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Nachdem sie den Garten betreten hatten, hatte Ciela sich von den anderen entfernt. Sie musste jetzt allein sein und nachdenken. Das alles war wo verworren und abstrus, wie sie es sich in ihren kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können. Kaum zu fassen, dass gestern ihre größte Sorge noch ihre Note in Mathe gewesen war.
 

Sie ließ sich ins Gras fallen und starrte blicklos in den Himmel. Das war doch reiner Irrsinn. Sie war nur ein ganz normales Mädchen, wieso also sollte ausgerechnet sie ein Mafiaboss werden?
 

Als sich ihr Schritte näherten, rührte sie sich nicht, sondern wartete einfach ab. Hoffte fast, das derjenige einfach weitergehen und sie alleine lassen würde.
 

„Der Gedanke der Mafia beizutreten stößt dich ab. Hab ich recht?“, fragte Yamamoto Takeshie und setzte sich neben sie. Seine Gegenwart wirkte irgendwie beruhigend auf Ciela, sodass sie sich ein wenig entspannen konnte. Aus dem Augenwinkel musterte sie ihn. Ein so fröhlicher Charakter sollte tatsächlich der Mafia angehören? Auch die Narbe auf seinem Kinn konnte ihn nicht wirklich unheimlicher machen, dazu hatte er einfach nicht das Gesicht. Dann noch seine lockere Art. Wirklich niemand, dem sie eine kriminelle Kariere zugetraut hätte.
 

„Es war jedenfalls nie mein Wunsch ein Verbrecher zu werden.“, erwiderte sie auf seine Frage. Sie setzte sich auf und zog die Knie dicht an den Körper.
 

„Glaub mir, dass wollte ich auch nie. Am Anfang hab ich sogar alles für ein Spiel gehalten. Die ernsten Mienen, das Training ... ich fand es lustig. Aber mit der Zeit wurde es immer ernster und selbst ich musste irgendwann einsehen, dass das kein Spaß war.“
 

„Wie war das so? Ich meine am Anfang. Wie war der Decimo?“, fragte Ciela nach. Sie konnte sich noch nicht dazu überwinden von ihm als ihrem Vater zu denken. Dafür erschien er ihr zu weit weg.
 

„Hm, mal überlegen.“, murmelte Yamamoto, legte das Schwert neben sich und machte es sich bequemer.
 

„Ich war in der Schule ziemlich beliebt, denke ich. Das einzige was mich interessiert hat war Baseball. Mit Tsuna hatte ich bis dahin überhaupt nichts zu tun. Er war, kurz gesagt, ein Tollpatsch und seine Noten waren auch eher unterer Durchschnitt. Zu große Augen und ein zu weiches Gesicht, niemand hat ihn wirklich ernst genommen. Alle nannten ihn Dame Tsuna und hielten ihn für einen kompletten Feigling. Aber ich weiß nicht. Da war irgendetwas. Richtig aufgefallen ist es mir allerdings erst später. Obwohl er so schwach war, war da manchmal ein Feuer in ihm. Ich kann es nicht genau erklären aber es hat mich fasziniert.“
 

„Das klingt ja irgendwie nicht nach einem typischen Mafioso. Außerdem wirkt er gar nicht so.“, murmelte Ciela mehr zu sich selbst, doch Yamamoto hörte sie.
 

„Ja nicht?“, lachte er und erzählte dann weiter. „Tsuna ist der Nachfahre von Primo und trägt deshalb eine ganz besondere Flamme in sich, deshalb wurde er ausgewählt. Er hat sich das nicht freiwillig ausgesucht. Zuerst hat sich Hayato ihm angeschlossen. Du wirst ihn bestimmt bald kennen lernen. Ich weiß nicht genau was passiert ist aber von da an ist er ihm auf Schritt und Tritt gefolgt. Er war ein Austauschschüler aus Italien und ich denke damit hat es dann so richtig angefangen. Nach und nach kamen dann Ryo, Mukuro und ich dazu. Er hat es sogar geschafft den unnahbaren Hibari für sich zu gewinnen und das ist eine echte Leistung. Der Kerl kann niemanden ausstehen und hört auf keinen, doch wenn Tsuna ihn braucht ist er für ihn da. Dieser weiche, schwache Junge hat es irgendwie geschafft die Loyalität von uns allen zu erlangen und hat sich mit der Zeit zu einem echten Anführer gemausert. Es war nicht leicht doch wenn wir in Schwierigkeiten steckten, hat er uns beschützt, egal wie viel Angst er hatte. Ich denke, dass ist es was uns alle angezogen hat. Er brachte uns zusammen und ist das was uns verbindet. Er ist unser Himmel.“ Yamamoto kratzte sich im Hinterkopf und legte den Kopf in den Nacken.
 

„Tut mir leid. Das klingt wahrscheinlich alles ziemlich verwirrend. Fakt ist, Tsuna ist das Beste, was uns je passiert ist. Früher Tsuna immer abgestritten ein Mafiosi zu sein. Aber irgendwann hat er es einfach aufgegeben Reborn umstimmen zu wollen. Er betrachtete es weniger als Mafia, sondern vielmehr als eine große Familie, die er beschützt.“
 

„Und was ist mit seiner echten Familie?“, warf Ciela verbissen ein und dachte an all die Abende, an denen ihre Mutter geweint hatte, wenn sie dachte, ihre Tochter würde schon schlafen.
 

„Ciela. Das alles ist ihm unglaublich schwer gefallen. Er ist selbst ohne Vater aufgewachsen und hatte nie vor das gleiche zu tun. Aber es ging nicht anders. Ihr hättet in zu großer Gefahr geschwebt.“ Yamamotos Mine war ernst geworden, während er ihr das erzählte.
 

"Trotzdem hat er uns einfach allein gelassen.", widersprach sie.
 

„Er hatte gar keine andere Wahl. Hätte er das nicht getan, wäre hier das komplette Chaos ausgebrochen. Er hält die Allianz zusammen, die die Unterwelt kontrolliert."
 

"Und wieso war ihm das wichtiger als wir?" Die Trauer und Einsamkeit ihrer Mutter, die sie nie gezeigt hatte, nur für ein Land das so weit entfernt gewesen war?
 

"Weil er davon wusste. Wäre er nicht gekommen und hätte das Amt übernommen, wären womöglich viel Menschen gestorben. Tsuna ist niemand, der so etwas zulassen würde."
 

Bevor sie weiter mit ihm streiten konnte, lief ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken. Leise Schritte hinter ihr, ließen sie herumfahren, während Yamamoto völlig entspannt blieb.
 

„Herbivore, wo ist der Omnivore? Er meinte ein paar fremde Herbivore wollten unbedingt zerfleischt werden.“, die kalte Stimme des schwarzhaarigen ließ Ciela automatisch zurück weichen.
 

„Tsuna müsste noch in seinem Büro sein.“, gab Yamamoto bereitwillig Auskunft. Flüchtig glitten kalte Augen über sie und Cielas Nackenhaare stellten sich auf. Doch der Mann beachtete sie gar nicht, sondern ging in Richtung Haus. Er war ihr unheimlich und sie hatte ganz genau seinen Blutdurst gespürt, der ihn wie eine dunkel Aura umgab.
 

„We-wer war das?“
 

„Hibari Kyoya, früher Kopf des Disziplinarkommitäs unserer Schule und jetzt Leiter einer unabhängigen Organisation der Vongola. Er ist auch der Wolkenwächter und ich denke du hast gemerkt, dass er keine ganz einfache Person ist.“
 

„Wolkenwächter?“ Gegen ihren Willen war Cielas Neugier geweckt, auch wenn die Gänsehaut noch immer nicht ganz verschwunden war.
 

„Ich dachte du wolltest von dem ganzen hier nichts wissen?“, scherzte Yamamoto und Ciela legte den Kopf auf ihren angezogenen Knien ab. Sie biss sich auf die Unterlippe. Richtig, sie hasste Gewalt und alles was mit Verbrechen zusammenhing, doch das hier wirkte alles so surreal, dass sie es nicht ganz als Realität akzeptieren konnte.
 

„Es gibt 6 Wächter. Sonne, Regen, Nebel, Donner, Sturm und Wolke und natürlich gibt es dann noch den Himmel. Jeder hat seine eigene Flamme und … ach, ich denke, dass wirst du schon noch merken.“
 

„Jetzt bin ich aber erst recht neugierig.“
 

„Naja, wir tragen nicht nur die Namen dieser Wettererscheinungen, sondern man könnte fast schon sagen, dass wir sie verkörpern. Sie spiegeln sowohl unsere Aufgabe als auch unsere Charaktere wieder. Jeder von uns ist wichtig um die Famiglia zu beschützen und wir alle sind durch den Himmel verbunden - durch Tsuna. Wir würden alles tun um ihn zu beschützen.“
 

„Kufufu, versteh das bloß nicht falsch. Ich warte nur auf eine Gelegenheit um seinen Körper zu übernehmen.“ Die Stimme erklang so überraschend, dass Ciela wiedermal zusammen zuckte. Als sie sich umdrehte, stutzte sie. Ein Mann mit lila Ananasfrisur stand vor ihr und sein Lächeln jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Es war ziemlich haarscharf an der Grenze zum Wahnsinn.
 

Als ihr Blick auf sein linkes Auge fiel, konnte sie ihn nicht wieder abwenden. Darin war ein Zeichen eingraviert und während sie es betrachtete, veränderte es sich auf einmal. Plötzlich schien ihre Umgebung zu verschwimmen. Auch der Mann verschwand in Dunkelheit und nur dieses unheimliche rote Auge blieb zurück. Bis eine plötzlich Berührung auf ihrer Schulter sie aufschrecken ließ. Ciela blinzelte ein paar mal und schüttelte den Kopf um dieses dumpfe Gefühl zu vertreiben.
 

„Ma ma, Mukuro. Lass solche Spielchen lieber bis sie dich besser kennen lernt, sonst glaubt sie das am Ende noch.“, sagte Yamamoto mit einem Lächeln, doch sein Blick war warnend.
 

„Kufufu, Spielverderber, dabei wurde es doch gerade erst lustig. Aber kommt, Vongola erwartet euch.“
 

Sie erhoben sich und folgten diesem unheimlichem Mann. Jetzt da sie wieder klar denken konnte, versuchte sie zu verstehen was da gerade passiert war. Vermutlich eine Art Hypnose. Auch wenn bisher alles friedlich und ruhig gewesen war, sie durfte nicht vergessen wo sie sich hier befand. Das hier war immer noch die Mafia.Sie musste auf der Hut bleiben.
 

Mukuro führte sie zurück ins Haus und in einen Speisesaal. Erst jetzt merkte sie was für einen Hunger sie eigentlich hatte. Es war so viel passiert, dass sie das ganz vergessen hatte. Leicht nervös setzte sie sich neben ihre Mutter. Sie blickte sich um und versuchte die anderen am Tisch zu analysieren. Yamamoto, ihren Onkel und Mukuro kannte sie schon. Ein Mädchen, dass Murkuro fast schon unheimlich ähnlich sah, saß Ciela gegenüber. Sie wirkte sehr schüchtern und zurückhaltend. Sie blickte immer wieder zu Ryohei neben sich und lächelte schwach, was mit einem strahlenden Grinsen erwidert wurde. Auf Yamamotos anderer Seite saß ein wesentlich jüngerer Mann, der allerdings aus ziemlich seltsam aussah. Er hatte gewellte schwarze Haare und trug doch tatsächlich Hörner. Sie konnte ihn nicht einschätzen, dazu war er zu ruhig und beherrscht. Allerdings glaubte sie immer mal wieder funken zwischen seinen Finger springen zu sehen.
 

Dann war da noch Hibari. Ciela wich seinem kalten Blick hastig aus und sah sich lieber weiter um. Der Raum war groß. Viel zu groß für ihren Geschmack. Die Decke war mit Fresken verziert und da hing doch tatsächlich ein Kronleuchter über ihnen.
 

Plötzlich öffnete sich die Tür und ein Mann mit weißen Haaren und grünen Augen trat ein. Er sah … unheimlich aus. Mit diesem kalten Blick war er niemand, dem man nachts auf der Straße begegnen wollte.
 

„Yuudaime, entschuldige bitte, dass ich zu spät bin.“, sagte er und setzte sich.
 

„Kein Problem. Da jetzt alle da sind, möchte ich euch erst mal bekannt machen. Ciela, das hier sind meine Freunde und Wächter. Das sind Chrome, Hibari, Mukuro, Lambo und Gokudera. Leute, das hier ist meinte Tochter Ciela.“
 

Yamamoto und Ryohei wussten ja schon bescheid und nickten nur. Hibari nahm die Information schweigend hin. Lambo schien sich wirklich zu freuen sie kennen zu lernen und wirkte so, als würde er sich an eine schöne Zeit erinnern. Chrome lächelte leicht und nickte in ihre Richtung. Mukuros Reaktion hingegen machte ihr Angst, denn in seinen Augen blitzte neues Interesse auf.
 

Ihre Nackenhaare stellten sich auf, als sie einen durchdringenden Blick auf sich spürte. Sie drehte den Kopf und traf auf Gokuderas musternden Blick.
 

„Sie soll also mal deinen Platz einnehmen?“, fragte er und klang alles andere als überzeugt.
 

„Vielleicht und wenn es tatsächlich soweit kommt, bin ich sicher, dass sie ihre Sache sehr gut machen würde.“, sagte Tsuna und in seiner Stimme lag etwas warnendes, dass Gokudera jedoch einfach überhörte.
 

„Tssee, niemand könnte ein besserer Boss sein als du.“, widersprach er und scannte sie mit seinem harten Blick.
 

„Gokudera, das stimmt doch gar nicht. Dafür mach ich immer viel zu viele Schwierigkeiten.“, hielt Tsuna dagegen.
 

„Dame-Tsuna, bleib beim Thema.“, ermahnte das seltsame Kleinkind das von weiß der Teufel wo aufgetaucht war.
 

„Richtig. Das Problem mit der Tyrel-Famiglia scheint doch größer zu sein als erwartet. Deshalb muss ich euch bitten noch etwas länger hier zu bleiben.“, verkündete er kurz und schmerzlos.
 

„Was?! Das kannst du gleich wieder vergessen! Ich muss zurück. Nein, halt. Ich will zurück!“, widersprach Ciela augenblicklich.
 

„Ciela, versteh doch. Das kann ich nicht zulassen. Ich werde dich und deine Mutter beschützen. Und auch wenn das jetzt egoistisch von mir ist. Ich möchte euch beide gern bei mir haben.“
 

„Aber ich habe Freunde Ein Leben. Mein Leben! Das kannst du mir doch nicht einfach so wegnehmen! Nicht nach all den Jahren!“ Sie wusste, dass es naiv gewesen war, doch irgendwie hatte Ciela geglaubt, dass sie bald wieder nach Hause könnte. Doch das ganze hörte sich jetzt eher nach einer Längerfristigen Sache an.
 

„Ciela, bitte. Wir haben schon darüber geredet und es ist das beste so.“, versuchte ihre Mutter sie zu beruhigen.
 

„Ach ja? Das beste für wen? Ich will mit dieser ganzen Sache nichts zu tun haben und ihr zieht mich immer weiter mit rein. Verdammt, wieso muss mein Vater auch ausgerechnet so jemand sein.“
 

„Du Gör hast doch keine Ahnung wovon du redest. Du bist ein verzogenes, gieriges kleines Kind. Du hast eine Familie, die sich um dich sorgt und willst immer noch mehr?“ Gokuderas Stimme war schneidend doch Ciela war nicht gewillt klein bei zu geben und erwiderten seinen harten Blick. Am Rande bemerkte sie, dass auch die anderen alles andere als glücklich über ihre Worte schienen, doch niemand sonst sagte etwas.
 

„Du kannst doch bloß hoffen auch nur ein halb so guter Mensch zu werden wie Tsuna-sama.“
 

„Als ob ich so ein Verbrecher wie er sein wöllte.“ Sie drehte sich um und lief aus dem Zimmer. Mehr durch Zufall fand sie tatsächlich den Weg zu ihrem Zimmer. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, wich die Anspannung aus ihrem Körper. Langsam glitt sie an dem Holz hinab nach unten.
 

Bisher war sie hervorragend ohne Vater ausgekommen und kaum erschien er auf der Bildfläche, wurde ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Da war es doch verständlich, dass sie überfordert war. Sie wollte doch einfach nur ihr altes Leben zurück. Da hatte sie gewusst war zu tun war. Doch jetzt wusste sie nie was als nächstes passieren würde.



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