minuten immer noch nichts an Tentens Gesichtsfarbe geändert hatte.

»Nein«, stieß sie aus, und Hinata vernahm erleichtert, dass Tenten zwar angespannt war, und nervös aber auch irgendwie… fröhlich.

Neji hatte also Kondome? Liebe Güte, war das aufregend. Und beängstigend. Und aufregend! Es machte sie ganz kribbelig. Sie sollte doch heute hier übernachten. In Nejis Zimmer. Würde er vielleicht…? Wie gut, dass sie nach dem Training noch duschen würde – wie gut, dass sie sich am morgen erst die Beine rasiert hatte! Sie hatte allerdings nur ihren hässlichen Schlafanzug dabei (einfach, weil er so bequem war!). Sie schob ihre munter übereinander purzelnden Gedanken beiseite, versuchte die Nervosität unter Verschluss zu halten. »Worüber wolltest du denn reden?«, fragte sie stattdessen Hinata.

»Eigentlich wollte ich zugucken«, gab Hinata schüchtern zu. »Dann habe ich improvisiert. Die Luft war zum schneiden dick- und das soll was heißen, ihr wart immerhin draußen!«

Aaaaaaaah!
 

Nejis Frustrationsschwelle war in den letzten Tagen deutlich gesunken. Er hatte das Gefühl, wegen Kleinigkeiten an die Decke zu gehen, aber Hanabi hatte echt den Vogel abgeschossen! Da versuchte er, sich um Tentens Willen zurück zu halten, ihr bloß genug Zeit zu geben, und Hanabi versaute ihm alles. Vielleicht wäre er in zwei, drei Wochen soweit gewesen, dass lange Küsse in seinem Zimmer zu mehr geworden wären – ganz natürlich halt, ohne Druck. Und jetzt wusste Tenten um diese verdammte Packung Kondome (die sein Onkel ihm geschenkt hatte!), und verhielt sich wie ein scheues Reh vorm Scheinwerferlicht! Natürlich war sie noch nicht so weit, und Neji würde sie niemals drängen. Nur machten seine eigenen Wünsche das Zusammensein mit Tenten fast zur Qual.

Sie saßen nebeneinander, angelehnt an sein Bett auf dem Boden. Er hatte peinlich genau darauf geachtet, sie nicht zu berühren, als er sich hingesetzt hatte, und Tenten wirkte so nervös, dass sie fast vibrierte. Er musste etwas tun.

»Du brauchst dir keine Gedanken wegen dieser… Szene vorhin zu machen«, presste er in die Stille hinaus, die den Horroreffekt der Serie verstärken sollte, die sie gerade sahen.

Tenten hatte die Hände in ihrem Schoß ineinander verschlungen, und wagte es, Neji mit einem verstohlenen Seitenblick zu bedenken. »N-neji«, hauchte sie, unruhig hin und her rutschend, weil sie ihm doch näher kommen wollte.

»Mein Onkel war der Meinung-«, er unterbrach sich, den Blick starr auf den Fernseher gerichtet, aber nichts desto trotz keine Sekunde der Serie sehend, »Du schläfst heute Nacht bei Hinata.«

Tentens Aufregung fiel in sich zusammen wie ein Kartenhaus, bei dem man die unterste Karte entfernt hatte. Ein leises »Oh« war alles, was sie heraus brachte. Plötzlich brannte die Scham in ihr. Bestimmt war sie Neji zu aufdringlich geworden! Konnte es noch peinlicher werden?!

Neji hingegen beobachtete aus den Augenwinkeln, wie Tenten vor Erleichterung in sich zusammen sackte, und verfluchte seine Hormone, verfluchte Hanabi, die diesem schüchternen, wunderschönen, liebevollen Wesen solche Angst gemacht hatten. Hart rief er sich zur Ordnung. Wenn Tenten jetzt noch mitbekam, wie scharf er wirklich auf sie war, würde sie wohlmöglich ohnmächtig werden! Er musste ganz behutsam vorgehen. Nur langsam wurde es unbequem, so zu sitzen. Er musste dieses Problem mit kaltem Wasser beseitigen. Sofort. »Ich gehe kurz auf die Toilette«, murmelte er, und rannte fast aus dem Zimmer. Immerhin hatte sie jetzt noch einmal Zeit, tief durch zu atmen und sich zu beruhigen. Es sein denn – hoffentlich dachte sie nicht, er würde jetzt die Kondome aus dem Bad holen! Neji verfluchte sich innerlich. Heute lief aber auch wirklich alles schief!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Es freut euch vielleicht, zu hören, dass ich noch zwei weitere Kapitel fertig habe, die auch dieses Jahr noch veröffentlicht werden. Darüber hinaus mache ich keine Versprechungen, aber ich arbeite daran!! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Tarui
2018-12-26T17:56:34+00:00 26.12.2018 18:56
Ich hab mich sehr gefreut zu sehen das neue Kapitel raus sind :D Das Kapitel war natürlich wie immer sehr spannend und ich hatte sehr viel spaß es zu lesen!
Deine ff ist eine der wenigen die nie langweilig werden egal wie lang es ist :)
Danke :D
LG, Tarui
Von:  sassichem
2018-12-13T12:45:39+00:00 13.12.2018 13:45
Jaaa! Ein neues Kapitel. Warum können Neji und Tenten nicht einfach mal sagen, was sie wollen!? Haben die beiden nicht inzwischen gelernt, dass es nur Missverständnisse gibt, wenn sie nicht miteinander reden? Ich hoffe, dass ändert sich im nächsten Kapitel. Ich kann es kaum erwarten.
LG
Antwort von:  szymzickeonee-sama
13.12.2018 14:00
Ach, reden - das wird überbewertet ;)
Vielen Dank übrigens für Kommentar Nummer 400!!! :)
LG, Szyo~
Von:  Kaninchensklave
2018-12-13T06:21:08+00:00 13.12.2018 07:21
Ein Klasse Kap da hat sicj das warten gelohnt

Sai ist also in Rom um Abstand zu gewinnen was verständlich ist
doch Ino wird Ihm sicher verzeihen dafür liebt sie ihn zu sehr

Naruto hat Sakuras Geburtstags Rennen vom letzten Platz aus gewonnen
wobei Renten das nicht eingesehen hat da sie ihm den Pokal amopsen wollte
Antwort von:  Kaninchensklave
13.12.2018 07:23
wegen Enkelkinder .muss sich Hiashi keine Sorgennmachen
Nein hat seine Hormone unter Kontrolle Hinaus ist noch nicht so weit
und Hanabi ist noch etwas zu jung dafür trotz Freund von dem Neji weiss

GVLG


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