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Nummer Neun

von

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Nach wie vor nicht wirklich schlauer, was das ganze Theater sollte, beobachtete ‚Neun‘ die herumwuselnden Menschen.

Rin hatte sich – bei was auch immer – durchgesetzt und jetzt schien alles für eine Abreise vorbereitet zu werden.

Und sie? Stand an eine der Hütten gelehnt da, als würde sie all das nicht betreffen. Niemand nahm Notiz von ihr, die schräge Bande hatte anderes im Kopf. Dabei schien sie selbst ebenfalls involviert zu sein… Nun, früher oder später würde sie schon erfahren, um was es überhaupt ging.

Rin und ein weiterer Mensch waren mit der Miko gegangen, um irgendwas genauer mit ihr durchzugehen. Da sie nicht dazu aufgefordert wurde, mitzukommen und sich der Hanyou den dreien anschloss, hatte sie ebendies unterlassen.
 

Einer der Dorfbewohner näherte sich ihrem Standort – blieb aber stehen, als er bemerkte, dass er an ihr vorbei musste, um seinen Weg fortzusetzen.

Sie selbst rührte keinen Muskel, schenkte ihm keine weitere Beachtung.

Der Bauer derweil entschied sich für einen unnötig langen Umweg, was ‚Neun‘ nur mit einem abfälligen Schnaufen quittierte. Menschen waren so unfassbar armselig...

Würde sie ihm schaden wollen, könnte sie das tun, egal was er tat. Als könnte ein so schwaches, langsames und einfältiges Wesen schaffen, ihr zu entkommen, wenn sie es darauf anlegte.

Einfach nur dumm, stellte sie nicht zum ersten Mal in ihrem Leben fest. Menschen schienen schlichtweg unfähig zu sein, die eigene Situation realistisch einzuschätzen und ihre Unterlegenheit anzuerkennen.

Nicht grundlos wurde mit Sklaven entsprechend umgegangen, anders lernten sie es nicht. Sie brauchten eine harte Hand, die sie führte und ihnen klare Grenzen setzte.
 

Etwas anderes zog ihre Aufmerksamkeit auf sich.

Die Nekomata der Dämonenjäger setzte sich vor ihr auf den Boden.

Kirara oder so ähnlich, wenn sie es bei Rins Geplapper richtig aufgeschnappt hatte.

Ruhig erwiderte sie den prüfenden Blick der roten Augen.

Nicht zum ersten Mal begegnete ihr eines dieser Wesen. Es waren treue und loyale Weggefährten, die selbst entschieden, wem sie sich anschlossen. ‚Neun‘ war niemand bekannt, der eine dieser Katzen hatte brechen und unterwerfen können.

Einer ihrer früheren Besitzer hatte einen dieser Wegbegleiter gehabt. Ihr Herr, seinerzeit noch ein junger Knabe, hatte den alten Kater während eines kalten Winters verletzt gefunden und heimlich gesund gepflegt. Das betagte Tier erholte sich schnell – und entschied sich, zu bleiben.

Er wurde Yukio getauft.

Jahre später, als sie in den Besitz des mittlerweile jungen Mannes überging, hatte ‚Neun‘ herhalten müssen, wenn Yukio auf seine alten Tage doch Mal die Lust auf eine spielerische Rauferei packte. Die Geschichte des Katers hatte sie bei älteren Bediensteten aufgeschnappt.

Trotz der für sie eher schmerzhaften Spielereien hatte sie die verschrobene Katze gemocht und seinen altersbedingten Tod bedauert.

Durch diese Erfahrung war ihr auch mehr als bewusst, dass diese Wesen weit intelligenter waren, als es den meisten bekannt war.

Eine Sache, in der ‚Neun‘ und sie sich ähnelten. Sie beide, so unterschiedlich sie auch waren, konnten zwar nicht sprechen, bekamen deswegen aber nicht weniger mit.

Ähnlich wie auch Kirara sie versuchte einzuschätzen, tat ‚Neun‘ es bei dieser.

Die dämonische Katze schien bereits älter und entsprechend lebenserfahren zu sein.

Nur was wollte sie von ihr? Zeigte ausgerechnet jetzt Interesse und nicht bereits vorher?

Da ‚Neun‘ durchaus etwas von dem Verhalten dieser Kreaturen verstand, blinzelte sie mehrmals, ehe sie den Blickkontakt abbrach und sich abwandte.

In Katzensprache alles deutliche Signale, die zeigten, dass man nicht feindlich gesinnt war.

Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, wie die Nekomata mit den Ohren zuckte und perplex blinzelte.

Sie schien nicht damit gerechnet zu haben, dass ‚Neun‘ ihr auf diese Weise begegnete.

Doch der Moment war schnell vergangen und das so harmlos wirkende Kätzchen trat näher auf ‚Neun‘ zu. Diese kam ihr entgegen, indem sie sich hinkniete. Sich kleiner machte, ein weiteres Mal signalisierte, dass sie keine Gefahr war.

Kirara umrundete sie, schnupperte hier und da an ihr.

Schlussendlich sprang sie der Inu auf den Schoß und maunzte freundlich, unterstützt von mehrmaligem Blinzeln.

Prüfung bestanden, wie es schien.

Langsam, der Zweischwänzigen somit die Möglichkeit gebend, ablehnend zu reagieren, streckte die Sklavin ihr eine Hand entgegen, die Handfläche offen nach oben zeigend.

Ihre Klauen wurden gemustert, ehe das Angebot angenommen wurde und die Katze auf ihre Hand sprang.

‚Neun‘ hob sie auf Augenhöhe, zwinkerte abermals.

Die Geste wurde erwidert und sie bekam zusätzlich einen Nasenstupser.

Damit gab es an diesem Ort zumindest eine Person neben Rin, die ihr nicht permanent misstraute.
 

Da sprang Kirara zurück auf den Boden, verpasste ihr mit einer ihrer Pfötchen einen Klaps am Bein und machte im Anschluss einen Satz zurück.

Die Leibeigene musste bei dieser Aktion der ach so erwachsenen Katze schmunzeln.

Sollte sie…?

Nach wie vor wollte niemand etwas von ihr. Also warum nicht?

Schulterzuckend erhob sich die Youkai und folgte der Nekomata, die voraus lief. Dabei ließ sie ihr bewusst Vorsprung, denn in der kleinen Gestalt war sie eben langsamer.

Erst als sie das Dorf und auch die dazugehörigen Felder hinter sich gelassen hatten, nahm Kirara ihre große Form an.

Jetzt erst konnte das Spiel wirklich beginnen.
 

~~~
 

Gemeinsam mit Kagome wiederholte Kohaku die Liste der Pflanzen, die sie mitbringen sollten. Sie waren auf halbem Weg zur Hütte der Heilerin stehen geblieben, als es darum ging, was genau sie holen sollten.

Es wäre wohl sehr viel einfacher, würde Kagome alles aufschreiben – nur brachte es bei der Konstellation der Gruppe nicht wirklich etwas. Die Waise konnte nicht lesen, Kohaku ebenso wenig. Zwar hatte sein Vater es ihn lehren wollen, doch war ihnen ein verhängnisvoller Auftrag zuvorgekommen.

Damit war die einzige, die mit der Liste etwas hätte anfangen können, ausgerechnet diejenige, die stumm war.

Also war sicherheitshalber auch Kohaku dazu verdonnert worden, die Liste auswendig zu lernen. Rin neben ihm bewegte stumm die Lippen, ebenfalls bemüht, alles lückenlos zu verinnerlichen.

Während sie dies mit Kagome taten, waren ihre Freunde damit beschäftigt, ihren kargen Proviant zu richten. Viel konnten sie nicht entbehren, so oder so mussten sie sich unterwegs Nahrung suchen. Aber somit hatten sie zumindest etwas für den Notfall dabei.

Als Kagome endlich zufrieden war, entließ sie Rin, damit diese ihre wenigen Dinge zusammensuchen konnte, die sie mitnehmen würde. Das Wichtigste war wohl eh eine Decke für die Nacht.
 

Kohaku wollte sich ebenfalls abwenden, als ihm seine Schwester und sein Schwager bereits mit gepackten Sachen entgegenkamen. Selbst an seine Waffen hatten sie gedacht.

Da Rin außer Hörweite war, nutzte Kagome die Gelegenheit: „Achte bitte auf Rin. Sie ist mir viel zu munter, in Anbetracht der Umstände.“

„Sie wird es so gut es geht verdrängt haben“, mutmaßte Sango nicht weniger sorgenvoll.

Mehr brauchten sie dazu nicht sagen, in diesem Punkt waren sie sich alle einig. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Rin die Geschehnisse einholen würden.

Unvermittelt mischte sich InuYasha ein, der bis eben eher teilnahmslos neben Kagome gestanden hatte und mehr oder weniger interessiert zuhörte. „Pass lieber auf den Kettenhund auf, nicht dass die etwas anstellt!“

Nachdenklich nickte Kohaku.

Er war im Gegensatz zu allen anderen hier nicht so misstrauisch. Im Gegensatz zu ihnen, hatte er längere Zeit bei der Gruppe um Sesshomaru verbracht.

Wenn er eines sicher wusste, dann das der Fürst die Dämonin niemals hier gelassen hätte, würde er an ihrer Loyalität zweifeln. Dafür war ihm Rins Sicherheit zu wichtig.

Längst hatte er den Entschluss gefasst, möglichst unvoreingenommen zu sein und abzuwarten, wie sie sich verhielt und sich alles entwickelte. Dann erst würde er sein Urteil fällen.

Eine Diskussion mit InuYasha wäre aber zum Scheitern verurteilt, weshalb er es vorzog ihm einfach zuzustimmen.

Apropos. Ihm fiel etwas anderes auf und er musterte seine Schwester.

Die anderen bemerkten seinen Blick und er antwortete auf ihre fragenden Blicke hin: „Kirara ist auch nicht bei dir.“

„Jetzt wo du es sagst…“, Sango drehte suchend den Kopf. Weit und breit keine Spur von ihrer langjährigen Weggefährtin.

Miroku äußerte überlegend: „Vielleicht ist sie bei den Kindern?“

Seine Frau schüttelte den Kopf „Sie war bis Rin kam bei mir.“

„Neun ist auch nicht da. Hat einer von euch eine Ahnung, wo sie abgeblieben ist?“

Nach Kagomes Worten lagen aller Blicke auf InuYasha.

Von diesem kam nur ein „Keh“ und er drehte sich demonstrativ weg.

Kollektives Seufzen. Manche Dinge würden sich wohl nie ändern.
 

Da stieß Rin wieder zu ihnen, sie hatte sich ein kleines Bündel zusammengeschnürt, welches eigentlich nur ihre Decke war. In all der Zeit des Reisens war das Kind genügsam geworden, es gewohnt mit dem Nötigsten auszukommen.

„Ich bin fertig. Können wir?“

„Gleich, wir müssen erst noch unsere beiden anderen Begleiter finden“, erklärte ihr der junge Dämonenjäger.

„Oh“, das Mädchen blickte schuldbewusst drein. „Die Arme, ich muss mich bei Neun entschuldigen. Erst rufe ich sie und dann lasse ich sie einfach stehen…“

Sie wirkte dermaßen bekümmert, dass ihr die Miko eine Hand auf die Schulter legte. „Sie wird es dir sicher längst verziehen haben.“

Da wurde der Blick der sonst so fröhlichen Rin ungewohnt ernst und ein Stück weit sogar trotzig. „Du verstehst nicht!“

„Was gibt es da zu begreifen? Die soll sich nicht so anstellen und fertig!“

Auch wenn InuYashas Äußerung wenig feinfühlig war, die anderen teilten sein Unverständnis.

„Natürlich könnt ihr es nicht nachvollziehen! Keiner von euch weiß, was es heißt, eine Kette um den Hals zu tragen! Niemand von euch wurde wie ein Gegenstand angesehen und behandelt!“

Noch niemals hatten sie Rin so erlebt. Hätten bis eben steif und fest behauptet, dass dieses fröhliche, lebensfrohe Kind niemals in der Lage wäre, dermaßen … auszurasten.

„Rin-“

„Nein!“, unterbrach diese den schwachen Versuch der Miko.
 

Ehe alles weiter entarten konnte, stieß ein aufgewühlter Shippo zu ihnen. „Kirara kämpft gerade gegen Neun!“

Diverse Ausrufe waren zu hören, keiner bezweifelte die Aussage des Kitsunes und Rins Einwände gingen unter.

Schnellen Schrittes machten sich die Freunde angeführt von Shippo auf den Weg zum Ort des Geschehens, Rin bei ihnen.

Nur einen Moment hielten sie inne, damit Sango ihren Bumerang mitnehmen konnte.

Dann ging es auch schon weiter.
 

Schnell hatten sie einen freien Blick auf das Geschehen und der Großteil der Gruppe sah sich bestätigt.

Lediglich Kohaku wurde stutzig und lockerte den Griff um seine Kettensichel. Ein schneller Blick über die anderen zeigte ihm aber, dass außer Rin und ihm alle glaubten, Kirara zu Hilfe eilen zu müssen.

Zugegeben. Auch er hatte einen Schreckmoment gehabt, als er sah, wie die Inu Kirara von der Seite ansprang und umklammerte – nur hatte sich Kirara leicht befreien können und benutzte weder ihre gefährlichen Zähne, noch die Krallen bei ihrem Gegenangriff.

Das passte nicht.

Auch ‚Neun‘ machte keinerlei Anstalten, ihre ohne Zweifel nicht minder scharfen Klauen einzusetzen.

Ehe er sie zurück halten konnte, warf seine Schwester aber bereits ihren Bumerang, um die beiden ‚Kämpfenden‘ auseinander zu bringen.

Der Hanyou war ebenso wie die Miko an seiner Seite bereits darauf eingestellt, direkt hinterher die Sklavin anzugreifen.

Noch ehe er sich überlegen konnte, wie er das Unausweichliche verhindern sollte, wurde ihm diese Entscheidung aus der Hand genommen.

Ihr Plan ging auf, die beiden Dämonen trennten sich.

Nur stellte sich Kirara augenblicklich vor ‚Neun‘, schirmte diese mit ihrem Körper ab und fauchte ihre vermeintlichen Retter an.

Die Sklavin nahm die Deckung dankbar an, suchte Schutz und linste vorsichtig an der Nekomata vorbei zu ihnen.
 

Derweil war die Truppe zum Stehen gekommen und sichtlich verwirrt.

Rin eilte an ihnen vorbei „Ist alles in Ordnung mit dir?“, besorgt umrundete sie Kirara und als sie ‚Neun‘ unverletzt vorfand, nahm sie diese erleichtert in den Arm.

Perplex hockte die Inu da, verstand ein Mal mehr nicht, was all der Trubel um sie herum sollte. Mit der Umarmung wusste sie noch weniger anzufangen.

„Was ist hier verdammt noch mal los?!“, polterte da auch schon ein gewisser Hanyou dazwischen.

„Ich habe keine Ahnung“, murmelten die Frauen synchron.

„Dafür aber ich“, machte der junge Mann auf sich aufmerksam. „Das war kein Kampf. Sie haben lediglich miteinander gespielt.“

Kirara gab ein zustimmendes Brummen von sich und nickte. Ebenso wie ‚Neun‘, nur sah das außer Rin niemand.

Die Dämonenkatze verwandelte sich in ihre kleine Form zurück und sprang ihrer Spielkameradin, die mittlerweile von dem Mädchen freigegeben wurde, auf die Schulter.

Diese vertraute Geste gab der perplexen Gruppe den Rest.
 

Wenig später entfernte sich eine kleine, bunt gemischte Gruppe vom Dorf, während eine nicht minder sonderbare Ansammlung an Gestalten ihnen nachsah.

Kohaku hatte direkt weiter zum Aufbruch gedrängt und Rin hatte ihn dabei unterstützt.

‚Neun‘ und Kirara, die gemütlich bei ‚Neun‘ auf dem Arm lag und sich hinter den Ohren kraulen ließ, hatten dem ganzen nur aufmerksam zugesehen.

Aus der kurzen Konversation entnahm die Inu zumindest ein paar Informationen. Offenbar sollte sie mit Rin, Kirara und dem Menschenjungen eine kleine Reise unternehmen.

Na, ob das im Sinne ihres Herrn war? Er hatte aber nichts befohlen, was dergleichen untersagte. Also sollte das in Ordnung sein.

Hoffte sie.

Aber ehe sie weiter darüber nachdenken konnte, waren sie aufgebrochen.

Ihre Mundwinkel zuckten.

Endlich war sie den vermaledeiten Hanyou los.

Der Dämonenjäger führte die Gruppe an – mittlerweile mit Kirara an seiner Seite.

Rin ließ sich zu ‚Neun‘ zurückfallen. „Entschuldige bitte, Neun.“

Die Sklavin runzelte die Stirn und legte verständnislos den Kopf schief.

Was war denn nun schon wieder mit dem kleinen Mensch los?

„Naja, ich habe dich erst einfach hergerufen und dann stehen lassen… Das ist nicht richtig.“

Sie reagierte darauf nicht sofort, sondern ließ sich die Worte durch den Kopf gehen. Für sie selbst war das nicht weiter schlimm. Es kam oft vor, dass sie für irgendwas total Dringendes gerufen wurde – nur um dann doch ewig lang warten zu müssen.

Nur für das Mädchen schien das anders zu sein. Es tat ihr wohl wirklich leid.

Sie versuchte sich daher in einem Lächeln und winkte mit einer Hand ab.

Augenblicklich erhellte sich Rins traurige Miene. „Das passiert mir aber kein zweites Mal“, so wie sie es aussprach, schien es eine Art versprechen zu sein.

Warum gab sich die Kleine nur solche Mühe? Es war ihr schleierhaft!

Um diese, für sie eher unangenehme Situation zu beenden, deutete ‚Neun‘ auf den jungen Mann vor ihnen.

Zu ihrem Glück schien Rin schnell zu verstehen. „Er heißt Kohaku. Weißt du, er ist damals, als Naraku noch lebte, mit uns gereist. Sango ist seine große Schwester.“

Verstehend nickte ‚Neun‘. Klang plausibel für sie. Irgendwie erschien ihr der Junge auch überlegter als seine Schwester… Hätte sie weniger gute Reflexe, der Knochenbumerang hätte sie voll erwischt.

Dabei hatte sie hatte sich doch nur mit Kirara gerauft! Absolut nichts Ernstes!

Im Gegensatz zu Yukio war diese Dämonenkatze auch deutlich umsichtiger…

Sie verwarf den Gedanken. Wichtiger war endlich zu erfahren, warum sie das Dorf verließen.

Daher machte sie mit der Hand eine kreisförmige Bewegung, die sie alle Einschloss und zeigte dann nach vorne, wohin auch immer ihr Weg führte.

Dieses Mal brauchte Rin länger „Hm… Was meinst- Oh! Du weißt nicht, was wir machen?“

Nach einer bestätigenden Kopfbewegung seitens ‚Neun‘, bekam sie endlich eine Erklärung.

Eine dämonische Aura in der Nähe ließ sie aufmerksam werden – aber ebenso schnell, wie sie aufgetaucht war, war sie auch wieder weg.

Wohl nur ein niederer Oni, der intelligent genug war, sein Heil in der Flucht zu suchen…
 

~~~
 

InuYasha ging einige Meter vor seinen Freunden zurück ins Dorf.

Die anderen hatten es weniger eilig.

„Tut mir leid, aber ich dachte wirklich, dass die beiden kämpfen…“, murmelte Shippo da leise.

Er fühlte sich schlecht, weil er alle wegen nichts und wieder nichts alarmiert hatte. Nur wer hatte ahnen können, dass die beiden tobten? Immerhin sprachen sie hier von zwei erwachsenen Youkai, die doch eigentlich längst aus diesem Alter raus waren.

„Es sah auf den ersten Blick danach aus. Es war gut, dass du so schnell reagiert hast. Es hätte auch etwas Ernstes sein können.“

Sango pflichtete ihrer Freundin sofort bei: „Genau. Wenn man eine InuYoukai und eine Nekomata so sieht, denkt man doch als letztes daran, das sie einfach nur miteinander spielen.“

Der junge Youkai war sichtlich erleichtert, dass ihm keiner böse war.

Miroku klinkte sich ein „Wir haben der Youkai Unrecht getan.“

„Aber-“

Er ließ seine Frau nicht aussprechen „Ich rede nicht von der Situation gerade eben.“

Schweigen legte sich über die Gruppe.
 

Selbst InuYasha weiter vorne, der natürlich mitgehört hatte, kam nicht umhin, dem Mönch zuzustimmen.

Irgendetwas störte ihn schlichtweg an der Sklavin – und es lag nicht nur daran, dass sein Halbbruder sie kommentarlos dagelassen hatte.

Dabei sollten doch gerade er und seine Freunde es besser wissen.

Er warf kaum merklich einen Blick über die Schulter zurück. So lange waren sie gemeinsam gereist, hatten unzählige Kämpfe gemeinsam geschlagen. Ohne ihr Vertrauen ineinander hätten sie vieles nicht gemeistert.

Ihr Start war aber jedes Mal ähnlich holprig gewesen, egal wer zu der Gruppe stieß. Sie hatten lernen müssen, mit den anderen umzugehen, sich auf sie einzulassen.

Über die Grenzen ihrer Art hinweg.

Wenn sie heute beisammen saßen, waren sie nicht länger eine zeitreisende Miko, die keine Ahnung von dieser Zeit und dem Leben dort hatte, ein grapschender Mönch, eine stolze Dämonenjägerin, ein verwaister Kitsune-Welpe und ein Hanyou.

Das hatten sie längst hinter sich gelassen.

Da hatte es durchaus eine gewisse Ironie, dass ausgerechnet sie solche Probleme damit hatten, eine InuYoukai bei sich aufzunehmen.

Wo lag also das Problem? Er bekam es einfach nicht zu fassen…

Man konnte ‚Neun‘ an sich auch nichts vorwerfen. Sie war nicht sonderlich kooperativ oder mitteilsam, aber sonst… Verhielt sie sich absolut unauffällig.

Andererseits war er sich sicher, dass sie wie so viele andere auch eine Abneigung gegen Hanyous hegte. Traute er ihr daher nicht über den Weg?

Kurz bevor sich ihre Wege trennten, ergriff Kagome nochmal das Wort: „Versuchen wir es besser zu machen, sobald sie zurück sind.“

Die anderen drei stimmten ihr zu, während er sich nach wie vor nicht dazu äußerte.

Noch hatte er sich für nichts entschieden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SUCy
2017-04-27T18:30:41+00:00 27.04.2017 20:30
Tolles Kapitel.
Ich hätte es zu gerne gesehen, das Spiel zwischen neun und Kirara ;D
Berechtigte Frage was hat Inuyasha nur gegen sie, ich bin gespannt darauf.
Schreib schnell weiter.
Von:  Rinnava
2017-04-23T21:21:45+00:00 23.04.2017 23:21
gutes kapi
freue mich das es weiter geht
und bin schon gespannt auf das nächste kapi
Lg Rin


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