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Moneytime

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Kapitel eins

Die Stadt Quince war in der Geschichte der Welt kaum erwähnenswert. Zweitausend Menschen lebten hier und jeder kannte jeden. Mal wieder einer dieser Orte, wo die eine Generation die andere ablöste und Fremde ungern gesehen waren. Nur im Frühjahr gewann die kleine Stadt an Bedeutung, wenn die Quittenstreucher zu blühen begannen und einige Zeit später Früchte hervor brachten. Reine Quittenstreucher waren zur heutigen Zeit sehr selten, wohl auch weil die gelben Früchte steinhart waren und im Grundzustand ungenießbar. Die meisten Quitten, die man heute kaufen konnte waren Züchtungen aus verschiedenen Obstsorten. Somit waren die Früchte aus Quince und das Quittenbrot und Marmelade, die man daraus gewann, eine kleine Delikatesse unter Touristen. Aber auch dies war kaum erwähnenswert.
 

Es war September und die ersten Boten des Herbstes scharrten sich in den Straßen von Quince. Der Wind war kühler geworden und auch die Sonne ließ sich weniger blicken. Gerade würde man sie erst recht nicht zu Gesicht bekommen, da es zwei Uhr in der Früh war. Henry lag mit weit auf gerissenen Augen in seinem Bett und starrte seine Decke an. Er konnte nicht schlafen, wie so oft in letzter Zeit. Warum wusste er selbst nicht. Er hatte keine Probleme in der Schule, mit seinen Mitschülern kam er gut zurecht und die ganze Nacht zu zocken hatte er sich abgewöhnt, nachdem seine Mutter die Konsole ins Wohnzimmer verbannt hatte.
 

Sein Hund Nine, lag am Fußende seines Bettes und grummelte leise vor sich hin. Fast schon neidisch auf den Terrier, setzte er sich auf und ging auf sein Fenster zu. Auf der Straße war nicht viel zu sehen, nur der übliche Ausblick, auf die immer wieder kehrenden gleichen Familienhäuser. Zusammen mit seiner Familie bewohnte er auch ein solches. Für einen Außenstehenden mochten diese Häuser alle gleich aussehen, doch für ihn gab es keinen schöneren Ort auf der Welt. Hinaus blickend, starrte er auf eins der Fenster im Erdgeschoss des gegenüberliegenden Hauses. Dort wohnte Lilli, das wohl schönste Wesen auf der Welt für ihn. Er kannte sie schon, seid er in der Lage gewesen war, mit seinen vollen Windeln über die Straße zu laufen. Seit dem er erkannt hatte, dass Mädchen doch nicht das Widerlichste waren, was die Welt erzeugen konnte, war Lilli einer seiner neuen Mittelpunkte im Leben. Natürlich mochte er sie schon davor, aber da war sie nur ein Mädchen. Na ja und jetzt war sie auch ein Mädchen, allerdings gesehen mit pubertätsgetrübten Augen.
 

So würde es wohl ein Jungendpsychologe beschreiben, für ihn war es seine erste Liebe. Zugeben würde er dies allerdings nie, schließlich waren Mädchen eigentlich immer noch blöd. Gedanken verloren merkte er nicht wie Nine auf wachte und zu ihm ans Fenster trottete. Als er mit einem Mal ein Bellen vernahm.
 

Mahnend wollte er schon mit Nine schimpfen, als er bemerkte, dass das Bellen von draußen kam. Überrascht schaute er wieder durchs Fenster, als ihm die Luft weg blieb, da in diesem Moment Nine zu Lilis Haus über die Straße rannte.



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