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Der Magische Stein

von

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„He, Tomate! Schon wieder so schlecht geschlafen?“, höhnte eine Stimme hinter mir. Ich blickte von meinem Manga auf und erblickte meine Erzfeindin und schlimmste Mobberin. Angelina Engelsberg. Eine blöde Tusse, eine typische 08/15 Barbie. Große, unschuldig blitzende, blaue Augen, langes, blondes Haar, extrem schmale Taille und geschminkt wie eine Nutte...Und das, obwohl sie erst zwei zwei Jahr älter als ich war, also zwölf. „Ist es, weil du deine Mommy und deinen Daddy vermisst? Oder wegen deiner hässlichen, tomatenroten Haare?“, ärgerte sie mich weiter.
 

Knurrend vergrub ich meine Fingernägel in den Manga. Meine Augen verengten sich zu Schlitzen und ich biss die Zähne zusammen. Langsam legte ich meine Lektüre auf den Nachttisch neben dem Bett, auf dem ich gerade lag und stand auf. Mit vor Wut funkelnden Augen ging ich auf sie zu.
 

Niemand, absolut niemand nannte mich Tomate! „Wie hast du mich gerade genannt, du dumme Putte?“, zischte ich sie an und ließ die Knöchel knacken. Diese stumme, aber dennoch deutliche Warnung schlug sie allerdings töricht in den Wind. „Du hast schon recht gehört, Tomate. Ach, und nenne mich nicht dumme Putte“, antwortete sie, wie immer überheblich grinsend.
 

Ich musste mich wirklich beherrschen, um nicht auszurasten, denn dann würde es Tote geben. Und das meinte ich ziemlich Ernst. Ich unterdrückte den kalten Schauer, der mir über den Rücken lief, als ich mich an diesen Vorfall erinnerte. Aber das tat nichts zur Sache. Bevor hier noch jemand starb, rauschte ich an ihr vorbei aus dem Schlafsaal.
 

Mary(sprich Mari)

Ich wusste nicht, wie lange wir schon im Büro der Leiterin des Waisenhauses standen. Meine Mutter klärte mit der Leiterin ein paar Dinge, während ich versuchte mich so gut wie möglich hinter ihr zu verstecken. Was aber nun einmal sehr schlecht ging, wenn man größer als die vor einem Person war.
 

Ich war eigentlich kein besonders schüchterner Mensch, jedenfalls Gleichaltrigen gegenüber. Aber bei Erwachsenen wurde mir schon etwas mulmig zumute.
 

Ich schaute mich im Büro der Leiterin um: Durch ein großes Fenster hinter dem Schreibtisch erleuchtete Sonnenlicht den Raum, daneben hing eine große Pinnwand und vor dem Tisch standen zwei Stühle, auf die man sich erstaunlicherweise setzen konnte. Überall an den Wänden standen Regale, die mit Akten und Ordnern vollgestopft waren. Die Stimme der Direktorin holte mich roh aus meinen Gedanken. „Mischa Tenshi, sofort in das Büro der Direktorin!“ herrschte die Frau barsch in das Mikrofon.
 

Mischa

„Mischa Tenshi, sofort in das Büro der Direktorin!“, hörte ich die Stimme unserer heißgeliebten Direktorin. Oh, und ich hoffe, ihr hört den Sarkasmus heraus.
 

Überall um mich herum begannen die Leute zu tuscheln.
 

„Was hat die denn jetzt schon wieder angestellt?“, oder, „War ja klar, die letzten Tage war es definitiv zu ruhig.“, waren noch die nettesten Kommentare.
 

Seufzend verdrehte ich die Augen und machte mich auf den weg zum Direktorat.
 

Den Weg dorthin würde ich sogar mit geschlossenen Augen wiederfinden, schließlich war ich schon oft genug dort.
 

Was die wohl für Gründe hatte, mir eine Strafe aufzuhalsen. Denn ausnahmsweise hatte ich mal nichts angestellt. Seufzend strich ich mir das unnatürlich rote Haar hinters Ohr.
 

Rechts, links noch einmal rechts und schon war ich da. Tief holte ich Luft und bereitete mich innerlich auf das Schlimmste vor, bevor ich klopfte. Als schließlich ein ‚Herein‘ ertönte, trat ich, innerlich gegen Alles gewappnet, ein.
 

Was ich da erblickte war aber eher ungewöhnlich: Eine etwas rundliche Frau mittleren Alters mit kurzen braunen Locken lächelte mich mit ihren braunen Augen warm an. Neben ihr stand ein Mädchen; ungefähr so groß wie ich. Das lange, schwarze Haar hatte sie zu einem niedrigem Pferdeschwanz gebunden. Sie trug vorwiegend dunkle Sachen. Eigentlich war sie ganz hübsch, wenn man mal davon absah das sie so dürr und knochig war dass sie als magersüchtig durchgehen könnte und ihr ungesund blasser Teint an einen Vampir erinnerte. Mein interessierter Blick wurde von schwarzen Irden erwidert. Irgendwie kam mir dieses Mädchen bekannt vor doch ich wusste nicht woher. Schnell schob ich diesen Gedanken beiseite und wandte mich an die Direktorin. "Wer ist das den?",

Und da traf es mich wie ein Schlag. „Mary?“
 

Mary

„Mary?“, wollte Mischa mit weit aufgerissenen Augen wissen. Entnervt schlug ich mir die Hand an die Stirn. „Ach nee, hätte ich jetzt nicht“, meine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus.
 

Plötzlich wurde ich fest umarmt und sah nur noch ein Haufen blutroter Haare. Erschrocken schnappte ich nach Luft. „Mischa… ich kriege… keine Luft!“, keuchte ich mit erstickter Stimme. Mit einem Mal wurde ich losgelassen und meine Freundin sprang wie ein hyperaktives Kleinkind im Raum umher und jubelte: „Ich hab eine Familie! Ich hab eine Familie!“ Danach rannte sie aus dem Zimmer. Ein paar Minuten später stand sie wieder vor uns, hatte eine Sporttasche und einen kleinen weißen Hund auf dem Arm. „Und wann fahren wir los?“, fragte sie mit vor Freude glänzenden Augen. „Ein Hund?“, wollte meine Mutter mit einem skeptischen Unterton wissen, „Ist das nicht sehr viel Arbeit?“ „Ohne Ciba gehe ich nirgendwo hin, da können sie mich gleich hier lassen!“, erwiderte sie mit einem trotzigen Funkeln in den Augen. Nach einer kleinen Streiterei stimmte meine Mutter dann doch noch zu.
 

Wie so oft seufzte ich genervt, als wir ins Auto stiegen und steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren. Mischa schien eine noch größere Quasselstrippe zu sein als früher.
 

Meine Augen beobachteten die Landschaft, die an uns vorbei raste und langsam fielen mir die Augen zu.



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