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Inuyasha - Die Chronos Tetralogie

von

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Inuyasha außer Kontrolle

Es folgt nun der dritte Film. Viel Spaß beim lesen.
 

Inuyasha außer Kontrolle
 

Wieder einmal ist die Truppe im Inuyasha und Kagome auf der Suche. Nachdem Inuyasha Naraku mit seinem Schwert eine schwere Niederlage verpasst hatte, war dieser spurlos verschwunden. Seitdem befinden sie auf der Suche nach ihm, allerdings ohne Anhaltspunkte. Das stimmte Inuyasha nicht gerade fröhlich.

Im Moment waren sie gerade auf einem Weg, der sie an weiten Feldern vorbeiführte auf eine kleine Bergkette zu.

Inuyasha ging vorneweg, während Kagome mit ihrem Fahrrad und Shippo auf dem Gepäckträger hinter ihm herfuhr. Miroku und Sango bildeten das Schlusslicht.

Bis Inuyasha plötzlich stehen blieb. Kagome fuhr neben ihn und sah ihn fragend an.

„Was machen wir hier eigentlich? Wir wissen doch gar nicht, wo er ist!“, schrie Inuyasha und dachte daran, wie er Naraku beinahe besiegt hatte. Sesshomaru war auch dabei gewesen.

„Ich hätte ihn besiegen können!“, sagte Inuyasha.

„Jetzt mach dir doch keinen Kopf deswegen. Du hast Naraku in die Deckung gezwungen. Bis vor ein paar Wochen wäre das noch undenkbar gewesen!“, sagte Kagome.

„Danke, das du soviel Vertrauen in meine Fähigkeiten hast!“, sagte Inuyasha mit wütend lächelndem Gesichtsausdruck.

„Ist doch wahr!“, sagte Kagome und fuhr einfach weiter.

„Wir werden ihn schon irgendwann finden!“, sagte Miroku, der jetzt hinter Inuyasha stand.

„Finde ich auch. Wir dürfen nur nicht aufgeben!“, fügte Sango hinzu.

Inuyasha seufzte. Plötzlich rümpfte er die Nase und sah in Kagome´s Richtung. „Pass auf!“, schrie er.

Kagome blieb stehen und drehte sich zu Inuyasha um. „Was ist denn?“

Plötzlich brach ein Teil der Erde auf dem Feld neben Kagome weg und eine riesige Gestalt kam heraus. Sie sprang genau auf Kagome zu.

Inuyasha sprang ihr entgegen und rammte ihr seine rechte Faust in den Bauch. Der Schlag änderte ihre Flugbahn und sie landete mitten auf dem Weg vor Kagome. Die sah total erschrocken drein.

„Warum musst du auch immer so dickköpfig sein und vorausfahren?“, fragte Inuyasha.

„Ach ja? Wer ist denn hier der Dickkopf?“, fragte Kagome wütend.

Die Kreatur stand jetzt wieder auf und Kagome trat die Flucht nach hinten an, während Inuyasha sein Schwert zog.

Miroku und Sango kamen jetzt auch an.

„Wer bist du und was willst du?“, fragte Inuyasha.

Die Kreatur stand jetzt aufrecht und sah die kleine Truppe an. Es war ein Riesenkrebs von etwas 7 Metern. Seine Scheren glänzten und sahen messerscharf aus.

„Kannst wohl nicht reden, wie?“, fragte Inuyasha lächelnd. „Dann eben so!“, sagte er und sprang mit Tessaiga auf den Krebs zu. Er sprang über ihn drüber und schlug auf seinen Rücken. Doch der war so hart, das Tessaiga nicht durchkam. Inuyasha fiel wieder zu Boden, kam aber auf den Füßen auf.

„Probieren wir es mal damit!“, schrie Sango und schwang sich auf Kiara´s Rücken. Sie nahm ihren Bumerang und schleuderte ihn auf die Augen des Krebses.

Doch der zog die Augen einfach in seinen Panzer zurück und der Bumerang prallte daran ab.

„Ziemlich hartnäckig, das Vieh!“, sagte Sango und fing ihren Bumerang wieder auf.

Miroku fasste in seine Tasche und holte einen Bannzettel heraus. „Das sollte helfen!“, sagte er, sprang hoch und klebte den Bannzettel dem Krebs auf den Panzer.

Der Zettel entfachte ein Feuer, das sich langsam auf de Panzer ausbreitete. Der Krebs aber sprang in die Luft und grub sich mit lautem Getöse in die Erde ein.

„Na warte!“, schrie Inuyasha und sprang hinterher.

Dann waren einige Kampfgeräusche zu hören und Sekunden später kam Inuyasha wieder raus gefolgt von dem Krebs, dessen Feuer jetzt gelöscht war. Er schnappte mit der rechten Schere nach Inuyasha erwischte aber nur eine Haarsträhne von ihm, die er ihm abschnitt.

Inuyasha landete wieder und sah sein Haar an. „Das hast du nicht umsonst gemacht!“, schrie er und konzentrierte sich auf die Windnarbe. „Und Tschüss!“, schrie Inuyasha und schlug zu.

Die Windnarbe erwischte den Krebs und zerfetzte ihn in tausend Teile.

„Sehr effektiv!“, sagte Miroku und klatschte in die Hände.

„Dieses Mistvieh hat meine Frisur ruiniert!“, sagte Inuyasha.

„Aber dein Haar müsste doch eigentlich viel schneller nachwachsen als unseres!“, entgegnete Sango.

„Natürlich. Aber es ärgert mich!“, sagte Inuyasha.

Plötzlich krochen einige, kleine Krabben aus den Resten heraus.

„Das übernehme ich!“, sagte Miroku und saugte sie mit seinem Windloch einfach weg. Als alles beseitigt war, schloss er es wieder.

„Was wollte der wohl?“, fragte Sango.

„Fressen. Krebsdämonen wollen nur fressen!“, sagte Miroku.

Inuyasha ging jetzt wieder zu Kagome. „Und du wirst nie wieder vorfahren, hast du mich verstanden?“, fragte er.

„Du hast mir nichts zu befehlen!“, schrie Kagome.

„Das hätte eben aber auch ins Auge gehen können! Ich wüsste nicht, was ich tun würde, wenn dir etwas zustößt!“, sagte Inuyasha.

Kagome wurde ein wenig rot, als er das gesagt hatte.

„Ich hätte doch dann niemanden mehr, der die Splitter aufspüren könnte.“, sagte Inuyasha.

Kagome´s Gesicht verzog sich zu einem wütenden Grinsen. „Das bin ich also immer noch für dich. Ein Splitterdetektor?“, fragte sie.

Inuyasha sah sie fragend an.

„Mach Platz!“, schrie Kagome und Inuyasha flog mit aller Kraft zu Boden.

„Was ist denn?“, fragte Inuyasha schmerzverzerrt.

„Denk mal drüber nach!“, sagte Kagome und fuhr weiter.

„Er lernt es wohl nie!“, sagte Miroku lächelnd.

Als Inuyasha wieder auf den Beinen war, gingen sie weiter. Keiner bemerkte, wie aus dem Loch noch ein kleiner Krebs hervorkam und mit seiner Schere ein Haar aufhob. Dann verschwand der Krebs wieder im Loch.
 

Erst gegen Abend kam die Truppe wieder im Dorf von Kaede an, um sich auszuruhen.

„Und? Habt ihr eine Spur finden können?“, fragte Kaede.

„Nicht die geringste!“, sagte Miroku, der sich ans Feuer setzte.

„Dafür hat uns ein Krebsdämon angegriffen. Ein ziemlich großer sogar!“, sagte Sango, die sich ebenfalls hinsetzte.

„Ein Krebsdämon? Ungewöhnlich! Normalerweise ernähren die sich doch von totem Fleisch!“, sagte Kaede.

„Ja. Aber ich fürchte, seit Naraku verschwunden ist, hat sich einiges geändert. Die Dämonen, die bis jetzt Angst vor ihm hatten, kommen aus ihren Löchern raus und versuchen, Macht zu bekommen!“, sagte Miroku.

„Ja! Und es wird bestimmt nicht besser!“, fügte Sango hinzu.

„Wo sind eigentlich Inuyasha und Kagome?“, fragte Kaede.

„Die sind vermutlich noch draußen. Sie hatten vorhin wieder einen Streit!“, sagte Sango gelangweilt.

„Kagome! Sag mir doch, was ich getan habe und ich entschuldige mich!“, sagte Inuyasha, der mit Kagome auf einer Wiese saß.

„Soll das heißen, du weißt es wirklich nicht?“, fragte Kagome.

„Nein! Das sage ich dir doch die ganze Zeit!“, sagte Inuyasha.

„Du bist so ein Idiot. Das muss doch wehtun!“, schrie Kagome wütend.

„Komm schon!“, bat Inuyasha.

„Nein! Du musst schon selber draufkommen!“, sagte Kagome.

„Bitte!“, sagte Inuyasha und ging zu ihr.

„Mach Platz!“, schrie Kagome wütend und Inuyasha ging erneut zu Boden.

„Denk das nächste Mal drüber nach, bevor du etwas sagst!“, sagte Kagome und ging zu Kaede´s Haus. Dort packte sie ihren Rucksack und ging wieder raus.

„Willst du schon wieder weg?“, fragte Inuyasha mit angeschlagener Nase.

„Ja! Und ich weiß nicht, wann ich wieder zurückkomme!“, sagte Kagome, schwang sich auf ihr Fahrrad und fuhr los.

„Diesmal scheint sie wirklich sauer zu sein!“, sagte Miroku, der jetzt auch draußen stand.

„Ich verstehe immer noch nicht, warum!“, sagte Inuyasha.

Miroku schüttelte nur mit dem Kopf.
 

Nach 10 Minuten war Kagome am Zeitbrunnen. Sie stellte ihr Fahrrad hin und sprang hinein.

Nach einem kurzen Flug durch Zeit und Raum tauchte sie im Brunnen ihrer Gegenwart wieder auf und kletterte an der Strickleiter hinauf.

„Hallo!“, sagte sie, als sie ihre Mutter bei der Blumenpflege im Garten sah.

„Hallo, Kagome!“, rief die Mutter winkend.

„Auch mal wieder da?“, fragte Sota, als er Kagome verschlafen sah.

„Sei nicht so frech!“, sagte Kagome.

Sie ging auf ihr Zimmer und stellte den Rucksack beiseite.

„Sehr schön. Heute Nacht werde ich wieder mal in meinem Bett schlafen!“, sagte sie sich und setzte sich an ihren Schreibtisch, um ihre Erlebnisse in ihr Tagebuch zu schreiben, doch weit kam sie nicht, denn die Müdigkeit überkam sie und sie schlief ein.
 

Es war früher Morgen und die Sonne war gerade erst am aufgehen, als jemand an Kagome´s Pullover zog.

„Lass das, Sota!“, sagte sie mit geschlossenen Augen und drehte sich um.

Doch wieder zog eine Hand an ihrem Pullover.

„Sota! Hab ich dir nicht gesagt, du sollst das lassen?“, fragte Kagome und sah die kleine Gestalt an, die neben ihr stand.

„Du schon wieder?“, fragte sie verwundert, als sie das kleine Mädchen sah. Es war das gleiche Mädchen, das sie schon zweimal zuvor gesehen hatte. Jedes Mal hatte die Kleine sie vor einer drohenden Gefahr gewarnt und jedes Mal bekamen sie es mit mächtigen Gegner zu tun. Doch Kagome hatte das Mädchen immer nur in der Vergangenheit gesehen. Noch nie in ihrer eigenen Zeit. Das war irgendwie seltsam.

Kagome sah sie fragend an. „Was willst du diesmal?“, fragte sie.

Das Mädchen aber lächelte. „Du solltest so schnell wie möglich zu ihm zurückgehen. Er wird deine Hilfe brauchen.“, sagte die Kleine.

„Meine Hilfe?“, fragte Kagome.

„Die dritte und letzte Prüfung wird die schwierigste für euch. Besonders für dich und Inuyasha!“, sagte das Mädchen.

„Dritte und letzte Prüfung?“, fragte Kagome.

Doch das Mädchen lächelte nur und verpuffte. Übrig blieb wie immer nur der Bannzettel, der jetzt ebenfalls verschwand.

Kagome stand auf und sah aus dem Fenster. „Was meint sie nur damit? Eine Prüfung für Inuyasha und mich?“, fragte sie sich.
 

In einem kleinen Dorf in der Vergangenheit ging inzwischen etwas merkwürdiges vor sich. Keiner der Dorfbewohner war zu sehen, obwohl die Sonne bereits aufgegangen war. Nur aus einem Haus stieg ein wenig Rauch auf.

In diesem Haus stand eine menschlich aussehende Gestalt und rührte eine Brühe um, die in einem großen Kessel über einem Feuer dampfte.

„Bald ist es fertig. Es fehlt nur noch die letzte Zutat!“, sagte die Gestalt. Es war ein Mann, dessen Gesicht sich zu einem hämischen Grinsen verzog.

Plötzlich gab es ein leises Geräusch und durch ein kleines Loch in der Holzhütte kam ein kleiner Krebs rein. Es war derselbe Krebs, der Inuyasha´s Angriff überlebt hatte. In seiner rechten Schere hielt er das Haarbüschel von Inuyasha.

„Sehr gut!“, sagte der Mann und nahm das Büschel an sich. „Das ist die letzte Zutat, die ich noch brauchte. Jetzt kann ich ihm heimzahlen, was er vor über 50 Jahren getan hat!“, sagte er und warf die Haare einfach in die Brühe rein.

Dann rührte er sie noch ein paar Mal herum, bis er sich ein kleines Schälchen holte und etwas von der Brühe mit einem Schöpflöffel hinein füllte und sie hochhob.

Er schwankte die Schale ein wenig und sah die schlammartige Masse an, die total eklig aussah. Doch das schien den Mann nicht zu kümmern. Er öffnete seinen Mund und schlürfte die Schale einfach aus.

Dann wurde es einen Augenblick still. Der Mann blieb ganz starr stehen. Dann plötzlich bekam er Krämpfe. Die Schale fiel zu Boden und der Mann wand sich vor Schmerzen.

Er ging in die Knie und schrie. Seine Hände wuchsen auf einmal und bekamen scharfe Krallen. Außerdem wuchs sein schwarzes Haar in rasender Geschwindigkeit und wurde weiß. Aus dem Haus konnte man nur noch einen Schrei hören und anschließend Gelächter.
 

Inuyasha stand vor dem Zeitbrunnen und sah hinunter.

„Sie hat doch gesagt, das sie so bald nicht wieder zurückkommt, oder?“, fragte Miroku, der jetzt angelaufen kam.

„Ja!“, sagte Inuyasha mürrisch.

„Warum wartest du dann hier?“, fragte Miroku.

„Sie kann doch nicht einfach tun, was sie will. Immerhin hat sie eine Verpflichtung. Sie ist die einzige, die die Splitter spüren kann!“, sagte Inuyasha.

„Ich verstehe schon, warum sie weggegangen ist!“, sagte Miroku.

„Ach ja! Und warum?“, fragte Inuyasha.

„Weil du ihre Gefühle nicht verstehst. Für dich ist sie nur wichtig, weil du durch sie an die Splitter kommen kannst. Aber über Kagome´s Gefühle denkst du nicht nach!“, sagte Miroku und sah ebenfalls runter in den Brunnen zur Überprüfung.

„Was verstehst du denn davon? Du läufst doch ohnehin jedem Rock hinterher!“, stellte Inuyasha wütend fest.

„Mag sein. Aber meine wahren Gefühle sind andere!“, sagte Miroku. „Ich bin sicher, das Kagome dich mag. Wenn du das nichts siehst, kann ich dir auch nicht helfen!“, sagte Miroku und ging wieder.

„Ich brauch doch keine Hilfe von einem Weiberheld!“, sagte Inuyasha.
 

Es war Nachmittag in einem kleinen Dorf inmitten einer schönen Gegend. Einige Frauen hatten gewaschen und hängten ihre Wäsche raus, während die Männer auf einem nahem Feld ihrer Arbeit nachgingen.

Plötzlich kam eine Gestalt aus dem nahen Wald raus und tötete einen der Männer. Die anderen erschraken und sahen die Gestalt an.

Sie trug einen roten Kimono. Ihre Haare waren lang und weiß und auf ihrem Kopf trug sie zwei Hundeohren. Als sie sich umdrehte, konnte man sie sehen. Nur ihre Augen waren von den Strähnen verdeckt. Es war Inuyasha.

„Was willst du?“, fragte einer der Männer.

„Töten!“, sagte er und ging auf sie los. Aus der Ferne waren nur noch Schreie zu hören.
 

Es wurde Abend und Inuyasha saß immer noch am Brunnen herum in der Hoffnung, das Kagome jeden Augenblick kommt.

Die machte gerade ein paar Lunchpakete fertig, während die Familie am Tisch aß.

„Ich dachte, du wolltest länger bleiben?“, fragte die Mutter.

„Geht nicht. Ich fürchte, das etwas schlimmes passieren wird, wenn ich nicht zurückgehe!“, sagte Kagome und steckte das Essen in den Rucksack.

„Bis dann!“, sagte sie und rannte weg.

Inuyasha schlief bereits, als Kagome aus dem Brunnen rauskam. Die bemerkte ihn und sah ihn fragend an. „Inuyasha?“, fragte sie und rüttelte an ihm.

Inuyasha schrak hoch und sah Kagome an. „Da bist du ja!“, sagte er und stand auf.

„Heißt das, du hast die ganze Zeit auf mich gewartet?“, fragte Kagome.

„Natürlich. Ohne dich können wir nicht weitermachen!“, sagte Inuyasha und ging an ihr vorbei in Richtung Dorf.

Kagome wurde wieder wütend. „Warum bin ich überhaupt zurückgekommen?“, fragte sie sich und folgte ihm.

Von dem Mädchen erzählte sie vorerst nichts. Die Nachricht war ohnehin viel zu seltsam und sie hatte ihre Bedeutung selbst noch nicht verstanden.
 

Nach einer viel zu kurzen Nacht machte sich die Truppe wieder auf den Weg in der Hoffnung, endlich eine Spur von Naraku zu bekommen.

Gegen Mittag kamen sie an einem Dorf vorbei. Die Häuser waren teilweise zerstört. Die anderen Hütten wiesen tiefe Kratzspuren auf wie von einer Kralle.

Als Miroku in eines der Häuser reinging, erschrak er.

Alle Dorfbewohner schienen tot zu sein. Egal, wo sie hinschauten. Überall lagen Leichen herum.

„Wer könnte das getan haben?“, fragte Miroku und sah sich einen der Männer genau an. Auch er wies Kratzspuren auf, die zu denen an den Hütten passten.

„Wölfe?“, fragte Inuyasha.

„Nein! Das waren keine Wölfe!“, sagte Miroku und stand wieder auf. „Dafür sind die Kratzspuren zu weit auseinander. Das war etwas anderes!“, fügte er hinzu.

„Aber was?“, fragte Kagome schluckend.

Plötzlich bewegte sich etwas an einem der Häuser. Ein kleiner Holzstapel fiel zu Boden und ein Junge kam zum Vorschein. Er sah die Freunde und rannte weg.

„Warte!“, rief Miroku, aber der Junge lief weiter.

Inuyasha sprang hoch in die Luft vor den Jungen und lächelte ihn an. „Warte doch mal. Wir wollen dich etwas fragen!“, sagte Inuyasha.

Der Junge fing an zu heulen und rannte zurück direkt zu Kagome, hinter der er sich jetzt versteckte.

„Was denn? Hat Inuyasha dich etwa erschreckt?“, fragte sie und sah den Jungen an.

Inuyasha machte ein unschuldig verwundertes Gesicht.

„Bitte lasst nicht zu, der er mich auch kriegt!“, sagte der Junge und zeigte auf Inuyasha.

„Was meinst du damit? Wer hat das hier getan?“, fragte Kagome.

„Der da! Der hat es getan!“, sagte der Junge und zeigte wieder auf Inuyasha.

Alle sahen Inuyasha überrascht an, doch der war noch überraschter über diese Behauptung.

„Inuyasha!“, sagte Miroku und sah ihn fragend an.

„Was seht ihr mich so an? Ich war das nicht, ist doch klar, oder?“, fragte er.

Kagome sah den Jungen wieder an. „Bist du sicher, das er so aussah?“, fragte sie.

Der Junge nickte.

Miroku sah sich die Kratzspuren nochmal genau an. „Könnte sogar stimmen. Die Spuren würden es jedenfalls bestätigen.“, sagte er.

„Hey! Freunde! Das glaubt ihr doch nicht im Ernst?“, fragte Inuyasha.

„Nein, keine Sorge. Ich weiß, das du das niemals tun würdest!“, sagte Kagome lächelnd.

„Aber Tatsache ist, das jemand, der so aussah wie Inuyasha, für das hier verantwortlich ist!“, sagte Sango.

„Vielleicht ein Verwandlerdämon!“, sagte Miroku.

„Unmöglich. Die letzten Verwandlerdämonen wurden vor mehr als 30 Jahren aufgerieben und getötet. Laut den Unterlagen gab es keinen Überlebenden!“, erklärte Sango.

„Aber es muss eine Erklärung hierfür geben!“, sagte Miroku.

Als Inuyasha wieder näher kam, versteckte der Junge sich wieder hinter Kagome.

„Keine Angst. Er wird dir nichts tun, das verspreche ich!“, sagte Kagome und der Junge kam wieder raus.

„Also gut. Was ist hier passiert?“, fragte Inuyasha.

Der Junge schluchzte. „Er kam wie aus dem Nichts und hat die Männer auf dem Feld angegriffen. Ohne Vorwarnung hat er sie alle getötet und ist dann auf die Frauen losgegangen. Meine Mutter hat mir gesagt, das ich mich verstecken soll. Aber sie selber war nicht schnell genug. Er hat sie einfach getötet!“, sagte der Junge und zeigte auf eine Frauenleiche.

„So was würde Inuyasha garantiert niemals tun!“, sagte Kagome beruhigend.

„Aber wer war das dann?“, fragte Inuyasha.

„Vielleicht gibt es jemanden, der uns weiterhelfen kann!“, sagte Sango und sie sah irgendwie enttäuscht aus.

„Wen?“, fragte Inuyasha.
 

Sie brachten den Jungen zu Kaede und folgten dann Sango. Nach einer Nacht unter freiem Himmel kamen sie am nächsten Tag zur Mittagszeit an einem kleinen Haus an, das mitten in einem Wald stand. Es schien, dessen Besitzer unentdeckt bleiben wollte, weil es sehr versteckt war.

„Wer wohnt hier?“, fragte Kagome, als sie die Bretterbude sah. „Ein alter Bekannter von mir!“, sagte Sango und öffnete die Tür.

Als sie reingingen, staunten sie nicht schlecht. Die Hütte war von innen viel größer als von außen. Es war eine Menge Platz da. In der Mitte der Hütte war eine kleine Feuerstelle, die im Moment aus war. Am anderen Ende der Hütte sah auf dem Boden ein alter Mann, der zu meditieren schien. Er sah die seltsame Truppe mit kleinen Augen an.

Sango verneigte sich.„Hallo, Umor!“, sagte sie.

Miroku, Shippo und sogar Inuyasha machten große Augen.

„Was denn? Das ist Umor, der Weise?“, fragte Miroku.

„Ja! Er ist ein guter Freund meiner Familie gewesen. Hat uns immer wieder Ratschläge gegeben, wenn wir in Ausweglosen Situationen waren!“, sagte Sango.

Kagome verstand gar nichts. „Wer ist denn das?“, fragte sie leise.

„Das ist Umor, der Weise. Der weiseste Mann ganz Japans. Allerdings gibt es nur wenige, die die Ehre hatten, ihm zu begegnen.“, erklärte Miroku.

„Sango! Schön, dich wieder mal zu sehen!“, sagte Umor mit kratziger Stimme und lächelte, wenn man das bei dem Bart überhaupt Lächeln nennen konnte.

„Und das sind wohl deine Freunde?“, fragte er.

„Ja! Das hier ist Miroku, das Inuyasha, Shippo und Kagome!“, stellte Sango vor.

„Sehr schön. Setzt euch!“, sagte Umor.

Die Truppe nahm das Angebot an und sie setzten sich um die Feuerstelle herum.

„Ich weiß, warum ihr hier seid! Ihr sucht die Antwort auf die Frage, wer das Dorf angegriffen hat!“, sagte Umor.

Alle staunten.

„Wollen wir mal sehen!“, sagte Umor und schnippte einmal mit dem Finger. Im nächsten Moment fing das Feuer in der Mitte an, mit hohen Flammen zu lodern.

„Um euch diese Frage zu beantworten, muss ich euch zeigen, was passiert ist!“, sagte er und warf eine Prise eines schwärzlichen Pulvers ins Feuer. Das explodierte regelrecht und ein Bild erschien in den Flammen.

Es zeigte, wie eine Gestalt einen Mann aufschlitzte und den dann mit panischem Blick ansah.

Als die anderen diese Gestalt sahen, erschraken sie. Sie sah tatsächlich genauso aus wie Inuyasha. Das Bild verschwamm wieder und verschwand.

„Was hat das zu bedeuten? Habe ich das getan?“, fragte Inuyasha.

„Das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur gesagt, das ich euch zeigen möchte, was passiert ist. Wer dieser Angreifer war, müsst ihr schon selbst herausfinden!“, sagte Umor.

Inuyasha stand wieder auf. „Das war Zeitverschwendung!“, sagte er.

„Suche in deiner Vergangenheit. Dort wirst du die Antwort finden!“, sagte Umor.

Inuyasha sah ihn fragend an, dann ging er raus. Die anderen folgten ihm.

Sango stand als letztes auf.

Umor sah sie lächelnd an. „Nur noch ein guter Rat!“, sagte er. „Wer mit Krötenaugen sieht und den Federn einer Krähe fliegt. Nur wer mit den Schuppen eines Spiegelfisches schwimmt, kann ein Stück des Feindes bekommen!“, sagte Umor.

Sango sah ihn fragend an, doch Umor sagte nichts mehr.

Als sie rauskam, sahen alle sie leicht wütend an.

„Was hat das jetzt gebracht?“, fragte Miroku.

„So ist er eben. Spricht immer in Rätseln!“, sagte Sango lächelnd.
 

Sie nahmen wieder den Rückweg und waren ein gutes Stück weitergekommen, als sie sich zur Nachtruhe begaben.

Kagome aber konnte in dieser Nacht nicht einschlafen. Ihr spukten immer noch die Worte des Mädchens im Kopf herum. Und dann dieses Bild von Inuyasha, wie er unschuldige Dorfbewohner tötete. War er das wirklich? Und wenn ja, wieso? Und was hatte das ganze mit den Worten des Mädchens zu tun?

Da sie ohnehin nicht schlafen konnte, ging sie ein wenig herum, bis sie an einem kleinen Bach Halt machte und etwas Wasser trank.

„Kannst du auch nicht schlafen?“, fragte Sango, die auch ankam.

„Nein!“, sagte Kagome lächelnd.

„Tut mir leid, das ich euch hergebracht habe. Hat wohl nicht viel genützt!“, sagte sie und nahm ebenfalls einen Schluck Wasser.

„Nicht doch! Ich bin mir noch nicht sicher, das es nichts genützt hat!“, sagte Kagome.

„Aber dieses Rätsel von ihm ist irgendwie seltsam!“, sagte Sango.

„Wenn wir es lösen, finden wir die Antwort schon!“, sagte Kagome und stand wieder auf.
 

Am nächsten Tag kamen sie wieder im Dorf an in der Hoffnung, das Kaede etwas gehört hatte. Aber die schüttelte nur den Kopf. Seit ein paar Tagen schien es in dieser Gegend sehr ruhig zu sein. Selbst Dämonen waren scheinbar verschwunden.

„Höchst merkwürdig. Warum nur?“, fragte Miroku und sah auf den Wald.

„Vielleicht hat sie irgendetwas verschreckt!“, sagte Kaede.

„Mag ja sein! Aber was könnte Dämonen so sehr verschrecken, das sie aus einem so großen Gebiet verschwinden?“, fragte Sango.

Kagome sah traurig aus. „Ich muss euch etwas sagen!“, sagte sie.

„Was denn?“, fragte Miroku.

„Dieses Mädchen!“, sagte Kagome. „Ich habe sie...!“, sagte sie, aber weiter kam sie nicht, denn ein aufgeregter Dorfbewohner rief „Schnell. Wir werden angegriffen!“

Alle schraken hoch.

Inuyasha rannte bereits raus und sah auf das Feld neben dem Dorf, wo eine Gestalt stand und wütend in Richtung des Dorfes sah. An ihrer rechten Hand hatte sie einen Mann, der verzweifelt um sein Leben bettelte.

Inuyasha erschrak, als er die Gestalt sah. Es war, als wenn er in einen Spiegel schauen würde. Die Gestalt sah ihn mit rot glühenden Augen an.

Die anderen, die es jetzt auch sahen, glaubten ihren Augen nicht zu trauen.

„Bitte, verschone mich!“, sagte der Mann jetzt wieder.

„Halt den Mund!“, sagte der andere Inuyasha und warf den Mann einfach weg.

„Endlich sehen wir uns wieder!“, sagte der Inuyasha mit den roten Augen.

„Wieder? Ich weiß ja nicht einmal, wer du bist!“, sagte Inuyasha und zog sein Schwert. „Ist aber auch egal. Ich weiß jedenfalls, was ich mit dir mache!“, fügte er hinzu und ging auf den falschen Inuyasha los.

Er rammte Tessaiga zu Boden, doch der falsche wich mit einem Sprung nach oben aus.

Dann rammte er seine rechte Hand in den linken Arm, so das diese blutverschmiert war. „San kon tessou!“, schrie er und schleuderte das Blut als Klingen auf Inuyasha.

Der war so verdutzt, das der andere seine Attacke anwandte, das er nicht auswich. Die Attacke traf ihn und schleuderte ihn gegen einen Baum.

Der falsche Inuyasha ging jetzt auf ihn los und schleuderte nochmal die Klingen auf ihn.

Aber Inuyasha wich nach oben aus und kam hinter ihm zum stehen. „Dann eben anders!“, schrie er und setzte die Windnarbe ein.

Die Wirbel bildeten sich und Inuyasha schlug zu. Die Windnarbe riss hinter dem falschen Inuyasha noch etliche Bäume mit um.

Doch der falsche Inuyasha stand noch. Er war der Windnarbe ausgewichen, die ihn wohl nur an der linken Schulter getroffen hatte.

„Mist!“, sagte Inuyasha und ging wieder auf den Gegner zu.

Doch der holte mit der rechten Hand aus und rammte sie in Inuyasha´s linke Körperhälfte rein.

Der spürte den stechenden Schmerz und flog zu Boden. Dabei ließ er Tessaiga los und hielt sich die offene Wunde.

„Inuyasha!“, schrie Kagome und feuerte einen Pfeil auf den falschen ab. Der aber griff jetzt Tessaiga und hob es hoch. Damit wehrte er zwar den Pfeil ab, aber das Schwert verwandelte sich wieder zurück.

Kagome erschrak, als sie sah, das der falsche Inuyasha sogar Tessaiga in der Hand halten konnte. Doch seine Augen wurden plötzlich wieder normal und schüttelte sich.

„Was ist denn passiert?“, fragte er. Dann sah er Tessaiga in seiner Hand an. „Ich habe es geschafft. Inuyasha´s mächtiges Schwert gehört mir!“, sagte er.

„Lass es sofort los!“, schrie Kagome, die noch einen Pfeil gespannt hatte.

„Vergiss es. Dieses Schwert gehört jetzt mir!“, schrie der falsche Inuyasha und rannte weg.

„Inuyasha!“, schrie Kagome und rannte zu ihm.

„Bringt ihn in meine Hütte!“, sagte Kaede.
 

In Kaede´s Hütte verbanden sie ihm die Wunde, die wirklich sehr tief war.

Inuyasha quälte sich sehr. Die Schmerzen waren wohl sehr schlimm.

„Wenn es so weitergeht, wird er die Nacht nicht überleben. Die Verletzung ist schwer und die Schmerzen zu groß!“, sagte Kaede.

„Dann werde ich ihm helfen!“, sagte Kagome und legte ihre Hand auf Inuyasha´s Stirn. Die Hand fing jetzt an zu leuchten und Kagome konzentrierte sich.

Ihr Gesicht verzerrte sich vor Schmerzen. Sie nahm einen großen Teil von Inuyasha´s Schmerzen auf sich, um ihn zu retten.

„Nicht! Das ist zuviel für dich!“, sagte Kaede.

„Lass mich bitte!“, sagte Kagome.

Tatsächlich schien Inuyasha sich etwas zu beruhigen.

Nach ein paar Minuten klappte Kagome erschöpft über Inuyasha zusammen und schlief ein.

„Sie hat wirklich eine Menge Kraft!“, stellte Miroku fest.

Doch Sango sah nachdenklich aus.

„Was ist denn?“, fragte Kaede.

„Dieser falsche Inuyasha. Es kann kein Dämon gewesen sein!“, sagte Sango.

„Wieso nicht?“, fragte Miroku.

„Er konnte Tessaiga einfach so anfassen, ohne das es sich gewehrt hatte.“, sagte Sango.

„Vielleicht lag es daran, das er aussah wie Inuyasha!“, sagte Miroku.

Sango´s Augen wurden auf einmal riesengroß. „Das ist es!“, sagte sie und holte ein Buch, das Kaede hatte, heraus.

Sie schlug eine Seite für Verwandlungen auf. „Hier!“, sagte sie und zeigte auf ein Rezept, wie man sich in eine bestimmte Person verwandeln könnte.

„Augen einer Kröte, Federn einer Krähe, die Schuppen eines Spiegelfisches und etwas von der Person, in die man sich verwandeln möchte!“, sagte sie. „Das Rätsel von Umor. Das ist es!“

„Du meinst, das irgend ein Mensch sich in Inuyasha verwandelt hat?“, fragte Miroku.

„Natürlich!“, sagte Sango.

„Aber wie sollte der an etwas von Inuyasha gekommen sein?“, fragte Kaede.

Miroku dachte kurz nach dann fiel es ihm ein. „Der Krebsdämon. Er hat Inuyasha doch eine Haarsträhne abgeschnitten. Was wäre, wenn er nur den Auftrag hatte, dieses Haar zu besorgen?“

„Wäre logisch. Aber warum ausgerechnet Inuyasha? Es gäbe garantiert tausende Dämonen, die es eher wert wären, sich in sie zu verwandeln!“, sagte Kaede.

„Es hat etwas mit Inuyasha´s Vergangenheit zu tun!“, sagte Shippo.

Alle sahen ihn fragend an.

„Das waren doch die Worte von dem Weisen: Suche in deiner Vergangenheit, hat er zu Inuyasha gesagt!“, sagte Shippo.

„Stimmt!“, sagte Miroku.

„Das heißt also, das es jemand ist, dem Inuyasha vermutlich in der Vergangenheit Schaden zugefügt hat!“, sagte Kaede.

„Aber wer? Das müsste immerhin über 50 Jahre her sein!“, sagte Sango.

„Wir sollten uns jetzt erstmal hinlegen und hoffen, das es Inuyasha morgen früh besser geht!“, sagte Miroku und legte sich gähnend hin.
 

Als Kagome am nächsten Morgen die Augen öffnete, lag sie immer noch da, wo sie gestern eingeschlafen war. Miroku, Sango, Shippo und Kaede schliefen noch, aber Inuyasha war nicht mehr da. Sofort schrak sie hoch und rannte raus.

Inuyasha stand vor dem Haus und sah auf das Dorf.

„Du solltest noch nicht aufstehen!“, sagte Kagome.

Inuyasha bemerkte sie erst jetzt. „Tut mir leid, aber es geht mir eigentlich schon wieder besser!“, sagte er.

„Trotzdem solltest du nicht einfach so herumlaufen!“, sagte Kagome. Dann sah sie Inuyasha´s trauriges Gesicht. „Was ist denn?“, fragte Kagome.

„Ich werde gehen und diesen Kerl verflogen!“, sagte Inuyasha.

„Dann warte. Ich wecke die anderen. Wir helfen dir!“, sagte Kagome.

„Nein!“, schrie Inuyasha laut. „Ich werde alleine gehen. Dabei möchte ich keinen von euch dabei haben. Es könnte zu gefährlich werden!“, erklärte er.

„Aber wieso denn? Sonst ist es auch gefährlich!“, sagte Kagome wütend.

„Sonst habe ich ja auch Tessaiga bei mir!“, sagte Inuyasha.

Kagome erschrak. Sie erinnerte sich an die Moment, wo Inuyashas Dämonenblut durchgekommen war, das von Tessaiga im Zaum gehalten wurde. Jetzt, wo er es verloren hatte, bestand die Gefahr, das er sich erneut verwandelt und jeden angreift, selbst seine Freunde.

Kagome´s Blick zeigte Inuyasha, das sie begriffen hatte.

„Ihr bleibt hier und basta!“, sagte Inuyasha und rannte los.

Kagome hatte Tränen in den Augen, als sie das sah. „Nein! Ich werde dich nicht alleine gehen lassen!“, sagte sie.

Sie ging rein, nahm leise ihren Bogen und die Pfeile und folgte Inuyasha in den Wald.

„Ich weiß, das du meine Hilfe brauchst!“, sagte sie entschlossen.
 

Die Sonne ging jetzt langsam auf und Shippo rüttelte Miroku wach. „Wach auf!“, schrie er aufgeregt.

„Was ist denn los?“, fragte Miroku und setzte sich hin.

„Kagome und Inuyasha! Sie sind weg!“, sagte Shippo und zeigte auf die Decke, unter der Inuyasha gestern noch lag. „Der Bogen und die Pfeile sind auch weg.!“, erklärte Shippo.

„Was gibt es denn?“, fragte Sango, die jetzt auch die Augen aufschlug.

Miroku rannte raus und sah sich im Dorf um, doch er fand keine Spur von ihnen. Auch hatte keiner gesehen, wie sie gegangen waren.

„Wo wollen sie hin?“, fragte Sango.

„Wohin wohl! Sie wollen den falschen Inuyasha finden und Tessaiga zurückholen. Allerdings mache ich mir Sorgen um Kagome. Sollte Inuyasha sich verwandeln, könnte auch sie in Gefahr sein!“, sagte Miroku.

„Da hast du recht! Ich werde sie aus der Luft suchen!“, sagte Sango und stieß einen Pfiff aus, auf den Kiara rauskam. Sango sprang auf und stieg in die Luft.

Miroku nickte und ging mit Shippo im Wald auf die Suche.
 

Der falsche Inuyasha saß auf einer kleinen Lichtung und betrachtete Tessaiga. Es war immer noch das alte, rostige Schwert. Was er auch tat, es verwandelte sich nicht.

„Wie funktioniert das denn?“, fragte er. Plötzlich spürte er etwas.

Sofort sprang er hoch auf einen Baum und versteckte sich.

Drei Gestalten kamen aus dem Wald auf die Lichtung. Es war Sesshomaru mit seinen Begleitern Jaken und Rin.

„Lasst uns etwas ausruhen!“, bat Rin Sesshomaru.

„Na gut. Aber nur 10 Minuten!“, sagte dieser und sah sich um, als wenn er etwas suchen würde. „Wer ist da! Komm raus!“, schrie er.

Der falsche Inuyasha erschrak. „Er kann mich also spüren.“, dachte er und sah Tessaiga an. „Vielleicht funktioniert es ja!“, sagte er und sprang vor Sesshomaru auf den Boden.

Dessen Augen verengten sich und er zog Tokujin. „Inuyasha! Welch unerwartete Freude!“, sagte er.

Der falsche Inuyasha sah ihn fragend an.

„Bist du alleine unterwegs?“, fragte Sesshomaru.

Der falsche Inuyasha wusste nicht, was er sagen sollte. Dann sah er Tessaiga an und bat es in Gedanken, sich zu verwandeln. Das tat es jetzt plötzlich auch und er staunte.

„Das nehme ich mal als eine Aufforderung zum Kampf!“, sagte Sesshomaru und ging mit Tokujin auf den angeblichen Inuyasha los.

Der hob Tessaiga und wollte den Schlag abwehren, als eine Energiewelle aus Tokujin rauskam und ihn über die ganze Lichtung gegen einen dicken Baum warf, der jetzt umfiel.

„Was ist denn los? Hast du heute gar keine Kraft?“, fragte Sesshomaru und schlug nochmal zu.

Diesmal konnte der falsche Inuyasha aber ausweichen. Sesshomaru sah ihn fragend an. „Also gut! Wer bist du und woher hast du dieses Schwert?“, fragte er.

Der falsche Inuyasha erschrak.

„Ich weiß, das du nicht Inuyasha bist. Als sage mir deinen Namen!“, sagte Sesshomaru mit drohendem Schwert.

„Mein Name ist Gatoro! Und dieses Schwert habe ich seinem Besitzer abgenommen!“, sagte der falsche Inuyasha.

„Das heißt, du hast Inuyasha besiegt? Beeindruckend!“, sagte Sesshomaru. „Aber warum hast du das getan, wenn du nur ein lächerlicher Mensch bist?“, fragte Sesshomaru.

„Um mich an Inuyasha und all den anderen Dämonen zu rächen, die mein Dorf und meine Familie getötet haben. Ich werde alle Dämonen von der Erde fegen. Mit diesem Schwert habe ich endlich die Macht dazu!“, sagte Gatoro lächelnd.

„Wie willst du das denn machen, wenn du nicht einmal mich besiegen kannst?“, fragte Sesshomaru.

„Das werde ich schon noch!“, sagte Gatoro und stürmte auf Sesshomaru zu.

Doch der schlug noch einmal mit Tokujin zu und fegte seinen Gegner wieder weg.

„Vermutlich hast du Inuyasha nur durch Zufall besiegt. Jedenfalls bist du viel zu schwach!“, sagte Sesshomaru.

Gatoro sah Tessaiga an, das sich jetzt wieder zurückverwandelte. „Wir sehen uns wieder!“, schrie er und rannte weg.

„Das war ein Mensch, Meister?“, fragte Jaken.

„Ja! Hat wohl einen ziemlich primitiven Verwandlungstrank getrunken. Trotzdem würde es mich interessieren, wie er meinen Halbbruder geschlagen hat!“, sagte Sesshomaru.
 

Gatoro rannte eine Weile, bis er Schutz hinter einem Stein suchte und sah, ob sein Gegner ihn verfolgen würde.

„Mist! Ich dachte, mit diesem Schwert wäre ich unschlagbar. Ich dachte, das ich so jeden Dämon besiegen könnte. Aber das war wohl ein Trugschluss. Ich sollte es einfach aufgeben. Schließlich bin ich nur ein Mensch!“, sagte er.

„Sag doch so was nicht!“, kam eine Stimme aus dem Himmel und eine riesige Feder schwebte zu Boden. Auf ihr saß Kagura. Die Feder löste sich auf und sie stand jetzt vor Gatoro.

„Dein Versuch war wirklich gut, aber Inuyasha lebt leider noch und er will dieses Schwert bestimmt zurückhaben!“, sagte sie.

„Was? Oh Nein!“, sagte Gatoro ängstlich.

„Wenn er dich findet, wird er dich ganz sicher töten!“, sagte Kagura.

„Aber ich will noch nicht sterben. Ich will doch nur Rache!“, sagte Gatoro und er zitterte am ganzen Körper.

„Es gibt aber noch eine Möglichkeit, wie du dich retten kannst!“, sagte Kagura.

„Welche? Ich bin bereit, alles zu tun!“, sagte Gatoro.

Kagura holte den Splitter des Juwels der vier Seelen heraus, das Naraku gehört und zeigte es Gatoro. „Damit wirst du in der Lage sein, Inuyasha und seine Begleiterin Kagome zu töten, bevor sie dich töten!“, erklärte Kagura.

„Das Mädchen auch?“, fragte Gatoro.

„Natürlich!“, sagte Kagura.

„Aber sie ist ein Mensch. Ich will keine Menschen töten!“, sagte Gatoro.

Kagura lächelte. „Das hast du aber schon!“, sagte sie und erschuf eine Blase, in der Gatoro sah, wie er im Wahn ein ganzes Dorf niedermetzelte.

„Nein! Das war ich nicht!“, schrie er.

„Oh doch. Ich schätze, deine Verwandlung ist nicht ganz perfekt!“, sagte Kagura.

„Versprich mir, Inuyasha und Kagome zu töten und das Juwel hier gehört ganz allein dir!“, sagte sie und zeigte ihm den großen Splitter nochmal.

„Na gut!“, sagte er und wollte es nehmen, aber Kagura zog es wieder weg.

Sie legte einen Finger auf seine Stirn, wo jetzt ein Zeichen erschien. „Damit ist es besiegelt. Solltest du dieses Versprechen nicht einlösen, wirst du sterben!“, sagte sie und legte ihm das Juwel in die Hand. Anschließend entschwebte sie wieder in den Himmel.

Gatoro sah das Juwel an, das jetzt hell leuchtete und in seinem Körper verschwand. Er schrie und ein Leuchten breitete sich aus. Doch es verschwand genauso schnell, wie es gekommen war.
 

Kagome versuchte immer noch, Inuyasha zu folgen. Der Wald war zwar ziemlich dicht, aber mit dem Fahrrad verlor sie ihn nicht.

Inuyasha selbst rannte wie wild durch die Gegend und versuchte, seinen Doppelgänger zu finden. Dabei schien es, das sein Dämonenblut bereits versuchte, die Oberhand zu gewinnen, aber er wehrte sich dagegen.

Plötzlich ging eine leuchtende Klinge durch den Wald und Inuyasha musste ausweichen, um nicht getroffen zu werden.

Sesshomaru tauchte jetzt hinter Inuyasha auf und schlug nochmal mit Tokujin zu. Damit zwang er Inuyasha, zur nächsten Lichtung zu springen, wo er stehen blieb.

Sesshomaru folgte ihm lächelnd.

„Was willst du denn?“, fragte Inuyasha voller Zorn.

Sesshomaru sah Inuyasha´s leere Schwertscheide und blickte finster drein. „Du hast also wirklich dein Schwert verloren? Wie schwach!“, sagte er enttäuscht.

„Was geht dich das denn an?“, fragte Inuyasha und fletschte deine Zähne.

„Das heißt, das ich dich jetzt ganz einfach vernichten könnte. Ohne dein Schwert hättest du nicht die geringste Chance!“, sagte er und schwang Tokujin einmal im Kreis.

„Das wirst du aber nicht tun!“, schrie Kagome und richtete einen Pfeil auf Sesshomaru.

„Sieh mal an. Auch hier?“, fragte Sesshomaru.

„Kagome! Was machst du denn hier?“, fragte Inuyasha.

„Glaubst du wirklich, das ich dich alleine gehen lasse?“, fragte Kagome zurück und spannte den Bogen weiter an.

„Du würdest mich nicht aufhalten können, auch wenn ich Inuyasha angreifen würde!“, sagte Sesshomaru.

„Versuch es doch mal!“, sagte Kagome herausfordernd.

Sesshomaru lächelte und steckte Tokujin wieder weg. „Keine Sorge. In dieser Verfassung würde es mir sowieso keinen Spaß machen, meinen Bruder zu besiegen!“ Dann sah er Inuyasha herablassend an. „Ich habe den Kerl gesehen, der Tessaiga hat. Versuch es mal ein wenig weiter westlich!“, sagte er und verschwand wieder im Wald.

Kagome seufzte und steckte den Pfeil wieder in den Köcher zurück. „Inuyasha!“, rief sie und ging zu ihm.

„Was willst du hier? Ich habe doch gesagt, das ich das alleine regeln will. Wenn ich mich wieder verwandle, könnte ich dich verletzen oder sogar töten!“, schrie Inuyasha.

„Das Risiko werde ich eingehen. Jedenfalls weiche ich nicht mehr von deiner Seite!“, sagte Kagome entschlossen.

Inuyasha seufzte. Er sah in Kagome´s Augen, das sie es ernst meinte. „Na gut. Aber versprich mir eines!“, sagte Inuyasha.

Kagome sah ihn jetzt fragend an.

„Wenn ich mich verwandle, dann lauf weg!“, sagte er.

Kagome wurde kurz still und senkte den Kopf. Dann aber nickte sie. „Gut. Das verspreche ich!“, sagte sie lächelnd.

„Dann lass uns gehen. Ich muss Tessaiga so schnell wie möglich zurück bekommen!“, sagte Inuyasha.

Sesshomaru kam wieder bei Jaken und Rin an, die er an einem kleinen Fluss stehen gelassen hatte.

„Habt ihr Inuyasha gefunden?“, fragte Jaken.

„Ja! Den Rest kann er alleine erledigen!“, sagte Sesshomaru und ging an den beiden vorbei.

„Wartet, Meister!“, rief Rin und folgte ihm mit Jaken im Schlepptau.

Sie verließen den Fluss und traten auf eine große Wiese. Dort aber stand ihnen plötzlich Gatoro im Weg.

Er hatte immer noch die Gestalt von Inuyasha und Tessaiga ruhte in seiner rechten Hand. Es hatte sich wieder verwandelt und sah stärker aus als zuvor. Gatoros Augen glühten hellgelb auf und sein Blick hatte was verrücktes.

„Du schon wieder! Was willst du noch von mir? Hast doch ohnehin keine Chance!“, sagte Sesshomaru abwertend.

„Diesmal wird es aber anders laufen als vorhin!“, sagte Gatoro und hielt Tessaiga im Anschlag.

Sesshomaru zog Tokujin und lächelte. „Ihr wartet am Fluss!“, sagte er zu Jaken und Rin und erwartete den ersten Angriff.

Gatoro war aber diesmal wesentlich schneller. Er holte aus und schlug mit Tessaiga zu. Sesshomaru wich gerade noch so dem Schlag aus und setzte zum Gegenangriff an.

Gatoro aber drehte sich bereits und ging weiter auf Sesshomaru zu. Beide Schwerter trafen sich in der Mitte und klirrten aneinander. Dann trennten sie sich wieder und traten zurück.

„Wo hast du denn diesen plötzlichen Kraftschub her?“, fragte Sesshomaru.

„Ich habe vorhin nur noch nicht alles gezeigt!“, sagte Gatoro und stürmte wieder nach vorne. Das Juwel in seinem Körper leuchtete jetzt auf.

Er hob das Schwert und schrie „Windnarbe!“ Er schwang Tessaiga und die Windnarbe ging auf Sesshomaru los. Der holte rasch mit Tokujin aus und zerfetzte die Attacke, doch er war sehr überrascht. Gatoro konnte sogar die Windnarbe nutzen. Das hatte er nicht erwartet.

Die Explosionswucht der Windnarbe schüttelte die ganze Gegend durch. Auch Inuyasha und Kagome sahen es.

„Was war das?“, fragte Kagome.

„Los!“, schrie Inuyasha und rannte so schnell er konnte.

Kagome versuchte, mit ihm mitzuhalten, aber sie blieb zurück. Trotzdem rannte sie weiter.

Der Rauch verzog sich langsam und Sesshomaru trat heraus. „Wo hast du diese Technik gelernt?“, fragte er.

„Ich bin eben eine perfekte Kopie!“, sagte Gatoro. Er sprang in die Luft und holte nochmal mit dem Schwert aus.

„Windnarbe!“, schrie er nochmal und ein weiteres Mal wurde das Gelände durchgeschüttelt.

Sesshomaru wich diesmal aus. Er stieß sich ab und schoss mit Tokujin auf Gatoro los. Das Schwert teilte die Luft und traf erneut auf Tessaiga.

„So leicht nicht!“, schrie Gatoro und sprang zurück.

Sesshomaru sah Gatoro wütend an. Dann steckte er Tokujin weg.

„Was denn? Angst bekommen?“, fragte Gatoro mit panischem Blick.

„Nein! Ab jetzt soll sich mein Bruder um dich kümmern. Der Rest geht mich nichts mehr an!“, sagte Sesshomaru.

Gatoro erschrak und drehte sich um, wo Inuyasha in 20 Metern Entfernung stand. „Du lebst?“, fragte er.

Inuyasha lächelte und präsentierte seine Pranken. „Ja! Aber du lebst nicht mehr lange!“, sagte er und rannte auf Gatoro zu.

Der hielt Tessaiga hinter sich und ging in die Abwehr.

„San Kon Tessou!“, schrie Inuyasha und ging an Gatoro vorbei. Ein Teil seines Anzugs zerriss, aber es blutete nicht.

Inuyasha drehte sich und kam von hinten. Gatoro aber wehrte den nächsten Schlag mit Tessaiga ab. Dann rammte er es auf Inuyasha zu.

Der wich nach links aus und traf Gatoro mit der Faust im Gesicht. Der ging jetzt zu Boden, sprang aber sofort wieder auf.

Inuyasha lächelte noch. Gatoro aber sah wütend aus.

„Dann werde ich dir eben zeigen, was ich kann!“, sagte er und hob Tessaiga. Er konzentrierte sich auf die Wirbel zwischen Inuyasha und sich.

Inuyasha wusste nicht, was er davon halten sollte.

„Jetzt gebe ich dir mal eine Kostprobe deiner eigenen Attacke!“, schrie Gatoro und ließ das Schwert nach unten sausen. „Windnarbe!“, schrie er dabei.

Inuyasha war so überrascht davon, das er nicht auswich und die Windnarbe voll abbekam. Er flog durch die Luft und kam hart wieder auf dem Boden auf. Sein Blut spritzte aus einigen Wunden weg und seine Augen waren schmerzverzerrt. Schließlich blieb er liegen und keuchte schwer.

„Niemand kann mich besiegen!“, sagte Gatoro siegessicher.

Kagura beobachtete das ganze von oben. Sie lächelte überrascht. „Der Kerl ist wirklich gut. Nicht nur, das er Tessaiga beherrscht, er ist Inuyasha sogar überlegen!“, sagte sie.

Doch der echte Inuyasha räppelte sich wieder hoch. Er stützte sich auf seine Arme ab und keuchte schwer. Er spürte, wie wieder das Dämonenblut in seinem Körper die Oberhand gewann. Doch er war zu schwach, um sich dagegen zu wehren.

„Inuyasha!“, rief Kagome, die jetzt auch endlich ankam. Inuyasha stand jetzt wieder auf und sah Gatoro an. Seine Augen waren rot geworden und sein hämisches Grinsen sollte nichts Gutes zu bedeuten haben.

„Nein!“, schrie Kagome und eine Träne flog aus ihrem Auge. Sesshomaru beobachtete das ganze aus sicherer Entfernung. „Jetzt wird es interessant!“, sagte er.

Inuyasha sah Gatoro breit lächelnd an.

„Was soll das denn? Glaubst du etwa, das du mir so Angst einjagen kannst?“, fragte Gatoro und rannte auf Inuyasha zu.

Der schrie jetzt und setzte ebenfalls zum Angriff an.

Gatoro hob das Schwert an und wollte zuschlagen, doch Inuyasha war bereits an ihm vorbei und hatte seine Krallen in Gatoro´s Seite reingerammt.

Aus Gatoro´s Mund spritzte ein wenig Blut und er ging zu Boden.

Kagome erschrak, als sie das sah. Etwas von dem Blut spritzte auf Tessaiga, das sich jetzt ebenfalls zurückverwandelte.

Inuyasha sah Gatoro an und sprang auf ihn. Dann hob er seine Kralle zu einem finalen Schlag.

„Inuyasha! Mach Platz!“, schrie Kagome. Die Kette wirkte und Inuyasha ging neben Gatoro zu Boden.

Sesshomaru lächelte. „Gehen wir!“, sagte er zu Rin und Jaken und verschwand mit ihnen.

Inuyasha stand jetzt wieder auf und sah Kagome mit seinen immer noch roten Augen an.

„Inuyasha?“, fragte Kagome.

Inuyasha sprang jetzt hoch in die Luft auf Kagome zu und holte mit einer Pranke aus.

„Mach Platz!“, schrie Kagome und wieder ging er zu Boden.

Inuyasha aber gab nicht auf. Er richtete sich wieder auf.

„Was ist denn los? Bis jetzt hat es doch immer geholfen!“, sagte Kagome erschrocken.

Inuyasha ging mit gefletschten Zähnen auf sie zu.

„Bitte nicht!“, bat Kagome und zwei Tränenbäche kamen aus ihren Augen raus.

Plötzlich flog Tessaiga durch die Luft und hätte beinahe Inuyasha erwischt. Doch der bemerkte es noch und sprang hoch.

Gatoro stand wieder und seine Wunde war geschlossen.

„Was?“, fragte Kagome. Dann aber bemerkte sie den Splitter in dessen Körper.

Inuyasha wich den Schlägen von Tessaiga wieder und wieder aus. Es war ihm ein leichtes in dieser Gestalt.

Kagome zog ihren Bogen und spannte einen Pfeil dran.

„Ich muss es tun.“, sagte sie sich und zielte genau auf das Glitzern in Gatoro´s Körper. Dann ließ sie den Pfeil los.

Gatoro holte gerade nochmal aus, als der Pfeil durch seinen Körper durchging und das Juwel aus seinem Körper entwich. Es kullerte zu Boden und Gatoro ging in die Knie.

Der Pfeil verschwand, aber die Wunde schloss sich nicht.

„Was habe ich getan?“, fragte Kagome und ging zu Gatoro, der mittlerweile am Boden lag.

„Tut mir leid! Hab euch wohl eine Menge Ärger gemacht, oder?“, fragte Gatoro. „Hab´s nicht anders verdient!“, fügte er hinzu, als er Kagome´s Gesicht sah. Plötzlich wurden seine Augen groß, als er an ihr vorbei sah. Inuyasha holte mit einer Pranke aus erwischte Kagome am Rücken.

Aus drei Kratzern breitete sich das Blut über Kagome´s Schuluniform aus. Ihre Augen wurden leer und sie fiel bewusstlos neben Gatoro hin.

In dem Augenblick kam Inuyasha wieder zu sich. Er keuchte schwer und sah seine rechte Hand an, die blutverschmiert war. Dann sah er an ihr vorbei auf Gatoro und Kagome.

Gatoro war bereits tot und Kagome bewusstlos.

Inuyasha zitterte, als er Kagome´s Kratzwunde auf dem Rücken sah. „Nein. Nein!“, sagte er und trat ein wenig zurück.

In seinem Blick war tiefe Angst. „Was habe ich getan?“, fragte er sich. „Was habe ich getan?“, fragte er nochmal.

Plötzlich ging ein Bumerang zwischen ihm und Kagome nieder und Sango kam herunter. „Beruhige dich!“, schrie sie und sah Inuyasha an.

„Ich wollte es nicht. Sie wollte mitkommen.“, sagte er mit zitternder Stimme. Dann rannte er weg.

Sango wandte sich Kagome zu und sah sich ihre Wunden an.

Miroku und Shippo kamen jetzt auch an. „Was ist los?“, fragte Miroku.

„Ich muss Kagome sofort zu Kaede bringen!“, sagte Sango und hob die bewusstlose Kagome auf Kiara. „Ihr sucht Inuyasha! Und nehmt Tessaiga mit!“, sagte Sango und sie hob sich mit Kiara in die Luft.

Miroku hob Tessaiga auf und seufzte. Shippo entdeckte das Juwel, das Gatoro verloren hatte und wollte es holen, aber Kagura kam ihm zuvor und schnappte es weg. „Da musst du schneller sein, Kleiner!“, sagte sie und flog wieder weg.

„Dann hatte Naraku also auch seine Finger im Spiel!“, sagte Miroku.

„Sollen wir ihr folgen?“, fragte Shippo.

„Nein. Wir suchen Inuyasha. Das ist jetzt wichtiger!“, sagte Miroku und ging weiter.

Shippo folgte ihm während Sango sich beeilte, um rechtzeitig bei Kaede anzukommen, aber Kagome schien es sehr schlecht zu gehen.

Schließlich landete Kiara vor Kaede´s Hütte und einige Dorfbewohner halfen ihnen, Kagome reinzubringen. Sie legten sie auf eine Strohmatte und Kaede sah sich die Wunden an.

Glücklicherweise waren sie nicht sehr tief, aber Kagome hatte sehr viel Blut verloren.

Sango half ihr bei den Verbänden. Es dauert eine geschlagene Stunde, bis alles verbunden war.

Kagome schlief jetzt tief und fest. „Wird sie es schaffen?“, fragte Sango.

„Ich hoffe es. Zwar hat sie viel Blut verloren, aber da sie eine enorme Willensstärke besitzt, denke ich doch, das sie es schafft!“, sagte Kaede.

„Was wird sie sagen, wenn sie aufwacht?“, fragte Sango.

„Ich mache mir mehr Sorgen, was Inuyasha gerade durchmacht. Immerhin war er es, der ihr diese Verletzungen zugefügt hat. Ich fragte mich, wo er gerade ist!“, sagte Kaede.
 

Inuyasha war in die Berge gegangen und sah einen riesigen Felsen wütend an. Er schrie und rammte seine bloße Faust gegen den Felsen, der aber nur ein wenig bebte.

„Warum? Warum konnte ich mich nicht kontrollieren? Dieses verdammte Dämonenblut!“, schrie er und schlug nochmal dagegen, das sich ein paar kleinere Risse bildeten. Ihm ging das Bild von Kagome nicht mehr aus dem Kopf, als sie so da lag mit den Kratzern.

„Verdammt!“, schrie er und schlug nochmal dagegen. Etwas Blut spritzte aus seiner Hand weg und fiel auf den Boden.

Inuyasha sah das Blut an, das seines war. „Ich habe sie verletzt. Vielleicht wird sie sogar sterben.“, sagte er sich und schlug ein letztes Mal gegen den Felsen, der jetzt in tausend Teile zerfiel.

„Kagome! Ich fürchte, ich habe dich nicht verdient. Solange ich mich nicht unter Kontrolle kriegen kann, werde ich hier bleiben!“, sagte er und sah die hohen Berge an.
 

Es dauerte zwei Tage, bis Kagome wieder die Augen aufschlug. Sie sah in die Gesichter ihrer Freunde. Auch Miroku und Shippo waren wieder da, die Inuyashas Spur verloren hatten und zurückgekehrt waren.

„Was ist passiert?“, fragte Kagome und wollte sich aufrichten. Aber sie spürte die Wunden und fiel wieder hin.

„Bleib liegen. Du musst dich noch schonen!“, sagte Kaede und legte einen kalten Umschlag auf Kagome´s heiße Stirn.

„Wo ist Inuyasha? Wo ist er?“, fragte Kagome und sah die anderen an. Die machten enttäuschte Gesichter.

„Tut mir leid. Ich habe ihn überall gesucht, aber keine Spur gefunden!“, sagte Miroku und senkte den Kopf.

Kagome erschrak. Plötzlich erinnerte sie sich, was passiert war. Der stechende Schmerz, der sich auf einmal in ihrem Rücken ausbreitete, kurz bevor sie das Bewusstsein verlor. Das musste Inuyasha gewesen sein.

Kagome setzte sich auf stellte sich auf die Beine. Die Schmerzen im Rücken schien sie jetzt gar nicht zu spüren.

„Bleib liegen!“, sagte Miroku.

Kagome machte ein schmerzverzerrtes Gesicht, aber sie lächelte ein wenig. „Ich bin die einzige, die Inuyasha zurückholen kann!“, sagte sie und torkelte zu Tessaiga, das in einer Ecke stand. Sie hob es hoch und sah es sich an.

„Das ist viel zu gefährlich. Gerade in deinem Zustand!“, sagte Kaede.

„Kiara!“, schrie Kagome und rannte raus. Kiara hinterher.

Sango, Miroku und Shippo rannten raus, aber Kiara war mit Kagome bereits in der Luft.

„Ich weiß, das ich ihn finden kann. Beeil dich bitte, Kiara!“, sagte Kagome.

„Das ist doch Wahnsinn!“, sagte Kaede erstaunt.

„Das wird sie nicht überleben.“, fügte Miroku hinzu.
 

Es vergingen einige Stunden, bis Kagome endlich etwas spüren konnte. Sie fühlte, das Inuyasha in der Nähe war. Vor Kiara tat sich ein großes Bergmassiv aus. Kiara konnte aber kaum noch fliegen. Sie war viel zu erschöpft und landete.

„Danke!“, sagte Kagome und ging alleine weiter. Doch auf dem Rücken des Kimonooberteils, das sie anhatte, begann sich ein kleiner roter Fleck langsam auszudehnen. Eine der Wunden hatte sich wohl wieder geöffnet.

Aber Kagome bemerkte das jetzt nicht. Sie ging weiter, auch als das Gelände vor ihr verschwamm. „Inuyasha. Wo bist du?“
 

Einige Stunden folgte sie einem schmalen Pfad am Berg entlang, bis sie die Kräfte anfingen zu verlassen. Mit letzter Kraft rief sie „Inuyasha!“ Dann klappte sie wieder zusammen.

Als sie wieder aufwachte, lag sie auf einem Holzbett, das mit ein wenig Stroh bespannt war. Sie lag auf dem Bauch und auf ihrem Rücken lagen einige Kräuter.

„Wo bin ich?“, fragte sie.

„Ganz ruhig. Du hast schlimme Verletzungen, aber diese Kräuter helfen schnell!“, sagte eine alte Frau, die an einem Lagerfeuer saß.

Kagome sah sich jetzt genauer um. Sie war in einer kleinen Höhle, die Schutz vor der Kälte bot.

„Wer sind sie?“, fragte sie, als sie die alte Frau ansah.

„Nur eine Einsiedlerin, die das Los der Gesellschaft ablegte und seitdem alleine hier oben wohnt!“, sagte die Frau lächelnd. „Und du? Du hast vorhin etwas gerufen. Klang wie ein Name!“, sagte die Frau.

Kagome machte ein enttäuschtes Gesicht. „Inuyasha ist ein Freund, der sich irgendwo hier aufhalten muss. Ich will ihn finden!“, sagte sie.

„Ein Freund? Jetzt, wo du es erwähnst. Vor zwei Tagen habe ich jemanden gesehen. Aber er ist weiter nach oben gegangen. Eine Gestalt mit langem weißen Haar!“, sagte die Frau.

„Das war er!“, sagte Kagome und wollte aufstehen. Aber die Wunden auf ihrem Rücken taten noch weh.

„Lass es lieber! Die Kräuter wirken nur, wenn du liegen bleibst!“, sagte die alte Frau.

„Tut mir leid, aber das kann nicht warten. Ich muss ihn unbedingt finden!“, sagte Kagome.

„Dann nimm das hier mit!“, sagte die Frau und gab Kagome einen Fellmantel. „Draußen ist es sehr kalt und du trägst ohnehin sehr dünne Kleidung!“, sagte die Frau und hielt das Oberteil von Kagome´s Schuluniform hoch.

Die schnappte es ihr weg und zog sich an. „Vielen Dank!“, sagte sie und hob Tessaiga auf. Dann ging sie nach draußen, wo ein heftiger Schneesturm tobte.

„Ein mutiges Kind!“, sagte die alte Frau und lächelte.

Kagome sah zwar kaum etwas, aber sie ging mutig weiter immer ihrem Gefühl nach. Nach einiger Zeit wurde der Schneesturm schwächer und sie kam schließlich auf einem Plateau an.

Plötzlich bebte die Erde einen kurzen Moment und es schüttelte Kagome durch. Sie sah auf die Felswand, die den Abschluss des Plateaus bildete und sah eine Gestalt davor stehen und auf den Fels einschlug. Erneut bebte die Erde.

Kagome erkannte den roten Kimono, den die Gestalt anhatte, sofort. Es war Inuyasha. Er stand vor der Wand und schlug immer wieder darauf ein.

„Ich muss dieses Blut besiegen. Ich muss!“, schrie er und schlug ein weiteres Mal.

„Inuyasha!“, rief Kagome, als sie sich ihm genähert hatte.

Inuyasha stockte der Atem. Einen Moment blieb er ruhig stehen und schluckte.

„Inuyasha. Du bist es doch, oder?“, fragte Kagome sorgenvoll.

Inuyasha schlug nochmal fest gegen den Fels, so das sich große Risse bildeten.

„Kagome! Was machst du hier?“, fragte er mit Wut in der Stimme.

„Was glaubst du denn? Ich bin hier, um dich zurückzuholen!“, sagte Kagome.

„Vergiss es. Solange ich dieses Blut nicht besiegt habe, werde ich hier bleiben. Hier kann ich niemanden verletzen so wie dich!“, sagte er, ohne sich umzudrehen.

„Du bist und bleibst ein Sturkopf!“, schrie Kagome. „Hast du dir eigentlich mal gedacht, was ich empfinden würde, wenn ich dich nicht mehr wiedersehen dürfte?“, fragte sie lauthals.

„Ich habe dich verletzt. Zwar bin ich auch froh, das du am Leben bist, aber ich hätte ich auch töten können!“, erklärte Inuyasha.

Kagome senkte den Kopf. „Ich weiß. Aber du hast es nicht getan. Ich lebe noch“, sagte sie.

„Aber das nächste Mal vielleicht. Wenn ich das tun würde, könnte ich es nicht ertragen!“, sagte Inuyasha.

„Aber ich vertraue dir immer noch. Ich würde für dich sogar in den Tod gehen!“, schrie Kagome.

Inuyasha erschrak. Er drehte sich um und sah Kagome wütend an. „Sag so etwas nie wieder! Nie wieder, hörst du?“, fragte er. Dann sah er Kagome´s verweintes Gesicht.

„Es ist aber so. Seit ich das erste Mal in der Vergangenheit war komme ich nur wieder zurück wegen dir. Nicht, um die Splitter zu suchen. Ich komme wegen dir wieder. Weil ich dich wiedersehen will!“, schrie sie. „Solange ich hier bin, bin ich glücklich. Und ich weiß, das du dieses Blut in dir kontrollieren kannst!“, schrie Kagome.

Plötzlich klatschte jemand in die Hände. Beide erschraken und drehten sich um.

Die alte Frau, die Kagome geholfen hatte, stand am Rand des Plateaus und grinste. „Eine herzerweichende Szene. Wirklich toll!“, sagte sie.

„Wer bist du?“, fragte Inuyasha.

„Das ist doch die Frau, die mich gerettet hat!“, stellte Kagome fest.

„Du bist wirklich ein außergewöhnliches Mädchen. Deine Verletzungen sind enorm schnell geheilt. Das zeugt von einer großen Kraft.“, sagte die alte Frau.

Ihr Gesicht verzerrte sich zu einer grausamen Fratze und ihr Körper verwandelte sich zu Eis.

Kagome erschrak, als sie das sah.

„Wer bist du?“, fragte Inuyasha.

„Man nennt mich die Eisjungfer! Ich lebe von der Energie verirrter Wanderer. Allerdings hätte ich nie gedacht, das jemals ein Mädchen herkommen würde, das eine solche Kraft besitzt und mir noch dazu Splitter des Juwels der vier Seelen mitbringt!“, sagte die Eisjungfer und deutete auf Kagome´s Kette hin.

„Warum hast du mich dann nicht schon vorhin überfallen?“, fragte Kagome.

„Ich wollte ja, aber irgendwie hast du im Schlaf ein Schutzschild aufgebaut. Ich bin einfach nicht an deine Kraft gekommen. Selbst deine Splitter blieben vor mir verborgen. Aber jetzt, wo du wieder erwacht bist, ist das anders.“, sagte die Eisjungfer lächelnd.

„Das kannst du vergessen!“, sagte Inuyasha und stellte sich vor Kagome. „Ich werde sie beschützen!“, sagte er.

„Dann nimm das hier!“, sagte Kagome und holte Tessaiga heraus.

Inuyasha sah das Schwert wie einen fremden Gegenstand an.

„Bitte!“, sagte Kagome.

Inuyasha nickte lächelnd und nahm das Schwert in die Hand. „Tut gut, dich wiederzuhaben!“, sagte er und holte mit dem Schwert aus, das sich jetzt verwandelte.

„Glaubst du, das hilft dir weiter?“, fragte die Eisjungfer.

Inuyasha rannte auf sie los. Dabei konzentrierte er sich auf die Wirbel, die zwischen den beiden entstanden.

„Windnarbe!“, schrie er rasch und schlug zu. Die Windnarbe schoss auf die Eisjungfer zu, die jetzt aber einen Schutzwall aus Eis errichtete. Die Windnarbe zerstört den zwar, aber sie erreicht die Jungfer nicht.

Die ging jetzt auf Inuyasha los. In ihrer rechten Hand erschien ein langer Eiszapfen, den sie Inuyasha in die linke Schulter rammte.

Der taumelte zurück, während der Eiszapfen sich wieder auflöste und den Schmerz in Inuyasha´s Schulter vervielfachte.

Er ging in die Knie und hielt sich die blutende Schulter.

„Jetzt bist du dran!“, sagte die Eisjungfer und ging auf Kagome los. Sie erschuf einen riesigen Eiszapfen in ihrer Hand und warf ihn.

Kagome griff derweil ihren Bogen und spannte ihn mit einem Pfeil. „Na warte!“, sagte sie und feuerte den Pfeil ab.

Der Pfeil durchschlug den Eiszapfen und zerstörte ihn damit. Dann flog er weiter und blieb im Körper der Eisjungfer stecken.

Die sah an sich runter, aber sie lächelte noch. „War das alles?“, fragte sie.

Plötzlich leuchtete der Pfeil hell auf und explodierte regelrecht. Es riss den Körper der Eisjungfer auseinander. Der Oberkörper flog durch die Luft, während der Unterkörper in sich zusammenfiel.

„Ich habe dich wohl unterschätzt!“, sagte die Jungfer geschwächt zu Kagome.

„Scheint so!“, sagte die und spannte einen neuen Pfeil ein.

„Aber du solltest nicht glauben, mich so schnell zu kriegen!“, sagte die Jungfer.

Im nächsten Augenblick zerfloss ihr Körper und sie verschwand.

„Was?“, fragte Kagome und sah sich um. Doch es war nur Inuyasha zu sehen, der sich immer noch die Schulter hielt.

„Inuyasha! Alles in Ordnung?“, fragte Kagome.

Plötzlich tat sich unter ihr der Boden auf und ein Schwall Wasser kam hervor, der innerhalb einer Sekunde gefror.

Kagome war jetzt im Eis eingeschlossen.

Inuyasha erschrak. „Kagome!“, schrie er und stand auf. Dabei spritzte etwas von seinem Blut weg. „Warte! Ich hol dich da raus!“, schrie er und rannte auf Kagome zu.

Doch die Eisjungfer tauchte jetzt vor ihm auf und griff Tessaiga an der Klinge. Das Schwert gefror sofort und Inuyasha ließ es los.

„Ihre Energie gehört mir! Du wirst nichts tun können, kleiner Halbdämon!“, sagte sie und wandte sich Kagome zu.

„Gib sie mir!“, sagte sie und ließ ihre Hand einfach unter das Eis auf Kagome´s Körper gleiten. Sie nahm ihr die Splitter weg und holte sie raus. „Damit bin ich unbesiegbar!“, sagte sie, als sie die Splitter in ihrer Hand sah.

Plötzlich leuchtete das Eis, das Kagome festhielt. Die Eisjungfer wich etwas zurück und staunte, als das Eis Risse bekam.

„Unglaublich. Wie stark ist dieses Mädchen eigentlich?“, fragte sie.

Das Eis brach jetzt und flog in alle Richtungen davon.

Kagome ging in die Knie und zitterte. Sie versuchte, sich mit den Armen zu wärmen.

Die Eisjungfer machte ein wütendes Gesicht. „Jetzt reicht es! Ich werde deine Energie nehmen!“, sagte sie und streckte die Hand aus.

„Lass es!“, sagte Inuyasha und ließ nochmal die Windnarbe los.

Doch die Eisjungfer drehte sich um und erschuf noch eine Eiswand.

Kagome sah das und hob ihren Bogen auf. Dann zog sie einen Pfeil und zielte. Sie zielte genau auf den Kopf der Eisjungfer.

Die Eiswand wurde durch die Windnarbe zerstört und die Eisjungfer lächelte siegreich. Dann sah sie Kagome wieder an und erschrak.

„Stirb!“, schrie Kagome und feuerte den Pfeil ab. Der Pfeil drang in den Kopf der Eisjungfer ein und erwischte einen leuchtenden Punkt, der wohl das Herz der Jungfer darstellte. Der Pfeil durchschlug es und kam hinten wieder raus.

Die Eisjungfer schrie und zerplatzte in tausend Eisbrocken. „Du frierst mich nicht mehr ein!“, sagte Kagome. Dann verlor sie erneut das Bewusstsein.
 

Erst in der Höhle, in der sie der Eisjungfer das erste Mal begegnet war, wachte sie wieder auf. Sie lag an einem Feuer, das offensichtlich aus dem Bett bestand, das da gewesen war.

Inuyasha saß auf der anderen Seite des Feuers und sah Kagome wütend an.

„Ich bin wohl umgekippt!“, sagte Kagome.

„Du warst ziemlich kalt. Außerdem bist du immer noch geschwächt von der Verletzung. Deswegen habe ich dich hierher gebracht und ein Feuer gemacht.“, sagte Inuyasha.

Kagome machte wieder ein trauriges Gesicht.

„Wirst du wieder mit zurückkommen?“, fragte sie.

„Ich weiß es nicht! Im Moment habe ich zwar Tessaiga, aber wenn so etwas nochmal passiert...“, sagte er.

„Dann werde ich es wieder tun. Ich werde dich wieder retten!“, schrie Kagome und Inuyasha sah sie verwundert an. „Ich werde dich immer beschützen, so wie du mich beschützt. Das ist der Sinn einer Freundschaft. Das man gegenseitig auf sich aufpasst. Und wir sind doch Freunde!“, fügte Kagome hinzu.

Inuyasha senkte kurz den Kopf.

„Sag schon!“, schrie Kagome.

Inuyasha lächelte. „Natürlich, Kagome. Wir sind Freunde!“, sagte er.

Kagome sah wieder glücklich aus.

„Wärm dich noch ein wenig auf. Der Rückweg wird lang!“, sagte Inuyasha und sah zum Ausgang der Hütte.

„Inuyasha?“, fragte Kagome.

„Ja! Was ist?“, fragte Inuyasha zurück.

„Sind wir wirklich nur Freunde?“, fragte Kagome schüchtern.„Was meinst du denn damit?“, fragte Inuyasha.

„Ach, nur so!“, sagte Kagome ein wenig enttäuscht.

„Mir scheint, das dir die Kälte schwer zu schaffen macht. Wir sollten schleunigst hier verschwinden!“, sagte Inuyasha und ging zum Ausgang.

Kagome seufzte. Doch diesmal machte es ihr nichts aus. So war Inuyasha nun mal.

Nur wenig später machten sie sich auf den Weg wieder runter ins Tal.

Von einem hohen Berg aus wurden sie beobachtet von einem kleinen Mädchen. Demselben Mädchen, das Kagome schon mehrmals gesehen hatte.

„Ihr seid endlich bereit. Das Spiel kann beginnen!“, sagte sie breit lächelnd und verschwand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  nicoleherbster
2015-11-23T18:46:38+00:00 23.11.2015 19:46
Schöne Geschichte. Bin mal gespannt für was die zwei jetzt bereit sind.


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