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Spielzeug

Zusammengesetzt und wieder auseinander genomm
von

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Der erste Tag

„Fuck! So eine verdammte scheiße!“

Eilig suchte ich meine Sachen zusammen und eilte ins Bad. Warum musste das auch ausgerechnet heute passieren? Warum musste ich ausgerechnet heute verschlafen?! Das tat ich sonst nie. Wirklich, ich kam noch nie in meinem Leben irgendwohin zu spät weil ich verschlafen hatte. Aber natürlich musste es heute sein wo ich doch meinen ersten Tag in dieser blöden Maßnahme für Ausbildungssuchende Jugendliche hatte. Natürlich wollte ich da nicht hin, aber da meinem Vater sonst das Geld gestrichen werden würde hatte ich keine andere Wahl.

Nachdem ich geduscht, angezogen und geschminkt war rannte ich schnell aus dem Haus.

Es war Montagmorgen, zwanzig vor acht, Ende März und zwei Tage vor meinem Geburtstag. Obwohl die Sonne schien war es ein kühler Morgen, kein angenehm lauer Frühlingsmorgen wie ich ihn mir gewünscht hätte. Aber dennoch hatte er etwas besonderes. Er löste in mir dieses Gefühl der freudigen Erwartung aus, dass etwas schönes passieren würde. Auch wenn ich mir das nur schwer vorstellen konnte da ich die nächsten acht Stunden mit etwa 10 anderen Jugendlichen in einem Raum verbrachte und wir etwas über Bewerbungen schreiben lernen würden. Jedenfalls stellte ich mir das so vor. Ich hatte ja keine Ahnung was man da eigentlich genau macht und wie das abläuft, aber das würde ich gleich heraus finden, denn ich war vor dem großen Gebäude angekommen zu dem ich musste. Bevor ich durch die Tür trat warf ich noch einen kurzen Blick auf mein Handy. Fünf Minuten vor acht, gerade noch rechtzeitig.

Schnell lief ich die Treppe in den ersten Stock nach oben und blieb vor einer Glastür stehen. Dahinter erstreckte sich ein Flur mit etwa vier Türen auf jeder Seite. Am Ende gab es wieder eine Glastür. Was sich dahinter befand konnte ich allerdings nicht erkennen.

Ich atmete noch einmal tief durch, legte meine Hand an die Türklinke und öffnete diese. Gerade als ich hindurch trat kam eine ziemlich kleine Frau aus der ersten Tür rechts. Sie trug ein lila kariertes Hemd und eine weite Jeans. Ihre naturroten Locken hatte sie zu einem Pferdeschwanz nach hinen gebunden. Lächelnd sah sie zu mir auf.

„Kann ich Ihnen helfen?“ Ihre Stimme klang viel zu freundlich für meinen Geschmack.

„Ja, ich bin hier wegen der Maßnahme. Heute ist mein erster Tag.“, erklärte ich ihr mit einem aufgesetztem Lächeln. Ich hatte das Gefühl diese kleine Frau konnte ziemlich biestig werden wenn man nicht nett zu ihr war.

„Achso, da müssen Sie eine Tür weiter. Setzen Sie sich einfach auf einen freien Platz. Es geht bestimmt gleich los.“, sagte sie und deutete auf die Tür die sich rechts neben der befand aus der sie kam.

„Danke.“, erwiderte ich leise und machte mich auf zur Tür die sie gemeint hatte. Diese stand fast ganz offen und ich konnte Leute miteinander reden hören. Was genau besprochen wurde verstand ich nicht aber das war ja auch egal. Viel mehr machte ich mir Gedanken darüber was da wohl für Leute saßen. Ob ich Morgen sagen sollte oder nicht wenn ich den Raum betrat, ob ich vielleicht jemanden kannte....
 


 

Ich betrat den Raum und blickte mich flüchtig um. Rechts an der Wand befand sich ein whiteboard,daneben stand ein Projektor. Die Wand gegenüber von der Tür war eine Fensterfront. Mitten im Raum waren die Tische zu einem großen zusammengestellt. Drum herum saßen eine Hand voll männlicher und weiblicher Jugendlicher verteilt. Niemand von ihnen ist mir besonders aufgefallen, aber ich habe nicht wirklich auf sie geachtet. Schließlich war ich nicht hier um neue Leute kennen zu lernen sondern um schnellstmöglich einen Ausbildungsplatz zu finden.

Aus dem Augenwinkel erkannte ich das ganz am Ende des Tisches noch ein Platz frei war und machte mich auf dem Weg dorthin. Unter den Blicken der anderen anwesenden setzte ich mich und stammelte noch schnell ein „Morgen“ da es mir doch zu unhöflich erschien nichts zu sagen.

Die meisten erwiderten dieses und beschäftigten sich dann wieder mit sich selbst oder mit ihren Gesprächspartnern. Von meinem Platz aus hatte ich alles im Blick. Gerade wollte ich anfangen die anderen etwas näher zu begutachten, da kam ein großer , stämmiger Mann in den Raum. Er hatte eine Glatze und einen Bart, trug ein dunkles T-shirt, darüber eine rote Weste und eine Jeans. Obwohl er ein bisschen bedrohlich aussah fand ich Ihn direkt symphatisch. Seine Augen strahlten Ehrlichkeit und Wärme aus.

„Guten Morgen.“, seine Stimme war tief und bestimmend. Genau passend für ihn. „Wie ich sehe haben wir einen Neuzugang.“

Alle drehten ihre Köpfe zu mir herum und mir war das ganze ganz schön unangenehm. Ich hatte zwar damit gerechnet mich vorstellen zu müssen, aber ich dachte das würde ich im Laufe der Zeit bei jedem einzeln machen. Nicht vor der gesamten Gruppe.

„ Würden Sie sich kurz vorstellen? Ihr Name, Alter, was Sie bisher so gemacht haben und warum Sie hier sind?“. Er blickte mich eindringlich an.

„Äh....ja. Ich heiße Laura Niemeyer, bin 17 und bin hier weil ich nachdem ich im Dezember das Gymnasium abgebrochen habe noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hab.“

Er nickte. „Gut. Da Sie neu hier sind müssen Sie zunächst einen Eignungstest machen. Nichts schwieriges. Es geht nur darum Ihre Stärken und Schwächen zu erkennen. Kommen Sie bitte mit.“ Er deutete auf die Tür ich nahm meine Tasche und ging aus dem Raum. Ich folgte ihm in den vorletzten Raum auf dieser Seite. Er war recht klein, zwei Tische standen in der Mitte und auf der rechten Seite stand ein Krankenhausbett an der Wand. Ich wunderte mich natürlich darüber, wollte aber nicht fragen. Er bedeutete mir sich zu setzten und verließ dann ohne ein weiteres Wort den Raum. Was soll das denn jetzt? Ein Test? Damit hatte ich absolut nicht gerechnet. Ich hatte keine Angst davor zu versagen, ich war immer ziemlich gut in der Schule und musste nie für etwas lernen. Ich hatte ja auch nur noch keinen Ausbildungsplatz weil ich mich nicht bemüht hatte. Es war nicht so dass mich niemand einstellen wollte, aber ich befand mich gerade in dieser Null Bock Phase. Deswegen hatte ich auch die Schule abgebrochen.
 

Der Mann kam wieder mit ein paar Zetteln und legte diese vor mich auf den Tisch. Ich blickte ihn skeptisch an. „Keine Sorge. Das ist nur ein bisschen Mathe. Danach kommt noch Deutsch und Allgemein Wissen. Sagen Sie einfach Bescheid wenn Sie fertig sind.“

„Okay“, antwortete ich und nahm das erste Blatt in die Hand. Er hatte den Raum schon fast verlassen da drehte er sich noch einmal um und sah mich an. „Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. Alex Elster.“ Er wartete nicht darauf dass ich etwas erwiderte sondern verschwand einfach. Die Tür ließ er auf.
 

Ich widmete mich dem ersten Zettel. Tatsächlich Mathe. Allerdings nur Grundrechenarten, was mich vor keinerlei Probleme stellte. Auf dem nächsten war Geometrie, auch diese Aufgaben löste ich in Rekordzeit. Der letzte Zettel befasste sich mit räumlichen Vorstellungsvermögen, nicht meine Lieblingsaufgaben aber auch damit hatte ich keine Schwierigkeiten. Alles in allem hatte ich nicht mal eine halbe Stunde gebraucht. Ich legte den Stift beiseite als plötzlich jemand den Raum betrat.

Ein junger Mann mit langen braunen Haaren die zu einem Pferdeschwanz gebunden waren und Bart stand vor mir. Sein Shirt war zerrissen, ebenso wie seine Hose. Außerdem hatte er an beiden Armen Killer Nieten Armbänder und Lederhandschuhe an die an den Fingerspitzen offen waren.

Er lächelte mich freundlich an und streckte mir seine Hand entgegen. „ Hallo. Marvin.“, sagte er knapp und stellte sich somit vor. Ich ergriff seine Hand, drückte sie kurz und blickte ihm in die Augen. „Laura.“ Er lächelte noch mehr. Ohne jedoch noch etwas zu sagen ging er wieder und ließ mich verdutzt zurück.

Das war meine erste Begegnung mit ihm......


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch hat das erste Kapitel gefallen und ihr habt Interesse an dieser Story. Ist die erste die ich veröffentliche und ich bin offen für konstruktive Kritik. Wie gesagt, die Story orientiert sich sehr an meinem Leben. Alle Namen sind natürlich geändert. Ich hätte auf jeden Fall Spaß daran weiter zu schreiben :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nanaa-Chan
2015-06-09T02:52:18+00:00 09.06.2015 04:52
huhu .... also ich muss sagen ich finde den Anfang gar nicht schlecht ... hast du Klasse geschrieben ... freu mich schon auf das nächste

LG Nanaa


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